Richard Weller: Ist die Sonne gut fürs Herz?
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0:00 - 0:03Bevor ich Dermatologe wurde,
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0:03 - 0:05war ich in der Allgemeinmedizin tätig,
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0:05 - 0:08so wie die meisten Dermatologen
in Großbritannien. -
0:08 - 0:10Am Ende dieser Zeit ging ich nach Australien,
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0:10 - 0:11vor etwa 20 Jahren.
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0:11 - 0:14Wenn man nach Australien geht, merkt man,
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0:14 - 0:16dass die Australier sehr vom
Konkurrenzdenken geprägt sind. -
0:16 - 0:18Und dass sie keine
großherzigen Gewinner sind. -
0:18 - 0:20Und das ist oft passiert:
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0:20 - 0:23"Ihr Briten könnt weder Cricket noch Rugby."
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0:23 - 0:25Das konnte ich akzeptieren.
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0:25 - 0:27Aber bei der Arbeit –
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0:27 - 0:30und wir hatten jede Woche einen
so genannten Journal-Club, -
0:30 - 0:32wo man zusammen mit den anderen Ärzten
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0:32 - 0:34einen wissenschaftlichen Artikel
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0:34 - 0:36aus der Medizin besprach.
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0:36 - 0:39Einmal ging es um die Sterblichkeitsrate
bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, -
0:39 - 0:43ein trockenes Thema – wie viele
Leute sterben an Herzkrankheiten, -
0:43 - 0:44was sind die Raten.
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0:44 - 0:46Und wieder waren sie besser als wir:
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0:46 - 0:49"Ihr Briten und eure Sterblichkeitsrate
bei Herzkrankheiten ist schockierend." -
0:49 - 0:51Und natürlich hatten sie Recht.
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0:51 - 0:55Australien hat ein Drittel weniger
Herz-Kreislauf-Erkrankungen als wir – -
0:55 - 0:59weniger Tote aufgrund von Herzinfarkten,
Herzversagen, weniger Schlaganfälle – -
0:59 - 1:01sie sind einfach allgemein viel gesünder.
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1:01 - 1:03Und natürlich behaupteten sie,
dass dies an ihrer -
1:03 - 1:05hervorragenden Moral und
ihrer Fitness liegen würde, -
1:05 - 1:09weil sie Australier sind und wir
schmächtige Briten, und so weiter. -
1:09 - 1:14Aber nicht nur Australier
sind gesünder als die Briten. -
1:14 - 1:17Innerhalb Großbritanniens
gibt es ein Gesundheitsgefälle – -
1:17 - 1:19man nennt das standardisierte
Mortalitätsrate, -
1:19 - 1:21quasi Ihre Sterbewahrscheinlichkeit.
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1:21 - 1:25Das sind Daten aus einem Artikel
von vor etwa 20 Jahren, -
1:25 - 1:26aber sie stimmen noch heute.
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1:26 - 1:29Vergleichen wir die Sterblichkeitsrate
am 50. Breitengrad Nord – -
1:29 - 1:31das ist im Süden, London und so weiter –
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1:31 - 1:35mit dem 55. Breitengrad –
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1:35 - 1:37die schlechte Nachricht: hier liegt Glasgow.
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1:37 - 1:40Ich bin aus Edinburgh.
Edinburgh ist leider auch da. -
1:40 - 1:44(Lachen)
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1:44 - 1:48Also was verursacht diese schreckliche Lücke hier,
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1:48 - 1:50zwischen uns hier oben in Südschottland
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1:50 - 1:51und dem Süden?
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1:51 - 1:52Nun wissen wir übers Rauchen Bescheid,
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1:52 - 1:55über frittierte Marsriegel, Pommes –
die Glasgow-Diät. -
1:55 - 1:56Das ganze Zeug.
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1:56 - 1:59Aber diese Grafik berücksichtigt
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1:59 - 2:01alle diese bereits bekannten Risikofaktoren.
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2:01 - 2:05Hier sind bereits alle bekannten
Risikofaktoren berücksichtigt: -
2:05 - 2:07Rauchen, soziale Herkunft, Ernährung,
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2:07 - 2:09Was bleibt, ist dieser Abstand,
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2:09 - 2:13dieser Anstieg der Sterblichkeitsrate,
je weiter man nach Norden kommt. -
2:13 - 2:15Natürlich spielt Sonnenlicht dabei eine Rolle.
