-
Warte mal...
-
"Lieber Verteidiger!
-
Ich möchte dir zum Neuen Jahr gratulieren und
-
dir Glück, Ausdauer und vor allem natürlich
-
natürlich Gesundheit und alles Beste
-
wünschen. Ich möchte, dass alles vorbei ist -
-
dieser Krieg....
-
Auf dass im Neuen Jahr alles sehr gut
-
verläuft! Alles Gute zum Neuen Jahr!"
-
Er schleppte alle Tannenbäume weg...
-
Da sagen sie: Großväterchen, was legst
-
du uns unter den Weihnachtsbaum?
-
Da gaben wir ihnen ein paar Mandarinen...
-
Das ist es, was die Ukren mehr als alles
-
andere fürchten: denr russischen Geist,
-
besonders, wenn dieser russische Geist
-
Waffen aus dem Jahr 1942 hat.
-
Unsere Großväter haben noch mit diesen
-
Waffen gekämpft und so kämpfen auch wir.
-
Unsere Großväter haben gesiegt, so werden
-
auch wir siegen.
-
Dank an meine Mutter, und natürlich an meinen
-
Vater, dass sie mich aufgezogen haben.
-
Ich bin gesund, mir geht es gut, und,
-
Mama, ich werde bald heiraten.
-
Ein sehr gutes Mädchen, sie selbst ist
-
auch aus Donezk, und hat auch eine Menge
-
mitgemacht. Ihre Wohnung, ihr Haus ist
-
abgebrannt. Sie hatte nichts, wo sie
-
wohnen konnte. Jetzt wird alles wohl
-
wieder aufgebaut...
-
Ich danke ihrer Mutter sehr, für sie,
-
für Daschka..
-
Was soll ich noch sagen, Maks?
-
22 BTRs waren hier, an dem Tag habe ich
-
drei davon abgefackelt.
-
Der Sieg wird unser sein, obwohl Sie selbst
-
sehen, wie die Lage ist... was von
-
userem Flughafen übrig geblieben ist.
-
Wieviel Geld hat man darein investiert, und
-
da kamen die Feinde und zerstörten ihn.
-
Aber das bauen wir alles wieder auf.
-
Witotschka, meine Sonne, grüße Dich, ich
-
habe Dich sehr lieb.
-
Na, alles Allerbeste!
-
Und Du selbst kommst von woher?
-
Ich bin aus Donezk.
-
Mein Funkname ist "Strannik".
-
Aus Slawjansk habe ich vor allem in Erinnerung,
-
dass es dort kein Wasser und auch
-
sonst nichts mehr gab...
-
[Reporter:] ...hier sind jetzt die Stellungen
-
der Kämpfer der Volksrepublik Donezk,
-
auf der anderen Seite das ukrainische Militär,
-
Berufssoldaten, Freiwillige und Bewaffnete
-
vom "Rechten Sektor". Im Grunde kontrollieren
-
die ukrainischen Militärs nur das Gebäude
-
des neuen Terminals
-
und den Turm der Flugleitzentrale.
-
Das übrige Territorium des Flughafens befindet
-
unter der Kontrolle der Kämpfer
-
der Volkswehr.
-
Es ist das erste Mal in meiner Erinnerung,
-
dass es im Flughafen von Donezk
-
so still ist.
-
Die Frage ist nur, wie lange es so bleibt.
-
Wir bereiten uns auf das Neue Jahr vor...
-
...habe den Weg vergessen, und fuhr einfach los...
-
...na, begleiten bis zur Neun...
-
...sie bringen dich hin, und er kommt zurück.
-
Dieser Rauch ist das vergangene Neue Jahr,
-
2014. 2015 wird für sie nicht eintreten, ganz
-
sicher nicht. Wir warten nur auf das Kommando,
-
und fertig.
-
Am 25. August 2014 brannte [die Kirche] nach
-
einem direkten Treffer in die Kuppel ab.
