Return to Video

Mobbing und Organisationspsychopathen bei der Arbeit | Clive Boddy | TEDxHanzeUniversity

  • 0:15 - 0:18
    [Mobbing und Organisations-
    psychopathen auf der Arbeit]
  • 0:18 - 0:21
    Hallo zusammen. Ich bin hier,
    um Ihnen ein wenig zu erzählen,
  • 0:21 - 0:24
    warum mich der Zusammenhang
    zwischen Organisationspsychopathen
  • 0:24 - 0:26
    und Mobbing interessierte.
  • 0:26 - 0:29
    Vor langer Zeit, in einem fernen Land,
  • 0:29 - 0:32
    betrieb ich ein Geschäft in Fernost
  • 0:32 - 0:35
    und dabei zog mein Büro um.
  • 0:35 - 0:39
    Als mein Büro verlegt wurde, erfuhr ich,
    dass ich einen neuen Chef bekäme.
  • 0:39 - 0:41
    Mehrere Leute meinten zu mir:
  • 0:41 - 0:45
    "Sei vorsichtig mit dem Neuen,
    deinem neuen Chef.
  • 0:45 - 0:49
    Er ist sehr manipulativ,
    sehr rücksichtslos, sehr gerissen
  • 0:49 - 0:51
    und fast geradezu bösartig."
  • 0:51 - 0:53
    Ich dachte, es klingt so,
  • 0:53 - 0:56
    als hätte dieser Kerl etwas
    von einem Monster oder einem Teufel.
  • 0:56 - 0:59
    Wenn Leute so was zu einem sagen,
    erwartet man das auch.
  • 0:59 - 1:01
    Man erwartet ein Monster.
  • 1:01 - 1:04
    Tatsächlich trifft man
    einen äußerst charmanten Mann
  • 1:04 - 1:08
    in einem gut geschnittenen Anzug,
    der sehr attraktiv aussieht.
  • 1:08 - 1:12
    Er ist sehr gesellig, sehr extrovertiert
    und sieht gar nicht wie ein Monster aus.
  • 1:12 - 1:15
    Er sieht wie dein neuer bester Freund aus.
  • 1:15 - 1:16
    Also bist du verwirrt.
  • 1:16 - 1:18
    Dann denkst du: Diese Leute liegen falsch.
  • 1:18 - 1:21
    "Er ist kein Monster,
    er ist ein netter Kerl.
  • 1:21 - 1:23
    Ich werde mit dieser Person
    sehr gern zusammenarbeiten."
  • 1:23 - 1:27
    Als ich Jahre später zurückblickte,
    meinten die Leute zu mir:
  • 1:27 - 1:31
    "Wie sind Sie in die Umstände geraten,
    in denen Sie sich befanden?"
  • 1:31 - 1:33
    Ich konnte das nie beantworten,
  • 1:33 - 1:36
    bis ich über Psychopathen
    in Organisationen las.
  • 1:36 - 1:38
    Plötzlich passte alles zusammen.
  • 1:38 - 1:42
    Das ist mein persönlicher Grund,
    warum ich mich mit Psychopathie
  • 1:42 - 1:45
    und Psychopathen
    in Organisationen beschäftige.
  • 1:45 - 1:48
    Auch Mobbing gehört zu
    meinem wissenschaftlichen Feld.
  • 1:48 - 1:50
    Als ich mich darin einlas,
  • 1:50 - 1:54
    erkannte ich, dass es vermutlich
    eine große Schnittmenge
  • 1:54 - 1:58
    zwischen Mobbern und
    Psychopathen am Arbeitsplatz gibt.
  • 1:58 - 2:02
    Ich begann, Mobbing an sich
    zu untersuchen.
  • 2:02 - 2:08
    Es wird gewöhnlich als das regelmäßige
    und wiederholte Herabwürdigen,
  • 2:08 - 2:14
    Erniedrigen oder Einschüchtern
    einer Person beschrieben.
  • 2:14 - 2:17
    Gewöhnlich ist es eine
    einzelne Person am Arbeitsplatz
  • 2:17 - 2:20
    und es geschieht wie gesagt regelmäßig.
