Wie Weihnachtsbeleuchtung bei der Demobilisierung der Guerrilla half
-
0:01 - 0:04Ich dachte lang über das erste Wort nach,
-
0:04 - 0:06und ich entschied mich für "Kolumbien".
-
0:06 - 0:10Ich weiß nicht, wer von Ihnen
schon einmal in Kolumbien war, -
0:10 - 0:13aber Kolumbien liegt
nördlich der Grenze von Brasilien. -
0:13 - 0:14Es ist ein schönes Land
-
0:14 - 0:18mit außergewöhnlichen Menschen
wie ich und andere -- (Lachen) -- -
0:18 - 0:23und es hat eine
atemberaubende Fauna und Flora. -
0:23 - 0:27Es hat Wasser, einfach alles;
es ist der perfekte Ort. -
0:27 - 0:29Aber wir haben ein paar Probleme.
-
0:29 - 0:31Sie haben wahrscheinlich davon gehört.
-
0:31 - 0:34Wir haben die älteste
aktive Guerilla der Welt. -
0:34 - 0:36Es gibt sie jetzt schon seit 50 Jahren,
-
0:36 - 0:39das bedeutet, dass ich Zeit meines Lebens
-
0:39 - 0:44keinen einzigen Tag Frieden
in meinem Land erlebt habe. -
0:44 - 0:48Diese Guerilla --
und die Hauptgruppe ist die FARC, -
0:48 - 0:50Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens --
-
0:50 - 0:58finanziert ihren Krieg
durch Entführungen, Erpressung, -
0:58 - 1:01Drogenhandel und illegalen Bergbau.
-
1:01 - 1:05Es herrscht Terror.
Manchmal legten sie Bomben. -
1:05 - 1:10Das ist nicht gut.
Das ist wirklich nicht gut. -
1:10 - 1:14Dieser 50-jährige Krieg hat viel
menschliches Leid verursacht: -
1:14 - 1:19Mehr als 5,7 Mio. Menschen
wurden aus ihrem Zuhause vertrieben. -
1:19 - 1:22Es ist eine der größten vertriebenen
Bevölkerungsgruppen der Welt, -
1:22 - 1:26und dieser Konflikt hat über
220 000 Menschen das Leben gekostet. -
1:26 - 1:29So als ob die Unabhängigkeitskriege
noch einmal stattfänden. -
1:29 - 1:33Viele Menschen sind unnötig gestorben.
-
1:33 - 1:36Wir sind jetzt in der Mitte
von Friedensgesprächen, -
1:36 - 1:39und wir versuchen das Problem
auf friedlichem Wege zu lösen. -
1:39 - 1:41Dazu gehört
-
1:41 - 1:44unsere Entscheidung, etwas gänzlich
Unkonventionelles zu versuchen: -
1:44 - 1:46Weihnachtsbeleuchtung.
-
1:46 - 1:49Sie fragen sich bestimmt,
-
1:49 - 1:52was will uns dieser Typ denn damit sagen?
-
1:52 - 1:57Ich meine damit riesige Bäume,
-
1:57 - 2:02die wir in neun strategischen
Urwaldpfaden aufstellten -
2:02 - 2:04und mit Weihnachtsbeleuchtung behängten.
-
2:04 - 2:11Diese Bäume halfen uns,
331 Guerrillakämpfer zu demobilisieren. -
2:11 - 2:15Das waren 5 %
der Guerillagruppierungen jener Zeit. -
2:15 - 2:18Diese Bäume wurden
in der Nacht beleuchtet. -
2:18 - 2:20Daneben wurde ein Schild aufgestellt:
-
2:20 - 2:25"Wenn Weihnachten zum Urwald kommen kann,
können auch Sie nach Hause kommen. -
2:25 - 2:26Entwaffnen Sie sich.
-
2:26 - 2:29Zu Weihnachten ist alles möglich."
-
2:29 - 2:32Woher wissen wir, dass diese Bäume
etwas bewirken konnten? -
2:32 - 2:34331 folgten dem Aufruf und das war okay.