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2:15 - 2:18Und Vitamin D hat viel Presse bekommen,
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2:18 - 2:20und eine Menge Leute machen
sich langsam darüber Sorgen. -
2:20 - 2:24Wir brauchen Vitamin D. Man fordert
jetzt eine Mindestmenge für Kinder. -
2:24 - 2:26Meine Großmutter wuchs in Glasgow auf,
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2:26 - 2:29damals in den 20er und 30er Jahren,
als Rachitis ein echtes Problem war -
2:29 - 2:32und Lebertran eingeführt wurde.
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2:32 - 2:36Und das hat wirklich die Rachitis verhindert,
die früher sehr häufig in der Stadt vorkam. -
2:36 - 2:39Und als Kind gab mir meine Großmutter Lebertran.
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2:39 - 2:42Ich erinnere mich deutlich –
niemand vergisst Lebertran. -
2:42 - 2:47Aber ein Zusammenhang: Je mehr
Vitamin D im Blutspiegel der Leute ist, -
2:47 - 2:51desto weniger Herzkrankheiten
haben sie, weniger Krebs. -
2:51 - 2:54Es gibt anscheinend viele Daten, die andeuten,
dass Vitamin D sehr gut für uns ist. -
2:54 - 2:57Und um Rachitis zu verhindern und so weiter.
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2:57 - 2:59Aber wenn man Menschen
Vitamin-D-Ergänzungsmittel gibt, -
2:59 - 3:03ändert man nicht die hohe Anzahl
der Herzerkrankungen. -
3:03 - 3:07Und der Nachweis, dass es Krebs
verhindert, ist noch nicht groß. -
3:07 - 3:11Ich werde also behaupten, dass Vitamin D
nicht der einzige Schlüssel hier ist. -
3:11 - 3:15Es ist nicht die einzige Ursache für
die Verhinderung von Herzerkrankungen. -
3:15 - 3:19Hohe Vitamin-D-Werte deuten
auf erhöhte Sonneneinstrahlung hin, -
3:19 - 3:22und Sonneneinstrahlung ist,
wie ich noch zeigen werde, -
3:22 - 3:25gut gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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3:25 - 3:27Auf jeden Fall kam ich zurück aus Australien
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3:27 - 3:30und trotz des offensichtlichen
Gesundheitsrisikos zog ich nach Aberdeen. -
3:30 - 3:33(Lachen)
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3:33 - 3:36In Aberdeen begann ich meine
Ausbildung in der Dermatologie. -
3:36 - 3:38Aber ich interessierte mich
auch für die Forschung, -
3:38 - 3:41und besonders für die
Substanz Stickstoffmonoxid. -
3:41 - 3:42Diese drei Jungs hier oben,
-
3:42 - 3:44Furchgott, Murad und Ignarro,
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3:44 - 3:47haben damals 1998 den Nobelpreis
für Medizin gewonnen. -
3:47 - 3:49Und sie waren die ersten Menschen, die den
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3:49 - 3:53neuen chemischen Überträger
Stickstoffmonoxid beschrieben. -
3:53 - 3:56Stickstoffmonoxid erweitert Blutgefäße,
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3:56 - 3:58also senkt es Ihren Blutdruck.
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3:58 - 4:02Es erweitert auch die Kranzarterien,
also verhindert es Angina Pectoris. -
4:02 - 4:03Es ist bemerkenswert, dass wir
-
4:03 - 4:07in der Vergangenheit bei chemischen
Botenstoffen im Körper -
4:07 - 4:10an komplizierte Dinge wie
Östrogen und Insulin dachten, -
4:10 - 4:12oder Nervenübertragung.
