Möchten Sie innovativ sein? Werden Sie ein "Now-ist"!
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0:01 - 0:03Am 10. März 2011
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0:03 - 0:06war ich in Cambridge im MIT Media Lab
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0:06 - 0:10bei einem Treffen mit Lehrkräften,
Studenten und Mitarbeitern. -
0:10 - 0:11Wir wollten herausfinden,
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0:11 - 0:14ob ich der nächste Direktor werden sollte.
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0:14 - 0:16In dieser Nacht, um Mitternacht,
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0:16 - 0:21erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9
die Pazifikküste Japans. -
0:21 - 0:23Meine Frau und meine Familie
waren in Japan, -
0:23 - 0:26und als die Neuigkeiten eintrafen,
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0:26 - 0:28geriet ich in Panik.
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0:28 - 0:29Ich verfolgte die Nachrichten
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0:29 - 0:34und hörte mir die Pressekonferenzen
der Regierungsvertreter -
0:34 - 0:36und der Tokyo Power Company an.
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0:36 - 0:40Ich erfuhr von der Explosion
an den Kernreaktoren -
0:40 - 0:43und einer Wolke aus Atomstaub,
die in Richtung unseres Hauses zog, -
0:43 - 0:46das nur etwa 200 Kilometer weit weg war.
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0:46 - 0:49Die Leute im Fernsehen
erzählten uns nicht das, -
0:49 - 0:51was wir hören wollten.
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0:51 - 0:53Ich wollte wissen,
was mit dem Reaktor war, -
0:53 - 0:54mit der radioaktiven Strahlung,
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0:54 - 0:57und ob meine Familie in Gefahr war.
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0:57 - 1:00Also tat ich, was sich
instinktiv richtig anfühlte: -
1:00 - 1:03Ich ging ins Internet
und versuchte herauszufinden, -
1:03 - 1:05ob ich selbst etwas unternehmen konnte.
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1:05 - 1:09Im Internet fand ich viele andere,
die wie ich nach Erklärungen suchten. -
1:09 - 1:11Gemeinsam schlossen wir uns
zu einer Gruppe zusammen, -
1:12 - 1:14die wir "Safecast" nannten.
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1:14 - 1:17Wir beschlossen,
die radioaktive Strahlung zu messen -
1:17 - 1:18und die Daten zu veröffentlichen,
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1:18 - 1:23denn es war klar, dass die Regierung
dies nicht für uns tun würde. -
1:23 - 1:28Drei Jahre später haben wir
16 Millionen Datenpunkte -
1:28 - 1:30und unsere selbstgebauten Geigerzähler.
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1:30 - 1:33Man kann deren Bauplan runterladen
und sie vernetzen. -
1:33 - 1:36Wir haben eine App, die
den Großteil der Strahlung in Japan -
1:36 - 1:38und anderen Teilen der Welt zeigt.
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1:38 - 1:40Es ist eines der
erfolgreichsten von Bürgern -
1:40 - 1:42getragenen Wissenschaftsprojekte der Welt.
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1:42 - 1:48Wir haben den größten offenen Datenbestand
an Strahlungsmessungen erstellt. -
1:48 - 1:54Das Interessante daran ist,
wie -- (Applaus) -- Danke. -
1:55 - 1:59Wie konnte ein Haufen Amateure,
die wirklich keine Ahnung hatten, -
1:59 - 2:03sich irgendwie zusammenfinden
und etwas schaffen, -
2:03 - 2:07wozu weder nichtstaatliche Organisationen
noch die Regierung in der Lage waren? -
2:07 - 2:10Ich würde behaupten, dass dies
etwas mit dem Internet zu tun hat. -
2:10 - 2:14Es war kein Zufall. Es war kein Glück,
und es war nicht wegen uns. -
2:14 - 2:17Natürlich war es ein Ereignis,
das alle zusammenbrachte, -
2:17 - 2:19aber es war eine neue Art von Handlung,
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2:19 - 2:22die durch das Internet und viele
andere Dinge möglich wurde. -
2:22 - 2:27Ich möchte ein wenig über
diese neuen Prinzipien reden. -
2:27 - 2:32Erinnern Sie sich noch an die
Zeit vor dem Internet? (Lachen) -
2:32 - 2:34Ich nenne sie B.I.
