Mit Fischzucht die Ozeane retten
-
0:01 - 0:03Ich komme aus dem Land
mit den größten Menschen, -
0:03 - 0:05den Niederlanden.
-
0:05 - 0:07Aber das war nicht immer so.
-
0:07 - 0:10Tatsächlich werden die Menschen
überall auf der Welt größer. -
0:10 - 0:12In den letzten 150 Jahren
-
0:12 - 0:16sind Menschen in Industrieländern
im Schnitt 10 cm größer geworden. -
0:16 - 0:19Forscher haben darüber
viele Theorien entwickelt, -
0:19 - 0:21und fast alle drehen sich
um die Ernährung, -
0:21 - 0:24genauer gesagt um Zunahme
von Milch und Fleisch. -
0:24 - 0:26In den letzten 50 Jahren
-
0:26 - 0:29hat sich der weltweite Fleischkonsum
mehr als vervierfacht, -
0:29 - 0:32von 71 auf 310 Millionen Tonnen.
-
0:33 - 0:36Ähnlich ist es bei Milch und Eiern.
-
0:36 - 0:39Mit steigendem Einkommen
in einer Gesellschaft -
0:39 - 0:41steigt auch der Eiweißverzehr.
-
0:41 - 0:44Und wir wissen, dass wir
global gesehen reicher werden. -
0:44 - 0:47Mit dem Aufstieg der Mittelklasse
steigt auch die Weltbevölkerung, -
0:47 - 0:52von 7 Milliarden heute
auf 9,7 Milliarden im Jahr 2050, -
0:52 - 0:56das heißt im Jahr 2050 benötigen wir
mindestens 70 % mehr Eiweiß -
0:56 - 0:59als der Menschheit
heute zur Verfügung steht. -
0:59 - 1:02Die aktuellsten UN-Schätzungen
gehen bis zum Jahr 2100 -
1:02 - 1:05von einer Weltbevölkerung
von 11 Milliarden aus, -
1:05 - 1:08was bedeutet, dass wir noch viel mehr
Proteinnahrung brauchen. -
1:09 - 1:12Eine gewaltige Herausforderung,
so sehr, dass erst kürzlich -
1:12 - 1:16Forscher des Anglia Ruskin Global
Sustainability Institute warnten: -
1:16 - 1:19Falls wir globale Strategien
und die Nahrungsmittelproduktion -
1:19 - 1:22nicht überdenken,
werden unsere Gesellschaften -
1:22 - 1:24in 30 Jahren zusammenbrechen.
-
1:24 - 1:28Die Ozeane dienen derzeit
als Hauptquelle für tierisches Eiweiß. -
1:28 - 1:33Mehr als 2,6 Milliarden Menschen
beziehen es von dort. -
1:33 - 1:37Zugleich entnehmen wir aber
den Ozeanen zweieinhalb Mal mehr Fisch, -
1:37 - 1:40als sie nachhaltig bereitstellen können,
-
1:40 - 1:42mit anderen Worten,
der Mensch fängt mehr Fisch, -
1:42 - 1:45als die Ozeane bereitstellen können.
-
1:45 - 1:50Der WWF veröffentlichte kürzlich in einem
Bericht, dass die Artenvielfalt der Meere -
1:50 - 1:53in den letzten 40 Jahren
um die Hälfte geschrumpft ist. -
1:53 - 1:57Ein anderer Bericht deutet an,
dass die Zahl der größten Raubfische, -
1:57 - 2:00wie Schwertfische oder Thunfische,
-
2:00 - 2:04seit den 1950er Jahren
um 90 % zurückgegangen ist. -
2:04 - 2:07Weltweit gibt es viele gute,
nachhaltige Fischereiinitiativen, -
2:07 - 2:11die sich für bessere Praktiken und
besseres Fischereimanagement einsetzen. -
2:11 - 2:14Aber letztendlich ist das Ziel
all dieser Initiativen, -
2:14 - 2:17derzeitige Fangraten beizubehalten.
