Wissenschaft im Dienst des Gemeinwohls
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0:01 - 0:03Direkt nach dem College
-
0:03 - 0:05begann ich für eine
Beratungsfirma zu arbeiten. -
0:05 - 0:09Während der Einführung gaben
die Chefs uns Tipps. -
0:09 - 0:13Darunter war ein prägnanter Satz,
den ich nie vergessen werde. -
0:13 - 0:17Er sagte: "Sei einfach zu managen."
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0:17 - 0:20In Anbetracht meiner damaligen Naivität
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0:20 - 0:22nahm ich mir diesen Rat zu Herzen.
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0:22 - 0:27Ich sagte mir: "Ja, ich werde
der perfekte Team-Player. -
0:27 - 0:29Ich werde alles tun, was man mir sagt.
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0:29 - 0:31Ich werde einfach zu managen sein."
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0:31 - 0:34Erst als ich auf Master studierte
-
0:34 - 0:39und das kriminelle Handeln von
Wissenschaftlern und Technikern -
0:39 - 0:42in der Wasserkrise in Flint,
Michigan, direkt miterlebte, -
0:42 - 0:46erkannte ich, wie gefährlich und
zugleich überraschend verbreitet -
0:46 - 0:49diese Denkweise ist.
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0:49 - 0:52Die Wasserkrise in Flint ist zweifellos
-
0:52 - 0:56eines der ungeheuerlichsten
Umweltverbrechen unserer Zeit. -
0:56 - 0:57Mehr als 18 Monate lang
-
0:57 - 1:01waren 100 000 Bewohner,
darunter tausende junge Kinder, -
1:01 - 1:06kontaminiertem Trinkwasser
mit hohen Bleiwerten ausgesetzt. -
1:06 - 1:08Blei ist ein starkes Nervengift.
-
1:08 - 1:12Es verursacht geistige und
körperliche Entwicklungsstörungen -
1:12 - 1:16und ist besonders für Ungeborene
und junge Kinder schädlich. -
1:16 - 1:21Wir kennen diese Gefahren
seit dem Römischen Reich. -
1:21 - 1:23Neben einer ganzen Reihe
von Gesundheitsproblemen -
1:23 - 1:27starben 12 Menschen
an der Legionärskrankheit. -
1:28 - 1:29Die Wasserinfrastruktur von Flint --
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1:29 - 1:32ein komplexes Netzwerk aus
unterirdischen Leitungen -- -
1:32 - 1:35war schwer beschädigt worden.
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1:35 - 1:38Während die Wasserqualität
langsam wieder steigt -
1:38 - 1:41und die Leitungen jetzt
ausgetauscht werden, -
1:41 - 1:46ist das Wasser nach mehr als zwei Jahren
immer noch nicht trinkbar. -
1:46 - 1:49Die Menschen sind immer noch geschockt.
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1:49 - 1:50Sie fragen sich:
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1:51 - 1:53"Wie konnte das passieren?"
-
1:53 - 1:55Die kurze Antwort: Die Krise begann,
-
1:55 - 2:00als ein Krisenmanager, bestellt
vom Gouverneur Michigans, beschloss, -
2:00 - 2:05die Wasserquelle aus Kostengründen
an einen nahen Fluss zu verlegen. -
2:05 - 2:07Aber sie dauerte so lange an,
-
2:07 - 2:11weil die Wissenschaftler und Techniker
in den Regierungsbehörden -
2:11 - 2:14im Bundesstaat Michigan
und in der Bundesregierung -
2:14 - 2:19die nationalen Richtlinien zur richtigen
Wasseraufbereitung ignorierten. -
2:19 - 2:22Darüber hinaus brachen sie aktiv Gesetze
-
2:22 - 2:24und betrieben Vertuschung.
