Ein zerstörter Körper heißt nicht gleich zerstörte Person
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0:00 - 0:03Im Leben geht es um Gelegenheiten,
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0:03 - 0:07sie zu erzeugen und zu suchen,
und für mich -
0:07 - 0:09war das der olympische Traum.
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0:09 - 0:12Das hat mich definiert.
Das war mein Glück. -
0:12 - 0:16Als Skilangläuferin und Mitglied
des australischen Ski-Teams, -
0:16 - 0:17mit Blick auf die Olympiade,
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0:17 - 0:22war ich auf einer Fahrradtour
mit meinen Teamkollegen unterwegs. -
0:22 - 0:24Als wir uns den Weg bahnten
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0:24 - 0:27zu den spektakulären Blauen Bergen
im Westen von Sydney, -
0:27 - 0:29war es ein perfekter Herbsttag:
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0:29 - 0:33Sonnenschein, der Geruch
von Eukalyptus und ein Traum. -
0:33 - 0:35Das Leben war gut.
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0:35 - 0:38Nach etwa fünfeinhalb Stunden
auf den Rädern -
0:38 - 0:40kamen wir an meine Lieblingsstrecke,
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0:40 - 0:43nämlich die Hügel. Ich liebe die Hügel!
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0:43 - 0:46Und ich erhob mich von meinem Sattel und fing an,
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0:46 - 0:49mit meinen Beinen zu pumpen,
und als ich die kalte Bergluft einatmete, -
0:49 - 0:51fühlte ich es in meinen Lungen brennen
und ich sah hinauf, -
0:51 - 0:55um die Sonne in meinem Gesicht zu spüren.
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0:55 - 0:58Und dann wurde alles schwarz.
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0:58 - 1:01Wo war ich? Was war passiert?
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1:01 - 1:05Mein Körper war von Schmerz durchdrungen.
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1:05 - 1:08Ein rasender LKW hatte mich umgefahren,
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1:08 - 1:11nur 10 Minuten vor Ende der Fahrradtour.
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1:11 - 1:13Ich wurde von dort
per Helikopter nach Sydney -
1:13 - 1:16in eine große Wirbelsäulen-Klinik geflogen.
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1:16 - 1:19Ich hatte enorme lebensbedrohliche Verletzungen.
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1:19 - 1:24Ich hatte mir meinen Hals und Rücken
an sechs Stellen gebrochen. -
1:24 - 1:26Ich brach mir sechs Rippen
auf der linken Seite. -
1:26 - 1:29Ich brach mir meinen rechten Arm
und mein Schlüsselbein. -
1:29 - 1:31Ich brach mir einige Knochen in meinen Füßen.
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1:31 - 1:34Meine ganze rechte Seite war aufgerissen
und mit Schotter gefüllt. -
1:34 - 1:37Mein Kopf wurde vorne aufgerissen
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1:37 - 1:38und der Schädel darunter zeigte sich.
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1:38 - 1:41Ich hatte Kopfverletzungen.
Ich hatte innere Verletzungen. -
1:41 - 1:43Ich hatte massiven Blutverlust.
Tatsächlich verlor ich etwa fünf Liter Blut -
1:43 - 1:46was alles ist, das jemand
meiner Größe an Blut in sich hat. -
1:46 - 1:49Zu der Zeit, als der Helikopter
am Prinz-Henry-Krankenhaus -
1:49 - 1:54in Sydney ankam, war mein Blutdruck 40 über nichts.
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1:54 - 1:59Ich hatte einen echt schlechten Tag.
(Gelächter) -
2:03 - 2:08Mehr als zehn Tage driftete ich
zwischen zwei Dimensionen, -
2:08 - 2:11ich hatte die Empfindung, sowohl in meinen Körper,
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2:11 - 2:13als auch außerhalb, irgendwo anders, zu sein.
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2:13 - 2:15Ich sah von oben zu, als ob das
jemand anderem passiere. -
2:15 - 2:19Warum sollte ich in einen
so zerstörten Körper zurückkehren wollen? -
2:19 - 2:25Aber diese Stimme sagte immer:
"Komm schon, bleib bei mir." -
2:25 - 2:27"Nein, es ist zu schwer."
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2:27 - 2:30"Komm schon.
Dies ist unsere Gelegenheit." -
2:30 - 2:34"Nein. Dieser Körper ist zerstört.
