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Wie architektonische Innovationen Grenzen überschreiten

  • 0:01 - 0:04
    Die Explosion der Städte
  • 0:04 - 0:08
    im Zuge des Wirtschaftsbooms
    der letzten Jahre
  • 0:08 - 0:11
    bewirkte auch eine
    dramatische Marginalisierung,
  • 0:11 - 0:14
    die in vielen Teilen der Welt
  • 0:14 - 0:16
    zu einer Explosion von Slums führte.
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    Diese Polarisierung
    von extrem reichen Enklaven,
  • 0:20 - 0:22
    umgeben von Armutsvierteln
  • 0:22 - 0:26
    und den sozioökonomischen Ungleichheiten,
    die sie erzeugt haben,
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    ist der wahre Kernpunkt der
    aktuellen Krise der Städte.
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    Aber heute Abend beginne
    ich mit der Behauptung,
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    dass diese urbane Krise
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    nicht nur eine ökonomische
    oder ökologische ist,
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    sie ist insbesonders eine kulturelle,
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    eine Krise der Institutionen,
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    die unfähig sind,
    die Unvernunft wiederzuerkennen,
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    mit der wir gewachsen sind;
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    unfähig, die ölhungrige,
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    selbstsüchtige Verstädterung
    herauszufordern,
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    die konsumbasierte Städte
  • 1:00 - 1:05
    von Südkalifornien über New York
    bis Dubai aufrechterhalten haben.
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    Ich möchte Ihnen
    den Gedanken nahelegen,
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    dass die Zukunft der heutigen Städte
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    weniger von Gebäuden abhängt,
  • 1:14 - 1:16
    sondern viel mehr
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    von der grundlegenden Neugestaltung
    der sozioökonomischen Beziehungen;
  • 1:21 - 1:23
    dass die besten Ideen für
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    die Stadtgestaltung in der Zukunft
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    nicht von Enklaven wirtschaftlicher Macht
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    und Reichtum kommen werden,
  • 1:31 - 1:36
    sondern tatsächlich aus
    Konflikt- und Mangelbereichen,
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    aus denen eine eindringliche Vorstellung
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    uns wirklich inspirieren kann, heutiges
    städtisches Wachstum zu überdenken.
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    Lassen Sie mich verdeutlichen,
  • 1:46 - 1:50
    was ich mit dem Verstehen und
    Einbeziehen von Konfliktherden meine,
  • 1:50 - 1:54
    die Kreativität beherbergen,
    indem ich Ihnen kurz
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    die Tijuana-San Diego-Grenzregion vorstelle,
  • 1:57 - 2:01
    die das Labor war, in dem ich meine
    Architektenpraxis überdacht habe.
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    Das ist die Grenzmauer,
  • 2:04 - 2:06
    die San Diego und Tijuana trennt,
  • 2:06 - 2:09
    Lateinamerika und die Vereinigten Staaten,
  • 2:09 - 2:11
    ein physisches Kennzeichen
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    einer ausgrenzenden Planungspolitik,
  • 2:14 - 2:16
    die sich in der Teilung
  • 2:16 - 2:19
    von Gemeinschaften, Rechtssystemen
  • 2:19 - 2:22
