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Der Mord fällt aus [29c3]

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    Der Mord fällt aus
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    wenn er stattfinden würde, wär vielleicht auch nicht schlecht
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    Wir werden herausfinden, was das mit dem Namen auf sich hat
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    das ist eine lustige Herausforderung an uns alle
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    So, die Herausforderung wird euch präsentiert zum einen von Christoph
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    Maik, kennt ihr vielleicht (kontext: Open Music Contest, sollte euch allen bekannt sein),
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    ja, Meinhard Starostik. Meinhard Starostik hat
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    schon einen Riesen gefällt oder einen Feind zermalmt/vernichtet
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    nämlich vor'm Bundesverfassungsgericht die
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    Vorratsdatenspeicherung zu Fall gebracht
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    [Applaus aus dem Publikum]
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    Ja
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    Ein mehr als richtiger Applaus dafür. Genau.
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    Holger ist vom Fach, Holger ist Musikwissenschaftler und genau und jetzt
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    bitte ich Maik loszulegen
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    Okay
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    Hört ihr mich?
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    Ein bisschen schade, dass wir jetzt den Tor-Talk nicht hören könne
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    weil er zeitgleich in 'nem anderen Raum stattfindet
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    bis vor twei Wochen ungefähr sind wir davon ausgegangen, dass wir hier einen Lighning-Talk halten
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    dann zeichnete sich langsam ab, dass wir ein bisschen mehr reden sollen
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    und jetzt sind wir hier in Saal 1 das wissen wir erst seit ein paar Tagen
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    und ihr könnt euch vorstelen, wie wir unser Weihnachten verbracht haben
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    und was unsere Verwandschaft dazu gesagt hat.
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    Dies ist also kein Lightning Talk
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    Und deswegen haben wir die Möglichkeit, am Anfang auch noch einen kleinen Exkurs zu machen
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    der allerdings auch anknüpft an die Dinge, die ihr schon in einigen anderen Talks gehört habt
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    besonders gestern, fing schon in der Keynote an
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    Und zwar: Menschenrechte. Das ist nicht wirklich weit weg von dem Thema, ich mach dann gleich noch die Biegung.
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    Wenn von Menschenrechten die Rede ist
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    Dann wird im allgemeinen auf die allgemeine Menschenrechtserklärung
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    der UN abgezielt. Die die wird dann immer genannt von 1948, war 'ne Reaktion
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    auf das, was im 2. Weltkrieg passiert ist und sollte halt verhinden, dass sowas nochmal passiert.
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    Das Dumme zu der Zeit war, das gerade der kalte Krieg anfing und sich die Ost- und die Westmächte nicht
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    so richtig einigen konnten, welche Menschenrechte denn nun unbedingt
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    Völkerrechtlich verbindlich festgelegt werden sollten.
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    Der Westen wollte mehr die bürgerlich-politischen Rechte in den Vordergrund stellen
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    und der Osten mehr die sozial-kulturellen Rechte.
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    Das ist ja im Prinzip eine Teilung, wenn wir die Medien verfolgen, heute
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    heute immernoch so ein bisschen "nachspüren"
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    Und weil diese erste Menschenrechtserklärung
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    völkerrechtlich nicht verbindlich war
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    sondern einfach nur 'ne ERklärung ist, die keine rechtliche Auswirkung hat
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    hat man dann ist fast 20-jähriger Kleinarbeit
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    zusätzlich noch Völkerrechtliche Verträge ausformuliert
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    in denen diese Menschenrechte, die in der allgemeinen Menschenrechtserklärung drin sind
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    dann eben verbindlich nochmal abgehalten wurden.
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    Und wegen der Teilung in die Ost- und die Westmächte
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    sind dabei zwei verschiedene Verträge rausgekommen
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    einmal der Zivilpakt für die bürgerlichen Rechte
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    und der Sozialpakt für die sozial-kulturellen Rechte
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    die man halt getrennt voneinander unterschreiben und ratifizieren kann.
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    die sind wie gesagt völkerrechtlich verbindlich
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    und ganz wichtig bei Menschenrechtn ist, dass sie universell und unteilbar sind.
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    das heßt, allein aus der Tatsache, dass ich ein Mensch bin, genieße ich
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    alle diese Rechte.
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    ich habe die alle ohne dass theoretisch überhaupt irgendein Staat dafür einstehen muss
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    dass ist die Universalität
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    und unteilbar heißt, es gibt keine Hierarchie zwischen diesen Rechten.
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    Alle Rechte sind gleich wichtig und alle Rechte müssen in vollem Umfang jedem Menschen gewährt werden.
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    Man sieht an dem Ratifikationsstatus, dass die Ost/West-Teilung immernoch
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    so'n bisschen spürbar ist.
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    Wenn man sich ansieht, dass die USA heute immernoch nur den Zivilpakt
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    und China nur den Sozialpakt ratifiziert haben.
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    Und die Bundesrepublik Deutschland seit 1973 an beide Pakte gebunden ist.
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    Und das ist nur eine kurze Auswahl aus den Rechten, es gibt sehr viel mehr Menschenrechte
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    als man spontan erstmal meint.
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    Da gehe ich jetzt natürlich im einzelnen nicht drauf ein,
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    das wär ein eigener Talk.
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    Relevant für diesen Talk ist die Tatsache, dass im
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    Sozialpakt, in dem unter Anderem "gleiches Geld für gleiche Arbeit"
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    als Menschenrecht festgelegt ist - könnte man ja mal weiterreichen nach Berlin - auch
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    das Recht auf Teilhabe am kulturellen Leben als Menschenrecht verbrieft ist
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    Und auch das Urheberrecht
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    Das wird da nicht Urheberrecht genannt, aber das, was so drinsteht
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    ist im Prinzip das, was man als Urheberrecht kennt.
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    Und wir haben dann diesen Artikel 15, in dem die beiden Rechte drinstehen,
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    als Grundlage genommen
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    für die Gründung eines Gemeinnützigen
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    Vereines, dem Open Music Contest e.V.
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    Weil unserer Meinung nach freie Kultur nur entstehen kann, wenn man
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    so etwas wie die Menschenrechte auch als Grundlage annimmt und auch versucht, zu befördern.
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    So.
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    kommen wir also zum eigentlichen Thema.
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    Das C3S-Projekt.
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    Und da übergebe ich mal an Meinhard Starostik, der etwas über die Grundlagen und Ziele
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    von unserem Vorhaben erzählt.
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    Ja, was will C3S eigentlich?
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    C3S will eine Verwertungsgesellschaft machen.
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    Ist das nicht langweiligt?
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    Hört sich so an, ist es aber vielleicht doch nicht.
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    Das hoffen wir zumindest am Ende dieses Vortrages dargestellt zu haben.
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    Es gibt zwölf Verwertungsgesellschaften bereits in Deutschland
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    und die bekannteste davon ist die GEMA.
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    (Ich muss hier eben mal kucken)
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    (der da?, ah ja)
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    Die GEMA und die GVL, das sind die beiden Verwertungsgesellschaften, die am bektanntesten sind
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    die GEMA nimmt im wesentlichen die Rechte der Komponisten wahr
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    und die Rechte auf Vervielfältigung, auf mechanische Verfielfältigung,
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    so heißt es im Namen der Gema - so hieß es noch, als Tonträger als Schellack gepresst wurden -
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    Die GEMA ist, um mal eine Größenvorstellung zu geben, ein Unternehmen
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    was ungefähr 860 Millionen im Jahr an Vergütung kassiert
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    für die Urheber
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    und die GVL ist im wesentlichen dazu da
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    die Verwertungsrechte der Aufführenden
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    Künstler wahrzunehmen, wenn ihre Aufführung im Radio
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    Fernsehen oder sonstwie öffentlich gespielt werden.
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    die GVL ist so in der Größenordnung nochmal von 250-260 Millionen Umsatz.
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    Reine Rechte, also da gehen nur nochmal die Verwaltungskosten ab, und der Rest
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    soll an die Urheber gehen.
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    Und da liegt schon das erste Problem
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    das die meisten mit der GEMA haben.
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    Was ist nämlich das Problem mit der GEMA, die ja jetzt so ins Gerede gekommen ist wegen der drastischen Erhöhung ihrer Tarife?
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    Die GEMA hat zunächst ein strukturelles Problem in ihrer eigenen Organisation
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    das besteht darin, dass nur 5% der Mitglieder überhaupt Stimmberechtigt sind.
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    Also die GEMA hat ein ganz drastisches Demokratiedefizit.
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    in dem nämlich nur die, die die höchsten Umsätze machen, auch tatsächlich stimmberechtigt sind
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    als GEMA-Mitglieder, während die Anderen nur das bekommen können
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    aus dem Verteilungsschlüssel, den die Großverdiener in der GEMA festgelegt haben.
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    Das ist erste Problem.
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    Das Zweite Problem ist, dass nicht die eigentlichen Urheber
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    sondern die Verlage und Rechtsnachfolger eine
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    relativ starke Stellung in der GEMA haben
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    und das Ganze begünstig eben Demokratiedefizite
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    und Intransparenz in der GEMA.
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    Das sind die beiden Haupt-Vorwürfe, die heute der GEMA gemacht werden.
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    Wir als C3S haben aber auch programmatische Differenzen mit der GEMA.
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    Nämlich die GEMA liefert keine Unterstützung für freie Kultur.
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    Das ist bereits
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    im Gema-Brief 59/2006 dargestellt.
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    in zwei weiteren Stellungnahmen. Die GEMA verlangt viel mehr von dem Uhrheber
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    dass er mit ihr einen Wahrnehmungsvertrag abschließt
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    über sein gesamtes Repertoire.
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    Während C3S sich vorstellt, dass die Urheber selber bestimmen sollen
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    welches Werk sie uns zum Inkasso geben, und welches sie nicht zum Inkasso geben.
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    Und jeweils wie die einzelne Lizenz ausgestaltet sein soll.
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    Ob bestimmte Dinge zum freien Gebrauch
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    übertragen werden, oder ob grundsätzlich - so wie bei der GEMA - höchstmöglich kassiert
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    werden soll.
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    Und deshalb - wegen dieser Probleme innerhalb der GEMA - fühlt sich
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    eine wachsende Zahl von Urhebern nicht vertreten.
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    Das war im Grunde die Ausgangssituation für
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    das C3S im letzten Jahr auch eine starke Presse hatte
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    und in der Öffentlichkeit vermehrt wahrgenommen wurde.
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    Ein Wort noch zur GEMA, weil dieses Wort häufig verwendet wird in der Öfentlichkeit
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    das wollte ich kurz vom juristischen her erklären, das ist die sogenannte GEMA-Vermutung
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    Die GEMA-Vermutung hat zwei Facetten:
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    Das Eine ist eine gesetzliche Regelung im §13c Urheber-Wahrnehmungsgesetz
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    das ist das Gesetz, das die Tätigkeit der Verwertunsgesellschaften regelt
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    - keine Angst, wir wollen nicht den ganzen fürchterlichen Text dort lesen, sondern ich nehme das 'raus was wichtig ist -
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    da steht nämlich drin
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    [liest sinngemäß vor] Wenn die Verwertungsgesellschaft einen bestimmten Vergütungsanspruch geltend macht...
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    so wird vermutet, dass sie die Rechte aller berechtigten wahrnimmt
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    Das gilt aber nur, wenn nur eine Verwertungsgesellschaft da ist.
