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Kary Mullis über die Arbeit von Wissenschaftlern

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    Ich fange einfach an, über das 17. Jahrhundert zu sprechen.
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    Ich hoffe, das stört niemanden.
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    Ich – als ich – nachdem ich die Polymerase-Kettenreaktion erfunden hatte,
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    brauchte ich einen Szenenwechsel.
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    Also bin ich nach La Jolla umgezogen und habe Surfen gelernt.
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    Und ich fing an, lange Zeit am Strand zu leben.
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    Wenn die Surfer draußen sind und
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    auf Wellen warten,
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    fragt ihr euch vermutlich – wenn ihr nie dort wart – was machen die eigentlich?
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    Naja, manchmal gibt es eine 10-, 15-minütige Pause,
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    wenn man darauf wartet, dass eine Welle hereinkommt.
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    Die Surfer sprechen normalerweise über das 17. Jahrhundert.
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    Sie haben wirklich einen schlechten Ruf in der Welt.
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    Die Leute denken, sie sind irgendwie niveaulos.
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    Eines Tages hat jemand vorgeschlagen, ich solle dieses Buch lesen.
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    Es heißt –
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    es heißt "Die Luftpumpe"
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    oder so etwas wie "Leviathan und die Luftpumpe".
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    Es war ein wirklich seltsames Buch über das 17. Jahrhundert.
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    Und ich habe die Wurzeln begriffen
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    von dem, was ich immer
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    für die einzige natürliche Art, über Dinge nachzudenken, hielt.
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    Ich wurde mit dieser Denkweise geboren
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    und war irgendwie schon immer ein Wissenschaftstyp.
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    Wenn ich etwas herausfinden wollte,
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    habe ich wissenschaftliche Methoden benutzt. Ich war nicht wirklich überrascht,
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    als man mir das erste mal erklärt hat, wie –
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    wie man Wissenschaft betreiben sollte,
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    weil ich das schon immer gemacht hatte, nur so zum Spaß.
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    Aber es – es ist mir nie in den Sinn gekommen,
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    dass so etwas erfunden werden musste,
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    und dass das erst vor 350 Jahren
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    geschehen ist.
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    Das war –
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    es geschah in England, in Deutschland und Italien,
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    überall irgendwie gleichzeitig.
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    Und diese Geschichte
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    fand ich wirklich faszinierend.
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    Also werde ich ein wenig darüber sprechen,
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    und darüber, was genau Wissenschaftler tun sollten.
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    Und, irgendwie –
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    Charles I. wurde geköpft,
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    irgendwann im frühen 17. Jahrhundert.
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    Und die Engländer setzten Cromwell ein
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    und einen Haufen Republikaner –
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    nicht die Art von Republikanern, die wir haben.
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    Sie haben die Regierung verändert und es hat nicht funktioniert.
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    Und
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    Charles II., der Sohn,
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    wurde letztlich wieder auf den englischen Thron gesetzt.
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    Er war furchtbar nervös, weil sein Vater,
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    naja, eben als König von England geköpft worden war.
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    Und es machte ihn nervös, dass
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    Gespräche, die in
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    Bars und so weiter stattfanden
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    sich darum drehen könnten, dass –
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    und es ist schwer zu glauben,
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    aber die Leute im England des 17. Jahrhunderts
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    fingen an in Bars über
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    Philosophie und so zu sprechen.
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    Sie hatten keine Fernseher
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    und keine Fußballspiele anzuschauen.
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    Sie konnten wirklich wütend werden
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    und plötzlich nach draußen gehen und sich prügeln –
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    über Sachen wie, ob es in Ordnung war
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    oder nicht, dass Robert Boyle
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    eine Maschine namens Vakuumpumpe gebaut hatte.
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    Nun war Boyle ein Freund von Charles II.
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    Am Wochenende war er ein Christ,
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    aber unter der Woche war er Wissenschaftler.
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    (Lachen)
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    Das war – damals war es,
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    irgendwie, naja, Sie wissen schon –
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    wenn man dieses Teil gebaut hat – er hat dieses kleine Gerät gebaut,
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    ein bisschen wie eine umgekehrte
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    Fahrradpumpe, das alle Luft heraussaugen konnte –
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    wissen Sie was eine Glasglocke ist? Eines dieser Teile,
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    das man hoch nimmt und wieder absetzt, mit einer Dichtung,
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    und man kann reinschauen,
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    so dass man sehen kann, was darin passiert.
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    Aber was er tun wollte, war die ganze Luft herauszupumpen
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    und zu beobachten, was innen drin passiert.
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    Also das erste – eines der ersten Experimente, das er durchführte,
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    war einen Vogel da rein zu tun.
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    Die Menschen im 17. Jahrhundert
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    hatten nicht wirklich soviel Ahnung wie wir
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    davon, dass dieses Zeug
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    ein Haufen verschiedener Moleküle ist,
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    und dass wir das aus einem bestimmten Grund einatmen und so.
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    So wie Fische nicht viel von Wasser verstehen,
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    verstanden die Menschen nicht viel von Luft.
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    Aber Boyle fing an, es zu untersuchen.
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    Zunächst setzte er einen Vogel hinein und pumpte alle Luft heraus
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    und der Vogel starb. Also sagte er, hmm..
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    und benannte was er gemacht hatte –
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    damals nannte man es nicht Vakuumpumpe.
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    Heute nennt man es Vakuumpumpe; er nannte es ein Vakuum.
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    Richtig? Und sofort
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    bekam er Ärger mit den örtlichen Geistlichen,
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    die sagten, man kann kein Vakuum erzeugen.
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    Ah, oh –
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    (Lachen)
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    Aristoteles hat gesagt, die Natur dulde es nicht.
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    Das ist vermutlich schlecht übersetzt,
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    aber die Leute verließen sich auf solche Autoritäten.
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    Und Boyle sagte, ach Mist.
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    Ich erzeuge diese ständig.
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    Also, egal was es ist, das die Vögel tötet –
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    ich nenne es Vakuum.
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    Und die Glaubensleute sagten, dass,
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    wenn Gott dies gewollte hätte –
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    also, wenn Gott überall ist,
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    das war eine ihrer Regeln, Gott ist allgegenwärtig.
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    Und ein Vakuum – nichts kann in einem Vakuum existieren,
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    also könnte Gott nicht darin sein.
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    Deshalb sagte die Kirche, dass man kein Vakuum erzeugen könne.
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    Und Boyle sagte, Blödsinn.
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    Gut, ihr wollt es gottlos nennen,
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    von mir aus, nennt es gottlos.
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    Aber das ist nicht mein Problem, es interessiert mich nicht.
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    Ich mache das am Wochenende. Und
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    ich versuche herauszufinden, was passiert,
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    wenn man alles aus einem Behälter heraussaugt.
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    Und er führte alle diese netten kleinen Experimente durch.
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    Zum Beispiel das eine mit – er hatte ein kleines Rad,
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    wie ein Windrad, das
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    locker befestigt war, damit es sich allein drehen konnte.