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4:12 - 4:15Sehr komplexe Prozesse mit
sehr komplexen Chemikalien, -
4:15 - 4:18die in sehr komplexe
Rezeptoren passen. -
4:18 - 4:20Und hier ist dieses
unglaublich einfache Molekül, -
4:20 - 4:23ein zusammengeklebtes
Stickstoff- und Sauerstoffatom, -
4:23 - 4:28und trotzdem sind sie enorm wichtig
für einen niedrigen Blutdruck, -
4:28 - 4:30für Neurotransmission,
für viele, viele Dinge, -
4:30 - 4:34aber vor allem für die
Herz-Kreislauf-Gesundheit. -
4:34 - 4:37Und ich begann zu forschen und
wir fanden heraus, sehr spannend, -
4:37 - 4:40dass die Haut Stickstoffmonoxid produziert.
-
4:40 - 4:43Es kommt nicht nur
im Herz-Kreislauf-System vor. -
4:43 - 4:45Es kommt in der Haut vor.
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4:45 - 4:46Nachdem wir das herausgefunden
und veröffentlicht hatten, -
4:46 - 4:48dachte ich: Und, was macht es?
-
4:48 - 4:50Wie hat man niedrigen Blutdruck in der Haut?
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4:50 - 4:52Es ist nicht das Herz.
Was bist du für einer? -
4:52 - 4:56Also ging ich in die Staaten, wie so viele,
wenn sie Forschung betreiben wollen, -
4:56 - 5:00und ich verbrachte einige Jahre
in Pittsburgh. Dies ist Pittsburgh. -
5:00 - 5:02Diese wirklich komplexen
Systeme interessierten mich. -
5:02 - 5:06Wir dachten, dass Stickstoffmonoxid
vielleicht den Zelltod beeinflusst, -
5:06 - 5:09ihr Überleben und ihren Widerstand
gegen andere Dinge. -
5:09 - 5:12Und ich fing sofort an, mit Zellkulturen
zu arbeiten, ließ sie wachsen, -
5:12 - 5:14und dann habe ich mit
Knockout-Maus-Modellen gearbeitet – -
5:14 - 5:16Mäusen, die das Gen nicht produzieren konnten.
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5:16 - 5:21Wir erarbeiteten einen Mechanismus,
der NO beim Überleben der Zellen hilft. -
5:21 - 5:24Und dann zog ich zurück nach Edinburgh.
-
5:24 - 5:27Und in Edinburgh nutzen wir
Medizinstudenten als Versuchstier. -
5:27 - 5:29Diese dem Menschen sehr ähnliche Spezies
-
5:29 - 5:31hat einige Vorteile gegenüber Mäusen:
-
5:31 - 5:35Sie sind frei, man muss sie nicht
rasieren, sie ernähren sich selbst, -
5:35 - 5:37und niemand stellt Streikposten
vor dein Büro und verlangt, -
5:37 - 5:39"Rettet den Medizinstudenten."
-
5:39 - 5:42Also sind sie wirklich ein ideales Modell.
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5:42 - 5:44Wir fanden aber heraus,
-
5:44 - 5:49dass wir bei Menschen nicht die Daten
von den Mäusen reproduzieren konnten. -
5:49 - 5:52Es schien, als könnten wir
die Produktion von Stickstoffmonoxid -
5:52 - 5:55in der Haut von Menschen nicht ausschalten.
-
5:55 - 5:58Wir trugen Cremes auf, die das Enzym
blockierten, das es herstellte, -
5:58 - 6:02wir haben Sachen gespritzt.
Wir konnten es nicht ausschalten. -
6:02 - 6:06Nach zwei oder drei Jahren
Arbeit stellte sich heraus, -
6:06 - 6:10dass das an riesigen Speichern
in unserer Haut lag, -
6:10 - 6:13die kein Stickstoffmonoxid speichern,
weil es ein Gas ist, -
6:13 - 6:16und es wird freigesetzt – Puff! –
und in wenigen Sekunden ist es weg. -
6:16 - 6:19Es kann aber in diese Formen
umgewandelt werden: -
6:19 - 6:23Nitrat – NO3; Nitrit – NO2
und Nitrosothiole. -
6:23 - 6:24Und diese sind stabiler,
-
6:24 - 6:28und so speichert die Haut
riesige NO-Mengen. -
6:28 - 6:31Und dann fragten wir uns,
ob bei solchen Speichern -
6:31 - 6:35Sonnenlicht diese Speicher aktivieren
-
6:35 - 6:36und aus der Haut freisetzen könnte,
-
6:36 - 6:40wobei die Speicher ungefähr das Zehnfache
der im Kreislauf befindlichen Menge sind. -
6:40 - 6:43Könnte die Sonne diese Speicher aktivieren
und in den Kreislauf bringen, -
6:43 - 6:48wo dann das NO seine guten Taten
für das Herz-Kreislauf-System verrichtet? -
6:48 - 6:50Ich bin ein experimenteller Dermatologe,
-
6:50 - 6:52also dachten wir, wir müssten
-
6:52 - 6:55unsere Versuchstiere der
Sonneneinstrahlung aussetzen. -
6:55 - 6:59Und so nahmen wir ein paar Freiwillige
-
6:59 - 7:02und setzten sie UV-Licht aus.