Er kann mir nicht mehr dienen." -
2:34 - 2:40"Komm schon. Bleib bei mir. Wir schaffen es.
Wir schaffen es zusammen." -
2:40 - 2:42Ich war an einem Scheideweg.
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2:42 - 2:46Ich wusste, wenn ich nicht zurückkehre,
müsste ich diese Welt für immer verlassen. -
2:46 - 2:50Das war der Kampf meines Lebens.
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2:50 - 2:55Nach 10 Tagen entschloss ich mich,
in meinen Körper zurückzukehren, -
2:55 - 2:59und die innere Blutung stoppte.
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2:59 - 3:02Die nächste Sorge war,
ob ich wieder laufen könnte, -
3:02 - 3:05da ich von der Hüfte abwärts gelähmt war.
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3:05 - 3:07Sie sagten meinen Eltern,
das Genick war glatt durchgebrochen, -
3:07 - 3:09aber der Rücken war komplett zerschmettert.
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3:09 - 3:13Der Lendenwirbel 1 sah aus, als ob man
eine Erdnuss fallen gelassen hätte, -
3:13 - 3:16dann draufgetreten wäre und sie in
tausend kleine Stücke zerdrückt hätte. -
3:16 - 3:19Sie mussten operieren.
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3:19 - 3:22Sie legten los. Sie legten mich auf ein Gelkissen.
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3:22 - 3:24Sie schnitten mich wörtlich entzwei,
ich habe eine Narbe, -
3:24 - 3:27die sich um meinen ganzen Körper windet.
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3:27 - 3:29Sie entnahmen so viele
Knochensplitter wie möglich, -
3:29 - 3:31die sich in meinem Rückenmark verklemmt hatten.
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3:31 - 3:35Sie entfernten zwei meiner gebrochenen
Rippen und richteten meinen Rücken neu -
3:35 - 3:38Lendenwirbel 1 erneuerten sie,
sie entnahmen noch eine gebrochene Rippe, -
3:38 - 3:41verbanden den Brustwirbel 12 und
Lendenwirbel 1 und 2 miteinander. -
3:41 - 3:44Dann nähten sie mich zu.
Das dauerte eine ganze Stunde. -
3:44 - 3:47Ich erwachte auf der Intensivstation
und die Ärzte waren aufgeregt, -
3:47 - 3:50dass die OP ein Erfolg geworden war,
da ich zu der Zeit -
3:50 - 3:53schon ein klein wenig
meinen großen Zeh bewegen konnte -
3:53 - 3:57und ich dachte:
"Toll, ich gehe nämlich zur Olympiade!" -
3:57 - 3:59(Gelächter)
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3:59 - 4:01Ich hatte keine Ahnung. Das ist so etwas,
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4:01 - 4:04was anderen passiert, sicherlich nicht mir.
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4:04 - 4:06Aber dann kam die Ärztin zu mir und sagte:
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4:06 - 4:10"Janine, die OP war ein Erfolg und wir haben
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4:10 - 4:13so viele Knochen wie möglich
aus deinem Rückenmark geholt, -
4:13 - 4:14aber der Schaden ist dauerhaft.
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4:14 - 4:17Das zentrale Nervensystem ist beschädigt,
dafür gibt es keine Heilung. -
4:17 - 4:20Du bist was wir 'teilweise querschnittsgelähmt' nennen
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4:20 - 4:23und du wirst alle Verletzungen haben,
die damit einhergehen. -
4:23 - 4:27Du hast kein Gefühl unterhalb deiner Hüfte
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4:27 - 4:30und du wirst maximal 10-20% zurück erlangen.
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4:30 - 4:33Du wirst für den Rest deines Lebens
innere Verletzungen haben. -
4:33 - 4:35Du wirst für den Rest deines Lebens
einen Katheter benötigen. -
4:35 - 4:41Und wenn du jemals wieder laufen wirst,
dann nur mit einem Laufgestell." -
4:41 - 4:42Und dann sagte sie: "Janine,
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4:42 - 4:44du musst dir dein gesamtes Leben neu überlegen,
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4:44 - 4:49da du niemals wieder die Dinge machen können wirst,
die du bisher getan hast." -
4:49 - 4:52Ich versuchte zu verstehen, was sie sagte.
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4:52 - 4:54Ich war eine Athletin. Das war alles,
was ich konnte. Alles was ich tat. -
4:54 - 4:58Wenn ich das nicht machen könnte, was dann?
