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Nenad Duplancic: "Don't fossilize yourself! Towards a new energy model"

  • 0:01 - 0:02
    Guten Morgen.
  • 0:02 - 0:07
    Ich heiίe Nenad Duplancic.
    Ich bin Firmenchef von Locus Technologies
  • 0:07 - 0:09
    in San Francisco, Kalifornien.
  • 0:10 - 0:13
    Es ist mir eine Ehre,
    hier vortragen zu dόrfen,
  • 0:13 - 0:16
    und ich danke
    meinem Kollegen Dr. Davor Skrlec
  • 0:16 - 0:19
    fόr die Einladung
    zu dieser Veranstaltung.
  • 0:20 - 0:24
    Ich bin weder Erdφlgeologe
    noch Experte fόr Offshore-Bohrungen,
  • 0:25 - 0:30
    sondern Bau- und Umweltingenieur
    und Unternehmer im Software-Bereich.
  • 0:30 - 0:32
    Ich weiί jedoch einiges
  • 0:32 - 0:36
    όber die Umweltfolgen
    bei der Nutzung von Φl und Gas.
  • 0:38 - 0:43
    Meine Firma hilft Energiekonzernen bei
    Management und Meldung ihrer Umweltdaten
  • 0:43 - 0:48
    aus der Φlfφrderung und anderen
    energie-intensiven Industrien.
  • 0:48 - 0:52
    Die vergangenen 30 Jahre
    meines Berufslebens in den USA
  • 0:52 - 0:59
    habe ich mich mit den Umweltauswirkungen
    bei der Energieerzeugung befasst.
  • 0:59 - 1:04
    Meine Firma in Silicon Valley
    ist eine Softwarefirma.
  • 1:05 - 1:07
    Wir verwalten Unmengen von Daten
  • 1:07 - 1:13
    όber die industrielle Verschmutzung
    von Wasser, Luft und Boden.
  • 1:15 - 1:20
    Den Klimawandel zu bremsen heiίt
    die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren
  • 1:20 - 1:23
    und keine neuen CO²-Quellen zu erφffnen.
  • 1:23 - 1:29
    Es ist bedenklich, dass Kroatien
    Offshore-Bohrungen vorantreibt.
  • 1:29 - 1:32
    Das alles ohne Voruntersuchungen
  • 1:32 - 1:37
    und in einer Zeit, in der Wissenschaftler
    vor dem Klimawandel warnen
  • 1:37 - 1:40
    und den Ausstieg aus
    fossilen Energien fordern.
  • 1:40 - 1:45
    Das Verbrennen fossiler Brennstoffe
    fόhrte zum Klimawandel.
  • 1:45 - 1:49
    Es ist absurd,
    jetzt auf Φl und Gas zu setzen,
  • 1:49 - 1:51
    wenn es andere Optionen gibt.
  • 1:53 - 1:57
    Offshore-Bohrungen in der Adria
    sind hoch riskant,
  • 1:57 - 1:59
    sie gefδhrden Strδnde, Flora und Fauna.
  • 1:59 - 2:02
    Eine Φlpest in der Adria wδre verheerend
  • 2:03 - 2:05
    fόr die Fischerei
    in Kroatien und Italien.
  • 2:07 - 2:12
    Kommen wir zu Fragen
    der Offshore-Bohrung und ihren Folgen,
  • 2:12 - 2:14
    besonders in der Adria.
  • 2:14 - 2:21
    Erstens: Welche Vorbereitungen
    erfordert die Φlexploration?
  • 2:22 - 2:26
    Hierfόr sind mehrere Schritte nφtig.
  • 2:26 - 2:30
    Fast keiner wurde bislang
    in Kroatien durchgefόhrt.
  • 2:31 - 2:33
    Dazu gehφren όblicherweise:
  • 2:34 - 2:37
    Erfassung der bestehenden Flora und Fauna
  • 2:37 - 2:41
    im Gebiet der geplanten
    Sondierung und Exploration.
