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Wir leben in einer Welt
in ständiger Veränderung.
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Massenwanderungen
von Menschen in neue Mega-Städte
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füllen schwindelerregende Wolkenkratzer
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und ausgedehnte Slums.
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Unbändiger Appetit
auf Treibstoff und Nahrung,
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unkalkulierbarer Klimawandel
-
und all das in einer Welt,
in der die Bevölkerung weiter wächst.
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Sollten wir uns Sorgen machen?
-
Sollten wir Angst haben?
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Wie können wir das alles verstehen?
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7 Milliarden Menschen leben auf unserem
Planeten – ist er nicht wunderschön?
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Aber wenn manche über die Welt der Zukunft
nachdenken, geraten sie in Panik!
-
Andere ziehen es vor,
lieber gar nicht erst nachzudenken.
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Ich werde Ihnen heute zeigen,
wie die Dinge wirklich sind.
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Mein Name ist Hans Rosling,
ich bin ein Statistiker der ...
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NEIN, nein, nein,
schalten Sie nicht ab!
-
Denn mit den aktuellen Zahlen aus allen
Ländern zeige ich Ihnen die Welt ganz neu.
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Ich werde Ihnen erzählen,
wie sich die Weltbevölkerung verändert
-
und was uns die aktuellen Zahlen
über die Zukunft der Welt verraten.
-
Wir stehen zweifellos
vor großen Herausforderungen,
-
doch ist die Zukunft
vielleicht doch nicht so düster
-
und es geht der Menschheit schon besser,
als viele von Ihnen es glauben!
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Keine Panik!
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Die Wahrheit über die Bevölkerung
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mit Professor Hans Rosling
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Babys ...
-
jedes einzelne eine Freude.
-
Aber viele glauben, das
Bevölkerungswachstum sei außer Kontrolle.
-
Manche sprechen sogar
von einer Bevölkerungsbombe!
-
Haben sie recht?
-
Wo steht unsere Bevölkerung heute?
Und wie sind wir hierher gekommen?
-
Ich werde Ihnen die Geschichte erzählen,
von allen, die jemals gelebt haben ...
-
zumindest über die letzten
paar Tausend Jahre.
-
Los geht's!
-
Ich zeige Ihnen zwei Achsen.
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Diese hier zeigt die Zeit in Jahren,
-
und diese zeigt
die Weltbevölkerung in Milliarden.
-
Für das Jahr 10 000 v. Chr.,
als die ersten Menschen Bauern wurden,
-
schätzen Archäologen
die Weltbevölkerung auf 10 Millionen.
-
Stellen Sie sich das vor: 10 Millionen!
So viele, wie heute in Schweden leben!
-
Eine Welt voller Schweden!
-
Im Laufe der Jahrtausende
gab es mehr Bauern, mehr Nahrung,
-
mehr Menschen ...
und so entstanden große Imperien.
-
Ägypten, China, Indien ...
und schließlich Europa!
-
Die Bevölkerung wuchs weiter,
aber sehr langsam.
-
Und ich stoppe hier, im Jahr 1800.
-
Denn im Jahr 1800 erreichte
die Weltbevölkerung eine Milliarde.
-
Stellen Sie sich das vor!
-
All die Zeit wächst die Bevölkerung nur
mit einem Prozent-Bruchteil,
-
über Tausende von Jahren.
-
Aber im Jahr 1800 ändert sich
mit der Industriellen Revolution alles
-
und die Bevölkerung beginnt
schneller zu wachsen
-
In knapp über 100 Jahren
erreicht sie 2 Milliarden.
-
Und dann, als ich zur Schule ging,
waren es 3 Milliarden und viele meinten:
-
"Der Planet kann nicht noch mehr ernähren."
Sogar Experten sagten das.
-
Aber das geschah wirklich ...
-
Wir wurden 4 Milliarden ... 5 Milliarden ...
6 Milliarden ... 7 Milliarden!
-
Stellen Sie sich das vor!
-
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung
ist in meiner Lebenszeit dazu gekommen.
-
Und die Zahl steigt immer noch weiter.
-
Der Großteil des Bevölkerungswachstums hat
in der letzten Zeit in Asien stattgefunden.
-
Hier in Bangladesch hat sich die Bevölkerung
zu meiner Lebenszeit verdreifacht.
-
Von 50 Millionen auf
mehr als 150 Millionen.