  • 2:20 - 2:24
    Dazu gehören Aspekte
    wie ständige Konflikte,
  • 2:24 - 2:30
    Streitereien, Anschreien,
    Unhöflichkeit am Arbeitsplatz,
  • 2:30 - 2:33
    die gegen eine einzelne Person
    gerichtet sind.
  • 2:34 - 2:37
    Mobbing scheint es grundsätzlich
    überall zu geben.
  • 2:37 - 2:40
    Sieht man sich Veröffentlichungen
    zum Thema Mobbing an,
  • 2:40 - 2:43
    gibt es das in jeder Organisation
  • 2:43 - 2:46
    und eine hohe Zahl von Leuten
    hat es selbst erlebt.
  • 2:46 - 2:49
    Gewöhnlich sind es 30 bis 40 %.
  • 2:49 - 2:56
    Sogar die Abteilung für Verbraucher-
    und Arbeitsschutz in West-Australien,
  • 2:56 - 2:59
    wo ich zu jener Zeit war,
  • 2:59 - 3:02
    deren Aufgabe das Verhindern
    von Mobbing war,
  • 3:02 - 3:07
    wurde vom eigenen Personal beschuldigt,
    eine Kultur des Mobbing zu pflegen.
  • 3:07 - 3:11
    Das Personal bestand darauf,
    Privatdetektive einzuschalten,
  • 3:11 - 3:15
    um das Mobbing in
    der Organisation zu untersuchen,
  • 3:15 - 3:17
    die Mobbing verhindern sollte.
  • 3:17 - 3:19
    Es ist also überall anzutreffen.
  • 3:19 - 3:23
    Da fragte ich mich:
    "Warum ist es überall anzutreffen?"
  • 3:24 - 3:28
    Beim Durchlesen fiel mir
    noch etwas anderes auf:
  • 3:28 - 3:31
    Unternehmen, Konzerne und Organisationen
  • 3:31 - 3:34
    scheinen nicht zu wissen,
    was sie dagegen tun sollen.
  • 3:34 - 3:36
    Sie neigen dazu,
  • 3:36 - 3:39
    es unter den Teppich zu kehren
    und zu leugnen, dass es existiert.
  • 3:39 - 3:45
    Ganz häufig werden Leute abgefunden,
    die gemobbt wurden.
  • 3:45 - 3:50
    Klauseln werden in die vertragliche
    Abfindungsvereinbarung eingefügt,
  • 3:50 - 3:53
    die ihnen verbieten, darüber zu sprechen.
  • 3:53 - 3:55
    So wird alles unter den Teppich gekehrt.
  • 3:55 - 3:57
    Der Mobber wird derweil befördert
  • 3:57 - 4:03
    und ist der einzige,
    der in der Organisation verbleibt.
  • 4:03 - 4:06
    Aber es gibt viele ethische
    und finanzielle Gründe,
  • 4:06 - 4:09
    warum Mobbing nicht unter den Teppich
    gekehrt werden sollte.
  • 4:09 - 4:12
    Manche sind individuelle Gründe.
  • 4:12 - 4:15
    Die negativen Folgen,
    die psychologischen Folgen
  • 4:15 - 4:19
    für die betroffenen Personen
    sind ziemlich verheerend.
  • 4:19 - 4:22
    Sie fühlen sich erniedrigt,
    herabgewürdigt,
  • 4:22 - 4:26
    ihre berufliche Entwicklung
    ist oft ruiniert oder unterbrochen.
  • 4:26 - 4:29
    Sie versuchen, sich
    vom Arbeitsplatz zurückziehen.
  • 4:29 - 4:32
    Sie suchen sich andere Jobs
  • 4:32 - 4:36
    und landen in niedrigeren Positionen,
  • 4:36 - 4:39
    in der Arbeitslosigkeit oder in Stellen,
    die sie nicht wirklich wollen.
  • 4:39 - 4:45
    Ihr persönliches Selbstvertrauen
    und ihre Motivation sind zerstört.
