Wie Daten die Wirtschaft ändern werden
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0:01 - 0:04Ich werde ein wenig über Strategie
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0:04 - 0:07und ihre Beziehung zu Technologie reden.
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0:07 - 0:10Wir neigen dazu, Geschäftsstrategie
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0:10 - 0:12als ein ziemlich abstraktes Gebilde
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0:12 - 0:13wirtschaftlichen Denkens zu betrachten,
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0:13 - 0:15ein zeitloses vielleicht.
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0:15 - 0:18Ich werde argumentieren,
dass Geschäftsstrategie -
0:18 - 0:22immer schon auf Annahmen
über Technologie basiert, -
0:22 - 0:24dass sich diese Annahmen ändern,
-
0:24 - 0:27und dass sie sich sogar
ziemlich dramatisch ändern, -
0:27 - 0:30und folglich, dass das,
wohin uns das führt, -
0:30 - 0:33ein anderes Konzept ist als das,
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0:33 - 0:35was wir unter
Geschäftsstrategie verstehen. -
0:35 - 0:39Ich möchte mit
ein wenig Geschichte beginnen. -
0:39 - 0:41Strategie im Unternehmen
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0:41 - 0:44verdankt ihre Ursprünge
zwei Geistesgrößen: -
0:44 - 0:46Bruce Henderson, der Gründer von BCG,
-
0:46 - 0:50und Michael Porter,
Professor an der Harvard Business School. -
0:50 - 0:54Henderson vertrat
die "Napoleonische Idee", -
0:54 - 0:57die Konzentration
von Masse gegen Schwäche, -
0:57 - 0:59die Überforderung des Feindes.
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0:59 - 1:01Henderson erkannte,
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1:01 - 1:02dass es in der Wirtschaftswelt
-
1:02 - 1:04viele Phänomene gibt,
deren Kennzeichen -
1:04 - 1:07für Ökonome so genannte
steigende Renditen sind -- -
1:07 - 1:08Wachstum, Erfahrung.
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1:08 - 1:10Je mehr man etwas tut,
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1:10 - 1:12desto besser wird man.
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1:12 - 1:15Und deshalb entwickelte er ein System,
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1:15 - 1:18wie man in diese Art
der überwältigenden Masse investiert, -
1:18 - 1:21um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
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1:21 - 1:23Und das war die erste Einführung
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1:23 - 1:25des im Wesentlichen
militärischen Konzepts der Strategie -
1:25 - 1:28in die Geschäftswelt.
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1:28 - 1:31Porter stimmte dieser Prämisse zu,
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1:31 - 1:33aber er modifizierte sie.
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1:33 - 1:36Zu Recht wies er darauf hin,
dass das schön und gut ist, -
1:36 - 1:40aber dass Unternehmen eigentlich
mehrere Schritte umfassen. -
1:40 - 1:41Sie beinhalten unterschiedliche Komponenten
-
1:41 - 1:44und jede dieser Komponenten
könnte vielleicht -
1:44 - 1:45durch eine andere Art Strategie
gesteuert werden. -
1:45 - 1:48Eine Firma oder ein Unternehmen
könnte so in einigen Aktivitäten -
1:48 - 1:51bevorteilt, aber in anderen
benachteiligt sein. -
1:51 - 1:53Er entwickelte das Konzept
der Wertschöpfungskette, -
1:53 - 1:56im Grunde die Reihenfolge
der Schritte, mit denen ein, -
1:56 - 2:00sagen wir mal "Rohmaterial"
zu einem Einzelteil wird, -
2:00 - 2:01in ein fertiges Produkt eingebaut
-
2:01 - 2:04und dann zum Beispiel vertrieben wird.
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2:04 - 2:06Und er argumentierte, dass Vorteile
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2:06 - 2:08für jede dieser Komponenten entstehen,
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2:08 - 2:09und dass der Nutzen für das Ganze
-
2:09 - 2:11in gewisser Weise
die Summe oder der Durchschnitt -
2:11 - 2:14aller Einzelteile war.