  • 2:42 - 2:43
    Risikobewertung,
  • 2:43 - 2:47
    Umweltvertrδglichkeitsprόfung,
    Machbarkeitsstudie,
  • 2:47 - 2:51
    Geo-Untersuchungen von
    Meeresboden und Sedimenten,
  • 2:51 - 2:55
    Studien zur Infrastruktur an Land
    fόr den Offshore-Service,
  • 2:55 - 2:56
    Ressourcen an der Kόste,
  • 2:57 - 3:02
    Giftmόllbehandlung und -entsorgung,
    die es in Kroatien nicht gibt,
  • 3:02 - 3:07
    Aufstellen eines Regelwerks όber
    Umweltschutz und Mόllentsorgung,
  • 3:08 - 3:10
    soweit nicht vorhanden,
  • 3:11 - 3:14
    Untersuchungen όber
    historische Schiffwracks
  • 3:15 - 3:18
    und versunkene Stδtten im Bohrgebiet.
  • 3:21 - 3:24
    Welche spezifischen Probleme
    gibt es in der Adria?
  • 3:25 - 3:27
    Die Adria ist ein eingeschlossenes Meer,
  • 3:27 - 3:31
    eine Φlpest wδre fόr Fischerei
    und Tourismus verheerend.
  • 3:31 - 3:34
    Ein Groίteil des kroatischen BIP
    stammt vom Tourismus.
  • 3:34 - 3:37
    Eine Zerstφrung des Φkosystems der Adria
  • 3:37 - 3:40
    hδtte schlimme wirtschaftliche Folgen
    in Kroatien,
  • 3:40 - 3:43
    aber auch in Italien,
    Slowenien, Montenegro,
  • 3:43 - 3:47
    und je nach Ausmaί
    auch in anderen Mittelmeer-Staaten.
  • 3:48 - 3:51
    Eine Katastrophe wie 2010
    im Golf von Mexiko,
  • 3:51 - 3:53
    der 12 mal grφίer ist als die Adria,
  • 3:53 - 3:59
    wόrde das Φkoystem der relativ kleinen,
    umschlossenen Adria zerstφren
  • 3:59 - 4:02
    und Tourismus und Fischerei ruinieren.
  • 4:04 - 4:08
    Kommen wir zu weiteren Technologien
    bei der Φlbohrung
  • 4:09 - 4:11
    und die Folgen fόr die Umwelt.
  • 4:11 - 4:15
    Offshore-Bohrungen belasten
    die Umwelt in mehrfacher Hinsicht
  • 4:15 - 4:18
    und schδdigen Flora und Fauna
    in groίem Ausmaί.
  • 4:19 - 4:24
    In fast jeder Betriebsphase
    besteht Verschmutzungsgefahr.
  • 4:24 - 4:27
    Beginnen wir mit dem Bohrschlamm.
  • 4:27 - 4:31
    Er dient zur Beseitigung
    von Spδnen vom Bohrlochgrund
  • 4:31 - 4:34
    und zur Verhinderung von Blowouts,
    da er abdichtend wirkt.
  • 4:34 - 4:36
    Er enthδlt giftige Metalle,
  • 4:36 - 4:40
    wie Blei, Chrom, Zink, Arsen, Quecksilber
  • 4:40 - 4:42
    Karzinogene wie Benzin,
  • 4:42 - 4:48
    radioaktive Materialien und andere
    Giftstoffe, die ins Meer geleitet werden.
  • 4:48 - 4:51
    Es gibt verschiedene Bohrschlδmme,
  • 4:51 - 4:56
    sie alle sondern Chemikalien ab,
    die marines Leben gefδhrden kφnnen.
  • 4:56 - 5:01
    Egal ob auf Φl- oder Wasserbasis: sie
    enthalten immer hochgiftige Chemikalien.
