Return to Video

Wie ein fahrerloses Auto die Straße wahrnimmt

  • 0:01 - 0:04
    Im Jahr 1885 erfand
    Carl Benz das Automobil.
  • 0:05 - 0:08
    Noch im gleichen Jahr unternahm
    er die erste öffentliche Testfahrt
  • 0:08 - 0:12
    und fuhr gegen eine Wand.
  • 0:12 - 0:14
    Seit 130 Jahren versuchen wir,
  • 0:14 - 0:19
    das Unzuverlässigste an einem
    Auto zu umgehen: den Fahrer.
  • 0:19 - 0:20
    Autos sind jetzt stabiler,
  • 0:20 - 0:23
    wir haben Gurte und Airbags eingebaut.
  • 0:23 - 0:27
    In den letzten Jahren haben wir versucht,
    das Auto selbst intelligenter zu machen,
  • 0:27 - 0:30
    um das Problem "Fahrer" zu lösen.
  • 0:30 - 0:33
    Ich erzähle Ihnen heute davon,
    welchen Unterschied es macht,
  • 0:33 - 0:37
    ob man das Problem nur mit Hilfe
    von Assistenzsystemen angeht
  • 0:37 - 0:39
    oder völlig selbstständig
    fahrende Autos entwickelt,
  • 0:39 - 0:41
    und wie sie die Welt verändern können.
  • 0:41 - 0:44
    Ich werde Ihnen auch ein wenig
    von unserem Auto erzählen
  • 0:44 - 0:48
    und zeigen, wie es die Umgebung
    wahrnimmt und darauf reagiert.
  • 0:48 - 0:51
    Zunächst aber möchte ich noch ein
    wenig das Problem erläutern.
  • 0:52 - 0:53
    Denn es ist ein großes Problem:
  • 0:53 - 0:56
    1,2 Mio. Menschen weltweit sterben
    jedes Jahr bei Autounfällen.
  • 0:56 - 1:00
    Allein in den USA sind es 33 000 pro Jahr.
  • 1:00 - 1:02
    Um das mal ins Verhältnis zu setzen:
  • 1:02 - 1:07
    Das ist, also ob an jedem Arbeitstag
    eine Boeing 737 abstürzen würde.
  • 1:07 - 1:09
    Das ist unglaublich.
  • 1:10 - 1:12
    So wie hier werden uns Autos verkauft.
  • 1:12 - 1:15
    Aber eigentlich sieht Fahren eher so aus.
  • 1:15 - 1:17
    Die Sonne scheint nicht, es regnet.
  • 1:17 - 1:19
    Sie wollen lieber alles
    andere tun, als zu fahren.
  • 1:19 - 1:21
    Dafür gibt es einen Grund:
  • 1:21 - 1:23
    Der Verkehr wird immer schlimmer.
  • 1:23 - 1:26
    In den USA wurden zwischen 1990 und 2010
  • 1:26 - 1:30
    38 % mehr Kilometer gefahren als zuvor.
  • 1:30 - 1:33
    Es gibt nur 6 % mehr Straßen,
  • 1:33 - 1:35
    es ist also kein Trugschluss:
  • 1:35 - 1:39
    Der Verkehr ist heute deutlich
    schlimmer als noch vor kurzer Zeit.
  • 1:39 - 1:41
    Dafür zahlen wir einen Preis.
  • 1:42 - 1:45
    Ein Pendler fährt in den USA
    durchschnittlich ca. 50 Minuten.
  • 1:45 - 1:49
    Multiplizieren Sie das mit
    unseren 120 Mio. Pendlern,
  • 1:49 - 1:51
    kommen Sie auf etwa 6 Mrd. Minuten,
  • 1:51 - 1:53
    die täglich beim Pendeln verloren gehen.
  • 1:53 - 1:56
    Eine riesige Zahl,
    also vergleichen wir das mal.
  • 1:56 - 1:58
    Wenn Sie 6 Mrd. Minuten
  • 1:58 - 2:02
    durch die durchschnittliche
    Lebenserwartung eines Menschen teilen,
  • 2:02 - 2:05
    kommen Sie auf 162 Leben.
  • 2:05 - 2:08
    So viele werden jeden Tag verschwendet,
  • 2:08 - 2:10
    nur um von A nach B zu kommen.
