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Warum es an der Zeit ist Rangordnungen bei der Arbeit zu vergessen

  • 0:01 - 0:04
    Ein Evolutionsbiologe
    der Purdue University,
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    namens William Muir, studierte Hühner.
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    Er untersuchte ihre Produktivität.
  • 0:09 - 0:12
    Ich denke, das ist etwas
    was uns alle betrifft --
  • 0:12 - 0:15
    aber es ist leichter an Hühnern zu messen,
    da man nur die Eier zählt.
  • 0:15 - 0:17
    (Lachen)
  • 0:17 - 0:20
    Er wollte wissen, was seine Hühner
    produktiver machen könnte,
  • 0:20 - 0:23
    also entwickelte er ein
    hervorragendes Experiment.
  • 0:23 - 0:27
    Hühner leben in Gruppen. Also stellte er
    eine durchschnittliche Herde zusammen
  • 0:27 - 0:31
    und er ließ sie für sechs
    Generationen in Ruhe.
  • 0:31 - 0:33
    Dann stellte er eine
    zweite Gruppe zusammen,
  • 0:33 - 0:35
    bestehend nur aus den
    produktivsten Hühnern --
  • 0:35 - 0:38
    man könnte sie "Superhühner" nennen --
  • 0:38 - 0:40
    und die packte er in
    eine Superhühner-Herde
  • 0:40 - 0:45
    und aus jeder Generation wählte er
    nur die produktivsten der Zucht.
  • 0:45 - 0:48
    Nachdem sechs Generationen
    vergangen waren,
  • 0:48 - 0:50
    fand er was heraus?
  • 0:50 - 0:53
    Nun, die erste Gruppe,
    die durchschnittliche, war wohlauf.
  • 0:53 - 0:55
    Alle waren pummelig und voll gefiedert
  • 0:55 - 0:58
    und die Eierproduktion stieg drastisch.
  • 0:59 - 1:01
    Was war mit der zweiten Gruppe?
  • 1:01 - 1:03
    Nun, alle bis auf drei waren tot.
  • 1:04 - 1:06
    Sie hatten den Rest zu Tode gepickt.
  • 1:06 - 1:08
    (Lachen)
  • 1:08 - 1:10
    Die für sich produktiven Hühner
  • 1:10 - 1:14
    hatten ihren Erfolg
  • 1:14 - 1:18
    nur durch Unterdrückung anderer erreicht.
  • 1:19 - 1:21
    Als ich um die Welt ging
  • 1:21 - 1:25
    und diese Geschichte in verschiedenen
    Organisationen und Firmen erzählte,
  • 1:25 - 1:27
    haben Menschen die Bedeutung
    fast immer sofort erkannt
  • 1:27 - 1:30
    und sie kamen zu mir
    und sagten mir Dinge wie
  • 1:30 - 1:33
    "Der Super-Hühnerhaufen,
    das ist meine Firma."
  • 1:33 - 1:34
    (Lachen)
  • 1:34 - 1:38
    Oder "Das ist mein Land."
  • 1:38 - 1:40
    Oder "Das ist mein Leben."
  • 1:41 - 1:45
    Mein ganzes Leben wurde mir erzählt,
    dass wir kämpfen müssten um voranzukommen:
  • 1:45 - 1:49
    zur richtigen Schule gehen, den richtigen
    Job kriegen, an die Spitze kommen
  • 1:49 - 1:52
    und ich fand es noch nie
    sonderlich inspirierend.
  • 1:52 - 1:57
    Ich habe Firmen gegründet und geführt,
    weil Erfindung Freude bedeutet,
  • 1:57 - 2:01
    und weil das Arbeiten mit genialen,
    kreativen Menschen
  • 2:01 - 2:02
    Belohnung an sich ist.
  • 2:03 - 2:05
    Und ich habe mich niemals
    sehr motiviert gefühlt,
  • 2:05 - 2:11
    wenn ich Befehlen von Superhühnern
    oder Superstars folgen musste.
  • 2:11 - 2:13
    Aber in den letzten 50 Jahren
  • 2:13 - 2:17
    haben wir die meisten Organisationen
    und manche Gesellschaften
  • 2:17 - 2:20
    nach dem Superhühner-Vorbild geführt.
  • 2:20 - 2:24
    Wir dachten, dass Erfolg nur möglich
    ist, wenn wir Superstars auswählen,
  • 2:24 - 2:28
    die schlausten Männer, oder manchmal
    auch Frauen, im Raum
  • 2:28 - 2:31
    und ihnen Mittel und Macht geben.