-
2:34 - 2:39Wir wissen, dass nicht
viele Kämpfer sie gesehen hatten, -
2:39 - 2:42aber viele hatten davon gehört.
-
2:42 - 2:43Das wissen wir.
-
2:43 - 2:46Wir reden nämlich ständig
mit demobilisierten Guerillakämpfern. -
2:46 - 2:49Vier Jahre vor dieser "Baumidee"
sah das so aus: -
2:49 - 2:53Die Regierung hatte uns angesprochen.
-
2:53 - 2:57Sie wollten von uns
eine Kommunikationsstrategie, -
2:57 - 3:00um so viel Guerilla wie möglich aus
dem Urwald herauszubekommen. -
3:00 - 3:04Die Regierung hatte
eine militärische, juristische -
3:04 - 3:07und eine politische Strategie,
aber sie meinte: -
3:07 - 3:09"Wir haben keine Kommunikationsstrategie,
-
3:09 - 3:12und wahrscheinlich wäre es gescheit,
eine zu haben." -
3:12 - 3:16Wir stellten uns sofort dieser Aufgabe.
-
3:16 - 3:22Es war eine Gelegenheit, den Ausgang
des Konfliktes zu beeinflussen -- -
3:22 - 3:26mit den Dingen und dem
Handwerkzeug, das wir beherrschen. -
3:26 - 3:29Aber wir wussten nicht viel
über die Guerilla. -
3:29 - 3:32Wenn Sie in Kolumbien in Städten leben,
-
3:32 - 3:35sind Sie von Orten, wo der Krieg
stattfindet, weit entfernt. -
3:35 - 3:37Sie verstehen ihn also nicht richtig.
-
3:37 - 3:39Wir baten die Regierung um Kontakte
-
3:39 - 3:42zu so vielen demobilisierten
Guerillakämpfern wie möglich. -
3:42 - 3:44Wir sprachen mit ca. 60 von ihnen,
-
3:44 - 3:49bevor wir das Gefühl hatten,
das Problem ganz zu verstehen. -
3:49 - 3:52Sie erzählten uns, warum
sie zur Guerilla gegangen waren, -
3:52 - 3:55warum sie wieder raus wollten,
was für Träume sie hatten -
3:55 - 3:57und welche Frustrationen
sie erlebt hatten. -
3:57 - 4:01Aus diesen Gesprächen stammt
die grundlegende Einsicht, -
4:01 - 4:04die die ganze Kampagne geleitet hat:
-
4:04 - 4:09Die Guerillakämpfer waren genauso
Gefangene ihrer Organisation -
4:09 - 4:12wie die Menschen, die sie entführt.
-
4:12 - 4:14Am Anfang haben uns
diese Geschichten sehr berührt. -
4:14 - 4:17Sie haben uns so verblüfft,
-
4:17 - 4:20dass wir glaubten, die Guerrilla
am besten durch Gespräche -
4:20 - 4:23untereinander erreichen zu können.
-
4:23 - 4:27Im ersten Jahr sammelten wir
an die hundert Geschichten -
4:27 - 4:30und wir übertrugen sie
im Radio und im Fernsehen, -
4:30 - 4:34damit die Guerillakämpfer im Dschungel
ihre eigenen Geschichten -
4:34 - 4:36oder ähnliche hören konnten
-
4:36 - 4:39und sich dabei für
den Ausstieg entscheiden. -
4:39 - 4:42Ich möchte Ihnen eine
dieser Geschichten erzählen. -
4:42 - 4:44Dieser Mann hier ist Giovanni Andres.
-
4:44 - 4:47Giovanni Andres ist auf diesem Foto 25.
-
4:47 - 4:52Er war 7 Jahre lang ein Guerrillero
und ist vor Kurzem ausgestiegen. -
4:52 - 4:55Seine Geschichte ist folgende:
-
4:55 - 4:58Rekrutiert wurde er mit 17
-
4:58 - 5:03und ein bisschen später
wurde in seiner Einheit -
5:03 - 5:08ein wunderschönes Mädchen
rekrutiert und sie verliebten sich. -
5:08 - 5:12Sie sprachen über ihre zukünftige Familie,
-
5:12 - 5:14die Namen ihrer Kinder
-
5:14 - 5:17und über das Leben nach der Guerilla.