-
2:17 - 2:20Es ist unwahrscheinlich,
selbst in den besten Fischereien, -
2:20 - 2:23dass wir den Meeren in Zukunft
viel mehr entnehmen können -
2:23 - 2:24als wir es heute tun.
-
2:24 - 2:27Wir müssen aufhören, die Ozeane
zu plündern, so wie jetzt. -
2:27 - 2:29Wir müssen die Belastung
auf sie verringern. -
2:29 - 2:30Wir sind an einem Punkt,
-
2:30 - 2:33an dem mehr Belastung für mehr Ertrag
-
2:33 - 2:35zum totalen Kollaps führen könnte.
-
2:35 - 2:41Unser derzeitiges System kann eine
steigende Weltbevölkerung nicht ernähren. -
2:41 - 2:42Was können wir tun?
-
2:42 - 2:45Wie wird die Welt in nur
35 kurzen Jahren aussehen, -
2:45 - 2:49wenn wir unsere Vorräte mit 2,7 Milliarden
mehr Menschen teilen müssen? -
2:49 - 2:51Wir könnten alle Veganer werden.
-
2:51 - 2:53Keine schlechte Idee,
-
2:53 - 2:54aber nicht sehr realistisch
-
2:54 - 2:57und unmöglich weltweit durchzusetzen.
-
2:57 - 3:01Menschen essen tierische Eiweiße,
ob es uns gefällt oder nicht. -
3:01 - 3:03Angenommen, wir behalten unseren Kurs bei
-
3:03 - 3:05und schaffen es nicht, uns zu ändern
-
3:05 - 3:06und die Nachfrage zu befriedigen.
-
3:06 - 3:09Die Weltgesundheitsorganisation berichtet,
-
3:09 - 3:13dass weltweit 800 Millionen Menschen
an Unterernährung leiden, -
3:13 - 3:16aus genau denselben Gründen, nämlich
einer steigenden Weltbevölkerung -
3:16 - 3:21und schlechterem Zugang zu Ressourcen
wie Wasser, Energie und Land. -
3:21 - 3:23Man braucht nicht viel Fantasie,
-
3:23 - 3:28um sich weltweite Unruhen, Aufstände und
noch mehr Unterernährung vorzustellen. -
3:28 - 3:30Menschen haben Hunger
-
3:30 - 3:33und unsere natürlichen Ressourcen
werden immer knapper. -
3:33 - 3:35Es gibt so viele Gründe,
-
3:35 - 3:38warum wir unsere Nahrungsproduktion
global ändern müssen. -
3:38 - 3:41Wir müssen besser werden,
und es gibt eine Lösung. -
3:41 - 3:44Und diese Lösung heißt "Aquakulturen",
-
3:44 - 3:48die Zucht von Fisch, Pflanzen
wie Seegras, Krebsen und Schalentieren. -
3:48 - 3:50Wie der große Jacques Cousteau sagte:
-
3:50 - 3:53"Wir müssen anfangen im Meer
zu züchten statt zu jagen." -
3:53 - 3:57Das ist der Sinn von Zivilisation:
Anbau statt Jagd. -
3:57 - 4:00Fisch ist das letzte Nahrungsmittel,
das wir jagen. -
4:00 - 4:03Warum hören wir ständig Sätze wie
-
4:03 - 4:05"Das Leben ist zu kurz,
um Fisch zu züchten", -
4:05 - 4:07oder "Aus dem Meer -- natürlich!",
-
4:07 - 4:09über Fisch, über den wir fast
gar nichts wissen? -
4:09 - 4:12Weder, was er in seinem
Leben gefressen hat, -
4:12 - 4:14noch, was für Verschmutzung
er ausgesetzt war. -
4:14 - 4:16Und falls es ein großer Raubfisch war,
-
4:16 - 4:19war er vielleicht gestern erst
an der Küste von Fukushima. -
4:19 - 4:20Wir wissen es nicht.
-
4:20 - 4:21Die Wenigsten verstehen,
-
4:21 - 4:25dass die Rückverfolgung von Fisch
spätestens beim Fischer aufhört, -
4:25 - 4:27der ihn gefangen hat.
