Personalisieren wir das Weltall: Fatima Dyczynski bei TEDxGroningen

Fatima Dyczynski war Master-Studentin in Raketen- und Raumfahrttechnik an der Delft University of Technology in den Niederlanden. Sie war auch eine kreative Weltall-Enthusiastin, motivierte Unternehmerin und Weltreisende. Bei TEDxGroningen 2013 sprach sie über ihre Ideen, Menschen das Weltall durch die Entwicklung persönlicher Satelliten nahezubringen.

Personalisieren wir das Weltall!

Für Sie, für Sie, und Sie,
und Sie ... und Sie ... und Sie!

Es ist ganz einfach!

Sie verbinden sich einfach mit dem Handy
mit Ihrem persönlichen Nano-Satelliten.

Klingt einfach? Ist es auch.

Als Menschen des 21. Jahrhunderts
haben wir alle den Auftrag,

die Grenzen von Technologien
und wissenschaftlichem Durchbruch

bis zum Nächstmöglichen zu durchstoßen.

Und so wachsen unsere Grenzen,
während wir sie erforschen.

Diese ganz neue Möglichkeit von "Weltall"
eröffnet uns ganz neue Dimensionen.

Daher haben wir vor,
Sie alle mit dem Weltraum zu verbinden.

Wir haben die folgenden fünf Kernpunkte
der Personalisierung erfasst,

da wir glauben,

dass Weltall und Personalisierung
eine menschliche Erfahrung sind.

Hier ist Nummer eins:

Sie haben Sofortzugriff
auf Ihren Nano-Satelliten.

Nummer zwei: Sie haben Besitzanspruch
auf den Nano-Satelliten,

Sie können ihn also kaufen.

Nummer drei: Wir bieten
eine nie dagewesene Flächendeckung an.

Nummer vier:
Die verfügbaren Anwendungen

sind auf Ihr persönliches Leben
und Ihre jeweilige Situation abgestimmt.

Und der wohl wichtigste Punkt
ist Nummer fünf:

Das Betrachten der Erde aus dem Weltall

motiviert, weckt Gefühle
und ist aufregend.

Wir glauben, dass Ihr Handy
der Schlüssel zum Weltall ist,

bei uns ist also Ihr Handy
Ihre direkte Verbindung ins All.

Oder gibt es vielleicht jemanden
im Publikum ohne Handy?

Toll! Alle haben ein Handy!

Sie und die anderen 7,1 Milliarden
Menschen auf dem Planeten Erde

können sich also alle
mit dem Weltall verbinden.

Denn 2014 soll die Anzahl
der Mobiltelefone

die Anzahl der Menschen
auf der Erde überschreiten,

es gibt eine richtige Handy-Explosion,

das ist echt fantastisch.

Daher haben wir den Plan,
das Weltall für Sie zu personalisieren,

wir wollen 88 Nano-Satelliten
zur Erdbeobachtung installieren.

Konventionelle Kommunikationssatelliten

haben die Größe eines Schulbusses.

Das ist etwa die Hälfte dieses Raums.

Sie können sich also den Unterschied
zu diesem Nano-Satelliten hier vorstellen.

Diese Nano-Satelliten könnten durchaus das
neue Sci-Tech der Weltraumsysteme sein,

befähigt durch die Miniaturisierung
von Mikro-Komponenten

sowie kommerziellen
handelsüblichen Komponenten.

Wir können also Teile dieses Handys
in diesem 1:1-Modell verwenden.

Das Weltall ist sehr nahe bei uns.

Es fängt bei nur 100 km an,
dort liegt die Kármán-Linie,

die Grenze zwischen
der Erdatmosphäre und dem Weltall.

Und unsere Satelliten werden
zwischen 200 und 400 km Höhe betrieben.

Das ist ziemlich niedrig,
und recht nah an der Erde dran.

Das wird neue Anwendungen ermöglichen,
wie erweiterte Realität,

aber auch traditionelle Anwendungen
verbessern, wie Waldbrandüberwachung.

Hier ist ein Anwendungszweck:

Zum Beispiel könnten die
vom Satelliten generierten Daten

eine 3D-Wärmekarte
von Australien erstellen

und Temperaturspitzen von 300°C
ganz genau lokalisieren,

also die Temperatur, wenn Holz
Feuer fängt -- das sieht dann so aus.

In diesem Fall wird der Feuerwehr
sofort eine Meldung geschickt

und sie können auf ihren Handys sehen,

dass sie sofort das Feuer löschen müssen.

Aber auch Sie können davon profitieren:

Das Feuer ist dort und reicht bis dahin:
Wo sind meine Angehörigen?

Erst vor drei Tagen fuhr ich
nach Perth in Westaustralien

und hörte von diesem "Sturmageddon"
in den Niederlanden,

einem riesigen Sturm,

und ich hätte ungeheuer gern
auf meinem Telefon überprüft,

ob mein Auto sicher ist
oder ob ein Baum drauf gefallen ist.

Das ist auch eine mögliche Anwendung.

Aber ich denke, die größte Anwendung
liegt in der erweiterten Realität.

Stellen Sie sich vor, Sie sind virtuell
an den aufregendsten Orten anwesend.

Sie können auf eine Safari,
Sie können bergsteigen.

Sie könnten also die höchsten Berge
virtuell erklimmen,

wie den Mount Everest.

Das ist Patrick Hollingworth,
den ich erst seit vier Tagen kenne,

und er hat tatsächlich
den Mount Everest erklommen.

Es wäre ungeheuer wertvoll,
den Berg erst virtuell zu besteigen,

um sich auf die richtige Expedition
vorzubereiten

und die Entscheidungen zu optimieren,

so dass es nicht sofort
um Leben und Tod geht,

da der Druck auf dem Berg nur ein Drittel
unseres Umgebungsluftdrucks beträgt.

Und so wird diese Konstellation
von 88 Nano-Satelliten

Ihren Blick auf die Erde verändern.

Sie wird Ihnen die Macht geben,
jederzeit an jedem Ort zu sein.

Diese Vision hat uns
ein Astronaut bestätigt:

Leroy Chiao,
der 229 Tage im Weltall verbrachte.

Ich traf ihn vor drei Wochen auf dem
International Astronautical Congress.

Das war in Peking, China.

Dort verfasste er speziell für
dieses Publikum hier eine Botschaft,

die diese Vision bekräftigt,

und er möchte, dass Sie das Gleiche
erleben können wie er im Weltall.

"Das Erlebnis eines Weltraumflugs
verändert das ganze Leben.

Der Blick auf die Erde
aus der erdnahen Umlaufbahn

hinterlässt den größten Eindruck.

Bei einem meiner Außenbordeinsätze
schaute ich direkt nach unten,

das Raumschiff war außer Sichtweite.

Ich fühlte mich wie ein Satellit,
der über der Erde fliegt.

Während sich die Kontinente
und Ozeane vorbeibewegten,

berührte mich die Schönheit
und der Frieden, die sie ausstrahlten.

Wenn alle weltweit Führenden
diese Erfahrung machen könnten,

hätten wir vielleicht weniger Konflikte
auf diesem Planeten."

Das ist mein Aufruf an Sie: Machen Sie mit
beim neuen Wettlauf ins All!

Danke.

(Beifall)