-
Es ist jetzt eines der dichtest
besiedelten Länder der Welt.
-
Rund 15 Millionen leben jetzt schon
in der stark bevölkerten Hauptstadt, Dhaka.
-
Die Menschen hier,
in der Stadt und auf dem Land,
-
sind äußerst besorgt
über die Größe von Familien.
-
Aber ein neues Bangladesch
entwickelt sich ...
-
Wie bei Familie Khan. Mama Taslima,
die Töchter Tanjina und die kleine Sadia,
-
und Papa Hannan.
-
Frauen brauchen lange, um fertig zu werden.
Die Männer nicht so sehr.
-
Wieso auftragen, wenn man es
mit den Händen wieder abwischt?
-
Taslima und Hannan stammen beide
aus sehr großen Familien.
-
Aber sie haben entschieden,
dass sie nur zwei Kinder haben wollen.
-
Überall in Bangladesch
hört man einen Slogan:
-
"Nicht mehr als zwei Kinder –
eins ist noch besser!"
-
Zum Glück habe ich nur zwei Kinder,
-
mehr könnte ich mir gar nicht leisten.
-
Zwei Kindern kann ich kaufen,
was sie möchten.
-
Jetzt sind meine Taschen leer!
-
Taslima und Hannan sind Teil
eines Kulturwandels, weg von Großfamilien.
-
Und für Taslima ist das
auch zum Job geworden.
-
Sie arbeitet für die Regierung
in der Familienplanung.
-
In diesem Programm sind in jedem Dorf
Frauen wie Taslima angestellt.
-
Sie geht von Tür zu Tür und versucht,
beim Aufbau kleinerer Familien zu helfen.
-
Wann hattest du deine letzte Periode?
-
Am 22.
-
Und du verhütest nicht?
-
Würde eine Schwangerschaft
nicht zum Problem werden?
-
Ich werde nicht so leicht schwanger.
-
Aber du hast schon zwei Kinder.
-
Ich habe keine Zeit,
in die Klinik zu gehen.
-
Taslima bietet moralische Unterstützung,
Rat und, am wichtigsten:
-
eine breite Auswahl an Verhütungsmitteln.
-
Du hast schon drei Töchter,
möchtest du wirklich noch mehr Kinder?
-
Das entscheidet der Vater.
-
Du bekommst doch das Kind,
wieso entscheidet er?
-
Du erleidest den Schmerz, nicht er.
-
Wer muss den Schmerz erleiden?
-
Ich habe die Schmerzen, aber was
soll ich tun, wenn er einen Jungen will?
-
Hier ist die Pille. Fange an, sie
am ersten Tag deiner Periode zu nehmen.
-
Wenn einige weniger Bildung haben,
sind sie manchmal schwer zu erreichen.
-
Aber so langsam vermitteln wir
unsere Botschaft.
-
Wie erfolgreich war die Verringerung der
Fruchtbarkeitsrate in Bangladesch?
-
Das ist die Zahl der Babys pro Frau.
-
In Schweden haben wir
die Gapminder-Stiftung gegründet,
-
um die Daten der Welt verfügbar zu machen
in einer Form, die jeder verstehen kann.
-
Also kann ich Ihnen zeigen,
was Bangladesch passiert ist.
-
Hier, die horizontale Achse, Babys pro Frau.
-
Von 1 oder 2 ... bis ... 7 oder 8.
-
Und hier auf der vertikalen Achse
die Lebensdauer, die Lebenserwartung,
-
wie viele Jahre ein Neugeborenes
erwartungsgemäß leben wird.
-
Von 30 den ganzen Weg rauf bis 90.
-
Jetzt ... starten wir im Jahr 1972.
-
Ein sehr wichtiges Jahr für Bangladesch,
das erste volle Jahr mit Unabhängigkeit.
-
In diesem Jahr war Bangladesch hier drüben
-
und sie hatten
im Durchschnitt 7 Babys pro Frau.
-
Die Lebenserwartung lag unter 50 Jahre.
-
Was geschah nach der Unabhängigkeit?
-
Ist das Leben länger geworden in Bangladesch?
Sind es weniger Kinder geworden?
-
Hier sind die Zahlen.
Ich starte Bangladesch.
-
Tatsächlich, das Leben wird länger
und die Babys weniger ... 6 ... 5 ...
-
und noch länger ... 4 ... 3 ...
-
Und sie landen bei fast 2. Es sind 2,2.