  • 2:31 - 2:35
    Die Ergebnisse sind stets genau die
    gleichen wie in William Muirs Versuchen:
  • 2:35 - 2:40
    Aggression, Dysfunktion und Verschwendung.
  • 2:40 - 2:45
    Wenn der einzige Weg wie die
    Produktivsten erfolgreich sein können,
  • 2:45 - 2:48
    die Unterdrückung der Produktivität
    der Restlichen ist,
  • 2:48 - 2:51
    dann müssen wir dringend
    einen besseren Weg finden zu arbeiten
  • 2:51 - 2:54
    und reichhaltiger zu leben.
  • 2:55 - 2:59
    (Applaus)
  • 2:59 - 3:03
    Also was ist es, was manche Gruppen
  • 3:03 - 3:06
    offensichtlich erfolgreicher und
    produktiver macht als andere?
  • 3:07 - 3:10
    Diese Frage hat ein Team
    am MIT untersucht.
  • 3:10 - 3:12
    Es hat hunderte Freiwillige gesammelt,
  • 3:12 - 3:16
    sie in Gruppen gebündelt und ihnen
    schwere Aufgaben zu lösen gegeben.
  • 3:16 - 3:18
    Und es passierte genau das,
    was Sie vermuten würden,
  • 3:18 - 3:22
    dass einige Gruppen
    viel erfolgreicher als andere waren.
  • 3:22 - 3:25
    Aber wirklich interessant war,
    dass die leistungsstarken Gruppen
  • 3:25 - 3:28
    nicht die mit ein oder zwei Leuten
  • 3:28 - 3:31
    mit besonders hohem IQ waren.
  • 3:31 - 3:33
    Noch waren die erfolgreichsten Gruppen
  • 3:33 - 3:37
    die mit dem höchsten gemeinsamen IQ.
  • 3:37 - 3:43
    Stattdessen hatten die sehr erfolgreichen
    Teams drei charakteristische Merkmale:
  • 3:43 - 3:49
    Erstens, zeigten sie hohe Grade an
    sozialem Feingefühl zueinander.
  • 3:49 - 3:52
    Dies wird durch den sogenannten "Lese
    den Gedanken in den Augen"-Test bestimmt.
  • 3:52 - 3:55
    Grob gesagt ein Test für
    das Einfühlungsvermögen.
  • 3:55 - 3:57
    Die Gruppen, die darin besser abschnitten,
  • 3:57 - 3:59
    waren besser.
  • 3:59 - 4:04
    Zweitens, die erfolgreichen Gruppen
    gaben einander gleich viel Zeit,
  • 4:04 - 4:06
    sodass keine Einzelstimme dominierte,
  • 4:06 - 4:09
    aber auch keiner ausgeschlossen wurde.
  • 4:09 - 4:12
    Und drittens, die erfolgreicheren Gruppen
  • 4:12 - 4:14
    hatten mehr Frauen.
  • 4:14 - 4:16
    (Applaus)
  • 4:16 - 4:22
    War es, weil Frauen typischerweise besser
    im "Lese Gedanken in den Augen"-Test sind
  • 4:22 - 4:25
    und das zu einer Verdoppelung
    beim Faktor Einfühlungsvermögen führt?
  • 4:25 - 4:28
    Oder weil sie eine vielfältigere
    Perspektive einbringen?
  • 4:28 - 4:32
    Wirklich wissen wir es nicht, aber das
    Auffällige an diesem Experiment ist,
  • 4:32 - 4:36
    dass es uns zeigte was wir wissen:
    Einige Gruppen sind besser als andere,
  • 4:36 - 4:39
    aber dass der Schlüssel dazu
  • 4:39 - 4:42
    ihre soziale Bindung zueinander ist.
  • 4:44 - 4:46
    Wie genau spielt sich das
    in der realen Welt ab?
  • 4:46 - 4:52
    Es bedeutet, dass das was zwischen
    Menschen passiert, wirklich zählt,
  • 4:52 - 4:56
    weil in Gruppen, die stark aufeinander
    abgestimmt und einfühlsam sind,
  • 4:56 - 4:58
    Ideen fließen und wachsen können.
  • 4:58 - 5:03
    Menschen bleiben nicht hängen,
    verschwenden keine Kraft an toten Enden.