-
2:14 - 2:16Und diese Idee
der Wertschöpfungskette beruhte -
2:16 - 2:19auf der Erkenntnis,
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2:19 - 2:23dass ein Unternehmen grundlegend
auf Transaktionskosten aufbaut, -
2:23 - 2:25die man koordinieren muss,
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2:25 - 2:27und da Organisationen
im Koordinieren -
2:27 - 2:29oft effizienter sind als Märkte,
-
2:29 - 2:32und damit die Natur, die Rolle
und die Grenzen -
2:32 - 2:36einer Kooperation durch
die Transaktionskosten definiert sind. -
2:36 - 2:39Es basierte auf diesen beiden Ideen,
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2:39 - 2:42also Hendersons Idee
der zunehmenden Rendite -
2:42 - 2:43bei Wachstum und Erfahrung
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2:43 - 2:46und Porters Idee der Wertschöpfungskette,
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2:46 - 2:48das Umfassen heterogener Elemente,
-
2:48 - 2:51auf denen das ganze Gebäude
der Geschäftsstrategie -
2:51 - 2:54später errichtet wurde.
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2:54 - 2:56Ich möchte weiter erörtern,
-
2:56 - 3:00dass diese Prämissen
in der Tat für ungültig erklärt werden. -
3:02 - 3:05Betrachten wir zunächst
den Gedanken der Transaktionskosten. -
3:05 - 3:07Im Prinzip gibt es bei den
Transaktionskosten zwei Komponenten. -
3:07 - 3:10Es geht um Informationsverarbeitung
und um Kommunikation. -
3:10 - 3:13Dies ist die Ökonomie
der Verarbeitung und Kommunikation, -
3:13 - 3:16die sich über einen langen Zeitraum
entwickelt haben. -
3:16 - 3:19Wie wir alle aus vielen Kontexten wissen,
-
3:19 - 3:21haben sie sich grundlegend verändert
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3:21 - 3:23seit den Tagen,
als Porter und Henderson -
3:23 - 3:25erstmals ihre Theorien formulierten.
-
3:25 - 3:27Insbesondere seit Mitte der 1990er
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3:27 - 3:29sind Kommunikationskosten
noch schneller gefallen -
3:29 - 3:31als Transaktionskosten,
-
3:31 - 3:34weshalb Kommunikation, das Internet,
-
3:34 - 3:38in so dramatischer Weise explodiert sind.
-
3:38 - 3:41Diese Transaktionskosten
-
3:41 - 3:43haben tiefgreifende Folgen,
-
3:43 - 3:44denn wenn Transaktionskosten
der Leim sind, -
3:44 - 3:47der die Wertschöpfungskette zusammenhält,
und diese fallen, -
3:47 - 3:48dann gibt es weniger zu sparen.
-
3:48 - 3:51Es gibt weniger Bedarf
für vertikal integrierte Unternehmen, -
3:51 - 3:54und Wertschöpfungsketten können
zumindest aufgebrochen werden. -
3:54 - 3:57Müssen sie nicht unbedingt,
aber sie können. -
3:57 - 3:59Im Einzelfall kann ein Mitbewerber
-
3:59 - 4:01auf diese Weise in einem Geschäft
-
4:01 - 4:04seine Position in einem Schritt
der Wertschöpfungskette ausnutzen, -
4:04 - 4:06um einzudringen, anzugreifen,
-
4:06 - 4:09oder einen Konkurrenten
überflüssig machen. -
4:09 - 4:12Das ist nicht nur
ein abstraktes Unterfangen. -
4:12 - 4:13Es gibt viele ganz konkrete Geschichten,
-
4:13 - 4:15wie das wirklich geschah.
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4:15 - 4:19Ein Paradebeispiel dafür war
das Geschäft mit Enzyklopädien. -
4:19 - 4:20Das Enzyklopädien-Geschäft
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4:20 - 4:22aus den Tagen der ledergebundenen Bücher
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4:22 - 4:24war im Grunde ein Vertriebsgeschäft.
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4:24 - 4:26Der Großteil der Kosten war
die Kommission an den Verkäufer. -
4:26 - 4:29Dann kamen die CD-ROM
und danach das Internet auf, -
4:29 - 4:32die neuen Technologien
machten die Verbreitung von Wissen -
4:32 - 4:35um ein Vielfaches preiswerter
-
4:35 - 4:37und die Enzyklopädie-Industrie stürzte ein.