Und die Lebensdauer ist 70 Jahre.
-
Es ist absolut verblüffend!
In 40 Jahren hat sich Bangladesch bewegt
-
von 7 ... 6 ... 5 ... 4 ... 3 ... 2.
-
Es ist ein Wunder,
das da in Bangladesch geschehen ist!
-
Aber war das nur in Bangladesch?
Ich zeige Ihnen die ganze Welt.
-
Ich gehe 50 Jahre in der Zeit zurück,
ins Jahr 1963.
-
Hier sind alle Länder.
-
Diese grünen sind Amerika, Nord und Süd.
Die gelben sind Europa, Ost und West.
-
Blau ist Afrika, nördlich und südlich der Sahara.
-
Und rot ist Asien,
wir nehmen Australien und Neuseeland dazu.
-
Die Größe des Kreises zeigt
die Bevölkerungsgröße. Schauen Sie:
-
Die großen hier sind China und Indien.
Und Bangladesch ist gleich dahinter.
-
1963 wurden im Schnitt
5 Babys pro Frau geboren.
-
Aber es war eine geteilte Welt.
Können Sie das sehen?
-
Diese Länder hier drüben,
die entwickelten Länder,
-
hatten kleine Familien
und ein langes Leben.
-
Dann gab es die Entwicklungsländer:
große Familien und ein kurzes Leben.
-
Ganz wenige Länder waren dazwischen.
-
Schauen wir mal, was passiert ist.
-
Ich starte die Welt!
-
Los geht's!
-
Sie sehen China, der große Kreis,
bekommt bessere Gesundheit.
-
Und dann starten sie mit Familienplanung,
sie bewegen sich hin zu kleineren Familien.
-
Der große grüne – schauen Sie,
Mexiko kommt hierher!
-
Das ist Brasilien,
hier das Grün in Lateinamerika.
-
Und hier folgt Indien.
-
Die großen roten Kreise sind Länder
in Asien, die in diese Richtung gehen.
-
Viele Afrikaner sind immer noch
bei 'viele Kinder pro Frau'.
-
Und Bangladesch hier, es überholt
Indien auf dem Weg zu kleinen Familien.
-
Nun sind fast alle Länder in diesem Teil.
Sogar Afrika wandert langsam herauf.
-
Oooh! Das war das Erdbeben in Haiti!
-
Und jetzt sind alle hier oben.
Was für eine Veränderung!
-
Heute liegt
der weltweite Durchschnitt bei 2,5!
-
Vor 50 Jahren lag er bei 5.
-
Die Welt hat sich verändert:
-
Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau
ist von 5 auf 2,5 gesunken.
-
Und sie sinkt immer noch weiter.
Was für eine große Veränderung!
-
Leute denken, Länder wie Bangladesch sind
ein Epizentrum der Bevölkerungsexplosion.
-
Sie könnten sich nicht mehr irren!
-
Für mich sind Gesundheitsarbeiter
wie Frau Taslima und ihre Kolleginnen,
-
die ihre Länder in kurzer Zeit
auf diese Weise bewegt haben,
-
hin zu besserer Gesundheit
und kleineren Familien,
-
sie sind die Heldinnen unserer Zeit!
-
Da ist eine erstaunliche
Veränderung vor sich gegangen.
-
Wir leben nicht länger
in einer geteilten Welt!
-
Aber wie viel wissen die Leute
von dieser erstaunlichen Veränderung?
-
Bei Gapminder zeigen wir
nicht nur die Daten.
-
Wir messen auch, wie viel die Leute
über die Welt wissen oder nicht wissen.
-
Eine erste Umfrage führten wir
in Schweden durch.
-
Die Ergebnisse waren deprimierend!
-
Die zweite Umfrage fand
in Großbritannien statt.
-
Wir machten uns große Hoffnungen, weil
die Briten ja überall auf der Welt waren.
-
Wir dachten, wir würden
hier gute Ergebnisse bekommen.
-
Hier war unsere erste Frage:
-
Wie viele Kinder bekommt eine Frau
im Durchschnitt in Bangladesch?
-
Und es gab vier Antwortmöglichkeiten:
2,5, 3,5, 4,5 oder 5,5.
-
Das ist das Ergebnis
der britischen Umfrage.
-
Sie kennen die richtige Antwort:
Es sind 2,5.
-
Nur 12 Prozent der Briten lagen richtig.
