Die Macht der Herdenimmunität
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0:01 - 0:05Eine meiner ersten Patienten
als Kinderärztin war Sol, -
0:05 - 0:08ein entzückendes Baby von einem Monat,
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0:08 - 0:12die mit einer schweren Atemwegsinfektion
in den Behandlungsraum kam. -
0:12 - 0:14Bis zu diesem Zeitpunkt
hatte ich noch nie gesehen, -
0:14 - 0:17dass sich eine Erkrankung
so rapide verschlimmert. -
0:17 - 0:20Nach nur zwei Tagen
musste sie beatmet werden -
0:20 - 0:21und am dritten Tag starb sie.
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0:22 - 0:25Sol litt an Keuchhusten.
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0:25 - 0:28Nachdem wir den Fall
auf der Station besprochen hatten -
0:28 - 0:30und ich meinen Emotionen
freien Lauf gelassen hatte, -
0:30 - 0:32sagte der Stationsarzt zu mir:
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0:32 - 0:36"Okay, atme tief durch,
wasch dir das Gesicht, -
0:36 - 0:39denn jetzt erwartet uns
der schwierigste Teil: -
0:39 - 0:40das Gespräch mit den Eltern."
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0:42 - 0:45In dem Moment gehen dir
tausend Fragen durch den Kopf. -
0:46 - 0:48Von der Frage, warum ein einmonatiges Baby
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0:48 - 0:51so viel Pech haben kann,
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0:51 - 0:54bis zur Frage, ob es
zu verhindern gewesen wäre. -
0:55 - 0:57Bevor es die Impfungen gab,
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0:57 - 1:00starben jährlich Millionen Menschen
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1:00 - 1:02an Infektionskrankheiten.
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1:03 - 1:06Während der Grippeepidemie im Jahr 1918
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1:06 - 1:09starben 50 Millionen Menschen.
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1:10 - 1:12Das sind mehr Menschen
als im heutigen Argentinien leben. -
1:13 - 1:17Vielleicht erinnern sich die älteren
noch an die Polio-Epidemie, -
1:17 - 1:20die 1956 in Argentinien wütete.
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1:20 - 1:23Zu diesem Zeitpunkt gab es
noch keinen Polioimpfstoff. -
1:23 - 1:25Die Menschen konnten nichts tun.
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1:25 - 1:26Sie wurden verrückt.
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1:26 - 1:28Sie bemalten die Bäume mit Kalk.
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1:28 - 1:31Sie behängten die Kleidung
der Kinder mit Kampfersäckchen, -
1:31 - 1:33als ob das was geholfen hätte.
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1:34 - 1:38Während der Polio-Epidemie
starben Tausende von Menschen -
1:38 - 1:43und Tausende von Menschen kämpften
mit neurologischen Folgeerscheinungen. -
1:44 - 1:46Das weiß ich, da ich darüber gelesen habe.
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1:46 - 1:48Dank der Impfungen
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1:48 - 1:51hatte meine Generation das Glück,
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1:51 - 1:54von solchen grausamen Epidemien
verschont zu bleiben. -
1:54 - 1:56Impfungen gehören zu den größten Erfolgen
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1:56 - 1:58der Volksgesundheit des 20. Jahrhunderts.
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1:59 - 2:01Nach dem Trinkwasser
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2:01 - 2:05haben sie den größten Beitrag zur Senkung
der Sterblichkeitsrate geleistet, -
2:05 - 2:07noch mehr als Antibiotika.
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2:08 - 2:10Durch Impfungen wurden auf diesem Planeten
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2:10 - 2:12gefährliche Krankheiten,
wie die Windpocken, ausgelöscht -
2:12 - 2:16und die Sterblichkeitsrate
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2:16 - 2:22durch andere Krankheiten, wie Masern,
Keuchhusten, Polio usw., gesenkt. -
2:22 - 2:26Alle diese Krankheiten gehören
zur Gruppe der Krankheiten, -
2:26 - 2:29die durch Impfungen vermeidbar sind.
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2:30 - 2:32Was bedeutet das?
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2:32 - 2:34Das es möglich ist, sie zu verhindern,
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2:34 - 2:37wenn man etwas dagegen unternimmt.
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2:37 - 2:39Man muss sich impfen lassen.
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2:39 - 2:44Der Großteil, wenn nicht sogar alle hier,
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2:44 - 2:47wurde bereits einmal im Leben geimpft.
