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Schrieb Shakespeare seine Stücke selbst? – Natalya St. Clair und Aaron Williams

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    "Einige werden hoch geboren,
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    einige erwerben Hoheit,
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    und einigen wird sie zugeworfen",
    schrieb William Shakespeare.
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    Oder doch nicht?
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    Einige Menschen bezweifeln,
    ob Shakespeare wirklich das schrieb,
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    was seinen Namen trägt,
    oder ob er überhaupt existierte.
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    Sie glauben, dass Shakespeare
    das Pseudonym eines anderen Autors war,
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    oder mehrerer Autoren.
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    Mögliche Kandidaten
    für den wahren Shakespeare
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    sind andere bekannte Autoren,
    Politiker und einige berühmte Frauen.
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    Könnte es sein, dass der größte
    Schriftsteller der englischen Sprache
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    so fiktiv war wie seine Stücke?
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    Die meisten Shakespeare-Experten
    weisen diese Theorien
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    wegen historischen
    und biografischen Beweisen zurück.
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    Aber es gibt eine andere Möglichkeit,
    um zu prüfen, ob seine berühmten Zeilen
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    tatsächlich von jemand anderem
    verfasst wurden.
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    Linguistik, also Sprachwissenschaft,
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    kann uns viel darüber sagen,
    wie wir sprechen und schreiben,
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    indem sie Syntax, Grammatik,
    Semantik und den Wortschatz untersucht.
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    Im späten 19. Jahrhundert
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    entwickelte ein polnischer Philosoph
    namens Wincenty Lutosławski
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    eine Methode, Stilometrie genannt,
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    in der er dieses Wissen anwendete,
    um einen literarischen Autor zu beweisen.
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    Aber wie funktioniert Stilometrie?
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    Man geht davon aus, dass der Stil
    eines Autors spezielle Merkmale hat,
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    die sich in seinen Werken kaum ändern.
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    Merkmale wie
    die durchschnittliche Satzlänge,
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    die Anordnung der Wörter,
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    und auch wie oft ein Wort vorkommt.
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    Schauen wir uns das Wort "thee" [dich] an
    und veranschaulichen es auf einer Achse.
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    Jedes von Shakespeares Werken
    kann auf dieser Achse platziert werden,
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    wie ein Datenpunkt, basierend darauf,
    wie oft das Wort vorkommt.
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    Die Dichte dieser Punkte
    gibt uns die Varianz,
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    den erwarteten Bereich unserer Daten.
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    Aber dies ist nur ein einziges Merkmal
    in einem mehrdimensionalen Raum.
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    Mit einem strukturierenden Verfahren,
    der Hauptkomponentenanalyse,
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    können wir diesen multidimensionalen Raum
    auf die wesentlichen Bestandteile bringen,
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    welche insgesamt die Varianz
    in Shakespeares Werken messen.
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    Dann kann man die Werke der Kandidaten
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    gegen die wesentlichen
    Bestandteile testen.
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    Zum Beispiel,
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    wenn viele Werke von Francis Bacon
    in die Varianz von Shakespeare fallen,
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    kann es sehr gut sein,
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    dass Francis Bacon und Shakespeare
    tatsächlich dieselbe Person waren.
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    Was zeigen die Ergebnisse?
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    Die Stilometriker, die dies
    erforschten, kamen zu dem Schluss,
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    dass Shakespeare kein anderer
    als Shakespeare selbst ist.
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    Der Barde ist der Barde.
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    Das Werk der möglichen Kandidaten
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    passt einfach nicht zu Shakespeares
    unverkennbarem Stil.
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    Dennoch fanden unsere kühnen Statistiker
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    handfeste Beweise für Zusammenarbeit.
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    Zum Beispiel fand eine neue Studie heraus,
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    dass Shakespeare zusammen
    mit dem Autor Christopher Marlowe
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    an "Heinrich VI." Teil 1 und 2 arbeitete.
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    Shakespeares Identität ist nur
    eines der vielen Probleme,
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    die mit Stilometrie gelöst werden können.
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    Sie hilft uns herauszufinden,
    wann ein Werk geschrieben wurde,
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    ob ein historischer Text
    eine Fälschung ist,
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    ob ein Student ein Plagiat begangen hat,
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    oder ob die E-Mail, die du gerade
    erhalten hast, wichtig oder nur Spam ist.
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    Aber wird dadurch
    Shakespeares zeitlose Dichtkunst
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    bloß auf Zahlen und Statistiken reduziert?
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    Nicht ganz.
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    Die stilistische Analyse zeigt,
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    was Shakespeares Werke
    linguistisch besonders macht,
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    aber sie erklärt nicht die Schönheit der
    Gefühle und Emotionen, die sie bedeuten,
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    oder warum sie uns so berühren.
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    Zumindest noch nicht.
Title:
Schrieb Shakespeare seine Stücke selbst? – Natalya St. Clair und Aaron Williams
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/did-shakespeare-write-his-plays-natalya-st-clair-and-aaron-williams

Manche Menschen bezweifeln, dass Shakespeare wirklich die Werke verfasste, die seinen Namen tragen – oder ob er überhaupt existierte. Kann es vielleicht sein, dass der größte Autor der englischen Sprache so fiktiv war wie seine Stücke? Natalya St. Clair und Aaron Williams zeigen, wie ein linguistisches Mittel, genannt Stilometrie, die Antwort bringen könnte.

Lektion von Natalya St. Clair und Aaron Williams, Animation von Pink Kong Studios.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:07
  • Hallo!
    Das ist eine gute Übersetzung. Besonders toll fand ich, dass du das Zitat am Anfang recherchiert hast. Es ist auch okay, die Untertitel im Deutschen wegen der Wörter, die mehr sind, zu teilen. Aber das generell zu machen, ist keine gute Idee. Ich habe es wieder dem Englischen von der Zeit her angepasst. Jetzt wäre es schön, wenn du die Übersetzung noch einmal überarbeiten würdest. Denn manche Untertitel sind im Deutschen zu lang, d. h. entweder muss der Inhalt gekürzt oder ein Untertitel auf zwei Untertitel aufgeteilt werden. Hier noch eine kleine Hilfe dafür: https://www.youtube.com/watch?v=kQ2CZonFYgA. Lg, Nadine

German subtitles

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