-
4:27 - 4:29Doch überlegen wir
für einen Moment einmal, -
4:29 - 4:31warum Fisch das beste Nahrungsmittel ist.
-
4:31 - 4:34Anders als die meisten
Fleischarten ist er gesund, -
4:34 - 4:37beugt Herzkrankheiten vor
-
4:37 - 4:40und enthält wichtige Aminosäuren
und Fette, etwa Omega-3. -
4:40 - 4:42Und abgesehen von der Gesundheit
-
4:42 - 4:45ist Fisch viel interessanter
und vielfältiger. -
4:45 - 4:48Überlegen Sie mal,
Viehzucht ist ziemlich monoton. -
4:48 - 4:50Rind ist Rind, Schaf ist Schaf,
Schwein ist Schwein. -
4:50 - 4:55Und Geflügel -- Truthahn, Ente, Huhn --
genau das gleiche. -
4:55 - 4:59In der Fischzucht dagegen gibt es
derzeit 500 verschiedene Arten. -
4:59 - 5:02Supermarktregale lassen das
nicht gerade vermuten, -
5:02 - 5:04aber das ist etwas anderes.
-
5:04 - 5:06Fisch lässt sich auf sehr
natürliche Weise züchten. -
5:06 - 5:10Das ist gut für uns, gut für die Natur,
gut für den Fisch. -
5:10 - 5:12Ich weiß, ich klinge fisch-versessen.
-
5:12 - 5:14(Lachen)
-
5:14 - 5:15Ich kann es Ihnen erklären:
-
5:15 - 5:18Vor ein paar Jahren wurden
meine wundervolle Partnerin und Frau, -
5:18 - 5:21Amy Novograntz, und ich
auf Aquakulturen aufmerksam, -
5:21 - 5:23inspiriert von Sylvia Earle,
-
5:23 - 5:25die 2009 den TED-Preis gewann.
-
5:25 - 5:29Wir lernten uns während der Mission Blue I
auf Galapagos kennen. -
5:29 - 5:31Amy ist die Direktorin des TED-Preises,
-
5:31 - 5:34und ich, Unternehmer und
besorgter Bürger aus den Niederlanden, -
5:34 - 5:37der gerne taucht und
eine Leidenschaft für Ozeane hat. -
5:37 - 5:40Mission Blue hat
unser beider Leben verändert. -
5:40 - 5:42Wir verliebten uns, heirateten
-
5:42 - 5:45und wurden inspiriert.
-
5:45 - 5:48Wir dachten, wir wollen etwas
bewegen in Sachen Meererhaltung. -
5:48 - 5:50Etwas, das von Dauer ist,
-
5:50 - 5:52das wirklich Veränderung schafft
-
5:52 - 5:55und das wir zusammen machen können.
-
5:56 - 5:59Wir hätten nie gedacht, dass wir
einmal Fischzüchter werden. -
5:59 - 6:01Ein paar Monate nach Mission Blue
-
6:01 - 6:04waren wir bei einem Meeting
von Conservation International, -
6:04 - 6:08bei dem der Generaldirektor
über Fischzucht sprach -
6:08 - 6:12und einen Raum voller Umweltschützer
bat, aufzuhören, sich davon abzuwenden, -
6:12 - 6:14zu verstehen, was passierte,
-
6:14 - 6:15und sich dafür zu engagieren.
-
6:15 - 6:18Denn Fischzucht könnte genau das sein,
-
6:18 - 6:20was unsere Weltmeere
und die Weltbevölkerung brauchen. -
6:20 - 6:23Wir waren fassungslos,
als wir die Zahlen hörten, -
6:23 - 6:26dass wir über diese Branche
nicht mehr wussten -
6:26 - 6:29und konnten es kaum erwarten,
es gerade zu biegen. -
6:29 - 6:31Apropos Statistik:
-
6:31 - 6:34Die Gesamtmenge an Fisch,
die wir im letzten Jahr weltweit aßen, -
6:34 - 6:36wild gefangen und gezüchtet,
-
6:36 - 6:38wiegt doppelt so viel
wie alles Rindfleisch, -
6:38 - 6:40das wir im selben Zeitraum verspeisten.