    und Ressourcen weltweit verewigt hat.
  • 2:22 - 2:25
    In dieser Grenzregion finden wir
  • 2:25 - 2:27
    einige der hochwertigsten Immobilien,
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    wie ich sie einmal am
    Stadtrand von San Diego fand,
  • 2:29 - 2:32
    kaum 20 Minuten entfernt
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    von einigen der ärmsten
    Siedlungen in Lateinamerika.
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    Und obwohl diese beiden Städte
    die gleiche Einwohnerzahl haben,
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    ist San Diego in den letzten Jahrzehnten
  • 2:43 - 2:45
    sechsmal größer geworden als Tijuana,
  • 2:45 - 2:48
    was uns sofort vor Augen führt,
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    welche Spannungen und Konflikte
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    zwischen Zersiedlung und Dichte herrschen,
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    die im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion
  • 2:54 - 2:57
    über Umweltverträglichkeit stehen.
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    Ich argumentiere seit Jahren,
  • 2:59 - 3:03
    dass die Slums von Tijuana
    den Randgebieten
  • 3:03 - 3:05
    von San Diego viel lehren können,
  • 3:05 - 3:08
    was die sozioökonomische
    Nachhaltigkeit betrifft.
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    Wir sollten dem Beachtung schenken
  • 3:11 - 3:13
    und von den vielen Migrantengemeinden
  • 3:13 - 3:16
    beiderseits dieser Grenzmauer lernen,
  • 3:16 - 3:19
    damit wir deren informelle Prozesse
  • 3:19 - 3:21
    der Urbanisierung übertragen können.
  • 3:21 - 3:24
    Was meine ich in diesem Fall
    mit "informell"?
  • 3:24 - 3:26
    Ich spreche eigentlich
  • 3:26 - 3:30
    von einem Spektrum
    sozialer Anpassungspraktiken,
  • 3:30 - 3:32
    das es vielen dieser
    Migrantengemeinden ermöglicht,
  • 3:32 - 3:37
    auferlegte politische
    und ökonomische "Rezepte"
  • 3:37 - 3:39
    für die Verstädterung zu überschreiten.
  • 3:39 - 3:42
    Ich spreche einfach
    über kreative Intelligenz
  • 3:42 - 3:44
    von der Basis,
  • 3:44 - 3:47
    ob nun in den Slums von Tijuana,
  • 3:47 - 3:51
    die sich selbst mit dem Abfall
    San Diegos erbauen,
  • 3:51 - 3:54
    oder die vielen Migrantenviertel
    Südkaliforniens,
  • 3:54 - 3:57
    die in den letzten Jahrzehnten
  • 3:57 - 3:59
    etwas anders nachgerüstet wurden.
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    Als Künstler war ich
  • 4:01 - 4:03
    am Vermessen und Beobachten
  • 4:03 - 4:06
    der vielen grenzüberschreitenden
  • 4:06 - 4:07
    informellen Ströme interessiert:
  • 4:07 - 4:10
    In eine Richtung, von Süden nach Norden
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    die Zuwanderungsströme in die USA,
  • 4:12 - 4:15
    und von Norden nach Süden, die Abfallströme
  • 4:15 - 4:18
    von Südkalifornien nach Tijuana.
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    Ich beziehe mich auf das Recycling
  • 4:21 - 4:24
    dieser alten Nachkriegs-Bungalows,
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    die mexikanische Bauunternehmer
    zur Grenze bringen,
  • 4:28 - 4:30
    während amerikanische Bauunternehmer
  • 4:30 - 4:33
    sie im Zuge des Aufbaus einer
    aufgeblaseneren Version
  • 4:33 - 4:35
    der Vorstadt in den letzten
    Jahrzehnten entsorgen.
  • 4:35 - 4:38
    Diese Häuser warten also darauf,
    die Grenze zu überqueren.
  • 4:38 - 4:40
    Nicht nur Menschen überqueren
    hier die Grenze,
  • 4:40 - 4:44
    sondern ganze Stadtteile
    wandern in die nächste Stadt,
  • 4:44 - 4:48
    und wenn diese Häuser auf
    Stahlgerüste gesetzt werden,