  • 5:02 - 5:07
    In der Regel leitet eine Φlplattform
    όber 19 t Bohrflόssigkeit und Metallspδne
  • 5:07 - 5:10
    im Laufe ihrer Betriebsdauer ins Meer.
  • 5:10 - 5:13
    Φl- und Gasbohraktivitδten sollen
  • 5:13 - 5:18
    zu erhφhten Quecksilberkonzentrationen
    in Fischen beitragen.
  • 5:19 - 5:23
    Nun zum Produktionswasser.
    Es stammt aus unterirdischen Schichten
  • 5:23 - 5:26
    und gelangt mit dem Φl und Gas nach oben.
  • 5:26 - 5:31
    Es macht etwa 20 % des Abfalls aus,
    der bei Offshore-Bohrungen anfδllt.
  • 5:31 - 5:36
    Der Φlanteil im Produktionswasser liegt
    gewφhnlich bei 30-40 Teilen pro Million.
  • 5:36 - 5:38
    Weitere Folgen der Exploration.
  • 5:39 - 5:42
    Nicht nur Umweltgifte
    schδdigen Flora und Fauna.
  • 5:43 - 5:47
    Bei der Φlsuche
    erzeugen Druckluftpulser Schallwellen,
  • 5:47 - 5:50
    die Fische und andere Tiere tφten kφnnen,
  • 5:50 - 5:52
    das Hφrsystem mancher Arten schδdigen
  • 5:52 - 5:55
    und zu Strandungen
    von Meeressδugern fόhren kφnnen.
  • 5:56 - 6:01
    Derartiges passierte auch in Kroatien
    bei den seismischen Erkundungen.
  • 6:02 - 6:05
    Beachtenswert ist, dass beim Probebohren
  • 6:05 - 6:11
    mehr Bohrschlamm und Flόssigkeiten
    ins Meer gelangen als beim Erschlieίen.
  • 6:11 - 6:14
    Beim Probebohren
    sind die Lφcher meist tiefer,
  • 6:14 - 6:18
    werden langsamer gebohrt
    und haben einen grφίeren Durchmesser.
  • 6:19 - 6:21
    Weitere Risiken von Φlbohrinseln:
  • 6:22 - 6:26
    Sie locken Seevφgel an,
    die gegen die Aufbauten prallen,
  • 6:26 - 6:30
    in der Fackel verbrennen
    und durch auslaufendes Φl gefδhrdet sind.
  • 6:30 - 6:36
    Plattformen stellen
    Navigations- und Kollisionsrisiken dar.
  • 6:37 - 6:42
    Die Fackeln erzeugen Ruί, der Klimawandel
    und Luftverschmutzung fφrdert.
  • 6:43 - 6:48
    Zudem gibt es Probleme
    mit invasiven Arten,
  • 6:48 - 6:53
    also Arten, die es vor Beginn der
    Bohrarbeiten in einem Gebiet nicht gab.
  • 6:54 - 6:56
    Die Fauna des Meeresbodens
  • 6:56 - 7:00
    reagiert auf Umweltgifte nachweislich
    in bestimmten Mustern.
  • 7:00 - 7:05
    Es kann ein hohes Vorkommen weniger
    Arten nahe der Verschmutzungsquelle geben
  • 7:05 - 7:07
    infolge einer organischen Anreicherung.
  • 7:08 - 7:12
    Oder eine reduzierte Anzahl
    einzelner Arten bei der Installation.
  • 7:14 - 7:17
    Sprechen wir όber defekte Plattformen.
  • 7:17 - 7:19
    Von allen Unternehmungen weltweit
  • 7:19 - 7:22
    gehφrt die Offshore-Bohrung
    wohl zu den riskantesten.
  • 7:22 - 7:24
    Fehlfunktionen sind sehr hδufig.
  • 7:25 - 7:30
    In den letzten 25 Jahren kam es
    zu mehreren schlimmen Φlkatastrophen.
  • 7:30 - 7:34
    Die grφίte war 2010
    die Explosion der Deepwater Horizon.