-
Sie bestand aus viel trockenem Holz,
-
So sind diese Bauten eben.
-
Ich wünsche allen ein frohes Neues Jahr,
-
wünsche Glück, Frieden, und dass alles
-
gut ist. Dass alle ein frohes Fest haben
-
mögen. Dass alles gut ist... dass ihr
-
glücklich seid, dass Frieden ist.
-
Gestern haben sie geschossen. Am Morgen.
-
Womit?
-
Gestern, am Morgen, haben sie geschossen.
-
Nein, ich meine - womit? Weißt Du das?
-
Ich glaube, aus Mörsern.
-
Aus Mörsern?
-
Ja, wir hatten Angst. Die Scheiben klirrten.
-
Und arbeitet die Schule?
-
Natürlich nicht, mein Gott!
-
Na, aber ich gehe in die Schule! Ich bin in
-
der 107-ten, dort läuft alles weiter.
-
Die 106. hat man aber doch komplett zerstört?
-
Ich wünsche euch noch Frieden, Glück,
-
Gesundheit, und dass alles gut ist, dass keiner
-
euch bombardiert, und dass Frieden ist.
-
Haben sie getroffen?
-
Ja, getroffen.
-
Bitte, ruft jemand einen Krankenwagen?!
-
Ich habe verstanden, verstanden.
-
Hier muss man jetzt vorsichtig sein...
-
Mit ihren Panzern konnten sie nicht bis
-
hierher vordringen.
-
Wir sind das eigentlich nicht gewohnt,
-
so für unser Hab und Gut zu streiten.
-
Aber nun streiten wir dafür, was unser ist!
-
Nicht dort weggehen, es wird geschossen!
-
"Lieber Volkswehrmann!
-
Ich wünsche dir gute Gesundheit,
-
Ausdauer, Erfolg, und ebenso einen friedlichen
-
Himmel über dem Kopf, und dass du lange
-
und glücklich leben mögest.
-
Schülerin der Klasse 7b, Luschkowa Irina."
-
Ich bin der Kommandeur, Du kannst filmen,
-
wieviel Du willst.
-
Du sagst Bescheid, wenn Du soweit bist.
-
Wir haben eben ein solches Bewusstsein:
-
wir sind Sowjetsoldaten.
-
Keine Drogensüchtigen, Idioten oder Alkoholiker.
-
Wir verteidigen unsere Heimat.
-
Sie - das sind Faschisten, kurz gesagt.
-
Das hat nichts mehr mit Ukraine zu tun - nur
-
Dreckskerle sind jetzt da in Kiew an der Macht.
-
Und die Popen sind Dreckskerle, und Kiew
-
verachten wir dafür, dass sie es dort zugelassen
-
haben, dass die Leute hierher auf unsere Erde
-
kommen, um uns umzubringen.
-
Wir sind ja nicht zu ihnen gegangen,
-
sondern sie zu uns.
-
Das hier ist unsere Erde, und nicht ihre.
-
Dass die Fabriken wieder arbeiten,
-
die Baustellen, die Kindergärten und alles...
-
Dass die Kinder wieder in die Schulen
-
gehen können.
-
Worum sollte es sonst gehen?
-
Vorher habe ich eine Weile in Russland
-
gearbeitet. In der Oblast Amur, viel auch
-
in Jakutien, in Wladiwostok geschuftet, nach
-
dem Armeedienst.
-
Ich habe in der Sowjetarmee gedient.
-
Aber ein reiner Donezker. Geboren bin ich
-
hier, mein Vater war Bergmann. Auch mein Onkel,
-
mein Großvater, alle waren sie Bergleute.
-
Das Bewusstsein haben wir noch - das russische,
-
sowjetische, ukrainische. Dass wir vereint sind.
-
Mein Vater war Weißrusse,
-
meine Mutter Ukrainerin.