  • 4:48 - 4:50
    wird das Erdgeschoss zum 1. Stock,
  • 4:50 - 4:52
    wodurch weiterer Raum geschaffen wird --
  • 4:52 - 4:54
    für einen kleinen Laden.
  • 4:54 - 4:57
    Diese Überlagerung von Räumen und Läden
  • 4:57 - 4:59
    ist sehr interessant.
  • 4:59 - 5:02
    Aber nicht nur Häuser, sondern
    auch Bauschutt wandert
  • 5:02 - 5:04
    von San Diego nach Tijuana.
  • 5:04 - 5:06
    Wahrscheinlich haben Sie
    die Gummireifen gesehen,
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    die in den Slums zum Bau
    von Stützmauern benutzt werden.
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    Sehen Sie, was die Menschen hier
  • 5:11 - 5:13
    in einer sozioökonomischen Notlage tun.
  • 5:13 - 5:17
    Sie haben herausgefunden,
    wie sie die Reifen ablösen,
  • 5:17 - 5:19
    sie auffädeln und verbinden können,
  • 5:19 - 5:23
    um eine effizientere Stützmauer zu bauen.
  • 5:23 - 5:27
    Oder die Garagentore,
    die mit LKWs aus San Diego
  • 5:27 - 5:29
    hergebracht werden,
  • 5:29 - 5:34
    und zur "neuen Haut" für Notunterkünfte
  • 5:34 - 5:35
    in vielen dieser Slums
  • 5:35 - 5:38
    am Stadtrand Tijuanas werden.
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    Obwohl es für mich als Architekt
  • 5:39 - 5:41
    sehr verlockend ist, das zu beobachten,
  • 5:41 - 5:43
    diese kreative Intelligenz,
  • 5:43 - 5:45
    will ich mich auch selbst im Zaum halten.
  • 5:45 - 5:47
    Ich möchte Armut nicht romantisieren.
  • 5:47 - 5:49
    Ich möchte nur vorschlagen,
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    dass diese informelle Verstädterung
  • 5:51 - 5:55
    nicht nur Abbild einer Unsicherheit ist;
  • 5:55 - 5:58
    sondern dass das Informelle hier
  • 5:58 - 6:02
    eigentlich eine Reihe sozioökonomischer
    und politischer Abläufe ist,
  • 6:02 - 6:05
    die wir als Künstler übertragen könnten.
  • 6:05 - 6:07
    Es ist eine von unten
    gesteuerte Verstädterung,
  • 6:07 - 6:09
    die funktioniert.
  • 6:09 - 6:12
    Hier sieht man,
    dass bei Gebäuden nicht nur
  • 6:12 - 6:14
    das Aussehen wichtig ist,
  • 6:14 - 6:17
    sondern tatsächlich zählt,
    was sie leisten können.
  • 6:17 - 6:20
    Sie funktionieren wirklich, während
    sie sich im Laufe der Zeit verwandeln
  • 6:20 - 6:22
    und während die Gemeinschaften
  • 6:22 - 6:26
    um Raum, Grenzen
    und Ressourcen verhandeln.
  • 6:26 - 6:29
    Während also Müll nach Süden fließt,
  • 6:29 - 6:31
    gehen Menschen nach Norden,
    um Geld zu verdienen,
  • 6:31 - 6:34
    und größtenteils geht es
    in meiner Forschung
  • 6:34 - 6:38
    um den Einfluss der Immigration
  • 6:38 - 6:40
    auf die Veränderung der Homogenität
  • 6:40 - 6:43
    in vielen Vierteln der USA,
  • 6:43 - 6:45
    besonders in San Diego.
  • 6:45 - 6:47
    Ich rede davon, wie dies
    darauf hinzudeuten beginnt,
  • 6:47 - 6:50
    dass die Zukunft Südkaliforniens
  • 6:50 - 6:52
    vom Nachrüsten
  • 6:52 - 6:55
    der großen, aufgeblasenen Verstädterung
  • 6:55 - 6:58
    mithilfe von kleinen sozialen und
  • 6:58 - 7:00
    wirtschaftlichen Projekten abhängt.
  • 7:00 - 7:02
    Damit meine ich, wie die Zuwanderer
  • 7:02 - 7:04
    bei ihrer Ankunft in diesen Vierteln
  • 7:04 - 7:07
    die Eindimensionalität
  • 7:07 - 7:09
    der Parzellen und Grundstücke verändern,
  • 7:09 - 7:13
    sie in sozial und wirtschaftlich
    komplexere Systeme verwandeln,
  • 7:13 - 7:17
    indem sie in einer Garage
    Schwarzarbeit betreiben,
  • 7:17 - 7:19
    oder eine illegale Einliegerwohnung bauen,
  • 7:19 - 7:21
    um ihre Großfamilie zu stützen.
  • 7:21 - 7:27
    Dieses sozioökonomische Unternehmertum
  • 7:27 - 7:30
    innerhalb dieser Viertel
  • 7:30 - 7:33
    beginnt in Wahrheit neue Wege aufzuzeigen,