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4:37 - 4:40Das ist natürlich
eine sehr bekannte Geschichte. -
4:40 - 4:42Dies ist im Allgemeinen die Geschichte
-
4:42 - 4:45der ersten Generation von Internet-Wirtschaft.
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4:45 - 4:47Es ging um fallende Transaktionskosten,
-
4:47 - 4:48um das Aufbrechen
der Wertschöpfungsketten -
4:48 - 4:51und folglich das Ermöglichen
von Disintermediation, -
4:51 - 4:53oder was wir Dekonstruktion nennen.
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4:53 - 4:56Manchmal wurde ich gefragt,
-
4:56 - 4:58was die Enzyklopädie ersetzen würde,
-
4:58 - 5:01wenn Britannica
kein Geschäftsmodell mehr hat? -
5:01 - 5:03Die Antwort wurde erst
nach einer Weile offenkundig. -
5:03 - 5:06Jetzt wissen wir selbstverständlich,
was es ist: Wikipedia. -
5:06 - 5:09Das Besondere an Wikipedia
ist nicht ihr Vertrieb. -
5:09 - 5:11Das Besondere an Wikipedia
ist ihr Produktionsprozess. -
5:11 - 5:14Wikipedia ist natürlich
eine Enzyklopädie, -
5:14 - 5:16die von ihren Nutzern erstellt wird.
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5:16 - 5:18Und das, wiederum, definiert, was Sie
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5:18 - 5:21das zweite Jahrzehnt der
Internet-Wirtschaft nennen können, -
5:21 - 5:24das Jahrzehnt, in dem
das Internet als Substantiv -
5:24 - 5:26zum Internet als Verb wurde.
-
5:26 - 5:28Es wurde zu einer Reihe von Gesprächen,
-
5:28 - 5:32die Zeit, in der nutzergenerierte Inhalte
und soziale Netzwerke -
5:32 - 5:34das dominierende Phänomen wurden.
-
5:34 - 5:36Was das alles bedeutet,
-
5:36 - 5:40in Bezug auf die Porter-Henderson-Theorie,
-
5:40 - 5:43war der Zusammenbruch bestimmter
Arten von Größeneffekten. -
5:43 - 5:45Es stellte sich heraus, dass Zehntausende
-
5:45 - 5:48von autonomen Einzelpersonen,
die ein Lexikon schreiben, -
5:48 - 5:50genauso gute Arbeit
verrichten können, -
5:50 - 5:52und gewiss sehr viel billiger
-
5:52 - 5:55als Fachleute
in einer hierarchischen Organisation. -
5:55 - 5:57Im Grunde genommen war eine Schicht
-
5:57 - 6:00dieser Wertschöpfungskette
fragmentiert worden, -
6:00 - 6:02da Einzelpersonen übernehmen konnten,
-
6:02 - 6:05wo Organisationen nicht mehr benötigt wurden.
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6:05 - 6:08Doch es gibt noch eine andere Frage,
die dieses Diagramm klar aufwirft. -
6:08 - 6:10Gut, wir haben zwei Jahrzehnte
durchlaufen -- -
6:10 - 6:13unterscheidet irgendetwas das Dritte?
-
6:13 - 6:15Ich werde behaupten, dass tatsächlich
-
6:15 - 6:16etwas das Dritte unterscheidet,
-
6:16 - 6:19und es ordnet sich genau in die Art
-
6:19 - 6:21der Porter-Henderson-Logik ein,
über die wir gesprochen haben. -
6:21 - 6:24Es geht hier um Daten.
-
6:24 - 6:26Gehen wir bis ungefähr 2000 zurück.
-
6:26 - 6:28Damals sprachen viele Menschen
über die Informationsrevolution, -
6:28 - 6:30und es war tatsächlich wahr,
dass der weltweite Datenbestand wuchs, -
6:30 - 6:33und das sogar recht schnell.
-
6:33 - 6:35Aber zu diesem Zeitpunkt war es
immer noch überwiegend analog. -
6:35 - 6:37Wir gehen vorwärts bis 2007,
-
6:37 - 6:40nicht nur ist der Datenbestand
der Welt explodiert, -
6:40 - 6:43sondern es gab diese massive Substitution
-
6:43 - 6:45von analogen Daten gegen digitale.