-
7:02 - 7:04Also so einer Art Sonnenlampen.
-
7:04 - 7:06Wir mussten auf eines achten –
-
7:06 - 7:09denn Vitamin D wird durch
UV-B-Strahlen produziert -
7:09 - 7:13und wir wollten unsere Sache
von der Vitamin D-Sache trennen. -
7:13 - 7:17Wir nahmen also UV-A-Strahlen,
die kein Vitamin D produzieren. -
7:17 - 7:19Bei einer äquivalenten Menge von etwa
-
7:19 - 7:2530 Minuten Sonnenschein
im Sommer Edinburghs unter der Lampe -
7:25 - 7:27konnten wir einen Anstieg von
-
7:27 - 7:29Stickstoffmonoxid im Kreislauf erzeugen.
-
7:29 - 7:32Also legten wir auch Patienten
unter das UV-Licht -
7:32 - 7:34und ihre NO-Level steigen tatsächlich an
-
7:34 - 7:36und ihr Blutdruck sinkt.
-
7:36 - 7:39Auf einem persönlichen Level nicht viel,
-
7:39 - 7:41aber in der Gesamtbevölkerung doch genug,
-
7:41 - 7:45um die Sterberate bei Herzerkrankungen
in der Bevölkerung zu verschieben. -
7:45 - 7:47Und wenn wir sie mit UV-Licht bestrahlten
-
7:47 - 7:51oder auf die selbe Temperatur
wie die Lampen brachten, -
7:51 - 7:54aber die Strahlung nicht auf die Haut
auftreffen ließen, passierte das nicht. -
7:54 - 7:58Dies scheint also eine Besonderheit zu sein,
wenn das UV-Licht auf die Haut trifft. -
7:58 - 8:00Wir sammeln im Moment immer noch Daten.
-
8:00 - 8:01Es gibt noch ein paar gute Sachen:
-
8:01 - 8:05Es schien bei älteren Menschen
deutlicher zu sein. -
8:05 - 8:06Ich weiß nicht genau, wie viel.
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8:06 - 8:08Eine der Versuchspersonen
war meine Schwiegermutter, -
8:08 - 8:11und natürlich weiß ich nicht, wie alt sie ist.
-
8:11 - 8:14Aber es scheint bei Menschen,
die älter als meine Frau sind, -
8:14 - 8:17einen deutlicheren Effekt zu haben.
-
8:17 - 8:19Und was ich noch erwähnen sollte:
-
8:19 - 8:21Das Vitamin D hat sich nicht verändert.
-
8:21 - 8:23Dies ist unabhängig von Vitamin D.
-
8:23 - 8:24Also Vitamin D ist gut für uns –
es verhindert Rachitis, -
8:24 - 8:27es verhindert den Kalzium-Stoffwechsel,
wichtige Sachen. -
8:27 - 8:30Aber das hier ist unabhängig von Vitamin D.
-
8:30 - 8:32Nun ist eines der Probleme
im Hinblick auf Blutdruck, -
8:32 - 8:34dass der Körper alles tut,
-
8:34 - 8:35um den Blutdruck stabil zu halten.
-
8:35 - 8:37Wenn Ihr Bein abgehackt wird
und Sie Blut verlieren, -
8:37 - 8:40wird Ihr Körper rigoros dagegen kämpfen
und die Herzfrequenz erhöhen. -
8:40 - 8:42Er wird alles dafür tun,
den Blutdruck aufrechtzuerhalten. -
8:42 - 8:45Das ist ein absolut grundlegendes
physiologisches Prinzip. -
8:45 - 8:47Also haben wir uns als nächstes
-
8:47 - 8:51die Erweiterung der Blutgefäße angeschaut.
