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The President Speaks at the White House Mentorship and Leadership Graduation Ceremony

  • 0:00 - 0:05
    4, das ist die Beratung der
    Beschlussempfehlung des
  • 0:06 - 0:11
    Ausschusses für Wahlprüfung,
    Immunität und Geschäftsordnung,
  • 0:13 - 0:18
    der Fraktion der SPD, CDU/CSU
    Uhr, Bündnis 90/Die Grünen Die
  • 0:20 - 0:21
    Linke, die sich alle auf die
    Einsetzung eines ersten
  • 0:21 - 0:26
    Untersuchungsausschusses der 19.
    Wahlperiode zum Anschlag
  • 0:27 - 0:32
    Breitscheidplatz beziehen. Nach
    einer interfraktionellen
  • 0:32 - 0:37
    Vereinbarung sind für die
    Aussprache 38 Minuten
  • 0:39 - 0:44
    vorgesehen. Ich sehe keinen
    Widerspruch, dann ist
  • 0:44 - 0:49
    das so beschlossen. Dann bitte
    ich die Plätze einzunehmen,
  • 1:05 - 1:08
    dann eröffne ich die Aussprache,
    das Wort hat der Kollege Dr.
  • 1:08 - 1:10
    Stephan Harbarth
    CDU/CSU-Fraktion (Applaus)
  • 1:10 - 1:15
    (Rednerwechsel)
  • 1:24 - 1:29
    Herr Präsident, verehrte
    Kolleginnen und Kollegen, sehr
  • 1:30 - 1:33
    geehrte Damen und Herren, am
    Abend des 19. Dezember 2016
  • 1:33 - 1:38
    verloren zwölf Menschen aus
    sechs Ländern auf dem Berliner
  • 1:38 - 1:40
    Breitscheidplatz ihr Leben,
    Dutzende wurden teils
  • 1:40 - 1:43
    lebensbedrohlich verletzt. Es
    war einer der
  • 1:43 - 1:47
    schrecklichsten Terroranschläge
    in der Geschichte unseres
  • 1:47 - 1:52
    Landes. Im Zusammenhang mit
    diesem Terroranschlag kam es zu
  • 1:53 - 1:58
    Fehlern und zu Versäumnissen. Es
    kam zu schweren Fehlern im
  • 2:01 - 2:06
    Umgang mit den Attentäter und es
    kam zu Versäumnissen im Umgang
  • 2:06 - 2:10
    mit den Hinterbliebenen und den
    verletzten Opfern. Die
  • 2:10 - 2:14
    CDU/CSU-Fraktion erkennt darin
    eine dreifache Verpflichtung.
  • 2:14 - 2:18
    Wir sind erstens den Opfern und
    den Hinterbliebenen
  • 2:18 - 2:23
    schuldig, die Vorgeschichte
    dieses immer islamistischen
  • 2:23 - 2:28
    Terroranschlags umfassend und
    vorbehaltlos aufzuklären. Unser
  • 2:28 - 2:33
    Fraktionsvorsitzender Volker
    Kauder hat deshalb bereits im
  • 2:33 - 2:35
    vergangenen Jahr wenige Wochen
    nach dem Terroranschlag
  • 2:35 - 2:39
    die Einsetzung eines
    Untersuchungsausschusses
  • 2:39 - 2:43
    angeregt. Und er wäre im
    vergangenen Frühjahr eingesetzt
  • 2:43 - 2:48
    worden, wenn wir damals nicht
    bereits kurz vor dem Ende
  • 2:48 - 2:53
    der Legislaturperiode gestanden
    hätten. Wir sind zweitens
  • 2:54 - 2:58
    den Bürgerinnen und Bürgern
    unseres Landes, aber auch
  • 2:58 - 3:01
    unseren Gästen schuldig, unsere
    Sicherheitsbehörden noch
  • 3:01 - 3:06
    schlagkräftiger zu machen.
    Unsere Sicherheitsbehörden haben
  • 3:06 - 3:09
    in ähnlich gelagerten Fällen
    viele Anschläge verhindern
  • 3:09 - 3:13
    können, sie haben herausragende
    Arbeit geleistet, dafür sind wir
  • 3:13 - 3:17
    Ihnen dankbar. Aber es ist ihnen
    misslungen, den
  • 3:17 - 3:21
    schlimmen Anschlag am
    Breitscheidplatz zu verhindern.
  • 3:21 - 3:26
    Deshalb wollen wir mit der
    Aufklärung auch Antworten geben
  • 3:26 - 3:30
    auf eine Reihe von Fragen,
    welche Lehren sind über
  • 3:30 - 3:35
    die bereits getroffenen oder
    vereinbarten Maßnahmen hinaus zu
  • 3:38 - 3:42
    ziehen mit Blick auf Befugnisse,
    Organisation und Kooperation
  • 3:42 - 3:44
    der Sicherheits- und
    Strafverfolgungsbehörden von
  • 3:44 - 3:47
    Bund und Ländern, welche
    Konsequenz muss der Anschlag am
  • 3:47 - 3:52
    Breitscheidplatz auf das
    Zusammenwirken von Sicherheits
  • 3:57 - 4:02
    und Ausländerbehörden und für
    den Vollzug des Asylrechts
  • 4:09 - 4:09
    heißen. Und wie können wir den
    Opferschutz stärken? Wir wollen
  • 4:09 - 4:09
    zentrale Strukturen auf
    Bundesebene
  • 4:09 - 4:13
    schaffen, um den opfern einen
    direkten Ansprechpartner zur
  • 4:13 - 4:18
    Verfügung zu stellen, und wir
    werden die Opferentschädigung
  • 4:19 - 4:22
    neu regeln. (Applaus) Alle
    angesprochenen Fragen eignet
  • 4:22 - 4:25
    sich nicht für die kleinliche
    parteipolitische
  • 4:25 - 4:30
    Auseinandersetzung. Ich habe
    deshalb bereits bei der
  • 4:30 - 4:33
    Einbringung des
    Einsetzungsantrages angekündigt,
  • 4:33 - 4:38
    dass sie CDU/CSU-Fraktion
    entschlossen ist, die Arbeit in
  • 4:41 - 4:41
    diesem Untersuchungsausschuss im
    Geiste der NSU
  • 4:41 - 4:46
    Untersuchungsausschüsse zu
    führen, und dass wir uns
  • 4:47 - 4:52
    deshalb gegen Ergänzungen des
    Antrages, den wir gemeinsam mit
  • 4:54 - 4:54
    der SPD-Fraktion erarbeitet und
    vorgelegt hatten, nicht sperren
  • 4:54 - 4:57
    werden. In den
    Ausschussberatungen ist
  • 4:57 - 5:01
    der Untersuchungsauftrag auf
    Wunsch der anderen Fraktionen an
  • 5:01 - 5:06
    einigen Stellen ergänzt worden,
    einige Punkte werden
  • 5:07 - 5:09
    ausdrücklich hervorgehoben, so
    die Frage der Abschiebung
  • 5:09 - 5:13
    des Attentäters zu setzen, die
    Frage des Selbsteintrittsrechts
  • 5:13 - 5:18
    von Bundesbehörden. Klarer
    gefasst ist auch der
  • 5:21 - 5:25
    Untersuchungszeitraum bei der
    Beschreibung des
  • 5:25 - 5:25
    Untersuchungsgegenstandes wird
    auf Zeitangaben zu Beginn
  • 5:25 - 5:29
    des Antrages ganz verzichtet,
    und es wird ausdrücklich
  • 5:29 - 5:34
    geregelt, dass der
    Untersuchungszeitraum erst mit
  • 5:34 - 5:38
    der Einsetzung des Ausschusses,
    also heute, endet.
  • 5:38 - 5:43
    Wir haben in den vergangenen
    Wochen gesehen, mit wie viel
  • 5:45 - 5:49
    Mühen die parlamentarischen
    Arbeiten beim Entwurf, bei
  • 5:49 - 5:54
    der Weiterentwicklung dieses
    Untersuchungsauftrages verbunden
  • 5:57 - 6:02
    waren. Parlamentarische Arbeit
    ist manchmal anstrengend, als
  • 6:03 - 6:03
    einzige Fraktion in diesem Haus
    hat sich die AfD entschlossen,
  • 6:03 - 6:08
    sich nicht der Mühe zu
    unterziehen, einen eigenen
  • 6:09 - 6:14
    Antrag zu stellen, sie hat
    einen Ergänzungsantrag gestellt,
  • 6:16 - 6:16
    den so spät vorgestellt, dass er
    leider gar nicht
  • 6:16 - 6:21
    mehr besprochen werden konnte.