-
6:45 - 6:47Und wichtiger noch:
-
6:47 - 6:49Betrachten Sie
dieses Diagramm sorgfältig. -
6:49 - 6:51Sie werden sehen,
dass etwa die Hälfte -
6:51 - 6:52der digitalen Daten
-
6:52 - 6:55Informationen sind,
die eine IP-Adresse haben. -
6:55 - 6:57Sie sind auf einem Server
oder auf einem PC. -
6:57 - 6:59Aber eine IP-Adresse zu haben, bedeutet,
-
6:59 - 7:01dass sie verbunden werden können
mit allen möglichen anderen Daten, -
7:01 - 7:03die eine IP-Adresse haben.
-
7:03 - 7:05So wird es möglich,
-
7:05 - 7:08die Hälfte des Wissens der Welt
zusammenzufügen, -
7:08 - 7:10um Muster zu erkennen,
-
7:10 - 7:12eine völlig neue Sache.
-
7:12 - 7:14Wenn wir die Zahlen bis heute
vorwärts laufen lassen, -
7:14 - 7:15schaut es vermutlich ungefähr so aus.
-
7:15 - 7:17Wir sind nicht ganz sicher.
-
7:17 - 7:19Wenn wir die Zahlen
bis 2020 laufen lassen, -
7:19 - 7:21haben wir eine genaue Zahl,
mit freundlicher Genehmigung von IDC. -
7:21 - 7:26Es ist seltsam, dass die Zukunft so viel
prognostizierbarer ist als die Gegenwart. -
7:26 - 7:30Das deutet auf
eine hundertfache Multiplikation -
7:30 - 7:33des Informationsbestandes hin,
-
7:33 - 7:35der über eine IP-Adresse
angeschlossen wird. -
7:35 - 7:39Wenn die Anzahl
der möglichen Verbindungen -
7:39 - 7:42proportional ist zur Anzahl
der Paare von Datenpunkten, -
7:42 - 7:44dann ist eine hundertfache Multiplikation
der Datenmenge -
7:44 - 7:47eine zehntausendfache Multiplikation
-
7:47 - 7:48der Anzahl Muster,
-
7:48 - 7:50die wir in den Daten sehen können,
-
7:50 - 7:53und dies nur in den
letzten 10 oder 11 Jahren. -
7:53 - 7:56Dies ist eine grundlegende Veränderung,
-
7:56 - 7:58ein tiefgreifender Wandel
in der Wirtschaftswelt, -
7:58 - 8:00in der wir leben.
-
8:00 - 8:03Das erste menschliche Genom,
das von James Watson, -
8:03 - 8:06war der Höhepunkt des menschlichen
Genom-Projekts im Jahr 2000, -
8:06 - 8:09und es benötigte
ungefähr 200 Millionen Dollar -
8:09 - 8:11und ungefähr 10 Jahre Arbeit
-
8:11 - 8:13für die genomische Erfassung
von gerade mal einer Person. -
8:13 - 8:16Seitdem sind die Kosten
der Kartierung des Genoms gesunken. -
8:16 - 8:17Genauer gesagt sind sie
in den letzten Jahren -
8:17 - 8:19sehr drastisch gesunken:
-
8:19 - 8:22Jetzt liegen die Kosten
unter 1.000 US-Dollar -
8:22 - 8:25und wir können vermuten,
dass sie bis zum Jahr 2015 -
8:25 - 8:26unter 100 Dollar liegen werden --
-
8:26 - 8:29ein Fall um fünf oder sechs Größenordnungen
-
8:29 - 8:31bei den Kosten der genomischen Kartierung
-
8:31 - 8:34in einem Zeitraum von nur 15 Jahren --
-
8:34 - 8:36ein außergewöhnliches Phänomen.
-
8:36 - 8:41In den Tagen,
als die Kartierung eines Genoms -
8:41 - 8:44Millionen kostete,
oder noch Zehntausende, -
8:44 - 8:46war es im Grunde genommen
ein Forschungsprojekt. -
8:46 - 8:48Wissenschaftler suchten
in repräsentativen Probanden -
8:48 - 8:49Muster, aus denen sie dann
-
8:49 - 8:52Verallgemeinerungen der menschlichen Natur
und Krankheiten schlossen, -
8:52 - 8:54basierend auf den gefundenen
abstrakten Mustern -
8:54 - 8:57bei diesen speziell
ausgewählten Einzelpersonen. -
8:57 - 9:00Aber wenn das Genom für 100 Dollar
abgebildet werden kann, -
9:00 - 9:0299 Dollar, wenn Sie warten,
-
9:02 - 9:05dann wird es zur Massenware.