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    [Vorlesen zu Ende]
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    Das ist die gesetzliche GEMA-Vermutung.
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    Die gilt für Vermietungsrechte, die gilt für die Speicher-Abgabe, die gilt für die Kopierer-Abgabe
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    und für die gleichgestellten Rechte der Tonträger-Hersteller und Film-Hersteller.
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    sie sagt, im Grunde genommen ist nur eine Verwertungsgesellschaft dann wird vermutet, dass sie alle berechtigten vertritt.
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    Daneben gibt es aber noch eine viel weitreichendere GEMA-Vermutung
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    und die ist von der Rechtssprechung eingeführt worden.
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    Das ist ständige Rechtssprechung des Bundesgerichtshofs und damit auch aller Zivil-Gerichte
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    und die besagt, dass die GEMA die Rechte an einem weltweiten
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    Repertoire in der Tanz- und Unterhaltungsmusik wahrnimmt
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    und das heißt, wenn irgeneine Disco oder bei irgendeiner öffentlichen Aufführung
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    Musik gespielt wird, dann wird angenommen, dass die GEMA die Rechte an dieser
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    Musik vertritt, und dass sie kassieren kann.
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    Das ist die eigentliche GEMA-Vermutung, wenn man von GEMA-Vermutung spricht.
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    Das ist ein Konstrukt der Rechtssprechung.
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    Dazu muss man aber wissen, dass der BGH bereits in dieser Rechtssprechung
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    in der Zweiten, die ich zitiert habe "NJW 86" na komm schon
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    also die zweite da oben [zeigt auf die Folien]
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    ganz deutlich gesagt hat, dass diese Vermutung nur dann gilt
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    wenn die GEMA ein tatsächliches Monopol in diesem Bereich hat.
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    Das war auch 1986 schon so, dass bei einer neuen Technik
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    die aufgetreten war, nämlich Videokasetten, für den Privatgebrauch
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    dass die GEMA da gar kein Monopol hatte an der Musik
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    und da hat der BGH gesagt "da hat sie das Monopol nicht".
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    Jedenfalls, wenn jetzt eine weitere Verwertungsgesellschaft käme
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    dann würde dieses GEMA-Monopol auch fallen.
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    Das eklige an dem GEMA-Monopol ist, wer GEMA-freie Musik spielt,
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    der muss nachweisen, dass sie GEMA-frei ist.
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    Das ist häufig schwierig und führt zu
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    einer als ungerecht empfundenen Lage bei der Wahrnehmung von Verwertungsrechten.
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    Soviel zum rechtlichen Rahmen
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    dessen, was C3S will, und jetzt kann ich wieder an Maik übergeben. Dankeschön.
  • 12:10 - 12:15
    [wechsel]
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    Ja, die Probleme haben wir jetzt sozusagen erläutert.
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    Und jetzt können wir uns überlegen, was man machen kann um diese Probleme zu beheben
  • 12:22 - 12:27
    Erste Option: man könnte gesetzliche Grundlagen ändern, damit sowas
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    nicht länger möglich ist. Problem, was wir daran sehen - abgesehen von der Tatsache
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    das wir selbst die Gesetze nicht einfach ändern können - das Gesetzänderungen in der Regel sehr
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    langwierige Verfahren sind. Gerade wenn man so etwas großes wie das Urheberrecht nochmal aufschraubt.
  • 12:41 - 12:44
    Und es ist auch relativ unsicher, was am Ende dabei rauskommt
  • 12:44 - 12:47
    weil man sich ja ausrechnen kann, wenn das Urheberrecht neu verhandelt wird
  • 12:47 - 12:50
    dann sind wir ja nicht die einzigen, die vortragen, wie wir es gerne hätten
  • 12:50 - 12:53
    sondern alle betroffenen Interessengruppen schmeißen dann ihre Lobbyarbeit an
  • 12:53 - 13:00
    und in den letzten Urheberrechtsnovellen ist ja jetzt auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei bei rausgekommen.
  • 13:00 - 13:05
    Außerdem finden wir, dass das Problem im Prinzip nicht unbedingt ein rechtliches ist
  • 13:05 - 13:09
    sondern dass es eher an mangelnder Organisation der Künstlerinnen selbst mangelt.
  • 13:09 - 13:15
    Und darin begründet ist, und man an der Stelle eher ansetzen sollte.
  • 13:15 - 13:18
    Und die Spielräume, die man hat, um Gesetze zu ändern
  • 13:19 - 13:22
    sind auch gar nicht so weit, wie das häufig in der Diskussion den Anschein hat
  • 13:22 - 13:25
    es wird von verschiedenen Seiten zum Beispiel gefordert, dass die
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    urheberrechtliche Schutzfrist viel stärker gekürzt werden sollte.
  • 13:29 - 13:33
    nach dem Tod. Sie gilt ja in Deutschland bis 75 Jahre nach dem Tod.
  • 13:33 - 13:37
    Es gibt zum Beispiel die "Berner Übereinkunft", das ist auch
  • 13:37 - 13:38
    ein völkerrechtlich bindender Vertrag
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    an den über 160 Staaten gebunden sind, der den urheberrechtlichen Schutz bis mindestens
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    50 Jahre nach dem Tod festschreibt. Also wenn man daran etwas ändern will
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    dann müsste man gleich wieder auf internationaler Ebene arbeiten.
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    und dann kommen wir wieder am ersten Punkt an, das würde wahrscheinlich sehr lange dauern.
  • 13:53 - 14:00
    Die zweite Option, die man häte, wäre, dass mann tatsächlich versucht, die GEMA selbst zu verändern
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    indem man beispielsweise massenhaft Mitglied wird, und dann versucht innerhalb der GEMA
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    Reformen anzustoßen. Problem da haben wir gerade schon gesehen: Wenn nur die 5%
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    die am meisten Umsatz machen, diejenigen sind, die bestimmen was die GEMA tut
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    ist dieses Konstrukt relativ immun gegen Reformen von innen.
  • 14:18 - 14:24
    "Reformen von außen" würde heißen, man muss in die Arbeit, in die Interna eines Vereins
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    eingreifen. Denn die GEMA ist ein wirtschaftlicher Verein und keine staatliche Stelle oder etwas ähnliches.
  • 14:30 - 14:34
    Finden wir auch nicht besonders günstig, einen Präzedenzfall zu schaffen, dass von
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    staatlicher Seite geregelt wird, wie sich ein Verein selbst organisiert
  • 14:38 - 14:43
    und durch 'ne GEMA-Änderung selbst würde auch das Monopol der GEMA nicht beseitigt werden
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    sondern quasi nur weiter bestärkt.
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    Wo wir dann davon ausgehen, dass wir nur darauf warten müssten, bis die nächsten Probleme auftauchen.
  • 14:53 - 14:57
    Der dritte Weg, und das ist der, den wir jetzt gerade gehen, ist quasi
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    wir können Konkurrenz erzeugen, dabei haben wir selbst in der Hand mit welchem Tempo
  • 15:03 - 15:06
    wir vorgehen und in welche Richtung sich das bewegt.
  • 15:06 - 15:09
    Das ist im Prinzip ein Hack an dem bestehenden System, wenn man 'ne neue
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    Verwertungsgesellschaft hinzufügt, bei dem wir einfach das benutzen, was uns der
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    Rechtsrahmen und unsere Möglichkeiten einfach jetzt schon bieten.
  • 15:17 - 15:21
    Wir wollen halt in dieser Verwertungsgesellschaft vollen Support für Creative-Commons
  • 15:21 - 15:26
    Lizenzen und später auch weitere freie Lizenzen. Das ganze soll von Anfang an
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    als europäisches Projekt starten
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    wir wollen eine europäische Genossenschaft gründen, die dann diese Verwertungsgesellschaft
  • 15:32 - 15:37
    sein soll. Genossenschaft heißt mehr oder weniger automatisch, dass das ganze demokratisch
  • 15:37 - 15:42
    strukturiert ist, weil dort von Gesetz her jedes Mitglied eine Stimme hat
  • 15:42 - 15:45
    egal, wie hoch der Anteil an der Genossenschaft ist.
  • 15:45 - 15:49
    Und selbstverständlich wollen wir die Verwaltung und die Abrechnung technisch
  • 15:49 - 15:53
    gesehen auf die Höhe der Zeit bringen.
  • 15:53 - 15:57
    Was muss man machen wenn man sich selbst 'ne Verwertungsgesellschaft basteln will?
  • 15:57 - 16:02
    Ist gar nicht so kompliziert, zumindest von dem Ablauf der Schritte her.
  • 16:02 - 16:06
    Natürlich braucht man erstmal 'n Konzept: Wer soll vertreten werden, welche Rechte
  • 16:06 - 16:09
    will man vertreten, was will man für 'ne Rechtsform haben und so weiter
  • 16:09 - 16:13
    Dann muss man in der Rechtsform, für die man sich entschieden hat, erstmal 'ne Körperschaft
  • 16:13 - 16:16
    gründen, in unserem Fall die europäische Genossenschaft.
  • 16:16 - 16:21
    Gegebenenfalls das entsprechende Gründungskapital, was man dafür braucht, erstmal aufbringen.
  • 16:21 - 16:26
    Bei unserem Projekt sind das mindestens 30.000 Euro
  • 16:26 - 16:31
    Im nächsten Schritt muss man durch die Wahrnehmeungs-Verträge, die man dann mit
  • 16:31 - 16:35
    den Mitgliedern abschließt, dann auch echtes Repertoire sammeln das eine gewisse
  • 16:35 - 16:39
    wirtschaftliche Bedeutung hat und wenn man dieses Repertoire hat, diese Verträge abgeschlossen hat,
  • 16:39 - 16:43
    dann kann man beim deutschen Patent- und Markenamt, was die Staatsaufsicht über
  • 16:43 - 16:47
    Verwertungsgesellschaften in Deutschland hat, einen Antrag stellen, dass man als Verwertungsgesellschaft
  • 16:47 - 16:52
    arbeiten darf. Und die prüfen dann, ob die Satzung mit dem Gesetz konform geht, ob der
  • 16:52 - 16:57
    Vorstand zuverlässig arbeitet - dafür muss man unter Anderem ein polizeiliches Führungszeugnis der Klasse "O" vorlegen -
  • 16:57 - 17:02
    Der gesamte Vorstand, das ist für die Vorlage bei Ämtern und Behörden, da
  • 17:02 - 17:06
    steht dann 'n bisschen mehr drin, wahrscheinlich, dass wir heute hier 'n Vortrag gehalten haben.
  • 17:07 - 17:13
    Und man muss halt nachweisen, dass man tatsächlich wirtschaftliches relevantes Material hat, dass dieser
  • 17:13 - 17:16
    ganze Apparat wirtschaftlich arbeiten kann, so dass den Mitgliedern
  • 17:16 - 17:21
    auch wirklich was augeschüttet werden kann. Und zum Schluss wird das Ganze
  • 17:21 - 17:24
    im Bundesanzeiger bekannt gemacht, und dann ist man quasi am Ziel angekommen.
  • 17:24 - 17:27
    Das ist die Strecke, die vor uns liegt.
  • 17:27 - 17:30
    Kommen wir zum Titel der Veranstaltung
  • 17:30 - 17:34
    Wo ist dieses Projekt, was wir hier machen, politisch einzuordnen?