    Entscheidend ist, dass
  • 6:23 - 6:27
    die übrigen Fraktionen, die den
    Antrag gestellt hatten, sich auf
  • 6:27 - 6:32
    einen gemeinsamen Auftrag
    verständigt haben. Das ist ein
  • 6:34 - 6:39
    gutes Zeichen, damit gibt es
    eine klare Arbeitsgrundlage
  • 6:40 - 6:44
    (Applaus) Auf dieser Basis kann
    die Aufklärung gelingen und wir
  • 6:44 - 6:48
    können die Arbeit des ersten
    Untersuchungsausschusses
  • 6:48 - 6:53
    der neuen Legislaturperiode
    hoffentlich zu einem Erfolg
  • 6:55 - 6:56
    führen, herzlichen Dank.
    (Applaus) (Präsident)
  • 6:56 - 6:58
    die nächste Rednerin ist Dr. Eva
    Högl, SPD-Fraktion.
  • 6:58 - 7:03
    (Rednerwechsel)
  • 7:04 - 7:09
    Sehr geehrter Herr Präsident,
    liebe Kolleginnen und Kollegen,
  • 7:09 - 7:12
    den Abend des 19.12.2016 werden
    wir sicher alle nie vergessen.
  • 7:12 - 7:16
    Bei dem Anschlag auf dem
    Weihnachtsmarkt auf dem
  • 7:16 - 7:20
    Breitscheidplatz wurden zwölf
    Menschen mitten aus ihrem Leben
  • 7:20 - 7:24
    gerissen und mindestens 65
    Personen schwer verletzt und
  • 7:24 - 7:29
    traumatisiert. Liebe Kolleginnen
    und Kollegen, der Internationale
  • 7:31 - 7:36
    Terror ist uns sehr nahekommen,
    mitten in das Zentrum
  • 7:36 - 7:36
    unserer Hauptstadt. Schon die
    anderen Anschläge waren
  • 7:36 - 7:41
    , haben
    uns betroffen gemacht, und
  • 7:43 - 7:47
    internationale Solidarität
    ausgelöst, aber mitten in unser
  • 7:47 - 7:49
    Zentrum, das ist und sehr
    nahekommen. Wir sind es
  • 7:49 - 7:54
    den Opfern, Angehörigen,
    Hinterbliebenen, Freunden
  • 7:56 - 7:59
    schuldig, Antworten zu geben.
    Antworten auf die Frage, ob und
  • 7:59 - 8:01
    wie dieser Anschlag hätte
    verhindert werden können. Welche
  • 8:01 - 8:06
    Fehler, welche
    Fehleinschätzungen, welche
  • 8:07 - 8:12
    Versäumnisse gab es. Und wer
    trägt dafür die Verantwortung?
  • 8:13 - 8:18
    Das andere ist, was müssen wir
    tun, was müssen wir verändern an
  • 8:18 - 8:18
    unseren Strukturen, an unseren
    denk und Arbeitsweisen,
  • 8:18 - 8:21
    der Sicherheitsbehörden und
    insgesamt in unserer
  • 8:21 - 8:24
    Gesellschaft, dass sich ein
    solcher Fall nie wieder
  • 8:24 - 8:27
    wiederholen kann. Diesen Fragen
    waren parlamentarische Gremien
  • 8:27 - 8:30
    bisher befasst, ein
    Untersuchungsausschuss in
  • 8:30 - 8:35
    Nordrhein-Westfalen, wir hatten
    Sonderermittler der
  • 8:40 - 8:45
    Landesregierung, wir haben uns
    auch hier im Bundestag
  • 8:46 - 8:46
    damit befasst und entsprechende
    Berichte verfasst. Wir haben als
  • 8:46 - 8:51
    Gesetzgeber auch schon reagiert,
    wir haben Anfang des letzten
  • 8:51 - 8:55
    Jahres unmittelbar nach dem
    Anschlag ein Gesetzespaket auf
  • 8:55 - 8:56
    den Weg gebracht. Und die ersten
    Versäumnisse, die wir erkannt
  • 8:56 - 9:01
    haben, bereits mit
    gesetzgeberischen Maßnahmen
  • 9:01 - 9:06
    versucht, auf den Weg zu bringen
    und daraus zu lernen. Wir haben
  • 9:08 - 9:08
    das ist eine gute und richtige
    Entscheidung, auch hier im
  • 9:08 - 9:13
    uns trotzdem nach reiflicher
    Überlegung entschlossen,
  • 9:13 - 9:14
    Deutschen Bundestag einen
    parlamentarischen
  • 9:14 - 9:18
    Untersuchungsausschuss auf den
    Weg zu bringen. (Applaus)
  • 9:18 - 9:23
    Wir setzen damit die
    Aufklärungsarbeit fort,
  • 9:25 - 9:25
    die bereits geleistet wurde. Wir
    werden an dieser
  • 9:25 - 9:30
    Aufklärungsarbeit anknüpfen, und
    wir werden das Handeln
  • 9:34 - 9:34
    der Bundesbehörden in den Blick
    nehmen, dafür sind wir
  • 9:34 - 9:39
    zuständig. Was haben unsere
    Bundesbehörden falsch gemacht,
  • 9:39 - 9:42
    was gilt es zu verbessern? Aber
    auch, was uns beim Thema NSU
  • 9:42 - 9:47
    schon beschäftigt hat, das Thema
    der Zusammenarbeit der
  • 9:47 - 9:50
    verschiedenen Behörden, Justiz,
    Polizei, Verfassungsschutz, und
  • 9:50 - 9:54
    auch zwischen Bund und Ländern,
    das müssen wir
  • 9:54 - 9:59
    gründlich untersuchen. Und auch
    die Zusammenarbeit auf
  • 10:00 - 10:05
    europäischer und internationaler
    Ebene, auch da gibt der
  • 10:07 - 10:08
    Sachverhalt dieses Anschlages
    genügend Anlass. Wir wollen aus
  • 10:08 - 10:12
    dem Untersuchungsausschuss auch
    konkrete Verbesserungsvorschläge
  • 10:12 - 10:15
    machen, das ist unsere
    gemeinsame Aufgabe, vor allen
  • 10:15 - 10:20
    Dingen für die Opfer und
    Hinterbliebenen Vorschläge
  • 10:20 - 10:24
    machen, wie wir bei künftigen,
    hoffentlich nicht eintretenden,
  • 10:24 - 10:29
    Ereignissen besser betreuen
    können und was über den
  • 10:32 - 10:32
    Sicherheitsbehörden verbessern
    können. (Applaus) Ich möchte
  • 10:32 - 10:37
    etwas positiv hervorheben, was
    mir und der SPD-Fraktion wichtig
  • 10:38 - 10:39
    ist, wir legen einen guten Start
    hin, in dem wir den
  • 10:39 - 10:44
    Untersuchungsauftrag gemeinsam
    verabschieden mit fünf
  • 10:46 - 10:50
    Fraktionen. Dass uns das
    gelungen ist, hier gemeinsam in
  • 10:50 - 10:54
    den Untersuchungsauftrag zu
    gehen und den ein
  • 10:54 - 10:59
    Satzungsauftrag zusammengebracht
    haben, das ist ein
  • 11:00 - 11:00
    großer Erfolg und ein guter
    Start. (Applaus) Und mir
  • 11:00 - 11:05
    persönlich ist diese
    Geschlossenheit sehr wichtig,
  • 11:06 - 11:06
    wir haben im NSU
    Untersuchungsausschuss mit
  • 11:06 - 11:11
    dieser großen Geschlossenheit
    eine gute Erfahrung gemacht,
  • 11:11 - 11:13
    dass wir beieinander bleiben,
    wenn es um das
  • 11:13 - 11:17
    Aufklärungsinteresse geht, das
    ist eine wichtige Voraussetzung,
  • 11:17 - 11:22
    dass die politischen Bewertungen
    am Ende andere sind, das ist in
  • 11:25 - 11:25
    Ordnung, aber dass wir gemeinsam
    starten, ist ein
  • 11:25 - 11:25
    großer Erfolg. Deshalb wünsche
    ich mir, dass dieser
  • 11:25 - 11:30
    Untersuchungsausschuss in diesem
    Geist und in diesem Sinne
  • 11:31 - 11:36
    arbeitet und am Ende wichtige
    Erkenntnisse zu Tage bringt.