  • 2:10 - 2:12
    Das ist unglaublich.
  • 2:12 - 2:14
    Dann gibt es solche Menschen,
  • 2:14 - 2:16
    die gar nicht im Verkehr
    steckenbleiben können.
  • 2:16 - 2:17
    So wie Steve.
  • 2:17 - 2:19
    Er ist ein unheimlich fähiger Kerl,
  • 2:19 - 2:22
    aber leider ist er blind.
  • 2:22 - 2:25
    Statt morgens in 30 Minuten
    zur Arbeit zu fahren,
  • 2:25 - 2:29
    müht er sich mit den öffentlichen
    Verkehrsmitteln ab -- 2 Std. lang.
  • 2:29 - 2:32
    Es sei denn, er bittet Freunde
    und Familie um eine Fahrt.
  • 2:32 - 2:35
    Er hat nicht dieselbe Freiheit wie wir,
    um von A nach B zu kommen.
  • 2:35 - 2:38
    Das sollten wir ändern.
  • 2:38 - 2:40
    Nach allgemeiner Meinung
  • 2:40 - 2:42
    sollten wir vorhandene
    Fahrerassistenzsysteme
  • 2:42 - 2:46
    immer schrittweise verbessern.
  • 2:46 - 2:48
    Irgendwann werden daraus
    selbstfahrende Autos.
  • 2:48 - 2:50
    Das wäre etwa damit zu vergleichen:
  • 2:50 - 2:53
    Wenn ich mich beim Springen
    nur richtig anstrengen würde,
  • 2:53 - 2:55
    könnte ich eines Tages fliegen.
  • 2:55 - 2:58
    Stattdessen sollten wir etwas anderes tun.
  • 2:58 - 3:00
    Ich möchte Ihnen drei Punkte vorstellen,
  • 3:00 - 3:04
    die selbstfahrende Systeme von
    Assistenzsystemen unterscheiden.
  • 3:04 - 3:06
    Ich fange mit dem an,
    was wir selbst erfahren haben.
  • 3:06 - 3:08
    Im Jahr 2013
  • 3:08 - 3:11
    machten wir den ersten Test
    mit selbstfahrenden Autos,
  • 3:11 - 3:13
    die normale Leute benutzen konnten.
  • 3:13 - 3:15
    Fast normale Leute --
    100 Google-Mitarbeiter,
  • 3:15 - 3:17
    aber sie waren nicht am Projekt beteiligt.
  • 3:17 - 3:21
    Wir gaben ihnen das Auto,
    um es im Alltag auszuprobieren.
  • 3:21 - 3:25
    Es gab es aber eine wichtige Besonderheit:
  • 3:25 - 3:26
    Sie mussten aufpassen,
  • 3:26 - 3:29
    schließlich war es ein Experiment.
  • 3:29 - 3:32
    Trotz intensiver Tests könnte es versagen.
  • 3:32 - 3:35
    Also schulten wir sie zwei Stunden lang,
  • 3:35 - 3:37
    setzten sie ins Auto
    und ließen sie es benutzen.
  • 3:37 - 3:39
    Das Feedback war fantastisch für jemanden,
  • 3:39 - 3:41
    der ein Produkt in die Welt setzen will.
  • 3:41 - 3:43
    Alle fanden es toll.
  • 3:43 - 3:47
    Einer war Porsche-Fahrer
    und sagte uns am ersten Tag:
  • 3:47 - 3:50
    "Das ist totaler Unsinn,
    Was glauben wir eigentlich?"
  • 3:50 - 3:53
    Am Ende meinte er:
    "Nicht nur ich sollte es haben,
  • 3:53 - 3:56
    sondern auch alle anderen.
    Menschen sind schreckliche Fahrer."
  • 3:57 - 3:59
    Das war Musik in unseren Ohren.
  • 3:59 - 4:03
    Dann sahen wir uns an,
    was die Leute im Auto taten.
  • 4:03 - 4:04
    Das öffnete uns die Augen.
  • 4:04 - 4:07
    Da gab es einen Herrn.
  • 4:07 - 4:11
    Er schaut auf sein Handy und bemerkt,
    dass der Akku fast leer ist.