  • 17:34 - 17:38
    Politisch insbesondere im Rahmen der Urheberrechtsdebatte.
  • 17:38 - 17:42
    Wenn man sich die Urheberrechtsdiskussion, die ja schon seit längerem läuft
  • 17:42 - 17:45
    einfach mal von ihren Extrempunkten her ankuckt,
  • 17:45 - 17:48
    dann haben wir auf der einen Seite das, was man vielleicht die Revolutionäre nennen könnte
  • 17:48 - 17:52
    die am liebsten vom Urheberrecht bis zu den Verwertungsgesellschaften alles abschaffen
  • 17:52 - 17:58
    würden, und den freien Zugang auf alles wollen.
  • 17:58 - 18:02
    Am anderen Ende hätten wir das, was wir hier die Oligarchen nennen.
  • 18:02 - 18:05
    Denen das Urheberrecht so wie es ist noch nicht scharf genug ist,
  • 18:05 - 18:08
    die bei der GEMA eventuell mit Reformen einverstanden wären
  • 18:08 - 18:12
    aber ansonsten an dem ganzen Verwertungsgesellschaftssystem nichts ändern wollen.
  • 18:12 - 18:14
    Und wir stehen quasi mehr oder weniger in der Mitte.
  • 18:14 - 18:17
    Wir brauchen keine Gesetzesänderungen, das Urheberrecht kann unserer Meinung nach
  • 18:17 - 18:21
    für diese Zwecke einfach so bleiben wie's ist.
  • 18:21 - 18:26
    Der GEMA wollen wir 'ne neue Alternative danebenstellen um quasi über die
  • 18:26 - 18:29
    Konkurrenz was an dem Problem zu ändern.
  • 18:29 - 18:33
    Wir sehen allerdings inzwischen auch durch die ganzen Gespräche, die wir mit vielen
  • 18:33 - 18:36
    anderen Leuten über die letzten zweieinhalb Jahre geführt haben, dass es auch in ganz vielen anderen
  • 18:36 - 18:45
    Verwertungsgesellschaften, die nicht so bekannt sind relativ großen Reformbedarf gibt.
  • 18:45 - 18:49
    Dann schauen wir mal zurück, was wir 2012 alles so gemacht haben für die
  • 18:49 - 18:54
    Öffentlichkeit wahrnehmbar hat das Jahr 2012 erst im Mai begonnen
  • 18:54 - 18:57
    Da sind wir nämlich mit ner Informations-Homepage
  • 18:57 - 19:01
    ins Netz gegangen, seitdem kann man uns auch flattrn
  • 19:01 - 19:05
    und Spenden abgeben, was besonders für Veranstaltungen wie diese gut ist.
  • 19:05 - 19:09
    Weil wir nämlich sonst immer die Fahrkosten, überall wo wir hinfahren selbst tragen müssen.
  • 19:09 - 19:13
    Und man kann 'n Newsletter abonnieren und uns über diverse Social-Media-Kanäle
  • 19:13 - 19:17
    verfolgen. Wir hatten, als wir die Seite gestartet haben, das Ziel
  • 19:17 - 19:22
    das wir bis zum Jahresende über diese verschiedenen Kanäle 1000 Leute erreichen
  • 19:22 - 19:24
    wollen, die unser Projekt regelmäßig verfolgen.
  • 19:24 - 19:29
    Und wir haben das jetzt vor ein paar Tagen uns mal angeguckt, und haben diese Ziel auf jeden Fall
  • 19:29 - 19:33
    locker übertroffen. Es gibt stetiges Interesse auf jeden Fall an dem, was wir tun
  • 19:33 - 19:36
    und das finden wir natürlich großartig.
  • 19:36 - 19:43
    [Applaus]
  • 19:43 - 19:45
    Es kommt noch mehr.
  • 19:45 - 19:49
    Sehr wichtig ist natürlich, dass wir überhaupt darüber informieren, was wir machen.
  • 19:49 - 19:53
    Unser Ansatz ist ja, dass wir schon den gesamten Gründungsprozess öffentlich
  • 19:53 - 19:57
    stattfinden lassen und nicht in Hinterzimmern. Damit hinterher Leute sagen "Uuh was ist
  • 19:57 - 20:00
    denn da jetzt plötzlich entstanden?"
  • 20:00 - 20:08
    Wir haben relativ viele Meldungen in diversen Einschlägigen Blogs, Foren und Portalen
  • 20:08 - 20:16
    im Internet gehabt, Golem.de hat uns schon zur Nemensis der GEMA erklärt
  • 20:16 - 20:22
    in den Print-Medien gab es auch reichlich Berichterstattung über das Projekt
  • 20:22 - 20:25
    und das heißt nicht nur, dass wir so "mal eben" am Rande miterwähnt wurden
  • 20:25 - 20:30
    Sondern, dass wir zum Teil ganze Doppelseiten, wie hier zum Beispiel für ne Titelstory
  • 20:30 - 20:34
    in der Jungle-World und sogar ne Doppelseite in der Wirtschafts Woche bekommen haben
  • 20:34 - 20:37
    wo wir halt ausführlich auch erklären konnten, was wir vorhaben.
  • 20:37 - 20:45
    [applaus]
  • 20:45 - 20:50
    Beim rundfunk sieht es ähnlich aus. Die wichtigste Rundfunk-Instanz, das Chaos-Radio, hat uns
  • 20:50 - 20:56
    gleich zweimal zum Interview gebeten. Und auch die anderen öffentlich-rechtlichen standen dem nicht nach
  • 20:56 - 20:59
    Bis hin zu kleinen, lokalen Radiostationen, wie "Unerhört Marburg" oder
  • 20:59 - 21:06
    Berlin FM [Applaus, lacht] Marburger?
  • 21:06 - 21:09
    Und zu unserer großen Überraschung bestand das "Spreading the word" nicht nur aus
  • 21:09 - 21:14
    den Medien, auf die wir gebaut haben, sondern interessanterweise hat die GEMA selbst
  • 21:14 - 21:19
    tatsächlich über uns berichtet, und zwar auch in einem sehr ausführlichen und sehr
  • 21:19 - 21:24
    neutralen Bericht für ihre Mitglieder. Und ich finde, das ist auch einen Applaus wert
  • 21:24 - 21:31
    [Applaus]
  • 21:31 - 21:35
    Und wir waren auf 'ner ganzen Reihe von Konferenzen, Podiums-Diskussionen
  • 21:35 - 21:39
    haben 'ne ganze Reihe von Einzel-Gesprächen geführt mit verschiedenen Leuten
  • 21:39 - 21:42
    die an entscheidenden Positionen sitzen. Das können wir jetzt natürlich nicht alles
  • 21:42 - 21:45
    zusammenfassen und das ist nur 'ne Auswahl.
  • 21:45 - 21:49
    Man sieht, wir sind wirklich relativ viel unterwegs gewesen, und ganz schön rumgekommen bis
  • 21:49 - 21:53
    hin nach Schweden. Und das ist auch einer der Punkte, das sag' ich gleich mal
  • 21:53 - 21:58
    wofür wir halt auch Spenden angewiesen sind. Denn wir bezahlen wirklich alles aus eigener Tasche.
  • 21:58 - 22:02
    Und nicht jede von diesen Veranstaltungen übernimmt die Reisekosten, die Hotelkosten
  • 22:02 - 22:06
    und manchmal noch nichtmal den Eintritt zur Veranstaltung.
  • 22:06 - 22:11
    Da freuen wir uns natürlich über alles, was kommt, auch wenn's noch so klein ist.
  • 22:11 - 22:16
    Die wichtigsten Veranstaltungen für uns waren aber die, die wir selbst durchgeführt haben.
  • 22:16 - 22:21
    Und das war zum Ersten unser allererstes Barcamp, was wir in Berlin im September gemacht haben
  • 22:21 - 22:26
    Und dazu wird euch jetzt Holger kurz was erzählen
  • 22:26 - 22:31
    [Holger betritt das Podium]
  • 22:31 - 22:34
    Ja, wir haben uns überlegt, wenn man schon so 'ne Riesen Bühne hat
  • 22:34 - 22:38
    dann muss man die auch irgendwie nutzen, das weiß man ja als Musiker.
  • 22:38 - 22:42
    Deshalb laufen wir hier ein bisschen Strecke, heute.
  • 22:42 - 22:47
    Ja, was haben wir an eigenen Veranstaltungen gemacht in 2012?
  • 22:47 - 22:53
    Wir haben ein Barcamp gemacht in Berlin, anfang September und haben das finanziert über 'n
  • 22:53 - 22:59
    Crowdfunding das wir erfolgreich abschließen konnten. Wir haben um 2.000 Euro
  • 22:59 - 23:04
    gebeten, die haben wir auch, wie ihr seht, leicht overfundet bekommen. Wie ihr seht 2.500 Euro.
  • 23:04 - 23:10
    Wir hatten 80 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet an einem Tag zusammen im Supermarkt in Berlin.
  • 23:10 - 23:18
    Und was da passiert ist, dafür haben wir euch mal 'n kleinen Film gemacht.
  • 23:18 - 23:23
    Premiere heute / genau, der ist gerade erst fertig geschnitten. Ist auch noch nicht der Final Cut.
  • 23:23 - 23:25
    Viel Spaß.
  • 23:25 - 23:27
    [Film beginnt]
  • 23:27 - 23:32
    [Titel: C3S Barcamp, 2. September 2012, Supermarkt Berlin]
  • 23:32 - 23:39
    Ja hallo, ich bin der Danny Bruder, ich bin Musiker, Musikproduzent und Mit-Inhaber eines Labels.
  • 23:39 - 23:41
    -- TODO: Titel des Labels unverständlich --
  • 23:41 - 23:44
    'n offenes Label und bin heute hier weil ich zum, also ich bin zum Team der C3S
  • 23:44 - 23:48
    gestoßen, weil ich die Idee einer neuen Verwertungsgesellschaft in Deutschland
  • 23:48 - 23:52
    und natürlich auch europaweit, für 'ne sehr Gute halte.
  • 23:52 - 23:53
    [Personenwechsel]
  • 23:53 - 23:56
    Mein Name ist Janina Klabes, ich bin Clustermanagerin der Musikwirtschaft
  • 23:56 - 23:59
    Mannheim und Region. Das heißt ich bin Wirtschaftsförderin und ich bin auch
  • 23:59 - 24:02
    selbst Musikerin bei der Band
  • 24:02 - 24:04
    -- TODO: Bandname unverständlich --
  • 24:04 - 24:05
    [Wechsel zurück zu Danny]
  • 24:05 - 24:09
    Ich war selber 14 Jahre Mitglied in der GEMA und bin dort ausgetreten - oder musste dort austreten,
  • 24:09 - 24:13
    weil ich eben Creative Commons Lizenzen für meine Musik verwende und die GEMA
  • 24:13 - 24:16
    mir damals sagte "ja, wenn sie das machen wollen, dann müssen Sie halt austreten".
  • 24:16 - 24:23
    Und ich seitdem halt quasi keine Einnahmen mehr habe, außer live Musik zu machen.
  • 24:23 - 24:31
    Aber ich bekomme halt keinerlei Tantiemen mehr für Radio-Aufführungen oder Verkäufe
  • 24:31 - 24:36
    oder Herstellung von Tonträgern, und das kann's nicht sein.
