Return to Video

Die Physik hinter der "schwierigsten Bewegung" im Ballett – Arleen Sugano

  • 0:07 - 0:09
    Im dritten Akt von "Schwanensee"
  • 0:09 - 0:14
    dreht sich der schwarze Schwan
    scheinbar endlos,
  • 0:14 - 0:17
    während er auf einem Fuß auf und ab wippt
  • 0:17 - 0:22
    und sich immer und immer wieder
    dreht, ganze 32-mal.
  • 0:23 - 0:25
    Es ist eine der schwersten
    Bewegungen im Ballett,
  • 0:25 - 0:27
    und für diese 30 Sekunden
  • 0:27 - 0:31
    ist sie ein menschlicher Kreisel
    in Dauerbewegung.
  • 0:31 - 0:34
    Diese beeindruckenden Drehungen
    werden Fouettés genannt,
  • 0:34 - 0:36
    was auf Französisch "geschlagen" heißt
  • 0:36 - 0:40
    und die unglaubliche Fähigkeit des Tänzers
    beschreibt, sich ohne Pause zu drehen.
  • 0:40 - 0:44
    Aber während wir das Fouetté bewundern,
    können wir die Physik dahinter eklären?
  • 0:44 - 0:47
    Die Tänzerin stößt sich
    zuerst vom Boden ab,
  • 0:47 - 0:49
    um an Drehkraft zu gewinnen.
  • 0:49 - 0:52
    Das Schwere ist, die Drehung
    aufrecht zu erhalten.
  • 0:52 - 0:56
    Bei der Drehung bremst die Reibung
    zwischen ihrem Spitzenschuh und dem Boden,
  • 0:56 - 0:59
    und ein wenig auch zwischen
    ihrem Körper und der Luft,
  • 0:59 - 1:00
    ihren Schwung.
  • 1:00 - 1:02
    Wie dreht sie sich also weiter?
  • 1:02 - 1:07
    Nach jeder Drehung pausiert die Tänzerin
    blitzschnell und schaut zum Publikum.
  • 1:07 - 1:09
    Der stützende Fuß
    senkt sich und dreht sich,
  • 1:09 - 1:12
    wenn er wieder zur Spitze zurückkehrt.
  • 1:12 - 1:17
    Dabei drückt er gegen den Boden,
    um ein wenig Drehkraft zu erzeugen.
  • 1:17 - 1:21
    Zur selben Zeit öffnet sie ihre Arme,
    um ihr Gleichgewicht zu halten.
  • 1:21 - 1:26
    Die Drehungen sind am effektivsten,
    wenn der Schwerpunkt konstant bleibt,
  • 1:26 - 1:30
    und eine geübte Tänzerin schafft es,
    ihre Drehachse senkrecht zu halten.
  • 1:30 - 1:33
    Die gestreckten Arme und
    der Drehkraft erzeugende Fuß helfen,
  • 1:33 - 1:35
    das Fouetté anzutreiben.
  • 1:35 - 1:39
    Man bemerkt die Pause kaum
    -- und das ist das Geheimnis --,
  • 1:39 - 1:42
    da das andere Bein nie aufhört,
    sich zu bewegen.
  • 1:42 - 1:44
    Während ihrer kurzen Pause
  • 1:44 - 1:48
    streckt sich das erhobene Bein
    der Tänzerin von vorn zur Seite,
  • 1:48 - 1:51
    bevor das Knie wieder gebeugt wird.
  • 1:51 - 1:53
    Indem es in Bewegung bleibt,
  • 1:53 - 1:56
    speichert das Bein einen Teil
    des Drehschwungs.
  • 1:56 - 1:59
    Wenn das Bein wieder zum Körper kommt,
  • 1:59 - 2:02
    geht die gespeicherte Schwungkraft
    wieder in die Tänzerin über
  • 2:02 - 2:06
    und dreht sie bei
    ihrer Rückkehr zur Spitze.
  • 2:06 - 2:10
    Während die Ballerina ihr Bein bei
    jeder Drehung streckt und einzieht,
  • 2:10 - 2:14
    wandert die Schwungkraft
    zwischen Bein und Körper,
  • 2:14 - 2:16
    was sie in Bewegung hält.
  • 2:16 - 2:19
    Eine richtig gute Ballerina