  • 4:11 - 4:15
    Also dreht er sich ungefähr so um
    und durchsucht seinen Rucksack,
  • 4:15 - 4:17
    holt seinen Laptop raus,
  • 4:17 - 4:19
    legt ihn auf den Sitz,
  • 4:19 - 4:21
    dreht sich wieder um,
  • 4:21 - 4:24
    sucht weiter und findet das
    Ladekabel für sein Handy,
  • 4:24 - 4:27
    steckt es in den Laptop,
    danach in sein Handy.
  • 4:27 - 4:29
    Klar, das Telefon wird geladen.
  • 4:29 - 4:33
    Währenddessen fuhr er die ganze Zeit
    mit 105 km/h den Freeway entlang.
  • 4:33 - 4:35
    Unglaublich.
  • 4:36 - 4:39
    Nach einiger Überlegung wurde uns klar:
  • 4:39 - 4:41
    Je besser die Technologie wird,
  • 4:41 - 4:43
    desto unzuverlässiger wird der Fahrer.
  • 4:43 - 4:46
    Wenn wir Autos nur
    schrittweise schlauer machen,
  • 4:46 - 4:49
    werden wir wahrscheinlich
    unsere Ziele nicht erreichen.
  • 4:49 - 4:52
    Ich werde nun kurz etwas technisch.
  • 4:52 - 4:55
    Dieses Diagramm zeigt
    von links nach rechts,
  • 4:55 - 4:58
    wie oft das Auto bremst,
    wenn es das nicht sollte.
  • 4:58 - 5:00
    Sie können das meiste
    auf dieser Achse ignorieren,
  • 5:00 - 5:04
    denn wenn Sie in der Stadt herumfahren
    und das Auto immer mal wieder anhält,
  • 5:04 - 5:05
    werden Sie es niemals kaufen.
  • 5:05 - 5:09
    Von unten nach oben sehen Sie,
    wie oft das Auto richtigerweise bremst,
  • 5:09 - 5:11
    um so einen Unfall zu verhindern.
  • 5:11 - 5:14
    Schauen wir uns die Ecke links unten an:
  • 5:14 - 5:16
    Das ist ein Standardauto.
  • 5:16 - 5:19
    Es bremst nicht selbstständig,
    es tut nichts Merkwürdiges,
  • 5:19 - 5:21
    aber es verhindert auch keine Unfälle.
  • 5:21 - 5:24
    Wenn wir ein
    Fahrerassistenzsystem installieren,
  • 5:24 - 5:26
    das Auffahrunfälle vermeiden soll,
  • 5:26 - 5:29
    dann packen wir einige
    Technologien in das Auto.
  • 5:29 - 5:30
    Das sehen Sie hier.
  • 5:30 - 5:32
    Die Technologien sind gut,
  • 5:32 - 5:35
    aber sie können niemals
    alle Unfälle verhindern.
  • 5:35 - 5:37
    Dafür sind sie einfach nicht ausgelegt.
  • 5:37 - 5:39
    Sehen wir uns diese Kurve an:
  • 5:39 - 5:42
    So könnte man vielleicht die Hälfte
    aller Unfälle verhindern.
  • 5:42 - 5:44
    Hervorragend, oder?
  • 5:44 - 5:46
    Wir haben gerade die Zahl
    der Autounfälle halbiert!
  • 5:46 - 5:50
    Jetzt sterben in den USA
    17 000 Menschen weniger pro Jahr.
  • 5:50 - 5:52
    Aber wenn wir selbstfahrende Autos wollen,
  • 5:52 - 5:55
    muss die Technologiekurve so aussehen.
  • 5:55 - 5:57
    Wir müssen mehr Sensoren
    in das Auto integrieren,
  • 5:57 - 5:59
    bis zu dem Punkt, an dem es praktisch
  • 5:59 - 6:01
    nie mehr in einen Unfall verwickelt wird.
  • 6:01 - 6:04
    Es wird noch passieren, aber sehr selten.
  • 6:04 - 6:06
    Jetzt könnten wir darüber diskutieren,
  • 6:06 - 6:10
    ob die Kurve stetig steigt, oder ob sie
    eher der 80/20-Regel entspricht.
  • 6:10 - 6:12
    Die obere Kurve ist
    sehr schwer zu erreichen.
  • 6:12 - 6:15
    Aber sehen wir es einmal anders.