-
2:24 - 2:27Sie machten Bewohner lächerlich,
die um Hilfe baten, -
2:27 - 2:30während sie öffentlich darauf bestanden,
dass das braune, stinkende Wasser -
2:30 - 2:34aus dem Wasserhahn gefahrlos trinkbar sei.
-
2:34 - 2:39Das System auf lokaler, regionaler und
nationaler Ebene versagte völlig darin, -
2:39 - 2:42die Schutzbedürftigsten zu beschützen
-
2:42 - 2:46und eine ganze Bevölkerungsgruppe
wurde sich selbst überlassen. -
2:46 - 2:51Inmitten dieser Ungerechtigkeit fanden
die Bewohner Flints zusammen. -
2:51 - 2:54Unter ihren waren einige
beeindruckende Frauen -- -
2:54 - 2:56Mütter, besorgt um ihre Kinder --
-
2:56 - 3:00die gemeinsam Basisbewegungen gründeten.
-
3:00 - 3:04Diese Gruppen begannen zu
protestieren und Veränderung zu fordern. -
3:04 - 3:08Die Gruppe versuchte auch externe
Wissenschaftler zur Hilfe zu holen -
3:08 - 3:10und einige antworteten.
-
3:10 - 3:14Darunter ein Mann
namens Miguel Del Toral, -
3:14 - 3:19ein Wasserexperte der US EPA --
der Umweltschutzbehörde -- -
3:19 - 3:21der dieses wissenschaftliche
Memo schrieb -
3:21 - 3:24und an die Verwaltung Michigans
sowie die Bundesregierung schickte, -
3:24 - 3:27um sie auf das Problem
aufmerksam zu machen. -
3:27 - 3:30Er wurde als destruktiv beschimpft
-
3:30 - 3:32und zum Schweigen gebracht.
-
3:32 - 3:36In Zusammenarbeit mit
den Bewohnern von Flint -
3:36 - 3:38führte unser Forschungsteam hier am Tech
-
3:38 - 3:42mit Studierenden und Wissenschaftlern
unter der Leitung von Prof. Marc Edwards -
3:42 - 3:43stadtweite Tests durch,
-
3:43 - 3:47um zu beweisen, dass Flints Wasser
tatsächlich verunreinigt, -
3:47 - 3:50in einigen Haushalten sogar giftig war.
-
3:50 - 3:53Wir untermauerten, was Flint
seit Monaten geschrien hatte, -
3:53 - 3:56und stellten es ins Internet,
damit die Welt es sehen kann. -
3:56 - 4:00Als ich dazukam und
meine Unterstützung zusagte, -
4:00 - 4:03hatte ich keine Ahnung,
worauf ich mich einließ. -
4:03 - 4:07Aber jeder Moment
dieser Reise war es wert. -
4:07 - 4:10Es war Wissenschaft
im Dienst der Gesellschaft. -
4:10 - 4:12Das war der Grund für mein Studium
-
4:13 - 4:16und womit ich mein Leben
verbringen möchte. -
4:16 - 4:19Dieses Bündnis --
dieses spontane Bündnis -
4:19 - 4:23aus Bürgern, Priestern, Journalisten
und Wissenschaftlern -- -
4:23 - 4:25entstand, um durch
Wissenschaft, Kommunikation -
4:25 - 4:28und Aktivismus die Wahrheit aufzudecken.
-
4:28 - 4:30Ein lokaler Kinderarzt fand heraus,
-
4:30 - 4:33dass sich die Fälle von
Bleivergiftungen bei Kindern -
4:33 - 4:37in Flint während
der Krise verdoppelt hatten. -
4:37 - 4:41Der Bundesstaat Michigan
musste das Problem anerkennen -
4:41 - 4:43und Lösungen finden.
