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Mit Fischzucht die Ozeane retten

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    Ich komme aus dem Land
    mit den größten Menschen,
  • 0:03 - 0:05
    den Niederlanden.
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    Aber das war nicht immer so.
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    Tatsächlich werden die Menschen
    überall auf der Welt größer.
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    In den letzten 150 Jahren
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    sind Menschen in Industrieländern
    im Schnitt 10 cm größer geworden.
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    Forscher haben darüber
    viele Theorien entwickelt,
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    und fast alle drehen sich
    um die Ernährung,
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    genauer gesagt um Zunahme
    von Milch und Fleisch.
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    In den letzten 50 Jahren
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    hat sich der weltweite Fleischkonsum
    mehr als vervierfacht,
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    von 71 auf 310 Millionen Tonnen.
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    Ähnlich ist es bei Milch und Eiern.
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    Mit steigendem Einkommen
    in einer Gesellschaft
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    steigt auch der Eiweißverzehr.
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    Und wir wissen, dass wir
    global gesehen reicher werden.
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    Mit dem Aufstieg der Mittelklasse
    steigt auch die Weltbevölkerung,
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    von 7 Milliarden heute
    auf 9,7 Milliarden im Jahr 2050,
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    das heißt im Jahr 2050 benötigen wir
    mindestens 70 % mehr Eiweiß
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    als der Menschheit
    heute zur Verfügung steht.
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    Die aktuellsten UN-Schätzungen
    gehen bis zum Jahr 2100
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    von einer Weltbevölkerung
    von 11 Milliarden aus,
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    was bedeutet, dass wir noch viel mehr
    Proteinnahrung brauchen.
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    Eine gewaltige Herausforderung,
    so sehr, dass erst kürzlich
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    Forscher des Anglia Ruskin Global
    Sustainability Institute warnten:
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    Falls wir globale Strategien
    und die Nahrungsmittelproduktion
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    nicht überdenken,
    werden unsere Gesellschaften
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    in 30 Jahren zusammenbrechen.
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    Die Ozeane dienen derzeit
    als Hauptquelle für tierisches Eiweiß.
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    Mehr als 2,6 Milliarden Menschen
    beziehen es von dort.
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    Zugleich entnehmen wir aber
    den Ozeanen zweieinhalb Mal mehr Fisch,
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    als sie nachhaltig bereitstellen können,
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    mit anderen Worten,
    der Mensch fängt mehr Fisch,
  • 1:42 - 1:45
    als die Ozeane bereitstellen können.
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    Der WWF veröffentlichte kürzlich in einem
    Bericht, dass die Artenvielfalt der Meere
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    in den letzten 40 Jahren
    um die Hälfte geschrumpft ist.
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    Ein anderer Bericht deutet an,
    dass die Zahl der größten Raubfische,
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    wie Schwertfische oder Thunfische,
  • 2:00 - 2:04
    seit den 1950er Jahren
    um 90 % zurückgegangen ist.
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    Weltweit gibt es viele gute,
    nachhaltige Fischereiinitiativen,
  • 2:07 - 2:11
    die sich für bessere Praktiken und
    besseres Fischereimanagement einsetzen.
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    Aber letztendlich ist das Ziel
    all dieser Initiativen,
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    derzeitige Fangraten beizubehalten.
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    Es ist unwahrscheinlich,
    selbst in den besten Fischereien,
  • 2:20 - 2:23
    dass wir den Meeren in Zukunft
    viel mehr entnehmen können
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    als wir es heute tun.
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    Wir müssen aufhören, die Ozeane
    zu plündern, so wie jetzt.
  • 2:27 - 2:29
    Wir müssen die Belastung
    auf sie verringern.
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    Wir sind an einem Punkt,
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    an dem mehr Belastung für mehr Ertrag
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    zum totalen Kollaps führen könnte.
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    Unser derzeitiges System kann eine
    steigende Weltbevölkerung nicht ernähren.
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    Was können wir tun?
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    Wie wird die Welt in nur
    35 kurzen Jahren aussehen,
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    wenn wir unsere Vorräte mit 2,7 Milliarden
    mehr Menschen teilen müssen?
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    Wir könnten alle Veganer werden.
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    Keine schlechte Idee,
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    aber nicht sehr realistisch
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    und unmöglich weltweit durchzusetzen.