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4:58 - 5:01Und ich stellte mir die Frage,
wenn ich das nicht machen könnte, -
5:01 - 5:03wer bin ich dann?
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5:08 - 5:11Sie verlegten mich von der Intensivstation
auf die Wirbelsäulenstation. -
5:11 - 5:13Ich lag auf einem dünnen, harten Spezialbett.
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5:13 - 5:16Ich konnte meine Füße nicht bewegen.
Ich trug enge Strümpfe, -
5:16 - 5:18die Blutgerinnsel verhindern sollten.
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5:18 - 5:21Ein Arm war eingegipst,
der andere lag am Tropf. -
5:21 - 5:24Ich hatte eine Nackenstütze und
Sandsäcke auf beiden Seiten meines Kopfes -
5:24 - 5:26und ich betrachtete meine Welt über einen Spiegel,
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5:26 - 5:29der über meinem Kopf befestigt war.
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5:29 - 5:33Ich teilte mir das Zimmer mit fünf anderen Personen
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5:33 - 5:35und erstaunlicherweise, da wir alle gelähmt waren,
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5:35 - 5:40wusste keiner, wie der andere aussieht.
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5:40 - 5:43Wie unglaublich ist das? Wie oft im Leben
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5:43 - 5:48kann man Freundschaften knüpfen, vorurteilsfrei,
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5:48 - 5:50allein auf den Geist gegründet?
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5:50 - 5:53Und es gab keine oberflächlichen Konversationen.
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5:53 - 5:56Wir teilten unsere innersten Gedanken, unsere Ängste
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5:56 - 6:01und unsere Hoffnungen für das Leben
nach dem Krankenhaus. -
6:01 - 6:04Ich errinnere mich an eine Nacht,
ein Krankenpfleger kam herein, -
6:04 - 6:08Jonathan, mit vielen Plastikstrohhalmen.
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6:08 - 6:11Er legte auf jeden von uns ein Häufchen und sagte,
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6:11 - 6:13"Fangt an, sie ineinander zu stecken."
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6:13 - 6:17Naja, es gab nicht viel zu tun
in dem Zimmer, also taten wir es. -
6:17 - 6:20Und als wir fertig waren, ging er leise herum
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6:20 - 6:23und steckte alle Strohhalme ineinander,
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6:23 - 6:26bis sie einmal um das ganze Zimmer gingen.
Dann sagte er: -
6:26 - 6:30"OK alle Mann, haltet eure Strohhalme fest."
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6:30 - 6:37Und das taten wir. Und er sagte:
"Genau. Jetzt sind wir alle verbunden." -
6:37 - 6:43Und als wir sie anfassten
und gemeinsam einatmeten, -
6:43 - 6:47wussten wir, dass wir auf
dieser Reise nicht allein sind. -
6:47 - 6:52Und selbst querschnittsgelähmt im Zimmer liegend
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6:52 - 6:55gab es Momente von unglaublicher Tiefe
und unglaublichen Reichtum, -
6:55 - 6:58von Authentizität und Verbindung,
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6:58 - 7:02die ich noch nie zuvor erlebt hatte.
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7:02 - 7:07Und jeder von uns wusste,
wenn wir das Krankenhaus verlassen, -
7:07 - 7:12werden wir nicht mehr die selben Personen sein.
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7:12 - 7:16Nach sechs Monaten ging es dann nach Hause.
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7:16 - 7:19Ich erinnere mich daran, dass mein Vater
mich im Rollstuhl nach draußen geschoben hat -
7:19 - 7:22und ich war von oben bis unten eingegipst
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7:22 - 7:25und fühlte zum ersten Mal
die Sonne auf meinem Gesicht. -
7:25 - 7:27Ich saugte sie auf und dachte:
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7:27 - 7:31"Wie konnte ich das jemals als
selbstverständlich betrachten?" -
7:31 - 7:35Ich fühlte so unglaublich viel
Dankbarkeit für mein Leben. -
7:35 - 7:37Aber bevor ich das Krankenhaus verließ,
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7:37 - 7:39sagte die Oberschwester zu mir:
"Janine, ich möchte, dass du bereit bist, -
7:39 - 7:42denn wenn du nach Hause kommst,
wird etwas passieren." -
7:42 - 7:44Und ich sagte: "Was?" Und sie sagte:
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7:44 - 7:46"Du wirst depressiv werden."