  • 5:03 - 5:07
    Ein Beispiel: Arup ist eine der weltweit
    erfolgreichsten Ingenieursfirmen
  • 5:07 - 5:10
    und sie wurde beauftragt ein Reisezentrum
  • 5:10 - 5:12
    für die Beijing Olympiade zu bauen.
  • 5:12 - 5:14
    Nun, dieses Gebäude sollte
  • 5:14 - 5:19
    zweieinhalb Tausend bespannte
    Vollblutpferde aufnehmen,
  • 5:19 - 5:21
    die nach Langstreckenflügen ankamen,
  • 5:21 - 5:25
    mit starkem Jetlag und nicht
    in ihrer besten Verfassung.
  • 5:25 - 5:28
    Und das Problem mit dem der
    Ingenieur konfrontiert war,
  • 5:28 - 5:32
    war mit welcher Abfallmenge
    er dabei rechnen musste.
  • 5:33 - 5:36
    Nun, das ist nicht etwas,
    was man im Ingenieurstudium lernt --
  • 5:36 - 5:37
    (Lachen)
  • 5:37 - 5:40
    und es ist nicht Eines der Dinge
    die falsch laufen sollten.
  • 5:40 - 5:44
    Er hätte monatelang mit Tierärzten
    reden, Recherchen anstellen,
  • 5:44 - 5:46
    Tabellen berechnen können.
  • 5:46 - 5:49
    Stattdessen fragte er nach Hilfe
  • 5:49 - 5:53
    und er fand jemanden, der den Pferde-
    Rennclub in New York entworfen hatte.
  • 5:53 - 5:57
    Das Problem wurde in weniger
    als einem Tag gelöst.
  • 5:57 - 6:00
    Arup glaubt daran, dass die
    Kultur der Hilfsbereitschaft
  • 6:00 - 6:03
    entscheidend für seinen Erfolg ist.
  • 6:03 - 6:07
    Hilfsbereitschaft hört sich sehr lasch an,
  • 6:07 - 6:11
    aber es ist eine Grundvoraussetzung
    für erfolgreiche Teams
  • 6:11 - 6:17
    und es übertrifft regelmäßig
    die Intelligenz des Einzelnen.
  • 6:17 - 6:20
    Hilfsbereitschaft bedeutet,
    dass ich nicht alles wissen muss,
  • 6:20 - 6:26
    ich muss lediglich mit Menschen arbeiten,
    die gut im Hilfe erhalten und geben sind.
  • 6:26 - 6:31
    Bei SAP glaubt man, dass man jede Frage
    binnen 17 Minuten beantworten kann.
  • 6:32 - 6:35
    Aber es gibt nicht eine Hightech-Firma
    mit der ich gearbeitet habe,
  • 6:35 - 6:40
    die sich für einen Moment vorstellen kann,
    dass das ein technologisches Problem ist.
  • 6:40 - 6:45
    Was Hilfsbereitschaft schafft, sind
    Menschen, die einander kennenlernen.
  • 6:46 - 6:51
    Es klingt so offensichtlich und wir denken
    es wird einfach so passieren,
  • 6:51 - 6:52
    aber das tut es nicht.
  • 6:52 - 6:55
    Als ich meine erste
    Software Firma leitete,
  • 6:55 - 6:58
    stellte ich irgendwann fest,
    dass wir festgefahren waren.
  • 6:58 - 7:03
    Da war viel Reibung, aber nicht viel mehr
    und ich realisierte nach und nach,
  • 7:03 - 7:06
    dass die genialen, kreativen Menschen,
    die ich eingestellt hatte,
  • 7:06 - 7:08
    einander nicht kannten.
  • 7:08 - 7:12
    Sie waren so auf ihre
    eigene Arbeit fokussiert,
  • 7:12 - 7:15
    dass sie nicht einmal wussten
    neben wem sie saßen.
  • 7:15 - 7:18
    Erst als ich darauf bestand,
    dass wir mit der Arbeit aufhörten
  • 7:18 - 7:21
    und Zeit aufbrachten
    einander kennenzulernen,
  • 7:21 - 7:24
    erreichten wir echte Dynamik.
  • 7:25 - 7:27
    Das ist nun 20 Jahre her
    und jetzt besuche ich Firmen
  • 7:27 - 7:30
    die Kaffeetassen
    am Schreibtisch verbieten,
  • 7:30 - 7:34
    weil sie möchten, dass Menschen
    sich bei der Kaffeemaschine aufhalten
  • 7:34 - 7:36
    und miteinander reden.