  • 11:40 - 11:40
    Ganz herzlichen Dank. (Applaus)
    (Präsident) ich erteile
  • 11:40 - 11:42
    das Wort Beatrix von Storch, AfD-Fraktion. (Applaus)
  • 11:42 - 11:47
    (Rednerwechsel)
  • 11:52 - 11:57
    Herr Präsident, sehr geehrte
    Kollegen, die AfD-Fraktion hat
  • 11:58 - 11:58
    von Anfang an gesagt, dass sie
    einen gemeinsamen Antrag
  • 11:58 - 12:02
    unterstützen. Es ist Konsens
    aller Fraktionen, dass
  • 12:02 - 12:06
    der Anschlag Breitscheidplatz
    aufgearbeitet werden muss. Alle
  • 12:06 - 12:09
    Fraktionen haben sich an den
    Vorgesprächen beteiligt und
  • 12:09 - 12:14
    zusammengewirkt. Auch wir, das
    sind wir den Opfern
  • 12:19 - 12:24
    schuldig. Und alle Menschen in
    diesem Land. Es ist wichtig, im
  • 12:25 - 12:30
    Untersuchungsausschuss hier im
    Hause die Fokussierung hinaus zu
  • 12:33 - 12:33
    erweitern, die Fehler im
    Getriebe sind aufzuklären, aber
  • 12:33 - 12:37
    der Blick für das Wesentliche
    darf nicht verloren gehen. Wenn
  • 12:37 - 12:42
    die Polizei überarbeitet und
    überfordert ist und mit
  • 12:42 - 12:44
    den Kapazitäten und Kräften am
    Ende ist, dann ist doch klar,
  • 12:44 - 12:49
    dass Fehler passieren. Die
    Ursache dafür müssen wir aber
  • 12:50 - 12:53
    klären. Unser Fokus darf nicht
    auf dem kleinen Beamten am
  • 12:53 - 12:56
    unteren Ende der Hierarchie
    liegen bleiben, der Fokus muss
  • 12:56 - 12:58
    auch in den Blick nehmen, die
    politische Gesamtverantwortung.
  • 12:58 - 13:03
    (Applaus)
  • 13:04 - 13:06
    Darum hatten wir einen
    Änderungsantrag eingebracht,
  • 13:06 - 13:11
    die politische
    Gesamtverantwortung und
  • 13:12 - 13:17
    den Einfluss der Asyl-, Ausländer-
    und Flüchtlingspolitik zu
  • 13:21 - 13:21
    beleuchten. Wenn wir dann
    feststellen, dass diese Politik
  • 13:21 - 13:22
    keine Ursache war, dann hätten
    wir das auch geklärt. Aber
  • 13:22 - 13:23
    die Aufklärung gar nicht erst
    wollen, das ist falsch.
  • 13:23 - 13:28
    (Applaus)
  • 13:31 - 13:36
    Im Zusammenhang mit dem
    Terrorismus sprach ein
  • 13:37 - 13:37
    israelischer Militärhistoriker
    von den neuen kriegen,
  • 13:37 - 13:42
    die großen Konventen der den
    Kriege zwischen den Staaten
  • 13:42 - 13:42
    werden durch die Bedrohung
    terroristischer Gruppen
  • 13:42 - 13:47
    abgelöst. Der islamische Terror
    ist eine solche Form eines neuen
  • 13:47 - 13:52
    Krieges gegen die westliche
    Zivilisation. Der Terroranschlag
  • 13:53 - 13:58
    vom Breitscheidplatz ist in
    diesem Kontext zu sehen, aber es
  • 13:58 - 14:03
    war nicht der erste, Würzburg,
    Ansbach usw. gingen voran. Immer
  • 14:05 - 14:09
    waren muslimische Menschen die
    Täter. Das sind keine
  • 14:09 - 14:14
    fehlgeleiteten opferwidriger
    Umstände, nehmen wir die
  • 14:17 - 14:22
    Scheuklappen ab. Sie sind das
    Gesicht einer wachsenden
  • 14:23 - 14:23
    Bedrohung, die unter Berufung
    auf den Islam und den Koran
  • 14:23 - 14:28
    unserer Freiheit, unsere Kultur,
    unsere Lebensart und unsere
  • 14:34 - 14:34
    Zivilisation zerstören wollen,
    dagegen müssen wir etwas
  • 14:34 - 14:39
    unternehmen. Die Aufarbeitung
    des Anschlags hat auch
  • 14:45 - 14:45
    das Ziel, uns besser für diesen
    Konflikt mit dem gewaltbereiten
  • 14:45 - 14:45
    Islam zu wappnen. Es gibt uns
    die Möglichkeit,
  • 14:45 - 14:50
    Schlussfolgerungen für die
    Reform unserer Sicherheits-
  • 14:51 - 14:54
    Kultur, der Polizei usw. zu
    ziehen. Sie müssen den
  • 14:54 - 14:59
    Erfordernissen dieser neuen Zeit
    angepasst werden. Dazu gehört
  • 15:00 - 15:05
    auch die Reform des Aufenthalts-
    und Asyl und Einwanderungsrecht
  • 15:07 - 15:07
    des. Es nimmt nicht vorweg, wenn
    wir feststellen, bei gesicherten
  • 15:07 - 15:10
    Grenzen und konsequenter
    Regelung der
  • 15:10 - 15:14
    Drittstaatenregelung hätte es
    den Anschlag auf den
  • 15:14 - 15:19
    Breitscheidplatz nicht gegeben.
    Diese Tatsache ist
  • 15:21 - 15:21
    schmerzhaft, aber nicht zu
    leugnen. Wir müssen auch
  • 15:21 - 15:26
    Schlussfolgerungen ziehen für
    den Umgang mit den
  • 15:26 - 15:27
    Hinterbliebenen und Opfern. Im
    deutschen Rechtssystem und in
  • 15:27 - 15:31
    der politischen und öffentlichen
    Behandlung wird zum Teil ein
  • 15:31 - 15:34
    enormer Aufwand betrieben, die
    Abschiebung illegaler zum Teil
  • 15:34 - 15:39
    krimineller Einwanderer und
    potentieller Terroristen zu
  • 15:39 - 15:39
    verhindern, aber deren Opfer
    lassen wir allein, das ist ein
  • 15:39 - 15:44
    Skandal. (Applaus)
  • 15:44 - 15:49
    Der Untersuchungsausschuss muss
    seinen Teil zur Beantwortung
  • 15:52 - 15:56
    der Frage beitragen, wie können
    wir die Sicherheit unserer
  • 15:56 - 16:01
    Nation im 21. Jahrhundert
    gewährleisten? Ja,
  • 16:02 - 16:04
    nationale Sicherheit ist ein
    zentrales politisches Thema,
  • 16:04 - 16:08
    andere Nationen in dieser Welt,
    USA oder Israel, haben
  • 16:08 - 16:12
    das verstanden. Es wird Zeit,
    dass wir das in Deutschland auch
  • 16:12 - 16:17
    endlich verstehen. Wir leben in
    einer gefährlichen Zeit, nicht
  • 16:27 - 16:27
    alle Menschen in der Welt sind
    gut und nicht alle Menschen in
  • 16:27 - 16:27
    der Welt wollen uns gutes.
    Deshalb schließen wir auch
  • 16:27 - 16:32
    unsere Haustüren ab. Offene
    Haustüren sind ebenso wenig wie
  • 16:32 - 16:32
    offene Grenzen ein humanitärer
    Imperativ, sondern gelebte
  • 16:32 - 16:33
    politische
    Verantwortungslosigkeit.