-
9:05 - 9:07Es wird vor allem klinisch.
-
9:07 - 9:08Sie gehen zum Arzt mit einer Erkältung
-
9:08 - 9:10und wenn er oder sie
es nicht bereits getan hat, -
9:10 - 9:12wird er zuerst Ihr Genom abbilden,
-
9:12 - 9:14an welcher Stelle sie jetzt
-
9:14 - 9:18nicht mit abstraktem Wissen
der Genommedizin anfangen -
9:18 - 9:20und versuchen herauszufinden,
wie es auf Sie zutrifft, -
9:20 - 9:23aber sie beginnen
mit Ihrem eigenen Genom. -
9:23 - 9:24Was für ein unglaubliches Potential!
-
9:24 - 9:26Denken Sie daran, wohin uns das führt:
-
9:26 - 9:29eine Kombination
von genomischen Daten -
9:29 - 9:30mit klinischen Daten,
-
9:30 - 9:32mit Daten über Wechselwirkungen,
-
9:32 - 9:35mit der Art von Daten, die Geräte
-
9:35 - 9:36wie unser Telefon
und medizinische Sensoren -
9:36 - 9:38zunehmend sammeln.
-
9:38 - 9:41Was passiert, wenn wir
all diese Daten sammeln -
9:41 - 9:42und wir sie zusammenfügen können,
-
9:42 - 9:45um Muster zu erkennen,
die wir nicht vorher sehen konnten. -
9:45 - 9:48Vielleicht dauert dies ja noch eine Weile,
-
9:48 - 9:50aber es wird eine Revolution in der Medizin.
-
9:50 - 9:52Fabelhaft -- sehr viele Leute
sprechen darüber. -
9:52 - 9:55Aber es gibt eine Sache,
die nicht so viel Aufmerksamkeit erhält. -
9:55 - 9:58Wie ist das Modell
der kolossalen, gemeinsamen Nutzung -
9:58 - 10:01durch alle Arten von Datenbanken
-
10:01 - 10:03kompatibel mit den Geschäftsmodellen
-
10:03 - 10:06der Institutionen,
Organisationen und Korporationen, -
10:06 - 10:08die heute in diesen Unternehmen
involviert sind? -
10:08 - 10:11Wenn Ihr Geschäft
auf geschützten Daten basiert, -
10:11 - 10:14wenn Ihr Wettbewerbsvorteil
durch Ihre Daten definiert ist, -
10:14 - 10:17wie in aller Welt wird diese Firma
oder diese Gesellschaft -
10:17 - 10:20den Wert erzielen,
-
10:20 - 10:23der implizit in der Technologie ist?
Sie können es nicht. -
10:23 - 10:25Im Grunde passiert Folgendes,
-
10:25 - 10:27und Genomik ist bloß ein Beispiel davon:
-
10:27 - 10:30Technologie ist der Antrieb
-
10:30 - 10:32für das natürliche Wachstum der Tätigkeit
-
10:32 - 10:37über die uns vertrauten
Institutionsgrenzen hinaus, -
10:37 - 10:39und vor allem über
die institutionellen Grenzen hinaus, -
10:39 - 10:42in der Geschäftsstrategie
-
10:42 - 10:45als Disziplin formuliert ist.
-
10:45 - 10:49Im Grunde geht es hier darum,
-
10:49 - 10:52dass die ehemals vertikal integrierte,
oligopolistische Konkurrenz -
10:52 - 10:56unter im Wesentlichen
ähnlichen Konkurrenten -
10:56 - 11:01sich von einer vertikalen Struktur
zu einer horizontalen entwickelt. -
11:01 - 11:03Warum geschieht das?
-
11:03 - 11:05Weil Transaktionskosten sinken
-
11:05 - 11:07und weil Wachstum polarisiert.
-
11:07 - 11:09Das Sinken von Transaktionskosten
-
11:09 - 11:11schwächt den Kleber,
der die Wertketten zusammenhält, -
11:11 - 11:13so dass sie sich aufspalten.