  • 24:36 - 24:39
    Also es kann nicht sein, dass ich mich erst von meinen Einnahmen verabschieden muss
  • 24:39 - 24:44
    damit ich freie Lizenzen verwenden kann. Und daher muss eine Alternative zur GEMA her.
  • 24:44 - 24:48
    Also es muss 'ne andere Verwertungsgesellschaft geben, das ist ganz wichtig.
  • 24:48 - 24:49
    [Wechsel zu Luci van Org]
  • 24:49 - 24:56
    Ich heiße Luci van Org, ich bin seit unsäglichen Zeiten - ich bin ja schon alt
  • 24:56 - 25:02
    ich bin gestern 41 geworden - mache ich Musik. Ich hab mal Mitte der 90er
  • 25:02 - 25:06
    sehr kommerziell erfolgreich Musik gemacht, Mit einer Band die hieß Lucilectric.
  • 25:06 - 25:10
    Die hatten einen großen Hit, der hieß "Weil ich ein Mädchen bin"
  • 25:10 - 25:14
    Hab vorher Musik gemacht, mache jetzt immernoch Musik, bin auch Autorin, deswegen auch Urheberin
  • 25:14 - 25:23
    Bin ansonsten Bassistin, Schauspielerin ab und zu mal, hab aber auch 'ne Plattenfirma und 'n Musikverlag
  • 25:23 - 25:29
    das heißt ich bin egentlich quasi gleichermaßen Urheber wie Verwerter und deshalb ganz doll
  • 25:29 - 25:33
    Interessiert an einer neuen Verwertungsgesellschaft, die das ganze etwas moderner angeht.
  • 25:33 - 25:33
    [Wechsel]
  • 25:34 - 25:39
    Ich bin sehr wütend, weil ich tatsächlich finde, dass in Deutschland eine große Unterscheidung
  • 25:39 - 25:41
    gemacht wird zwischen Kunst und Kunst
  • 25:41 - 25:44
    und ich muss leider sagen auch "zu Recht", weil es eine gewise Art Kunstsparte gibt
  • 25:44 - 25:48
    die sich ihrer Wertigkeit sehr bewusst ist, und eine andere Kunstsparte gibt,
  • 25:48 - 25:52
    ich nenne sie mal die "Jetztzeitkultur", die sich vollkommen unter Wert verkauft
  • 25:52 - 25:57
    die die eigene Bedeutung nicht kennt, die sich den Po wund arbeitet
  • 25:57 - 26:01
    und dafür kaum etwas verlangt, und ich finde, dass sich das ändern muss
  • 26:01 - 26:02
    [Wechsel]
  • 26:02 - 26:05
    Volker Grassmuck, ich bin Mediensoziologe an der
  • 26:05 - 26:08
    -- TODO: Universität unverständlich --
  • 26:08 - 26:12
    und hab mich ziemlich lange mit Urheberrecht beschäftigt.
  • 26:12 - 26:23
    und seit 2002/2003 habe ich das was die "Kulturflatrate" genannt haben, was
  • 26:23 - 26:27
    inzwischen umbenannt worden ist in "Tauschlizenz", verfolgt
  • 26:27 - 26:32
    also in Forschung aber auch im Aktivismus in die Urheberrechtsdebatte getragen.
  • 26:32 - 26:35
    [Wechsel zu Luci van Org]
  • 26:35 - 26:39
    also was mich Frohen Mutes macht, ist, dass ich tatsächlich hingehen konnte und dass
  • 26:39 - 26:46
    Einwände gehört wurden, dass wirklich versucht wird, etwas Neues zu machen
  • 26:46 - 26:54
    etwas faireres zu machen, etwas transparentes zu machen, das funktionieren kann.
  • 26:54 - 27:00
    Ich bin auch mit Zahlen teilweise konfrontiert worden zum Beispiel von der Lehrmedien-Abgabe
  • 27:00 - 27:02
    die mir in der Größenordnung überhaupt gar nicht bewusst waren, wo ich dachte
  • 27:02 - 27:05
    "Oh mein Gott, wo bleiben diese Gelder eigentlich, wo sind 'n die?"
  • 27:05 - 27:12
    Und ich geh' hier ganz frohen Mutes raus, das ich denke vielleicht, wenn es wirklich weiter so
  • 27:12 - 27:19
    funktioniert, dass die Leute, die am Ende quasi davon profitieren sollen, nämlich die, denen
  • 27:19 - 27:24
    so 'ne Verwertungsgesellschaft was bringt und zwar sowohl die Urheber, als auch die Verwerter, die mit
  • 27:24 - 27:29
    dieser Gesellschaft arbeiten, die ja auch arbeiten wollen, dass man da wirklich Lösungen finden
  • 27:29 - 27:31
    kann die neu sind, und die funktionieren.
  • 27:31 - 27:32
    [Wechsel zu Bruno Kramm]
  • 27:32 - 27:35
    Die GEMA braucht endlich 'n Konkurrent, es geht darum dass es unglaublich viele
  • 27:35 - 27:40
    kleinteilige Künstler gibt, die von der GEMA nicht vernünftig repräsentiert werden.
  • 27:40 - 27:45
    Wir sprechen vom Creative-Commons-Bereich, da muss endlich was passieren. Deshalb
  • 27:45 - 27:48
    unterstützen wir natürlich ganz stark die Gründung der C3S.
  • 27:48 - 27:49
    [Wechsel zu Luci van Org]
  • 27:49 - 27:53
    Ich wusste gar nicht, dass das hier statt findet, ich hatte vom C3S gehört und gehe hier richtig
  • 27:53 - 27:58
    euphorisiert raus und denke "Boah mann, vielleicht könnte das ja klappen, das wär so schön".
  • 27:58 - 27:59
    [Wechel]
  • 27:59 - 28:03
    Wenn wir mit, vor allen Dingen Musikern, über dieses Modell gesprochen haben, erklärt haben
  • 28:03 - 28:10
    worum's geht, waren Menschen immer sehr hellhörig, dann kam unweigerlich die Frage
  • 28:10 - 28:12
    "Ja, wer soll das dann abwickeln?"
  • 28:12 - 28:17
    Und dann war die Antwort "Ja, das sind die bestehenden Verwertungsgesellschaften
  • 28:17 - 28:24
    für Musik eben die GEMA und die GVL und dann haben die Leute die Hände hoch geworfen und gesagt
  • 28:24 - 28:27
    "Ne, das geht gar nicht" also da gab's immer so
  • 28:27 - 28:34
    ne Argumentative Leerstelle. Wir brauchen 'ne Alternative, wir brauchen 'ne Reform
  • 28:34 - 28:40
    in bestehenden Verwertungsgesellschaften. Und genau dahinein hat sich die C3S-Initiative gegründet.
  • 28:40 - 28:41
    [Wechsel]
  • 28:41 - 28:46
    Also ganz persönlich wichtig ist mir zum Einen die Gleichheit aller Mitglieder.
  • 28:46 - 28:52
    Also so'n komisches Zeug mit Angeschlossenen und Anwärtern darauf und ordentlichen Mitgliedern
  • 28:52 - 29:00
    und so weiter, das darf eifach nicht passieren, dass 6.000 Leute über die Finanzen von 63.000 Leuten entscheiden.
  • 29:00 - 29:01
    Das geht einfach nicht
  • 29:01 - 29:10
    die transparenz ist mir wahnsinnig wichtig, dass wirklich klar ist "Wo gehen die Gelder hin",
  • 29:10 - 29:12
    "Wer verwaltet die", "Was passiert da"
  • 29:12 - 29:16
    Dass man es nicht so ist, dass man, wie es jetzt ist, extra ein Computerprogramm dafür entwickeln muss
  • 29:16 - 29:20
    was einem möglich macht diese GEMA-Abrechnungen zu prüfen oder so.
  • 29:20 - 29:21
    [Wechsel]
  • 29:21 - 29:24
    Die Technologie erlaubt das private kopieren von urheberrechtlich geschützten Werken, also
  • 29:24 - 29:27
    machen Menschen das auch massenhaft.
  • 29:27 - 29:32
    Damals ist diskutiert worden, dass man ganz tief in die Privatsphäre hinein
  • 29:32 - 29:42
    greifen sollte, um zu gucken, was Menschen zu Hause an Werken kopieren, auf Tonbandgeräte, damit ging das los.
  • 29:42 - 29:46
    Das ist aber in einer Grundgesetz-Abwägung abgelehnt worden.
  • 29:46 - 29:49
    Das könne man so nicht machen
  • 29:49 - 29:53
    also ist dieses Modell des "Erlaubens und Vergütens" entstanden.
  • 29:53 - 29:54
    [Wechsel]
  • 29:54 - 29:57
    Ich glaube, dass die Künstler gar nicht wissen, was sie wirklich von 'ner Verwertungsgesellschaft wollen.
  • 29:57 - 30:00
    Ich glaub dass man Künstlern auch erzählen muss, was sie von einer Verwertungsgesellschaft
  • 30:00 - 30:03
    erwarten dürfen, auch erwarten müssen.
  • 30:03 - 30:08
    Ich glaube, was politisch und geselschaftlich auch erkannt werden muss, ist, dass Kultur
  • 30:08 - 30:10
    und Wirtschaft gar nicht so weit voneinander entfernt liegen.
  • 30:10 - 30:14
    Weil momentan ist die Lage eigentlich so, dass die meisten Kunstschaffenden zwar unter kulturellen
  • 30:14 - 30:18
    Gesichtspunkten zu sehen sind, weil sie vielleicht ihren Lebensunterhalt nicht mit dem bestreiten
  • 30:18 - 30:22
    können, was sie tun, aber sie betreiben als - wahrscheinlich - größte Masse überhaupt
  • 30:22 - 30:26
    Wirtschaftsförderung für die eigene Wirtschaft. Indem sie nämlich alles das bezahlen, mit dem sie arbeiten.
  • 30:26 - 30:33
    Das heißt bezahlen von Produzenten, Presswerk, Tonstudio, Manager, Booker, also alles das, was
  • 30:33 - 30:37
    noch hinten dran hängt wird de facto größtenteils momentan von den Künstlern finanziert.
  • 30:37 - 30:41
    Das heißt, sie sind der größte Antrieb der Branche und der Wirtschaft, für die sie arbeiten.
  • 30:41 - 30:44
    Unter dem kulturellen Deckmäntelchen, aber de facto ist es so.
  • 30:44 - 30:44
    [Wechsel]
  • 30:44 - 30:50
    Wie gesagt, ich muss zum Beispiel für meine CDs immer GEMA-Abgabe bezahlen, von der ich
  • 30:50 - 30:55
    nur einen Bruchteil wieder sehe, obwohl es mein Urheberrecht ist, was ich da wahrgenommen bekomme
  • 30:55 - 31:00
    und das ist einfach total idiotisch, das ist schildbürgerhaft wie das im Moment passiert.
  • 31:00 - 31:05
    Und mir ist es zum Beispiel auch wichtig, dass ich Sachen verschenken kann, dass ich weiter
  • 31:05 - 31:08
    Dinge unter Creative Commons veröffentlichen kann.
  • 31:08 - 31:16
    Das ist nicht so wie jetzt, ich kann nicht Sachen für'n Benefiz komponieren und die da singen,
  • 31:16 - 31:17
    das darf ich nicht.
  • 31:17 - 31:20
    Da mach ich mich strafbar, weil ich 'n GEMA-Vertrag unterschrieben hab.