  • 7:33 - 7:37
    wie man dies in eine neue,
    inklusive und gerechtere
  • 7:37 - 7:39
    Raumordnungspolitik umsetzen kann.
  • 7:39 - 7:42
    Aus dieser Dynamik entstehen
    so viele Geschichten
  • 7:42 - 7:45
    über die Veränderung von Raum,
  • 7:45 - 7:47
    so wie "der informelle Buddha",
  • 7:47 - 7:49
    die Geschichte von einem kleinen Haus,
  • 7:49 - 7:52
    das sich selbst rettete,
    es reiste nicht nach Mexiko,
  • 7:52 - 7:54
    sondern es wurde schließlich
  • 7:54 - 7:57
    in einen buddhistischen Tempel umgebaut,
  • 7:57 - 7:58
    und dabei
  • 7:58 - 8:01
    verwandelte sich dieses kleine Haus
  • 8:01 - 8:03
    von einer einzelnen Wohnung
  • 8:03 - 8:06
    in eine kleine, sozioökonomische
  • 8:06 - 8:10
    und kulturelle Infrastruktur
    innerhalb eines Viertels.
  • 8:10 - 8:12
    Diese "aktiven Viertel", wie ich sie nenne,
  • 8:12 - 8:14
    motivieren dazu,
  • 8:14 - 8:18
    das Wort "Bürgerschaft"
    auf andere Art zu interpretieren,
  • 8:18 - 8:20
    die weniger damit zu tun hat,
  • 8:20 - 8:22
    dem Nationalstaat anzugehören,
  • 8:22 - 8:26
    sondern mehr damit, das "Bürger sein"
  • 8:26 - 8:28
    als einen kreativen Akt zu sehen,
  • 8:28 - 8:31
    der die institutionellen Vorgaben
  • 8:31 - 8:33
    im Stadtraum neu organisiert.
  • 8:33 - 8:36
    Als Künstler war ich am
  • 8:36 - 8:38
    Sichtbarmachen von
    Bürgerschaft interessiert,
  • 8:38 - 8:42
    dem Sammeln vieler Anekdoten,
    Geschichten aus der Stadt,
  • 8:42 - 8:45
    um die Beziehung
  • 8:45 - 8:48
    zwischen sozialen Prozessen
    und Räumen zu erzählen.
  • 8:48 - 8:51
    Das ist die Geschichte
    einer Gruppe Jugendlicher,
  • 8:51 - 8:54
    die eines Nachts, vor ein paar Monaten,
  • 8:54 - 8:57
    beschloss, diese Fläche
    unter der Autobahn einzunehmen,
  • 8:57 - 9:00
    um ihren eigenen Skateboard-Park zu bauen.
  • 9:00 - 9:04
    Mit Schaufeln in der Hand
    begannen sie zu graben.
  • 9:04 - 9:06
    Zwei Wochen später
    stoppte sie die Polizei.
  • 9:06 - 9:08
    Sie sperrten den Ort ab,
  • 9:08 - 9:10
    die Jugendlichen wurden zwangsgeräumt,
  • 9:10 - 9:13
    und sie beschlossen, sich zu wehren,
  • 9:13 - 9:15
    nicht mit Bankkarten oder Slogans,
  • 9:15 - 9:18
    sondern durch die Gestaltung
    eines bedeutenden Prozesses.
  • 9:18 - 9:21
    Als Erstes bemerkten sie
  • 9:21 - 9:24
    die Details zur politischen Zuständigkeit
  • 9:24 - 9:26
    für diesen leeren Raum.
  • 9:26 - 9:28
    Sie fanden heraus,
    dass sie Glück gehabt hatten,
  • 9:28 - 9:30
    denn sie hatten noch nicht angefangen,
  • 9:30 - 9:33
    unter dem CalTrans-Gebiet zu graben.
  • 9:33 - 9:36
    CalTrans ist das Ministerium
    für den Autobahnbau,
  • 9:36 - 9:38
    und mit ihnen zu verhandeln,
    wäre sehr schwierig gewesen.
  • 9:38 - 9:41
    Glücklicherweise hatten sie begonnen,
  • 9:41 - 9:43
    unter einer Autobahn-Abzweigung zu graben,
  • 9:43 - 9:45
    die der lokalen Gemeinde gehört.
  • 9:45 - 9:47
    Glück war auch, sagten sie,
  • 9:47 - 9:49
    dass sie angefangen hatten,
  • 9:49 - 9:51
    in einem "Bermuda-Dreieck"
    der Zuständigkeit zu graben,
  • 9:51 - 9:54
    zwischen Hafenbehörde,
    Flughafenverwaltung,
  • 9:54 - 9:57
    zwei Stadtvierteln und
    einer Prüfungskommission.
  • 9:57 - 10:00
    All diese roten Linien
    sind die unsichtbaren
  • 10:00 - 10:03
    politischen Institutionen,
    die in jenem übrig gebliebenen
  • 10:03 - 10:06
    leeren Raum eingeschrieben waren.
  • 10:06 - 10:09
    Mit diesem Wissen konfrontierten
  • 10:09 - 10:11
    die jugendlichen Skater die Stadt.
  • 10:11 - 10:13
    Sie gingen zum Büro
    des Stadtrechtsanwalts.
  • 10:13 - 10:15
    Dieser sagte ihnen,
  • 10:15 - 10:17