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7:46 - 7:49Und ich sagte: "Ich doch nicht,
nicht Janine die Kampfmaschine," -
7:49 - 7:51das war mein Spitzname.
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7:51 - 7:54Und sie sagte:
"Wirst du aber, weil es jedem passiert. -
7:54 - 7:57Im Krankenhaus, da ist alles normal.
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7:57 - 7:58Du bist im Rollstuhl. Das ist normal.
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7:58 - 8:00Aber du wirst nach Hause gehen und bemerken,
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8:00 - 8:02wie sehr sich das Leben verändert hat."
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8:02 - 8:06Und ich kam nach Hause und etwas passierte.
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8:09 - 8:12Mir wurde klar, dass Schwester Sam recht hatte.
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8:12 - 8:15Ich wurde depressiv.
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8:15 - 8:18Ich war in meinem Rollstuhl.
Ich hatte kein Gefühl unterhalb der Hüfte -
8:18 - 8:21und hatte einen Harnkatheter.
Ich konnte nicht laufen. -
8:21 - 8:24Ich hatte im Krankenhaus
so viel Gewicht abgenommen, -
8:24 - 8:27dass ich jetzt nur noch 40 kg wog.
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8:27 - 8:30Und ich wollte aufgeben.
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8:30 - 8:33Ich wollte nur noch meine Laufschuhe
anziehen und loslaufen. -
8:33 - 8:37Ich wollte mein altes Leben zurück.
Ich wollte meinen Körper zurück. -
8:37 - 8:39Und ich erinnere mich an meine Mutter,
wie sie am Ende des Bettes saß -
8:39 - 8:43und sagte: "Ich frage mich,
ob das Leben jemals wieder gut wird." -
8:43 - 8:47Und ich dachte: "Wie könnte es?
Ich habe ja alles verloren -
8:47 - 8:52was ich schätzte, alles,
worauf ich hingearbeitet habe. -
8:52 - 8:55Alles weg."
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8:55 - 9:00Und ich stellte eine Frage:
"Warum ich? Warum ich?" -
9:00 - 9:03Und dann erinnerte ich mich an meine Freunde,
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9:03 - 9:06die noch immer im Krankenhaus waren,
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9:06 - 9:07besonders an Maria.
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9:07 - 9:10Maria hatte einen Autounfall und sie wachte auf
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9:10 - 9:14an ihrem 16. Geburtstag, mit der Info,
dass sie komplett querschnittsgelähmt sei, -
9:14 - 9:17keine Bewegung unterhalb des Halses hatte,
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9:17 - 9:20die Stimmbänder verletzt waren
und sie nicht reden konnte. -
9:20 - 9:23Sie sagten mir:
"Wir werden dich neben sie legen, -
9:23 - 9:25da wir denken, dass das gut für sie wäre."
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9:25 - 9:28Ich machte mir Sorgen. Ich wusste nicht,
wie ich darauf reagieren würde, -
9:28 - 9:30neben ihr zu sein.
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9:30 - 9:34Ich wusste, dass das eine Herausforderung war,
aber letztlich war es ein Segen, -
9:34 - 9:39da Maria immer lächelte.
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9:39 - 9:44Sie war immer glücklich und selbst,
als sie wieder anfing zu reden, -
9:44 - 9:50obwohl schwer verständlich,
hat sie sich nicht ein einziges Mal beschwert. -
9:50 - 9:56Und ich fragte mich, wie hat sie
jemals diese Akzeptanz gefunden? -
9:56 - 10:00Und ich bemerkte, dass das
nicht nur mein Leben war. -
10:00 - 10:05Es war das Leben an sich.
Es war nicht nur mein Schmerz. -
10:05 - 10:10Es war jedermanns Schmerz.
Und dann wusste ich, genau wie vorher, -
10:10 - 10:14dass ich eine Wahl habe.
Ich könnte weiter kämpfen, -
10:14 - 10:19oder ich könnte loslassen
und nicht nur meinen Körper, -
10:19 - 10:23sondern auch meine Lebensumstände akzeptieren.
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10:23 - 10:26Und dann hörte ich auf zu fragen: "Warum ich?"
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10:26 - 10:29Und fing an zu fragen: "Warum nicht ich?"
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10:29 - 10:34Und dann dachte ich,
vielleicht ist ganz unten zu sein, -
10:34 - 10:40ein perfekter Ort, um neu anzufangen.