  • 31:20 - 31:23
    Ich fänd's toll - ich weiß nicht ob man das Verwaltungsmäßig hinkriegt - wenn es möglich
  • 31:23 - 31:29
    wäre, dass abhängig zu machen. Zu sagen ich darf auch mein Urheberrecht, wenn es Sachen sind, die
  • 31:29 - 31:32
    ich geschrieben habe, ich darf die auch mal wem schenken.
  • 31:32 - 31:33
    [Wechsel]
  • 31:33 - 31:40
    Also wenn der Tag sich dem Ende neigt, wird natürlich jeder Musiker nach der anfänglichen Euphorie immer fragen
  • 31:40 - 31:43
    "Und, wo bleibt jetzt das Geld?"
  • 31:43 - 31:47
    Also es geht ja im Endeffekt um die Verwertungsrechte, es geht darum dass in einer
  • 31:47 - 31:53
    zunehmend trägerlosen Gesellschaft von Immaterialgütern Urheber Wege finden müssen
  • 31:53 - 31:59
    um eben Geld zu verdienen, Honorierung zu bekommen und genau da muss natürlich die C3S
  • 31:59 - 32:04
    jetzt relativ zügig auch Konzepte entwickeln, aber ich bin vollkommen überzeugt, dass da
  • 32:04 - 32:09
    genügend Man-Power da ist um genau diese Klippen auch hinzubekommen und zu umschiffen.
  • 32:09 - 32:16
    Ich denke mal in so ein/zwei Jahren wird das ganze so weit entwickelt sein, dass die C3S wahrscheinlich kaum
  • 32:16 - 32:20
    noch Promotion braucht, weil einfach jeder von sich aus, als Musiker da unterschreiben wird.
  • 32:20 - 32:21
    [Wechsel]
  • 32:21 - 32:26
    Selbstverständlich soll die Technologie, die dort zusammengeführt wird, wir wollen nicht das Rad
  • 32:26 - 32:33
    neu erfinden, sondern erstmal kucken, wo wir Bestandteile bereits vorfinden, auf die wir aufbauen können
  • 32:33 - 32:36
    aber da wird sicherlich auch Technologie zu entwickeln sein.
  • 32:36 - 32:41
    Selbstverständlich soll das freie Software sein, die hinterher weiter zu verwenden ist.
  • 32:41 - 32:48
    Auch wo Datenbanken entstehen von Daten, von Metadaten, möglicherweise von Audio-Fingerprints,
  • 32:48 - 32:52
    die es uns erlauben, Werke in der freien Wildbahn zu identifizieren.
  • 32:52 - 32:57
    Auch da ist völlig klar, dass offene Schnittstellen, offene APIs
  • 32:57 - 33:03
    vorgesehen sein sollen, um diese Werkdaten dann auch in anderen Bereichen
  • 33:03 - 33:06
    weiter zu nutzen,
  • 33:06 - 33:06
    [Wechsel]
  • 33:06 - 33:12
    Also wenn ich mir vorstelle, wie toll das wäre, wenn ich Konzerte veranstalte, mit nem geringen Umsatz
  • 33:12 - 33:16
    und ich hab da so-und-soviel Einnahmen, könnte ich auch selber zu meiner Verlegerin gehen, die
  • 33:16 - 33:20
    toll ist, und könnte sagen "Du, liebe Doro, wir haben so-und-soviel eingenommen, dass sind deine
  • 33:20 - 33:26
    so-und-soviel Prozent Verlagsanteil, den Rest teilen wir uns unter uns auf, und gut is."
  • 33:26 - 33:33
    Stattdessen muss das aber über den Weg über die Meldung über die GEMA gehen, das geht
  • 33:33 - 33:36
    dann wieder zurück, dann schüttet die GEMA den Verlagsanteil bei dem Verlag aus und
  • 33:36 - 33:38
    [sucht nach Worten]
  • 33:38 - 33:41
    Reibungsverlust, heißt das glaube ich
  • 33:41 - 33:44
    wenn man Energiemäßig das irgendwie beschreiben würde.
  • 33:44 - 33:47
    Diese Reibungsverluste ein bisschen zu mindern, fänd ich sehr schön.
  • 33:47 - 33:48
    [Wechsel]
  • 33:48 - 33:51
    Ein wesentlicher Punkt ist natürlich die Transparenz.
  • 33:51 - 33:55
    Also wenn wir uns Verwertungsgesellschaften, klassische Verwertungsgesellschaften wie die
  • 33:55 - 34:00
    GEMA anschauen, dann haben wir an der Stelle, wo eingezahlt wird Intransparenz
  • 34:00 - 34:06
    und an der Stelle, wo ausgeschüttet wird - also dem Urheber ausgeschüttet wird - Intransparenz
  • 34:06 - 34:11
    Der ganze Kasten als solches ist nicht nachvollziehbar. Und da geht's vor allem
  • 34:11 - 34:15
    drum, dass diese Demokratisierung, diese Transparenz, dieses offenlegen von Strukturen
  • 34:15 - 34:21
    und dieses Etablieren von Verwertungsschlüsseln letzten Endes auch dazu führt, dass mehr
  • 34:21 - 34:25
    Verteilungsgerechtigkeit existiert. Und das ist der wesentliche Punkt: Verteilungsgerechtigkeit.
  • 34:25 - 34:26
    [Wechsel]
  • 34:26 - 34:28
    Gestaltet werden sollte sie, glaube ich, genau so, wie sie auch schon geplant ist
  • 34:28 - 34:31
    nämlich sehr demokratisch, das heißt, mit viel Mitbestimmung, das heißt die Künstler
  • 34:31 - 34:35
    müssen sich selbst auch engagieren, müssen auch teilhaben, auch teilnehmen
  • 34:35 - 34:36
    [Wechsel]
  • 34:36 - 34:43
    Also wenn die C3S tatsächlich fairer, gerechter, transparenter und mit weniger Reibungsverlust
  • 34:43 - 34:45
    arbeitet, dann sind das schon vier Argumente, glaub ich
  • 34:45 - 34:46
    [Wechsel]
  • 34:46 - 34:51
    Also muss ganz ehrlich gestehen, als ich am Anfang das Konzept über Maik kennengelernt habe, hab ich
  • 34:51 - 34:52
    gedacht "schönes Konzept, viel Spaß beim Sterben"
  • 34:52 - 34:53
    [lacht]
  • 34:53 - 34:57
    Weil ich tatsächlich auch die GEMA als so immensen Riesen empdunden habe, gegen den
  • 34:57 - 35:01
    man eigentlich zwar mit viel Idealismus anstänkern wollen möchte aber bis man
  • 35:01 - 35:07
    das alles wirklich nachgebildet hat, was die GEMA hat, gehen wahrscheinlich Jahrzehnte ins Land.
  • 35:07 - 35:10
    Ich hab dann ein bisschen drüber nachgedacht, und hab dann gedacht, dass dieses Denken
  • 35:10 - 35:12
    totaler Quatsch ist, weil wer nicht versucht wird niemals gewinnen.
  • 35:12 - 35:18
    Und ich glaube, dass allein schon, dass es diese Initiative gibt, was verändern kann.
  • 35:18 - 35:20
    und anders wird sich nichts verändern.
  • 35:20 - 35:23
    [Einblendung zum Ende: Kamera Sven Wendt, Schnitt Meik Mischalke. thx.]
  • 35:23 - 35:30
    [Applaus]
  • 35:30 - 35:31
    Dankeschön
  • 35:31 - 35:35
    Ja, danke. Also dass ist ein kleiner Einblick in das Barcamp
  • 35:35 - 35:41
    und ich glaube, zwei Sachen kann man ganz gut sehen: zum Einen dass wir Leute, die wirklich
  • 35:41 - 35:46
    Interesse an unserer Arbeit haben, sind viel Musiker die sich auch selber managen.
  • 35:46 - 35:51
    Die viele Rollen wahrnehmen und das sind halt auch gerade die, die in dem langen Schwanz, in dem
  • 35:51 - 35:55
    Long-Tail sozusagen der GEMA stecken, oder da gar nicht drinnen sind. Die auch im bestehenden
  • 35:55 - 36:00
    System bislang immer marginal behandelt wurden
  • 36:02 - 36:06
    Und das Zweite, was man sehen kann, ist, dass es sich wirklich lohnt, diesen Prozess als
  • 36:06 - 36:11
    Beteiligungsprozess zu machen, denn auch wir lernen jedes Mal 'ne Menge.
  • 36:11 - 36:18
    In jedem Gespräch, in jeder Diskussion. Ganz viel auch in dem Barcamp, wenn die Einwände und
  • 36:18 - 36:23
    Praxisberichte von verschiedenen Seiten uns erreichen. Ein Effekt, den das Barcamp
  • 36:23 - 36:29
    hatte, über den wir sehr froh sind, es hat sich ein kleiner Schwarm gebildet, wir wir das nennen
  • 36:29 - 36:39
    der sozusagen über 'ne Mailingliste organisiert wird, und der für alle - auch für Hörer hier im Saal und zu Hause an den Bildschirmgeräten -
  • 36:39 - 36:46
    die Möglichkeit bietet sozusagen bei uns punktuell einzusteigen. Wir hauen da Fragen rein
  • 36:46 - 36:52
    Wir fragen, wer einzelne Aufgaben übernehmen mag und das ist sozusagen/hat sich eine Form entwickelt
  • 36:52 - 37:01
    daraus lose, ohne gleich beim Kernteam mit ganz viel Verantwortung dabei zu sein, bei uns mitgestalten zu können.
  • 37:01 - 37:09
    Darüberhinaus der Schwarm hat zum Beispiel unseren ersten Flyer gestaltet, hat Meet-ups organisiert in verschiedenen Städten.
  • 37:09 - 37:16
    Wer Interesse hat, kommt einfach zu unserem Stand nach der Präsentation oder direkt zu uns hier
  • 37:16 - 37:20
    wir würden uns freuen.
  • 37:22 - 37:29
    Jetzt geb' ich ab an Meinhard, wir hatten nämlich auch ein Gespräch beim Patent- und Markenamt, was sehr spannend war.
  • 37:29 - 37:32
    [Meinhard kommt ans Podium]
  • 37:32 - 37:43
    Ja, im Gefolge der Diskussion über das Projekt C3S kam es im Mai 2012 zu einem Brief an Maik.
  • 37:43 - 37:50
    Nach der SIGINT wunderte sich Maik, warum er Post vom deutschen Patent- und Markenamt kriegte.
  • 37:50 - 37:54
    Was hat er denn damit zu tun? Er hat doch gar kein Patent angemeldet? Und 'ne Marke hat er auch nicht?
  • 37:56 - 38:02
    Das DPMA ist zuständig als Aufsichtsbehörde über Verwertungsgesellschaften.
  • 38:02 - 38:09
    Verwertungsgesellschaft, das hab ich am Anfang noch nicht gesagt, ist eine Gesellschaft, die Nutzungsrechte für
  • 38:09 - 38:18
    Urheber, für mehrere Urheber, vergibt, und die Entgelte, die's dafür gibt im Namen der Urheber kassiert
  • 38:18 - 38:23
    und dann nach Abzug ihrer eigenen Kosten an die Urheber weiter verteilt.
  • 38:23 - 38:25
    Bei der GEMA sind das zum Beispiel 15%.