-
4:43 - 4:48Diese Gruppe und viele andere
beschützen Flints Kinder. -
4:48 - 4:53Einige Monate später rief Präsident
Obama einen nationalen Notstand aus -
4:53 - 4:56und jetzt bekommt Flint
mehr als 600 Millionen Dollar -
4:56 - 5:00für Gesundheit, Ernährung, Bildung
-
5:00 - 5:03und Instandsetzung
der Wasser-Infrastruktur. -
5:03 - 5:09Aber die Arroganz und Geringschätzung
der öffentlichen Gesundheit -
5:09 - 5:12seitens der Wissenschaftler und Techniker
-
5:12 - 5:15dieser Regierungsbehörden sind unfassbar.
-
5:15 - 5:19Die ungesunde Kultur,
die in diesen Gruppen herrscht, -
5:19 - 5:21sich auf das Einhalten von Regulierungen
-
5:21 - 5:23und Abhaken von Punkten zu konzentrieren
-
5:23 - 5:28statt auf den Schutz der öffentlichen
Gesundheit, ist erschreckend. -
5:28 - 5:32Sehen Sie sich diese Mail
einer EPA-Angestellten an, -
5:32 - 5:34worin sie schreibt:
-
5:34 - 5:40"Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns für
Flint aus dem Fenster lehnen sollen." -
5:40 - 5:45Die Dehumanisierung der ganzen Bevölkerung
könnte nicht offensichtlicher sein. -
5:45 - 5:50Im Gegensatz dazu der erste
Grundsatz des Ingenieurberufs, -
5:50 - 5:53der, meiner Meinung nach, das erste Gesetz
der Menschheit sein sollte: -
5:53 - 5:57"Die Gesundheit, die Sicherheit
und das Wohl der Gesellschaft -
5:57 - 5:59über alles andere zu stellen."
-
5:59 - 6:02Das ist der Hippokratische Eid,
den wir kaum beachten -
6:02 - 6:05und schon gar nicht hochhalten.
-
6:05 - 6:07Wenn Wissenschaftler und Ingenieure
-
6:07 - 6:10genauso wie Ärzte Fehler machen,
-
6:10 - 6:13können Menschen Schaden erleiden
und sogar sterben. -
6:13 - 6:18Wenn unsere Experten und sogar
Studenten das nicht verstehen, -
6:18 - 6:21zahlt die Gesellschaft einen hohen Preis.
-
6:21 - 6:26Es gab einmal einen Menschen,
den ich sehr bewundere -- -
6:26 - 6:29einen Techniker namens Peter Palchinsky.
-
6:29 - 6:32Er lebte zur Zeit der Sowjetunion.
-
6:32 - 6:37Palchinsky bekam wiederholt Probleme
wegen seiner radikalen Ehrlichkeit -
6:37 - 6:41und seiner Bereitschaft,
die größeren Makel der Sowjets -
6:41 - 6:46bei ihrem rücksichtslosen Vorantreiben
rascher Industrialisierung aufzuzeigen. -
6:46 - 6:50Es wurde von allen erwartet,
Befehle von Oben zu befolgen. -
6:50 - 6:54Jeder, der Fragen stellte oder
Rückmeldungen gab, war unerwünscht. -
6:54 - 6:58Die Sowjets hatten das größte Heer
an Technikern geschaffen, -
6:58 - 7:02das die Welt je sah,
doch die meisten waren nur Zahnräder -
7:02 - 7:05in einer Riesenmaschine,
die ihren Untergang ansteuerte. -
7:05 - 7:08Palchinsky jedoch bat die Ingenieure,
-
7:08 - 7:12auf die wirtschaftlichen,
politischen und sozialen Folgen -
7:12 - 7:14ihrer Handlungen zu achten;
-
7:14 - 7:17sich also mehr auf die Bevölkerung
zu konzentrieren. -
7:17 - 7:21Seine furchtlose Stimme der Vernunft
wurde als Bedrohung -
7:21 - 7:23des politischen Establishments gesehen
-
7:23 - 7:27und Joseph Stalin
ließ ihn 1929 hinrichten. -
7:27 - 7:32Palchinskys Bild von einem Technokraten
unterscheidet sich sehr -
7:32 - 7:37vom dem immer noch
sehr beliebten, weitverbreiteten -- -
7:37 - 7:43dem eines leidenschaftslosen Forschers
in einem Elfenbeinturm -
7:43 - 7:47oder dem eines nerdigen Technikers
in seiner kleinen Werkstatt. -
7:47 - 7:49Genial, keine Frage,
-
7:49 - 7:51aber irgendwie weltfremd,
-
7:51 - 7:53nur wenige Emotionen zeigend --
-
7:53 - 7:56ein bisschen wie Spock
aus "Star Trek," kennen Sie den? -
7:56 - 7:58Der hier.
