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Die Problematik des Überschallknalls - Katerina Kaouri

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    Geschwindigkeit fasziniert
    die Menschen seit Ewigkeiten.
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    Der menschliche Fortschritt beruht
    auf ständig steigender Geschwindigkeit
  • 0:15 - 0:18
    und einer der wichtigsten Leistungen
    in diesem historischen Wettlauf
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    war das Durchbrechen der Schallmauer.
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    Kurz nach den ersten erfolgreichen Flügen
  • 0:25 - 0:30
    waren die Piloten begierig darauf,
    ihre Flugzeuge immer schneller zu fliegen.
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    Dabei verhinderten zunehmende Turbulenzen
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    und auf das Flugzeug wirkende Kräfte
    die weitere Beschleunigung.
  • 0:38 - 0:42
    Manche versuchten das Problem
    durch riskante Sturzflüge zu umgehen,
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    die häufig tragisch endeten.
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    Schließlich ermöglichte 1947
    ein verbessertes Design,
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    wie etwa das einstellbare Höhenleitwerk,
    das Pendelhöhenleitwerk,
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    einem amerikanischen Militärpiloten
    namens Chuck Yeager
  • 0:56 - 1:04
    das Flugzeug Bell X-1
    mit 1127 km/h zu fliegen
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    und als erster Mensch
    die Schallmauer zu durchbrechen
  • 1:07 - 1:10
    und sich schneller
    als der Schall zu bewegen.
  • 1:10 - 1:14
    Die Bell X-1 war das erste von vielen
    nachfolgenden Überschallflugzeugen,
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    die mit späterer Bauweise,
    Geschwindigkeiten über Mach 3 erreichten.
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    Flugzeuge mit Überschallgeschwindigkeit
    erzeugen eine Druckwelle
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    mit einem donnergleichen Lärm,
    dem Überschallknall,
  • 1:26 - 1:29
    der bei darunter befindlichen Menschen
    und Tieren Schmerzen verursacht,
  • 1:29 - 1:31
    oder sogar Gebäude beschädigt.
  • 1:31 - 1:35
    Darum untersuchten Wissenschaftler
    weltweit den Überschallknall,
  • 1:35 - 1:38
    bemühten sich ihren Weg
    in der Atmosphäre vorherzusagen,
  • 1:38 - 1:42
    wo sie auftreffen
    und wie laut sie sein werden.
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    Um besser zu verstehen,
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    wie Wissenschaftler
    den Überschallknall untersuchen,
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    beginnen wir mit Grundlagen des Schalls.
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    Angenommen du wirfst einen
    kleinen Stein in einen ruhigen Teich.
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    Was siehst Du?
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    Der Stein verursacht Wellen,
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    die sich im Wasser in jede Richtung
    mit derselben Geschwindigkeit ausbreiten.
  • 1:59 - 2:03
    Die Kreise, deren Radius größer wird,
    nennt man Wellenfronten.
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    In ähnlicher Weise,
    obwohl wir sie nicht sehen können,
  • 2:06 - 2:10
    erzeugt eine feststehende Schallquelle,
    wie eine Stereoanlage, Schallwellen,
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    die sich nach außen fortpflanzen.
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    Die Geschwindigkeit der Wellen
    hängt von Faktoren ab,
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    wie der Höhe und der Lufttemperatur,
    durch die sie sich bewegen.
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    Auf Meereshöhe bewegt sich Schall
    mit ungefähr 1225 km/h.
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    Aber statt Kreisen auf einer
    zweidimensionalen Oberfläche
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    sind die Wellenfronten nun
    konzentrische Kugeln,
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    wobei sich der Schall
    an Strahlen längs bewegt,
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    die lotrecht zu diesen Wellen verlaufen.
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    Denke nun eine Schallquelle in Bewegung,
    wie etwa eine Zugpfeife.
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    Bewegt sich die Quelle
    in eine bestimmte Richtung weiter,
  • 2:43 - 2:48
    werden die fortlaufenden Wellen davor
    dicht aneinander gepackt.
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    Die größere Wellenfrequenz ist die Ursache
    für den berühmten Doppler-Effekt,
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    wobei näher kommende Objekte
    in einer höheren Tonlage klingen.
  • 2:56 - 3:00
    Aber solange sich die Quelle
    langsamer als die Schallwellen bewegt,
  • 3:00 - 3:03
    bleiben sie ineinander verschachtelt.
  • 3:03 - 3:08
    Durchbricht ein Objekt die Schallmauer,
    indem es schneller als der Schall ist,