-
5:17 - 5:18Aber leider war Liebe
-
5:18 - 5:22in den unteren Rängen der Guerilla
strengstens untersagt. -
5:22 - 5:25Ihre Liebe wurde entdeckt
und sie wurden getrennt. -
5:25 - 5:29Er wurde weit weg geschickt,
sie wurde dort zurückbehalten. -
5:29 - 5:31Sie kannte sich in dem Gebiet
sehr gut aus, -
5:31 - 5:36also ging sie eines Nachts,
als sie Wache hatte, einfach weg, -
5:36 - 5:39sie ging zum Militär und stieg aus.
-
5:39 - 5:43Und wir hatten das Glück
sie zu interviewen. -
5:43 - 5:45Ihre Geschichte hat uns berührt.
-
5:45 - 5:48Daraufhin machten wir einen Radio-Spot.
-
5:48 - 5:51Zufällig ergab sich,
-
5:51 - 5:54dass viele Kilometer weit weg im Norden
-
5:54 - 5:57er sie im Radio hörte
-
5:57 - 6:02und er sich dann fragte:
"Was mache ich hier?" -
6:02 - 6:07Sie hatte den Mut auszusteigen.
Ich muss dasselbe tun." -
6:07 - 6:09Und er tat es.
-
6:09 - 6:12Er lief zwei Tage und zwei Nächte,
-
6:12 - 6:14riskierte sein Leben und stieg aus.
-
6:14 - 6:17Das Einzige, das er wollte,
war sie zu sehen. -
6:17 - 6:20Er musste sie wiedersehen.
-
6:20 - 6:23Die Geschichte ging so aus,
dass sie sich trafen. -
6:23 - 6:26Ich weiß, dass Sie das wissen wollen.
-
6:26 - 6:27Sie trafen sich.
-
6:27 - 6:31Sie wurde mit 15 rekrutiert
und stieg mit 17 wieder aus. -
6:31 - 6:33Es gab also viele andere Komplikationen,
-
6:33 - 6:35aber letztendlich trafen sie sich.
-
6:35 - 6:40Ich weiß nicht, ob sie noch zusammen
sind, aber ich kann es herausfinden. -
6:40 - 6:48Aber das Wichtige war, dass
unsere Radiostrategie funktionierte. -
6:48 - 6:52Das Problem war aber, dass sie nur
in den unteren Rängen funktionierte. -
6:52 - 6:54Bei den Kommandanten
funktionierte sie nicht. -
6:54 - 6:57Die Menschen, die am schwierigsten
zu ersetzen waren -- -
6:57 - 7:02denn rekrutieren ist einfach, aber nicht
ältere Kommandanten zu erreichen. -
7:02 - 7:06Wir überlegten also und
entwickelten die gleiche Strategie. -
7:06 - 7:08Wir ließen Kommandanten
zu Kommandanten sprechen. -
7:08 - 7:12Wir forderten ehemalige
Guerilla-Kommandanten auf, -
7:12 - 7:15aus Hubschraubern mit Mikrofonen
-
7:15 - 7:18ihren früheren Mitkämpfern zu sagen:
-
7:18 - 7:20"Dort draußen gibt es ein besseres Leben."
-
7:20 - 7:23"Mir geht es gut."
"Das ist es nicht wert." usw. -
7:23 - 7:28Aber wie Sie sich vorstellen können,
war es sehr einfach gegenzusteuern, -
7:28 - 7:31denn was sollte die Guerilla dazu sagen?