  • 4:45 - 4:51
    Aber es hat auch einen Effekt
    auf die Organisation,
  • 4:51 - 4:56
    weil es eine typische Flucht-
    oder Kampfreaktion
  • 4:56 - 5:00
    in einer Konflikt-
    oder Mobbingsituation gibt.
  • 5:00 - 5:03
    In Bezug auf Flucht
  • 5:03 - 5:06
    nehmen sich Leute zeitlich
    und leistungsmäßig zurück.
  • 5:06 - 5:14
    Sie hören auf Überstunden zu machen,
    beenden ihr außerplanmäßiges Engagement
  • 5:14 - 5:19
    im Hinblick darauf, das Unternehmen
    bei der Entwicklung zu unterstützen.
  • 5:19 - 5:24
    Sie wehren sich in Form einer
    kontraproduktiven Arbeitsweise.
  • 5:24 - 5:27
    Ist der Mobber der Chef,
  • 5:27 - 5:30
    der direkte oder auf
    eine andere Art Vorgesetzte,
  • 5:30 - 5:34
    nimmt man ihn oder sie
    als Repräsentanten des Unternehmens wahr.
  • 5:34 - 5:38
    Deshalb richtet sich die Rache nicht
    speziell gegen sie als Person.
  • 5:38 - 5:41
    Sie richtet sich gegen das Unternehmen.
  • 5:41 - 5:46
    Man arbeitet nicht mehr genau,
    sabotiert alltägliche Arbeitsabläufe,
  • 5:46 - 5:52
    man reduziert die Leistung
    und den Arbeitseinsatz.
  • 5:52 - 5:56
    Das Ergebnis sind weitere Konflikte
    innerhalb der Organisation.
  • 5:56 - 6:01
    Das ethische und moralische Klima
    der Organisation verschlechtert sich.
  • 6:01 - 6:05
    Das hat einen Dominoeffekt
    auf den Umgang mit Lieferanten,
  • 6:05 - 6:08
    die Bearbeitung der Steuererklärung
  • 6:08 - 6:12
    und auf alles andere,
    das mit dem Unternehmen zu tun hat.
  • 6:14 - 6:18
    Liest man Teile der Literatur
    über Mobber und Mobbing,
  • 6:18 - 6:23
    scheint es eine Art unausgesprochenes
    Gefühl der Fassungslosigkeit zu geben:
  • 6:23 - 6:25
    "Wer sind diese Menschen?
  • 6:25 - 6:26
    Wer sind diese Menschen,
  • 6:26 - 6:29
    die beim Verletzen anderer
    Menschen Genuss empfinden?"
  • 6:29 - 6:31
    Weil es nicht als etwas
    Normales erscheint,
  • 6:31 - 6:35
    so zu handeln oder
    solche Handlungen zu genießen.
  • 6:35 - 6:37
    Sie genießen es eindeutig.
  • 6:37 - 6:41
    Die Begriffe, die man
    zur Beschreibung von Mobbern liest,
  • 6:41 - 6:43
    stehen dort auf der Leinwand.
  • 6:43 - 6:45
    Sie genießen es,
    andere Menschen zu verletzen,
  • 6:45 - 6:48
    sind grausam, egoistisch,
    parasitär, machiavellistisch.
  • 6:48 - 6:51
    Man findet viele Wörter in der Literatur,
  • 6:51 - 6:56
    die mit einer dissozialen Persönlichkeit
    in Verbindung stehen.
  • 6:56 - 7:02
    Antisoziale Persönlichkeitsstörung,
    Soziopathie, Psychopathie
  • 7:02 - 7:06
    und viele dieser Ausdrücke
    ähneln den Begriffen,
  • 7:06 - 7:10
    die man zur Beschreibung
    von Organisationspsychopathen benutzt.
  • 7:10 - 7:14
    Organisationspsychopathen
    sind jene Psychopathen,
  • 7:14 - 7:16
    die ungefähr 1 % der Bevölkerung umfassen
  • 7:16 - 7:20
    und eher Positionen in Organisationen
    und Unternehmen anstreben,
  • 7:20 - 7:23
    statt kriminell zu werden.