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    Menschen essen tierische Eiweiße,
    ob es uns gefällt oder nicht.
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    Angenommen, wir behalten unseren Kurs bei
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    und schaffen es nicht, uns zu ändern
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    und die Nachfrage zu befriedigen.
  • 3:06 - 3:09
    Die Weltgesundheitsorganisation berichtet,
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    dass weltweit 800 Millionen Menschen
    an Unterernährung leiden,
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    aus genau denselben Gründen, nämlich
    einer steigenden Weltbevölkerung
  • 3:16 - 3:21
    und schlechterem Zugang zu Ressourcen
    wie Wasser, Energie und Land.
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    Man braucht nicht viel Fantasie,
  • 3:23 - 3:28
    um sich weltweite Unruhen, Aufstände und
    noch mehr Unterernährung vorzustellen.
  • 3:28 - 3:30
    Menschen haben Hunger
  • 3:30 - 3:33
    und unsere natürlichen Ressourcen
    werden immer knapper.
  • 3:33 - 3:35
    Es gibt so viele Gründe,
  • 3:35 - 3:38
    warum wir unsere Nahrungsproduktion
    global ändern müssen.
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    Wir müssen besser werden,
    und es gibt eine Lösung.
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    Und diese Lösung heißt "Aquakulturen",
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    die Zucht von Fisch, Pflanzen
    wie Seegras, Krebsen und Schalentieren.
  • 3:48 - 3:50
    Wie der große Jacques Cousteau sagte:
  • 3:50 - 3:53
    "Wir müssen anfangen im Meer
    zu züchten statt zu jagen."
  • 3:53 - 3:57
    Das ist der Sinn von Zivilisation:
    Anbau statt Jagd.
  • 3:57 - 4:00
    Fisch ist das letzte Nahrungsmittel,
    das wir jagen.
  • 4:00 - 4:03
    Warum hören wir ständig Sätze wie
  • 4:03 - 4:05
    "Das Leben ist zu kurz,
    um Fisch zu züchten",
  • 4:05 - 4:07
    oder "Aus dem Meer -- natürlich!",
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    über Fisch, über den wir fast
    gar nichts wissen?
  • 4:09 - 4:12
    Weder, was er in seinem
    Leben gefressen hat,
  • 4:12 - 4:14
    noch, was für Verschmutzung
    er ausgesetzt war.
  • 4:14 - 4:16
    Und falls es ein großer Raubfisch war,
  • 4:16 - 4:19
    war er vielleicht gestern erst
    an der Küste von Fukushima.
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    Wir wissen es nicht.
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    Die Wenigsten verstehen,
  • 4:21 - 4:25
    dass die Rückverfolgung von Fisch
    spätestens beim Fischer aufhört,
  • 4:25 - 4:27
    der ihn gefangen hat.
  • 4:27 - 4:29
    Doch überlegen wir
    für einen Moment einmal,
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    warum Fisch das beste Nahrungsmittel ist.
  • 4:31 - 4:34
    Anders als die meisten
    Fleischarten ist er gesund,
  • 4:34 - 4:37
    beugt Herzkrankheiten vor
  • 4:37 - 4:40
    und enthält wichtige Aminosäuren
    und Fette, etwa Omega-3.
  • 4:40 - 4:42
    Und abgesehen von der Gesundheit
  • 4:42 - 4:45
    ist Fisch viel interessanter
    und vielfältiger.
  • 4:45 - 4:48
    Überlegen Sie mal,
    Viehzucht ist ziemlich monoton.
  • 4:48 - 4:50
    Rind ist Rind, Schaf ist Schaf,
    Schwein ist Schwein.
  • 4:50 - 4:55
    Und Geflügel -- Truthahn, Ente, Huhn --
    genau das gleiche.
  • 4:55 - 4:59
    In der Fischzucht dagegen gibt es
    derzeit 500 verschiedene Arten.
  • 4:59 - 5:02
    Supermarktregale lassen das
    nicht gerade vermuten,
  • 5:02 - 5:04
    aber das ist etwas anderes.
  • 5:04 - 5:06
    Fisch lässt sich auf sehr
    natürliche Weise züchten.
  • 5:06 - 5:10
    Das ist gut für uns, gut für die Natur,
    gut für den Fisch.