-
Lukaschenko sei Dank, dass er uns mit Kartoffeln
-
ausgeholfen hat, mit der "Bulba".
-
So sind die Preise nicht gestiegen, das Volk
-
muss nicht hungern.
-
Und danke an Putin.
-
Dem ganzen russischen Volk.
-
Das ist alles, mehr sage ich nicht.
-
Hier, diese Filzstiefel, sechzehn Jahre
-
sind sie schon alt, und auf Baustellen gehe
-
ich damit, und laufe immer noch darin
-
herum. Winterhandschuhe, aus dem Norden.
-
Ich bin bereit für unseren Winter, ich weiß
-
schon, was ein Flughafen ist. Als ich aus dem
-
Norden kam - da waren 45 Grad Frost, und
-
ich fror nicht.
-
Hier aber, bei minus 10,
-
da schüttelt es mich schon.
-
Das kommt von der Luftfeuchtigkeit.
-
Wollen wir ein paar Dinger rüberschicken?
-
Ach, ich weiß nicht - ist ja Waffenstillstand.
-
Woher bist Du selbst?
-
Aus Kramatorsk.
-
Schon lange im Krieg?
-
Über ein halbes Jahr.
-
Der Augenblick, an dem ich am meisten
-
Angst hatte, war die Erstürmung des alten
-
Terminals.
-
Da schossen Panzer auf uns, da bekam ich
-
mein zweites Explosionstrauma.
-
Danach ist es ziemlich schwer...
-
Damals haben sie mit allem, was sie hatten,
-
auf uns gefeuert:
-
aus Granatwerfern, Mörsern, Haubitzen,
-
Panzern...
-
Es gab keinerlei Deckung, wir waren direkt
-
an der Start- und Landebahn - keine Zeit,
-
irgendeine Deckung zu finden, bevor wir
-
in dem Gebäude waren.
-
Ich möchte alle zum bevorstehenden
-
Neujahrsfest gratulieren, und wünschen,
-
dass wir in diesem Jahr 2015 weiter vorrücken
-
und den Sieg erringen. Möglichst bald.
-
Dass wir zurückkehren in unsere Städte,
-
den Donbass von Faschisten säubern.
-
Ich wünsche allen friedliche Himmel über
-
ihren Köpfen.
-
Manche der Kämpfer liegen hier mit einem
-
Ilizarov-Apparat.
-
Wir wissen, was das ist.
-
Das sind spezielle Ringe...
-
Man hat uns das erzählt...
-
Ihr, ja, ihr wißt das, aber die anderen nicht.
-
Woher seid ihr eigentlich gekommen?
-
Aus dem 22. Internat, Donezk.
-
Wo befindet sich das denn?
-
Es ist auf der Butowka-Straße, aber wir lernen
-
jetzt nicht dort, es wurde zerbombt.
-
Es wurde insgesamt dreimal direkt getroffen,
-
und ja, da mussten wir weinen.
-
Herr Kommandeur...
-
Moment, wie alt seid ihr?
-
10 Jahre.
-
Zehneinhalb.
-
Ich bin zwölf.
-
Und wo kommen Sie her?
-
Ich bin aus Donezk.
-
Ich bin auch aus Donezk.
-
Aus Konstantinowka.
-
Und ich bin auch aus Donezk.
-
Ich bin aus Gorlowka.
-
Fürchtet man sich vor dem Schießen?
-
Das erste Mal fürchtet man sich.
-
Und auch das zweite Mal...
-
Das zweite Mal fürchtet man sich auch.
-
Und dann schaltet sich Dein
-
Selbsterhaltungstrieb ein.
-
Wenn man einmal durchgekommen ist,
-
fürchtet man sich schon nicht mehr so sehr.
-
Ab welchem Alter kann man eigentlich...
-
An den Kämpfen teilnehmen?
-
Ja.
-
In meiner Einheit gab es - Du wirst es nicht
-
glauben - zwei Jungs von 15 Jahren.