  • 38:25 - 38:29
    Also ein Kostensatz, der eigentlich angemessen ist.
  • 38:29 - 38:36
    Jedenfalls da diese Verwergunsgesellschaften ja im Grunde genommen ja treuhänderisch Gelder für Andere einnehmen.
  • 38:36 - 38:41
    Nämlich für die Urheber, gibt es 'ne Staatsaufsicht darüber, damit diese Gelder nicht verschwinden.
  • 38:41 - 38:45
    Damit sichergestellt ist, dass die Verwertungsgesellschaften die im Gesetz vorgesehenen
  • 38:45 - 38:54
    Aufgaben erfüllen. Und für diese Staatsaufsicht ist das DPMA zuständig. Und die haben nun gehört
  • 38:54 - 39:00
    von dem Projekt C3S und fragten beim Maik an, wie weit das denn sei und ob die C3S vielleicht schon
  • 39:00 - 39:05
    tätig wäre als Verwertungsgesellschaft, das geht nämlich rechtlich nicht.
  • 39:05 - 39:10
    Das ist nicht erlaubt, und Verträge, die die C3S abgeschlossen hätte wären sogar unwirksam
  • 39:10 - 39:14
    nach einer Änderung des Urheberwahrnehmungsgesetzes.
  • 39:14 - 39:23
    So kam dann im November ein Gespräch beim DPMA zustande, in dem wir unser Projekt vorgestellt
  • 39:23 - 39:29
    haben. Das verlief sehr offen und konstruktiv, und wir konnten nochmal darstellen, dass, auch wenn so 'n
  • 39:29 - 39:35
    bisschen der Aufhänger für die Wahrnehmung der C3S die aktuelle Kritik an der GEMA ist
  • 39:35 - 39:42
    es ja eigentlich nicht darum geht, die GEMA zu bekämpfen, sondern eher in dem sich
  • 39:43 - 39:43
    diversifizierenden Markt die Lücken zu besetzen, die nicht abgedeckt werden und die Interessen -- TODO: TIMING --
  • 39:49 - 39:52
    der Urheber wahrzunehmen, die sich in der GEMA nicht so wohl fühlen.
  • 39:52 - 40:01
    Also es geht eigentlich eher um eine Erweiterung der Möglichkeiten als um 'nen tatsächlichen Konkurrenzkampf.
  • 40:01 - 40:04
    Das möchte ich an dieser Stelle auch nochmal betonen.
  • 40:04 - 40:10
    Im DPMA hat man nun nicht so oft mit der Gründung von Verwertungsgesellschaften zu tun,
  • 40:10 - 40:19
    es gibt wie gesagt zwölf Stück, und im Musikbereich schon ziemlich lange nur eine und deshalb ist das für
  • 40:19 - 40:23
    so eine Behörde auch etwas Neues. Und 'ne Genossenschaft als Verwertungsgesellschaft
  • 40:23 - 40:27
    hatten sie noch nie. Man wird da also auch drüber nachdenken müssen, was entsprechend der
  • 40:27 - 40:32
    Rechtsform der Genossenschaft da an rechtlichen Anforderungen noch zu treffen ist.
  • 40:32 - 40:36
    Und 'ne europäische Genossenschaft hatten 'se schon noch gar nicht.
  • 40:36 - 40:43
    jedenfalls sind die Anforderungen an das, was wir tun, vor allen Dingen, dass wir einen Businessplan
  • 40:43 - 40:48
    darlegen müssen, dass wir darlegen müssen, dass wir die Vergütung für die Urheber auch effektiv
  • 40:48 - 40:56
    abrechnen können. Dass wir 'ne wirksame Kontrolle an den Markt bringen und dass wir sicherstellen
  • 40:56 - 41:01
    dass die Gelder auch weiter geleitet werden. Das ist ja die Rolle der Staatsaufsicht.
  • 41:01 - 41:07
    Das haben wir als Hausaufgaben mit nach Hause genommen. Und wenn's dann dazu kommt, dass
  • 41:07 - 41:12
    wir in diesem Jahr einen Zulassungsantrag stellen, werden wir noch viel Arbeit leisten müssen
  • 41:12 - 41:17
    und vor allen Dingen auch Geld aufbringen müssen, um die Wirtschaftliche Überlebensfähigkeit
  • 41:17 - 41:21
    dieses Projektes zu sichern.
  • 41:21 - 41:28
    Das sollte reichen für den BEricht über das Gespräch mit dem DPMA. Und ich übergebe wieder an Osnabrück.
  • 41:28 - 41:29
    [Sprecher wechselt]
  • 41:29 - 41:35
    Danke, danke, wir müssen ein bisschen rein hauen, deshalb mal ganz schnell, denn unsere zweite Veranstaltung in diesem Jahr war in Osnabrück.
  • 41:35 - 41:39
    Das hat praktische Gründe, denn da komm ich her. Wir haben wir 'ne Veranstaltung gemacht
  • 41:39 - 41:44
    als Experiment, die drei Formen in Eins zusammenfasste. Wir haben 'nen Vortrag
  • 41:44 - 41:50
    und Diskussionen gemacht, waren ungefähr so 25 Leute, dann haben wir 'n Konzert gemacht
  • 41:50 - 41:52
    mit Creative-Commons-Lizensierter Musik.
  • 41:52 - 41:55
    Das war, wir wollten auch endlich mal Musik präsentieren, darum geht es ja.
  • 41:55 - 41:59
    Und wir hatten auch sehr viel Spaß, es war ein schöner Abend.
  • 41:59 - 42:06
    Und wir haben einen Hackathon gemacht, weil wir das Projekt ja "wie soll denn jetzt die Software aussehen" nach vorne treiben wollen.
  • 42:06 - 42:08
    Und dafür übergebe ich jetzt an Christoph.
  • 42:08 - 42:09
    [Christoph übernimmt das Podium]
  • 42:09 - 42:16
    Also erstmal: wir haben nicht direkt die Alternative programmiert, das hat nicht hingehauen in der Nacht.
  • 42:16 - 42:20
    Wir haben uns damals für den Open Music Contest T-Shirts machen lassen mit diesem Aufdruck
  • 42:20 - 42:23
    "gema haccen", wir haben damals nie gedacht, dass es jetzt so weit kommt.
  • 42:23 - 42:26
    Aber vielleicht schaffen wir's ja jetzt.
  • 42:26 - 42:32
    Ich mach es ganz kurz, was wir vorhaben wird wahrscheinlich ein Pyramid-Dings.
  • 42:32 - 42:35
    Also in Python. Wer da mitmachen will, gerne melden.
  • 42:35 - 42:45
    Wir machen damit den Kern an dem man dann alles andere anflanschen kann. Zum Beispiel über die API, da könnt ihr gegenlaufen lassen, was ihr möchtet.
  • 42:45 - 42:49
    Ihr könnt euch im Moment auch noch wünschen, was ihr da gerne hättet von der API.
  • 42:49 - 42:55
    Das Ganze muss natürlich auch noch internationalisierbar sein, also in vielen Sprachen verfügbar sein.
  • 42:55 - 43:01
    Wir wollen, das hat der Volker Grassmuck gerade schon gesagt, freie Software sein lassen.
  • 43:01 - 43:05
    Falls wir irgendwann schlecht werden, dann könnt ihr uns forken, und das Ganze besser machen, oder ihr
  • 43:05 - 43:08
    könnt uns halt einfach auch helfen.
  • 43:08 - 43:13
    Wir brauchen Tools, jede Menge, wir brauchen Apps, also ihr könnt euch einbringen
  • 43:13 - 43:20
    Web-Apps machen wir wahrscheinlich selber, könnt ihr aber auch machen. Das muss für alle möglichen
  • 43:20 - 43:26
    Personenkreise benutzbar sein, für DJs, für Radiostationen, für Content-Provider, und so weiter.
  • 43:26 - 43:29
    Wenn euch noch 'was einfällt, kommt vorbei.
  • 43:29 - 43:32
    Gerade müssen wir also überlegen, wie das Datenmodell aussehen soll: Was sammeln wir
  • 43:32 - 43:38
    für Daten, welche brauchen wir, wofür. Das hier hat übrigens der Sebastian gemacht, der sitzt da unten.
  • 43:38 - 43:39
    Wilst du mal aufstehn?
  • 43:39 - 43:45
    [Applaus]
  • 43:45 - 43:51
    Wir sammeln gerade Anwendungsfälle, und modellieren lustig rum
  • 43:51 - 43:58
    das hier hat der Markus gebaut, der tanzt heute leider auf einer anderen Hochzeit, ist aber morgen da.
  • 43:58 - 44:04
    Wir hätten gerne für alle Software Tests und machen auch Continuous Integration, das heißt
  • 44:04 - 44:07
    wir wollen Fehler ausschließen dadurch, dass wir die ganze Zeit Testen.
  • 44:07 - 44:11
    Selbst wenn vorne einer rumschraubt wollen wir wissen, dass noch alles funktioniert.
  • 44:11 - 44:17
    Wir hätten gerne Feedback, mehr Beteiligung, Leute die sich das ankucken
  • 44:17 - 44:20
    Leute, die nachforschen, was wir vielleicht sonst noch brauchen, was wir falsch machen.
  • 44:20 - 44:24
    Wir hätten auch gerne ein bisschen Hilfe in Form von Admins, wir wollen nämlich nicht mehr alles
  • 44:24 - 44:34
    selber machen. Meldet euch einfach, da steht ja auch LiquidFeedback, Adhocracy, WikiArgument, also wir wollen ja durchaus auch
  • 44:34 - 44:41
    Mitbestimmung haben. Aber sogar 'n WordPress-Admin kann uns Helfen. Redmine fällt mir übrigens auch noch ein.
  • 44:41 - 44:46
    Ja, wir suchen Freiwilige. Es ist ein Community-Projet, bitte mitmachen. Ihr könnt euch aussuchen
  • 44:46 - 44:54
    was ihr machen wollt. Also schickt uns auch Code, was auch immer! Dankeschön!
  • 44:54 - 45:03
    [Sprecherwechsel]
  • 45:03 - 45:09
    Durch die ganze Medienarbeit und diverse Demonstrationen hat sich inzwischen auch die Politik eingemischt.
  • 45:09 - 45:18
    "Man kann ja wirklich fast kein kleines Fest mehr feiern, weil man sich dumm und dämlich bezahlt, da", hat gesagt die Kanzlerin auf 'nem CDU Parteitag.
  • 45:18 - 45:24
    [verhaltenes Gelächter aus dem Publikum] Also man wundert sich teilweise wirklich dass das Ganze wirklich aus allen Fraktionen kommt.
  • 45:24 - 45:29
    Also wenn man über die Landtage geht, wir sind jetzt direkt vom Landtag Schleswig-Holstein um ne
  • 45:29 - 45:36
    Stellungnahme zu der ganzen GEMA-Debatte gebeten worden. Im Januar sind wir im Landtag NRW
  • 45:36 - 45:44
    - das ist was für MAHA - als Experten eingeladen. Und wir haben auch in diversen anderen Bundesländern die ersten Gespräche aufgenommen
  • 45:44 - 45:49
    auf Landesebene, also da passiert jetzt langsam auch tatsächlich auf der politischen Bühne ordentlich was.