  • 5:10 - 5:12
    Ich weiß, ich klinge fisch-versessen.
  • 5:12 - 5:14
    (Lachen)
  • 5:14 - 5:15
    Ich kann es Ihnen erklären:
  • 5:15 - 5:18
    Vor ein paar Jahren wurden
    meine wundervolle Partnerin und Frau,
  • 5:18 - 5:21
    Amy Novograntz, und ich
    auf Aquakulturen aufmerksam,
  • 5:21 - 5:23
    inspiriert von Sylvia Earle,
  • 5:23 - 5:25
    die 2009 den TED-Preis gewann.
  • 5:25 - 5:29
    Wir lernten uns während der Mission Blue I
    auf Galapagos kennen.
  • 5:29 - 5:31
    Amy ist die Direktorin des TED-Preises,
  • 5:31 - 5:34
    und ich, Unternehmer und
    besorgter Bürger aus den Niederlanden,
  • 5:34 - 5:37
    der gerne taucht und
    eine Leidenschaft für Ozeane hat.
  • 5:37 - 5:40
    Mission Blue hat
    unser beider Leben verändert.
  • 5:40 - 5:42
    Wir verliebten uns, heirateten
  • 5:42 - 5:45
    und wurden inspiriert.
  • 5:45 - 5:48
    Wir dachten, wir wollen etwas
    bewegen in Sachen Meererhaltung.
  • 5:48 - 5:50
    Etwas, das von Dauer ist,
  • 5:50 - 5:52
    das wirklich Veränderung schafft
  • 5:52 - 5:55
    und das wir zusammen machen können.
  • 5:56 - 5:59
    Wir hätten nie gedacht, dass wir
    einmal Fischzüchter werden.
  • 5:59 - 6:01
    Ein paar Monate nach Mission Blue
  • 6:01 - 6:04
    waren wir bei einem Meeting
    von Conservation International,
  • 6:04 - 6:08
    bei dem der Generaldirektor
    über Fischzucht sprach
  • 6:08 - 6:12
    und einen Raum voller Umweltschützer
    bat, aufzuhören, sich davon abzuwenden,
  • 6:12 - 6:14
    zu verstehen, was passierte,
  • 6:14 - 6:15
    und sich dafür zu engagieren.
  • 6:15 - 6:18
    Denn Fischzucht könnte genau das sein,
  • 6:18 - 6:20
    was unsere Weltmeere
    und die Weltbevölkerung brauchen.
  • 6:20 - 6:23
    Wir waren fassungslos,
    als wir die Zahlen hörten,
  • 6:23 - 6:26
    dass wir über diese Branche
    nicht mehr wussten
  • 6:26 - 6:29
    und konnten es kaum erwarten,
    es gerade zu biegen.
  • 6:29 - 6:31
    Apropos Statistik:
  • 6:31 - 6:34
    Die Gesamtmenge an Fisch,
    die wir im letzten Jahr weltweit aßen,
  • 6:34 - 6:36
    wild gefangen und gezüchtet,
  • 6:36 - 6:38
    wiegt doppelt so viel
    wie alles Rindfleisch,
  • 6:38 - 6:40
    das wir im selben Zeitraum verspeisten.
  • 6:40 - 6:43
    Alle Fischereischiffe auf der Welt,
  • 6:43 - 6:45
    groß und klein,
  • 6:45 - 6:49
    produzierten zusammen 65 Mio. Tonnen
    wildgefangene Meeresfrüchte
  • 6:49 - 6:50
    für den Menschen.
  • 6:50 - 6:54
    Und Fischzucht hat dieses Jahr
    zum ersten Mal überhaupt
  • 6:54 - 6:57
    mehr produziert
    als weltweit gefangen wurde.
  • 6:57 - 6:59
    Aber die Nachfrage wird steigen.
  • 6:59 - 7:02
    In den nächsten 35 Jahren brauchen wir
  • 7:02 - 7:07
    85 Millionen Tonnen zusätzlichen Fisch,
    um die Nachfrage zu decken --
  • 7:07 - 7:09
    fast eineinhalb mal so viel,
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    wie wir derzeit aus den Meeren fischen.
  • 7:13 - 7:14
    Eine gigantische Zahl.
  • 7:14 - 7:18
    Mit ziemlicher Sicherheit wird das
    nicht aus den Ozeanen kommen.