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    Gegenüber hatte er ein zweites Windrad,
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    das er so –
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    also, ich hätte dafür ein Gummiband genommen,
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    und, um ein Spielzeug-Windrad herum.
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    Ich weiß nicht genau, wie er es gemacht hat, aber ich habe die Zeichnungen gesehen.
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    Es sind zwei Windräder, von denen er eines von außen drehen konnte,
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    nachdem er das Vakuum erzeugt hatte.
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    Und er stellte fest, dass nach dem Herauspumpen aller Luft
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    das eine Windrad das andere nicht mehr antrieb, richtig?
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    Irgendetwas fehlte. Also, das sind –
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    es ist schwer vorstellbar, dass jemand ein Experiment durchführen musste,
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    um das zu zeigen – aber so war das damals eben.
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    Und dann gab es darüber große Streitereien
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    in den Ginhäusern, Cafés und so weiter.
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    Und Charles
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    gefiel das überhaupt nicht.
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    Charles II. sagte, man sollte das erhalten –
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    lass uns einen Ort schaffen, wo man solche Sachen machen kann,
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    wo die Leute nicht so – naja,
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    wir wollen nicht, dass – dass die Leute wieder wütend auf mich sind.
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    Denn es war das Reden über Religion und
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    Wissenschaft und solche Dinge,
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    was seinem Vater Ärger gemacht hatte.
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    Und somit,
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    sagte Charles, werde ich Geld zur Verfügung stellen,
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    euch ein Gebäude geben,
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    und ihr könnt euch dort treffen,
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    aber redet dort bitte nicht über Religion.
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    Und das war in Ordnung für Boyle.
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    Er sagte, OK, wir fangen diese Treffen an.
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    Jeder, der Wissenschaft betreiben will –
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    das war etwa zu der Zeit als Isaac Newton anfing,
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    viele wirklich Interessante Sachen rauszuhauen.
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    Alle möglichen Leute kamen zur Royal Society,
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    wie sie es nannten. Man musste ziemlich gut angezogen sein.
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    Es war nicht wie eine TED-Konferenz.
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    Das war die einzige Bedingung, dass man
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    wie ein Gentleman aussah, und dann konnte jeder kommen.
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    Man musste damals kein Mitglied sein.
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    Sie konnten also alle reinkommen –
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    jeder, der ein Experiment vorführen –
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    was damals ein ziemlich neues Wort war –
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    und irgend ein Prinzip demonstrieren wollte.
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    Sie mussten das auf einer Bühne tun, wo es jeder sehen konnte.
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    Sie sollten also –
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    der wirklich wichtige Teil hierbei war,
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    dass man nicht über, beispielsweise,
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    Finalursachen sprechen sollte.
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    Und Gott war vom Tisch.
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    Die tatsächliche Natur der Wirklichkeit war nicht von Interesse.
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    Man solte nicht über die absolute Natur von irgendetwas sprechen.
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    Man sollte überhaupt über nichts sprechen,
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    das man nicht vorführen konnte.
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    Wenn es jemand sehen konnte, durfte man sagen, so funktioniert diese Maschine,
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    wir tun dieses und dann passiert jenes.
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    Und weil man sehen konnte, was passierte, war es in Ordnung
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    zu verallgemeinern
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    und zu sagen, "Ich bin mir sicher, das wird jedesmal passieren,
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    wenn wir eines dieser Teile bauen."
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    Und so kann man anfangen Regeln aufzustellen.
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    Man sagt, immer, wenn man ein Vakuum hat,
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    wird man feststellen, dass das eine Windrad das andere nicht antreiben wird,
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    wenn die einzige Verbindung zwischen den beiden
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    das ist, was vor dem Vakuum dort war. In dieser Art.
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    Kerzen können im Vakuum nicht brennen,
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    deshalb werden Wunderkerzen es vermutlich auch nicht tun.
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    Das ist nicht sicher; tatsächlich würden Wunderkerzen brennen,
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    aber das wussten sie damals nicht.
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    Sie hatten keine Wunderkerzen. Aber –
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    (Lachen)
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    – man kann Regeln aufstellen, aber sie dürfen sich nur auf
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    Dinge beziehen, die man auch vorführen konnte.
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    Und die meisten Demonstrationen waren visuell gestaltet.
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    Wenn man ein Experiment auf der Bühne ausführt,
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    das niemand sehen, sondern nur hören kann, würden sie einen vermutlich für verrückt halten.
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    Realität ist das, was man sehen kann.
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    Das war keine ausgesprochene Regel der Treffen,
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    aber ich bin mir sicher, es war ein Teil davon. Wenn Leute Stimmen hören,
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    die sie nicht mit etwas oder jemandem verbinden können,
  • 8:32 - 8:34
    ist diese Person vermutlich nicht da.
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    Aber die Grundidee, dass man nur –
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    man konnte dort wirklich nur über Dinge sprechen,
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    die eine gewisse experimentelle Basis hatten.
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    Es war egal, was Thomas Hobbes,
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    ein einheimischer Philosoph,
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    darüber gesagt hatte,
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    weil man nicht über Finalursachen sprechen würde.
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    Was hier in der Mitte
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    des 17. Jahrhunderts passierte,
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    wurde mein Gebiet –
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    Wissenschaft, Experimental-Wissenschaft –
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    löste sich los,
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    und zwar in einem physischen Sinn, weil wir das in diesem Raum dort machen,
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    aber es war auch – etwas erstaunliches passierte.
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    Wissenschaft war die ganze Zeit mit
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    Theologie und Philosophie verwoben gewesen
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    und – und – und Mathematik,
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    was wirklich keine Wissenschaft ist.
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    Aber experimentelle Wissenschaft war mit all diesen Dingen verbunden.
  • 9:19 - 9:22
    Die Mathematik
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    und die experimentelle Wissenschaft
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    rissen sich von der Philosophie los.
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    Und – die Dinge –
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    wir haben nie mehr zurückgeschaut.
  • 9:30 - 9:32
    Seitdem ist es so cool gewesen.
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    Es hat einen Zustand aufgelöst, der wirklich verhindert hat,
  • 9:38 - 9:40
    dass Technik entwickelt wird.
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    Und ich meine jeden in diesem Raum –
  • 9:42 - 9:44
    also, das war gerade mal vor 350 Jahren.
  • 9:44 - 9:46
    Denkt daran, das ist eine kurze Zeit.
  • 9:46 - 9:48
    Es war vermutlich vor 300.000 Jahren, dass
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    die meisten von uns, die Vorfahren der meisten in diesem Raum
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    aus Afrika herauskamen und nach links abgebogen sind.
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    Diejenigen, die nach rechts abgebogen sind, davon sind einige
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    in der japanischen Übersetzung.
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    Aber das geschah – vor langer Zeit,
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    verglichen mit
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    350 kurzen Jahren.
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    Aber in diesen 350 Jahren
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    hat sich die Welt stark verändert.