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2:48 - 2:49Ich bin mir nicht sicher,
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2:49 - 2:54ob viele von uns wissen,
welche Impfungen oder Auffrischungen -
2:54 - 2:57wir als Erwachsene benötigen.
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2:59 - 3:02Haben Sie sich schon einmal
gefragt, wen wir schützen, -
3:02 - 3:04wenn wir uns impfen lassen?
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3:05 - 3:06Was will ich damit sagen?
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3:06 - 3:09Gibt es einen Effekt,
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3:09 - 3:12der über den Eigenschutz hinausgeht?
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3:13 - 3:15Lassen Sie mich Ihnen etwas erklären.
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3:16 - 3:17Stellen Sie sich vor,
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3:17 - 3:19dass wir uns in einer Stadt befinden,
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3:19 - 3:23in der eine bestimmte Krankheit,
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3:23 - 3:25wie die Masern, nicht existiert.
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3:25 - 3:26Was will ich damit sagen?
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3:27 - 3:30In jener Stadt hatte noch nie jemand
Kontakt mit dieser Krankheit, -
3:30 - 3:32d.h. niemand hat natürliche Abwehrkräfte.
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3:32 - 3:35Niemand wurde zudem gegen Masern geimpft.
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3:35 - 3:37Wenn in dieser Stadt eines Tages
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3:37 - 3:40eine an Masern erkrankte Person erscheint,
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3:41 - 3:44wird die Krankheit
auf wenig Widerstand stoßen, -
3:44 - 3:47sich von Person zu Person übertragen
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3:47 - 3:49und sich in kürzester Zeit
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3:49 - 3:51in der ganzen Stadt ausbreiten.
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3:52 - 3:53Nach einer bestimmten Zeit
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3:53 - 3:57wird ein Großteil
der Bevölkerung erkrankt sein. -
3:57 - 4:02Das geschah zu einer Zeit,
als es noch keine Impfungen gab. -
4:03 - 4:07Jetzt stellen Sie sich
das komplette Gegenteil vor. -
4:07 - 4:09Wir befinden uns in einer Stadt,
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4:09 - 4:12in der mehr als 90 % der Bevölkerung
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4:12 - 4:15Abwehrkräfte gegen die Masern haben.
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4:15 - 4:17Entweder sie hatten bereits die Krankheit,
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4:17 - 4:19entwickelten natürliche Abwehrkräfte
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4:19 - 4:19und überlebten
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4:19 - 4:22oder aber sie erhielten
eine Impfung gegen die Masern. -
4:23 - 4:25Wenn in dieser Stadt eines Tages
-
4:25 - 4:28eine an Masern erkrankte Person erscheint,
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4:29 - 4:32wird die Krankheit
auf viel Widerstand stoßen -
4:32 - 4:35und sich nicht so schnell
unter den Menschen ausbreiten. -
4:37 - 4:40Die Ausbreitung hält sich
höchstwahrscheinlich in Grenzen -
4:40 - 4:43und die Masern brechen nicht aus.
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4:45 - 4:47Bitte bedenken Sie,
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4:48 - 4:51dass geimpfte Personen
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4:51 - 4:54nicht nur sich selbst schützen,
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4:54 - 4:58sondern auch das Ausbreiten der Krankheit
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4:58 - 4:59in der Gemeinschaft verhindern.
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4:59 - 5:04Sie schützen indirekt Personen
in der Gemeinschaft, -
5:04 - 5:06die nicht geimpft sind.
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5:07 - 5:09Sie erschaffen eine Art Schutzschild,
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5:09 - 5:13damit diese Personen nicht in den Kontakt
mit der Krankheit kommen -
5:13 - 5:15und so geschützt werden.
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5:17 - 5:23Diesen indirekten Schutz
von ungeimpften Personen -
5:23 - 5:27durch reines Umgebensein
von geimpften Personen -
5:27 - 5:31nennt man Herdenimmunität.
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5:33 - 5:35Viele Personen einer Gemeinschaft
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5:35 - 5:39sind fast ausschließlich
von dieser Herdenimmunität abhängig, -
5:39 - 5:41um sich vor Krankheiten zu schützen.
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5:43 - 5:46Diese Personen sind keine
fiktiven Charaktere einer Animation. -
5:47 - 5:49Es sind unsere Nichten und Neffen,
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5:49 - 5:50unsere Kinder,
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5:50 - 5:52die vielleicht noch zu klein sind
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5:52 - 5:54für die erste Impfung.