-
11:13 - 11:15Die Polarisation
riesiger Wirtschaftssysteme -
11:15 - 11:18hin zum sehr Kleinen --
klein ist schön -- -
11:18 - 11:21ermöglicht es Gemeinschaften
mit Wachstumsmöglichkeiten, -
11:21 - 11:24die herkömmliche kommerzielle
Produktion zu ersetzen. -
11:24 - 11:26Wachstum in
die entgegengesetzte Richtung -
11:26 - 11:28hin zu Dingen wie Big Data
-
11:28 - 11:29steuert die Struktur der Geschäfte
-
11:29 - 11:32in Richtung Erschaffung
von neuen Institutionen, -
11:32 - 11:34die dieses Wachstum erreichen können.
-
11:34 - 11:37Aber so oder so,
die gewöhnlich vertikale Struktur -
11:37 - 11:40wird mehr und mehr horizontal.
-
11:40 - 11:42Die Logik ist nicht nur über Big Data.
-
11:42 - 11:46Z. B. in der Telekommunikation
-
11:46 - 11:48können Sie die gleiche Geschichte
über Glasfaser erklären. -
11:48 - 11:50Oder in der Pharmaindustrie
-
11:50 - 11:52oder, eigentlich auch, Universitätsforschung,
-
11:52 - 11:54können Sie
die genau gleiche Geschichte -
11:54 - 11:55über die sogenannte
”Großforschung” erzählen. -
11:55 - 11:57Und in der entgegengesetzten Richtung,
-
11:57 - 11:59wenn wir etwa
den Energiesektor betrachten, -
11:59 - 12:02wo alle darüber reden,
-
12:02 - 12:06wie Haushalte
effiziente Erzeuger grüner Energie -
12:06 - 12:08und effiziente Energiesparer sein werden,
-
12:08 - 12:10dann ist das sogar
das entgegengesetzte Phänomen. -
12:10 - 12:12Es ist die Zerteilung des Wachstums,
-
12:12 - 12:14weil das sehr kleine
-
12:14 - 12:17das traditionelle unternehmerische
Wachstum ersetzen kann. -
12:17 - 12:19Wohin wir auch geführt werden,
-
12:19 - 12:22[überall] finden wir diese Horizontalisierung
von Industriestrukturen. -
12:22 - 12:25Das bringt grundlegende
Änderungen mit sich, -
12:25 - 12:27in der Art und Weise,
wie wir über Strategie denken. -
12:27 - 12:29Das heißt zum Beispiel,
-
12:29 - 12:31dass wir uns die Strategie als Gerüst
-
12:31 - 12:34solcher horizontaler
Strukturen denken müssen, -
12:34 - 12:36wo Dinge wie Geschäftsdefinition
-
12:36 - 12:37und sogar Industriedefinition
-
12:37 - 12:40wirklich die Resultate der Strategie sind,
-
12:40 - 12:43nicht etwas,
das die Strategie voraussetzt. -
12:43 - 12:46Es bedeutet z. B.,
dass wir ausarbeiten müssen, -
12:46 - 12:49wie man Zusammenarbeit
-
12:49 - 12:50und Konkurrenz gleichzeitig unterbringt.
-
12:50 - 12:52Denken Sie an das Genom.
-
12:52 - 12:53Wir müssen das sehr Große
-
12:53 - 12:55und das sehr Kleine
gleichzeitig unterbringen. -
12:55 - 12:57Und wir benötigen Industriestrukturen,
-
12:57 - 13:00die sehr unterschiedliche
Beweggründe berücksichtigen, -
13:00 - 13:03die von Amateuren
in kleineren Gruppen -
13:03 - 13:05bis hin zu vielleicht
sozialen Beweggründen -
13:05 - 13:07der Infrastruktur
auf Regierungsebene, -
13:07 - 13:10oder hier von
unternehmerischen Institutionen, -
13:10 - 13:12die von den Firmen errichtet werden,
die anderenfalls konkurrieren -
13:12 - 13:15weil das ihr einziger Weg ist zu wachsen.
-
13:15 - 13:17Durch solche Transformationen
-
13:17 - 13:21werden die traditionellen Prämissen
der Geschäftsstrategie überholt. -
13:21 - 13:24Sie treiben uns in eine ganz neue Welt.