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    Tatsächlich hat vermutlich jeder hier,
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    besonders, wenn ihr eure Taschen abgeholt habt –
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    ich weiß, einige von euch haben ihre Taschen nicht abgeholt –
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    aber wenn ihr sie abgeholt habt, hat jeder in diesem Raum
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    in seiner Tasche oder in seinem Hotelzimmer
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    etwas,
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    wofür vor 350 Jahren
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    Könige in den Krieg gezogen wären.
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    Wenn ihr euch die Wichtigkeit vorstellen könnt –
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    wenn man ein GPS-System hat und es gibt keine Satelliten,
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    wird es nicht sonderlich viel nützen. Aber
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    wenn jemand im 17. Jahrhundert ein
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    GPS-System gehabt hätte,
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    hätte irgendein König eine Armee aufgestellt
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    und sich das System beschafft. Wenn diese Person –
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    Publikum: "Für einen Teddy-Bären? Den Teddy-Bären?"
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    Kary Mullis: "Ja, vielleicht hätten sie es auch für den Teddy-Bären getan."
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    Aber – wir alle besitzen Zeug.
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    Ich will sagen, dass Einzelpersonen Dinge besitzen,
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    für die Könige definitiv in den Krieg gezogen wären.
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    Und das war gerade mal vor 350 Jahren.
  • 10:57 - 10:59
    Nicht viele Leute machen dieses Zeug.
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    Also, die wichtigen Leute –
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    man kann fast all ihre Biografien lesen,
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    von allen wirklich wichtigen Leuten, die Fortschritte gemacht haben.
  • 11:06 - 11:08
    Und, nun ja –
  • 11:08 - 11:11
    diese Art von Zeug, all dieses Zeug
  • 11:11 - 11:13
    kommt von dieser Trennung,
  • 11:13 - 11:16
    von diesem kleinen Ding, das wir tun –
  • 11:16 - 11:18
    nun, als ich ein Junge war,
  • 11:18 - 11:20
    bin ich quasi mit dieser Idee geboren worden,
  • 11:20 - 11:22
    dass man, wenn man etwas wissen will –
  • 11:22 - 11:24
    vielleicht weil mein alter Herr ständig weg war
  • 11:24 - 11:26
    und meine Mutter nicht viel von Wissenschaft verstand,
  • 11:26 - 11:28
    aber ich dachte, wenn man etwas herausfinden will,
  • 11:29 - 11:31
    dann macht man es – man macht eben ein Experiment.
  • 11:31 - 11:33
    Man bekommt – also –
  • 11:33 - 11:36
    ich hatte einfach ein natürliches Gespür für Wissenschaft
  • 11:36 - 11:38
    und Experimente. Ich dachte, jeder hat schon immer so gedacht.
  • 11:38 - 11:41
    Ich dachte, dass jeder mit ein bisschen Verstand das so machen würde.
  • 11:41 - 11:44
    Das stimmt nicht. Es gibt viele Leute –
  • 11:44 - 11:47
    ich war einer dieser Wissenschafter, der –
  • 11:47 - 11:49
    gestern Abend beim Essen in Schwierigkeiten geraten ist
  • 11:49 - 11:51
    wegen diesem Post-Modernismus-Dings.
  • 11:51 - 11:53
    Und damit will ich nicht sagen – wo ist die Dame?
  • 11:53 - 11:54
    Publikum: "Hier."
  • 11:54 - 11:55
    (Lachen)
  • 11:55 - 11:57
    KM: Für mich mich war das wirklich kein Streit,
  • 11:57 - 12:00
    sondern eher eine lebhafte Diskussion.
  • 12:00 - 12:02
    Ich habe das nicht persönlich genommen, aber
  • 12:03 - 12:06
    ich hatte einfach naiverweise angenommen –
  • 12:06 - 12:09
    bis diese Surferfahrung mich auf das 17. Jahrhundert gestoßen hat,
  • 12:09 - 12:11
    hatte ich geglaubt, dass die Leute einfach auf diese Art und Weise denken,
  • 12:11 - 12:14
    und jeder das so macht. Und dass sie die Wahrheit über das feststellen,
  • 12:14 - 12:16
    was sie sehen oder berühren oder fühlen oder hören können.
  • 12:17 - 12:20
    Egal wie, als ich ein Junge war,
  • 12:22 - 12:24
    hatte ich zum Beispiel –
  • 12:24 - 12:26
    Ich bekam dieses kleine Buch aus Fort Sill, Oklahoma –
  • 12:26 - 12:28
    Das war etwa zu der Zeit als George Dysons Vater
  • 12:28 - 12:30
    anfing
  • 12:30 - 12:33
    darüber nachzudenken, Nuklearraketen und so weiter in die Luft zu jagen.
  • 12:33 - 12:36
    Ich dachte darüber nach, meine eigenen kleinen Raketen zu bauen.
  • 12:36 - 12:39
    Und ich wusste, dass Frösche – kleine Frösche –
  • 12:39 - 12:41
    Ambitionen zur Raumfahrt hatten,
  • 12:41 - 12:43
    genau wie Menschen. Und ich –
  • 12:43 - 12:46
    (Lachen)
  • 12:46 - 12:48
    ich war auf der Suche nach einem –
  • 12:48 - 12:50
    einem Antrieb,
  • 12:50 - 12:52
    der eine Rakete, die so
  • 12:52 - 12:54
    etwa 1,20 m groß war, auf ein paar Kilometer Höhe bringen würde.
  • 12:54 - 12:57
    Also, das war ein typisches Ziel für mich.
  • 12:57 - 13:00
    Ich wollte, dass sie außer Sichtweite geriet und dann wollte ich, dass dieser kleine Fallschirm
  • 13:00 - 13:03
    mit dem Frosch darin zurückkommt.
  • 13:03 - 13:05
    Und ich – ich –
  • 13:05 - 13:07
    ich bekam dieses Buch aus Fort Sill, Oklahoma,
  • 13:07 - 13:09
    wo es eine Raketenbasis gibt.
  • 13:09 - 13:11
    Sie verschickten das an Amateur-Raketenbauer
  • 13:12 - 13:14
    und
  • 13:14 - 13:16
    darin hieß es,
  • 13:16 - 13:19
    erhitze niemals eine Mischung aus Kaliumperchlorat und Zucker.
  • 13:19 - 13:22
    (Lachen)
  • 13:22 - 13:24
    Also,
  • 13:24 - 13:26
    sowas nennt man einen Hinweis.
  • 13:26 - 13:28
    (Lachen)
  • 13:28 - 13:30
    Irgendwie sagt man sich, sehen wir mal, ob ich
  • 13:30 - 13:33
    etwas Kaliumchlorat und Zucker auftreiben kann, -perchlorat und Zucker,
  • 13:33 - 13:36
    und es erhitze; es wäre interessant zu sehen, was die nicht wollen, das ich tue,
  • 13:36 - 13:38
    und was passieren würde – und wie das funktioniert.