  • 7:18 - 7:20
    Es muss aus der Fischzucht kommen.
  • 7:20 - 7:22
    Und apropos Zucht --
  • 7:22 - 7:24
    für die Zucht braucht man Nahrung.
  • 7:24 - 7:27
    Genau wie der Mensch essen muss,
    um zu wachsen und zu leben,
  • 7:27 - 7:29
    so ist es auch bei Tieren.
  • 7:29 - 7:32
    Eine Kuh braucht
    acht bis neun Pfund Futter
  • 7:32 - 7:34
    und trinkt fast 8 000 Liter Wasser,
  • 7:34 - 7:37
    nur um ein Pfund Fleisch herzustellen.
  • 7:37 - 7:39
    Experten sind sich einig,
    dass es unmöglich ist,
  • 7:39 - 7:42
    genug Rindfleisch für
    jeden Erdbewohner herzustellen.
  • 7:42 - 7:45
    Wir haben nicht genug Futter und Wasser.
  • 7:45 - 7:47
    Wir können nicht immer mehr
    Regenwald dafür abholzen.
  • 7:47 - 7:51
    Von Süßwasser gibt es auf der Erde
    auch nicht unbegrenzt viel.
  • 7:51 - 7:53
    Wir brauchen etwas Effizienteres,
  • 7:53 - 7:56
    um die Menschheit
    auf der Erde zu erhalten.
  • 7:57 - 7:59
    Vergleichen wir das mit der Fischzucht.
  • 7:59 - 8:03
    Für ein Pfund Zuchtfisch braucht es
    nur ein Pfund Futter,
  • 8:03 - 8:06
    und je nach Art sogar weniger.
  • 8:06 - 8:07
    Wie geht das?
  • 8:08 - 8:11
    Nun ja, zu allererst,
    weil Fische schwimmen.
  • 8:11 - 8:15
    Sie brauchen nicht den ganzen Tag
    der Schwerkraft zu widerstehen.
  • 8:15 - 8:17
    Die meisten Fische sind Kaltblüter,
  • 8:17 - 8:18
    sie brauchen sich nicht warm zu halten.
  • 8:18 - 8:20
    Fische sind cool.
  • 8:20 - 8:21
    (Lachen)
  • 8:21 - 8:23
    Sie brauchen sehr wenig Wasser,
  • 8:23 - 8:24
    im ersten Moment widersinnig,
  • 8:24 - 8:25
    aber wie wir sagen,
  • 8:25 - 8:28
    sie schwimmen darin,
    aber schlucken es kaum.
  • 8:28 - 8:32
    Fische bilden die effizienteste Art
    zur Herstellung tierischen Eiweißes,
  • 8:32 - 8:34
    abgesehen von Insekten.
  • 8:35 - 8:37
    Was wissen wir bislang:
  • 8:37 - 8:43
    Zum Beispiel, dass zusätzlich zu den
    65 Millionen Tonnen Fisch für den Menschen
  • 8:43 - 8:47
    noch einmal 30 Millionen Tonnen
    für Tierfutter gefangen werden,
  • 8:47 - 8:50
    hauptsächlich Sardinen und Sardellen
    für die Fischzuchtindustrie,
  • 8:50 - 8:53
    die daraus Fischmehl und Fischöl macht.
  • 8:53 - 8:54
    Das ist Wahnsinn.
  • 8:55 - 8:58
    Weltweit werden 65 % dieser Fischzuchten
    schlecht gehandhabt.
  • 8:58 - 9:01
    Einige unserer größten Probleme
    sind damit verbunden.
  • 9:01 - 9:02
    Es zerstört unsere Meere.
  • 9:02 - 9:06
    Die schlimmste Sklaverei
    ist damit verbunden.
  • 9:06 - 9:08
    Kürzlich veröffentlichten
    Stanford-Forscher eine Studie,
  • 9:08 - 9:11
    die besagt, dass unsere Meere
    gerettet wären,
  • 9:11 - 9:15
    wenn 50 % aller Fischzuchten
    kein Fischmehl mehr verwenden würden.
  • 9:15 - 9:17
    Überlegen Sie sich das einmal.