[Before Internet]. Okay? -
2:34 - 2:37Also, in B.I. war das Leben einfach.
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2:37 - 2:42Alles war Euklidisch, Newtonisch,
irgendwie vorhersehbar. -
2:42 - 2:44Menschen versuchten tatsächlich,
die Zukunft vorherzusehen, -
2:44 - 2:46sogar die Ökonomen.
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2:46 - 2:49Und dann kam das Internet,
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2:49 - 2:54und die Welt wurde extrem komplex,
extrem kostengünstig, extrem schnell. -
2:54 - 2:57Die Newtonschen Gesetze,
die wir so sehr schätzten, -
2:58 - 3:00entpuppten sich als rein lokale Größen.
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3:00 - 3:04Wir fanden heraus, dass in dieser
völlig unvorhersehbaren Welt -
3:04 - 3:09die meisten Überlebenden Menschen sind,
die nach anderen Prinzipien handeln. -
3:09 - 3:12Das möchte ich näher erklären.
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3:12 - 3:16Vor dem Internet -- Sie erinnern sich --
musste man bei neuen Dienstleistungen -
3:16 - 3:19für die Hardware, das Netzwerk
und Software sorgen. -
3:19 - 3:21Es kostete mehrere Millionen Dollar,
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3:21 - 3:23um etwas Nennenswertes
auf die Beine zu stellen. -
3:23 - 3:26Wenn etwas Nennenswertes
mehrere Millionen kostet, -
3:26 - 3:29holt man sich einen MBA [Betriebswirt],
der einen Plan ausarbeitet -
3:29 - 3:32und Risikokapital oder Geld
von großen Unternehmen besorgt. -
3:32 - 3:35Dann heuerte man Designer
und Ingenieure an, die es bauten. -
3:35 - 3:39Das ist das Before-Internet-(BI)-
Innovations-Modell. -
3:39 - 3:44Mit der Verbreitung des Internets
sanken die Innovationskosten stark, -
3:44 - 3:47da die niedrigen Kosten für
Zusammenarbeit, Verteilung, Kommunikation -
3:47 - 3:51und das Mooresche Gesetz
den finanziellen Aufwand für Innovationen -
3:51 - 3:53fast auf Null reduzierten.
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3:53 - 3:55So entstanden auch Google,
Facebook und Yahoo; -
3:55 - 3:58Studenten, die weder Erlaubnis
-- ohne Erlaubnis war Innovation -- -
3:58 - 4:02noch PowerPoint-Präsentationen
hatten, bauten einfach drauflos. -
4:02 - 4:05Dann trieben sie das Geld auf und
entwickelten irgendwie einen Businessplan. -
4:05 - 4:08Viielleicht haben sie
später MBAs eingestellt. -
4:08 - 4:11Das Internet hat zu Innovationen geführt,
zumindest bei Software und Services, -
4:11 - 4:15das Innovationsmodell
wurde nicht von MBAs, -
4:15 - 4:18sondern von Designern
und Ingenieuren gesteuert. -
4:18 - 4:22Dies drängte die Innovationen
in die Studentenwohnheime und Startups -
4:22 - 4:25weg von großen,
schwerfälligen alten Institutionen, -
4:25 - 4:27die zuvor die Macht,
das Geld und Autorität hatten. -
4:27 - 4:30Wir alle wissen es. Wir alle wissen,
dass das im Internet geschah. -
4:30 - 4:33Nun zeigt sich, dass es auch
in anderen Bereichen passiert. -
4:33 - 4:36Ich möchte einige Beispiele vorstellen.