  • 7:34 - 7:39
    Etwa 760 Millionen Liter Φl
    flossen in den Golf von Mexiko.
  • 7:39 - 7:42
    40 Milliarden Dollar
    wurden bisher ausgegeben,
  • 7:42 - 7:46
    um verseuchte Strδnde und
    Sumpfgebiete zu sδubern.
  • 7:46 - 7:49
    Vφgel, Fische und Meeressδuger starben.
  • 7:49 - 7:53
    Tourismus und Fischerei
    der Golfstaaten wurden ruiniert.
  • 7:54 - 7:58
    Schlimmer sind aber wohl
    die kontinuierlichen Emissionen,
  • 7:58 - 8:01
    die beim Plattformbetrieb ins Meer,
  • 8:01 - 8:04
    in den Meeresgrund und
    die Umgebungsluft gelangen.
  • 8:06 - 8:13
    Gibt es einen Unterschied
    zwischen Φl- und Gasfφrderung?
  • 8:14 - 8:18
    Die Bohrinseln sind
    in beiden Fδllen gleich.
  • 8:18 - 8:24
    Unterschiede gibt es bei
    Bohrloch-Vorbereitung und Fφrderanlagen.
  • 8:24 - 8:30
    Die Umweltauswirkungen bei
    Sondierung und Exploration
  • 8:30 - 8:33
    sind bei Φl und Gas praktisch gleich.
  • 8:34 - 8:38
    Φlbohrlφcher produzieren meist
    auch etwas Erdgas
  • 8:38 - 8:42
    und Gasbohrlφcher meist etwas Φl
    und/oder Erdgaskondensat.
  • 8:42 - 8:48
    In fast allen Fδllen ist Erdgas
    ein Nebenprodukt bei der Φlfφrderung.
  • 8:49 - 8:53
    Etwa so, wie beim Φffnen einer Flasche
    Coca-Cola Gas und Flόssigkeit entweicht.
  • 8:54 - 8:59
    Bei Gas-Plattformen wird das Erdgas
    mit Pipelines an Land transportiert,
  • 9:00 - 9:05
    da die Fφrdermengen so groί sind,
    dass sich der Bau lohnt.
  • 9:05 - 9:09
    In der Adria entsteht so
    ein weiteres Umweltproblem: Pipelines.
  • 9:09 - 9:15
    Besonders in der Zentral- und Sόdadria
    wδre der Bau von Pipelines schwierig,
  • 9:15 - 9:22
    sodass hier die Gasfφrderung so schδdlich
    sein kφnnte wie die Φlfφrderung.
  • 9:24 - 9:29
    Damit komme ich zum Schluss.
    Vielen Dank und einen schφnen Tag.
Title:
Nenad Duplancic: "Don't fossilize yourself! Towards a new energy model"
Description:

Zastupnik ORaH-a Davor Škrlec u suradnji s talijanskom zastupnicom Rosom D'Amato i drugim kolegama iz Italije organizirao je konferenciju u Europskom parlamentu na kojoj je prepoznata potreba za jasnim i usuglašenim stavom svih država na Jadranu i Mediteranu kako bi se zbog postojećih loših primjera spriječila nova bušenja i nepovratno zagađenje okoliša i ugrožavanje zdravlja građana.

Na poziv zastupnika Škrleca, na konferenciji je video snimkom iz Kalifornije sudjelovao i svjetski stručnjak za ekologiju Nenad Duplančić. Zastupnik Škrlec i Duplančić smatraju kako je zabrinjavajuće što hrvatska Vlada ustraje u nastojanju ekspanzije bušenja nafte u Jadranu bez mjerodavnih priprema, pogotovo u vrijeme kada svjetski znanstvenici upozoravaju na globalno zatopljenje i postojanje održivih alternativnih rješenja suzbijanja istog.

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Video Language:
English
Duration:
09:30

German subtitles

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