Sprich deine Wahrheit aus und suche die Wahrheit der anderen
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0:00 - 0:03Wie viele von uns
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0:03 - 0:05habe ich in meinem Leben
mehrere Berufe gehabt, -
0:05 - 0:07und obwohl sie verschieden waren,
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0:07 - 0:11legte meine erste Tätigkeit
das Fundament für alle anderen. -
0:11 - 0:16In meinen Zwanzigern war ich
Hebamme für Hausgeburten. -
0:16 - 0:21Die Geburtshilfe lehrte mich wertvolle
und manchmal überraschende Dinge, -
0:21 - 0:24wie z. B. um zwei Uhr nachts
ein Auto zu starten, -
0:24 - 0:25bei 10 Grad unter Null.
-
0:25 - 0:26(Lachen)
-
0:26 - 0:31Oder einen Vater wiederzubeleben, der beim
Anblick von Blut in Ohnmacht gefallen ist. -
0:31 - 0:32(Lachen)
-
0:32 - 0:34Oder die Nabelschnur so zu durchtrennen,
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0:34 - 0:37dass daraus ein schöner Bauchnabel wird.
-
0:37 - 0:40Was mir in Erinnerung geblieben ist
und was mich geleitet hat, -
0:40 - 0:44als ich keine Hebamme mehr war
und andere Jobs annahm, -
0:44 - 0:48war jedoch etwas anderes:
die felsenfeste Überzeugung, -
0:48 - 0:54dass jeder von uns mit einem
einzigartigen Wert in diese Welt kommt. -
0:54 - 0:58Wenn ich in das Gesicht
eines Neugeborenen blickte, -
0:58 - 1:02erhaschte ich einen Blick auf diesen Wert,
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1:02 - 1:05dieses kompromisslose Selbstsein,
-
1:05 - 1:07diesen einzigartigen Funken.
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1:09 - 1:12Ich beschreibe diesen Funken
mit dem Wort "Seele", -
1:12 - 1:17denn es ist das einzige englische Wort,
das annähernd beschreibt, -
1:17 - 1:20womit jedes einzelne Baby
den Raum erfüllte. -
1:21 - 1:25Jedes Neugeborene war so einzigartig
wie eine Schneeflocke, -
1:25 - 1:29eine einmalige Mischung aus Biologie,
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1:29 - 1:31Abstammung und Mysterium.
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1:32 - 1:34Dann wird dieses Baby älter,
-
1:34 - 1:36und um sich in die Familie einzufügen,
-
1:36 - 1:38um sich der Kultur anzupassen,
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1:38 - 1:41der Gemeinschaft und seinem Geschlecht,
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1:41 - 1:44beginnt dieser kleine Mensch damit,
seine Seele zu verdecken, -
1:44 - 1:46Schicht um Schicht.
-
1:46 - 1:48So werden wir geboren,
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1:48 - 1:50aber --
-
1:50 - 1:51(Lachen)
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1:51 - 1:54Aber wenn wir älter werden,
widerfahren uns viele Dinge, -
1:55 - 1:56die dazu führen,
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1:58 - 2:03dass wir unsere tief gefühlte Besonderheit
und Authentizität verstecken möchten. -
2:03 - 2:04Wir alle haben das getan.
-
2:04 - 2:07Jeder in diesem Raum war einmal ein Baby
-
2:07 - 2:08(Lachen)
-
2:08 - 2:11mit einem ausgeprägten Geburtsrecht.
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2:12 - 2:17Aber als Erwachsene fühlen wir uns
in unserer Haut so häufig unwohl, -
2:17 - 2:21als hätten wir ADS:
Authentizitäts-Defizit-Syndrom. -
2:21 - 2:23Aber nicht die Babys,
-
2:23 - 2:24noch nicht.
-
2:24 - 2:26Ihre Botschaft an mich war:
-
2:26 - 2:29Enthülle deine Seele,
-
2:29 - 2:32und suche den Seelenfunken
-
2:32 - 2:33in jedem anderen.
-
2:33 - 2:34Er ist noch da.