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10:40 - 10:44Ich hatte mich vorher nie
als kreativen Menschen gesehen. -
10:44 - 10:48Ich war Athletin. Mein Körper war eine Maschine.
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10:48 - 10:53Aber nun sollte ich mit meinem
kreativsten Projekt anfangen, -
10:53 - 10:55das kreativste von all erdenklichen:
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10:55 - 10:57nämlich ein Leben neu aufzubauen.
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10:57 - 11:00Und obwohl ich keine Ahnung hatte,
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11:00 - 11:03was ich machen würde, kam mit dieser Ungewissheit
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11:03 - 11:05eine Art Freiheit einher.
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11:05 - 11:08Ich lief nicht länger auf einem festen Lebensweg.
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11:08 - 11:14Ich war frei, die unendlichen Möglichkeiten
des Lebens zu erkunden. -
11:14 - 11:20Und diese Erkenntnis sollte mein Leben ändern.
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11:20 - 11:25Zu Hause sitzend, eingegipst,
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11:25 - 11:29überflog mich ein Flugzeug und ich sah hoch,
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11:29 - 11:32und dachte mir: "Das ist es!"
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11:32 - 11:36Wenn ich schon nicht laufen kann,
werde ich halt fliegen." -
11:36 - 11:39Ich sagte: "Mama, Ich werde fliegen lernen."
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11:39 - 11:43Sie sagte: "Das ist toll Liebling." (Gelächter)
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11:43 - 11:45Ich sagte: "Reich mir die Gelben Seiten."
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11:45 - 11:47Sie reichte mir das Telefonbuch
und ich rief die Flugschule an, -
11:47 - 11:50ich buchte und sagte, dass ich gerne
eine Flugstunde buchen wolle. -
11:50 - 11:53Sie sagten: "Wissen Sie, wann Sie kommen wollen?"
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11:53 - 11:55Ich sagte: "Also, ich muss mich
von einem Freund fahren lassen, -
11:55 - 11:58da ich nicht fahren kann.
Laufen geht auch nicht so richtig. -
11:58 - 11:59Ist das ein Problem?"
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11:59 - 12:01Ich buchte und Wochen später fuhren mich Chris
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12:01 - 12:03und meine Mutter zum Flughafen,
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12:03 - 12:06meine gesamten 40 kg eingegipst
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12:06 - 12:09in einem schlabberigen Overall.
(Gelächter) -
12:09 - 12:12Ich sag Ihnen, ich sah nicht
wie ein idealer Kandidat aus, -
12:12 - 12:14der eine Fluglizenz bekommen soll.
(Gelächter) -
12:14 - 12:17Ich hielt mich am Tresen fest,
da ich nicht stehen konnte. -
12:17 - 12:19Ich sagte: "Hi, ich bin wegen der Flugstunde hier."
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12:19 - 12:22Sie schauten mich an und rannten nach hinten,
um den Schwarzen Peter zu vergeben. -
12:22 - 12:26"Du nimmst sie." "Nein, nein, du nimmst sie."
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12:26 - 12:27Letztlich kam ein Typ heraus. Er meinte:
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12:27 - 12:29"Hi, ich bin Andrew und
ich werde dich mit zum Fliegen nehmen." -
12:29 - 12:30Ich dann: "Toll." Und so fuhren sie mich runter,
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12:30 - 12:32sie brachten mich auf die Rollbahn
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12:32 - 12:34und dort stand dieses rot-weiß-blaue Flugzeug.
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12:34 - 12:37Es war wunderschön.
Sie hoben mich ins Cockpit. -
12:37 - 12:39Sie mussten mich über den Flügel
ins Cockpit schieben. -
12:39 - 12:42Sie setzten mich hin.
Überall gab es Knöpfe und Schieber. -
12:42 - 12:45Und ich sagte: "Wow, wie soll man wissen,
wofür all diese Knöpfe und Schieber sind?" -
12:45 - 12:48Andrew, der Lehrer, saß vorne
und startete das Flugzeug. -
12:48 - 12:50Er sagte: "Wollen Sie eine Runde herumfahren?"
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12:50 - 12:52Das ist, wenn man die Füße benutzt,
um die Ruderpedale zu treten, -
12:52 - 12:54und damit das Flugzeug am Boden kontrolliert.