  • 16:33 - 16:38
    (Applaus)
  • 16:39 - 16:44
    Aus unserer Sicht hat die
    Aufarbeitung des islamischen
  • 16:44 - 16:44
    Terroranschlags am
    Breitscheidplatz ein
  • 16:44 - 16:49
    übergeordnetes Ziel, die
    Rückkehr zum politischen
  • 16:53 - 16:58
    Realismus. Vielen Dank (Applaus)
    (Präsident) Nächster Redner ist
  • 17:10 - 17:12
    der Kollege Benjamin Strasser.
    (Rednerwechsel) Die Angehörigen
  • 17:12 - 17:15
    der Opfer haben uns im Dezember
    des letzten Jahres in ihrem
  • 17:15 - 17:20
    offenen Brief an die Frau
    Bundeskanzlerin einen klaren
  • 17:22 - 17:22
    Fingerzeig gegeben, sie habe
    nicht gesagt, dass wir uns in
  • 17:22 - 17:27
    diesen Ausschuss über
    parteipolitisches Klein-Klein
  • 17:27 - 17:27
    unterhalten sollen, sondern sie
    verlangen Zurechtaufklärung und
  • 17:27 - 17:32
    deshalb ist dieser
    Untersuchungsausschuss
  • 17:32 - 17:35
    überfällig. Über ein Jahr nach
    den schrecklichen Ereignissen
  • 17:35 - 17:40
    auf dem Breitscheidplatz sind
    immer noch viele Fragen
  • 17:40 - 17:45
    unbeantwortet. Die Opfer treibt
    die Frage vor allen Dingen
  • 17:49 - 17:54
    nach dem warum um. Warum wurden
    am 19.12.2016 zwölf Menschen aus
  • 17:54 - 17:55
    dem Leben gerissen und 67
    Menschen teils lebensgefährlich
  • 17:55 - 18:00
    verletzt? Warum wurden die
    genauen Hintergründe des
  • 18:00 - 18:03
    Attentats bis heute nicht
    aufgeklärt? Warum konnten
  • 18:03 - 18:08
    diese schrecklichen Ereignisse
    nicht rechtzeitig verhindert
  • 18:10 - 18:14
    werden? Gemeinsam mit den
    Fraktionen Die Linke und
  • 18:14 - 18:19
    Bündnis 90/Die Grünen war uns
    Freie Demokraten wichtig, nicht
  • 18:19 - 18:21
    nur die Lebensgeschichte des
    Attentäters
  • 18:21 - 18:24
    nachzuzeichnen, sondern den
    Komplex umfassend beleuchten.
  • 18:24 - 18:29
    Gerade bei den internationalen
    Gesprächen auf Arbeitsebene
  • 18:30 - 18:34
    wurde viel erreicht, unsere
    Kernanliegen als FDP-Fraktion
  • 18:34 - 18:39
    waren und sind 3 Hauptunkte: Uns
    interessiert erstens gibt es so
  • 18:47 - 18:47
    wir in Deutschland einen
    Sicherheitsapparat, der
  • 18:47 - 18:49
    etwas wie eine Fehlerkultur in
    den deutschen Behörden? Haben
  • 18:49 - 18:54
    aufklärt und aus Fehlern lernt?
    Oder ein Apparat, der vertuscht
  • 19:00 - 19:00
    und eigene Verantwortung
    beiseiteschiebt? Welche
  • 19:00 - 19:00
    Unterstützer aus der
    islamistischen Szene haben sich
  • 19:00 - 19:05
    im Umfeld des Attentäters bewegt
    und ihn unterstützt? Wussten
  • 19:07 - 19:09
    die Nachrichtendienste davon?
    Und wie sind deutsche Behörden
  • 19:09 - 19:14
    mit Informationen anderer
    ausländischen Nachrichtendienste
  • 19:15 - 19:19
    umgegangen? Wurde Amri
    vielleicht sogar länger auf
  • 19:19 - 19:24
    freiem Fuß gelassen als nötig?
    Diese Punkte sind Bestandteil
  • 19:24 - 19:29
    des Untersuchungsauftrages,
    dafür haben wir gekämpft,
  • 19:29 - 19:29
    denn eine umfassende Aufklärung
    erfordert einen umfassenden
  • 19:29 - 19:34
    Untersuchungsauftrag. Ein
    Parlament, das sich
  • 19:34 - 19:35
    schon zu Beginn selbst
    beschneidet, kann und
  • 19:35 - 19:40
    darf es nicht geben. (Applaus)
  • 19:45 - 19:50
    Bei allem, was wir heute wissen,
    zeigt sich doch, dass sich
  • 19:51 - 19:56
    bereits im NSU Komplex erkannte
    Fehler wiederholt haben. In
  • 19:57 - 19:57
    meiner Arbeit im Landtag von
    Baden-Württemberg im
  • 19:57 - 20:02
    Untersuchungsausschuss sind wir
    mit Sachverhalten konfrontiert
  • 20:03 - 20:03
    worden, die sich in ähnlicher
    Weise heute wieder aufdrängen.
  • 20:03 - 20:08
    Warum tauschen
    Ermittlungsbehörden
  • 20:09 - 20:11
    Informationen oft gar nicht oder
    nur unzureichend aus? Warum
  • 20:11 - 20:15
    werden Information nicht
    weiterverarbeitet? Warum können
  • 20:15 - 20:20
    Nachrichtendienste trotz
    Quellen im engsten Umfeld
  • 20:21 - 20:26
    der Extremisten nicht von ihren
    Taten abhalten? Warum sind in
  • 20:26 - 20:27
    Deutschland im
    Sicherheitsbereich oft zu viele
  • 20:27 - 20:32
    zuständig, aber am Ende keiner
    verantwortlich? (Applaus)
  • 20:33 - 20:38
    Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    ich habe nun viele Warum-Fragen
  • 20:38 - 20:43
    gestellt, das ist auch die
    Frage, die die Opfer seit über
  • 20:43 - 20:48
    einem Jahr umtreibt, und auf die
    wir gemeinsam als Parlament eine
  • 20:52 - 20:57
    Antwort finden wollen: Warum?
    (Applaus) (Präsident)
  • 20:59 - 21:02
    nächste Rednerin ist Martina
    Renner die Fraktion Die Linke
  • 21:02 - 21:07
    (Applaus) (Rednerwechsel)
  • 21:12 - 21:16
    Herr Präsident, sehr geehrte
    Kolleginnen und Kollegen, ich
  • 21:16 - 21:20
    glaube, wir spüren es alle bei
    diesem Tagesordnungspunkt,
  • 21:20 - 21:24
    der Deutsche Bundestag und die
    Mitglieder im
  • 21:24 - 21:29
    Untersuchungsausschuss zum
    Terroranschlag auf dem
  • 21:31 - 21:34
    Breitscheidplatz übernehmen
    eine große Verantwortung. Auf
  • 21:34 - 21:39
    dem Ausschuss liegen die
    Erwartungen der Angehörigen
  • 21:39 - 21:44
    der zwölf Getöteten und der
    zahlreichen Verletzten. Sie und
  • 21:44 - 21:49
    wir alle, die Öffentlichkeit,
    hat ein Recht erfahren, hätte
  • 21:52 - 21:53
    dieser schwerste dschihadistische
    Anschlag in der Geschichte
  • 21:53 - 21:58
    der Bundesreplik verhindert
    werden können? Das wurde aus
  • 21:59 - 22:03
    den Warnungen von Informanten zu
    Anschlagsplänen des späteren
  • 22:03 - 22:07
    Attentäters, die schon ein
    halbes Jahr vor der Tat
  • 22:07 - 22:12
    den Behörden bekannt war? Haben
    die Strafverfolgungsbehörden und
  • 22:12 - 22:17
    die Geheimdienste angesichts
    dessen im Vorfeld die richtigen
  • 22:18 - 22:23
    Maßnahmen ergriffen oder eben
    die falschen? Warum wurde
  • 22:26 - 22:29
    den Hinweisen von geflüchteten
    zum späteren Attentäter an
  • 22:29 - 22:33
    die Polizei nicht nachgegangen?
    Auch diese Frage müssen wir
  • 22:33 - 22:36
    stellen: Handelt es sich bei
    Amri tatsächlich um einen
  • 22:36 - 22:41
    Einzeltäter? Bislang deutet sehr
    vieles auf das Gegenteil hin.