  • 7:23 - 7:26
    Psychologen haben langsam erkannt,
  • 7:26 - 7:29
    dass Menschen mit einem besseren
    sozio-ökonomischen Hintergrund,
  • 7:29 - 7:31
    vielleicht einer guten Bildung,
  • 7:31 - 7:33
    einem guten familiären Hintergrund
  • 7:33 - 7:37
    ziemlich früh herausfinden,
    dass es weit einfacher ist,
  • 7:37 - 7:41
    die Macht, das Prestige
    und das angestrebte Einkommen
  • 7:41 - 7:43
    über einen Aufstieg in Unternehmen
  • 7:43 - 7:45
    als durch Kriminalität zu erreichen.
  • 7:45 - 7:47
    Also steigen sie
    in die Unternehmenswelt ein.
  • 7:47 - 7:51
    Dieselben Begriffe, die zur Beschreibung
    von Psychopathen benutzt werden,
  • 7:51 - 7:54
    verwendete ich früher,
    um Mobber zu beschreiben,
  • 7:54 - 7:56
    mit der Ausnahme,
  • 7:56 - 8:01
    dass Psychopathen auffallenderweise
    überhaupt kein Gewissen haben.
  • 8:01 - 8:06
    Es gibt nichts, was sie
    in ihrem Verhalten hemmt.
  • 8:06 - 8:10
    Sie können vollkommen rücksichtslos sein
    und in der Nacht trotzdem gut schlafen,
  • 8:10 - 8:14
    weil nichts, was sie tun, sie quält,
    weil sie kein Gewissen haben
  • 8:14 - 8:20
    und es keine Gefühle,
    keine Regung in ihrem Leben gibt.
  • 8:20 - 8:25
    Als ich erkannte, dass es vermutlich
    einen starken Zusammenhang
  • 8:25 - 8:28
    zwischen Psychopathie
    oder Psychopathen und Mobbing gibt,
  • 8:28 - 8:32
    dachte ich, es wäre
    interessant zu erforschen,
  • 8:32 - 8:35
    wie stark dieser Zusammenhang
    tatsächlich ist.
  • 8:35 - 8:39
    Ich entnahm aus etwas über 200
    psychologischen Artikeln über Psychopathen
  • 8:39 - 8:42
    eine Messskala für Pschopathie
  • 8:42 - 8:47
    und bettete sie in eine Umfrage
    über Management-Verhalten ein,
  • 8:47 - 8:51
    die zuerst in Australien
    durchgeführt wurde.
  • 8:51 - 8:56
    Dabei stieß ich auf etwas Herausragendes:
  • 8:56 - 9:00
    Ich entdeckte, dass Psychopathen
  • 9:00 - 9:05
    für ungefähr 26 % des gesamten Mobbings
    innerhalb dieser Stichprobe
  • 9:05 - 9:08
    von australischen Managern
    verantwortlich sind.
  • 9:08 - 9:14
    Es waren 346 Manager. Die Forschung wurde
    im Jahr 2008 durchgeführt, glaube ich.
  • 9:17 - 9:21
    Es gab auch ein paar
    andere interessante statistische Daten.
  • 9:21 - 9:24
    Ich meine, unter normalen Managern
  • 9:24 - 9:28
    tritt Mobbing gegenüber Mitarbeitern
    seltener als einmal im Monat auf.
  • 9:28 - 9:31
    Wenn es Psychopathen
    in der Organisation gab,
  • 9:31 - 9:36
    nahm das Mobbing auf mehr
    als einmal pro Woche zu.
  • 9:36 - 9:39
    1,3-mal pro Woche war es, glaube ich.
  • 9:39 - 9:42
    Ich unterzog viele andere Aspekte,
    neben Mobbing, einer Messung,
  • 9:42 - 9:47
    aber für den heutigen Zweck
    war das der interessante Aspekt.
  • 9:47 - 9:53
    Weil diese Ergebnisse so dramatisch waren,
  • 9:53 - 9:57
    wiederholte ich die Umfrage
    im Vereinigten Königreich.
  • 9:57 - 9:58
    Ich brauche die richtige Folie.