    dass sie eine NGO gründen müssten,
  • 10:17 - 10:19
    um weiter zu verhandeln.
  • 10:19 - 10:22
    Natürlich wussten sie nicht,
    was eine NGO war.
  • 10:22 - 10:24
    Sie mussten mit ihren Freunden
    in Seattle sprechen,
  • 10:24 - 10:26
    die dieselbe Erfahrung gemacht hatten.
  • 10:26 - 10:29
    Allmählich erkannten sie
    die Notwendigkeit,
  • 10:29 - 10:31
    sich selbst noch besser zu organisieren.
  • 10:31 - 10:35
    Sie begannen, Geld zu beschaffen
    und Budgets zu organisieren,
  • 10:35 - 10:37
    um sich das gesamte Wissen
    darüber anzueignen,
  • 10:37 - 10:41
    das im Stadtcode von
    San Diego festgeschrieben ist,
  • 10:41 - 10:43
    sodass sie beginnen konnten,
  • 10:43 - 10:47
    die Bedeutung des öffentlichen Raums
    in der Stadt neu zu definieren,
  • 10:47 - 10:49
    und es um andere Kategorien zu erweitern.
  • 10:49 - 10:52
    Am Ende gewannen
    die Jugendlichen den Fall
  • 10:52 - 10:54
    mit Hilfe ihrer Nachweise,
    und nun konnten sie
  • 10:54 - 10:57
    ihren Skateboard-Park
  • 10:57 - 10:58
    unter der Autobahn bauen.
  • 10:58 - 11:01
    Vielen von Ihnen könnte diese Geschichte
  • 11:01 - 11:03
    trivial oder naiv erscheinen.
  • 11:03 - 11:05
    Für mich als Architekten war es
  • 11:05 - 11:07
    eine ganz wesentliche Geschichte,
  • 11:07 - 11:09
    denn sie begann mich zu lehren,
  • 11:09 - 11:11
    dass diese Mikro-Gemeinschaft
  • 11:11 - 11:15
    nicht nur eine neue Kategorie
    öffentlichen Raums gestaltet hatte,
  • 11:15 - 11:19
    sondern sie formte auch
    die sozioökonomischen Vorgaben,
  • 11:19 - 11:22
    die in diesen Raum
    festgeschrieben werden mussten,
  • 11:22 - 11:25
    um langfristig bestehen zu können.
  • 11:25 - 11:26
    Sie lehrten mich auch,
  • 11:26 - 11:28
    dass sie wie die
    Einwanderergemeinden
  • 11:28 - 11:30
    beiderseits der Grenze
  • 11:30 - 11:33
    Konflikte als kreatives Werkzeug nutzten,
  • 11:33 - 11:35
    denn sie mussten einen Prozess entwickeln,
  • 11:35 - 11:39
    der es ihnen ermöglichte,
    Ressourcen und die Stadtpolitik
  • 11:39 - 11:41
    neu zu organisieren.
  • 11:41 - 11:43
    Dieser informelle Akt
  • 11:43 - 11:45
    der Grenzüberschreitung
    von unten nach oben
  • 11:45 - 11:48
    begann nach oben durchzusickern,
  • 11:48 - 11:51
    und auch die Politik
    von oben nach unten zu verändern.
  • 11:51 - 11:55
    Dieser Weg von unten nach oben,
  • 11:55 - 11:57
    der das Von-oben-nach-unten
    verändert hat,
  • 11:57 - 12:00
    gibt mir heute Hoffnung.
  • 12:00 - 12:04
    Ich überlege, wie diese
    einfachen Änderungen
  • 12:04 - 12:07
    im Raum und in der Politik
  • 12:07 - 12:09
    in vielen Städten der Welt --
  • 12:09 - 12:12
    primär die Dringlichkeit
  • 12:12 - 12:14
    einer kollektiven Vorstellung --
  • 12:14 - 12:16
    während sich diese Gemeinden
  • 12:16 - 12:18
    ihre eigenen Verwaltungsformen,
  • 12:18 - 12:21
    soziale Organisation und
    Infrastruktur neu ausdenken --
  • 12:21 - 12:23
    die im Zentrum
  • 12:23 - 12:25
    der neuen Bildung
  • 12:25 - 12:28
    einer demokratischen Stadtpolitik steht.
  • 12:28 - 12:31
    Tatsächlich könnte dies der Bezugsrahmen
  • 12:31 - 12:34
    für die Erschaffung einer neuen sozialen
  • 12:34 - 12:37
    und ökonomischen Gerechtigkeit
    in der Stadt werden.
  • 12:37 - 12:39
    Das möchte ich noch einmal betonen,
  • 12:39 - 12:43
    denn für mich ist dies das einzige Mittel,
  • 12:43 - 12:45
    das uns heute dazu befähigen kann,
  • 12:45 - 12:48
    uns von Konsumstädten
  • 12:48 - 12:51
    zu produktiven Vierteln zu entwickeln.
  • 12:51 - 12:53
    Danke.
  • 12:53 - 12:57
    (Applaus)
Title:
Wie architektonische Innovationen Grenzen überschreiten
Speaker:
Teddy Cruz
Description:

Während die Städte dieser Welt ein explosives Wachstum erleben, nimmt die Ungleichheit zu. Reiche Viertel und verarmte Slums wachsen nebeneinander, während sich die Kluft zwischen ihnen vergrößert. In diesem aufschlussreichen Vortrag bittet uns Teddy Cruz, ein Architekt, Stadtentwicklung von unten nach oben neu zu denken. Cruz untersucht die kreative Intelligenz der Stadtbewohner aus den Slums von Tijuana und bietet eine neue Sichtweise auf das, was wir von Orten des Mangels lernen können.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
13:14
  • Hallo Angelika! Interessanter Vortrag, aber keine leichte Aufgabe für den Übersetzer. Vielleicht kennst du dich besser damit aus, aber bei "inscribe" und "eingeschrieben" bzw. "eingravieren" bin ich mir nicht sicher. Schau dir meine Veränderungen einfach mal an. Lg, Nadine

  • Hallo Nadine! Ich finde deinen Verbesserungen, besonders im Titel wirklich gut. Ich habe nur noch mal alles auf Kürze und Lesegeschwindigkeit/Textlänge durchgesehen. Da gab es noch ein paar kleine Fehler. Insgesamt finde ich es nicht so günstig, wenn nur ein Wort in der zweiten Zeile steht, das ist für das Auge nicht so angenehm zu erfassen, daher habe ich solche Stellen überarbeitet. Vielen Dank! LG, Anlu