  • 6:15 - 6:19
    Wie oft muss die Technologie
    die richtigen Entscheidungen treffen?
  • 6:19 - 6:22
    Dieser grüne Punkt hier ist
    das Fahrerassistenzsystem.
  • 6:22 - 6:28
    Menschliche Fahrer machen Fehler,
    die Unfälle verursachen --
  • 6:28 - 6:31
    und zwar etwa alle 160 000 km in den USA.
  • 6:31 - 6:34
    Im Gegensatz dazu trifft
    ein selbstfahrendes System
  • 6:34 - 6:38
    etwa 10 Entscheidungen pro Sekunde.
  • 6:38 - 6:42
    Umgerechnet wären das
    etwa 600-mal pro Kilometer.
  • 6:42 - 6:44
    Wenn wir den Abstand zwischen
    beiden vergleichen,
  • 6:44 - 6:47
    ist das etwa 10 hoch 8.
  • 6:47 - 6:49
    8 Größenordnungen.
  • 6:49 - 6:51
    Das ist, wie wenn Sie mein Lauftempo
  • 6:51 - 6:54
    mit der Lichtgeschwindigkeit vergleichen.
  • 6:54 - 6:57
    Ganz egal, wieviel ich trainiere:
    Das kann ich nie erreichen.
  • 6:57 - 7:00
    Der Unterschied ist also ziemlich groß.
  • 7:00 - 7:04
    Betrachten wir nun schließlich, wie
    das System mit Unsicherheit umgeht.
  • 7:04 - 7:07
    Dieser Fußgänger läuft vielleicht
    auf die Straße -- oder auch nicht.
  • 7:07 - 7:10
    Ich kann es nicht erkennen und
    unsere Algorithmen auch nicht.
  • 7:10 - 7:13
    Für ein Assistenzsystem heißt das,
  • 7:13 - 7:16
    dass es nichts unternehmen kann,
    denn es wäre völlig inakzeptabel,
  • 7:16 - 7:19
    wenn es unerwartet bremsen würde.
  • 7:19 - 7:22
    Ein selbstfahrendes System sieht
    den Fußgänger und sagt:
  • 7:22 - 7:24
    "Keine Ahnung, was du tun wirst,
  • 7:24 - 7:28
    ich fahre langsamer, schaue genauer
    hin und reagiere dann entsprechend."
  • 7:28 - 7:31
    Es ist also viel sicherer, als ein
    Assistenzsystem je sein könnte.
  • 7:31 - 7:34
    Aber damit genug von den
    Unterschieden zwischen beiden.
  • 7:34 - 7:37
    Betrachten wir, wie das Auto
    die Umgebung wahrnimmt.
  • 7:37 - 7:38
    Das ist unser Auto.
  • 7:38 - 7:41
    Zuerst bestimmt es seine Position,
  • 7:41 - 7:44
    indem es auf einer Karte
    seine Sensordaten einträgt.
  • 7:44 - 7:47
    Darüber legen wir das,
    was das Auto momentan sieht.
  • 7:47 - 7:51
    Diese violetten Kästchen sind
    andere Fahrzeuge auf der Straße
  • 7:51 - 7:53
    und das rote Ding ist ein Radfahrer.
  • 7:53 - 7:57
    In der Entfernung sehen Sie
    noch einige Leitkegel.
  • 7:57 - 8:00
    Jetzt wissen wir, wo das Auto gerade ist.
  • 8:00 - 8:04
    Aber das reicht nicht: Wir müssen
    vorhersagen, was passieren wird.
  • 8:04 - 8:07
    Der Pickup-Truck oben rechts
    will auf die linke Spur wechseln,
  • 8:07 - 8:10
    denn vor ihm ist die Straße gesperrt.
  • 8:10 - 8:11
    Also muss er ausweichen.
  • 8:11 - 8:13
    Es ist toll, wenn man das weiß,
  • 8:13 - 8:16
    aber wir müssen wissen,
    was jeder gerade denkt.
  • 8:16 - 8:18
    Damit wird es zur komplizierten Aufgabe.
  • 8:18 - 8:23
    Wenn wir das wissen, können wir bestimmen,
    wie sich das Auto verhalten sollte,
  • 8:23 - 8:27
    wo genau es lang fahren sollte, wie stark
    es bremsen und beschleunigen sollte.