  • 9:58 - 9:59
    Diese hier.
  • 9:59 - 10:01
    Ich stellte sogar noch mehr Mobbing
  • 10:01 - 10:04
    im Vereinigten Königreich
    als in Australien fest.
  • 10:04 - 10:08
    Ich entdeckte, dass Psychopathen
    und Organisationspsychopathen
  • 10:08 - 10:13
    für mehr Mobbing als in Australien
    verantwortlich waren.
  • 10:13 - 10:18
    Bis zu 36 % des gesamten Mobbings
    ist in dieser Stichprobe
  • 10:18 - 10:21
    auf Organisationspsychopathen
    zurückzuführen,
  • 10:21 - 10:25
    als auch die Domino-Effekte:
    mehr Anschreien, mehr Streitereien,
  • 10:25 - 10:29
    mehr Störungen, mehr Konflikte,
  • 10:29 - 10:33
    wenn Psychopathen vorhanden sind
    im Vergleich zu ihrer Abwesenheit.
  • 10:33 - 10:38
    Bei normalen Managern
    ist in Bezug auf Konflikte
  • 10:38 - 10:41
    alles gedämpfter, viel gelassener,
  • 10:41 - 10:44
    viel reibungsloser, viel weniger chaotisch
  • 10:44 - 10:47
    und weniger durcheinander.
  • 10:47 - 10:50
    Wo sind wir?
  • 10:52 - 10:55
    Abschließend lässt sich sagen,
  • 10:55 - 10:57
    dass der hergestellte Zusammenhang
  • 10:57 - 11:02
    zwischen Organisationspsychopathen
    und Mobbing langsam ermöglicht,
  • 11:02 - 11:06
    eine der größten Fragen
    im Kontext mit Mobbing zu beantworten.
  • 11:06 - 11:09
    Warum ist es in allen Unternehmen weltweit
  • 11:09 - 11:12
    und in allen Ländern so weit verbreitet?
  • 11:12 - 11:15
    Die Antwort darauf könnte vielleicht sein,
  • 11:15 - 11:18
    dass 1 % der Bevölkerung
    Psychopathen sind.
  • 11:18 - 11:23
    Wenn man eine Normalverteilung
    für die gesamte Bevölkerung annimmt,
  • 11:23 - 11:26
    dann dürfte es Psychopathen
    in jedem größeren Unternehmen geben,
  • 11:26 - 11:29
    Wo Psychopathen sind, gibt es Mobbing.
  • 11:29 - 11:34
    Das erklärt, warum Mobbing
    so verbreitet ist.
  • 11:34 - 11:39
    Es erklärt auch, warum Mobbing
    überhaupt existiert.
  • 11:39 - 11:42
    Psychopathen mobben
    hauptsächlich aus zwei Gründen:
  • 11:42 - 11:43
    Einer ist ein innerer Antrieb.
  • 11:43 - 11:46
    Sie tun es, weil sie es gerne tun.
    Sie tun es, weil sie es genießen.
  • 11:46 - 11:49
    Sie tun es, weil sie gerne sehen,
    wie Menschen sich winden.
  • 11:49 - 11:53
    Sie verletzen einfach gerne Menschen,
    sie zerstören gerne deren Karrieren
  • 11:53 - 11:57
    und das ist für den Rest
    von uns schwer zu verstehen.
  • 11:57 - 11:59
    Es ist unterhaltsam.
    Das ist einer ihrer Gründe.
  • 11:59 - 12:03
    Den anderen Grund bezeichne ich
    als instrumentelles Mobbing.
  • 12:03 - 12:09
    Sie tun es ganz oft, um Verwirrung
    und Chaos um sich herum zu erzeugen,
  • 12:09 - 12:12
    damit sie ihre eigenen politischen
    und sozialen Absichten
  • 12:12 - 12:14
    und ihre Karriereziele verfolgen können,
  • 12:14 - 12:18
    während jeder andere
    emotional abgelenkt ist.