-
Also dachten wir, vielleicht sind es ja
Menschen mit geringer Bildung,
-
die das Ergebnis verschlechtert haben.
-
Und so suchten wir die Leute von
den tollen britischen Universitäten,
-
die einen Uni-Abschluss haben.
-
Hier sind sie, das ist das Ergebnis!
-
Sie waren noch schlechter!
-
Jetzt könnten Sie glauben, dass es den
Briten an Wissen über die Welt mangelt.
-
Nein, nein!
-
Was wäre, wenn ich diesen Schimpansen
und seine Freunde fragen würde?
-
Ich würde die verschiedenen Antworten
auf Bananen schreiben
-
und sie eine aussuchen lassen.
-
Hier wäre das Resultat:
-
Die Schimpansen wissen natürlich nichts
über Bangladesch.
-
Aber durch Zufall allein lägen sie
doppelt so oft richtig wie die Briten.
-
Mehr als die Hälfte der Briten glaubt,
es sind 4,5 oder mehr Kinder.
-
Das Problem ist nicht fehlendes Wissen:
Es sind die vorgefassten Meinungen.
-
Die Briten können sich nicht vorstellen,
-
dass Frauen in Bangladesch
im Schnitt 2,5 Babys bekommen.
-
Und Sie wissen, dass es jetzt schon
nur mehr 2,2 sind.
-
Die Briten wissen das nicht.
-
Dass Taslima und ihre Familie
die Norm in Bangladesch sind,
-
die am weitesten
verbreitete Familiengröße.
-
Und das ist nicht nur dort so,
überall auf der Welt!
-
In Brasilien: 2-Kind-Familien.
-
Vietnam: 2-Kind-Familien.
-
Und selbst in Indien gibt es
in den meisten Familien heute 2 Kinder.
-
Auch auf dem afrikanischen Kontinent,
in großen Städten wie Addis Abeba.
-
Dort gibt es weniger
als 2 Kinder pro Frau.
-
Es können Moslems,
Buddhisten, Hindus, Christen sein ...
-
Es gibt keine Religion,
keine Kultur, keinen Kontinent,
-
wo 2-Kind-Familien nicht möglich sind.
-
Diese Veränderung von großen Familien
runter zu 2-Kind-Familien
-
ist eine der wichtigsten Veränderungen,
-
die sich zu meiner Lebenszeit
auf der Welt vollzogen hat.
-
Es ist beispiellos
in der Geschichte der Menschheit.
-
Hier sind wir, zurück in Bangladesch.
Finden wir die Gründe
-
hinter dieser historischen und stetigen
Verlagerung von Groß- zu Kleinfamilien.
-
So gut wie alle Mädchen
im muslimischen Bangladesch
-
gehen heute zur Schule,
wie die 15-jährige Tanjina.
-
Die Regierung zahlt
den Familien sogar Geld,
-
damit die Töchter auch die Sekundarstufe
in der Schule absolvieren.
-
In der Schule von Tanjina gibt es
jetzt mehr Mädchen als Jungen.
-
Was für eine Familie ist das?
-
Eine Großfamilie!
-
Wird ihnen die Nahrung knapp werden?
-
Die Lehre in dieser Schulstunde
ist kaum zu übersehen.
-
Was für eine Familie ist das?
-
Werden sie Schwierigkeiten ausgesetzt?
-
Nein!
-
Bildung ist effektiv. Daraus ergeben sich
neue Chancen für Frauen in Bangladesch.
-
Trotz andauernder Ungleichheiten
-
gibt es jetzt mehr Jobs
und Tanjina hat hohe Ziele.
-
Ich gehe gern zur Schule.
-
Als meine Mutter jung war,
wurde jung geheiratet.
-
Da war keine Zeit zum Lernen.
-
Aber heute können wir davon träumen,
Arzt oder Ingenieur zu werden.
-
Immer mehr junge Frauen erkennen,
-
wie anders die Dinge für sie
in Zukunft sein könnten.
-
Ich kann mir nicht vorstellen
mit 17 zu heiraten.
-
Ich könnte mir nicht vorstellen,
in zwei Jahren zu heiraten.
-
Es ist unmöglich.
-
Damals haben wir es nicht verstanden,
-
aber jetzt wissen die Leute es besser.
-
In welchem Alter
möchtest du denn heiraten?
-
Fünfundzwanzig.
-
Ich schließe meine Ausbildung ab
und suche mir einen Job.