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5:54 - 5:57Es sind unsere Eltern, unsere Geschwister,
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5:57 - 5:59unsere Bekannten,
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5:59 - 6:01die vielleicht krank sind
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6:01 - 6:04und Medikamente einnehmen,
die ihre Abwehrkräfte schwächen. -
6:05 - 6:11Es sind auch jene Personen, die allergisch
auf eine bestimmte Impfung sind. -
6:11 - 6:13Es kann sogar jeden von uns betreffen,
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6:13 - 6:15denn auch wenn wir geimpft sind,
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6:15 - 6:17kann die Impfung in unserem Körper
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6:17 - 6:19nicht den gewünschten Effekt erzielen.
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6:19 - 6:21Denn nicht alle Impfungen
sind zu 100 % effektiv. -
6:23 - 6:27Alle diese Personen
sind fast ausschließlich -
6:27 - 6:29von der Herdenimmunität abhängig,
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6:29 - 6:31um sich vor Krankheiten zu schützen.
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6:32 - 6:37Um diese Herdenimmunität zu erreichen,
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6:37 - 6:41muss ein hoher Prozentsatz
der Bevölkerung geimpft sein. -
6:42 - 6:45Dieser Prozentsatz wird Schwelle genannt.
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6:45 - 6:49Diese Schwelle hängt
von vielen Faktoren ab. -
6:49 - 6:51Sie ist abhängig von der Art des Keimes
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6:51 - 6:53und von der Beschaffenheit
der Immunabwehr, -
6:53 - 6:55die die Impfung erzeugt.
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6:55 - 6:58Alle diese Faktoren haben etwas gemein:
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6:58 - 7:02wenn der Prozentsatz
der Bevölkerung einer Gemeinschaft, -
7:02 - 7:04der geimpft ist,
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7:04 - 7:06unterhalb dieses Schwellwerts liegt,
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7:06 - 7:11kann sich die Krankheit
viel leichter ausbreiten -
7:11 - 7:16und es kommt zu einem Ausbruch
dieser Krankheit in der Gemeinschaft. -
7:16 - 7:23Es können sogar bereits verschwundene
Krankheiten wieder auftauchen. -
7:24 - 7:26Das ist nicht nur reine Theorie.
-
7:26 - 7:29Das ist bereits passiert
und passiert immer wieder. -
7:31 - 7:341998 veröffentlichte
ein britischer Forscher -
7:34 - 7:38einen Artikel in einer der wichtigsten
Fachzeitschriften für Medizin, -
7:38 - 7:41der besagte, dass die Dreifachimpfung
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7:41 - 7:44gegen Masern, Mumps und Röteln
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7:44 - 7:46Autismus zur Folge haben kann.
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7:46 - 7:48Das hatte unmittelbare Folgen.
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7:49 - 7:51Die Menschen hörten auf,
sich impfen zu lassen. -
7:51 - 7:54Sie ließen auch ihre Kinder
nicht mehr impfen. -
7:54 - 7:55Was geschah dann?
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7:55 - 7:58Die Anzahl der geimpften Personen
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7:58 - 8:00sank in vielen Gemeinschaften der Welt
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8:00 - 8:02unter diesen Schwellwert.
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8:02 - 8:03Es kam zum Ausbruch von Masern,
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8:03 - 8:05in vielen Städten weltweit.
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8:05 - 8:08In den USA, in Europa.
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8:08 - 8:10Viele Menschen erkrankten
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8:10 - 8:13und starben an Masern.
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8:14 - 8:15Was ist geschehen?
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8:15 - 8:18Dieser Artikel hat auch unter Medizinern
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8:18 - 8:19fuhr Aufruhr gesorgt.
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8:19 - 8:22Dutzende Forscher wollten herausfinden,
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8:22 - 8:24ob das wirklich wahr ist.
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8:24 - 8:28Nicht nur, dass niemand
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8:28 - 8:31einen Zusammenhang
zwischen der Dreifachimpfung -
8:31 - 8:34und dem Autismus
in der Bevölkerung finden konnte. -
8:34 - 8:38Es zeigte sich viel mehr, dass
der Artikel Unwahrheiten enthielt. -
8:38 - 8:41Nicht nur das. Er war
vielmehr irreführend. -
8:42 - 8:44Es war reiner Betrug.