  • 8:27 - 8:30
    Im Grunde geht es nur darum,
    einem Weg zu folgen,
  • 8:30 - 8:33
    also nach links oder rechts zu lenken,
    zu bremsen oder Gas zu geben.
  • 8:33 - 8:35
    Letztlich geht es nur um zwei Zahlen.
  • 8:35 - 8:38
    Wie schwierig kann das schon sein?
  • 8:38 - 8:40
    Als wir 2009 angefangen haben,
  • 8:40 - 8:42
    sah unser System so aus.
  • 8:42 - 8:45
    Sie sehen unser Auto in der Mitte
    und die anderen Kästchen,
  • 8:45 - 8:47
    die auf der Autobahn fahren.
  • 8:47 - 8:50
    Das Auto muss wissen, wo es selbst ist
    und ungefähr, wo die anderen sind.
  • 8:50 - 8:53
    Es geht um ein geometrisches
    Verständnis der Umwelt.
  • 8:53 - 8:56
    Als wir begannen, in der
    Innenstadt zu fahren,
  • 8:56 - 8:58
    wurde die Aufgabe viel schwieriger.
  • 8:58 - 9:02
    Da laufen Fußgänger vorbei,
    Autos überqueren die Kreuzung,
  • 9:02 - 9:04
    fahren in verschiedene Richtungen,
  • 9:04 - 9:05
    es gibt Ampeln, Zebrastreifen.
  • 9:05 - 9:08
    Das ist im Vergleich viel komplizierter.
  • 9:08 - 9:10
    Wenn Sie dieses Problem gelöst haben,
  • 9:10 - 9:13
    muss das Auto noch mit
    Baustellen zurechtkommen.
  • 9:13 - 9:16
    Hier links sind die Pylonen, wir
    müssen also nach rechts wechseln.
  • 9:16 - 9:18
    Aber die Baustelle kommt nicht allein.
  • 9:18 - 9:22
    Das Auto muss mit anderen zurecht kommen,
    die sich durch die Baustelle bewegen.
  • 9:22 - 9:25
    Natürlich, falls jemand die Regeln
    bricht, taucht die Polizei auf.
  • 9:25 - 9:29
    Das Auto muss verstehen, was ein
    Blinklicht auf dem Wagendach bedeutet:
  • 9:29 - 9:32
    Das ist kein normales Auto,
    sondern ein Polizeiauto.
  • 9:32 - 9:34
    Mit diesem orangen Kasten ist das ähnlich:
  • 9:34 - 9:35
    Das ist ein Schulbus,
  • 9:35 - 9:38
    den müssen wir auch anders behandeln.
  • 9:39 - 9:41
    Im Verkehr haben die anderen
    Teilnehmer Erwartungen.
  • 9:41 - 9:43
    Streckt ein Radfahrer den Arm aus,
  • 9:43 - 9:47
    erwartet er, dass ihm das Auto
    Vorrang einräumt
  • 9:47 - 9:49
    und ihn die Spur wechseln lässt.
  • 9:49 - 9:51
    Wenn ein Polizist auf der Straße steht,
  • 9:51 - 9:54
    sollte das Auto "Stopp" verstehen.
  • 9:54 - 9:57
    Wenn man uns weiterwinkt,
    sollten wir weiterfahren.
  • 9:57 - 10:01
    Wir erreichen das, indem wir Daten
    zwischen den Fahrzeugen austauschen.
  • 10:01 - 10:05
    In einem ersten, einfachen Modell
    erkennt ein Auto eine Baustelle
  • 10:05 - 10:08
    und informiert andere Fahrzeuge,
  • 10:08 - 10:10
    damit diese die richtige Spur wählen.
  • 10:10 - 10:12
    Wir können heute aber
    noch viel mehr als das.
  • 10:12 - 10:15
    Wir haben alle Daten, die unsere Autos
  • 10:15 - 10:18
    mit der Zeit erfasst haben --
    hunderttausende Fußgänger,
  • 10:18 - 10:19
    Radfahrer und Fahrzeuge --
  • 10:19 - 10:21
    wir kennen ihr Aussehen.
  • 10:21 - 10:24
    Daraus können wir ableiten,
    wie andere Fahrzeuge
  • 10:24 - 10:26
    und andere Fußgänger aussehen sollten.