  • 9:17 - 9:20
    Wir wissen, das es in den Ozeanen
    noch viel mehr Probleme gibt:
  • 9:20 - 9:22
    Verschmutzung, Versäuerung,
  • 9:22 - 9:24
    Korallensterben und so weiter.
  • 9:24 - 9:27
    Aber das unterstreicht nur
    die Bedeutung von Fischzuchten
  • 9:27 - 9:30
    und wie sehr alles
    miteinander verbunden ist:
  • 9:30 - 9:33
    Fischereien, Aquakulturen, Waldrodung,
  • 9:33 - 9:36
    Klimawandel, Ernährungssicherung usw.
  • 9:37 - 9:40
    Auf der Suche nach Alternativen
    wendet sich die Industrie
  • 9:40 - 9:43
    im großen Stil Pflanzen wie Soja zu
  • 9:43 - 9:46
    oder verwendet Hühnerreste,
  • 9:46 - 9:49
    oder Blutmehl aus Schlachtereien usw.
  • 9:49 - 9:51
    Wir verstehen, woher
    diese Entscheidungen kommen,
  • 9:51 - 9:53
    aber sie sind nicht der richtige Ansatz.
  • 9:53 - 9:56
    Sie sind nicht nachhaltig
    und nicht gesund.
  • 9:56 - 9:59
    Haben Sie schon mal Geflügel
    auf dem Meeresboden gesehen?
  • 9:59 - 10:00
    Natürlich nicht.
  • 10:00 - 10:02
    Wenn sie einen Lachs
    nichts als Soja füttern,
  • 10:02 - 10:04
    explodiert er buchstäblich.
  • 10:04 - 10:05
    Lachse sind Raubfische.
  • 10:05 - 10:08
    Sie können Soja überhaupt nicht verdauen.
  • 10:09 - 10:12
    Fischzucht ist mit Abstand
    die beste Art der Tierzucht,
  • 10:12 - 10:14
    die wir im Moment haben.
  • 10:14 - 10:16
    Aber sie hat einen sehr schlechten Ruf:
  • 10:16 - 10:19
    die übermäßige Nutzung von Chemikalien,
  • 10:19 - 10:22
    Viren- und Krankheitsübertragung
    auf Fischbestände im Meer,
  • 10:22 - 10:24
    Zerstörung von Lebensraum
    und Verschmutzung,
  • 10:24 - 10:27
    entkommene Fische, die sich
    mit Wildfischen paaren
  • 10:27 - 10:28
    und deren Genpool verändern,
  • 10:28 - 10:31
    und zu guter letzt, wie eben erwähnt,
  • 10:31 - 10:33
    das nicht nachhaltige Futter.
  • 10:33 - 10:34
    Wie schön war es,
  • 10:34 - 10:37
    als wir das Essen auf unserem Teller,
  • 10:37 - 10:39
    egal was, noch genießen konnten.
  • 10:39 - 10:40
    Aber einmal gewusst, immer gewusst.
  • 10:40 - 10:42
    Es gibt kein Zurück mehr.
  • 10:42 - 10:43
    Das ist nicht lustig.
  • 10:43 - 10:46
    Wir brauchen ein transparentes
    Nahrungssystem, dem wir trauen können,
  • 10:46 - 10:49
    das gesunde Nahrung produziert.
  • 10:49 - 10:50
    Die gute Nachricht ist,
  • 10:50 - 10:53
    dass jahrzehntelange
    Forschung und Entwicklung
  • 10:53 - 10:55
    viele neue Technologien
    und neues Wissen brachten,
  • 10:55 - 10:57
    wodurch wir heute vieles besser können.
  • 10:57 - 11:00
    Wir können heute Fisch züchten,
    ohne all diese Probleme.
  • 11:01 - 11:03
    Ganz wie die Landwirtschaft
    vor der grünen Revolution
  • 11:03 - 11:06
    sind wir heute in der Fischzucht
    vor der blauen Revolution.
  • 11:08 - 11:09
    Neue Technologien bedeuten,
  • 11:09 - 11:12
    dass wir vollkommen natürliches Futter
    herstellen können,
  • 11:12 - 11:14
    mit minimalem CO2-Verbrauch,
  • 11:14 - 11:18
    das aus Mikroben, Insekten,
    Seegras und Mikroalgen besteht.