  • 7:36 - 7:39
    Die Schweden haben sogar
    einen eigenen Ausdruck dafür.
  • 7:39 - 7:42
    Sie nennen es Fika, was mehr
    als eine Kaffeepause bedeutet.
  • 7:42 - 7:46
    Es bedeutet gemeinsame Erneuerung.
  • 7:46 - 7:48
    Bei Idexx, einem Unternehmen in Maine,
  • 7:48 - 7:51
    wurden Gemüsegärten
    auf dem Gelände eingerichtet,
  • 7:51 - 7:55
    sodass Leute aus unterschiedlichen
    Unternehmensbereichen zusammenarbeiten
  • 7:55 - 7:59
    und so sich das ganze Unternehmen
    kennenlernen kann.
  • 7:59 - 8:01
    Sind die alle verrückt geworden?
  • 8:01 - 8:05
    Ganz im Gegenteil. Sie haben erkannt,
    dass wenn es brenzlig wird,
  • 8:05 - 8:07
    und es wird immer mal brenzlig werden,
  • 8:07 - 8:09
    wenn bahnbrechende,
    wichtige Arbeit geleistet wird,
  • 8:09 - 8:12
    Menschen soziale Unterstützung brauchen.
  • 8:12 - 8:15
    Sie müssen wissen,
    wen sie um Hilfe fragen können.
  • 8:15 - 8:20
    Unternehmen haben keine Ideen,
    nur Menschen haben sie.
  • 8:20 - 8:23
    Und was Menschen motiviert
  • 8:23 - 8:27
    sind Bindungen, Loyalität und Vertrauen,
    welches sie untereinander schaffen.
  • 8:28 - 8:31
    Was zählt, ist der Mörtel,
  • 8:31 - 8:34
    nicht nur die Ziegel.
  • 8:34 - 8:36
    Wenn sie dies nun alles zusammentun,
  • 8:36 - 8:39
    erhalten sie etwas,
    was Sozialkapital genannt wird.
  • 8:39 - 8:44
    Sozialkapital ist das Verlassen auf
    Abhängigkeiten, das Vertrauen schafft.
  • 8:44 - 8:48
    Der Begriff stammt von Soziologen
    die Gemeinschaften studierten,
  • 8:48 - 8:53
    welche sich in Zeiten von Stress
    besonders resilient zeigten.
  • 8:53 - 8:58
    Sozialkapital ist das,
    was Unternehmen Dynamik gibt
  • 8:58 - 9:03
    und Sozialkapital ist das,
    was Unternehmen robust macht.
  • 9:04 - 9:06
    Was bedeutet das in der Praxis?
  • 9:06 - 9:11
    Es bedeutet, dass Zeit alles ist,
  • 9:11 - 9:15
    weil Sozialkompetenz sich
    mit Zeit bündelt.
  • 9:15 - 9:18
    Teams die länger zusammenarbeiten
  • 9:18 - 9:23
    werden besser, weil es Zeit braucht
    um Vertrauen aufzubauen,
  • 9:23 - 9:26
    welches für wahre Aufrichtigkeit
    und Offenheit nötig ist.
  • 9:26 - 9:30
    Und Zeit ist das, was Werte aufbaut.
  • 9:31 - 9:33
    Als Alex Pentland einer Firma vorschlug,
  • 9:33 - 9:36
    dass sie die Kaffeepausen
    zusammenlegen sollten,
  • 9:36 - 9:39
    damit die Leute mehr Zeit hätten
    miteinander zu reden,
  • 9:39 - 9:43
    stiegen die Erträge um 15 Mio. Dollar
  • 9:43 - 9:47
    und die Mitarbeiterzufriedenheit
    stieg um 10 Prozent.
  • 9:47 - 9:50
    Gar keine schlechte Rendite
    des Sozialkapitals,
  • 9:50 - 9:54
    welches sich sogar mehrt,
    wenn man es ausgibt.
  • 9:54 - 10:00
    Hier geht's nicht um Kumpanei und
    es ist auch kein Freischein für Bummler,
  • 10:00 - 10:04
    weil Menschen, die so arbeiten
    dazu neigen reizbar zu sein,
  • 10:04 - 10:08
    ungeduldig, nur darauf aus
    an sich selbst zu denken,
  • 10:08 - 10:12
    weil das ihr Beitrag ist.
  • 10:12 - 10:17
    Konflikte geschehen häufig,
    weil Offenheit sicher ist.