-
6:40 - 6:43Alle Fischereischiffe auf der Welt,
-
6:43 - 6:45groß und klein,
-
6:45 - 6:49produzierten zusammen 65 Mio. Tonnen
wildgefangene Meeresfrüchte -
6:49 - 6:50für den Menschen.
-
6:50 - 6:54Und Fischzucht hat dieses Jahr
zum ersten Mal überhaupt -
6:54 - 6:57mehr produziert
als weltweit gefangen wurde. -
6:57 - 6:59Aber die Nachfrage wird steigen.
-
6:59 - 7:02In den nächsten 35 Jahren brauchen wir
-
7:02 - 7:0785 Millionen Tonnen zusätzlichen Fisch,
um die Nachfrage zu decken -- -
7:07 - 7:09fast eineinhalb mal so viel,
-
7:09 - 7:12wie wir derzeit aus den Meeren fischen.
-
7:13 - 7:14Eine gigantische Zahl.
-
7:14 - 7:18Mit ziemlicher Sicherheit wird das
nicht aus den Ozeanen kommen. -
7:18 - 7:20Es muss aus der Fischzucht kommen.
-
7:20 - 7:22Und apropos Zucht --
-
7:22 - 7:24für die Zucht braucht man Nahrung.
-
7:24 - 7:27Genau wie der Mensch essen muss,
um zu wachsen und zu leben, -
7:27 - 7:29so ist es auch bei Tieren.
-
7:29 - 7:32Eine Kuh braucht
acht bis neun Pfund Futter -
7:32 - 7:34und trinkt fast 8 000 Liter Wasser,
-
7:34 - 7:37nur um ein Pfund Fleisch herzustellen.
-
7:37 - 7:39Experten sind sich einig,
dass es unmöglich ist, -
7:39 - 7:42genug Rindfleisch für
jeden Erdbewohner herzustellen. -
7:42 - 7:45Wir haben nicht genug Futter und Wasser.
-
7:45 - 7:47Wir können nicht immer mehr
Regenwald dafür abholzen. -
7:47 - 7:51Von Süßwasser gibt es auf der Erde
auch nicht unbegrenzt viel. -
7:51 - 7:53Wir brauchen etwas Effizienteres,
-
7:53 - 7:56um die Menschheit
auf der Erde zu erhalten. -
7:57 - 7:59Vergleichen wir das mit der Fischzucht.
-
7:59 - 8:03Für ein Pfund Zuchtfisch braucht es
nur ein Pfund Futter, -
8:03 - 8:06und je nach Art sogar weniger.
-
8:06 - 8:07Wie geht das?
-
8:08 - 8:11Nun ja, zu allererst,
weil Fische schwimmen. -
8:11 - 8:15Sie brauchen nicht den ganzen Tag
der Schwerkraft zu widerstehen. -
8:15 - 8:17Die meisten Fische sind Kaltblüter,
-
8:17 - 8:18sie brauchen sich nicht warm zu halten.
-
8:18 - 8:20Fische sind cool.
-
8:20 - 8:21(Lachen)
-
8:21 - 8:23Sie brauchen sehr wenig Wasser,
-
8:23 - 8:24im ersten Moment widersinnig,
-
8:24 - 8:25aber wie wir sagen,
-
8:25 - 8:28sie schwimmen darin,
aber schlucken es kaum. -
8:28 - 8:32Fische bilden die effizienteste Art
zur Herstellung tierischen Eiweißes, -
8:32 - 8:34abgesehen von Insekten.
-
8:35 - 8:37Was wissen wir bislang:
-
8:37 - 8:43Zum Beispiel, dass zusätzlich zu den
65 Millionen Tonnen Fisch für den Menschen -
8:43 - 8:47noch einmal 30 Millionen Tonnen
für Tierfutter gefangen werden, -
8:47 - 8:50hauptsächlich Sardinen und Sardellen
für die Fischzuchtindustrie, -
8:50 - 8:53die daraus Fischmehl und Fischöl macht.
-
8:53 - 8:54Das ist Wahnsinn.