  • 11:19 - 11:20
    Gesund für die Menschen,
  • 11:20 - 11:21
    gesund für die Fische,
  • 11:21 - 11:23
    gesund für die Erde.
  • 11:23 - 11:24
    Mikroben zum Beispiel
  • 11:24 - 11:27
    können im großen Maßstab
    eine perfekte Alternative
  • 11:27 - 11:28
    zu hochwertigem Fischmehl sein.
  • 11:29 - 11:33
    Insekten sind zuerst einmal
    perfektes Recycling
  • 11:33 - 11:35
    weil sie von Nahrungsabfällen leben,
  • 11:35 - 11:37
    aber zweitens, denken Sie
    ans Fliegenfischen,
  • 11:37 - 11:39
    und Sie verstehen,
    wie viel Sinn es ergibt,
  • 11:39 - 11:41
    sie als Fischfutter zu verwenden.
  • 11:41 - 11:46
    Man braucht nicht Unmengen Land,
    und man muss keinen Regenwald abholzen.
  • 11:46 - 11:50
    Zudem sind Mikroben und Insekten
    genau genommen Wasserproduzenten.
  • 11:50 - 11:52
    Diese Revolution findet genau jetzt statt,
  • 11:52 - 11:54
    sie muss nur größer werden.
  • 11:54 - 11:58
    Wir können jetzt mehr Arten
    züchten als je zuvor,
  • 11:58 - 12:01
    unter kontrollierten, natürlichen
    Bedingungen, für glücklichen Fisch.
  • 12:02 - 12:05
    Ich stelle mir zum Beispiel
    ein geschlossenes System vor,
  • 12:05 - 12:09
    effizienter als eine Insektenzucht,
  • 12:09 - 12:12
    in dem gesunder, glücklicher,
    leckerer Fisch wächst,
  • 12:12 - 12:14
    mit wenig oder keinem Abfall,
  • 12:14 - 12:16
    fast keinem Energie- und Wasserverbrauch,
  • 12:16 - 12:18
    natürlichem Futter
    und minimalem Fußabdruck.
  • 12:19 - 12:22
    Oder ein System, in dem bis zu
    zehn Arten zusammenleben,
  • 12:22 - 12:26
    voneinander leben, so wie in der Natur.
  • 12:26 - 12:29
    Man braucht sehr wenig Futter,
    einen geringen CO2-Verbrauch.
  • 12:29 - 12:32
    Seetang zum Beispiel könnte
    von den Abfällen von Fischen wachsen.
  • 12:34 - 12:38
    Großartige Technologien
    entstehen überall auf der Welt,
  • 12:38 - 12:40
    von Alternativen
    in der Krankheitsbekämpfung,
  • 12:40 - 12:43
    damit wir keine Antibiotika
    und Chemikalien mehr brauchen,
  • 12:43 - 12:46
    bin hin zu Fütterungsautomaten,
    die merken, wenn Fische Hunger haben,
  • 12:46 - 12:50
    was Futter spart
    und Verschmutzung reduziert.
  • 12:50 - 12:53
    Softwaresysteme sammeln
    Daten in den Fischfarmen,
  • 12:53 - 12:55
    womit wir unsere Methoden
    verbessern können.
  • 12:55 - 12:58
    Großartige Sachen entstehen
    überall auf der Welt.
  • 12:59 - 13:01
    Eins ist klar:
    All das ist wirklich möglich,
  • 13:01 - 13:04
    zu Kosten, die mit den heutigen
    Ausgaben vergleichbar sind.
  • 13:05 - 13:09
    Ab morgen gibt es für keinen mehr
    eine Ausrede, nicht das Richtige zu tun.
  • 13:10 - 13:12
    Jemand muss jetzt alles verbinden
  • 13:12 - 13:15
    und diesen Entwicklungen
    einen Tritt in den Hintern geben.
  • 13:15 - 13:18
    Genau daran arbeiten wir
    seit einigen Jahren
  • 13:18 - 13:21
    und daran müssen wir zusammenarbeiten.
  • 13:21 - 13:23
    Alles von Grund auf überdenken,
  • 13:23 - 13:26
    mit einem ganzheitlichen Blick
    auf die gesamte Wertekette,
  • 13:26 - 13:28
    all diese Dinge weltweit verknüpfen,
  • 13:28 - 13:30
    mit erstklassigen Unternehmern,
  • 13:30 - 13:33
    die alle eine gemeinsame Vision
    von der Zukunft haben.
