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Wie beeinflussen Medikamente unser Gehirn? - Sara Garofalo

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    Die meisten nehmen eine Pille,
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    bekommen eine Spritze
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    oder eine andere Art Medizin
    im Laufe ihres Lebens.
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    Doch die wenigsten wissen,
    wie diese Stoffe überhaupt wirken.
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    Wie können verschiedene Wirkstoffe
    unser körperliches Wohlbefinden,
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    unser Denken
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    und unser Verhalten bestimmen?
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    Das liegt meist daran,
    wie die Medizin die Übermittlung
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    zwischen Zellen und Gehirn ändert.
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    Es gibt verschiedene Wege,
    wie das geschehen kann.
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    Noch bevor die Arznei das Gehirn erreicht,
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    muss sie zum Blutkreislauf gelangen.
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    Das kann Sekunden bis Stunden dauern,
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    je nachdem, wie sie eingenommen wurde.
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    Die langsamste Methode ist,
    Medizin mit dem Mund einzunehmen,
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    weil das Verdauungssystem
    diese erst absorbieren muss
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    bevor ein Effekt eintritt.
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    Durch Inhalation gelangt sie
    schneller in den Blutkreislauf,
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    genauso wie durch intravenöses Spritzen,
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    weil die Stoffe so direkt
    ins Blut gepumpt werden.
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    Dort angelangt erreicht die Arznei
    schnell ihr Ziel: das Gehirn.
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    Der Eingang wird von
    der Blut-Hirn-Schranke bewacht,
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    die Blut und Nervensystem trennt,
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    um potenzielle Gefahren draußen zu halten.
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    Jedes Medikament benötigt
    eine spezielle chemische Zusammensetzung,
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    die ihr den Zugang zum Gehirn ermöglicht.
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    Im Innern mischen sich diese in
    die normalen Hirnfunktionen ein,
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    indem sie auf sein Netz aus Neuronen
    und Synapsen abzielen.
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    Neuronen sind Gehirnzellen
    aus einem Kern, Dendriten und einem Axon.
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    Synapsen sind Strukturen entlang
    der Dendriten oder der Axone,
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    die elektrochemische Signale
    zwischen den Neuronen senden.
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    Diese Signale sind Chemikalien,
    die Neurotransmitter genannt werden.
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    Mit je unterschiedlichen Rollen
    regeln Neurotransmitter unser Verhalten,
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    unsere Emotionen
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    und Wahrnehmung.
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    Doch alle funktionieren
    auf einem von zwei Wegen.
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    Sie können empfangene Neuronen hindern
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    und ihre Aktivität begrenzen;
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    oder sie anregen,
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    indem ein neues elektrochemisches Signal
    durch das Netzwerk geschickt wird.
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    Übrige Neurotransmitter werden abgebaut
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    oder wieder in das Neuron aufgenommen,
    das Signale übermittelt.
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    Die Wirkung eines Medikaments
    hängt von seiner Eigenschaft ab,
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    diese synaptischen Übermittlungen
    in verschiedenen Phasen zu manipulieren.
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    Dies führt zu einer Zunahme oder Abnahme
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    der Anzahl von Neurotransmittern,
    die ausgeschüttet werden.
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    Gewöhnliche Antidepressiva, wie SSRI,
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    stoppen die Rückresportion von Serotonin,
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    einem Neurotransmitter,
    der unsere Laune reguliert.
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    Dadurch werden mehr von ihnen
    in das Nervensystem geschüttet.
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    Schmerzmittel hingegen, wie Morphium,
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    steigern das Level von Serotonin
    und Noradrenalin,
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    die Energie,
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    Erregung,
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    Wachsamkeit
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    und Lust regulieren.
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    Die gleichen Neurotransmitter beeinflussen
    auch Endorphin-Rezeptoren,
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    die die Schmerzwahrnehmung mindern.
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    Beruhigungsmittel erhöhen
    die Produktion von GABA,
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    um Neuronenaktivität zu hindern
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    und die Person in einen entspannten
    oder ruhigen Zustand zu versetzen.
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    Was ist mit Illegalen
    und verbotenen Medikamenten?
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    Diese haben einen starken Einfluss,
    den wir noch zu verstehen versuchen.
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    Crystal Meth, ein Amphetamin,
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    ruft eine lang andauernde Ausschüttung
    von Dopamin hervor,
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    einem Neurotransmitter, der mit
    Belohnung und Freude verbunden wird.
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    Es aktiviert auch Noradrenalin-Rezeptoren,
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    die den Puls beschleunigen,
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    Pupillen weiten;
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    und das Flucht- und Kampfverhalten
    des Körpers auslösen.
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    Kokain blockiert die Wiederaufnahme
    von Dopamin und Serotonin,
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    setzt mehr in das Netzwerk frei,
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    wo sie Energie verstärken,
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    Euphorie hervorrufen
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    und Appetit unterdrücken.
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    Halluzinogene Medikamente haben
    die rätselhaftesten Auswirkungen.
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    Stoffe wie LSD,
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    Meskalin
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    und DMT
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    blockieren das Ausschütten von Serotonin,
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    das die Laune und Impulsivität regelt.
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    Sie wirken zudem
    auf die neuronalen Schaltkreise,
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    die Wahrnehmung, Lernen
    und Verhaltensregulierung umfassen.
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    Das erklärt vielleicht, warum diese Stoffe
    einen derart starken Effekt haben.
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    Einige dieser Effekte
    mögen aufregend klingen,
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    doch es gibt Gründe, warum manche Stoffe
    kontrolliert werden und illegal sind.
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    Medikamente können
    die Chemie des Gehirns verändern,
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    und der wiederholte Gebrauch kann
    das neuronale Netzwerk neu verkabeln,
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    das für Denken,
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    Entscheidungsfähigkeit,
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    Lernen
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    und Erinnerung verantwortlich ist.
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    Wir wissen noch nicht alles
    über Medikamente und ihre Wirkung,
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    sowohl gut als auch schlecht.
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    Doch die, die wir kennen,
    haben wir sorgfältig erforscht
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    und in wirksame Medizin verwandelt.
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    Während unser Wissen über Medikamente
    und das Gehirn wächst,
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    steigen auch die Möglichkeiten,
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    die medizinischen Probleme zu behandeln,
    an denen Forscher heutzutage rätseln.
Title:
Wie beeinflussen Medikamente unser Gehirn? - Sara Garofalo
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-do-drugs-affect-the-brain-sara-garofalo

Die meisten Menschen nehmen während ihres Lebens eine Tablette ein, bekommen eine Spritze oder erhalten auf andere Weise Medizin. Doch die wenigsten wissen, wie diese Stoffe überhaupt wirken. Wie können verschiedene Mischungen unser Fühlen, Denken und Verhalten beeinflussen? Sara Garofalo erklärt, wie manche Medikamente die Übermittlung zwischen den Zellen und dem Gehirn verändern können.

Lektion von Sara Garofalo, Animation von Adriatic Animation.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:05

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