  • 10:18 - 10:23
    Und das ist es, wie gute Ideen
    zu großartigen Ideen werden,
  • 10:23 - 10:27
    weil keine Idee voll
    ausgereift geboren wird.
  • 10:27 - 10:29
    Sie entwickelt sich in etwa
    wie ein neugeborenes Kind,
  • 10:29 - 10:34
    etwas chaotisch und verwirrt,
    aber voller Möglichkeiten.
  • 10:34 - 10:41
    Nur durch reichlich Beteiligung,
    Vertrauen und Herausforderungen
  • 10:41 - 10:44
    erreichen sie ihr Potenzial.
  • 10:44 - 10:48
    Und das ist, was Sozialkapital fördert.
  • 10:49 - 10:52
    Wir sind es nicht wirklich
    gewohnt so darüber zu reden,
  • 10:52 - 10:56
    über Talent, über Kreativität.
  • 10:56 - 11:00
    Wir sind gewohnt über
    Überflieger zu reden.
  • 11:00 - 11:04
    Deshalb habe ich mich gefragt,
    wenn wir anfangen so zu arbeiten,
  • 11:04 - 11:07
    heißt das "keine Überflieger" mehr?
  • 11:07 - 11:10
    Also setzte ich mich
    in die Vorsprechproben
  • 11:10 - 11:14
    der Royal Academy of
    Dramatic Art in London.
  • 11:14 - 11:17
    Was ich da sah überraschte mich,
  • 11:17 - 11:22
    weil die Lehrer nicht nach
    einzelnen Glanzleistungen schauten.
  • 11:22 - 11:26
    Sie schauten darauf, was
    zwischen den Schülern passierte,
  • 11:26 - 11:31
    weil sich dort
    die wahre Dramatik abspielt.
  • 11:31 - 11:33
    Und als ich mit Produzenten
    von Hit-Alben sprach,
  • 11:33 - 11:36
    sagten sie "Klar, wir haben viele
    Superstars in der Musik.
  • 11:36 - 11:39
    Nur leider bestehen sie
    nicht all zu lange.
  • 11:39 - 11:43
    Es sind die herausragenden Mitwirkenden,
    die lange Karrieren genießen,
  • 11:43 - 11:45
    weil sie durch das Fördern
    des Besten in anderen
  • 11:45 - 11:49
    das Beste in sich selbst gefunden haben.
  • 11:50 - 11:51
    Wenn ich Firmen besuche,
  • 11:51 - 11:54
    die für Einfall und
    Kreativität bekannt sind,
  • 11:54 - 11:57
    konnte ich keine Überflieger ausmachen.
  • 11:57 - 12:01
    Weil jeder dort wirklich zählte.
  • 12:01 - 12:04
    Als ich über meine
    eigene Karriere nachdachte
  • 12:04 - 12:08
    und alle außergewöhnlichen Menschen
    mit denen ich die Ehre hatte zu arbeiten,
  • 12:08 - 12:14
    verstand ich, wie viel mehr
    wir einander geben könnten,
  • 12:14 - 12:19
    wenn wir nur aufhören würden
    Superhühner zu sein.
  • 12:19 - 12:20
    (Lachen)
  • 12:20 - 12:25
    (Applaus)
  • 12:25 - 12:31
    Sobald man begreift,
    wie sozial Arbeit ist,
  • 12:31 - 12:34
    muss man viele Dinge ändern.
  • 12:34 - 12:37
    Management als Talentwettbewerb
  • 12:37 - 12:41
    hat routinemäßig Mitarbeiter
    gegeneinander ausgespielt.
  • 12:41 - 12:46
    Jetzt muss Rivalität durch
    Sozialkapital ersetzt werden.
  • 12:46 - 12:49
    Jahrzehntelang haben wir versucht
    Menschen mit Geld zu motivieren,
  • 12:49 - 12:53
    obwohl eine große Zahl
    von Forschungsarbeiten gezeigt hat,
  • 12:53 - 12:56
    dass Geld soziale Verbundenheit aufzehrt.
  • 12:57 - 13:02
    Jetzt müssen wir Menschen
    sich gegenseitig motivieren lassen.
  • 13:03 - 13:06
    Jahrelang haben wir gedacht,
    dass Anführer heldenhafte Solisten wären,
  • 13:06 - 13:11
    von denen erwartet wurde
    komplexe Probleme ganz allein zu lösen.