-
7:58 - 8:00(Lachen)
-
8:00 - 8:02Ich versuche mal den Spock-Gruß.
-
8:02 - 8:05Ich glaube nicht, dass ich ihn kann ...
-
8:05 - 8:07Sehen Sie, ich kann nicht Spock sein.
-
8:07 - 8:10Gott sei Dank kann ich nicht Spock sein.
-
8:11 - 8:16Ich wurde an diesen Unterschied erinnert,
weil kürzlich ein Artikel -
8:16 - 8:20in einem sehr renommierten
wissenschaftlichen Journal erschien; -
8:20 - 8:25er beschrieb unsere Arbeit in Flint als
getrieben von "jugendlichem Idealismus" -
8:25 - 8:27und "Hollywood-Dramatik."
-
8:27 - 8:32Er bittet Wissenschaftler, ihre
Forschungsgelder und Institute -
8:32 - 8:36um jeden Preis zu beschützen,
egal wie wichtig der Grund ist. -
8:36 - 8:40Und wenn jemand glaubt,
er muss bei etwas eingreifen, -
8:40 - 8:42auch wenn es ein Notfall ist,
-
8:42 - 8:46soll er zuerst versuchen, eine
Aktivistengruppe oder NGO zu finden -
8:46 - 8:49und die volle Unterstützung
in Fachkreisen gewinnen -- -
8:49 - 8:53was immer das heißen soll --
bevor er eingreift. -
8:53 - 8:57Keine Erwähnung unserer moralischen
und professionellen Pflicht, -
8:57 - 8:59Schaden von der Gesellschaft abzuwenden,
-
8:59 - 9:03oder der Tatsache, dass wir
das ganze Wissen, die Ressourcen -
9:03 - 9:05und einige sogar die Position haben,
-
9:05 - 9:08um diese Aufgabe zu erfüllen.
-
9:09 - 9:12Ich sage nicht, jeder Wissenschaftler
soll ein Aktivist sein. -
9:12 - 9:16Es gibt reale und oft sehr schmerzhafte
Folgen, wenn man seine Meinung sagt. -
9:16 - 9:21Aber diese Idee,
diese Möglichkeit ganz aufgeben, -
9:21 - 9:24damit man Forschungsgelder
beschützen kann, -
9:24 - 9:26strotzt einfach vor
eigennütziger Feigheit, -
9:26 - 9:28und das sind nicht die Ideale,
-
9:28 - 9:33die wir an unsere Studierenden
weitergeben wollen. -
9:33 - 9:36Vielleicht denken Sie jetzt:
"Okay, das klingt alles super, -
9:36 - 9:40aber ich werde Organisationskultur
nie völlig verändern -
9:40 - 9:44oder Studierenden und Experten
die Einstellung vermitteln, -
9:44 - 9:46ihre Arbeit als Allgemeingut zu sehen --
-
9:46 - 9:49Wissenschaft im Dienst der Öffentlichkeit.
-
9:49 - 9:51Vielleicht.