    holt mehr als eine Drehung
  • 2:19 - 2:22
    aus einer Beinstreckung heraus
    und hat dazu zwei Möglichkeiten:
  • 2:22 - 2:25
    Sie kann ihr Bein früher strecken.
  • 2:25 - 2:28
    Je länger das Bein gestreckt ist,
    desto mehr Schwungkraft wird gespeichert
  • 2:28 - 2:32
    und dem Körper wieder zurückgegeben,
    wenn es eingezogen wird.
  • 2:32 - 2:35
    Mehr Drehimpuls bedeutet mehr Drehungen,
  • 2:35 - 2:39
    bevor wieder aufgefüllt werden muss,
    was an Reibung verloren ging.
  • 2:39 - 2:44
    Oder sie bringt ihre Arme
    und ihr Bein näher zum Körper,
  • 2:44 - 2:46
    sobald sie zur Spitze zurückkehrt.
  • 2:46 - 2:47
    Warum funktioniert das?
  • 2:47 - 2:49
    Wie jede andere Drehung im Ballet
  • 2:49 - 2:51
    wird das Fouetté
    vom Drehimpuls beherrscht,
  • 2:51 - 2:57
    was gleich der Winkelgeschwindigkeit mal
    der Rotationsträgheit der Tänzerin ist.
  • 2:57 - 2:59
    Ungeachtet dessen,
    was an Reibung verloren geht,
  • 2:59 - 3:01
    muss die Winkelgeschwindigkeit
    konstant bleiben,
  • 3:01 - 3:03
    solange die Tänzerin auf der Spitze ist.
  • 3:03 - 3:07
    Das nennt man Erhaltung
    der Winkelgeschwindigkeit.
  • 3:07 - 3:10
    Rotationsträgheit kann
    als Widerstand des Körpers
  • 3:10 - 3:13
    zur Drehbewegung gesehen werden.
  • 3:13 - 3:18
    Sie erhöht sich bei größerer Entfernung
    der Masse von der Drehachse
  • 3:18 - 3:22
    und verringert sich bei größerer Nähe
    der Masse zur Drehachse.
  • 3:22 - 3:25
    Während sie ihre Arme
    näher zum Körper bringt,
  • 3:25 - 3:28
    sinkt ihre Rotationsträgheit.
  • 3:28 - 3:30
    Um den Drehimpuls beizubehalten,
  • 3:30 - 3:34
    muss ihre Drehgeschwindigkeit steigen,
  • 3:34 - 3:37
    um die gleiche Menge
    an gespeicherter Schwungkraft
  • 3:37 - 3:39
    für mehrere Drehungen zu nutzen.
  • 3:39 - 3:41
    Du hast bestimmt gesehen,
  • 3:41 - 3:44
    wie auch Eiskunstläufer
    ihre Drehung beschleunigen,
  • 3:44 - 3:46
    indem sie ihre Arme und Beine anziehen.
  • 3:46 - 3:50
    In Tschaikowskis Ballet ist
    der schwarze Schwan eine Hexe
  • 3:50 - 3:55
    und ihre 32 fesselnden Fouettés
    scheinen fast übernatürlich.
  • 3:55 - 3:58
    Es ist aber keine Hexerei,
    die sie ermöglicht.
  • 3:58 - 3:59
    Es ist Physik.
Title:
Die Physik hinter der "schwierigsten Bewegung" im Ballett – Arleen Sugano
Speaker:
Arleen Sugano
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/the-physics-of-the-hardest-move-in-ballet-arleen-sugano

Im dritten Akt von "Schwanensee" dreht sich der schwarze Schwan scheinbar endlos, immer und immer wieder, während er auf einem Fuß auf und ab wippt ... ganze 32-mal. Wie ist diese Bewegungsabfolge – ein Fouetté – überhaupt möglich? Arleen Sugano erklärt die Physik hinter dieser berühmten Bewegungsabfolge im Ballett.

Lektion von Arlene Sugano, Animation von Dancing Line Productions.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:17

German subtitles

Revisions Compare revisions