  • 22:43 - 22:45
    Deshalb haben wir und das auch
    erfolgreich, dafür gesorgt,
  • 22:45 - 22:49
    dass der Untersuchungsauftrag
    nun auch das mutmaßliche
  • 22:49 - 22:51
    Unterstützerumfeld in den Blick
    nimmt. Und wir müssen in
  • 22:51 - 22:56
    diesem Untersuchungsausschuss
    auch die Frage
  • 22:59 - 23:04
    nach den V-Leute-System in der
    dschihadistischen Szene stellen.
  • 23:05 - 23:10
    Haben wir - die
    Strafverfolgungsbehörden und
  • 23:11 - 23:14
    Geheimdienste ein System
    aufgebaut, das unkontrollierbar
  • 23:14 - 23:17
    ist? Führt das dazu, dass es
    auch eine staatliche
  • 23:17 - 23:22
    Mitverantwortung für den
    Anschlag gibt? Welche Maßnahmen
  • 23:22 - 23:27
    deutsche Behörden nach dem
    Anschlag gegen das mutmaßliche
  • 23:29 - 23:30
    Unterstützungsumfeld ergriffen
    haben? Und wir
  • 23:30 - 23:34
    fragen die Bundesregierung,
    haben sie
  • 23:34 - 23:39
    nach dem Anschlag wirklich alles
    getan, um den Verletzten und
  • 23:41 - 23:45
    Hinterbliebenen angemessene
    Hilfe zu gewähren? Der Ausschuss
  • 23:45 - 23:50
    wird auch auf Anregung der
    Linken dazu die Angehörigen und
  • 23:50 - 23:55
    Verletzten zu einem Gespräch
    treffen, das ist ein wichtiger
  • 23:57 - 24:02
    und würdiger Auftakt unserer
    Arbeit (Applaus). Eines muss
  • 24:11 - 24:11
    noch gesagt werden, wir bedauern
    es sehr, dass die Unionsfraktion
  • 24:11 - 24:11
    erst einen unter allen fünf
    demokratischen Fraktionen
  • 24:11 - 24:14
    ausgehandelten Einsetzungsantrag
    mitträgt und dann für
  • 24:14 - 24:19
    die konkrete Ausschussarbeit den
    Konsens der Demokraten
  • 24:24 - 24:25
    aufgekündigt. Noch nie wurde
    eine Unvereinbarkeitsentschluss
  • 24:25 - 24:30
    bei der Abfassung von
    Beweisanträgen ausgesprochen.
  • 24:30 - 24:32
    Ein Untersuchungsausschuss als
    Folie für Feindbilder aus
  • 24:32 - 24:37
    den Zeiten des kalten Krieges
    wird der Verantwortung nicht
  • 24:37 - 24:39
    gerecht, von der ich zu Beginn
    meiner Rede sprach. Überdenken
  • 24:39 - 24:44
    Sie Ihre Haltung! (Applaus)
  • 24:47 - 24:51
    Denn hier geht es um den Schutz
    der Demokratie und der offenen
  • 24:51 - 24:56
    Gesellschaft. Und aus diesem
    Grund werden wir es auch nicht
  • 24:57 - 24:58
    zulassen, dass dieser Ausschuss
    für Stimmungsmache gegen eine
  • 24:58 - 24:59
    humanitäre Flüchtlingspolitik
    benutzt wird, egal von wem.
  • 24:59 - 25:04
    (Applaus)
  • 25:06 - 25:09
    Dschihadistischer Terror und
    seine effektive Bekämpfung,
  • 25:09 - 25:12
    das wissen wir aus zahlreichen
    Gesprächen, das liegt
  • 25:12 - 25:17
    sehr vielen Menschen am Herzen.
    Auch und gerade derjenigen,
  • 25:17 - 25:21
    die hier Schutz vor diesem
    Terror suchen, der ihr Leben in
  • 25:21 - 25:26
    ihren Herkunftsländern zur Hölle
    gemacht hat. (Applaus)
  • 25:39 - 25:39
    Dem Wunsch, den Schutz aller in
    Deutschland lebender zu
  • 25:39 - 25:39
    verbessern, ist ein Anliegen,
    das hoffentlich alle Demokraten
  • 25:39 - 25:39
    und Demokratinnen in diesem
    Ausschuss teilen, die als Linke
  • 25:39 - 25:44
    werden uns dafür einsetzen.
    Vielen Dank (Applaus)
  • 25:49 - 25:53
    (Präsident)
  • 25:53 - 25:58
    Die nächste Rednerin ist Irene
    Mihalic Bündnis 90/Die Grünen
  • 26:03 - 26:03
    (Rednerwechsel) Ich bin wirklich
    sehr froh, dass wir nun endlich
  • 26:03 - 26:08
    gemeinsam den
    Untersuchungsausschuss zum
  • 26:11 - 26:11
    Anschlag auf dem
    Breitscheidpladtz einsetzen, und
  • 26:11 - 26:15
    es ist wichtig, dass der Bund,
    nach dem die Länder ihren
  • 26:15 - 26:17
    Untersuchungsbeitrag geleistet
    haben, sich der dringend
  • 26:17 - 26:22
    gebotenen Aufklärung nicht
    weiter verschließt. (Applaus)
  • 26:30 - 26:30
    nicht zuletzt, die Angehörigen
    der Opfer erwarten von uns,
  • 26:30 - 26:30
    dass wir ohne Scheuklappen genau
    herausarbeiten, warum
  • 26:30 - 26:35
    dieser Anschlag nicht verhindert
    wurde. Und genau das wollen wir
  • 26:35 - 26:40
    endlich tun. Und deshalb ist es
    wirklich gut, dass CDU/CSU und
  • 26:50 - 26:51
    SPD ihrer Position aufgegeben
    haben in den
  • 26:51 - 26:51
    Berichterstattergesprächen, den
    Untersuchungszeitraum auf
  • 26:51 - 26:53
    den Todestag von Anis Amri zu
    begrenzen, mit solch einer
  • 26:53 - 26:58
    Begrenzung hätten wir permanent
    im Verdacht gestanden, mögliche
  • 26:59 - 26:59
    Versäumnisse unter den Teppich
    kehren zu wollen, dieser
  • 26:59 - 27:04
    Eindruck darf niemals entstehen
    und noch weniger darf er
  • 27:11 - 27:11
    begründet sein. (Applaus) So
    können nun die fünf Fraktionen,
  • 27:11 - 27:16
    die klar auf dem Boden des
    Grundgesetzes stehen, einen
  • 27:18 - 27:18
    gemeinsamen Untersuchungsauftrag
    zur Abstimmung stellen, Sie von
  • 27:18 - 27:23
    der AfD haben wieder mal
    gezeigt, wie sehr sie
  • 27:26 - 27:27
    das Parlament und die Arbeit
    hier verachten, denn seit
  • 27:27 - 27:32
    Dezember haben Sie die
    Fraktionen regelmäßig getroffen
  • 27:33 - 27:33
    und hart um einen gemeinsamen
    Untersuchungsauftrag verhandelt,
  • 27:33 - 27:38
    es gab natürlich
    unterschiedliche Standpunkte,
  • 27:39 - 27:41
    wir haben auch viel darüber
    diskutiert, was der richtige Weg
  • 27:41 - 27:45
    ist, nur eine Fraktion hat sich
    dem konsequent verweigert,
  • 27:45 - 27:50
    das war die AfD, da kam nichts,
    auch nichts an Vorschlägen, erst
  • 27:51 - 27:56
    ganz am Ende haben Sie Ihren
    Änderungsantrag aus dem Ärmel
  • 28:04 - 28:04
    gezogen, viel mit viel Getöse
    aus dem Wahlkampf zu tun hat,
  • 28:04 - 28:09
    der aber nicht das geringste
    Aufklärungsinteresse an
  • 28:13 - 28:14
    der Sache erkennen lässt, Frau
    von Storch, Sie haben angemerkt,
  • 28:14 - 28:14
    man müsse die politische
    Verantwortung in den Blick
  • 28:14 - 28:19
    nehmen, vielleicht werfen Sie
    einen Blick auf Seite 3
  • 28:21 - 28:22
    der Beschlussempfehlung, der
    steht es drin. Für sie steht
  • 28:22 - 28:27
    die politische Verantwortung für