-
Ich habe auch noch eine Frage.
-
Habe Sie da, im Krieg, so etwas wie beste
-
Freunde, und ist es schwer, sie zu verlieren?
-
Die Freunde zu verlieren?
-
Schau, es gibt solche Fälle, da ziehen welche in
-
den Kampf, die sind schon Freunde, seit ihrer
-
Kindheit.
-
Sie kamen zu zweit in dieselbe Einheit, in eine
-
Rotte. Stellt es euch einfach vor - du kanntest
-
ihn schon seit 10 Jahren, und nun ist er weg.
-
Natürlich ist das schwer.
-
Du verlierst einen, noch einen, und einen
-
dritten. Es ist ja Krieg.
-
Und es kommt vor, dass in einem Gefecht
-
fünfzig Leute umkommen.
-
Da sammelst du nur so die Überreste ein,
-
verzeiht bitte meine Direktheit - darf ich
-
das so sagen?
-
Ist in Ordnung.
-
Es kommt vor, dass Menschen in Stücke
-
zerrissen werden, und du sammelst diese Fetzen
-
ein, und ein jeder versucht festzustellen, wer
-
das wohl einmal gewesen sein mag.
-
Und beim Tekstilschik - falls ihr wisst, wo das
-
ist, ich selber bin aus Petrowka - da gingen zwei
-
Brüder, und beide sind nicht mehr.
-
Beide auf einmal.
-
Sie wurden mit Mörsern eingedeckt. Den einen
-
Bruder konnte man nur anhand des einen Arms
-
anhand des Tattoos identifizieren.
-
Es blieb nur diese Hand von ihm.
-
Stellt euch das mal vor...
-
Den einen brachten sie soso lala nach Hause,
-
und der Sarg des zweiten war einfach nur zu.
-
Man sammelte einfach Fetzen da rein.
-
Und so waren beide Brüder tot.
-
Ist es im Flughafen besonders schlimm?
-
Ach, es ist überall gleich.
-
Jetzt trägt Konstantin Smirnow das Gedicht
-
"Warte auf mich" vor.
-
Ein Schüler der siebenten Klasse der Sportschule.
-
"Warte auf mich, ich kehre zurück,
-
allem Tod zum Trotz.
-
Wer mich nicht erwartet hat, mag sagen:
-
er hat Glück gehabt.
-
Sie, die mich nicht erwartet haben,
-
verstehen es nicht, wie Du mich mit
-
Deinem Erwarten in der Mitte des
-
Feuers gerettet hast.
-
Wie ich überlebt habe, das wissen nur
-
wir beide.
-
Du konntest einfach warten
-
wie kein anderer es kann."
-
"Bald ist der Krieg zu Ende" / Sascha, 5 Jahre
-
Diese Kinder, die aus den Kellern geklettert
-
kommen... ein Junge, der einmal zu uns kam,
-
ich weiß nicht mehr... als ich irgendeinen
-
Panzermann... wie soll ich sagen, manche
-
Dinge verschwimmen im Gedächtnis,
-
weil ich danach auch eine Gehirnerschütterung
-
hatte... Ehrlich gesagt, war es mir gar
-
nicht gleich bewusst, dass ich eine Gehirn-
-
erschütterung habe, das kam erst später,
-
als ich am Abend mit den Jungs sprach, da
-
redeten sie von Dingen, wo ich nur sagen
-
konnte: daran erinnere ich mich nicht.
-
Sie sagen, wie denn, Du warst doch dabei,
-
hast irgendwen verbunden, irgendwas
-
gemacht.
-
Wir hatten den Panzermann gerade geborgen,
-
er hatte viele Splitterwunden, und in der
-
Medizin heißt es sonst immer: am linken Arm,
-
am rechten Bein und so weiter. Und hier
-
hieß es einfach: die linke Körperhälfte.
-
So war das. Die Splitter konnte man nicht
-
zählen, so viele waren es.