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2:35 - 2:38Von den gebärenden Frauen
habe ich Folgendes gelernt. -
2:38 - 2:41Ihre Botschaft war, offen zu bleiben,
-
2:41 - 2:44auch wenn es weh tut.
-
2:45 - 2:47Normalerweise sieht der Muttermund so aus.
-
2:47 - 2:49Er ist ein angespannter kleiner Muskel
-
2:49 - 2:51am unteren Ende der Gebärmutter.
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2:51 - 2:55Und während der Wehen
muss er sich von hier -
2:56 - 2:57nach hier ausdehnen.
-
2:57 - 2:58Aua!
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2:58 - 3:01Gegen diesen Schmerz anzukämpfen,
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3:01 - 3:03verursacht noch größere Schmerzen
-
3:03 - 3:06und versperrt dem, was geboren
werden will, den Weg. -
3:06 - 3:10Ich werde nie vergessen,
welches Wunder immer dann geschah, -
3:10 - 3:14wenn eine Frau nicht länger
gegen den Schmerz ankämpfte -
3:14 - 3:15und sich öffnete.
-
3:15 - 3:19Es war, als ob die Kräfte
des Universums dies bemerkten -
3:19 - 3:21und zu Hilfe kamen.
-
3:22 - 3:24Ich habe diese Botschaft nie vergessen,
-
3:24 - 3:28und wenn mir nun schwierige
oder schmerzhafte Dinge widerfahren, -
3:28 - 3:30im Leben oder bei der Arbeit,
-
3:30 - 3:33kämpfe ich natürlich zunächst dagegen an,
-
3:33 - 3:36aber dann erinnere ich mich,
was ich von den Müttern gelernt habe: -
3:36 - 3:37Bleibe offen.
-
3:38 - 3:39Bleibe neugierig.
-
3:39 - 3:42Frage den Schmerz, was er bringen will.
-
3:42 - 3:45Etwas Neues möchte geboren werden.
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3:45 - 3:48Und es gab eine weitere
große Seelenlektion, -
3:48 - 3:50die lernte ich von Albert Einstein.
-
3:51 - 3:53Er war bei keiner Geburt dabei, sondern --
-
3:53 - 3:54(Lachen)
-
3:54 - 3:56es war eine Lektion über die Zeit.
-
3:58 - 4:02Am Ende seines Lebens
kam Albert Einstein zu dem Schluss, -
4:02 - 4:06dass unsere normale
Hamsterrad-Lebenserfahrung -
4:06 - 4:08eine Illusion ist.
-
4:08 - 4:10Wir rennen im Kreis, immer schneller,
-
4:10 - 4:12um irgendwo anzukommen.
-
4:12 - 4:14Und die ganze Zeit über
-
4:15 - 4:19liegt unterhalb der Oberflächenzeit
noch eine ganz andere Dimension, -
4:19 - 4:24in der Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft verschmelzen -
4:24 - 4:27und zur Tiefenzeit werden.
-
4:27 - 4:30Und dort gibt es kein Ziel.
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4:31 - 4:35Albert Einstein nannte
diesen Zustand, diese Dimension -
4:35 - 4:37"einfach sein".
-
4:37 - 4:39Er sagte, als er es erlebt habe,
-
4:39 - 4:42habe er verstanden,
was heilige Ehrfurcht ist. -
4:42 - 4:43Als ich Babys entbunden habe,
-
4:43 - 4:45musste ich das Hamsterrad verlassen.
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4:45 - 4:49Manchmal musste ich tagelang,
Stunde um Stunde, dasitzen, -
4:49 - 4:52und nur mit den Eltern atmen;
-
4:52 - 4:53einfach sein.
-
4:54 - 4:57Ich bekam eine große Dosis
heiliger Ehrfurcht verabreicht. -
4:57 - 5:02Dies sind also die drei Lektionen,
die ich als Hebamme gelernt habe. -
5:02 - 5:05Eins: Enthülle deine Seele.
-
5:05 - 5:12Zwei: Versuche, trotz Schwierigkeiten
oder Schmerz offen zu bleiben. -
5:12 - 5:16Und drei: Verlasse
ab und zu dein Hamsterrad -
5:16 - 5:18und tritt in die Tiefenzeit ein.