  • 10:26 - 10:29
    Daraus könnten wir dann
    sogar ein Modell ableiten,
  • 10:29 - 10:31
    das ihre Bewegungen vorhersagt.
  • 10:31 - 10:34
    Hier läuft gerade ein Fußgänger
    vor uns über die Straße.
  • 10:34 - 10:37
    Das Blaue ist ein Radfahrer
    und wir nehmen an,
  • 10:37 - 10:40
    dass er gleich ausscheren wird,
    um das geparkte Auto zu umfahren.
  • 10:40 - 10:42
    Hier kommt uns ein Radfahrer entgegen.
  • 10:42 - 10:46
    Wir wissen, dass er weiter
    dem Straßenverlauf folgen wird.
  • 10:46 - 10:48
    Hier biegt jemand rechts ab.
  • 10:48 - 10:51
    Hier wird gleich jemand vor uns wenden.
  • 10:51 - 10:54
    Wir erkennen das und können
    sofort sicher reagieren.
  • 10:54 - 10:56
    Das funktioniert alles prima
    für Dinge, die wir kennen.
  • 10:56 - 10:59
    Natürlich trifft man immer
    wieder auf Situationen,
  • 10:59 - 11:00
    die neu für uns sind.
  • 11:00 - 11:02
    Vor ein paar Monaten
  • 11:02 - 11:04
    fuhren unsere Autos durch Mountain View,
  • 11:04 - 11:06
    und dann geschah das:
  • 11:06 - 11:08
    Eine Frau in einem elektrischen Rollstuhl
  • 11:08 - 11:11
    verfolgte eine Ente auf der Straße.
    (Lachen)
  • 11:11 - 11:14
    In der Straßenverkehrsordnung
    steht leider nicht,
  • 11:14 - 11:16
    wie man damit umgehen sollte.
  • 11:16 - 11:18
    Aber unser Auto reagierte richtig.
  • 11:18 - 11:20
    Es bremste und fuhr vorsichtig.
  • 11:20 - 11:23
    Natürlich sind Enten nur die eine Sache.
  • 11:23 - 11:26
    Hier fliegt ein Vogel direkt vor
    uns vorbei. Das Auto reagiert.
  • 11:26 - 11:28
    Hier ist ein Radfahrer,
  • 11:28 - 11:31
    den es so wohl nur in Mountain View gibt.
  • 11:31 - 11:33
    Dann gibt es die Autofahrer,
  • 11:33 - 11:37
    selbst die Allerkleinsten.
  • 11:37 - 11:41
    Hier rechts springt uns jemand
    aus einem LKW entgegen.
  • 11:42 - 11:45
    Hier links entscheidet sich
    das Auto in der grünen Box
  • 11:45 - 11:48
    im allerletzten Moment fürs Abbiegen.
  • 11:48 - 11:52
    Hier wechseln wir die Spur
  • 11:52 - 11:55
    und der Fahrer links beschließt dasselbe.
  • 11:55 - 11:58
    Hier fährt jemand über eine rote Ampel,
  • 11:58 - 12:00
    und wir weichen aus.
  • 12:00 - 12:04
    Hier das gleiche mit einem Radfahrer.
  • 12:04 - 12:07
    Natürlich reagiert das Fahrzeug sicher.
  • 12:07 - 12:09
    Dann gibt es Leute, die Verrücktes tun.
  • 12:09 - 12:13
    Er hier drängelt sich zwischen
    zwei selbstfahrende Autos.
  • 12:13 - 12:15
    Da fragt man sich schon:
    "Warum macht der das?!"
  • 12:15 - 12:16
    (Lachen)
  • 12:16 - 12:19
    Jetzt habe ich Sie mit
    vielen Infos überschüttet.
  • 12:19 - 12:21
    Ein Beispiel möchte ich noch
    kurz näher erklären.
  • 12:21 - 12:24
    Hier sehen wir noch einmal
    die Szene mit dem Radfahrer.
  • 12:24 - 12:27
    Sie erkennen vielleicht, dass man den
    Radfahrer noch gar nicht sehen kann.
  • 12:27 - 12:30
    Das Auto aber kann es:
    Er ist die kleine blaue Box.
  • 12:30 - 12:32
    Das erkennen wir anhand von Laserdaten.