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    ändert sich das Bild dramatisch.
  • 3:10 - 3:13
    Da es Schallwellen überholt,
    die es ausgesendet hat,
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    während es neue Wellen
    am aktuellen Aufenthaltsort erzeugt,
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    werden diese zusammen gezwungen,
    einen Mach'schen Kegel zu bilden.
  • 3:20 - 3:23
    Kein Ton ist zu hören, wenn es sich
    einem Beobachter nähert,
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    weil sich das schallerzeugende Objekt
    schneller als der Schall bewegt,
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    Erst nachdem sich das Objekt
    vorbei bewegt hat,
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    hört der Beobachter den Überschallknall.
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    Dort wo der Mach'sche Kegel
    auf den Boden trifft,
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    bildet sich eine Hyperbel,
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    indem es bei der Vorwärtsbewegung
    eine Spur hinterlässt, die Schallschleppe.
  • 3:41 - 3:46
    Dadurch lässt sich das Gebiet bestimmen,
    das der Überschallknall getroffen hat.
  • 3:46 - 3:49
    Wie findet man heraus,
    wie stark ein Überschallknall sein wird?
  • 3:49 - 3:53
    Das erfordert die berühmten
    Navier-Stokes-Gleichungen zu lösen,
  • 3:53 - 3:56
    um die Schwankungen
    des Luftdrucks zu bestimmen,
  • 3:56 - 4:00
    während das Überschallflugzeug
    durch diese Luft fliegt.
  • 4:00 - 4:04
    Das hat die als N-Welle bekannte
    Drucksignatur zur Folge.
  • 4:04 - 4:06
    Was hat es mit dieser Form auf sich?
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    Der Überschallknall tritt auf, wenn es
    eine plötzliche Druckänderung gibt
  • 4:10 - 4:12
    und die N-Welle umfasst zwei Knalle:
  • 4:12 - 4:15
    einen, bei dem ersten Druckanstieg
    an der Flugzeugnase,
  • 4:15 - 4:18
    und einen weiteren,
    wenn das Heck den Schall überholt,
  • 4:18 - 4:21
    und der Druck plötzlich
    wieder normal wird.
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    Das verursacht einen doppelten Knall,
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    den das menschliche Ohr aber gewöhnlich
    als einzelnen Knall wahrnimmt.
  • 4:27 - 4:30
    In der Praxis können Computermodelle,
    die diese Grundlagen anwenden,
  • 4:30 - 4:34
    häufig Ort und Stärke des Überschallknalls
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    für eingegebene Witterungsverhältnisse
    und Flugbahnen vorherbestimmen.
  • 4:38 - 4:41
    Es wird permanent geforscht,
    um ihre Wirkungen abzuschwächen.
  • 4:41 - 4:46
    Derweil bleiben Überschallflüge
    über dem Land verboten.
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    Ist der Überschallknall
    eine kürzliche Schöpfung?
  • 4:49 - 4:50
    Nicht unbedingt.
  • 4:50 - 4:53
    Während wir versuchen
    sie leiser zu machen,
  • 4:53 - 4:56
    haben ein paar Tierarten
    Überschallknalle zu ihrem Vorteil genutzt.
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    Der riesige Diplodocus
    konnte möglicherweise
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    seinen Schwanz mit über 1200 km/h
    schneller als den Schall knallen lassen,
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    möglicherweise um Räuber abzuschrecken.
  • 5:08 - 5:13
    Manche Krebsarten erzeugen unter Wasser
    auch eine ähnliche Druckwelle,
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    um Beute mit nur einem Peitschenknall
    ihrer übergroßen Scheren
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    aus der Entfernung zu betäuben
    oder sogar zu töten.
  • 5:20 - 5:22
    Während wir Menschen
    große Fortschritte gemacht haben
  • 5:22 - 5:25
    bei unserem unablässigen Streben
    nach Geschwindigkeit,
  • 5:25 - 5:28
    stellt sich heraus,
    dass die Natur schneller war.
Title:
Die Problematik des Überschallknalls - Katerina Kaouri
Speaker:
Katerina Kaouri
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/what-causes-sonic-booms-katerina-kaouri

Objekte, die schneller als die Schallgeschwindigkeit fliegen (wie wirklich schnelle Flugzeuge) erzeugen eine Druckwelle, die von einem donnergleichen Lärm begleitet wird: dem Überschallknall. Diese gewaltigen Geräusche können bei Menschen und Tieren Schmerzen verursachen und sogar nahegelegene Gebäude beschädigen. Katerina Kaouri beschreibt genau, wie Wissenschaftler Mathematik einsetzen, um die Wege der Überschallknalle in der Atmosphäre, wo sie auftreffen und wie laut sie sein werden, vorherzusagen.

Lektion von Katerina Kaouri, Animation von Anton Bogaty.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:44
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for The sonic boom problem
Angelika Lueckert Leon accepted German subtitles for The sonic boom problem
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for The sonic boom problem
Johannes Duschner edited German subtitles for The sonic boom problem
Johannes Duschner edited German subtitles for The sonic boom problem
Johannes Duschner edited German subtitles for The sonic boom problem
Johannes Duschner edited German subtitles for The sonic boom problem

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