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8:44 - 8:52Die Zeitschrift hat den Artikel
tatsächlich 2010 öffentlich widerrufen. -
8:52 - 8:54Einer der Hauptgründe und Ausreden,
-
8:54 - 8:58sich nicht impfen zu lassen,
sind die Nebenwirkungen. -
8:59 - 9:02Die Impfungen, wie auch Medikamente,
-
9:02 - 9:05können Nebenwirkungen hervorrufen.
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9:06 - 9:08Der Großteil davon ist
harmlos und vorübergehend. -
9:08 - 9:14Der Nutzen ist größer
als mögliche Komplikationen. -
9:15 - 9:18Wenn wir krank sind,
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9:18 - 9:20möchten wir so schnell wie möglich
wieder gesund werden. -
9:20 - 9:22Viele von uns nehmen,
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9:22 - 9:24wenn wir eine Infektion haben,
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9:24 - 9:25Antibiotika ein.
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9:26 - 9:29Wenn wir an Bluthochdruck leiden,
nehmen wir Blutdrucksenker ein. -
9:29 - 9:31Wir nehmen Herz-Kreislauf-Medikamente.
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9:31 - 9:33Warum? Weil wir krank sind
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9:33 - 9:35und schnell gesund werden wollen.
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9:35 - 9:36Wir hinterfragen es nicht.
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9:37 - 9:39Warum ist es so schwer,
-
9:39 - 9:41an Krankheitsvorsorge zu denken,
-
9:41 - 9:44uns um uns zu kümmern,
solange wir gesund sind? -
9:45 - 9:47Wir schützen uns sehr vor Krankheiten
-
9:47 - 9:51oder vor unmittelbarer Gefahr.
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9:52 - 9:58Die Mehrheit der hier Anwesenden müsste
sich an die Grippe-A-Pandemie erinnern, -
9:58 - 10:02die hier in Argentinien
und weltweit 2009 herrschte. -
10:02 - 10:05Als die ersten Fälle bekannt wurden,
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10:05 - 10:09begann hier in Argentinien
gerade die Winterzeit. -
10:10 - 10:12Man wusste absolut gar nichts.
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10:12 - 10:13Es war ein totales Chaos.
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10:13 - 10:15Alle trugen Mundschutz auf der Straße.
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10:15 - 10:17Wir stürmten die Apotheken,
-
10:17 - 10:19um Alkohol-Gel zu kaufen.
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10:19 - 10:22Die Menschen standen für Impfungen
in den Apotheken Schlange, -
10:22 - 10:24von denen sie nicht einmal wussten,
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10:24 - 10:27ob sie sie vor dem neuen Virus
schützen würden. -
10:27 - 10:29Man wusste absolut gar nichts.
-
10:29 - 10:32Ich arbeitete zu der Zeit
neben meinem Forschungsstipendium -
10:32 - 10:35in einer Stiftung namens Fundación Infant
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10:35 - 10:37als Kinderärztin für Hausbesuche
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10:37 - 10:39in einer privatmedizinische Einrichtung.
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10:39 - 10:43Mein Dienst begann um 8 Uhr morgens
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10:43 - 10:47und schon um 8 Uhr hatte ich
eine Liste von 50 geplanten Hausbesuchen. -
10:47 - 10:50Es war ein Chaos und die Leute
wussten sich nicht zu helfen. -
10:50 - 10:53Ich wurde aufmerksam
-
10:53 - 10:55auf die Eigenschaften der Patienten,
die ich behandelte. -
10:55 - 10:57Es waren Patienten, etwas größer,
-
10:57 - 11:00als wir es gewohnt waren,
im Winter zu sehen, -
11:00 - 11:02mit längeren Fieberperioden.
-
11:02 - 11:06Ich erzählte das meinem Mentor
des Forschungsstipendiums -
11:06 - 11:10und er wiederum
hatte von einem Kollegen gehört, -
11:10 - 11:12dass sehr viele schwangere Frauen
-
11:12 - 11:14und junge Erwachsene
-
11:14 - 11:19mit gravierenden Krankheitsbildern
auf der Intensivstation lagen. -
11:20 - 11:24Daraufhin versuchten wir herauszufinden,
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11:24 - 11:26was da vor sich ging.