  • 13:38 - 13:40
    Und wir hatten kein –
  • 13:40 - 13:42
    also, meine Mutter
  • 13:42 - 13:45
    wachte über den Garten
  • 13:45 - 13:47
    von einem Fenster im oberen Stock,
  • 13:47 - 13:49
    wo sie bügelte oder sowas in der Art.
  • 13:49 - 13:51
    Normalerweise hielt sie einfach ein Auge offen
  • 13:51 - 13:53
    und wenn sie draußen irgendwelche kleinen Rauchwolken sah,
  • 13:53 - 13:55
    würde sie sich herauslehnen und uns alle ermahnen,
  • 13:55 - 13:57
    unsere Augen nicht herauszusprengen. Das war ihr –
  • 14:00 - 14:02
    also, das war das Schlimmste, was uns hätte passieren können.
  • 14:02 - 14:03
    Deshalb dachte ich mir, solange ich mir nicht die Augen heraussprenge ...
  • 14:04 - 14:07
    muss ich mich vielleicht nicht darum kümmern,
  • 14:07 - 14:09
    dass es verboten ist, diese Mischung zu erhitzen.
  • 14:09 - 14:11
    Ich werde vorsichtig sein, aber ich werde es machen.
  • 14:11 - 14:13
    Das ist wie mit allem anderen, was verboten ist:
  • 14:13 - 14:15
    Man macht es hinter der Garage.
  • 14:15 - 14:17
    (Lachen)
  • 14:17 - 14:19
    Also ging ich in die Drogerie
  • 14:19 - 14:22
    und versuchte, etwas Kaliumperchlorat zu kaufen.
  • 14:22 - 14:24
    Und damals war es nicht unmöglich für ein Kind
  • 14:24 - 14:27
    in eine Drogerie zu gehen und Chemikalien zu kaufen.
  • 14:27 - 14:29
    Heutzutage, ist es "nein, meine Liebe,
  • 14:29 - 14:31
    überprüf deine Schuhe". Und –
  • 14:31 - 14:33
    (Lachen)
  • 14:33 - 14:35
    Aber damals war das nicht so – sie hatten keins aber der Mann hatte –
  • 14:35 - 14:38
    ich fragte, welche Kaliumsalze haben Sie denn?
  • 14:38 - 14:40
    Und er hatte Kaliumnitrat.
  • 14:40 - 14:43
    Und ich dachte mir, das könnte genauso funktionieren, egal was es ist.
  • 14:43 - 14:46
    Ich bin mir sicher, es hat etwas mit Raketen zu tun oder es wäre nicht in dem Handbuch.
  • 14:46 - 14:48
    Und so – so führte ich einige Experimente durch.
  • 14:48 - 14:50
    Ich fing mit winzigen Mengen
  • 14:50 - 14:52
    an Kaliumnitrat und Zucker an,
  • 14:52 - 14:54
    den es reichlich gab,
  • 14:54 - 14:56
    und vermischte sie in unterschiedlichen Verhältnissen,
  • 14:56 - 14:58
    und versuchte das anzuzünden.
  • 14:59 - 15:01
    Nur um zu sehen, was passieren würde, wenn man die beiden vermischt.
  • 15:01 - 15:03
    Und es – sie brannten.
  • 15:03 - 15:05
    Es brannte irgendwie langsam, aber es roch gut,
  • 15:05 - 15:07
    im Vergleich zu anderen Raketentreibstoffen, die ich ausprobiert hatte,
  • 15:07 - 15:09
    die alle Schwefel enthielten.
  • 15:09 - 15:11
    Es roch wie verbrannte Süßigkeiten.
  • 15:12 - 15:15
    Und dann versuchte ich mich am Schmelzen und ich schmolz es.
  • 15:15 - 15:19
    Es schmolz in eine etwas sirupartige braune Flüssigkeit.
  • 15:19 - 15:22
    Dann kühlte es zu einer steinharten Masse ab,
  • 15:22 - 15:24
    die, wenn man sie anzündete,
  • 15:24 - 15:26
    abging wie der Teufel.
  • 15:26 - 15:28
    Also, die kleine Schale von diesem Zeug, das abgekühlt war –
  • 15:28 - 15:30
    ich zündete es an und es fing an, über den Hof zu tanzen.
  • 15:30 - 15:32
    Und ich dachte mir, das
  • 15:32 - 15:35
    ist eine Möglichkeit, den Frosch dort hoch zu bekommen, wo er hin will.
  • 15:35 - 15:36
    (Lachen)
  • 15:36 - 15:39
    Also fing ich an zu entwickeln –
  • 15:39 - 15:41
    also Georges Vater hatte reichlich Hilfe. Ich hatte nur meinen Bruder.
  • 15:42 - 15:45
    Aber ich – es dauerte – es dauerte etwa,
  • 15:45 - 15:47
    ich würde sagen, sechs Monate,
  • 15:47 - 15:49
    um alle Details herauszufinden.
  • 15:49 - 15:51
    Es gehören viele Kleinigkeiten dazu,
  • 15:51 - 15:53
    eine Rakete zu bauen, die tatsächlich funktioniert,
  • 15:53 - 15:55
    selbst wenn man den Treibstoff hat.
  • 15:55 - 15:57
    Aber man macht das, indem – was ich gerade –
  • 15:57 - 15:59
    also, man unternimmt Versuche,
  • 15:59 - 16:00
    und macht sich manchmal Notizen,
  • 16:00 - 16:02
    man macht Feststellungen.
  • 16:02 - 16:04
    Und dann entwickelt man langsam eine Theorie
  • 16:04 - 16:06
    wie dieser Kram funktioniert.
  • 16:06 - 16:08
    Und es war – ich befolgte alle Regeln.
  • 16:08 - 16:10
    Ich kannte die Regeln nicht,
  • 16:10 - 16:12
    ich bin sozusagen ein geborener Wissenschaftler
  • 16:12 - 16:15
    oder eine Art Rückfall ins 17. Jahrhundert, egal.
  • 16:15 - 16:19
    Jedenfalls hatten wir am Ende
  • 16:19 - 16:21
    ein Gerät, das reproduzierbar
  • 16:21 - 16:23
    einen Frosch außer Sicht bringen
  • 16:23 - 16:25
    und ihn lebendig wieder zurückbringen konnte.
  • 16:25 - 16:27
    Und wir hatten keine –
  • 16:27 - 16:30
    also, wir hatten davor keine Angst.
  • 16:30 - 16:32
    Wir hätten welche haben sollen, weil es stark qualmte
  • 16:32 - 16:34
    und einen Riesenkrach machte,
  • 16:34 - 16:36
    und es hatte reichlich Kraft.
  • 16:36 - 16:38
    Und gelegentlich flogen sie auch in die Luft.
  • 16:38 - 16:40
    Nebenbei bemerkt machte ich mir keine Sorgen
  • 16:40 - 16:42
    darüber,
  • 16:42 - 16:44
    dass die Explosion den Planeten zerstören könnte.