-
8:55 - 8:58Weltweit werden 65 % dieser Fischzuchten
schlecht gehandhabt. -
8:58 - 9:01Einige unserer größten Probleme
sind damit verbunden. -
9:01 - 9:02Es zerstört unsere Meere.
-
9:02 - 9:06Die schlimmste Sklaverei
ist damit verbunden. -
9:06 - 9:08Kürzlich veröffentlichten
Stanford-Forscher eine Studie, -
9:08 - 9:11die besagt, dass unsere Meere
gerettet wären, -
9:11 - 9:15wenn 50 % aller Fischzuchten
kein Fischmehl mehr verwenden würden. -
9:15 - 9:17Überlegen Sie sich das einmal.
-
9:17 - 9:20Wir wissen, das es in den Ozeanen
noch viel mehr Probleme gibt: -
9:20 - 9:22Verschmutzung, Versäuerung,
-
9:22 - 9:24Korallensterben und so weiter.
-
9:24 - 9:27Aber das unterstreicht nur
die Bedeutung von Fischzuchten -
9:27 - 9:30und wie sehr alles
miteinander verbunden ist: -
9:30 - 9:33Fischereien, Aquakulturen, Waldrodung,
-
9:33 - 9:36Klimawandel, Ernährungssicherung usw.
-
9:37 - 9:40Auf der Suche nach Alternativen
wendet sich die Industrie -
9:40 - 9:43im großen Stil Pflanzen wie Soja zu
-
9:43 - 9:46oder verwendet Hühnerreste,
-
9:46 - 9:49oder Blutmehl aus Schlachtereien usw.
-
9:49 - 9:51Wir verstehen, woher
diese Entscheidungen kommen, -
9:51 - 9:53aber sie sind nicht der richtige Ansatz.
-
9:53 - 9:56Sie sind nicht nachhaltig
und nicht gesund. -
9:56 - 9:59Haben Sie schon mal Geflügel
auf dem Meeresboden gesehen? -
9:59 - 10:00Natürlich nicht.
-
10:00 - 10:02Wenn sie einen Lachs
nichts als Soja füttern, -
10:02 - 10:04explodiert er buchstäblich.
-
10:04 - 10:05Lachse sind Raubfische.
-
10:05 - 10:08Sie können Soja überhaupt nicht verdauen.
-
10:09 - 10:12Fischzucht ist mit Abstand
die beste Art der Tierzucht, -
10:12 - 10:14die wir im Moment haben.
-
10:14 - 10:16Aber sie hat einen sehr schlechten Ruf:
-
10:16 - 10:19die übermäßige Nutzung von Chemikalien,
-
10:19 - 10:22Viren- und Krankheitsübertragung
auf Fischbestände im Meer, -
10:22 - 10:24Zerstörung von Lebensraum
und Verschmutzung, -
10:24 - 10:27entkommene Fische, die sich
mit Wildfischen paaren -
10:27 - 10:28und deren Genpool verändern,
-
10:28 - 10:31und zu guter letzt, wie eben erwähnt,
-
10:31 - 10:33das nicht nachhaltige Futter.
-
10:33 - 10:34Wie schön war es,
-
10:34 - 10:37als wir das Essen auf unserem Teller,
-
10:37 - 10:39egal was, noch genießen konnten.
-
10:39 - 10:40Aber einmal gewusst, immer gewusst.
-
10:40 - 10:42Es gibt kein Zurück mehr.
-
10:42 - 10:43Das ist nicht lustig.
-
10:43 - 10:46Wir brauchen ein transparentes
Nahrungssystem, dem wir trauen können, -
10:46 - 10:49das gesunde Nahrung produziert.
-
10:49 - 10:50Die gute Nachricht ist,
-
10:50 - 10:53dass jahrzehntelange
Forschung und Entwicklung -
10:53 - 10:55viele neue Technologien
und neues Wissen brachten, -
10:55 - 10:57wodurch wir heute vieles besser können.