  • Hallo Angelika! Interessanter Talk und die Übersetzung ist jetzt auch richtig gut. Lg, Nadine

  • Hallo ihr beiden! :)

    Der Talk war stellenweise schwierig, weil der Redner so abstrakt und verschachtelt war. Ich habe mich deshalb bemüht, diese Aussagen ein wenig zu vereinfachen, das englische Original genau zu analysieren und auf den Punkt zu bringen. Das war mühsam, aber ich glaube, jetzt ist es an den entsprechenden Stellen ein wenig leserfreundlicher geworden.

    06:52 "on steroids" bedeutet "im großen Stil, übertrieben" ("steroids" ist das Zeugs, das die Bodybuilder schlucken)

    06:49-06:57 Ein sehr unklarer Satz im englischen Original. Durch das Hintergrundbild (während seiner Rede) sieht man aber, was der Kernpunkt ist: "retrofitting the large with the small"

    08:28 "protocols" hat hier mMn eher was mit "das Protokoll einhalten" zu tun, also die Regeln und Vorgaben beachten

    09:20 "jurisdiction" heißt zwar meist Rechtsprechung, aber hier bedeutet es eher "politische Zuständigkeit" für das genannte Areal (später erklärt er, wie viele Behörden dabei involviert sind), was auch eine der offiziellen Übersetzungen für jurisdiction ist.

    12:11 Hier lässt der Redner leider das Verb aus. Da der Satz aber schon weit fortgeschritten ist, habe ich "--" eingefügt, um den Sprung zum nächsten Satz zu verdeutlichen. Bin nicht ganz zufrieden damit, aber was Besseres ist mir nicht eingefallen.

    Auch ich bin über das "inscribed" gestolpert, glaube aber, hier heißt es "eingetragen" (als Besitzer etc.)

    Bitte schaut euch das nochmal an und gebt mir Bescheid, was ihr von den Änderungen haltet.

    Glg
    Johanna

  • Hallo Johanna!
    Da hast du dir ja ganz schöne Arbeit gemacht. Ich möchte dir vorschlagen, wenn du bei einem Approval so viel geändert hast, den Talk einfach noch einmal zurückzuschicken, so dass man genug Zeit hat, die Änderungen zu prüfen.
    Lg, Nadine

  • Hallo Angelika!

    Ich schicke dir den Talk zur Überprüfung zurück, damit du dir in Änderungen in Ruhe anschauen kannst.

    Lg Johanna

  • Hallo Angelika! Ich schicke dir den Talk noch einmal zurück, da Johanna (Approval) noch sehr viele Änderungen gemacht hat. Schau dir alles mal an und schick es dann wieder zu mir. Lg, Nadine

  • Hallo Johanna,

    vielen Dank für deinen Überarbeitungen/Verbesserungen! Deine Arbeit war sehr gründlich und gut.
    Im Grunde finde ich die Korrekturen sehr gut und habe nur ein paar Anmerkungen.

    Bei 6:69 sollte man (lt. TED Guides) Artikel nicht abtrennen, sondern sprachliche Einheiten zusammen lassen.

    Ich habe den Vortrag auch gewählt, weil ich auch andere Vorträge, Arbeiten von Teddy Cruz kenne und mir als Architektin das typische "Architektengeschwafel" vertraut ist. Es ist nämlich nicht so oft technisch, konkret, sondern theoretisch oder poetisch.
    "Inscribed": Daher bin ich ziemlich sicher, dass es hier i.S.v. "in den Ort eingeschrieben" gemeint ist.

    12:11 Das Verb ist da, kommt nur ziemlich spät ("is the center …"), ich habe den Satz leicht umformuliert.