  • 16:44 - 16:46
    Ich hatte noch nicht von den 10 Arten gehört,
  • 16:46 - 16:48
    vor denen wir Angst haben sollten –
  • 16:48 - 16:50
    Übrigens,
  • 16:50 - 16:52
    ich hätte denken können,
  • 16:52 - 16:54
    dass ich das besser nicht machen soll,
  • 16:54 - 16:56
    weil mir bekannt war, dass ich es lieber lassen soll.
  • 16:56 - 16:58
    Ich sollte mir lieber eine Genehmigung von der Regierung holen.
  • 16:58 - 17:00
    Wenn ich darauf gewartet hätte,
  • 17:00 - 17:03
    hätte ich niemals – also, der Frosch wäre gestorben.
  • 17:04 - 17:07
    Ich erzähle das, weil es eine nette Geschichte ist,
  • 17:07 - 17:09
    und mir wurde gesagt, ich soll etwas von mir erzählen und das ist es –
  • 17:09 - 17:11
    Ich wollte euch von dem Abend erzählen, an dem ich meine Frau kennenlernte,
  • 17:12 - 17:14
    aber das wäre doch etwas zu persönlich.
  • 17:15 - 17:17
    Also habe ich noch etwas, das nicht persönlich ist.
  • 17:17 - 17:20
    Aber dieser ... Prozess ist es, was ich als Wissenschaft betrachte,
  • 17:20 - 17:23
    wo man mit einer Idee anfängt,
  • 17:23 - 17:25
    und dann, statt einfach jede
  • 17:26 - 17:28
    Autorität nachzuschlagen, von der man je gehört hat,
  • 17:28 - 17:30
    – manchmal tut man das,
  • 17:30 - 17:32
    wenn man später einen Artikel schreibt
  • 17:32 - 17:34
    will man herausfinden, wer sonst daran gearbeitet hat.
  • 17:34 - 17:36
    Aber im eigentlichen Prozess hat man eine Idee –
  • 17:36 - 17:38
    wie damals, als ich eines Abends diese Idee hatte,
  • 17:38 - 17:41
    dass ich DNS mit zwei Oligonukleotiden vervielfältigen
  • 17:41 - 17:43
    und viele Kopien einiger kleiner Stücke von DNS herstellen könnte.
  • 17:44 - 17:46
    Der Denkprozess dafür
  • 17:46 - 17:49
    dauerte etwa 20 Minuten, während ich Auto fuhr.
  • 17:50 - 17:53
    Dann ging ich zurück und sprach mit vielen Leuten darüber,
  • 17:53 - 17:55
    aber wenn ich darauf gehört hätte, was mir all meine befreundeten Molekularbiologen sagten,
  • 17:58 - 18:00
    hätte ich die Idee verworfen.
  • 18:00 - 18:02
    Wenn ich also zurückgegangen wäre und nach einer Autorität gesucht hätte,
  • 18:02 - 18:04
    die mir sagen könnte, ob das funktioniert oder nicht,
  • 18:04 - 18:06
    hätte man mir gesagt: nein, vermutlich nicht.
  • 18:06 - 18:09
    Weil die Ergebnisse – wenn es funktionieren würde – so spektakulär wären,
  • 18:10 - 18:13
    dass es jedermanns Art Molekularbiologie zu betreiben verändern würde.
  • 18:13 - 18:15
    Niemand will, dass ein Chemiker daherkommt
  • 18:15 - 18:18
    und in ihren Sachen herumstochert und alles verändert.
  • 18:18 - 18:20
    Aber wenn man zu Autoritäten geht, und man bekommt nie –
  • 18:20 - 18:22
    also man bekommt nicht immer die richtigen Antworten.
  • 18:22 - 18:24
    Aber ich wusste, man kann ins Labor gehen
  • 18:24 - 18:26
    und es selbst probieren. Und dann ist man selbst die Autorität
  • 18:26 - 18:28
    und kann sagen: "ich weiß, dass es funktioniert,
  • 18:28 - 18:30
    weil es in genau diesem Reagenzglas
  • 18:30 - 18:32
    passiert ist.
  • 18:32 - 18:34
    Und hier, auf diesem Gel, da ist kleiner Faden,
  • 18:34 - 18:37
    von dem ich weiß, es ist DNS und das ist die DNS, die ich vervielfältigen wollte,
  • 18:37 - 18:39
    also bitte! Es funktioniert."
  • 18:39 - 18:41
    So betreibt man Wissenschaft.
  • 18:41 - 18:43
    Und dann fragt man sich, was kann man tun, damit es besser funktioniert?
  • 18:43 - 18:45
    Und man entwickelt immer bessere Vorgehensweisen.
  • 18:45 - 18:47
    Aber man arbeitet immer auf der Grundlage von Fakten,
  • 18:47 - 18:50
    die man aus Experimenten gewonnen hat:
  • 18:50 - 18:52
    Aus Dingen, die man auf einer Bühne machen könnte.
  • 18:52 - 18:55
    Und daran ist nichts Kompliziertes. Also, es ist alles –
  • 18:55 - 18:57
    man muss sehr ehrlich mit dem sein,
  • 18:57 - 18:59
    was man tut, wenn es wirklich funktionieren soll.
  • 18:59 - 19:01
    Man kann keine Ergebnisse erfinden
  • 19:01 - 19:03
    und dann andere Versuche machen, die darauf beruhen.
  • 19:03 - 19:05
    Man muss also ehrlich sein.
  • 19:05 - 19:07
    Und ich bin im Grunde ehrlich.
  • 19:07 - 19:10
    Ich habe ein ziemlich schlechtes Gedächtnis und Unehrlichkeit würde mich in Schwierigkeiten bringen –
  • 19:10 - 19:12
    also war ich von Natur aus immer ehrlich
  • 19:12 - 19:14
    und von Natur aus neugierig,
  • 19:15 - 19:17
    und das führt irgendwie zu dieser Art von Wissenschaft.
  • 19:17 - 19:19
    Gut, sehen wir mal ...
  • 19:19 - 19:22
    ich habe noch fünf Minuten, oder?
  • 19:22 - 19:25
    Okay. Nicht alle Wissenschaftler sind so.
  • 19:26 - 19:28
    Nun ja – es gibt viel –
  • 19:28 - 19:30
    (Lachen)
  • 19:30 - 19:32
    viel ist in der Wissenschaft passiert
  • 19:32 - 19:35
    seit Isaac Newton und all dem Kram.
  • 19:35 - 19:37
    Eine Sache, die um den Zweiten Weltkrieg herum geschehen ist –
  • 19:37 - 19:39
    in der gleichen Zeitspanne davor
  • 19:39 - 19:41
    und verdammt sicher danach –
  • 19:41 - 19:44
    ist, dass die Regierung verstanden hat, dass Wissenschaftler nicht komische Typen sind,
  • 19:44 - 19:47
    die sich im Elfenbeinturm verstecken
  • 19:47 - 19:50
    und absurdes Zeug mit Reagenzgläsern machen.