-
13:24 - 13:25Ob wir nun im öffentlichen
oder im privaten Sektor sind, -
13:25 - 13:28sie machen es nötig,
-
13:28 - 13:32fundamental anders
über Geschäftsstrukturen zu denken. -
13:32 - 13:35So wird Strategie
wieder interessant. -
13:35 - 13:38Vielen Dank.
-
13:38 - 13:41(Applaus)
- Title:
- Wie Daten die Wirtschaft ändern werden
- Speaker:
- Philip Evans
- Description:
-
Wie sieht die Zukunft der Wirtschaft aus? In einem informativen Vortrag gibt Philip Evans eine kurze Einführung über zwei seit langem bestehende Theorien über Strategie -- und erklärt, warum er denkt, dass diese Theorien im Grunde ungültig sind.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 17:45
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Nadine Hennig approved German subtitles for How data will transform business | ||
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Judith Matz
Hallo! Der Talk lag (und liegt weiterhin) zum Approval vor. Es ist ein ungeheuer schwieriges Transkript, wegen der vielen Fachwörter etc. Und ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel, aber hier wird sichtbar, dass jede Partei bis zum Approval hin mit der Uebersetzung und dem Review ueberfordert war. Da sind die Wörter einfach 1:1 ins Deutsche uebersetzt und ergeben in ihrem neuen Kleid gar keinen Sinn. Das ist auch das größte Problem -- so als wäre der Inhalt nicht verstanden worden. Ein Großteil liegt daran, dass ganz viele 'falsche Freunde' wörtlich ins Deutsche uebersetzt worden sind. Weiterhin ist die Uebersetzung zu lang.
Im Folgenden ein paar Details zur Korrektur, aber hier auch der Hinweis, dass diese Arbeit im Review-Schritt erledigt werden muss und _nicht_ im Approval.
Es wird empfohlen, vor dem ersten Review erst einmal 90 Minuten selbst zu uebersetzen, damit man mit dem Workflow und dem Format vertraut wird. Ich weiß auch nicht, wie es um die Deutschkenntnisse aller Beteiligten steht: Basierend auf der Vorlage wäre es ganz gut, wenn ihr von weiteren Deutsch-Reviews bis auf Weiteres abseht.
Der Approval ist noch nicht live und ich weiß nicht, ob ich es diese Woche schaffe. Ich bin gerade zum 1. Mal durch und habe aber so viel Timing etc. geändert, dass ich ihn erneut ueberarbeiten muss.
00:11 -- "wesentlich wirtschaftlichen Denkens" und "essentially economic thought" stimmt m. E. nicht überein. vielleicht "im Prinzip" oder "grundlegend", aber eigentlich sind die 2 Sekunden des Untertitels mit dem Kern-Sinn schon fast überfüllt.
Judith Matz
00:35 -- das "mit Verlaub" ist antiquiert und mag zwar an anderer Stelle passen, aber der Untertitel ist mit 1.5 Sekunden so kurz, dass ich nur das nötigste drin unterbringen würde.
00:13 -- muss alles kürzer. da sind solche Worte wie "einigermaßen" Platzverschwendung (wenn auch in literarischen Uebersetzungen hübsch, aber auch ein bisschen zu sperrig)
00:50 -- kein Genitiv-Apostroph im Dt. Außerdem zu lang & verschwurbelt. Gekürzt.
00:58 -- die viel elegantere Lösung in solchen Fällen (und sie sind oft): "Henderson erkannte, dass..."
01:12 -- logic/Logik ist ein falscher Freund
01:25 -- war weiter oben schon so: Zusammengesetzte Substantive werden entweder zusammengeschrieben oder (bes. bei verschiedenen Sprachwurzeln) mit Bindestrich verbunden.
01:35 -- das klingt wie "Einkaufsläden"
01:47 -- dt. Satzbau beachten
Generell sind einige leere Satzhülsen in der Übersetzung (so etwas wie "im Wesentlichen im Allgemeinen" oder so), das füllt die Untertitel unnötig auf. Wir haben nur begrenzt Platz, da wir auch die Zeit als ein Element berücksichtigen müssen. Also muss sich so kurz wie möglich gefasst werden.