-
8:51 - 8:52Also maßen wir – sehen Sie,
-
8:52 - 8:57es hat weder Schwanz noch Haare,
also ist es ein Medizinstudent. -
8:57 - 9:00Am Arm kann man den Blutstrom messen,
-
9:00 - 9:03indem man seine Schwellung misst,
während etwas Blut hinein fließt. -
9:03 - 9:07Und wir konnten zeigen, dass
eine vorgetäuschte Bestrahlung – -
9:07 - 9:08das ist die dicke Linie hier –
-
9:08 - 9:11hier bestrahlen wir den Arm mit UV-Licht,
so dass er sich erwärmt, -
9:11 - 9:13aber wir halten ihn bedeckt, damit
die Strahlen nicht auf die Haut treffen. -
9:13 - 9:17Es gibt keine Veränderung bei der Durchblutung,
bei der Erweiterung der Blutgefäße. -
9:17 - 9:19Aber die aktive Bestrahlung
-
9:19 - 9:23während der UV-Bestrahlung
und noch eine Stunde danach -
9:23 - 9:25erzeugt eine Erweiterung der Blutgefäße.
-
9:25 - 9:27Mit dieser Methode kann
man den Blutdruck senken, -
9:27 - 9:30man kann auch
die Kranzarterien erweitern, -
9:30 - 9:31so dass das Herz mit Blut
versorgt werden kann. -
9:31 - 9:36Also weitere Daten, dass UV –
also Sonnenlicht – -
9:36 - 9:41das Herz-Kreislauf-System und
den Blutfluss positiv beeinflusst. -
9:41 - 9:43Also dachten wir, wir könnten
einfach ein Modell erstellen – -
9:43 - 9:49Unterschiedliche Mengen an UV-Strahlung treffen
im Laufe des Jahres auf verschiedene Teile der Erde, -
9:49 - 9:53so dass man diese NO-Speicher
tatsächlich ausrechnen kann – -
9:53 - 9:55die Nitrate, Nitrite, Nitrosothiole in der Haut –
-
9:55 - 9:58aufzuspalten und NO freizugeben.
-
9:58 - 10:02Verschiedene Wellenlängen des Lichts
haben verschiedene Auswirkungen dabei. -
10:02 - 10:04Wir können uns diese
Wellenlängen auch ansehen. -
10:04 - 10:08Wenn man also am Äquator lebt,
kommt die Sonne direkt von oben. -
10:08 - 10:10Sie kommt durch eine sehr dünne Atmosphäre.
-
10:10 - 10:13Im Winter oder Sommer ist
es die gleiche Menge Licht. -
10:13 - 10:15Wenn Sie im Sommer hier oben leben,
-
10:15 - 10:18kommt die Sonne ziemlich direkt nach unten,
-
10:18 - 10:21aber im Winter kommt sie durch
eine dicke Schicht Atmosphäre, -
10:21 - 10:24und ein großer Anteil
des UV-Lichtes wird herausgefiltert -
10:24 - 10:27und der Wellenlängenbereich,
der auf die Erde trifft, -
10:27 - 10:29ist im Sommer anders als im WInter.
-
10:29 - 10:31Man kann also diese Daten
-
10:31 - 10:33mit dem freigesetzten NO multiplizieren
-
10:33 - 10:36und berechnen, wie viel Stickstoffmonoxid
-
10:36 - 10:39von der Haut in den Blutkreislauf
freigegeben wird. -
10:39 - 10:41Wenn man also hier am Äquator ist –
-
10:41 - 10:45das sind diese beiden Linien hier,
die rote und die violette – -
10:45 - 10:49das freigesetzte Stickstoffmonoxid
ist die Fläche unter der Kurve. -
10:49 - 10:51Das ist dieser Bereich hier.
-
10:51 - 10:54Also, wenn man sich am Äquator befindet,
im Dezember oder im Juni, -
10:54 - 10:57werden Massen an NO von der Haut freigesetzt.
-
10:57 - 10:59In Ventura in Südkalifornien
-
10:59 - 11:02könnte man im Sommer
genauso gut am Äquator sein. -
11:02 - 11:04Es ist toll. Jede Menge NO wird freigesetzt.