  • 12:32 - 12:35
    Das ist nicht so leicht zu verstehen.
  • 12:35 - 12:37
    Ich wechsle mal die Darstellung.
  • 12:37 - 12:39
    Haben Sie öfter mit Laserdaten zu tun,
  • 12:39 - 12:42
    erkennen Sie da oben
    ein paar Punkte in der Kurve.
  • 12:42 - 12:44
    Genau da. Das blaue Kästchen
    ist der Radfahrer.
  • 12:44 - 12:46
    Unsere Ampel ist rot,
  • 12:46 - 12:49
    die Ampel des Radlers zeigt schon gelb.
  • 12:49 - 12:51
    Das sehen Sie, wenn Sie
    die Augen zusammenkneifen.
  • 12:51 - 12:54
    Aber der Radfahrer fährt einfach weiter.
  • 12:54 - 12:57
    Unsere Ampel ist jetzt grün,
    die des Radlers rot.
  • 12:57 - 13:01
    Wir schließen daraus, dass er die
    komplette Kreuzung überqueren wird.
  • 13:01 - 13:05
    Leider haben die Fahrer neben
    uns nicht so gut aufgepasst.
  • 13:05 - 13:08
    Sie fahren schon los und zum Glück
  • 13:08 - 13:11
    reagiert der Radler, er weicht aus
  • 13:11 - 13:13
    und schafft es über die Kreuzung.
  • 13:13 - 13:14
    Und ab durch die Mitte.
  • 13:14 - 13:18
    Sie sehen, wir haben schon
    erstaunliche Fortschritte gemacht.
  • 13:18 - 13:19
    Heute sind wir ziemlich überzeugt,
  • 13:19 - 13:22
    dass diese Technologie
    auf den Markt kommen wird.
  • 13:22 - 13:26
    Wir fahren täglich
    4,8 Mio. Kilometer im Simulator.
  • 13:26 - 13:29
    Unsere Autos haben also
    ziemlich viel Erfahrung.
  • 13:29 - 13:32
    Wir freuen uns darauf, die Technologie
    auf die Straße zu bringen.
  • 13:32 - 13:35
    Wir glauben, ein selbstfahrendes
    Auto ist sinnvoller
  • 13:35 - 13:37
    als der Ansatz mit Assistenzsystemen,
  • 13:37 - 13:39
    weil es um so viel geht.
  • 13:39 - 13:42
    Während meines Vortrags heute
  • 13:42 - 13:45
    sind 34 Menschen auf
    amerikanischen Straßen gestorben.
  • 13:45 - 13:47
    Wann sind wir marktreif?
  • 13:47 - 13:51
    Schwer zu sagen, denn die
    Aufgabe ist enorm komplex.
  • 13:51 - 13:53
    Aber das hier sind meine beiden Jungs.
  • 13:53 - 13:56
    Der ältere ist 11 und das heißt:
  • 13:56 - 13:59
    In nur 4,5 Jahren kann er
    seinen Führerschein machen.
  • 13:59 - 14:03
    Mein Team und ich setzen
    alles daran, das zu verhindern.
  • 14:03 - 14:04
    Danke!
  • 14:04 - 14:08
    (Lachen) (Applaus)
  • 14:09 - 14:11
    Chris Anderson: Chris,
    ich habe noch eine Frage.
  • 14:11 - 14:13
    Chris Urmson: Klar.
  • 14:14 - 14:18
    CA: Dieses "Gehirn" eurer Autos
    ist schon ziemlich verblüffend.
  • 14:18 - 14:23
    Was diese Debatte über Assistenzsysteme
    und fahrerlose Autos angeht --
  • 14:23 - 14:26
    also, da läuft ja tatsächlich
    eine große Debatte.
  • 14:26 - 14:29
    Einige Unternehmen, beispielsweise Tesla,
  • 14:29 - 14:32
    entscheiden sich für Assistenzsysteme.
  • 14:32 - 14:36
    Meinst du, das ist eine Sackgasse?
  • 14:36 - 14:42
    Wenn man diese Systeme weiterentwickelt
    und keinen Fahrer mehr braucht,
  • 14:42 - 14:45
    denkt sich der Fahrer:
    "Das fühlt sich sicher an",
  • 14:45 - 14:48
    klettert nach hinten und
    etwas Schlimmes passiert.