  • 19:50 - 19:52
    Wissenschaftler haben den Zweiten Weltkrieg,
  • 19:52 - 19:54
    wie wir ihn kennen, erst möglich gemacht.
  • 19:54 - 19:56
    Sie haben schnellere Dinge gebaut.
  • 19:57 - 20:00
    Sie haben größere Waffen gebaut, um sie damit abzuschießen.
  • 20:00 - 20:03
    Sie haben Medikamente entwickelt, um sie den Piloten zu geben,
  • 20:03 - 20:06
    wenn sie unter Stress standen.
  • 20:06 - 20:09
    Sie entwickelten alle möglichen – und schließlich eine riesige Bombe,
  • 20:09 - 20:11
    um das Ganze zu beenden, ja?
  • 20:11 - 20:13
    Und alle traten einen Schritt zurück und sagten,
  • 20:13 - 20:15
    wir sollten in diesen Kram investieren,
  • 20:15 - 20:18
    denn wer die meisten dieser Leute dazu bekommt
  • 20:18 - 20:21
    für ihn zu arbeiten, wird eine Vormachtstellung haben,
  • 20:21 - 20:24
    zumindest militärisch und wahrscheinlich auch wirtschaftlich auf alle möglichen Arten.
  • 20:24 - 20:26
    Also mischten sie sich ein und das wissenschaftliche
  • 20:26 - 20:28
    und industrielle Establishment war geboren,
  • 20:28 - 20:30
    und daraus gingen viele Wissenschaftler hervor,
  • 20:30 - 20:33
    die das wegen des Gelds machten,
  • 20:33 - 20:35
    weil es plötzlich zur Verfügung stand.
  • 20:35 - 20:37
    Und das waren nicht die neugierigen kleinen Jungs,
  • 20:37 - 20:39
    die Frösche in die Luft bringen wollten.
  • 20:39 - 20:42
    Das waren die gleichen Leute, die später in die Medizin gingen,
  • 20:42 - 20:45
    weil es dort Geld gab. Später sind sie alle in die Wirtschaft gegangen –
  • 20:45 - 20:48
    also, es gibt Wellen von – jemand kommt in deine Schule
  • 20:48 - 20:51
    und sagt, wenn du reich werden willst, werde Wissenschaftler. Gut, heute nicht mehr.
  • 20:51 - 20:53
    Wenn du heute reich werden willst, werde Unternehmer.
  • 20:53 - 20:56
    Aber viele Leute kamen dazu wegen des Geldes und der Macht und der Reisen.
  • 20:56 - 20:59
    Das war damals, als reisen noch einfach war.
  • 21:00 - 21:02
    Und diese Leute denken nicht –
  • 21:02 - 21:04
    sie tun nicht –
  • 21:04 - 21:06
    sie sagen nicht immer die Wahrheit, wisst ihr.
  • 21:06 - 21:08
    Es steht nichts in ihren Verträgen,
  • 21:08 - 21:10
    das ihnen einen Vorteil verschaffen würde, wenn sie
  • 21:10 - 21:12
    einem immer die Wahrheit sagen würden.
  • 21:12 - 21:15
    Und die Leute von denen ich hier rede, das sind –
  • 21:15 - 21:18
    sie sagen, sie seien Mitglied in einem Ausschuss
  • 21:18 - 21:22
    namens, sagen wir, Internationales Gremium zum Klimawandel.
  • 21:22 - 21:25
    Und sie – sie haben diese riesen Sitzungen, auf denen sie versuchen herauszufinden,
  • 21:26 - 21:28
    wie wir stetig beweisen können,
  • 21:28 - 21:31
    dass die Erde wärmer wird,
  • 21:31 - 21:34
    obwohl das der Erfahrung der meisten Menschen widerspricht.
  • 21:34 - 21:36
    Wenn man wirklich die Temperatur
  • 21:36 - 21:38
    über einen längeren Zeitraum misst –
  • 21:38 - 21:40
    die Temperatur wird jetzt schon ziemlich
  • 21:40 - 21:43
    sorgfältig seit über 50, 60 Jahren gemessen –
  • 21:43 - 21:45
    sie wurde schon länger gemessen,
  • 21:45 - 21:47
    aber auf richtige, präzise Art,
  • 21:47 - 21:50
    und es gibt seit 50 oder 60 Jahren Aufzeichnungen,
  • 21:50 - 21:52
    und tatsächlich ist die Temperatur nicht wirklich gestiegen.
  • 21:52 - 21:54
    Nun, die Durchschnittstemperatur
  • 21:54 - 21:56
    ist ein ganz klein wenig gestiegen,
  • 21:56 - 21:59
    weil die Nachttemperatur
  • 21:59 - 22:01
    in den Wetterstationen ein wenig höher angestiegen ist.
  • 22:01 - 22:03
    Aber dafür gibt es eine einfache Erklärung.
  • 22:03 - 22:06
    Und zwar, dass die Wetterstationen alle außerhalb der Stadt gebaut wurden,
  • 22:06 - 22:08
    beim Flughafen, und jetzt
  • 22:08 - 22:10
    hat sich die Stadt dorthin ausgebreitet, überall ist Beton
  • 22:10 - 22:12
    und man nennt es den "Skyline-Effekt".
  • 22:12 - 22:14
    Die meisten vernünftigen Menschen,
  • 22:14 - 22:16
    die Temperaturen messen, sind sich bewusst,
  • 22:16 - 22:18
    dass man das Messgerät davon abschirmen muss.
  • 22:18 - 22:21
    Und selbst dann,
  • 22:21 - 22:22
    weil die Gebäude sich tagsüber erwärmen
  • 22:22 - 22:24
    und es nachts ein klein wenig wärmer machen.
  • 22:24 - 22:26
    Die Temperatur ist also nach oben gekrochen.
  • 22:26 - 22:29
    Das war zu erwarten. Aber nicht viel. Nicht wie, naja –
  • 22:29 - 22:31
    der erste Kerl – der erste Kerl, der die Idee hatte,
  • 22:31 - 22:33
    dass wir uns grillen würden,
  • 22:33 - 22:35
    er hat eigentlich gar nicht so darüber nachgedacht.
  • 22:35 - 22:38
    Sein Name war Sven Arrhenius. Er war Schwede, und er meinte,
  • 22:38 - 22:41
    wenn man die CO2-Konzentration in der Atmosphäre verdoppelt,
  • 22:41 - 22:43
    was er für möglich hielt – das war um 1900 –
  • 22:44 - 22:47
    dann sollte, nach seiner Berechnung, die Temperatur um etwa 5,5 Grad ansteigen.
  • 22:47 - 22:49
    Er betrachtete die Erde als
  • 22:49 - 22:52
    einen vollständig isolierten Körper,
  • 22:52 - 22:54
    ohne wirklich irgendetwas darin,
  • 22:54 - 22:56
    nur Energie, die hereinkommt und wieder hinausgeht.