    den Anschlag bereits vollkommen
  • 28:27 - 28:27
    fest, dass machen Sie auch bei
    jeder Gelegenheit deutlich, wenn
  • 28:27 - 28:32
    Sie es also nicht mehr für nötig
    halten, in der Sache hier
  • 28:32 - 28:32
    irgendetwas aufzuklären, warum
    wollen Sie dann die Anzahl
  • 28:32 - 28:37
    der Mitglieder im
    Untersuchungsausschuss
  • 28:44 - 28:44
    verdoppelt? Vielleicht müssen
    Sie noch ein paar Leuten in
  • 28:44 - 28:49
    ihrer Fraktion mit Positionen im
    Ausschuss versorgen, anders kann
  • 28:50 - 28:50
    ich es mir nicht erklären, dass
    machen wir so nicht mit. Wir
  • 28:50 - 28:50
    wollen Haar klein
    herausarbeiten, wie es zu
  • 28:50 - 28:55
    diesem schrecklichen Anschlag
    kommen konnte, wir
  • 28:59 - 28:59
    fragen uns, warum hat die
    gemeinsame Zusammenarbeit im
  • 28:59 - 29:04
    gemeinsamen Terrorabwehrzentrum
    nicht funktioniert? Monatelang
  • 29:13 - 29:13
    war Anis Amri Thema im Zentrum,
    warum konnte er wie unter einer
  • 29:13 - 29:15
    Käseglocke durch das Land fahren
    und unbehelligt diesen Anschlag
  • 29:15 - 29:20
    vorbereiten, warum wurde eine
    Kontaktperson im Februar
  • 29:23 - 29:28
    nach dem Anschlag abgeschoben,
    obwohl man ihn nicht befragt
  • 29:36 - 29:36
    hat? Nicht zuletzt die
    Angehörigen der Opfer verdienen
  • 29:36 - 29:41
    auf diese und auf weitere Fragen
    selbstverständlich eine
  • 29:41 - 29:46
    überzeugende Antwort. Und liebe
    Kolleginnen und Kollegen, jetzt
  • 29:51 - 29:52
    geht es endlich an die Arbeit in
    diesem Untersuchungsausschuss
  • 29:52 - 29:52
    und ich hoffe wirklich sehr,
    dass wir die Untersuchung
  • 29:52 - 29:53
    geschlossen und mit einem
    gemeinsamen Aufklärungsinteresse
  • 29:53 - 29:58
    voranbringen können. Ganz
    herzlichen Dank (Applaus)
  • 29:59 - 30:04
    (Präsident) Nächster Redner ist
    Armin Schuster, CDU/CSU
  • 30:06 - 30:11
    (Rednerwechsel)
  • 30:21 - 30:22
    Herr Präsident, meine sehr
    verehrten Damen und Herren,
  • 30:22 - 30:27
    Modus operandi -
  • 30:27 - 30:32
    Motive des Täters, fast alles an
    den Motiven auf dem
  • 30:34 - 30:35
    Breitscheidpladtz war anders als
    bei der Mordserie des NSU,
  • 30:35 - 30:40
    doch es gibt eine schreckliche
    Parallele, das ist die Zahl
  • 30:44 - 30:45
    der Opfer, der überlebenden
    Verletzter, der Trauer
  • 30:45 - 30:50
    den Angehörigen. Deswegen
    wundere ich mich manchmal über
  • 30:52 - 30:52
    die am meisten gestellte Frage,
    warum braucht es eigentlich
  • 30:52 - 30:57
    diesen Untersuchungsausschuss?
    Ich glaube, dass sich diese Frage
  • 31:01 - 31:01
    selbst beantwortet, erstens,
    erwarten die überlebenden Opfer
  • 31:01 - 31:06
    und Angehörigen ganz sicher
    nicht nur Entschädigung, gute
  • 31:06 - 31:10
    Betreuung und Hilfe, ich glaube,
    sie erwarten eine ernsthafte
  • 31:10 - 31:15
    schonungslose Aufklärung und ich
    glaube, sie erwarten ernsthafte
  • 31:17 - 31:22
    Konsequenzen bei den Fehlern,
    die wir feststellen. (Applaus)
  • 31:24 - 31:26
    garantiert, aber erwarten sie
    nicht das, was in den letzten
  • 31:26 - 31:31
    5-6 Minuten in dieser Debatte
    schon angeklungen ist,
  • 31:31 - 31:36
    parteipolitischer Zank, ich
    habe deshalb die Idee
  • 31:42 - 31:47
    dass wir für alle, die in dem
    Untersuchungsausschuss sitzen,
  • 31:52 - 31:52
    die Opfer, die überlebenden und
    ihre Angehörigen einladen, ich
  • 31:52 - 31:56
    glaube das für jeden ein solches
    Gesprächsformat gut ist, sich zu
  • 31:56 - 31:57
    Justieren, worum geht es
    eigentlich, dem kann sich
  • 31:57 - 32:02
    eigentlich keiner verwehren, der
    ein Herz im Leibe hat.
  • 32:02 - 32:07
    Die Öffentlichkeit, ich sage es
    in alle Richtungen,
  • 32:11 - 32:16
    schaut sehr genau darauf, ob wir
    hier aufklären wollen oder ob
  • 32:18 - 32:23
    wir hier teilpolitischen Zank
    veranstalten, dass es nicht
  • 32:33 - 32:33
    der Respekt, den wir beweisen
    müssen vor den Opfern und
  • 32:33 - 32:34
    Hinterbliebenen, und zweitens
    Jahr, über Berlin, NRW,
  • 32:34 - 32:39
    Taskforce, wir brauchen diesen
    Untersuchungsausschuss, weil wir
  • 32:40 - 32:41
    ehrlich und präzise aufklären
    müssen, ob ein Netzwerk von über
  • 32:41 - 32:44
    30, pflichtwidrig Behörden,
    Aufenthalt Behörden,
  • 32:44 - 32:49
    Polizeibehörden, Justizbehörden,
    arischen Dienste, aus Bund,
  • 32:50 - 32:55
    Länder und Kommunen, ob dieses
    Netzwerk funktioniert,
  • 32:56 - 33:01
    funktionieren kann, hätten alle
    alles richtig gemacht in
  • 33:01 - 33:06
    diesen 40 Behörden, wäre es dann
    besser gelaufen? Ich bin mir
  • 33:07 - 33:08
    nicht sicher und das genau
    möchte ich in diesem
  • 33:08 - 33:13
    Untersuchungsausschuss
    aufklären. Ist das System
  • 33:15 - 33:20
    überfordert gewesen oder oder
    waren es Einzelfehler? Ich
  • 33:22 - 33:22
    möchte nicht wie die AfD mit
    Vorverurteilungen in den
  • 33:22 - 33:25
    Untersuchungsausschuss gehen,
    lassen Sie uns gemeinsam
  • 33:25 - 33:28
    aufklären, ich habe die große
    Hoffnung, Frau von Storch,
  • 33:28 - 33:32
    dass Sie in der Lage sind, ihr
    Weltbild zu verändern, ein
  • 33:32 - 33:37
    Untersuchungsausschuss ist das
    schärfste Schwert der
  • 33:41 - 33:41
    parlamentarischen Demokratie, da
    lernt man auch unter Umständen
  • 33:41 - 33:46
    Dinge, die das eigene Weltbild
    erschüttern. Ich hoffe, Sie sind
  • 33:48 - 33:53
    dazu bereit. Der Bund hat schon
    zahlreiche Konsequenzen gezogen,
  • 33:53 - 33:56
    ich denke an das BKA Radarsystem
    zur Gefährder Einschätzung, an
  • 33:56 - 34:01
    die Verschärfung der
    Abschiebehaft, Ausreisegewahrsam
  • 34:05 - 34:08
    erweitert, usw., reicht das?
    Das ist die Frage, die wir
  • 34:08 - 34:12
    klären müssen. Oder braucht es
    mehr Reformen? Und haben wir
  • 34:12 - 34:16
    die Opfer richtig behandelt? Ich
    bin sehr gespannt auf ein
  • 34:16 - 34:19
    Gespräch mit Kurt Beck und seine
    Erfahrungen, die
  • 34:19 - 34:24
    scheinen intensiv zu sein.