-
Und dann noch der kleine Junge, der gerade
-
erst aus dem Keller geklettert war. Ganz klein,
-
vielleicht so sechs-sieben Jahre alt.
-
Man hatte ihm ein Jäckchen übergeworfen, und
-
er kam herausgerannt, stellte sich hin und
-
steht so da, und guckt uns an. Da rannte er los...
-
Na, ich versuche ja immer, alles schnell zu
-
machen - mir reißt die Binde, aus dem Verband-
-
päckchen und so weiter. Er kommt aus dem
-
Haus herausgerannt und bringt mir weitere
-
Binden, und auch Wasser. "Darf ich Ihnen
-
helfen, den Verwundeten zu behandeln?" -
-
Na, und all solche Dinge... die bleiben einem
-
lange im Gedächtnis.
-
Er war ja ganz schmutzig, verschmiert, kam
-
direkt aus dem Keller. Dann erzählte sein
-
Vater, seit wievielen Tagen sie schon im
-
Bombenkeller hocken. Und die kommen
-
heraus und helfen uns sogleich, versuchen,
-
etwas zu tun... Die meisten sind inzwischen
-
weg, aber viele hocken nach wie vor in den
-
Kellern. Das werden Leute sein, die nichts
-
haben, wohin sie gehen könnten.
-
"Blauer Reif...."
-
Es geht los! Fünf - eins!
-
5 beliebige Schläge!
-
Hallo, ich heiße Bogdan.
-
Ich wünsche allen für das Neue Jahr
-
Frieden, und dass ihr alle zum Boxen
-
kommt, und dass keiner schießt über
-
euren Köpfen. Dass Frieden ist, und das
-
nie jemand umkommt in diesem brutalen
-
Krieg.
-
Ich wünsche mir. dass man bei uns
-
nicht mehr schießt, ...
-
und dass dieses Gebäude, in dem wir jetzt
-
sind, und wo es Boxen, Karate und Gymnastik
-
gibt, und Kickboxen,
-
dass es alles das immer gibt.
-
Und dass sie es niemals zerbomben.
-
Und dass alle in meiner Familie am Leben
-
bleiben, und dass nichts knallt.
-
Und was wünschst Du Dir für Dich selbst?
-
Ich möchte, dass es nie knallt.
-
Da, wo ich gewohnt habe, das haben sie vor
-
Kurzem zerbombt.
-
Unser Dach hat es weggesprengt.
-
Früher ging ich ins 70. Gymnasium, aber
-
das wurde zerbombt.
-
Deswegen bin ich jetzt in der 2. Schule.
-
Diese Schule ist sehr komfortabel - es gibt
-
dort alles, was man zum Lernen braucht.
-
Ich wünsche mir für das Neue Jahr, dass der
-
Krieg zu Ende geht. Außerdem wünsche ich
-
mir noch ein neues Auto.
-
Ich wünsche allen ein glückliches
-
Neues Jahr 2015.
-
Wünsche Erfolg!
-
Erstens hast Du ein und dasselbe drei Mal
-
wiederholt, und zweitens ...
-
Ich möchte allen im Neuen Jahr Erfolg
-
wünschen. Natürlich, dass es unbedingt
-
Frieden geben möge. Gesundheit und Glück
-
und von alledem viel!
-
Donezk und der VRD möchte ich natürlich
-
Frieden wünschen, dass dieser ganze Krieg
-
vorbei ist und es ihn nie wieder gibt.
-
Allen wünsche ich Gesundheit, den Soldaten,
-
und viel Erfolg!
-
Krieg hin oder her, aber was sollen die Kinder
-
machen, wie kann man ihnen Freude bereiten?
-
Deswegen sind wir einfach verpflichtet, das zu
-
tun. Ein Kind darf ja nicht nur Bombardements
-
erleben, nicht nur die Tränen der Mütter,
-
oder anderes dieser Art, sondern es muss,
-
selbst im Krieg, wenigstens irgendeine Freude
-
haben können. Und dazu sind wir auch hierher
-
berufen, dass wir unsere ganze Seele ein-
-
bringen für die Kinder.
