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Wie klein sind wir im Maßstab des Universums? - Alex Hofeldt

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    Im Winter des Jahres 1995
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    wurde das Hubble-Teleskop auf ein Areal
    nahe des Großen Bären gerichtet,
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    welches dunkel und frei von
    Lichtverschmutzung umliegender Sterne war.
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    Das Areal war scheinbar leer,
    und die gesamte Unternehmung riskant.
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    Wenn überhaupt, was würde entdeckt werden?
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    Im Laufe von zehn Tagen
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    nahm das Teleskop fast 150 Stunden
    an Aufnahmen des Areals auf.
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    Das Resultat war absolut spektakulär:
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    ein Bild 1500 verschiedener Galaxien,
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    die in einem winzigen Teil
    des Universums flimmerten.
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    Ein Schritt zurück lässt uns den Maßstab
    des Bildes verstehen.
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    Nähme man einen Kugelschreiber
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    und hielte man ihn eine Armlänge
    entfernt vor den Nachthimmel,
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    mit dem Blick auf die Spitze,
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    so gleicht das dem Blickfeld des Teleskops
    während seiner ersten Deep-Field-Aufnahme.
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    Anders ausgedrückt
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    machen diese 3000 Galaxien
    nur einen winzigen Fleck im Universum aus,
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    der ungefähr einem Zwei-Millionstel
    des Nachthimmels entspricht.
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    In Relation zu alledem
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    misst der durchschnittliche Mensch
    circa 170 cm in Höhe.
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    Mit einem Erddurchmesser
    von 12.700 Kilometern
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    ergibt das eine Kette von fast
    7.5 Millionen längs aufgereihter Menschen.
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    Die Astronauten der Apollo-8-Mission
    haben zum Mond 380.000 km zurückgelegt.
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    Unsere recht kleine Sonne hat einen
    Durchmesser von circa 1.4 Millionen km,
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    oder 110-fachen Erddurchmesser.
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    Weiter entfernt
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    enthält die Milchstraße zwischen
    100 und 400 Milliarden Sterne,
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    einschließlich unserer Sonne.
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    Dabei enthält jeder Lichtfleck
    einer Galaxie im Deep-Field-Bild
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    mindestens mehrere Milliarden Sterne.
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    Fast ein Jahrzehnt nach
    dieser Deep-Field-Aufnahme
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    haben Wissenschaftler die Optik
    des Hubble-Teleskops angepasst,
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    und eine erneute Langzeitbelichtung
    über vier Monate angefertigt.
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    Diesmal wurden 10.000 Galaxien sichtbar.
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    Die Hälfte davon wurde seither
    genauer untersucht,
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    auch eXtreme-Deep-Field-Bild genannt,
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    beziehungsweise XDF.
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    Durch die Kombination von Fotos
    aus über einem Jahrzehnt,
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    werden im XDF-Bild Galaxien sichtbar,
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    die lediglich ein Zehn-Milliardstel
    der Helligkeit aufweisen,
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    die das menschliche Auge
    überhaupt wahrnehmen kann.
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    Was können wir also über das Universum
    aus den Deep-Field-Bildern lernen?
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    Beobachtet man das Universum,
    sind Zeit und Raum untrennbar verbunden.
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    Das liegt an der endlichen
    Geschwindigkeit des Lichts.
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    Daher gleichen die Deep-Field-Bilder
    Zeitmaschinen ins uralte Universum.
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    Sie blicken so weit in Raum und Zeit,
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    dass wir Galaxien sehen können,
    die vor 13 Milliarden Jahren existierten.
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    Wir sehen in die Vergangenheit
    des Universums,
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    bis hin zu weniger als
    einer Milliarde Jahre vor dem Urknall.
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    Das erlaubt Wissenschaftlern,
    Entstehungen von Galaxien zu untersuchen.
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    Die Deep-Field-Aufnahmen zeigten auch,
    dass das Universum homogen ist.
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    Das heißt, dass Bilder
    verschiedener Areale sich ähneln.
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    Das ist unglaublich, wenn man
    die Ausmaße des Universums bedenkt.
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    Wieso sollten wir erwarten, dass es sich
    über solch gewaltige Distanzen ähnelt?
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    Im Vergleich zu einer Galaxie,
    ganz zu schweigen vom Universum,
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    sind wir kleiner als wir überhaupt
    ohne Weiteres verstehen können.
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    Aber wir besitzen die Fähigkeit,
    uns zu wundern,
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    nachzufragen, zu erforschen,
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    zu untersuchen,
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    und vorzustellen.
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    Wenn du das nächste Mal
    in den Nachthimmel blickst,
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    denke einen Moment über all das nach,
    was sich deinem Blick verbirgt,
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    dort im Dunkeln, zwischen den Sternen.
Title:
Wie klein sind wir im Maßstab des Universums? - Alex Hofeldt
Description:

Vollständige Lektion: http://ed.ted.com/lessons/how-small-are-we-in-the-scale-of-the-universe-alex-hofeldt

Im Winter des Jahres 1995 wurde das Hubble-Teleskop auf ein Himmelsareal nahe des Großen Bären gerichtet. Das Areal war scheinbar leer, und die gesamte Unternehmung riskant – was, wenn überhaupt, würde entdeckt werden? Das Resultat war absolut spektakulär: Ein Bild 1500 verschiedener Galaxien, die in einem winzigen Teil des Universums flimmerten. Alex Hofeldt hilft uns dabei, die Ausmaße dieses Bildes zu verstehen.

Lektion von Alex Hofeldt, Animationen von Bliink.

Hubble-Deep-Field-Bild-Material von: R. Williams (STScI), dem Hubble-Deep-Field-Team und der NASA.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:08

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