    Deshalb, der Antrag kommt von
  • 34:25 - 34:30
    fünf Fraktionen, die sechste
    gewinnt vielleicht noch neue
  • 34:31 - 34:36
    Eindrücke. Ich habe das Gefühl,
    Frau Renner, dass man
  • 34:37 - 34:40
    zwischen einstimmig und
    einvernehmlich nicht so
  • 34:40 - 34:43
    große Unterschiede machen muss.
    Deswegen glaube ich, dass man in
  • 34:43 - 34:45
    solch einem
    Untersuchungsausschuss
  • 34:45 - 34:49
    durchaus in einem gemeinsamen
    Geist arbeiten kann, ich
  • 34:49 - 34:54
    darf als letztes erinnern, wir
    hatten ursprünglich an alle
  • 34:56 - 35:01
    die Einladung ausgesprochen, wer
    die damals nicht annahm, will
  • 35:08 - 35:08
    ich nicht vertiefen. Aber es gab
    mal die Motivation der
  • 35:08 - 35:08
    Unionsfraktion eine komplette
    Einigung herbeizuführen,
  • 35:08 - 35:09
    dazu ist es nicht gekommen, das
    lag nicht an uns, jetzt es ist
  • 35:09 - 35:14
    ein neuer Start, ich bin froh,
    dass wir anfangen können.
  • 35:17 - 35:18
    Herzlichen Dank. (Präsident) Der
    nächste Redner ist Dr. Fritz
  • 35:18 - 35:23
    Felgentreu von der SPD.
  • 35:31 - 35:36
    (Rednerwechsel) Herr Präsident,
    meine Damen und Herren, heute
  • 35:36 - 35:39
    sind wir soweit, dass auch der
    Bundestag mit einem eigenen
  • 35:39 - 35:44
    Untersuchungsausschuss zur
    Aufarbeitung der Vorgänge zum
  • 35:45 - 35:50
    Terroranschlag auf dem
    Breitscheidpladtz, wir sind es
  • 35:50 - 35:54
    den Opfern und den Angehörigen
    schuldig das zu tun, wir sind es
  • 35:54 - 35:59
    aber auch uns selbst schuldig,
    den soweit überblicken wir
  • 36:01 - 36:01
    die Entwicklung schon jetzt,
    dass wir sagen können, wir
  • 36:01 - 36:06
    können und müssen besser darin
    werden, die Sicherheit
  • 36:06 - 36:08
    der Bürger vor Terror zu
    gewährleisten. Das Zusammenspiel
  • 36:08 - 36:13
    von Diensten und
    Polizeibehörden, von Bund und
  • 36:13 - 36:18
    Ländern, von den zuständigen
    Ämtern hat nicht richtig funk
  • 36:19 - 36:24
    tioniert. Die aus gutem Grund
    geschaffene Schnittstelle,
  • 36:24 - 36:24
    dass gemeinsamen
    Terrorabwehrzentrum, hat nicht
  • 36:24 - 36:29
    die notwendige Verbindlichkeit
    in der Gefahrenabwehr
  • 36:31 - 36:36
    entwickelt. Dass jemand die Amri
    sich immer wieder mit neuen
  • 36:40 - 36:45
    Identitäten anmelden konnte,
    beweist, dass wir nicht
  • 36:45 - 36:50
    den nötigen Überblick behalten
    haben. Wir müssen die
  • 36:52 - 36:57
    der Untersuchungausschuss muss
    die Schwachstellen aufdecken,
  • 36:57 - 36:57
    vor allem so kann sich unsere
    Arbeit bewähren. Der
  • 36:57 - 37:02
    Untersuchungsausschuss soll nun
    schnell aktiv werden, Opfer und
  • 37:05 - 37:05
    Angehörige sollen nicht jahrelang
    im Ungewissen gelassen werden,
  • 37:05 - 37:10
    wie es im Zusammenhang mit dem
    NSU Prozess immer wieder
  • 37:12 - 37:13
    kritisiert wurde. Gleich zu
    Beginn ist ein Gespräch mit
  • 37:13 - 37:18
    dem Beauftragten der
    Bundesregierung Kurt Beck
  • 37:20 - 37:20
    geplant, und dessen Erwartungen
    an den Untersuchungsausschuss
  • 37:20 - 37:25
    Gehör zu verschaffen. Besonders
    wichtig ist uns eine Begegnung
  • 37:26 - 37:31
    mit den Angehörigen und Opfern.
    Bereits zur ersten Sitzung sind
  • 37:31 - 37:36
    über 90 zum Teil umfangreiche
    Beweise vorgesehen, um
  • 37:41 - 37:41
    die Behörden zur Überlassung
    ihrer Akten zu veranlassen.
  • 37:41 - 37:46
    Danach wollen wir unverzüglich
    mit der praktischen Arbeit
  • 37:48 - 37:48
    beginnen. Dazu sind bislang drei
    Sachverständigen Anhörungen
  • 37:48 - 37:53
    vorgesehen, erstens zur
    föderalen
  • 37:53 - 37:58
    Sicherheitsarchitektur, zweitens
    zum islamistischen Extremismus,
  • 38:04 - 38:05
    zu Radikalisierung Prozessen,
    zur Vorbeugung von
  • 38:05 - 38:10
    Radikalisierung und schließlich
    zum Asyl- und Aufenthaltsrechts
  • 38:12 - 38:13
    und zum zusammenarbeiten der
    beteiligen würden. Mit
  • 38:13 - 38:13
    diesen Anhörungen wollen wir die
    öffentlichkeit informieren und
  • 38:13 - 38:18
    alle Mitglieder des
    Untersuchungsausschusses auf
  • 38:24 - 38:24
    denselben Kenntnisstand bringen.
    Zugleich erhoffen wir uns von
  • 38:24 - 38:24
    den Experten Hinweise, wo
    Defizite im derzeitigen
  • 38:24 - 38:25
    Rechtsrahmen oder im System der
    Sicherheitsbehörden bestehen
  • 38:25 - 38:29
    könnten, diese Erkenntnisse
    sollen die weitere Untersuchung
  • 38:29 - 38:33
    anleiten, es geht um die
    Vorbereitung darauf, die
  • 38:33 - 38:38
    richtigen Fragen zu stellen,
    dass wir die Zeugen trotz
  • 38:44 - 38:44
    der Vielfalt des Materials
    fokussiert befragen können. Und
  • 38:44 - 38:45
    wenn wir die Abläufe und die
    Verantwortlichkeiten im Vorfeld
  • 38:45 - 38:49
    des Anschlages geklärt haben,
    werden wir uns der Frage
  • 38:49 - 38:54
    zuwenden, ob und gegebenenfalls
    welche Veränderungen bei
  • 38:57 - 39:02
    den Kompetenzen, der Verteilung
    oder bei... die Behörden bei
  • 39:06 - 39:07
    und damit den Bürgern das
    Vertrauen in die
  • 39:07 - 39:12
    Sicherheitsbehörden und
    Schutzvorkehrungen
  • 39:12 - 39:17
    zurückzugeben. Liebe Kolleginnen
    und Kollegen, die SPD-Fraktion
  • 39:17 - 39:20
    hat ein hohes Interesse an
    kollegialer Zusammenarbeit im
  • 39:20 - 39:25
    Sinne unseres gemeinsamen
    Auftrages. Dieser
  • 39:25 - 39:26
    Untersuchungsausschuss ist uns
    so wichtig, um ihn als Waffe im
  • 39:26 - 39:29
    Schlagabtausch der Parteien zu
    instrumentalisieren. Dazu
  • 39:29 - 39:34
    gehört aber auch, dass wir uns
    vielleicht darauf verständigen
  • 39:34 - 39:37
    können, wenn wir inhaltlich
    etwas gemeinsam beschließen,
  • 39:37 - 39:42
    dass er das auch gemeinsam
    tragen können und nicht einzelne
  • 39:42 - 39:46
    Fraktion wie beispielsweise die
    Die Linke nicht beteiligen,
  • 39:46 - 39:51
    obwohl die inhaltlich derselben
    Meinung sind. (Applaus) ich
  • 39:51 - 39:56
    wünsche uns einen guten Anfang,
    ein kontotiefes Klima und
  • 39:57 - 40:01
    überzeugende Ergebnisse. Danke.