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11:27 - 11:30Montag frühmorgens nahmen wir das Auto
-
11:30 - 11:33und fuhren in ein Krankenhaus
in der Provinz Buenos Aires, -
11:33 - 11:35wovon wir dachten, dass es für jene Fälle
-
11:35 - 11:39von mit dem neuen Grippevirus
Infizierten zuständig sei. -
11:39 - 11:42Wir kamen in ein Krankenhaus
vollgepackt mit Menschen. -
11:42 - 11:45Das gesamte medizinische Personal
trug raumfahrtartige Schutzanzüge. -
11:45 - 11:47Wir hatten einen Mundschutz eingesteckt.
-
11:47 - 11:50Ich als Hypochonder
atmete 2 Stunden nicht. -
11:50 - 11:53Wir konnten jedoch sehen, was geschah.
-
11:53 - 11:56Sofort kontaktierten wir
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11:56 - 12:00Kinderärzte aus sechs
Krankenhäusern der Hauptstadt -
12:00 - 12:01und dem Umland von Buenos Aires.
-
12:01 - 12:04Wir nahmen uns vor,
so schnell wie möglich herauszufinden, -
12:04 - 12:10wie sich der neue Virus
in den Kindern verhielt. -
12:11 - 12:14In einem Arbeitsmarathon
-
12:14 - 12:17von weniger als drei Monaten
-
12:17 - 12:23konnten wir herausfinden,
wie sich dieser neue Virus H1N1 -
12:23 - 12:29bei den 251 wegen diesem Virus
stationär aufgenommenen Kindern auswirkte. -
12:30 - 12:34Wir erkannten, welche Kinder
am schwersten erkrankten. -
12:34 - 12:35Das waren Kinder unter vier Jahren,
-
12:35 - 12:37hauptsächlich jene unter einem Jahr,
-
12:37 - 12:40Patienten mit neurologischen Erkrankungen,
-
12:40 - 12:43sowie Babys mit chronischen Lungenleiden.
-
12:43 - 12:48Diese Risikogruppen zu
identifizieren, war sehr wichtig, -
12:48 - 12:51um sie als besonders gefährdete Gruppen
-
12:51 - 12:53in den Empfehlungen
zur Grippeimpfung zu definieren, -
12:53 - 12:55nicht nur hier in Argentinien,
-
12:55 - 12:58sondern auch in anderen Ländern,
-
12:58 - 13:00in denen die Pandemie
noch nicht angekommen war. -
13:01 - 13:05Ein Jahr später, als es eine Impfung
-
13:05 - 13:07gegen den pandemischen Virus H1N1 gab,
-
13:08 - 13:10wollten wir wissen, was das bewirkte.
-
13:10 - 13:13Nach einer großangelegten Impfkampagne,
-
13:13 - 13:16die dem Schutz der Risikogruppen diente,
-
13:18 - 13:20wurde in diesen Krankenhäusern,
-
13:20 - 13:25wo 93 % der Risikogruppen geimpft wurden,
-
13:25 - 13:31nicht ein Patient wegen dem pandemischen
Virus H1N1 stationär aufgenommen. -
13:31 - 13:36(Applaus)
-
13:36 - 13:402009, 251.
-
13:41 - 13:442010, null.
-
13:45 - 13:50Sich impfen zu lassen
ist eine eigenverantwortliche Handlung, -
13:50 - 13:53die jedoch enorme Auswirkungen
auf die Gemeinschaft hat. -
13:54 - 14:00Wenn ich mich impfen lasse,
schütze ich nicht nur mich selbst, -
14:00 - 14:02sondern auch die anderen.
-
14:03 - 14:06Sol hatte Keuchhusten.
-
14:08 - 14:10Sol war noch sehr klein
-
14:10 - 14:14und noch nicht gegen Keuchhusten geimpft.
-
14:15 - 14:19Ich frage mich immer noch,
was geschehen wäre, -
14:19 - 14:24wenn alle Personen in Sols Umfeld
geimpft gewesen wären. -
14:26 - 14:30(Applaus)
- Title:
- Die Macht der Herdenimmunität
- Speaker:
- Romina Libster
- Description:
-
Wie können Impfungen vor Krankheiten schützen, sogar jene Personen, die noch nicht geimpft wurden? Mithilfe des Konzepts der sogenannten "Herdenimmunität", d.h. durch eine Massenimpfung innerhalb einer Gemeinschaft, um die Infektionskette zu unterbrechen. Die Gesundheitsexpertin Ramona Libster demonstriert uns, wie die Herdenimmunität den tödlichen Ausbruch von H1N1 in ihrer Heimatstadt verhinderte.
- Video Language:
- Spanish
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:41
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