  • 13:11 - 13:14
    Nun müssen wir Führung neu definieren,
  • 13:14 - 13:18
    als eine Aktivität in der
    Konditionen geschaffen werden,
  • 13:18 - 13:24
    in denen alle gemeinsam
    mutig denken können.
  • 13:24 - 13:28
    Wir wissen, dass dies funktioniert.
  • 13:28 - 13:33
    Als das Montreal Protokoll zum Ausstieg
    aus der FCKW Nutzung aufrief,
  • 13:33 - 13:37
    weil die Fluorchlorkohlenwasserstoffe
    das Loch in der Ozonschicht verursachten,
  • 13:37 - 13:39
    waren die Risiken enorm.
  • 13:39 - 13:41
    FCKWs waren überall
  • 13:41 - 13:45
    und keiner wusste, ob ein Ersatz
    gefunden werden kann.
  • 13:45 - 13:51
    Aber ein Team nahm diese Herausforderung
    an und nutze drei Schlüsselprinzipien.
  • 13:51 - 13:55
    Die erste war, dass der
    Entwicklungsleiter, Frank Maslen, sagte,
  • 13:55 - 13:58
    dass es keine Überflieger im Team gibt.
  • 13:58 - 14:00
    Wir brauchen jeden.
  • 14:00 - 14:03
    Jeder hat einen validen Blickwinkel.
  • 14:03 - 14:08
    Zweitens, arbeiten wir nur
    nach einem Standard:
  • 14:08 - 14:10
    dem Bestmöglichen.
  • 14:11 - 14:14
    Und drittens, sagte er
    zu seinem Boss, Geoff Tudhope,
  • 14:14 - 14:16
    dass dieser sich heraushalten sollte,
  • 14:16 - 14:19
    weil er wusste, wie störend
    Macht sein kann.
  • 14:19 - 14:22
    Nun, das bedeutete nicht,
    dass Tudhope nichts tat.
  • 14:22 - 14:23
    Er gab dem Team Rückendeckung
  • 14:23 - 14:28
    und hörte zu um sicherzustellen,
    dass es seine Prinzipien einhält.
  • 14:28 - 14:32
    Und es funktionierte:
    Vor allen anderen Unternehmen,
  • 14:32 - 14:37
    die dieses schwere Problem lösen wollten,
    knackte diese Gruppe es zuerst.
  • 14:38 - 14:40
    Und bis heute ist das Montreal Protokoll
  • 14:40 - 14:46
    das erfolgreichste internationale
    Umweltabkommen,
  • 14:46 - 14:48
    welches je getroffen wurde.
  • 14:49 - 14:52
    Es stand damals eine Menge auf dem Spiel
  • 14:52 - 14:55
    und es steht auch jetzt
    eine Menge auf dem Spiel
  • 14:55 - 14:59
    und wir werden unsere Probleme
    nicht lösen, indem wir erwarten,
  • 14:59 - 15:02
    dass einige Supermänner oder
    Superfrauen sie lösen.
  • 15:02 - 15:05
    Wir brauchen heute jeden,
  • 15:05 - 15:12
    denn nur wenn wir verstehen,
    dass jeder wertvoll ist,
  • 15:12 - 15:18
    können wir die Energie,
    Phantasie und Dynamik sammeln,
  • 15:19 - 15:23
    die wir benötigen um
    das absolut Beste zu schaffen.
  • 15:23 - 15:25
    Dankeschön.
  • 15:25 - 15:29
    (Applaus)
Title:
Warum es an der Zeit ist Rangordnungen bei der Arbeit zu vergessen
Speaker:
Margaret Heffernan
Description:

Organisationen werden oft nach dem "Superhühner-Modell" geführt, bei dem der Wert auf bestimmte Überflieger-Mitarbeiter gelegt wird, die andere übertreffen. Und doch ist es nicht das, was die leistungsstärksten Teams antreibt. Die Unternehmensleiterin Margaret Heffernan stellt fest, dass es der soziale Zusammenhalt ist — geschaffen durch jede Kaffeepause, immer dann wenn ein Teammitglied ein anderes um Hilfe bittet — der im Laufe der Zeit zu großartigen Ergebnissen führt. Das erfordert radikales Umdenken darüber, was uns antreibt die beste Arbeit zu leisten und was es bedeutet eine Führungskraft zu sein. Denn wie Heffernan betont: "Unternehmen haben keine Ideen, nur Menschen haben sie."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:47

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