-
7:31 - 7:34"Na klar, wenn der das nicht sagt,
wird er umgebracht." -
7:34 - 7:38Es war einfach, wir hatten also
plötzlich nichts in der Hand, -
7:38 - 7:40denn die Guerilla behauptete,
-
7:40 - 7:43dass sie all das sagten,
-
7:43 - 7:48um nicht getötet zu werden,
sich also in Lebensgefahr befanden. -
7:48 - 7:52Eines Tages kam ein brillanter
Mitarbeiter unseres Teams zurück -
7:52 - 7:55und sagte: "Wisst ihr,
was mir aufgefallen ist? -
7:55 - 7:59Rund um die Weihnachtszeit
-
7:59 - 8:01hat es seit den Anfängen
-
8:01 - 8:04immer einen Höhepunkt an
Demobilisierungen gegeben." -
8:04 - 8:07Das war unglaublich.
-
8:07 - 8:12Das führte uns dazu,
den Menschen anzusprechen -
8:12 - 8:14und nicht den Soldaten.
-
8:14 - 8:16Wir mussten davon absehen
-
8:16 - 8:21von Regierung zu Militär
und von Militär zu Militär zu sprechen, -
8:21 - 8:25wir mussten anfangen,
über universelle Werte zu reden, -
8:25 - 8:27und über Menschlichkeit.
-
8:27 - 8:31So entstand die Weihnachtsbaumidee.
-
8:31 - 8:33Dieses Bild hier zeigt,
-
8:33 - 8:36wie wir die Idee mit den
Weihnachtsbäumen entwickelten. -
8:36 - 8:40Der Mann da mit den drei Sternen,
-
8:40 - 8:42das ist Kapitän Juan Manuel Valdez.
-
8:42 - 8:47Kapitän Valdez war
der erste ranghohe Offizier, -
8:47 - 8:51der uns die Hubschrauber und
die nötige Unterstützung gab, -
8:51 - 8:53um diese Christbäume aufzustellen
-
8:53 - 8:56und in diesem Treffen sagte er etwas,
das ich nie vergessen werde: -
8:56 - 9:03"Ich möchte das tun, wenn ich nämlich
großzügig bin, macht mich das stärker -
9:03 - 9:06und es macht meine Männer stärker."
-
9:06 - 9:08Ich werde ganz emotional,
wenn ich mich an ihn erinnere, -
9:08 - 9:13denn etwas später wurde er
im Kampf getötet und wir vermissen ihn. -
9:13 - 9:19Aber ich wollte, dass Sie ihn sehen,
denn er war sehr, sehr wichtig. -
9:19 - 9:23Er gab uns die ganze nötige Unterstützung,
um die Weihnachtsbäume aufzubauen. -
9:23 - 9:26Später, als manche Guerrilleros
-
9:26 - 9:30während dieser Weihnachtsbaumaktion
ausstiegen, sagten sie: -
9:30 - 9:33"Die Weihnachtsbäume sind richtig cool.
-
9:33 - 9:36Aber wissen Sie was?
Guerrilleros gehen nicht mehr zu Fuß. -
9:36 - 9:38Wir benutzen die Flüsse."
-
9:38 - 9:41Flüsse sind also
die Autobahnen des Dschungels. -
9:41 - 9:43Das erfuhren wir in dem Moment
-
9:43 - 9:48und auch, dass Rekrutierungen
meist in der Nähe von Flüssen abliefen. -
9:48 - 9:51Wir fuhren also zu diesen Flussdörfern
-
9:51 - 9:52und fragten die Leute
-
9:52 - 9:56-- bestimmt waren viele
mit der Guerilla bekannt -- -
9:56 - 10:00"Können Sie der Guerilla
Botschaften schicken?" -
10:00 - 10:03Wir sammelten über 6 000 davon.
-
10:03 - 10:06Einige besagten: "Steigt aus."
-
10:06 - 10:09Andere verschickten
Spielzeuge oder Bonbons. -
10:09 - 10:14Manche gaben ihren Schmuck her, kleine
Kreuze oder andere religiöse Symbole -
10:14 - 10:18und legten sie in flussabwärts
schwimmende Behälter, -
10:18 - 10:21die nachts herausgefischt werden konnten.
-
10:21 - 10:23Wir ließen tausende dieser Behälter
in den Fluss. -
10:23 - 10:26Wir sammelten sie wieder ein,
wenn keiner sie genommen hatte. -
10:26 - 10:28Aber viele wurden mitgenommen.