  • 45:51 - 45:56
    Und der ganze Rest, auf den wir jetzt hier nicht weiter eingehen können den haben wir hier auf
  • 45:56 - 45:58
    dieser Folie versammelt.
  • 45:58 - 46:05
    Dazu gehören unter Anderem sogar direkte Angebote von Anwälten und ähnlichem, die direkt für uns
  • 46:05 - 46:09
    anfangen wollen zu arbeiten. Aber wir sind ja noch nichtmal gegründet, also können wir auch niemanden
  • 46:09 - 46:11
    einstellen.
  • 46:11 - 46:19
    Und GetDigital verkauft erstes Merchandising von uns, das finden wir auch ganz großartig.
  • 46:19 - 46:22
    Also, die Vorarbeit hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.
  • 46:22 - 46:28
    Dann kommen wir zu 'nem Ausblick auf 2013.
  • 46:28 - 46:33
    Dazu sagt Holger nochmal ganz kurz was, und dann sind wir auch langsam durch.
  • 46:33 - 46:34
    [Holger übernimmt das Podium]
  • 46:34 - 46:42
    Gut, um es ganz kurz zu machen, es klang ja schon beim Fahrplan an, also was anliegt, ganz klar im kommenden Jahr ist die Gründung der Genossenschaft.
  • 46:42 - 46:47
    Die Satzung zusammenzuschrauben hat sich als viel komplizierter erwiesen, als gedacht.
  • 46:47 - 46:50
    Es ist noch nie 'ne Verwertungsgesellschaft als Genossenschaft gegründet worden, obwohl
  • 46:50 - 46:55
    wir das als das Naheliegendste Modell empfinden. Da wollen wir das wasserdicht absichern und dann auf jeden Fall
  • 46:55 - 46:59
    in der ersten Jahreshälfte die Genossenschaft gründen. Wir suchan also Genossenschaftler.
  • 46:59 - 47:06
    Wer immer sich bereit erklärt dafür, würde uns freuen. Wir brauchen 30.000 Euro Gründungskapital
  • 47:06 - 47:11
    Wir müssen Fördertöpfe finden, weil wie ihr bestimmt schon gemerkt habt: Die Leute sollen uns
  • 47:11 - 47:15
    Werke geben, wir müssen aber erst diesen Genehmigungsprozess haben, wir müssen die Software bauen....
  • 47:15 - 47:20
    Das heißt, es gibt auf jeden Fall 'ne Starphasse von mindestens zwei Jahren in der wir
  • 47:20 - 47:25
    arbeiten müssen, ohne wirklich Rechte wahrnehmen zu können. Das heißt, wir brauchen Fördergelder.
  • 47:25 - 47:28
    Wir brauchen allein' schon zu Reisen Spenden, hat Maik erwähnt.
  • 47:28 - 47:34
    Wir nach wie vor komplett Grassroots-Projekt, und auch nicht so die Fördertopf-Jäger das müssen wir jetzt
  • 47:34 - 47:43
    lernen. Infrastruktur, Software, Kleinigkeiten große Reise nach Texas zu SXSW, davon versprechen wir
  • 47:43 - 47:47
    uns 'ne größere Anbindung an die amerikanische Szene. Wir arbeiten an 'nem Info-Film
  • 47:47 - 47:52
    auch mit dem Schwarm zusammen. Wir müssen unser Projektmanagement erweitern, FAQ-Seite für die
  • 47:52 - 47:58
    Website. Überhaupt: Website, Website, Website! Und.. ja. Es gibt überhaupt viel zu tun.
  • 47:58 - 48:08
    Und dann sind wir hoffentlich bald hier und werden dann auch von euch auseinander genommen und getestet.
  • 48:08 - 48:10
    Dankeschön.
  • 48:10 - 48:16
    [Applaus]
  • 48:16 - 48:21
    Bevor wir jetzt gleich in die Diskussionsrunde kommen, wollen wir noch so ein paar Blitzlichter
  • 48:21 - 48:24
    geben, was wir so an relativ unerwartetem Feedback bekommen.
  • 48:24 - 48:30
    Zum Verhängnis geworden ist uns zum Beispiel auf der Open Music Contest Seite die Stellungnahme,
  • 48:30 - 48:37
    dass Lawrence Lessig, einer der Creative Commons Initiatoren, Schirmherr für den Open Music Contest war.
  • 48:37 - 48:44
    Daraus wurde dann in der Musikwoche schon die Google-GEMA. Da fragt man sich dann "Lawrence Lessig - Google, wie geht das denn?"
  • 48:44 - 48:49
    Das ist ganz logisch, denn, Lawrence Lessig hat irgendwann mal in Stanford von Google
  • 48:49 - 49:02
    einen Lehrstuhl finanziert bekommen, ist dann Schirmherr beim Open Music Contest geworden, und damit ist ja quasi die Finanzierung über den Open Music Contest an das C3S-Projekt natürlich vollkommen nachvollziehbar.
  • 49:02 - 49:05
    [gelächter]
  • 49:05 - 49:12
    Außerdem ist die Schwiegermutter des Google-Gründers Vize-Präsidentin im Aufsichtsrat von Creative Commons.
  • 49:12 - 49:18
    Diese Geschichte die zieht inzwischen Kreise, das ist unglaublich.
  • 49:18 - 49:25
    Sehr gefreut hat uns auch, was die GEMA so vor hat mit uns. Also wir hatten nach Osnabrück hier den
  • 49:25 - 49:31
    Bericht in der Neuen Osnabrücker Zeitung, und da haben wir dann gelesen dass die GEMA wahrscheinlich
  • 49:31 - 49:33
    sogar unsar Inkasso-Verfahren übernehmen wird.
  • 49:33 - 49:36
    [Gelächter]
  • 49:36 - 49:40
    Schaun 'mer mal.
  • 49:40 - 49:45
    Zum Abschluss, 'ne Folie, die ich immer hab. Nochmal zurückführen auf die Menschenrechte.
  • 49:45 - 49:53
    Auch die Einführung von Studiengebühren ist laut Sozialpakt ein Verstoß gegen Menschenrechte. Und damit sind wir soweit fertig. Vielen Dank.
  • 49:53 - 50:03
    [Applaus]
  • 50:03 - 50:08
    [Moderator] So, jetzt habt ihr leider nur noch acht Minuten, um Fragen zu stellen, begebt euch ans Mikrofon.
  • 50:08 - 50:11
    Ich fang mal hier mit der 1 an.
  • 50:11 - 50:18
    [Fragesteller] Gibt es bereits irgendwelche Kontakte zum Laien-Chorwesen, also beispielsweise Deutscher Chor-Verband und Töchterverbände?
  • 50:22 - 50:24
    [Antwort] Äh. Nein.
  • 50:24 - 50:25
    [Moderator] Kurze Antwort. Super!
  • 50:27 - 50:31
    [Fragestellerin] Aus dem Netz kamen zwei Fragen, die erste ist:
  • 50:31 - 50:38
    Wird C3S auch eine Alternative für diese sogenannte VG-Wort?
  • 50:38 - 50:45
    Und die Zweite Ist: richtet sich das Projekt auch an Video- und Multimediaproduzenten oder nur an Musiker?
  • 50:45 - 50:53
    [Antwort] Also wir fangen jetzt erstmal mit der GEMA an sozusagen, das ist schon schwierig genug.
  • 50:53 - 50:59
    Aber theoretisch sind die Creative Commons Lizenzen ja für alles mögliche verwendbar, was urheberrechtlichen Schutz genießt.
  • 50:59 - 51:05
    Das bedeutet, man kann sich vorstellen, dass man später das ganze Modell auch modular weiter
  • 51:05 - 51:10
    spinnt, wenn halt das entsprechende Interesse da ist.
  • 51:10 - 51:14
    Aber wir wollen halt erstmal überhaupt 'was an den Start kriegen, was funktioniert.
  • 51:14 - 51:18
    Und wenn das Ganze rund läuft, dann kann man überlegen, was man dann noch daraus noch weiter macht.
  • 51:18 - 51:23
    Also im ersten Schritt in jedem Fall nicht, aber ist schon im Hinterkopf. Ja.
  • 51:23 - 51:28
    [Moderator] Ok, ganz kurz zwischendurch: Wenn ihr jetzt kommt oder geht: tut es leise dankeschön!
  • 51:28 - 51:29
    Nummer 3 bitte
  • 51:29 - 51:34
    [Fragesteller] Erstmal Danke, dass ihr so viel Arbeit macht. Finde ich sehr gut.
  • 51:34 - 51:40
    Meine Frage: Ihr habt ja schon angedeutet, dass ihr das Ganz eher auf europäischer Ebene seht.
  • 51:40 - 51:46
    Habt ihr schon mit anderen Verwertungsgesellschaften aus anderen europäischen Ländern gesprochen oder
  • 51:46 - 51:50
    habt ihr da schon Kontakt, habt ihr da schon mit Künstlern Kontakt?
  • 51:50 - 51:56
    Wie weit habt ihr schon eure Fühler außerhalb Deutschlands ausgestreckt?
  • 51:56 - 52:05
    [Antwort] Also wir haben noch außer direkt mit der GEMA noch mit keinen Verwertungsgesellschaften irgendwelche offiziellen Gespräche geführt.
  • 52:05 - 52:13
    Wir haben allerdings 'ne ganze Reihe von Kontakten auch ins europäische Ausland. Wir müssen auch für die Gründung der Europäischen Genossenschaft
  • 52:13 - 52:17
    mindestens zwei Gründungsmitglieder in den unterschiedlichen Ländern in der EU haben.
  • 52:17 - 52:21
    Das ist noch relativ einfach, das schaffen wir auch locker.
  • 52:21 - 52:24
    [Moderator] Hier an der 1 bitte?
  • 52:24 - 52:29
    [Fragesteller] Ich habe ein kleines Henne-Ei-Problem im Kopf. Vielleicht hab' ich das falsch verstanden?
  • 52:29 - 52:39
    Es wirkt so, als ob ihr zur Gründung der Genossenschaft erstmal - oder zur Anmeldung beim DPMA - erstmal Leute Vertreten müsst, damit
  • 52:39 - 52:44
    ihr nachweisen könnt, dass ihr das Tut. Die Verträge mit denen dürft ihr aber nicht schließen, solange ihr nicht gegründet seid.
  • 52:44 - 52:48
    Hab ich das falsch verstanden? Kann das einer erklären?
  • 52:48 - 52:55
    [Antwort] Ein bisschen. Also wir dürfen uns Gründen, dann Verträge machen, und es wird halt geprüft ob da genug zusammengekommen ist
  • 52:55 - 52:59
    bis wir die Lizenz dann richtig bekommen und verwerten dürfen.
  • 52:59 - 53:03
    [Erweiterte Antwort] Man kann die Verträge aufschiebend bedingt machen, also wenn die
  • 53:03 - 53:06
    Genehmigung erteilt wird, dann wird wahrgenommen.
  • 53:06 - 53:07
    [Moderator] Hier an der zwei bitte
  • 53:07 - 53:14
    [Fragesteller] Vielen Dank mal für eure gute Arbeit, das ist lange überfällig, das mal jemand macht, was ihr macht. Vielen Dank!
  • 53:14 - 53:15
    Habt ihr euch ...
  • 53:15 - 53:21
    [Applaus]
  • 53:21 - 53:32
    Das Thema ist ja nicht erst 5 Jahre alt, sondern eher 10-15 Jahre nach Brenner-Schock, Napster-Schock und so.