-
9:51 - 9:53Aber könnte ein wichtiger
Grund dafür sein, -
9:53 - 9:56dass wir unsere Studierenden
nicht richtig ausbilden? -
9:56 - 9:58Denn wenn man genau hinschaut,
-
9:58 - 10:03ist unser Ausbildungssystem heute
eher darauf ausgelegt, das zu produzieren, -
10:03 - 10:06was der ehemalige Yale-Professor
Bill Deresiewicz -
10:06 - 10:08als "exzellente Schafe" bezeichnet --
-
10:08 - 10:11junge, intelligente und ehrgeizige Leute,
-
10:11 - 10:16die doch irgendwie risikoscheu,
ängstlich, orientierungslos -
10:16 - 10:19und manchmal selbstverliebt sind.
-
10:19 - 10:21Kinder ... Wir verliebten uns
-
10:21 - 10:24in die Wissenschaft, als wir Kinder waren,
-
10:24 - 10:28und doch verbrachten wir den Großteil
unserer Ausbildung damit, -
10:28 - 10:30uns zu verbiegen und Dinge zu tun,
-
10:30 - 10:33mit denen wir unseren Lebenslauf
aufpolieren können, -
10:33 - 10:36statt uns hinzusetzen
und darüber nachzudenken, -
10:36 - 10:40was wir machen und wer wir sein wollen.
-
10:41 - 10:43Und deswegen
-
10:43 - 10:47sind die Werte
für Empathie bei Uni-Absolventen -
10:47 - 10:50in den letzten zwei Jahrzehnten
dramatisch gesunken, -
10:50 - 10:53während die für Narzissmus steigen.
-
10:53 - 10:56Auch gibt es eine wachsende
Kultur der Entfremdung -
10:56 - 11:00zwischen Technik-Studierenden
und der Gesellschaft. -
11:00 - 11:05Wir werden ausgebildet, Brücken zu bauen
und komplexe Probleme zu lösen, -
11:05 - 11:10aber nicht, wie wir denken, leben
oder Bürger dieser Welt sein sollen. -
11:10 - 11:14Meine ersten Studienjahre
waren reine Berufsvorbereitung. -
11:14 - 11:16Ich kann Ihnen gar nicht sagen,
-
11:16 - 11:20wie erstickend und schmerzhaft
das manchmal war. -
11:20 - 11:22Darum glauben manche Leute,
-
11:22 - 11:25man bekommt gute Techniker
und Wissenschaftler -
11:25 - 11:27durch mehr technische Ausbildung.
-
11:27 - 11:28Vielleicht.
-
11:28 - 11:32Aber wo sind die Diskussionen
über ethische Entscheidungen -
11:32 - 11:34oder Charakterbildung
-
11:34 - 11:37oder die Unterscheidung
von Richtig und Falsch? -
11:38 - 11:42Schauen Sie sich dieses Projekt an,
das ich sehr liebe und bewundere. -
11:42 - 11:45Es heißt "Heroic Imagination Project"
[Heldenhaftes Fantasieren], -
11:45 - 11:47nach einer Idee von Dr. Phil Zimbardo,
-
11:47 - 11:50der für das Stanford-Gefängnis-
Experiment berühmt ist. -
11:50 - 11:56Dieses Programm versucht Schulkinder
rund um die Welt dazu auszubilden, -
11:56 - 11:59sich als wartende Helden zu sehen
-
11:59 - 12:01oder Helden in Ausbildung.
-
12:01 - 12:04Diese jungen Köpfe arbeiten
im Laufe der Zeit daran, -
12:04 - 12:06Fähigkeiten und Werte zu entwickeln,
-
12:06 - 12:08damit wenn die Gelegenheit kommt,
-
12:08 - 12:11egal was für eine Gelegenheit,
-
12:11 - 12:14sie aufstehen und das Richtige tun können.
-
12:14 - 12:16Mit anderen Worten:
-
12:16 - 12:18Jeder kann ein Held sein.