-
Überhaupt verstehe ich es nicht, warum wir
-
jetzt Krieg haben. Mal hat Janukowitsch was
-
falsches gesagt, mal sagt Putin was.
-
Was denkst du, was braucht es, damit dieser
-
Krieg zu Ende ist?
-
Vielleicht sollte man diese ganzen Politiker
-
loswerden?
-
Rubin? Baikal.
-
Die Lage ist ruhig.
-
Oooh, ich wohne auf der Petrowka, Freund.
-
Diese Siedlung haben sie komplett geschleift,
-
alles wurde beschossen, Schulen, Kindergärten,
-
kurz, zielloses Schießen, blind,
-
wo es eben gerade trifft.
-
In Wohnviertel?
-
Ja, in Wohnviertel. Was anderes gibt es da
-
nicht. Da gibt es nichts von strategischer
-
Bedeutung.
-
Krankenhäuser, Schulen?
-
Ja, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten...
-
alles.
-
Alles zerbombt.
-
Gegenfeuer? Auf Kindergärten und Schulen?
-
Nein, das ist ...
-
Ein Krankenhaus zerstören? Wozu denn?
-
Wo sollen die Menschen behandelt werden?
-
Und Kindergärten auch, Schulen, alles, was
-
geht, das zerstören sie.
-
Als all das losging, zogen wir los und stellten
-
noch irgendwelche Forderungen.
-
Aber als sie dann daran gingen, ganze Städte
-
zu zerstören, unsere Leute, die Bevölkerung
-
zu vernichten, da begriff ich, dass
-
mein Platz hier ist.
-
Ich war Bergmann in der 6. Sohle...
-
bei der Kohleförderung.
-
Nur den Kampf habe ich noch vor Augen, das
-
ist alles.
-
Sie bekämpfen Zivilisten, sie vernichten
-
das Volk; das ist Genozid.
-
Der reinste Genozid. Das ist meine Meinung.
-
Wann es zu Ende ist? Keine Ahnung, wahr-
-
scheinlich, wann die Volkswehr in Kiew
-
ankommt.
-
Dann ist es vielleicht vorbei.
-
Weil all diese Waffenstillstände, mit wem,
-
mit wem kann man die denn vereinbaren?
-
Mit Poroschenko? In der Zeit des Waffen-
-
stillstands sind hier mehr Leute umgekommen
-
als zu Zeiten der Kampfhandlungen
-
im Donbass.
-
Dieses Haus hat 6 direkte Treffer abbekommen.
-
Am 2. Dezember haben sie uns das Stadtviertel
-
Tichij zerbombt. Es waren über 40 Geschosse.
-
In zwei Salven, aus Gardewerfern. Hier
-
sind sie niedergegangen.
-
Hier im Stadtviertel Tichij ist ja nichts:
-
keinerlei Volkswehr. Hier gibt es eine Schule,
-
zwei Kindergärten, klar, die Hausverwaltung
-
na, und das Krankenhaus.
-
Eine psychiatrische Heilanstalt und eine
-
Polyklinik, eine Frauenarzt-Sprechstunde.
-
Das ist alles. Etwas anderes gibt es hier
-
nicht.
-
Meine Frau hockt seit August im Keller
-
dieser Schule, dort übernachtet sie.
-
Ich schaffe sie abends hin und hole sie dann
-
morgens wieder ab. Zu Hause hat sie Angst,
-
seit dieses Haus getroffen wurde.
-
Für mich stellt sich die Frage nicht, wer schießt,
-
ich weiß ja, wer schießt.
-
Ich wohne ja hier und weiß, wo die ukrainische
-
Armee steht, und wo die Volkswehr, falls es
-
sie hier gibt.