-
10:28 - 10:32Die Folge: Es kam im Durchschnitt
alle 6 Stunden zu einer Demobilisierung. -
10:32 - 10:37Das war unglaublich. Es ging nämlich um:
"Komm Weihnachten nach Hause". -
10:37 - 10:41Dann kam der Friedensprozess.
-
10:41 - 10:43Als er begann,
-
10:43 - 10:46änderte sich die Einstellung der Guerilla.
-
10:46 - 10:48Sie veränderte sich,
-
10:48 - 10:51weil sie sich sagten: "Wenn es
einen Friedensprozess gibt, -
10:51 - 10:53ist es wahrscheinlich bald vorbei.
-
10:53 - 10:55Dann muss ich ohnehin aussteigen."
-
10:55 - 10:57Sie hatten jetzt Angst vor etwas anderem.
-
10:57 - 11:00Sie fragten sich nicht mehr:
"Werde ich getötet werden?" -
11:00 - 11:04Sie fragten sich:
"Werde ich abgelehnt werden?" -
11:04 - 11:07Wenn ich hier raus bin,
werde ich dann abgelehnt werden?" -
11:07 - 11:10Letzte Weihnachten fragten wir sie also
-
11:10 - 11:14-- 27 Mütter von Guerrilleros --
-
11:14 - 11:18nach Fotos ihrer Kinder,
-
11:18 - 11:22wo nur sie selbst sich erkennen würden,
um ihr Leben nicht zu gefährden. -
11:22 - 11:26Wir forderten die Mütter auf, ihnen
die rührendste Botschaft zu übermitteln: -
11:26 - 11:31"Bevor du ein Guerrillero warst,
warst du mein Kind. -
11:31 - 11:33Komm nach Hause, ich warte auf dich."
-
11:33 - 11:36Sie können sich das ansehen.
Hier ein paar Fotos. -
11:36 - 11:38(Applaus)
-
11:38 - 11:40Danke.
-
11:44 - 11:49Diese Fotos wurden
an verschiedenen Orten platziert. -
11:49 - 11:53Viele Guerrilleros kamen zurück.
-
11:53 - 11:56Das war wirklich sehr, sehr schön.
-
11:56 - 11:59Dann beschlossen wir,
die Gesellschaft einzubinden. -
11:59 - 12:02Wir hatten Mütter und
Weihnachtszeit zusammengebracht. -
12:02 - 12:05Jetzt mussten wir uns aber
um alle anderen kümmern. -
12:05 - 12:10Vielleicht erinnern Sie sich,
dieses Jahr war Fußballweltmeisterschaft. -
12:10 - 12:18Kolumbien hat richtig gut gespielt.
Es gab ein Zusammengehörigkeitsgefühl. -
12:18 - 12:21Wir teilten der Guerilla mit:
-
12:21 - 12:26"Kommt raus aus dem Dschungel.
Wir halten euch einen Platz frei." -
12:26 - 12:31Das ging über das Fernsehen und
alle möglichen anderen Medien: -
12:31 - 12:33"Wir halten euch einen Platz frei."
-
12:33 - 12:36In der Werbung sagte ein Soldat:
-
12:36 - 12:39"Ich halte in diesem Hubschrauber
einen Platz für dich frei, -
12:39 - 12:43damit du aus dem Dschungel kommen
und die WM genießen kannst." -
12:43 - 12:46Ex-Fußballspieler, Radiosprecher,
-
12:46 - 12:48jeder hielt einen Platz
für die Guerrilla frei. -
12:48 - 12:53Seit den Anfängen dieser Kampagne
vor acht Jahren -
12:53 - 12:56sind 17 000 Guerillakämpfer ausgestiegen.
-
12:56 - 13:00Ich sage nicht -- (Applaus)
-
13:00 - 13:03Danke.