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4:36 - 4:39Im Media Lab arbeiten wir
nicht nur an der Hardware. -
4:39 - 4:42Wir machen alles Mögliche:
Biologie, Hardware -- -
4:42 - 4:45Nicholas Negroponte ist berühmt für den
Satz "Demo or die" [Zeig oder stirb] -
4:45 - 4:49in Absage an die akademische Tradition
"Publish or perish" [Schreib oder stirb]. -
4:49 - 4:53Er sagte oft, dass die Demo
nur einmal funktionieren muss, -
4:53 - 4:56denn unsere wesentliche Form
des Einflusses auf die Welt -
4:56 - 4:59waren die Inspirationen,
die wir großen Unternehmen gaben -
4:59 - 5:02und die Produkte wie den Kindle
oder Lego Mindstorms schufen. -
5:02 - 5:07Aber angesichts der Chance heute,
Dinge zu so niedrigen Kosten umzusetzen, -
5:07 - 5:10ändere ich das Motto, und dies ist
ein offizielles Statement: -
5:10 - 5:13"Deploy or die"
[Bring's raus oder stirb]. -
5:13 - 5:17Man muss Ideen in der realen Welt
rausbringen, damit sie wirklich zählen -- -
5:17 - 5:21manchmal sind das große Unternehmen,
dann kann Nicholas über Satelliten reden. -
5:21 - 5:22(Applaus)
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5:22 - 5:23Danke.
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5:23 - 5:25Aber wir sollten selbst rausgehen
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5:25 - 5:28und uns nicht auf die großen
Institutionen verlassen. -
5:28 - 5:31Letztes Jahr haben wir eine Gruppe
Studenten nach Shenzhen geschickt. -
5:31 - 5:35Sie setzten sich in Fabriken mit den
Erfindern zusammen -- es war großartig. -
5:35 - 5:38Dort gab es all diese Produktionsgeräte --
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5:38 - 5:42sie tüftelten nicht an Prototypen
oder erstellten PowerPoints, -
5:42 - 5:46sondern arbeiteten direkt vor Ort
an Innovationen für Fertigungsmaschinen. -
5:46 - 5:50Die Fabrik steckte im Designer und
der Designer buchstäblich in der Fabrik. -
5:50 - 5:53Wenn man hinunterging
zu den Verkaufsständen, -
5:53 - 5:56sah man sehr viele Mobiltelefone.
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5:56 - 6:00Anstelle der kleinen Webseiten,
die Jugendliche in Palo Alto erstellen, -
6:00 - 6:02bauen die Kids in Shenzhen
neue Mobiltelefone. -
6:02 - 6:06Sie bauen neue Mobiltelefone wie
die Teens in Palo Alto Websites bauen. -
6:06 - 6:10Und so entsteht eine Innovationsflut
rund um Mobiltelefone. -
6:10 - 6:13Sie entwickeln ein Mobiltelefon,
gehen runter zum Stand, -
6:13 - 6:16verkaufen ein paar, sehen die
Ware der anderen, gehen hoch, -
6:16 - 6:19bauen ein paar tausend mehr
und gehen wieder hinunter. -
6:19 - 6:21Klingt das nicht stark nach Software?
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6:21 - 6:25Es klingt wie agile Softwareentwicklung,
A/B-Tests und Iterationen. -
6:25 - 6:27Wir glaubten, das ginge nur mit Software,
-
6:27 - 6:30aber in Shenzhen wird es
auf Hardware angewendet. -
6:30 - 6:33Ich hoffe, mein nächster Fellow
ist einer der Erfinder aus Shenzhen. -
6:33 - 6:36Was erkennt man daraus? Hier geht man
an die Grenzen der Innovation. -
6:36 - 6:39Wir reden von 3D-Druckern und so,
und das ist toll. -
6:39 - 6:43Aber das ist Limor: Sie ist
eine unserer Lieblingsabsolventen. -
6:43 - 6:47Sie steht vor einer Bestückungsmaschine
von Samsung Techwin. -
6:47 - 6:52Dieses Ding kann 23 000 Komponenten pro
Stunde auf einer Leiterplatte montieren. -
6:52 - 6:54Das ist eine Fabrik in einer Box.
-
6:54 - 6:58Wozu früher eine Fabrik voller Arbeiter
nötig war, die von Hand fertigten, -
6:58 - 7:00das erledigt nun
diese kleine Box in New York. -
7:00 - 7:03Sie muss für die Fertigung
nicht nach Shenzhen. -
7:03 - 7:06Sie kann diese Box kaufen
und damit produzieren. -
7:06 - 7:08Die Fertigungskosten --
die Kosten für Innovation, -
7:08 - 7:12Prototypen, Vertrieb, Produktion,
Hardware -- werden so niedrig, -
7:12 - 7:14dass Innovationen ans Limit getrieben
-
7:14 - 7:17und Studenten und Startups
zu Herstellern werden. -
7:17 - 7:20Die Entwicklung ist neu, aber sie
findet statt und wird sich wandeln, -
7:20 - 7:23genau wie es mit der Software geschah.