-
11:04 - 11:08Ventura mitten im Winter, na ja,
es gibt immer noch eine ganze Menge. -
11:08 - 11:12Edinburgh im Sommer: Die Fläche
unter der Kurve ist ziemlich gut, -
11:12 - 11:16aber Edinburgh im Winter:
Das NO, das freigesetzt werden kann, -
11:16 - 11:20liegt fast bei Null, klitzekleine Mengen.
-
11:20 - 11:21Also, was denken wir?
-
11:21 - 11:23Wir arbeiten noch an dieser Geschichte,
-
11:23 - 11:25Wir entwickeln sie noch, wir erweitern sie.
-
11:25 - 11:27Wir halten sie für sehr wichtig und
-
11:27 - 11:30für einen wichtigen Faktor im Nord-Süd-Gefälle
der Gesundheit innerhalb Großbritanniens. -
11:30 - 11:32Es ist für uns von Bedeutung.
-
11:32 - 11:34Wir denken, dass die Haut –
-
11:34 - 11:36Nun, wir wissen, dass die Haut
sehr große Speicher -
11:36 - 11:39Stickstoffmonoxid in diesen
verschiedenen anderen Formen hat. -
11:39 - 11:41Wir vermuten, dass vieles davon
aus der Ernährung kommt, -
11:41 - 11:43grünes Blattgemüse, rote Bete, Salat
-
11:43 - 11:46enthalten eine Menge dieser Stickoxide,
die, wie wir denken, in die Haut gehen. -
11:46 - 11:48Wir glauben, die werden dann
in der Haut gespeichert -
11:48 - 11:51und dass das Sonnenlicht sie freisetzt
-
11:51 - 11:53und es damit generell
positive Auswirkungen hat. -
11:53 - 11:56Und das ist noch in Arbeit, aber Dermatologen –
-
11:56 - 11:58Also, ich bin ein Hautarzt.
-
11:58 - 12:00Es ist meine Aufgabe den Menschen
zu sagen: "Du hast Hautkrebs, -
12:00 - 12:02vermeiden Sie also Sonnenlicht."
-
12:02 - 12:05Eine weit wichtigere Botschaft wäre,
-
12:05 - 12:08dass Sonneneinstrahlung
Vor- und Nachteile hat. -
12:08 - 12:14Ja, Sonnenlicht ist einer der wichtigsten
veränderbaren Risikofaktoren für Hautkrebs, -
12:14 - 12:17aber Todesfälle durch Herz-Kreislauf-
Erkrankungen sind hundertmal höher -
12:17 - 12:19als Todesfälle durch Hautkrebs.
-
12:19 - 12:21Und das muss uns stärker bewusst werden
-
12:21 - 12:23und wir müssen das Risiko-Nutzen-Verhältnis finden.
-
12:23 - 12:25Wie viel Sonnenlicht ist sicher
-
12:25 - 12:29und wie können wir es für unsere
allgemeine Gesundheit am besten nutzen? -
12:29 - 12:31Also, vielen, vielen Dank.
-
12:31 - 12:38(Beifall)
- Title:
- Richard Weller: Ist die Sonne gut fürs Herz?
- Speaker:
- Richard Weller
- Description:
-
Unsere Körper produzieren Vitamin D mit Hilfe von Sonnenlicht, aber wie der Dermatologe Richard Weller behauptet, könnte Sonnenlicht noch einen anderen überraschenden Nutzen haben. Neue Forschungsergebnisse von seinem Team zeigen, dass Stickstoffmonoxid, ein chemischer Botenstoff, der in großen Speichern in der Haut eingelagert ist, durch UV-Licht freigesetzt werden kann und damit den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen kann. Was bedeutet das? Na ja, es könnte schon einmal erklären, warum die Schotten öfter krank werden als die Australier ...
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:59
Judith Matz approved German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Judith Matz accepted German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Judith Matz edited German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Judith Matz edited German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Judith Matz edited German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Judith Matz edited German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Dana Kruse edited German subtitles for Could the sun be good for your heart? | ||
Dana Kruse edited German subtitles for Could the sun be good for your heart? |