  • 22:56 - 22:58
    Also kam er mit dieser Theorie an,
  • 22:58 - 23:00
    und er fand das ziemlich cool,
  • 23:00 - 23:03
    weil es dann eine längere Anbauperiode in Schweden gebe,
  • 23:03 - 23:05
    und die Surfer würden es auch mögen,
  • 23:05 - 23:07
    die Surfer fanden das eine coole Idee,
  • 23:07 - 23:10
    weil es im Meer manchmal ziemlich kalt ist –
  • 23:10 - 23:12
    aber später fingen viele Leute an,
  • 23:12 - 23:14
    das für etwas Schlechtes zu halten.
  • 23:15 - 23:17
    Aber niemand hat es wirklich aufgezeigt, richtig?
  • 23:17 - 23:19
    Gut, die Temperaturen sind gemessen –
  • 23:19 - 23:21
    und das findet man in unserem wunderbaren Internet,
  • 23:21 - 23:24
    man schaut einfach die NASA-Aufzeichnungen an,
  • 23:24 - 23:26
    und die des Wetterdienstes,
  • 23:26 - 23:29
    und man schaut selbst und wird sehen, dass die Temperatur nur –
  • 23:29 - 23:32
    die Nachttemperatur an der Erdoberfläche nur
  • 23:32 - 23:34
    ein ganz klein wenig angestiegen ist.
  • 23:34 - 23:36
    Wenn man einfach zusammen mit der Tagestemperatur den Mittelwert bildet, sieht es aus, als ob sie
  • 23:36 - 23:39
    in diesem Jahrhundert um etwa 0,7 Grad angestiegen sei.
  • 23:39 - 23:41
    Aber tatsächlich, war der Anstieg nur –
  • 23:41 - 23:43
    es war die Nachttemperatur; die Tagestemperaturen sind nicht gestiegen.
  • 23:43 - 23:46
    Nun – Arrhenius' Theorie –
  • 23:46 - 23:48
    und alle Klimawandler glauben –
  • 23:48 - 23:50
    sie würden sagen, ja, sie sollte auch am Tag ansteigen,
  • 23:50 - 23:52
    wenn es der Treibhauseffekt ist.
  • 23:52 - 23:55
    Die Leute mögen Dinge, die solche Namen haben,
  • 23:55 - 23:58
    unter denen man sich etwas vorstellen kann.
  • 23:58 - 24:00
    Aber die Leute mögen solche Sachen nicht, also – die meisten –
  • 24:00 - 24:02
    man begeistert sich nicht für Dinge
  • 24:03 - 24:05
    wie die eigentlichen Tatsachen,
  • 24:05 - 24:07
    die Beleg wären für verstärkte
  • 24:07 - 24:10
    tropische Luftströmungen in den 90er Jahren.
  • 24:10 - 24:12
    Das ist ein Artikel, der im Februar erschienen ist,
  • 24:12 - 24:15
    und die meisten von euch haben davon vermutlich nicht gehört.
  • 24:15 - 24:17
    "Hinweise auf starke dekadische Variabilität
  • 24:17 - 24:20
    in der mittleren Strahlungs-Energiebilanz der Tropen."
  • 24:21 - 24:24
    Entschuldigung. Diese Artikel wurden von der NASA veröffentlicht,
  • 24:24 - 24:26
    und von einigen Wissenschaftlern an der Columbia Universität und Viliki
  • 24:26 - 24:29
    und einem Haufen Leute in Princeton.
  • 24:29 - 24:32
    Und diese beiden Artikel erschienen im Science Magazine,
  • 24:32 - 24:34
    am 1. Februar,
  • 24:34 - 24:37
    und sie – die Schlussfolgerung beider Artikel,
  • 24:37 - 24:40
    und auch in der des Science-Redakteurs, also
  • 24:40 - 24:42
    seiner Beschreibung dieser Artikel, für,
  • 24:42 - 24:44
    für den Quickie,
  • 24:44 - 24:46
    ist die, dass unsere Theorien über den Klimawandel
  • 24:46 - 24:48
    vollkommen falsch sind.
  • 24:48 - 24:50
    Was diese Jungs gemacht haben,
  • 24:50 - 24:53
    und das ist, was – die Leute von der NASA sagen das schon lange.
  • 24:53 - 24:56
    Sie sagen, wenn man die Temperatur der Atmosphäre misst, sie steigt nicht an –
  • 24:56 - 24:59
    sie steigt überhaupt nicht an. Wir messen das seit 20 Jahren sehr sorgfältig
  • 24:59 - 25:02
    von Satelliten aus, und sie steigt nicht an.
  • 25:02 - 25:05
    Und in diesem Artikel zeigen sie etwas viel Eindrucksvolleres,
  • 25:05 - 25:08
    und zwar haben sie das gemacht, was sie eine Strahlungs- –
  • 25:08 - 25:11
    ich werde nicht ins Detail gehen, es ist ziemlich kompliziert,
  • 25:11 - 25:14
    aber auch wieder nicht so kompliziert, wie sie den Eindruck erwecken wollen,
  • 25:14 - 25:17
    durch die Ausdrücke in solchen Artikeln. Im Grunde genommen sagen sie,
  • 25:17 - 25:19
    die Sonne gibt eine gewisse Menge Energie ab –
  • 25:19 - 25:21
    wir wissen, wie viel das ist –
  • 25:21 - 25:23
    sie kommt auf die Erde und die Erde gibt wieder einen gewissen Anteil davon ab.
  • 25:23 - 25:26
    Wenn es warm wird, erzeugt das –
  • 25:26 - 25:29
    es macht rötere Energie – infrarot,
  • 25:29 - 25:32
    also etwas, das sich aufwärmt, gibt infrarot ab.
  • 25:32 - 25:34
    Die ganze Geschichte der Erderwärmung –
  • 25:34 - 25:36
    Unsinn, wirklich,
  • 25:36 - 25:39
    ist das – wenn zu viel CO2 in der Atmosphäre ist,
  • 25:39 - 25:41
    wird die Wärme, die zu entweichen versucht,
  • 25:41 - 25:44
    nicht herauskommen können. Aber die Wärme, die von der Sonne kommt,
  • 25:44 - 25:47
    die großteils unten im Bereich von ca. 350 Nanometern
  • 25:47 - 25:50
    zentriert ist – sie geht durch CO2 einfach durch.
  • 25:50 - 25:52
    Man wird also immer noch aufgewärmt, führt aber keine Wärme ab.
  • 25:52 - 25:54
    Nun, diese Jungs haben das alles gemessen.
  • 25:54 - 25:56
    Man kann über diesen Kram reden,
  • 25:56 - 25:59
    und man kann ellenlange Berichte schreiben und Regierungsgeld dafür bekommen,
  • 25:59 - 26:02
    aber diese – sie haben es tatsächlich gemessen,
  • 26:02 - 26:04
    und es stellt sich heraus, dass in den letzten zehn Jahren –
  • 26:04 - 26:06
    deshalb nennen sie das "dekadisch" –
  • 26:06 - 26:09
    dass die Energie – dass die Höhe
  • 26:09 - 26:11
    dessen, was sie "Ungleichgewicht" nennen,
  • 26:11 - 26:14
    ungeheuer viel größer war als wir es erwartet hätten.