-
7:23 - 7:26Sorona ist ein DuPont-Prozess,
-
7:26 - 7:29der eine genetisch
veränderte Mikrobe verwendet, -
7:29 - 7:32um Traubenzucker in
Polyester zu verwandeln. -
7:32 - 7:35Das ist um 30 % effizienter
als fossile Brennstoffe -
7:35 - 7:39und viel besser für die Umwelt.
-
7:39 - 7:40Gentechnik und Bioengineering
-
7:40 - 7:44eröffnen eine Vielzahl
von großartigen neuen Möglichkeiten -
7:44 - 7:46für Chemie, für Informatik, für Speicher.
-
7:46 - 7:48Wir werden damit viel leisten,
-
7:48 - 7:52etwa für die Gesundheit, und werden wohl
bald Stühle und Bauten wachsen lassen. -
7:52 - 7:56Das Problem? Sorona kostet
etwa 400 Mio. Dollar -
7:56 - 7:57und die Entwicklung dauerte 7 Jahre.
-
7:57 - 8:00Das erinnert an die alten
Großrechner-Zeiten. -
8:00 - 8:04Auch die Kosten für die Innovation
im Bioengineering sinken. -
8:04 - 8:06Das ist ein Desktop-Sequenzierautomat.
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8:06 - 8:10Früher kostete es viele Mio. Dollar,
um Gen-Sequenzen zu entschlüsseln. -
8:10 - 8:14Jetzt geht das an einem Desktop wie diesem
und somit auch in Studentenzimmern. -
8:14 - 8:16Das ist der Gen9-Gen-Monteur.
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8:16 - 8:18Wenn man ein Gen kopieren wollte,
-
8:18 - 8:22musste es jemand in einer Fabrik
mit Pipetten von Hand zusammenbauen. -
8:22 - 8:24Von 100 Basenpaaren enthält
dann eines einen Fehler -
8:24 - 8:27und es dauert lang und kostet viel Geld.
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8:27 - 8:30Dieses neue Gerät
montiert Gene auf einen Chip -
8:30 - 8:32und statt einem Fehler pro 100 Basenpaaren
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8:32 - 8:34kommt ein Fehler
alle 10 000 Basenpaare vor. -
8:34 - 8:39Dieses Labor wird in nur einem Jahr die
weltweite Gen-Druck-Kapazität erreichen: -
8:39 - 8:41200 Millionen Basenpaare pro Jahr.
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8:41 - 8:44Das ist vergleichbar mit dem Fortschritt
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8:44 - 8:46von handgefertigten Transistorradios
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8:46 - 8:47zum Pentium.
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8:47 - 8:50Das wird der Pentium des Bioengineering,
-
8:50 - 8:52der das Bioingenieurwesen weiter
-
8:52 - 8:54in die Studentenwohnheime
und Startups verschiebt. -
8:54 - 8:58Ein Wandel findet also bei Software,
Hardware und Bioengineering statt, -
8:58 - 9:01und dies ist eine fundamental neue
Denkweise bei Innovationen. -
9:01 - 9:06Es ist Innovation von unten, demokratisch,
chaotisch und schwer zu kontrollieren. -
9:06 - 9:09Es ist nicht schlecht, aber anders.