-
12:18 - 12:21Denken Sie einen Augenblick
über diese Idee nach. -
12:21 - 12:24Warum unterrichten wir
Wissenschaft und Technik nicht so -- -
12:24 - 12:29dass Heldentum und Dienst an
der Gesellschaft Schlüsselwerte sind, -
12:29 - 12:31denn es ist tatsächlich oft Heldentum,
-
12:31 - 12:35das nicht nur der Gegenpol zu
gesellschaftlicher Gleichgültigkeit, -
12:35 - 12:39sondern auch zum Übel
im System, wie in Flint, ist. -
12:40 - 12:42Träumen Sie mit mir,
-
12:42 - 12:46wie ein Wissenschaftler/Techniker
im 21. Jahrhundert ausschauen könnte: -
12:46 - 12:49Einzelpersonen, die
die Wissenschaft meistern wollen, -
12:49 - 12:52um der Gesellschaft zu dienen,
-
12:52 - 12:54und die die gewaltige Macht
-
12:54 - 12:57ihres Wissens und
ihrer Entscheidungen kennen; -
12:57 - 13:00Menschen, die ihre Zivilcourage
ständig weiterentwickeln, -
13:00 - 13:04und die verstehen, dass Konflikte
und Meinungsverschiedenheiten -
13:04 - 13:06nicht notwendigerweise
schlechte Dinge sind, -
13:06 - 13:11wenn unsere höchste Loyalität
der Gesellschaft und dem Planeten gilt. -
13:11 - 13:16Das sind die Menschen, die sich
erheben werden, wie wir in Flint, -- -
13:16 - 13:20nicht um Retter oder
Helden in den Medien zu sein, -
13:20 - 13:27sondern als selbstlose und zutiefst
gute Akteure, denen wir vertrauen können. -
13:28 - 13:29Stellen Sie sich vor,
-
13:29 - 13:33dieses auf die Gesellschaft
ausgerichtete Denken zu fördern, -
13:33 - 13:36in Klassen, auf Ausflügen
und bei Veranstaltungen -
13:36 - 13:38für Jugendliche und Studierende,
-
13:38 - 13:42sodass diese jungen Geister
diese Ideale behalten, -
13:42 - 13:45wenn sie in die echte Welt eintreten,
-
13:45 - 13:49egal ob als Berater, Wissenschaftler,
Entscheidungsträger -- -
13:49 - 13:52oder sogar als Präsident eines Landes.
-
13:54 - 13:57Einige der größten Herausforderungen
der Menschheit liegen vor uns; -
13:57 - 14:01verunreinigtes Trinkwasser
ist nur ein Beispiel. -
14:01 - 14:03Wir könnten definitiv mehr --
-
14:03 - 14:07nein, wir brauchen unbedingt mehr --
mitfühlende Leute, die sich erheben, -
14:07 - 14:11und auf die Gesellschaft ausgerichtete
Wissenschaftler und Techniker, -
14:11 - 14:13die danach trachten, das Richtige zu tun
-
14:13 - 14:15und nicht einfach zu managen zu sein.
-
14:15 - 14:16Danke.
-
14:16 - 14:19(Applaus)
- Title:
- Wissenschaft im Dienst des Gemeinwohls
- Speaker:
- Siddhartha Roy
- Description:
-
Wir bilden unsere Wissenschaftler und Techniker exzellent aus, aber wir sind weniger gut, wenn es um die Erziehung in ethischen Fragen oder um Charakterbildung geht. Die Umweltkrise, die kürzlich Flint, Michigan (USA) getroffen hat, ist ein Beispiel dafür. Die zuständigen Experten vor Ort taten nichts, um die Krise zu bewältigen. Siddhartha Roy hat mitgeholfen zu beweisen, dass Flints Wasser verunreinigt war. Er erzählt eine Geschichte über die Wissenschaft im Dienst des Gemeinwohls und ruft die nächste Generation von Wissenschaftler und Technikern auf, ihre Arbeit dem Schutz der Menschen und des Planeten zu widmen.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:20
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