    Danke + LG,
    Anlu

  • Hallo Angelika und Johanna! Hier noch einige Anmerkungen: Ich denke nicht, dass bei 02:51 dieser Vortrag gemeint ist, sondern die öffentliche Diskussion. Ich denke auch nicht, dass bei 03:25 ein Handbuch gemeint ist, sondern "compendium" im Sinne von "Spektrum", oder gibt es da wirklich ein Buch dazu? 03:47 klingt komisch. Das Verb "steht" in 12:20 sollte vielleicht doch wieder zu 12:24 zurück. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen, Johanna. Lg, Nadine

  • Hallo Nadine, hallo Angelika!

    Das ist wirklich ein sehr anspruchsvoller Talk, aber wir nähern uns der Zielgeraden ;)
    Habe jetzt folgendes geändert:

    (Kommentar Nadine)
    03:25 "Spektrum" statt Handbuch finde ich eine gute Lösung
    03:47 Hast du einen Vorschlag, Nadine? Mir fällt kein besserer ein, denn eigentlich sagt er es genau so
    12:20 "steht" ist jetzt wieder bei 12:24 (gefällt mir auch besser)
    02:51 "discussion/discuss" wird im Englischen oft synonym für "Vortrag/vortragen" verwendet, was auf deutsch aber nicht geht. Ob es nach dem Vortrag tatsächlich eine Diskussion gibt, weiß ich nicht, aber das Gesagte betrifft durchaus seinen Vortrag, also habe ich es so belassen

    Kommentar bzw. Änderungen Angelika:
    12:22 "von der (Bildung)" gefällt mir nicht so gut, es klingt zu umgangssprachlich; habe das "von" deshalb wieder entfernt
    "inscribed" habe ich wie von dir angemerkt von "eingetragen" in "eingeschrieben" umgeändert (er ist wirklich ein Poet)
    Ich hoffe, der 12:20er-Satz passt jetzt auch für dich, der ist schon auf englisch ein Monster :)

    Alles andere habe ich so belassen, wie ich es von euch zurückbekommen habe.

    Bitte um kurze Info, was ihr davon haltet. Lg, Johanna

  • Hallo Johanna!
    Dieser Vortrag ist echt nicht einfach.
    02:57 Ich meine nicht die Diskussion nach dem Vortrag, sondern die allgemeine öffentliche Diskussion in der Stadt oder der Region.
    03:47 Vllt: "... die sich etwas aus dem Abfall San Diegos aufbauen ..."
    Liebe Grüße, Nadine

  • Hallo Johanna!
    Dieser Vortrag ist echt nicht einfach.
    02:57 Ich meine nicht die Diskussion nach dem Vortrag, sondern die allgemeine öffentliche Diskussion in der Stadt oder der Region.
    03:47 Vllt: "... die sich etwas aus dem Abfall San Diegos aufbauen ..."
    Liebe Grüße, Nadine

  • Hallo Johanna!
    Dieser Vortrag ist echt nicht einfach.
    02:57 Ich meine nicht die Diskussion nach dem Vortrag, sondern die allgemeine öffentliche Diskussion in der Stadt oder der Region.
    03:47 Vllt: "... die sich etwas aus dem Abfall San Diegos aufbauen ..."
    Liebe Grüße, Nadine

  • Hallo Nadine,
    er sagt "today's discussion" (02:57), also ist es keine allgemeine Diskussion. Für mich ist damit klar, dass er seinen Vortrag meint.
    03:47 "... the slums of Tijuana that build themselves, in fact, with the waste of San Diego" - also sie bauen nicht was anderes, sondern sich selbst. Und er ist ja ein Poet, wie wir schon festgestellt haben ;)
    Als Kompromiss schlage ich dir hier ein "mit" statt einem "aus" vor.
    Lg Johanna

  • Ok, Nadine, ich hab mir das mit dem "discussion" noch mal angeschaut. Vielleicht meint er doch die Diskussion "heutzutage", da er danach von environmental sustainability redet, und das ist nicht das Hauptthema seines Vortrags.
    Ich hab's auf "aktuelle Diskussion" abgeändert.
    Lg

  • Hallo Johanna! Ich glaube jetzt haben wir es. Genau das meinte ich. Und mit dem anderen bin ich auch einverstanden. Lg, Nadine

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