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9:09 - 9:11Ich glaube, unsere traditionellen Regeln
-
9:11 - 9:13für Institutionen
funktionieren nicht mehr. -
9:13 - 9:17Die meisten von uns hier
arbeiten nach anderen Prinzipien. -
9:17 - 9:20Eines meiner liebsten Prinzipien
ist das "Pull"-Prinzip. -
9:20 - 9:24Es verfolgt die Idee, Ressourcen aus dem
Netzwerk zu ziehen, wenn man sie braucht, -
9:24 - 9:28statt sie im Zentrum zu lagern
und alles zu kontrollieren. -
9:28 - 9:32Im Fall Safecast bedeutet das, dass ich
nichts wusste, als das Erdbeben geschah, -
9:32 - 9:36aber ich fand Sean, den Organisator
der Hackerspace-Gemeinde, -
9:36 - 9:38und Peter, den Hacker
für analoge Hardware, -
9:38 - 9:40der unseren ersten Geigerzähler baute;
-
9:40 - 9:42und Dan, der das Beobachtungssystem
-
9:42 - 9:45nach der Kernschmelze auf
Three Mile Island schuf. -
9:45 - 9:47All diese Menschen hätte
ich vorher nie getroffen, -
9:47 - 9:50und es war wahrscheinlich besser,
-
9:50 - 9:53dass ich sie zum rechten
Zeitpunkt im Netzwerk fand. -
9:53 - 9:55Ich habe das College dreimal abgebrochen.
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9:55 - 9:58Also liegt mir Lernen auf dem Weg
der Bildung sehr am Herzen. -
9:58 - 10:01Aber für mich ist Bildung,
was andere dir (an)tun, -
10:01 - 10:03und Lernen ist, was du
für dich selbst tust. -
10:03 - 10:07(Applaus)
-
10:07 - 10:10Es fühlt sich an --
ich bin voreingenommen -- -
10:10 - 10:15als solle man das ganze Lexikon
auswendig lernen, bevor man loslegen darf. -
10:15 - 10:19Ich selbst habe Wikipedia
auf dem Mobiltelefon -- -
10:19 - 10:22aber es wirkt, als nähmen sie an,
man käme auf den Gipfel eines Berges, -
10:22 - 10:26indem man allein mit einem halbweichen
Bleistift herausfindet, was zu tun ist. -
10:26 - 10:28In Wirklichkeit wird
man immer vernetzt sein, -
10:28 - 10:30Freunde haben
-
10:30 - 10:32und Wikipedia immer aufrufen können.
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10:32 - 10:35Man muss lernen, wie man lernt.
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10:35 - 10:40Im Fall von Safecast -- vor 3 Jahren
noch ein Haufen Amateure -- -
10:40 - 10:42würde ich behaupten, dass
wir als Gruppe nun mehr -
10:42 - 10:48als jede andere Organisation über
das Sammeln und Veröffentlichen von Daten -
10:48 - 10:51und wissenschaftliche
Bürgerbeteiligung wissen. -
10:51 - 10:52Kompass statt Karten --
-
10:52 - 10:55das Konzept ist,
dass das Erstellen eines Plans -
10:55 - 10:59oder das Ausarbeiten
von Karten sehr teuer wird -
10:59 - 11:02und dennoch nicht sonderlich
exakt oder nützlich ist. -
11:02 - 11:05Bei Safecast wussten wir, dass
wir Daten sammeln mussten. -
11:05 - 11:07Wir wussten, wir wollten
die Daten veröffentlichen. -
11:07 - 11:13Anstelle eines genauen Plans sagten wir
anfangs: "Oh, wir brauchen Geigerzähler!" -
11:13 - 11:14"Oh, die sind ausgegangen."
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11:14 - 11:16"Bauen wir welche,
es gibt nicht genug Sensoren." -
11:16 - 11:19"Gut, dann machen wir
tragbare Geigerzähler." -
11:19 - 11:21"Wir können rumfahren."
"Wir suchen Helfer." -
11:21 - 11:25"Das Geld ist knapp, also Kickstarter."
All das hätten wir nicht planen können. -
11:25 - 11:28Aber da wir einen starken Kompass hatten,
kamen wir doch ans Ziel. -
11:28 - 11:30Für mich ähnelt das
agiler Softwareentwicklung, -
11:30 - 11:33aber das Konzept eines Kompasses
ist sehr wichtig. -
11:33 - 11:35In meinen Augen ist die gute Nachricht,
-
11:35 - 11:41dass trotz der extrem komplexen Welt
die Aufgabe selbst sehr einfach ist. -
11:41 - 11:44Ich glaube, wir müssen
weg von der Auffassung, -
11:44 - 11:46dass alles geplant oder
bevorratet werden muss, -
11:46 - 11:49dass wir immer vorbereitet sein müssen.