10:45 f kürzer und weniger verworren
11:39 -- ich kämpfe schon seit Anfang des Approvals mit solchen Uebersetzungen: Das ergibt gar keinen Sinn im Deutschen, "Die Logik ist nicht nur über Big Data."
11:53 -- hier auch. "große Wissenschaft" gibt es nicht. Mit dem Wort kann auch keiner was anfangen. Wikipedia hilft da weiter.
12:28 -- was ist "die Kuration"?
13:00 -- es tut mir leid, aber die deutschen Wörter stehen hier einfach da und enthalten keinen Sinn.
Judith Matz
Bitte lest euch folgende Links durch:
http://www.ted.com/participate/translate/get-started
Überlade dich bitte nicht gleich zu Beginn mit mehr als einer Übersetzung oder Transkript, auch wenn technisch mehr möglich ist. Lerne die anderen Freiwilligen kennen, mache dich mit dem Projekt und dem Workflow vertraut: Was ist eine Übersetzung, was ein Transkript, was ein Review?
Es wird empfohlen, dass du zuerst insgesamt 90 Minuten selbst übersetzt, bevor du dich an einen Review wagst.
Während so ein Review einfach erscheinen mag, braucht es einige Kenntnis im Umgang mit literarischen und technischen Übersetzungen, Untertiteln im Speziellen, mit den besonderen Gepflogenheiten im TED-Team und unserer Übersetzungsplattform Amara, sowie nicht zuletzt eine innige Liebe und Wertschätzung für die deutsche Grammatik, Rechtschreibung und Kommaregeln, die wir in vielen Neuzukömmlingen erst wachküssen müssen. :)
Bitte bedenke, dass das Crediting-System bei TED nur zwei Leute erlaubt, Übersetzer und Reviewer. Daher erwarten wir von diesen beiden Parteien, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen auf ein Ergebnis hinarbeiten, das man so auch veröffentlichen könnte. Es kann sein, dass Untertitel bei mangelnder Qualität zurückgeschickt werden und um Überarbeitung gebeten wird.
Das OTP-Team hat einige Videos bereitgestellt, die dich mit den Rollen von Übersetzer, Korrekturleser/Reviewer und dem Approver (einem der ‘Language Coordinators’ für die jeweilige Sprache, der oder die noch einen letzten kontrollierenden Blick auf die Übersetzung wirft) vertraut machen, zu finden hier:
https://www.youtube.com/user/OTPTED
Bist du noch da? Dann jetzt die Linksammlung:
Finde uns auf Facebook:
German TED Translators: https://www.facebook.com/groups/220466918022301/
I Translate TED Talks: https://www.facebook.com/groups/43410681471/
Oder auf Twitter: https://twitter.com/TEDTalks_de
Der Account kündigt neue deutsche Übersetzungen an. Bitte verbreiten! :)
Wichtig und hilfreich sind folgende Artikel mit Details zu Übersetzung, Transkript und Review:
http://translations.ted.org/wiki/How_to_Tackle_a_Translation
http://translations.ted.org/wiki/How_to_Tackle_a_Transcript
http://translations.ted.org/wiki/How_to_Tackle_a_Review
Zur besseren Lesbarkeit sollten die Untertitel so kurz wie möglich sein und Zeilenumbrüche enthalten:
http://translations.ted.org/wiki/Compressing_subtitles
http://translations.ted.org/wiki/How_to_break_lines
Hier eine Liste mit häufigen Fehlern bei der Übersetzung ins Deutsche:
http://translations.ted.org/wiki/Die_häufigsten_Probleme_bei_der_Übersetzung_ins_Deutsche
Möchtest du jemanden vom deutschen Team kontaktieren?
Wende dich an einen von uns (ehrenamtlichen) Language Coordinators: http://www.ted.com/participate/translate/our-translators/language-coordinators/german
Bugs auf Amara: http://ted-support.amara.org/support/home
Bugs auf TED.com (inkl. Beschwerden/Kommentare über LCs): translate@ted.com
Nadine Hennig
Hallo Judith! Sehr guter Review. Schau dir mein Approval noch einmal an. Ich habe noch ein paar Sachen geändert. Und die Credtis solltest du auch überprüfen. Lg, Nadine