-
5:19 - 5:23Diese Lektionen waren mir
mein Leben lang dienlich, -
5:23 - 5:25aber ganz besonders in jüngster Zeit,
-
5:25 - 5:30als ich die bislang wichtigste Aufgabe
meines Lebens übernahm. -
5:31 - 5:35Vor zwei Jahren kehrte
bei meiner jüngeren Schwester -
5:35 - 5:37ein seltener Blutkrebs zurück,
-
5:38 - 5:42und die einzige verbleibende Behandlung
war eine Knochenmarktransplantation. -
5:43 - 5:46Wider Erwarten fanden wir
einen Spender für sie, -
5:46 - 5:48mich, wie sich herausstellte.
-
5:49 - 5:52Ich komme aus einer Familie
mit vier Mädchen, -
5:52 - 5:58und als meine Schwestern hörten,
dass ich genetisch perfekt zu ihr passte, -
5:59 - 6:01sagten sie: "Tatsächlich? Du?"
-
6:01 - 6:02(Lachen)
-
6:02 - 6:04"Du passt genau zu ihr?"
-
6:04 - 6:07Was für Geschwister ziemlich typisch ist.
-
6:07 - 6:10Unter Geschwistern gibt es alles Mögliche.
-
6:10 - 6:14Es gibt dort Liebe,
Freundschaft und Schutz. -
6:14 - 6:16Aber es gibt auch Eifersucht,
-
6:17 - 6:18und Konkurrenz
-
6:19 - 6:21und Ablehnung und Angriff.
-
6:22 - 6:28Unter Geschwistern legen wir uns
viele der ersten Schichten zu, -
6:28 - 6:30die unsere Seele verdecken.
-
6:30 - 6:33Als ich hörte, dass ich
der perfekte Spender war, -
6:33 - 6:35stellte ich Nachforschungen an.
-
6:35 - 6:37Und ich fand heraus,
-
6:38 - 6:41dass Transplantationen
im Grunde sehr einfach sind. -
6:41 - 6:44Das gesamte Knochenmark des Krebspatienten
-
6:44 - 6:47wird durch eine hochdosierte
Chemotherapie zerstört, -
6:47 - 6:50und dann wird dieses Knochenmark
-
6:50 - 6:54durch mehrere Millionen gesunde
Knochenmarkzellen eines Spenders ersetzt. -
6:54 - 6:56Und dann wird alles dafür getan,
-
6:56 - 7:00dass diese neuen Zellen
vom Patienten angenommen werden. -
7:00 - 7:05Ich erfuhr auch, dass Knochenmark-
Transplantationen voller Gefahren sind. -
7:05 - 7:10Wenn meine Schwester die beinahe
tödliche Chemotherapie überstand, -
7:11 - 7:14würde sie sich noch weiteren
Herausforderungen stellen müssen. -
7:14 - 7:16Meine Zellen
-
7:17 - 7:19könnten ihren Körper angreifen.
-
7:20 - 7:23Und ihr Körper könnte
meine Zellen abstoßen. -
7:23 - 7:25Dies wird Abstoßung oder Angriff genannt,
-
7:25 - 7:27und beides könnte sie umbringen.
-
7:28 - 7:30Ablehnung. Angriff.
-
7:30 - 7:32Diese Worte hatten einen vertrauten Klang
-
7:32 - 7:35im Geschwisterkontext.
-
7:36 - 7:39Meine Schwester und ich
hatten uns immer geliebt, -
7:39 - 7:42aber wir hatten einander auch immer
abgelehnt und angegriffen, -
7:42 - 7:47von kleineren Missverständnissen
bis hin zu größeren Vertrauensbrüchen. -
7:47 - 7:49Wir sprachen in unserer Beziehung
-
7:49 - 7:51nicht über tiefere Dinge;
-
7:52 - 7:57wie viele Geschwister und Menschen
in allen Arten von Beziehungen -
7:57 - 8:00zögerten wir vielmehr,
unsere Wahrheiten auszusprechen, -
8:00 - 8:03unsere Wunden freizulegen,
-
8:03 - 8:05unsere Verfehlungen zuzugeben.