-
Das sieht man doch schon an den Bomben-
-
trichtern, woher die Granaten geflogen
-
kommen.
-
Das kam damals im August alles aus Richtung
-
Jelenowka, und am zweiten Dezember aus
-
Richtung Kurachowo. Alle Granaten.
-
Ich habe mir das mit meinem Freund extra
-
angeschaut.
-
Wozu sie schießen?
-
Ich weiß nicht, wozu sie schießen.
-
Wahrscheinlich, um uns irgendwie von
-
hier zu vertreiben, aus dem Donbass.
-
Wir befinden uns jetzt an der Frontlinie.
-
Im Juni begann der Beschuss des Stadt-
-
gebiets Petrowski, insbesondere des
-
Schachts "Trud i Stal'". Im Oktober ging eine
-
Granate neben dem Denkmal für den Berg-
-
mann nieder, der Leiter des Schachts
-
wurde dabei verletzt.
-
Die Werkshalle ist komplett abgebrannt,
-
die Galerien in der Fabrik sind abgebrannt.
-
Was wir konnten, das haben wir wieder
-
aufgebaut. Was nicht, das lassen wir für
-
den Frühling.
-
Hinter dieser Anhöhe sind schon die
-
ukrainischen Streitkräfte.
-
Und es gibt ständig Beschuss.
-
Welches sollte das Ziel des Beschusses sein?
-
Kann ich nicht sagen.
-
Nun, hier hat es von Seiten der Volkswehr
-
nie irgendwelche Kampfhandlungen gegeben.
-
Millionen! Wir würden schon längst Kohle
-
fördern, wenn nicht die Kampfhandlungen wären.
-
In einem der Bombenkeller sind
-
mehr als 40 Menschen Opfer geworden...
-
...bei lebendigem Leib....
-
Manches ist vollständig zerstört, manches
-
teilweise.
-
Zwei Familien, die leben da in recht beengten
-
Verhältnissen, und in dem Schacht... da leben
-
dreiundsechzig Familien so.
-
Drei oder dreiundsechzig?
-
Dreiundsechzig.
-
Dreiundsechzig Familien in der Bunkeranlage?
-
Ja, genau, in der Bunkeranlage.
-
Seid ihr schon lange hier?
-
Es sind schon sechs Monate.
-
Seit Juli.
-
Seit sie anfingen mit dem Beschuss, sind
-
wir alle hier.
-
Sieben Monate wohne ich hier.
-
Und warum?
-
Weil Krieg ist und geschossen wird.
-
Großmutter möchte schon nach Hause.
-
Ich auch.
-
Sie sagen, man hat uns den Fernseher,
-
das Auto gestohlen. Und die Waschmaschine.
-
Es war ein Plasma-TV.
-
Die Glasschränke haben sie kaputtgemacht.
-
Und die Schrankwand.
-
Überall haben sie Minen gelegt.
-
Die Volkswehrleute machen das da?
-
Die Ukrainer.
-
Ist die Schule wenigstens heil geblieben?
-
Nur ein bißchen... ein bißchen beschädigt
-
wurde sie.
-
Bei unseren Nachbarn - deren ganzes Haus
-
ist weg.
-
...und ansonsten, alles gestohlen. Die warmen
-
Sachen, alles, was an Technik da war.
-
Die sollen uns wenigstens einmal hingehen
-
lassen, die Fenster mit Folie zuziehen.
-
Es ist ja schließlich Winter.
-
An Sachen haben wir nichts mehr.
-
Was übrig war, schmissen sie einfach auf die
-
Strasse...
-
Hier haben wir Hilfslieferungen bekommen.
-
Ein bißchen Essen, ein paar Bücher...
-
Und wie sollen die Kleinen zur Schule gehen?
-
Das Leben hat sich verändert.
-
Die Angst ist in unser Leben eingekehrt.
-
Wir alle haben uns nicht nur äußerlich,
-
sondern auch im Innern verändert.