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12:54 - 12:56Ich sagte: "Nein, ich kann meine Füße nicht benutzen."
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12:56 - 12:58Er sagte nur: "Oh."
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12:58 - 13:00Ich sagte: "Aber die Hände gehen,"
und er sagte: "OK." -
13:00 - 13:04So rollten wir zur Startbahn und er gab Schub.
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13:04 - 13:06Und als wir von der Startbahn abhoben
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13:06 - 13:10und sich die Räder vom Asphalt hoben und wir flogen,
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13:10 - 13:15hatte ich das unglaublichste Gefühl von Freiheit.
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13:15 - 13:18Und Andrew sagte mir,
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13:18 - 13:20als wir über das Trainingsgelände flogen:
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13:20 - 13:23"Sehen Sie die Berge da drüben?"
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13:23 - 13:24Und ich sagte: "Jap."
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13:24 - 13:29Und er sagte: "Also, Sie nehmen das Ruder
und fliegen uns dorthin." -
13:29 - 13:32Und als ich hinaufsah, wurde mir klar,
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13:32 - 13:35dass er auf die Blauen Berge zeigte,
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13:35 - 13:38wo alles begonnen hatte.
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13:38 - 13:42Und ich nahm das Ruder und flog.
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13:42 - 13:45Und ich war weit, weit weg vom Krankenhaus
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13:45 - 13:50und genau dann wusste ich, dass ich Pilotin werde.
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13:50 - 13:54Ich hatte keine Ahnung, wie ich jemals
einen physischen Test bestehen sollte. -
13:54 - 13:57Aber ich würde mich später darum kümmern,
da ich jetzt gerade einen Traum hatte. -
13:57 - 14:01Ich ging also nach Hause, nahm mir
ein Trainingtagebuch und ich hatte einen Plan. -
14:01 - 14:04Und ich übte laufen, so viel ich konnte,
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14:04 - 14:07und während mich erst noch zwei Leute halten mussten
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14:07 - 14:10und dann nur eine Person,
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14:10 - 14:12konnte ich schließlich um die Möbel laufen,
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14:12 - 14:14solange sie nicht zu weit auseinander standen.
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14:14 - 14:16Und dann machte ich große Fortschritte,
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14:16 - 14:19bis ich im Haus umherlaufen konnte,
mich an den Wänden festhaltend, -
14:19 - 14:22wie da, und Mama sagte,
dass sie mir immer folgen würde, -
14:22 - 14:26um meine Fingerabdrücke wegzuwischen.
(Gelächter.) -
14:26 - 14:31Aber immerhin wusste sie immer, wo ich war.
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14:31 - 14:33Während die Ärzte weiter operierten
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14:33 - 14:35und meine Körper zusammenflickten,
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14:35 - 14:39fuhr ich mit dem Lernen der Theorie weiter, und schließlich
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14:39 - 14:42schaffte ich erstaunlicherweise
den physischen Pilotentest, -
14:42 - 14:45das war mein grünes Licht zum Fliegen.
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14:45 - 14:47Und ich verbrachte jeden möglichen
Augenblick auf der Flugschule, -
14:47 - 14:49weit jenseits meiner Behaglichkeitsgrenze,
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14:49 - 14:51all diese jungen Typen,
die Quantas-Piloten werden wollten, -
14:51 - 14:55und ich wuselte erst in meinem Gips nebenher,
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14:55 - 14:57dann in meiner Stahlstütze, meinem Overall,
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14:57 - 15:01meiner Tasche mit Medikamenten und
Kathetern und meinem Humpeln, -
15:01 - 15:02und sie sahen mich immer so an und dachten:
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15:02 - 15:06"Oh, wem macht sie was vor?
Sie wird es nie schaffen." -
15:06 - 15:08Und manchmal dachte ich das Gleiche.
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15:08 - 15:12Aber das störte nicht, denn
ich hatte in mir eine Flamme, -
15:12 - 15:16die von meinem Verletzungen
nicht gelöscht werden konnte. -
15:16 - 15:18Und kleine Ziele hielten mich auf dem Weg,
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15:18 - 15:22und schließlich bekam ich meine Privat-Fluglizenz,
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15:22 - 15:27und dann lernte ich zu navigieren
und flog meine Freunde durch Australien. -
15:27 - 15:30Und dann lernte ich ein
zweimotoriges Flugzeug zu fliegen. -
15:30 - 15:33Und ich bekam meinen Zwei-Motor-Flugschein.