  • 26:14 - 26:17
    Also, die Höhe des Ungleichgewichts –
  • 26:17 - 26:20
    d.h., Wärme kommt rein und nicht mehr raus,
  • 26:20 - 26:22
    die man für die verdoppelte CO2-Menge bekäme,
  • 26:22 - 26:25
    wovon wir – nebenbei gesagt – weit entfernt sind.
  • 26:25 - 26:27
    Aber sollten wir, 2025 oder so,
  • 26:27 - 26:30
    die doppelte CO2-Menge haben wie 1900,
  • 26:30 - 26:32
    dann, sagen sie, würde das die Energiebilanz
  • 26:32 - 26:35
    um etwa – mit anderen Worten,
  • 26:35 - 26:37
    es käme ein Watt pro Quadratzentimeter
  • 26:37 - 26:39
    mehr an als wieder abgegeben würde.
  • 26:39 - 26:42
    Also sollte die Erde wärmer werden.
  • 26:42 - 26:44
    Nun, in diesen Studien fanden sie heraus – diesen zwei Studien
  • 26:44 - 26:46
    von zwei unterschiedlichen Gruppen –
  • 26:46 - 26:48
    dass 5,5 Watt
  • 26:48 - 26:50
    pro Quadratmeter
  • 26:50 - 26:53
    ankamen – 1998, 1999 –
  • 26:53 - 26:55
    und es wurde nicht wärmer.
  • 26:55 - 26:57
    Die Theorie ist also futsch – sie ist gar nichts.
  • 26:57 - 26:59
    Man hätte diese Artikel
  • 26:59 - 27:02
    "Das Ende des Klimawandel-Fiaskos" nennen sollen.
  • 27:02 - 27:04
    Sie sind besorgt,
  • 27:04 - 27:07
    und man sieht, dass die Schlussfolgerungen in den Artikeln sehr zurückhaltend sind,
  • 27:07 - 27:09
    weil sie von großen Laboren sprechen,
  • 27:09 - 27:11
    die mit viel Geld finanziert werden
  • 27:11 - 27:13
    und von verängstigten Menschen.
  • 27:13 - 27:15
    Wenn die sagen würden, wisst ihr was?
  • 27:15 - 27:17
    Es gibt nicht länger ein Problem mit dem Klimawandel,
  • 27:17 - 27:19
    also können wir – nun, sie finanzieren.
  • 27:19 - 27:21
    Wenn man einen Drittmittelantrag mit so etwas anfängt,
  • 27:22 - 27:24
    und die Erderwärmung hat offensichtlich nicht stattgefunden ...
  • 27:24 - 27:26
    wenn sie – wenn sie wirklich – wenn sie das wirklich sagen würden,
  • 27:26 - 27:28
    Ich hau schon ab.
  • 27:28 - 27:31
    (Lachen)
  • 27:31 - 27:33
    Ich stehe jetzt auch auf und –
  • 27:33 - 27:35
    (Lachen)
  • 27:35 - 27:38
    (Applaus)
  • 27:38 - 27:40
    Sie müssen das sagen.
  • 27:40 - 27:42
    Sie mussten sehr vorsichtig sein.
  • 27:42 - 27:44
    Aber was ich sagen will, ist, dass ihr euch freuen könnt,
  • 27:44 - 27:47
    denn der Science-Redakteur, der kein Idiot ist,
  • 27:47 - 27:50
    und diese beiden ziemlich kompetenten –
  • 27:50 - 27:53
    wirklich kompetenten Gruppen, sind zum gleichen Schluss gekommen.
  • 27:53 - 27:55
    Und am Ende ihrer Artikel
  • 27:55 - 27:57
    müssen sie sagen, dass das bedeutet, was wir gedacht haben,
  • 27:58 - 28:00
    dass das globale Zirkulationsmodell, mit dem wir vorhersagen,
  • 28:00 - 28:02
    dass die Erde überhitzt wird,
  • 28:02 - 28:05
    dass das alles falsch ist. Es ist um einen sehr großen Faktor falsch.
  • 28:05 - 28:08
    Nicht nur ein bisschen. Sie haben –
  • 28:08 - 28:11
    sie haben einfach die Tatsache falsch beurteilt, dass die Erde –
  • 28:11 - 28:13
    dass es offensichtlich einen Mechanismus gibt,
  • 28:13 - 28:15
    von dem keiner wusste,
  • 28:15 - 28:17
    denn die Wärme kommt an und es wird nicht wärmer.
  • 28:17 - 28:20
    Dieser Planet ist ziemlich erstaunlich,
  • 28:20 - 28:22
    er ist groß und furchtbar – und groß und wunderbar,
  • 28:22 - 28:25
    und macht alles möglich, von dem wir nichts wissen.
  • 28:25 - 28:27
    Nun, der Grund, warum ich all das zusammenstelle,
  • 28:27 - 28:29
    okay, so sollte man Wissenschaft betreiben –
  • 28:29 - 28:32
    manche Wissenschaft wird aus anderen Gründen betrieben, und nur aus Neugier.
  • 28:32 - 28:34
    Und es gibt viele Sachen wie die Erderwärmung
  • 28:34 - 28:36
    und das Ozonloch und so weiter,
  • 28:36 - 28:38
    und viel Wissenschaft von öffentlichem Interesse,
  • 28:38 - 28:40
    wenn man sich dafür interessiert,
  • 28:40 - 28:43
    dann muss man die Details betrachten und diese Artikel lesen mit Titeln wie
  • 28:43 - 28:45
    "Starke dekadische Variabilität in der ..."
  • 28:45 - 28:47
    Man muss herausfinden, was all diese Wörter bedeuten.
  • 28:47 - 28:49
    Und wenn man auf die Typen hört,
  • 28:49 - 28:52
    die diese Angelegenheiten aufblasen und damit einen Haufen Geld machen,
  • 28:52 - 28:55
    wird man falsch informiert und wird sich über die falschen Dinge Sorgen machen.
  • 28:55 - 28:58
    Denkt an die zehn Dinge, die uns am Ende kriegen. Die – eines davon –
  • 28:58 - 29:00
    (Lachen)
  • 29:00 - 29:03
    Die Asteroiden sind die eine Theorie, der ich wirklich zustimme.
  • 29:03 - 29:06
    Also, passt auf Asteroiden auf. Okay, danke, dass ich hier sein durfte.
  • 29:06 - 29:09
    (Applaus)
Title:
Kary Mullis über die Arbeit von Wissenschaftlern
Speaker:
Kary Mullis
Description:

Biochemiker Kary Mullis spricht über die Grundlage moderner Wissenschaft: das Experiment. Er erzählt Geschichten aus dem 17. Jahrhundert und aus seinen eigenen Raketenbau-Tagen im Garten und preist die Neugier, Inspiration und Sorgfalt guter Wissenschaft in all ihren Formen.

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TEDTalks
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