    (Applaus) (Präsident) Der letzte
  • 40:01 - 40:06
    Redner ist der Kollege Stephan
    Mayer CDU/CSU.
  • 40:07 - 40:11
    (Rednerwechsel) Sehr geehrter
    Herr Präsident, sehr geehrte
  • 40:11 - 40:15
    Kolleginnen und Kollegen, ich
    begrüße es außerordentlich,
  • 40:15 - 40:20
    dass heute von 5 Fraktionen
    getragen endlich ein
  • 40:20 - 40:22
    Untersuchungsausschuss des
    Deutschen Bundestages
  • 40:22 - 40:27
    eingerichtet wird zur Aufklärung
    des bislang
  • 40:27 - 40:32
    schrecklichsten islamistischen
    motivierten Anschlages auf
  • 40:34 - 40:34
    deutschem Boden. Ich möchte gar
    nicht verhehlen, aus
  • 40:34 - 40:39
    meiner Sicht kommt der
    Untersuchungsausschuss sehr
  • 40:42 - 40:47
    spät, ich hätte ihn auch gerne
    lieber früher installiert, sage
  • 40:48 - 40:52
    aber für die CDU/CSU Fraktion,
    wir haben uns vom ersten Tage an
  • 40:52 - 40:57
    aufgeschlossen und offen für
    einen Untersuchungsausschuss
  • 40:58 - 41:03
    gezeigt, wir haben jetzt als
    Fraktion sehr
  • 41:04 - 41:04
    nachdrücklich dafür geworben und
    dies vorangetrieben, dass jetzt
  • 41:04 - 41:09
    ein Untersuchungsausschuss
    eingerichtet wird. Ich möchte
  • 41:13 - 41:13
    aber auch dem Eindruck
    entgegenwirken, dass wir als
  • 41:13 - 41:16
    Bund bisher untätig waren. Die
    Taskforce des parlamentarischen
  • 41:16 - 41:21
    Kontrollgremiums hat sehr
    schnell seine Arbeit aufgenommen
  • 41:21 - 41:26
    nach dem Anschlag, und ich
    möchte ausdrücklich betonen,
  • 41:28 - 41:29
    das parlamentarische
    Kontrollgremium des Bundestages
  • 41:29 - 41:34
    war das erste Gremium in
    Deutschland auch im Vergleich zu
  • 41:39 - 41:39
    ein Bundesländern, dass zwei
    Monate nach dem Anschlag einen
  • 41:39 - 41:39
    aussagekräftigen Bericht zum
    Anschlag vorgelegt hat. Gerade
  • 41:39 - 41:44
    dieses Instrument hat sich vor
    dem Hintergrund bewährt.
  • 41:44 - 41:46
    (Applaus) Meine sehr verehrten
    Kolleginnen und Kollegen,
  • 41:46 - 41:51
    vielleicht steckt aber auch eine
    gewisse Chance darin,
  • 41:53 - 41:58
    dass wir relativ spät erst den
    Untersuchungsausschuss
  • 42:00 - 42:05
    einrichten, weil wir eine
    Gesamtschau vornehmen können.
  • 42:10 - 42:13
    Ich glaube, darin steckt
    durchaus auch eine Chance. Und
  • 42:13 - 42:17
    um eines klar zu sagen, Frau
    Kollegin Renner, wir sind als
  • 42:17 - 42:22
    Unionsfraktion offen für eine
    sehr gewissenhafte und seriöse
  • 42:36 - 42:37
    und lückenhafte Aufklärung, und
    ich möchte klar sagen, wir haben
  • 42:37 - 42:37
    aufgegriffen, dass wir an den
    Beginn der Arbeit des
  • 42:37 - 42:42
    Untersuchungsausschusses das
    Gespräch mit dem
  • 42:44 - 42:45
    Opferbeauftragten der
    Bundesregierung stellen werden
  • 42:45 - 42:45
    und ein Gespräch mit den
    Angehörigen der Opfer stellen
  • 42:45 - 42:46
    werden, dass zeigt deutlich,
    dass wir als Unionsfraktion
  • 42:46 - 42:51
    offen sind für eine sehr
    intensive und vertrauensvolle
  • 42:52 - 42:57
    Zusammenarbeit mit allen
    Fraktionen, denen an einer
  • 43:00 - 43:01
    seriösen Aufklärung gelegen ist.
    (Applaus) Voreingenommenheit und
  • 43:01 - 43:06
    Vorurteile sind aber schlechte
    Begleiter für diesen
  • 43:08 - 43:08
    Untersuchungausschuss, ich sage
    das auch ausdrücklich,
  • 43:08 - 43:13
    dieser Untersuchungsausschuss
    eignet sich denkbar
  • 43:13 - 43:18
    schlecht für eine vermeintliche
    parteipolitische Profilierung,
  • 43:22 - 43:22
    und ich sage auch ausdrücklich
    für die CDU/CSU-Fraktion, wir
  • 43:22 - 43:24
    werden es nicht zulassen, dass
    dieser Untersuchungsausschuss,
  • 43:24 - 43:29
    der eine wichtige Aufgabe hat,
    gerade in die Zukunft gerichtet,
  • 43:29 - 43:29
    um mögliche Anschläge wie auf
    dem Breitscheidpladtz verhindern
  • 43:29 - 43:34
    zu helfen, wir werden es nicht
    zulassen, dass dieser
  • 43:41 - 43:45
    Untersuchungsausschuss
    missbraucht wird. Es gibt immer
  • 43:45 - 43:46
    noch vieles aufzuklären, wir
    werden vor allem die Arbeit
  • 43:46 - 43:50
    der Bundesbehörden in den Fokus
    nehmen, wir müssen und sehr
  • 43:50 - 43:52
    intensiv mit den Schnittstellen
    beschäftigen zwischen
  • 43:52 - 43:57
    der Länderebene und der
    Bundesebene, was den
  • 43:59 - 44:04
    Informatonsaustausch anbelangt,
    im polizeilichen und
  • 44:13 - 44:13
    und
    nachrichtendienstlichen Bereich,
  • 44:13 - 44:14
    es gibt viele Themen, die uns in
    diesem Untersuchungsausschuss
  • 44:14 - 44:19
    beschäftigen werden, eines darf
    ich für die CDU/CSU-Fraktion
  • 44:20 - 44:25
    deutlich zum Ausdruck bringen,
    und sind die Angehörigen sehr
  • 44:25 - 44:30
    wichtig, deswegen wird der
    Opferschutzes und die
  • 44:38 - 44:38
    Verbesserung der Entschädigung
    eine Rolle spielen, wir gehen
  • 44:38 - 44:38
    motiviert in die Arbeit dieses
    Untersuchungsausschusses und
  • 44:38 - 44:43
    werden diese Arbeit sehr
    intensiv und gewissenhaft und
  • 44:53 - 44:54
    seriös vorantreiben. Herzlichen
    Dank. (Applaus) (Präsident)
  • 44:54 - 44:54
    Damit schließe ich die
    Aussprache, wir kommen zur
  • 44:54 - 44:54
    Beschlussempfehlung, des
    Ausschusses für Wahlprüfung,
  • 44:54 - 44:59
    Immunität und Geschäftsordnung,
    der Ausschuss empfiehlt
  • 45:02 - 45:07
    die Anträge der Fraktionen
    CDU/CSU und SPD, der FDP,
  • 45:11 - 45:11
    der Die Linke und Bündnis 90/Die
    Grünen zur Einsetzung
  • 45:11 - 45:16
    des ersten
    Untersuchungsausschusses
  • 45:18 - 45:22
    zusammenzuführen und in der
    Ausschussfassung anzunehmen. Wer
  • 45:22 - 45:27
    stimmt für diese
    Beschlussfassung? Wer stimmt
  • 45:32 - 45:32
    dagegen? Enthaltungen? Dann ist
    das einstimmig so beschlossen.
  • 45:32 - 45:35
    Damit ist der Erste
    Untersuchungsausschuss
  • 45:35 - 45:40
    der 19. Wahlperiode eingesetzt.
    Damit rufe ich auf die
Title:
The President Speaks at the White House Mentorship and Leadership Graduation Ceremony
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English
Duration:
10:17

German subtitles

Incomplete

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