  • 53:32 - 53:37
    Habt ihr euch mal an die Linux-Audio-Szene gewendet? Also es gibt da zwei Mailinglisten, die
  • 53:37 - 53:44
    für euch vielleicht interessant sind, das ist einmal die Linux Audio User und Linux Audio Developers.
  • 53:44 - 53:48
    [Antwort] Also ich hab dich jetzt als Kontaktmann im Auge.
  • 53:48 - 53:52
    [Gleicher Fragesteller] Ich komm nachher vorbei und da gibt's auch Erfahrung von ... es gab vor mehreren
  • 53:52 - 53:56
    Jahren mal so'n Projekt, was in irgendeinem Rahmenprogramm der EU gefordert wurde
  • 53:56 - 54:00
    [Antwor] Ja, das klingt spannend
  • 54:00 - 54:02
    [Gleicher Fragesteller] Ja und wir verbringen mal 'ne Nacht miteinander.
  • 54:02 - 54:04
    [Gelächter, Heiterkeit]
  • 54:04 - 54:13
    [Moderator] Das find' ich geil! Sehr schön, vielleicht heute, hier!
  • 54:13 - 54:18
    [Fragesteller] Ganz ähnliche Frage wie vorher: Gibt's in Österreich schon irgendwie 'ne kleine Gruppe
  • 54:18 - 54:23
    die sich euch zugehörig fühlt und da was tut?
  • 54:23 - 54:25
    [Antwort] Also ich kenn da 'n paar Hacker, die helfen
  • 54:25 - 54:30
    aber jetzt so von wegen "Dependance gründen" ist mir nix bekannt.
  • 54:30 - 54:33
    [Anderer Antworter] Aber wir haben dich da jetzt als Kontaktmann im Auge.
  • 54:33 - 54:39
    [Gelächter]
  • 54:39 - 54:46
    [Dritter Antworter] Lokale Gruppen helfen, Meet-Ups helfen, Schwarm hilft.
  • 54:46 - 54:51
    Wir sind selber dabei die Strukturen im laufenden Prozess zu entwickeln und zu erfinden.
  • 54:51 - 54:56
    Manches läuft dann nicht immer rund, manches geht auch bei uns verloren, aber wir freuen uns
  • 54:56 - 55:04
    und versuchen möglichst viele Leute in diesen Prozess zu integrieren. Denn das ist der Weg wie wir am schnellsten voran kommen.
  • 55:04 - 55:06
    [Applaus]
  • 55:06 - 55:09
    [Moderator] Ganz schnell noch hier an der vier.
  • 55:09 - 55:13
    [Fragesteller] Ganz kurze Frage zum Genossenschaftsmodell, um den ganzen auf die Sprünge zu helfen - wie kann man denn
  • 55:13 - 55:16
    Genossenschaftsanteile kaufen, um das Ganze beim Starten zu unterstützen?
  • 55:16 - 55:20
    Und vielleicht später wieder zurücklegen oder Anteilseigner bleiben?
  • 55:20 - 55:24
    [Antwort] Ja das ist einer der Knackpunkte an denen wir gerade schrauben.
  • 55:24 - 55:29
    Die Europäische Genossenschaft ist nämlich auch deshalb interessant, weil man zwischen nutzenden
  • 55:29 - 55:33
    Mitgliedern und investierenden Mitgliedern unterscheiden kann. Das heißt, wir können auch
  • 55:33 - 55:38
    Mitglieder aufnehmen, die eben kein direktes, wirtschaftliches Interesse haben, die aber
  • 55:38 - 55:47
    die Arbeit der Genossenschaft unterstützen wollen. Wie genau wir das regeln im Bezug auf die
  • 55:47 - 55:53
    Notwendigkeit, dass wir zum Beispiel auch allen anderen Marktbeteiligten die keine Urheber sind,
  • 55:53 - 55:59
    Mitspracherechte an der Genossenschaft geben müssen - laut Gesetz - wir aber sicherstellen wollen
  • 55:59 - 56:04
    dass die nicht zu viel Macht bekommen. Wie wir also da die Genossenschaftsstruktur-Möglichkeiten
  • 56:04 - 56:11
    und die gesetzlichen Anforderungen kurzschließen und gleichzeitig auch denen ermöglichen, Mitglied
  • 56:11 - 56:15
    zu werden, die uns einfach nur unterstützen wollen, da sind wir noch am Schrauben.
  • 56:15 - 56:16
    Aber das soll passieren.
  • 56:16 - 56:20
    Deshalb: auch ihr könnt investierende Mitglieder werden, hoffentlich, am Ende.
  • 56:20 - 56:25
    [Moderator] Ja, Tut das. An der Zwei?
  • 56:25 - 56:29
    [Fragesteller] Insbesondere in diesem Forum stellt sich ja auch die Frage nach einer Werkform, die
  • 56:29 - 56:33
    jetzt zur Zeit durch Verwertungsgesellschaften gar nicht vertreten ist, und zwar: Software.
  • 56:33 - 56:36
    Habt ihr da euch schon irgendwann 'ma was überlegt? Ansonsten nehmt das mal an Anmerkung mit.
  • 56:36 - 56:42
    Aus gegebenem Anlass möchte ich auch darstellen, dass ich nicht als Ansprechpartner zur Verfügung stehe.
  • 56:42 - 56:43
    [Gelächter]
  • 56:43 - 56:45
    [Antwort] Zu spät!
  • 56:45 - 56:46
    Sag nochmal grad' deinen Namen.
  • 56:46 - 56:49
    Wir wollen trotzdem 'n Bier mit dir Trinken!
  • 56:49 - 56:50
    [Gleicher Fragesteller] Bernd.
  • 56:50 - 56:53
    [Moderator] Ihr kennt das Gesicht, ihr kennt seinen Namen. Alles klar.
  • 56:53 - 56:54
    An der Zwei.
  • 56:54 - 57:03
    [Fragestellerin] Ich bin Genossenschaftlerin für die taz. die Tageszeitung. Und das ist eine Genossenschaft, die ihr euch ganz bestimmt
  • 57:03 - 57:08
    ankucken könnt. Ja, ihr könnt mich als Ansprechpartnerin für einen Kontakt nehmen.
  • 57:08 - 57:10
    Anke Domscheit-Berg, @anked auf Twitter.
  • 57:10 - 57:16
    Für die Zeitung ist es nämlich genauso wichtig wie zum Beispiel für euch, dass diejenigen, die da
  • 57:16 - 57:20
    eine Einlage tätigen natürlich nicht in das Business reinreden, weil die ja unabhängige Journalisten
  • 57:20 - 57:26
    sein wollen. Das heißt, da hat man das schon irgendwie hingekriegt, dass man einerseits
  • 57:26 - 57:33
    Geld bekommt, die Anforderungen für Mitbestimmung für Genossenschaftlerinnen irgendwie gemanaged kriegt, und trotzdem unabhängig bleibt.
  • 57:35 - 57:37
    [Antwor] Ja, vielen Dank!
  • 57:37 - 57:40
    Mir fällt gerade noch 'was ein, das haben wir jetzt aus dem Vortrag rausgeschmissen, aber da passt
  • 57:40 - 57:45
    es gerade ganz gut hin: Es gibt noch 'n paar andere Brainfucks, die wir irgendwie lösen müssen:
  • 57:45 - 57:51
    Das Urheberrechtswahrnehmungsgesetzt schreibt zum Beispiel vor, dass in 'ner Verwertungsgesellschaft auch Nichtmitglieder, die
  • 57:51 - 57:55
    Vertretungsberechtigt sind irgendwie von der Verwertungsgesellschaft vertreten werden. Und die
  • 57:55 - 57:56
    müssen auch irgendwie Einfluss nehmen können.
  • 57:56 - 58:00
    Nach dem Genossenschaftsrecht ist es aber nicht möglich, Nichtmitgliedern irgendwelche Stimmrechte
  • 58:00 - 58:03
    zu geben. Also müssen wir jetzt irgendwie eine Konstruktion finden, um
  • 58:03 - 58:08
    Nichtmitgliedern, die nicht Stimmberechtigt sind in der Genossenschaft stimmberechtigt zu machen.
  • 58:08 - 58:15
    Und da kann man sich dann lustige Konstrukte überlegen wie "Vereine, die keine Mitglieder haben, aber Mitglied in der Genossenschaft sind", weil im
  • 58:15 - 58:17
    Vereinsrecht ist es möglich.
  • 58:17 - 58:27
    Und das sind halt... Also man kann auch mit Gesetzen ganz schön kreativ sein und rumhacken, wenn man das muss.
  • 58:27 - 58:29
    [Moderator] Ja, Ok. Vielen Dank!
  • 58:29 - 58:37
    Für den hervorragenden Vortrag. Mit erstaunlichen Wendungen wie Brainfucks oder heiße Nächte oder wunde Pos.
  • 58:37 - 58:41
    Ich danke euch allen ich danke vor allem euch, tschüss.
  • 58:41 - 58:44
    [Einer der Vortragenden] Habt euch lieb, Tschüss!
  • 58:44 - 58:49
    [Moderator] Ja, Müll mitnehmen, weg geht, Müll mitnehmen!
Title:
Der Mord fällt aus [29c3]
Description:

Der Mord fällt aus
Ein Werkstattbericht der GEMA-Alternative C3S

Die Debatte um die Tarifreform der GEMA war eines der großen Themen des Jahres 2012: Die Verwertungsgesellschaft geriet quer durch alle politischen Lager und gesellschaftlichen Schichten in die Kritik, die Warnungen vor einem großen Clubsterben wurden von Tausenden auf die Straße getragen. Dies steigerte auch das Interesse an der »Cultural Commons Collecting Society« (C3S), einem Graswurzelprojekt zur Gründung einer neuen, modernen und internetverstehenden Verwertungsgesellschaft, die u. a. auch vollen Support für Creative-Commons-Lizenzen bieten soll. 2012 war daher auch ein ereignisreiches Jahr für dieses Projekt, und 2013 sollen nach Plan die Gründung als Europäische Genossenschaft und die Antragsstellung beim Deutschen Patent- und Markenamt folgen.

Als wir 2010 mit der Arbeit begannen, hielten wir Bestrebungen, die GEMA von innen oder außen zu reformieren, für weniger aussichtsreich, als etwas ganz Neues auf die Beine zu stellen. Wir rechneten mit drei bis vier Jahren, um aus der ambitionierten Idee eine funktionierende Verwertungsgesellschaft für Musik zu machen. In diesem Vortrag wollen wir nicht nur erläutern, wie das Ziel aussieht, sondern von Stationen und Begegnungen auf dem Weg dorthin berichten, und auch an Beispielen zeigen, in welchen Details der Teufel steckt, wenn man sich in seiner Freizeit einen GEMA-Konkurrenten baut.

Redner: Christoph Scheid, m.eik, Meinhard Starostik
EventID: 5401
Event: 29. Chaos Communication Congress [29c3] des Chaos Computer Club [CCC]
Ort: Congress Centrum Hamburg (CCH); Am Dammtor; Marseiller Straße; 20355 Hamburg; Deutschland
Sprache: deutsch
Beginn: 28.12.2012 17:15:00 +01:00
Lizenz: CC-by-nc-sa

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Video Language:
German
Duration:
59:03

German subtitles

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