-
8:05 - 8:10Aber als ich von den Gefahren
der Abstoßung und des Angriffs erfuhr, -
8:10 - 8:13fand ich es an der Zeit, dies zu ändern.
-
8:13 - 8:18Wie wäre es, wenn wir die Knochenmark-
Transplantation den Ärzten überließen, -
8:18 - 8:24aber etwas täten, was wir später unsere
"Seelenmark-Transplantation" nannten? -
8:24 - 8:28Wie wäre es, wenn wir all den Schmerzen,
die wir uns zugefügt hatten, begegnen -
8:28 - 8:31und einander nicht ablehnen
oder angreifen würden, -
8:31 - 8:33sondern zuhören könnten?
-
8:33 - 8:35Könnten wir vergeben?
-
8:35 - 8:37Könnten wir zusammenkommen?
-
8:37 - 8:41Könnte das unseren Zellen beibringen,
das Gleiche zu tun? -
8:41 - 8:46Ich umwarb meine skeptische Schwester
mit der heiligen Schrift meiner Eltern: -
8:46 - 8:48dem New Yorker Magazin.
-
8:48 - 8:50(Lachen)
-
8:50 - 8:53Ich schickte ihr einen Cartoon daraus,
-
8:53 - 8:57um ihr klarzumachen, warum wir
einen Therapeuten aufsuchen sollten, -
8:57 - 9:02bevor wir mein Knochenmark entnahmen
und in ihren Körper verpflanzen ließen. -
9:02 - 9:04Hier ist er.
-
9:04 - 9:08"Ich habe ihm niemals für das vergeben,
was ich mir ausgedacht habe." -
9:08 - 9:10(Lachen)
-
9:10 - 9:12Ich sagte zu meiner Schwester,
-
9:13 - 9:16dass wir wahrscheinlich
das Gleiche getan hätten -
9:16 - 9:22und Hirngespinste mit uns herumschleppten,
die uns auf Abstand hielten. -
9:22 - 9:25Ich sagte, dass nach der Transplantation
-
9:25 - 9:28all das Blut in ihren Adern
-
9:28 - 9:29mein Blut wäre,
-
9:29 - 9:32von meinen Knochenmarkzellen erzeugt,
-
9:32 - 9:37und dass in dem Kern jeder dieser Zellen
-
9:37 - 9:39ein vollständiger Satz meiner DNA sei.
-
9:39 - 9:43"Ich werde für den Rest deines Lebens
in dir herumschwimmen", -
9:43 - 9:46sagte ich zu meiner etwas
erschrockenen Schwester. -
9:46 - 9:48(Lachen)
-
9:48 - 9:52"Ich denke, wir sollten lieber
in unserer Beziehung aufräumen." -
9:52 - 9:56Eine gesundheitliche Krise lässt Menschen
alle möglichen Risiken eingehen, -
9:56 - 10:00sie kündigen ihren Job
oder springen aus einem Flugzeug -
10:00 - 10:02oder, wie meine Schwester,
-
10:02 - 10:05sie sagen "Ja" zu Therapiesitzungen,
-
10:06 - 10:09bei denen wir bis ins Mark vordrangen.
-
10:12 - 10:16Wir arbeiteten Jahre von Geschichten
-
10:16 - 10:18und Annahmen übereinander auf,
-
10:18 - 10:20Schuldzuweisungen und Schamgefühle,
-
10:20 - 10:24und ließen alles los,
bis nur noch Liebe übrig war. -
10:26 - 10:30Mir wurde gesagt, ich sei mutig,
mich der Knochenmarkspende zu unterziehen, -
10:30 - 10:32aber ich finde das nicht.