  • 12:18 - 12:20
    Es ist für sie ein Ablenkungsmanöver,
  • 12:20 - 12:23
    um das voranzutreiben,
    was sie wirklich wollen:
  • 12:23 - 12:29
    Macht, Einfluss, Prestige und Geld
    im Unternehmen zu erringen.
  • 12:29 - 12:33
    Jeder, beispielsweise ein Chef,
    der die ganze Mobbingsituation
  • 12:33 - 12:36
    und die emotionalen Reaktionen betrachtet,
  • 12:36 - 12:40
    wird erkennen, dass die einzige Person,
    die cool geblieben zu sein scheint,
  • 12:40 - 12:41
    der Psychopath ist,
  • 12:41 - 12:44
    weil er es von vornherein angezettelt hat.
  • 12:44 - 12:48
    Deshalb ist die einzige Person,
    die eine Beförderung zu verdienen scheint,
  • 12:48 - 12:50
    der Psychopath.
  • 12:50 - 12:53
    Das beantwortet auch die Frage,
  • 12:53 - 12:57
    warum Psychopathen in der Hierarchie
    scheinbar öfter befördert werden,
  • 12:57 - 13:00
    als das für gewöhnliche Leute gilt.
  • 13:00 - 13:02
    Weil sie Durcheinander
    um sich herum erzeugen
  • 13:02 - 13:07
    und ihnen das ermöglicht,
    ihre eigene Agenda zu verfolgen:
  • 13:07 - 13:09
    ihre Beförderung.
  • 13:10 - 13:14
    Verbindet man das
    mit einer organisatorischen Ebene,
  • 13:14 - 13:16
    wurde über Unternehmen
    wie Enron berichtet,
  • 13:16 - 13:19
    dem damals größten Betrugsfall
    in der Geschichte
  • 13:19 - 13:23
    vor der globalen Finanzkrise
    und dergleichen,
  • 13:23 - 13:26
    dass es eine Kultur des Mobbings pflegt.
  • 13:26 - 13:29
    Sie schikanierten ihre Agenturen,
    sie mobbten ihre Berater,
  • 13:29 - 13:32
    sie drangsalierten ihre Lieferanten,
  • 13:32 - 13:35
    um sie in Schach zu halten
    und Fragen abzuwehren,
  • 13:35 - 13:39
    damit sie den gewaltigen Betrug
    über Jahre hinweg fortsetzen konnten.
  • 13:39 - 13:44
    Also ist es ein Mittel zum Zweck
    wie auch ein Selbstzweck.
  • 13:47 - 13:50
    Beispielsweise war
    Mobbing in Geschäftsbanken
  • 13:50 - 13:55
    im Kontext der globalen Finanzkrise
    auch sehr offensichtlich.
  • 13:55 - 13:56
    Es gibt eine Kultur, die lautet:
  • 13:56 - 13:59
    "Stelle keine Fragen
    oder du bekommst Schwierigkeiten."
  • 13:59 - 14:04
    In diesen Institutionen
    sind ethische Fragen nicht gestattet
  • 14:04 - 14:08
    und das ermöglicht ihnen,
    mit ihrem Betrug weiterzumachen.
  • 14:08 - 14:13
    Es hindert Leute daran, ihn aufzudecken.
  • 14:13 - 14:17
    Wenn jemand daran interessiert ist,
    mehr über diese Dinge herauszufinden,
  • 14:17 - 14:21
    dann sind das Aspekte
    für eine Suchmaschinen-Abfrage.
  • 14:21 - 14:23
    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
    Auf Wiedersehen.
  • 14:23 - 14:26
    (Applaus)
Title:
Mobbing und Organisationspsychopathen bei der Arbeit | Clive Boddy | TEDxHanzeUniversity
Description:

Clive Boddy ist Professor für Führung und Organisationsverhalten an der Middlesex University in England. In den vergangenen sieben Jahren hat er die Anzeichen für und die Auswirkungen von schädlicher Führung und insbesondere den Einfluss von Organisationspsychopathen auf verschiedene Arbeitsplatzergebnisse, einschließlich des Konfliktaufkommens und Mobbing auf der Arbeit, untersucht.

Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
14:33

German subtitles

Revisions