  • 13:33 - 13:36
    Es ist Zeit für einen Wandel
    in dieser Branche,
  • 13:36 - 13:39
    um sie in eine
    nachhaltige Richtung zu lenken.
  • 13:39 - 13:42
    Diese Branche ist noch jung
    und muss noch weiter wachsen.
  • 13:42 - 13:45
    Eine große Aufgabe, aber nicht so
    weit hergeholt, wie Sie denken.
  • 13:45 - 13:47
    Es ist möglich.
  • 13:47 - 13:49
    Wir müssen den Ozeanen die Last abnehmen.
  • 13:49 - 13:51
    Wir wollen gut und gesund essen.
  • 13:51 - 13:52
    Und wenn es ein Tier ist,
  • 13:52 - 13:55
    dann sollte es ein gutes Leben
    gehabt haben.
  • 13:55 - 13:57
    Wir brauchen Nahrung,
    der wir vertrauen können,
  • 13:57 - 13:58
    um lange zu leben.
  • 13:58 - 14:02
    Das gilt nicht nur für Menschen
    in San Francisco oder Nordeuropa,
  • 14:02 - 14:04
    sondern für alle Menschen,
  • 14:04 - 14:06
    selbst in den ärmsten Ländern.
  • 14:06 - 14:08
    Es geht nicht nur ums Geld.
  • 14:08 - 14:12
    Menschen bevorzugen eher etwas, das frisch
    und gesund ist, dem sie vertrauen können,
  • 14:12 - 14:15
    als etwas das von weit her kommt,
    über das sie nichts wissen.
  • 14:15 - 14:17
    Wir sind alle gleich.
  • 14:18 - 14:23
    Eines Tages werden Menschen verstehen
    und gezüchteten Fisch verlangen,
  • 14:23 - 14:25
    der gut gehalten und gesund ernährt ist,
  • 14:26 - 14:27
    und alles andere ablehnen.
  • 14:27 - 14:29
    Sie können helfen, das voranzutreiben.
  • 14:29 - 14:32
    Stellen Sie Fragen,
    wenn Sie Fisch bestellen.
  • 14:32 - 14:33
    Woher kommt dieser Fisch?
  • 14:33 - 14:35
    Wer züchtete ihn?
  • 14:35 - 14:37
    Und was bekam er zu fressen?
  • 14:37 - 14:42
    Diese Informationen sollten
    viel leichter zugänglich sein.
  • 14:44 - 14:47
    Verbraucher sollten Druck ausüben
    auf die Fischzuchtindustrie,
  • 14:47 - 14:49
    das Richtige zu tun.
  • 14:49 - 14:51
    Also, jedes Mal wenn Sie etwas bestellen,
  • 14:51 - 14:52
    fragen Sie nach Details
  • 14:52 - 14:55
    und machen Sie deutlich,
    dass es Sie interessiert, was Sie essen
  • 14:55 - 14:57
    und was man Ihnen vorsetzt.
  • 14:57 - 14:59
    Am Ende werden sie zuhören
  • 14:59 - 15:02
    und wir alle werden profitieren.
  • 15:02 - 15:03
    Danke.
  • 15:03 - 15:05
    (Applaus)
Title:
Mit Fischzucht die Ozeane retten
Speaker:
Mike Velings
Description:

Wir steuern auf eine weltweite Ernährungskrise zu: Nahezu 3 Milliarden Menschen sind auf Nahrung aus den Weltmeeren angewiesen, doch schon heute entnehmen wir mehr Fisch aus den Ozeanen als neu erzeugt wird. Vollgepackt mit erstaunlichen Fakten schlägt Mike Velings in seinem Vortrag vor, auf "Aquakulturen" – die Fischzucht – zu setzen. "Eines Tages werden Menschen verlangen, dass der Fisch auf ihrem Teller aus einer guten und nachhaltigen Fischzucht kommt, und alles andere ablehnen."

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:18
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for The case for fish farming
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The case for fish farming
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The case for fish farming
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The case for fish farming
Nadine Hennig accepted German subtitles for The case for fish farming
Nadine Hennig edited German subtitles for The case for fish farming
Nadine Hennig edited German subtitles for The case for fish farming
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