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11:49 - 11:52Stattdessen sollten wir uns
aufs Netzwerken konzentrieren, -
11:52 - 11:53stets lernen,
-
11:53 - 11:55immer völlig bewusst
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11:55 - 11:57und immer in der Gegenwart sein.
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11:57 - 12:00Ich mag das Wort "Futurist" nicht.
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12:00 - 12:05Ich denke, wir sollten "Now-ists" sein.
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12:05 - 12:07So, wie wir es jetzt gerade sind.
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12:07 - 12:09Danke.
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12:09 - 12:11(Applaus)
- Title:
- Möchten Sie innovativ sein? Werden Sie ein "Now-ist"!
- Speaker:
- Joi Ito
- Description:
-
"Können Sie sich noch an die Zeit vor dem Internet erinnern?", fragt Joi Ito. "Wissen Sie noch, als die Leute versuchten, die Zukunft vorherzusagen?". In diesem fesselnden Vortrag überspringt der Direktor des MIT Media Lab die Zukunftsvorhersagen und stellt stattdessen eine neue Herangehensweise vor, den Moment zu gestalten: Schnelle Entwicklung und regelmäßige Verbesserungen, ohne Wartezeiten auf Genehmigungen oder einen Beweis, dass man die richtige Idee hat. Diese Art der Innovation von unten wird derzeit in einigen der spannendsten Projekte eingesetzt. Alles, was man dafür benötigt, ist Offenheit und Aufmerksamkeit für alles, was gerade geschieht. Seien Sie kein Futurist, seien Sie ein "Now-ist"!
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:31
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Rene Veltin
Ich habe größtenteils die Rechtschreibung verbessert und ein paar Sätze zum besseren Verständnis umgebaut. Gute Übersetzung!
Retired user
Hallo, ihr beiden!
Das ist eine schöne Übersetzung und eine gute Korrektur! Besonders gut hat mir gefallen, dass die Formulierungen oft nicht "übersetzt", sondern sehr idiomatisch klingen.
Es gibt aber noch zwei formelle Aspekte, die eingehalten werden müssen: die 21/42-Regel.
Keine Zeile soll mehr als 42 Zeichen haben, sonst muss das Auge zu sehr hin- und herspringen. Bitte an den passenden Stellen einen Zeilenumbruch einfügen.
Kein Untertitel soll mehr als 21 Zeichen/Sekunde haben, sonst ist er in der Einblendezeit nicht mehr lesbar.
Diese Zahlanangaben sieht man, wenn man im Editor in die jeweilige Zeile klickt.
Bitte die Untertitel gemäß dieser Kriterien überarbeiten und mir zum Approval zurückschicken.
Zwei kleine weitere Tipps: Das "Und" am Satzanfang kann entfallen, die Kürze ist wichtiger.
Man kann mit dem Satzbau auch ruhig etwas freier umgehen, dann klingen die deutschen UT oft besser. Ein englischer Nebensatz muss also nicht auch im Deutschen zu einem ganzen Nebensatz werden. Z. B. Minute 02:22 "Ich möchte ein wenig über diese neuen Prinzipien reden" wäre ein entsprechender Vorschlag.
Lg, Johanna
Retired user
Rene, du hast den Talk von mir zurückbekommen, ich würde aber vorschlagen, dass du ihn an die Erstübersetzerin weiterleitest, damit ihr Werk von uns nicht zu sehr verändert wird. Es sind doch noch einige Veränderungen nötig. Geh bitte einfach in den Editor und klicke auf "Send back", ohne etwas zu verändern.
Falls ihr Fragen habt, beantworte ich sie jederzeit sehr gerne.
Lg, Johanna
Retired user
Es gab noch ein paar Stellen, an denen das Publikum geduzt wurde. Ich habe auch noch ein wenig das Timing nachjustiert.
00:35, 00:39 und weitere: "this" wird auf Deutsch oft besser mit "ein/e, der/die/das" übersetzt. "Diese/s/r" nur bei Dingen, die schon einmal zuvor erwähnt wurden
03:43 "Kollaboration" ist negativ konnotiert (siehe Duden)
04:33 bitte nicht "let's" mit "lassen" übersetzen, sondern umformulieren
05:10 eckige Klammern, da Anmerkung des Übersetzers