-
13:03 - 13:12Ich behaupte keinesfalls, dass das nur mit
unserer Kampagne zu tun hatte, -
13:12 - 13:18aber ich weiß sicher, dass unsere Arbeit
-
13:18 - 13:23vielleicht viele dazu gebracht hat,
über Demobilisierung nachzudenken -
13:23 - 13:27und eine endgültige
Entscheidung zu treffen. -
13:27 - 13:33Wenn das wahr ist, ist Werbung
immer noch das mächtigste Handwerkzeug, -
13:33 - 13:36um Wandel herbeizuführen.
-
13:36 - 13:39Ich spreche nicht für mich allein,
-
13:39 - 13:41sondern für alle meine
Kollegen hier im Raum, -
13:41 - 13:43die in der Werbung arbeiten
-
13:43 - 13:47und für alle Kollegen, die mit mir
dabei zusammengearbeitet haben. -
13:47 - 13:50Wenn Sie die Welt verändern wollen,
-
13:50 - 13:52oder Frieden herstellen wollen,
fragen Sie uns bitte. -
13:52 - 13:54Wir helfen gerne.
-
13:54 - 13:55Danke schön.
-
13:55 - 14:13(Applaus)
- Title:
- Wie Weihnachtsbeleuchtung bei der Demobilisierung der Guerrilla half
- Speaker:
- Jose Miguel Sokoloff
- Description:
-
Kolumbien ist ein außergewöhnlich schönes und verheißungsvolles Land und ein Land, in dem die F.A.R.C-Guerilla 50 Jahre lang Gewalt verbreitet hat. "Zeit meines Lebens gab es keinen einzigen Tag Frieden in meinem Land", sagt José Miguel Sokoloff. Der Marketingdirektor und sein Team sahen die Möglichkeit, an den Verstand und die Herzen der Guerrillakämpfer zu appellieren, indem er Weihnachtsbäume an strategischen Orten des Urwalds aufstellen ließ. Kreative Botschaften veranlassten Tausende von ihnen, den Krieg zu beenden. Sokoloff zeigt uns einige seiner Taktiken und die wichtigsten Erkenntnisse dahinter.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:22
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Retired user
Liebe Patricia,
das war sprachlich an vielen Stellen sehr schön und flüssig formuliert, Kompliment! Auch die Kommasetzung und der UT-Umbruch waren viel besser.
Dieser Talk beinhaltete einige historische Fakten, hier musst du noch etwas genauer recherchieren, sonst leidet die Glaubwürdigkeit des Redners.
Noch ein paar Kommentare:
00:30 "the longest standing Guerilla": "standing" bedeutet, dass sie noch immer exisitert.
00:50 "they have financed": Das englische Perfekt bedeutet, es hält noch an -> im Deutschen die Gegenwart verwenden. Nur wenn im Englischen die Past Tense steht ("they financed") wäre die Handlung vorbei
01:09 kein vollständiger Satz
01:09 "Menschenleben fordern" heißt Tote; hier wird aber von Vertreibungen gesprochen
01:26 (Simón) Bolívar war eine militärische Figur in den Unabhängigkeitskriegen Lateinamerikas von den Kolonialmächten
01:40 "decide": entweder "sich entscheiden" (mit "sich", wenn es eine Person ist) oder "beschließen" (nicht rückbezüglich, also ohne "sich)
02:04 "verhelfen" immer so verwenden: "jmd zu etwas verhelfen" (meist zu einem Vorteil verhelfen)
02:34 die Bezeichnung für einen einzelnen Guerilla-Kämpfer heißt auf Deutsch "Guerrillero".
- "Guerilla" wurde oft auf unterschiedliche Weise geschrieben. Bitte auf Einheitlichkeit achten: Im Deutschen mit nur 1 "r"; das hat zu vielen Korrekturen meinerseits in sonst sehr schönen UTs geführt.
- Kein Komma nach "aber"
- "in dem" ist eine Ortsangabe, "indem" bedeutet "dadurch" (in der Beschreibung)
- nach einem Doppelpunkt groß schreiben, wenn ein vollständiger Satz folgt.
Das Timing schaue ich mir an, wenn der Talk wieder zu mir zurückkommt.
Weiter so!
Lg, Johanna