-
10:32 - 10:34Mutig fand ich
-
10:34 - 10:37diese andere Art
der Ernte und Transplantation, -
10:37 - 10:39die Seelenmark-Transplantation,
-
10:40 - 10:44die emotionale Entblößung
mit einem anderen Menschen, -
10:44 - 10:47Stolz und Abwehrhaltung
zur Seite zu schieben, -
10:47 - 10:49die Schichten zu lüften
-
10:50 - 10:54und unsere verletzlichen Seelen
miteinander zu teilen. -
10:54 - 10:57Ich griff auf jene
Hebammen-Lektionen zurück: -
10:57 - 10:59Enthülle deine Seele.
-
11:00 - 11:03Öffne dich für das Beängstigende
und Schmerzhafte. -
11:03 - 11:05Suche nach der heiligen Ehrfurcht.
-
11:06 - 11:09Das bin ich mit meinen
Knochenmarkzellen nach der Ernte. -
11:09 - 11:11So nennen sie es, "Ernte",
-
11:11 - 11:14als sei es ein idyllisches
Vom-Hof-auf-den-Tisch-Event, -
11:14 - 11:15(Lachen)
-
11:15 - 11:19was es, wie ich Ihnen
versichern kann, nicht ist. -
11:20 - 11:23Hier ist meine sehr tapfere Schwester
-
11:23 - 11:25beim Erhalt meiner Zellen.
-
11:26 - 11:30Nach der Transplantation verbrachten wir
immer mehr Zeit miteinander. -
11:30 - 11:33Er war so, als wären wir
wieder kleine Mädchen. -
11:34 - 11:37Die Vergangenheit und
die Gegenwart verschmolzen. -
11:37 - 11:39Wir traten in die tiefe Zeit ein.
-
11:39 - 11:44Ich verließ das Hamsterrad
aus Arbeit und Leben, -
11:44 - 11:46um bei meiner Schwester
-
11:46 - 11:48auf der einsamen Insel
-
11:48 - 11:51von Krankheit und Heilung zu sein.
-
11:51 - 11:53Wir verbrachten Monate miteinander,
-
11:53 - 11:55auf der Isolierstation,
-
11:55 - 11:58im Krankenhaus und bei ihr zu Hause.
-
11:58 - 12:00Unsere schnelllebige Gesellschaft
-
12:00 - 12:05unterstützt oder wertschätzt
diese Art von Arbeit nicht. -
12:05 - 12:09Wir sehen darin eine Unterbrechung
des echten Lebens und wichtiger Arbeit. -
12:09 - 12:14Wir fürchten die emotionale Belastung
und die finanziellen Opfer, -
12:14 - 12:17und, ja, es kostet Geld.
-
12:17 - 12:19Aber ich wurde
-
12:20 - 12:25in der Währung bezahlt, die unsere Kultur
ganz und gar vergessen zu haben scheint. -
12:25 - 12:28Ich wurde mit Liebe bezahlt.
-
12:28 - 12:29Ich wurde mit Seele bezahlt.
-
12:29 - 12:33Ich wurde mit meiner Schwester bezahlt.
-
12:33 - 12:38Das Jahr nach der Transplantation
sei ihr bestes gewesen, sagte sie, -
12:38 - 12:39was überraschend war.
-
12:39 - 12:42Sie musste so leiden.
-
12:42 - 12:46Und doch sagte sie,
das Leben habe nie süßer geschmeckt, -
12:46 - 12:49und die seelische Entblößung
-
12:49 - 12:52und die Aufrichtigkeit,
die wir uns geschenkt hatten, -
12:52 - 12:56habe sie in ihrer Beziehung
zu allen anderen kompromissloser -
12:56 - 12:57sie selbst werden lassen.
-
12:57 - 13:00Sie sagte Dinge, die sie
schon längst hätte sagen sollen. -
13:00 - 13:03Sie tat Dinge, die sie
schon immer hatte tun wollen. -
13:03 - 13:05Bei mir war es genauso.