  • 14:48 - 14:50
    CU: Ja, ganz genau.
  • 14:50 - 14:54
    Ich sage auch klar, dass Assistenzsysteme
    unglaublich wichtig sind.
  • 14:54 - 14:56
    Sie können übergangsweise
    viele Leben retten.
  • 14:56 - 15:00
    Aber nun haben wir die Chance, Menschen
    wie Steve das Fahren zu ermöglichen
  • 15:00 - 15:02
    und größte Sicherheit zu erreichen.
  • 15:02 - 15:04
    Wir haben die Chance,
    unsere Städte zu verändern,
  • 15:04 - 15:09
    indem wir hässliche Parkplätze in
    der Stadt selbst nach draußen verlagern.
  • 15:09 - 15:10
    Das ist der einzige Weg.
  • 15:10 - 15:12
    CA: Wir werden eure Fortschritte
    gespannt verfolgen.
  • 15:12 - 15:16
    Vielen Dank, Chris.
    CU: Danke. (Appplaus)
Title:
Wie ein fahrerloses Auto die Straße wahrnimmt
Speaker:
Chris Urmson
Description:

Statistisch gesehen ist der unzuverlässigste Teil eines Autos – der Fahrer. Chris Urmson leitet das Entwicklungsprogramm für fahrerlose Autos, eine von mehreren Initiativen, um den Menschen aus dem Fahrersitz zu entfernen. Urmson spricht über den aktuellen Stand der Entwicklung und zeigt faszinierende Sequenzen über den Blick des Autos auf die Straße und wie es selbständig die Entscheidung für die nächste Handlung trifft.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
15:29
  • Hallo!
    Bitte noch um folgende Überarbeitungen:
    - Es darf keine roten Ausrufezeichen mehr geben. Warum die da sind, siehst du, wenn du im Editor in eine entsprechende Zeile klickst (du musst entweder kürzen oder einen Zeilenumbruch einfügen).
    - In einem zweizeiligen UT darf eine Zeile nicht kürzer als 50 % der anderen sein. Beim Zeilenumbruch den Artikel nicht vom Hauptwort trennen (semantische Einheit), nur in Notfällen.
    - "Und" und "Nun" am Satzanfang weglassen, außer es ist unbedingt nötig. Die Kürze ist wichtiger.
    - Bei Zahlen an der Tausenderstelle bitte einen Leerraum machen. "Millionen" kann man auch mit "Mio." abkürzen, falls die Zeit knapp ist. Auch "circa" kann man ohne Weiteres mit "ca." verkürzen.
    - Achtung auf englische Doppelverben wie "try and do", "take and do". Da reicht ein einziges Verb im Deutschen. Beispiel: Minute 02:40.
    - Erzählungen im Deutschen im Präteritum, nicht im Perfekt.
    - Fremde Maßeinheiten in deutsche umrechnen. Hier sind es z. B. Meilen in km.
    - Versuche, an manchen Stellen noch weiter zu kürzen. Ein kurzer, klarer Satzbau hilft dem Leser beim raschen Verständnis, und das ist bei Untertiteln besonders wichtig, denn er sollte auch noch Zeit fürs Bild haben. Darum soll die maximale Länge von 21 Zeichen/Sek. nicht so oft ausgereizt werden.
    Beispiel 02:55 Deine Version: "Was wir stattdessen tun müssen, sieht etwas anders aus." Besser: --> "Stattdessen sollten wir etwas anderes tun."
    Solche Stellen erkennst du am besten nicht im Editor, sondern gleich hier daneben im Tab "Untertitel". Da ist die Darstellung übersichtlicher. Lies dir am Ende immer dort deine UT - ohne englisches Original daneben - durch.
    Bitte lass dich von diesen Hinweisen nicht abschrecken. Dein Sprachgefühl ist sehr gut, aber Untertitel haben spezielle Anforderungen, die man erst einmal kennenlernen muss.
    Falls du Rückfragen hast, schick mir eine Nachricht, ich helfe dir gern weiter. Lass dir ruhig Zeit mit der Überarbeitung, wichtiger ist, dass sie gründlich sind. Aber da habe ich bei dir keine Zweifel :)
    Liebe Grüße,
    Johanna

German subtitles

Revisions Compare revisions