-
Wir sind zu ganz anderen Menschen geworden.
-
Einerseits sind die Menschen besser geworden -
-
manche Menschen sind besser geworden.
-
Sie fühlten in sich die Kraft, anderen zu helfen.
-
Vielleicht haben sie gar nicht gewusst, dass
-
sie eine solche Kraft in sich haben.
-
Andere Menschen hassen wahrscheinlich mehr.
-
Es gibt ja gar kein normales, menschliches
-
Leben mehr!
-
Einerseits ist das Gute erstarkt.
-
Andererseits gibt es zu viel Böses.
-
Es gibt sehr viele gleichgültige Menschen,
-
denen alles egal ist, Hauptsache,
-
sie werden nicht beschossen.
-
Der ganze übrige Teil der Ukraine, dort
-
protestiert ja niemand, die können sich
-
diesen Schrecken wahrscheinlich gar nicht
-
vorstellen. "Wir werden nicht beschossen -
-
folglich gibt es den Krieg wohl gar nicht."
-
Überhaupt ist das sehr beängstigend.
-
Dieser nie aufhörende Beschuss...
-
Diese Angst kann man wohl mit nichts
-
vergleichen. Das sind sicher die schlimmsten
-
Geräusche auf der ganzen Welt.
-
Und die "GRAD"? Wir können schon unterscheiden,
-
wann man uns mit "GRAD", und wann mit Panzern
-
beschießt, oder wann es großkalibrige MGs sind.
-
Wann mit Mörsern geschossen wird, ja...
-
Ich wäre jetzt in die Schule gegangen, in die
-
erste Klasse. Aber jetzt ist Krieg, da bin ich
-
nicht gegangen...
-
Das ist ein Frieden geworden, der
-
schlimmer ist als der Krieg.
-
Man orientiert sich auf irgendwelche westlichen
-
Werte einer minderen Qualität...
-
Man vergisst seine eigene Geschichte,
-
es herrscht die Geschmacklosigkeit,
-
und es gibt nichts, das wahr wäre.
-
(Der Diakon liest Gal. 4:7.)
-
"[Die Sünden der Menschen] sind nicht weniger
-
schrecklich und zerstörerisch als die Kugeln
-
und Geschosse. Heilen aber kann uns nur der Herr.
-
Unser gesegneter Donbass wurde von mehr
-
als einer Million Menschen verlassen -
-
Flüchtlinge und Vertriebene, vom Krieg und
-
den Ambitionen der jetzigen Machthaber
-
vertrieben. Wieviele Tränen, Seufzer und
-
Hoffnungslosigkeit hat dieser Krieg gebracht!
-
Das vergangene Jahr hat unserem Donezker Land
-
viele Prüfungen gebracht. Aufgrund unserer
-
Sünden und Schwachheit haben wir es nicht
-
zuwege gebracht, die große Gabe Gottes zu
-
bewahren: den Frieden auf Erden, und den Frieden
-
in unseren Seelen. Kirchen werden zerstört,
-
Menschen kommen um, es leiden die Alten und
-
die Kinder.
-
Natürlich wäre es jetzt am einfachsten,
-
die Schuldigen in unseren Mitmenschen zu
-
suchen und die, welche in der Ferne sind, zu
-
hassen. Doch der Weg der christlichen Tugenden
-
unterscheidet sich von der Weisheit dieser
-
Welt. Heute können wir nur durch Reue vor
-
Gott und die Verbesserung unseres sündigen
-
Lebens den verlorenen Frieden wiedererlangen.
-
Dafür gilt es, eine Menge an Fleiß zu zeigen.
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Mit der Besserung beginnt man bei sich selbst,
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und im Nächsten lernt man, jenes Ebenbild
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Gottes zu erkennen, jenen Menschen,
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um dessen Heil willen der fleischgewordene
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Herr auf der Erde erschienen ist."