-
13:05 - 13:11Ich wurde mutiger darin, authentisch
mit den Menschen in meinem Leben zu sein. -
13:12 - 13:14Ich sprach meine Wahrheiten aus,
-
13:14 - 13:19aber was noch wichtiger war,
ich suchte die Wahrheit der anderen. -
13:20 - 13:23Erst im letzten Kapitel dieser Geschichte
-
13:23 - 13:27wurde mir klar, was für eine gute Schule
die Geburtshilfe gewesen war. -
13:27 - 13:30Nach diesem besten Jahr
im Leben meiner Schwester -
13:30 - 13:33kehrte der Krebs mit Macht zurück,
-
13:33 - 13:36und diesmal konnten
die Ärzte nichts mehr tun. -
13:36 - 13:40Sie gaben ihr nur noch
ein paar Monate zu leben. -
13:40 - 13:43In der Nacht bevor meine Schwester starb,
-
13:43 - 13:46saß ich an ihrem Bett.
-
13:46 - 13:48Sie war so klein und dünn.
-
13:49 - 13:52Ich konnte das Blut
an ihrem Hals pulsieren sehen. -
13:52 - 13:55Es war mein Blut, ihr Blut, unser Blut.
-
13:56 - 14:01Wenn sie starb, würde ein Teil
von mir ebenfalls sterben. -
14:01 - 14:05Ich versuchte, den Sinn
hinter all dem zu verstehen, -
14:05 - 14:08wie wir durch unsere Vereinigung
-
14:08 - 14:10mehr zu uns selbst geworden waren,
-
14:10 - 14:12zu unserem Seelenselbst.
-
14:12 - 14:17Wie wir den Schmerz unserer Vergangenheit
annahmen und uns öffneten, -
14:17 - 14:20und dadurch endlich
zueinander geführt wurden, -
14:21 - 14:23und wie wir durch
das Heraustreten aus der Zeit -
14:23 - 14:26nun für immer verbunden bleiben würden.
-
14:27 - 14:30Meine Schwester hat mir
so vieles hinterlassen, -
14:30 - 14:34und ich möchte Ihnen nun
eins davon noch mitgeben. -
14:34 - 14:38Sie müssen nicht warten,
bis es um Leben und Tod geht, -
14:38 - 14:42um in den Beziehungen aufzuräumen,
die Ihnen wichtig sind, -
14:42 - 14:45um das Mark Ihrer Seele darzubieten
-
14:45 - 14:48und es beim anderen zu suchen.
-
14:48 - 14:50Wir alle können dies tun.
-
14:50 - 14:55Wir können eine neue Art
von Notfallhelfer sein, -
14:55 - 14:59derjenige, der den ersten, mutigen Schritt
-
15:00 - 15:02auf den anderen zu unternimmt
-
15:02 - 15:05und etwas anderes tut
oder versucht zu tun, -
15:05 - 15:08als abzulehnen oder anzugreifen.
-
15:09 - 15:11Wir können dies
mit unseren Geschwistern tun, -
15:11 - 15:12und unseren Partnern
-
15:12 - 15:14und unseren Freunden und unseren Kollegen.
-
15:14 - 15:17Wir können dies
mit all der Unverbundenheit -
15:17 - 15:20und Zwietracht um uns herum tun.
-
15:20 - 15:24Wir können dies
für die Seele der Welt tun. -
15:25 - 15:26Vielen Dank.
-
15:26 - 15:32(Applaus)
- Title:
- Sprich deine Wahrheit aus und suche die Wahrheit der anderen
- Speaker:
- Elizabeth Lesser
- Description:
-
In einem gefühlvollen und unerwartet heiteren Vortrag über schwere Themen, wie belastete Beziehungen und den Tod eines geliebten Menschen, beschreibt Elizabeth Lesser, wie Heilung möglich wird, wenn Stolz und Abwehrhaltung einer aufrichtigen seelischen Entblößung weichen. "Sie müssen nicht warten, bis es um Leben und Tod geht, um in den Beziehungen aufzuräumen, die Ihnen wichtig sind", sagt sie. "Seien Sie eine neue Art von Notfallhelfer ... Derjenige, der den ersten, mutigen Schritt auf den anderen zu unternimmt."
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:44
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
P Hakenberg accepted German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
P Hakenberg edited German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
Ruth Kriwet edited German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
Ruth Kriwet edited German subtitles for Say your truths and seek them in others | ||
Ruth Kriwet edited German subtitles for Say your truths and seek them in others |