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15:33 - 15:36Und dann lernte ich bei gutem sowie
schlechtem Wetter zu fliegen -
15:36 - 15:38und bekam meine Instrumentenflugberechtigung.
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15:38 - 15:41Und dann bekam ich meine
kommerzielle Fluglizenz. -
15:41 - 15:44Und dann bekam ich meine Lehrberechtigung.
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15:44 - 15:47Danach fand ich mich an derselben Flugschule wieder,
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15:47 - 15:49wo ich zum ersten Mal geflogen war,
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15:49 - 15:53und brachte anderen Leuten das Fliegen bei,
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15:53 - 15:57knapp 18 Monate, nachdem ich aus
dem Krankenhaus entlassen worden war. -
15:57 - 16:08(Applaus)
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16:08 - 16:10Und dann dachte ich:
"Warum sollte ich hier aufhören? -
16:10 - 16:14Warum sollte ich nicht lernen, kopfüber zu fliegen?"
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16:14 - 16:16Und das tat ich, ich lernte, kopfüber zu fliegen
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16:16 - 16:20und wurde Kunstfluglehrerin.
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16:20 - 16:27Und Mama und Papa? Waren nie oben.
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16:27 - 16:32Aber dann wusste ich genau,
obwohl mein Körper limitiert war, -
16:32 - 16:37war mein Geist unaufhaltbar.
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16:37 - 16:41Der Philosoph Laotse sagte einmal,
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16:41 - 16:44"Wenn du loslässt, was du bist,
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16:44 - 16:47wirst du zu dem, was du sein könntest."
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16:47 - 16:52Ich weiß jetzt, dass nur aufgrund des Loslassens
von der, die zu sein ich glaubte, -
16:52 - 16:56ich mir ein neues Leben aufbauen konnte,
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16:56 - 17:01Erst als ich Abschied nahm vom Leben,
das ich haben sollte, -
17:01 - 17:06konnte ich das Leben empfangen,
was auf mich wartete. -
17:06 - 17:09Ich weiß jetzt, dass meine wahre Kraft
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17:09 - 17:12nie von meinem Körper ausging,
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17:12 - 17:17und obwohl meine physischen Fähigkeiten
sich drastisch geändert haben, -
17:17 - 17:21bin ich, wer ich bin, unverändert.
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17:21 - 17:25Die Piloten-Flamme in mir
war immer noch eine Flamme, -
17:25 - 17:30genau wie sie in jedem von uns lodert.
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17:30 - 17:33Ich weiß, dass ich nicht mein Körper bin.
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17:33 - 17:37Und ich weiß auch,
dass ihr nicht euer Körper seid. -
17:37 - 17:41Und es interessiert nicht, wie man aussieht,
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17:41 - 17:45wo man herkommt oder was man beruflich macht.
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17:45 - 17:51Das einzige was zählt, ist, dass wir
die Flamme der Menscheit schüren, -
17:51 - 17:55indem wir unser Leben als ultimativen
kreativen Ausdruck leben -
17:55 - 17:59und sind, wer wir wirklich sind,
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17:59 - 18:01da wir alle miteinander verbunden sind,
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18:01 - 18:05durch Abermillionen Strohhalme
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18:05 - 18:08und es ist Zeit, diese miteinander zu verbinden
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18:08 - 18:10und sie festzuhalten.
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18:10 - 18:15Und falls wir unserem Gemeinwohl
näher kommen sollten, -
18:15 - 18:17ist es Zeit, den Fokus vom Physischen abzuwenden
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18:17 - 18:21und im Gegenzug die Tugend des Herzens anzunehmen.
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18:21 - 18:25So erhebt eure Strohhalme, wenn ihr mir zustimmt.
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18:25 - 18:31VIelen Dank. (Applaus)
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18:31 - 18:36Vielen Dank.
- Title:
- Ein zerstörter Körper heißt nicht gleich zerstörte Person
- Speaker:
- Janine Shepherd
- Description:
-
Skilangläuferin Janine Shepherd träumte von einer olympischen Medaille – bis sie während einer Trainings-Fahrradtour von einem Truck getroffen wurde. Sie erzählt eine kraftvolle Geschichte über das menschliche Potential der Genesung. Ihre Meinung: Du bist nicht dein Körper und alte Träume loszulassen erlaubt es dir, neue Träume zu finden.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:57
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