-
10:57 - 11:00Wir können heute Fisch züchten,
ohne all diese Probleme. -
11:01 - 11:03Ganz wie die Landwirtschaft
vor der grünen Revolution -
11:03 - 11:06sind wir heute in der Fischzucht
vor der blauen Revolution. -
11:08 - 11:09Neue Technologien bedeuten,
-
11:09 - 11:12dass wir vollkommen natürliches Futter
herstellen können, -
11:12 - 11:14mit minimalem CO2-Verbrauch,
-
11:14 - 11:18das aus Mikroben, Insekten,
Seegras und Mikroalgen besteht. -
11:19 - 11:20Gesund für die Menschen,
-
11:20 - 11:21gesund für die Fische,
-
11:21 - 11:23gesund für die Erde.
-
11:23 - 11:24Mikroben zum Beispiel
-
11:24 - 11:27können im großen Maßstab
eine perfekte Alternative -
11:27 - 11:28zu hochwertigem Fischmehl sein.
-
11:29 - 11:33Insekten sind zuerst einmal
perfektes Recycling -
11:33 - 11:35weil sie von Nahrungsabfällen leben,
-
11:35 - 11:37aber zweitens, denken Sie
ans Fliegenfischen, -
11:37 - 11:39und Sie verstehen,
wie viel Sinn es ergibt, -
11:39 - 11:41sie als Fischfutter zu verwenden.
-
11:41 - 11:46Man braucht nicht Unmengen Land,
und man muss keinen Regenwald abholzen. -
11:46 - 11:50Zudem sind Mikroben und Insekten
genau genommen Wasserproduzenten. -
11:50 - 11:52Diese Revolution findet genau jetzt statt,
-
11:52 - 11:54sie muss nur größer werden.
-
11:54 - 11:58Wir können jetzt mehr Arten
züchten als je zuvor, -
11:58 - 12:01unter kontrollierten, natürlichen
Bedingungen, für glücklichen Fisch. -
12:02 - 12:05Ich stelle mir zum Beispiel
ein geschlossenes System vor, -
12:05 - 12:09effizienter als eine Insektenzucht,
-
12:09 - 12:12in dem gesunder, glücklicher,
leckerer Fisch wächst, -
12:12 - 12:14mit wenig oder keinem Abfall,
-
12:14 - 12:16fast keinem Energie- und Wasserverbrauch,
-
12:16 - 12:18natürlichem Futter
und minimalem Fußabdruck. -
12:19 - 12:22Oder ein System, in dem bis zu
zehn Arten zusammenleben, -
12:22 - 12:26voneinander leben, so wie in der Natur.
-
12:26 - 12:29Man braucht sehr wenig Futter,
einen geringen CO2-Verbrauch. -
12:29 - 12:32Seetang zum Beispiel könnte
von den Abfällen von Fischen wachsen. -
12:34 - 12:38Großartige Technologien
entstehen überall auf der Welt, -
12:38 - 12:40von Alternativen
in der Krankheitsbekämpfung, -
12:40 - 12:43damit wir keine Antibiotika
und Chemikalien mehr brauchen, -
12:43 - 12:46bin hin zu Fütterungsautomaten,
die merken, wenn Fische Hunger haben, -
12:46 - 12:50was Futter spart
und Verschmutzung reduziert. -
12:50 - 12:53Softwaresysteme sammeln
Daten in den Fischfarmen, -
12:53 - 12:55womit wir unsere Methoden
verbessern können. -
12:55 - 12:58Großartige Sachen entstehen
überall auf der Welt. -
12:59 - 13:01Eins ist klar:
All das ist wirklich möglich, -
13:01 - 13:04zu Kosten, die mit den heutigen
Ausgaben vergleichbar sind. -
13:05 - 13:09Ab morgen gibt es für keinen mehr
eine Ausrede, nicht das Richtige zu tun. -
13:10 - 13:12Jemand muss jetzt alles verbinden
-
13:12 - 13:15und diesen Entwicklungen
einen Tritt in den Hintern geben. -
13:15 - 13:18Genau daran arbeiten wir
seit einigen Jahren -
13:18 - 13:21und daran müssen wir zusammenarbeiten.
-
13:21 - 13:23Alles von Grund auf überdenken,
-
13:23 - 13:26mit einem ganzheitlichen Blick
auf die gesamte Wertekette, -
13:26 - 13:28all diese Dinge weltweit verknüpfen,
-
13:28 - 13:30mit erstklassigen Unternehmern,
-
13:30 - 13:33die alle eine gemeinsame Vision
von der Zukunft haben. -
13:33 - 13:36Es ist Zeit für einen Wandel
in dieser Branche, -
13:36 - 13:39um sie in eine
nachhaltige Richtung zu lenken. -
13:39 - 13:42Diese Branche ist noch jung
und muss noch weiter wachsen. -
13:42 - 13:45Eine große Aufgabe, aber nicht so
weit hergeholt, wie Sie denken. -
13:45 - 13:47Es ist möglich.
-
13:47 - 13:49Wir müssen den Ozeanen die Last abnehmen.
-
13:49 - 13:51Wir wollen gut und gesund essen.
-
13:51 - 13:52Und wenn es ein Tier ist,
-
13:52 - 13:55dann sollte es ein gutes Leben
gehabt haben. -
13:55 - 13:57Wir brauchen Nahrung,
der wir vertrauen können, -
13:57 - 13:58um lange zu leben.
-
13:58 - 14:02Das gilt nicht nur für Menschen
in San Francisco oder Nordeuropa, -
14:02 - 14:04sondern für alle Menschen,
-
14:04 - 14:06selbst in den ärmsten Ländern.
-
14:06 - 14:08Es geht nicht nur ums Geld.
-
14:08 - 14:12Menschen bevorzugen eher etwas, das frisch
und gesund ist, dem sie vertrauen können, -
14:12 - 14:15als etwas das von weit her kommt,
über das sie nichts wissen. -
14:15 - 14:17Wir sind alle gleich.
-
14:18 - 14:23Eines Tages werden Menschen verstehen
und gezüchteten Fisch verlangen, -
14:23 - 14:25der gut gehalten und gesund ernährt ist,
-
14:26 - 14:27und alles andere ablehnen.
-
14:27 - 14:29Sie können helfen, das voranzutreiben.
-
14:29 - 14:32Stellen Sie Fragen,
wenn Sie Fisch bestellen. -
14:32 - 14:33Woher kommt dieser Fisch?
-
14:33 - 14:35Wer züchtete ihn?
-
14:35 - 14:37Und was bekam er zu fressen?
-
14:37 - 14:42Diese Informationen sollten
viel leichter zugänglich sein. -
14:44 - 14:47Verbraucher sollten Druck ausüben
auf die Fischzuchtindustrie, -
14:47 - 14:49das Richtige zu tun.
-
14:49 - 14:51Also, jedes Mal wenn Sie etwas bestellen,
-
14:51 - 14:52fragen Sie nach Details
-
14:52 - 14:55und machen Sie deutlich,
dass es Sie interessiert, was Sie essen -
14:55 - 14:57und was man Ihnen vorsetzt.
-
14:57 - 14:59Am Ende werden sie zuhören
-
14:59 - 15:02und wir alle werden profitieren.
-
15:02 - 15:03Danke.
-
15:03 - 15:05(Applaus)
- Title:
- Mit Fischzucht die Ozeane retten
- Speaker:
- Mike Velings
- Description:
-
Wir steuern auf eine weltweite Ernährungskrise zu: Nahezu 3 Milliarden Menschen sind auf Nahrung aus den Weltmeeren angewiesen, doch schon heute entnehmen wir mehr Fisch aus den Ozeanen als neu erzeugt wird. Vollgepackt mit erstaunlichen Fakten schlägt Mike Velings in seinem Vortrag vor, auf "Aquakulturen" – die Fischzucht – zu setzen. "Eines Tages werden Menschen verlangen, dass der Fisch auf ihrem Teller aus einer guten und nachhaltigen Fischzucht kommt, und alles andere ablehnen."
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:18
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for The case for fish farming | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The case for fish farming | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The case for fish farming | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The case for fish farming | ||
Nadine Hennig accepted German subtitles for The case for fish farming | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for The case for fish farming | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for The case for fish farming | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for The case for fish farming |