-
Ich werde Ärztin und dann heirate ich.
-
Du bist sehr klug!
-
Es ist wunderbar,
Taslima so voller Hoffnung
-
für eine strahlende Zukunft
für ihre beiden Töchter zu sehen.
-
Aber eine essenzielle Transformation
stärkt die Veränderung in Bangladesch.
-
Es ist die dramatische Verbesserung
in den Überlebenschancen für Kleinkinder.
-
Es ist Ramadan, der muslimische Monat
des Fastens und der Reflektion.
-
In dieser glückverheißenden Zeit
-
hilft Hannan seinen Eltern
beim Pflegen des Familiengrabs.
-
Klopfe die Erde mit deinen Händen fest.
-
Drei von Hannans Geschwistern starben
sehr jung. Sie sind hier begraben.
-
Sie starben an den Masern.
-
Wir weinten so sehr,
es war so traurig.
-
Hätten wir hier Ärzte gehabt,
hätten wir sie behandeln können.
-
Eines hätte vielleicht überlebt.
-
Wie kann ich es vergessen?
Ich werde mich mein ganzes Leben erinnern.
-
Als Hannans Eltern ein junges Paar waren,
-
starb eines von fünf Kindern
in Bangladesch, bevor es fünf Jahre alt war.
-
Alle Familien lebten in der ewigen Angst,
eines oder mehrere Kinder zu verlieren.
-
Wir bekamen ein Kind nach dem anderen.
-
Wenn eins starb,
hätte man nicht nur eins übrig.
-
So war das damals.
-
Wir dachten nicht darüber nach,
-
ob es zu viele Kinder waren
und wie die Zukunft aussah.
-
In den letzten Jahrzehnten hat Bangladesch
große gesundheitliche Fortschritte gemacht,
-
besonders bei den Überlebenschancen
für Kleinkinder.
-
Impfungen, Behandlung von Infektionen
und bessere Ernährung und Hygiene
-
haben das Leben von Millionen
von Kindern gerettet.
-
Und jetzt, wo die Eltern sehen, dass alle
ihrer Kinder wahrscheinlich überleben,
-
ist das größte Hindernis
bei der Familienplanung verschwunden.
-
Selbst in den Slums von Dhaka haben
Frauen jetzt im Schnitt nur 2 Kinder.
-
Die Überlebenschance
von Kleinkindern treibt alles an.
-
Gehen wir zurück in der Geschichte.
-
Warum ist die Weltbevölkerung vor 1800
so langsam gewachsen?
-
In der ganzen Geschichte zeigen uns
geschichtliche Aufzeichnungen,
-
dass zwei Eltern im Schnitt
um die 6 Kinder bekamen.
-
Das sieht nach einem sehr schnellen
Bevölkerungswachstum aus.
-
Aber warum ist sie nicht gewachsen?
-
Weil 1 ... 2 ... 3 ... 4 von den Kindern
gestorben sind,
-
bevor sie heranwachsen konnten,
um selbst Eltern zu werden.
-
In der Vergangenheit haben Menschen nicht
im Gleichgewicht mit der Natur gelebt,
-
sondern sie sind im Gleichgewicht
mit der Natur gestorben.
-
Es war absolut tragisch!
-
Aber mit der Industriellen Revolution
änderte sich das.
-
Bessere Löhne, mehr Nahrung,
Leitungswasser,
-
bessere Hygiene, Seife,
medizinische Fortschritte ...
-
Warum ist nach all diesen Fortschritten
die Bevölkerung gewachsen?
-
Etwa, weil die Menschen
mehr Kinder bekamen?
-
Nein! 1963, als ich in der Schule war,
-
war die Zahl der Kinder pro Frau
sogar ein wenig gesunken, auf 5.
-
Der Grund für den schnellen Anstieg war
die verbesserte Kinder-Überlebensrate.
-
Damals überlebten vier Kinder.
-
Aber eines von fünfen starb,
das war immer noch schrecklich.
-
Die meisten Länder haben erst
in den letzten Jahrzehnten
-
große Schritte in der Kindersterblichkeit
und der Familienplanung gemacht.
-
Somit nähern wir uns jetzt
einem neuen Gleichgewicht an.
-
Und es ist ein schönes Gleichgewicht:
-
2 Eltern bekommen im Schnitt
2 Kinder, die überleben.
-
Wir haben Familien in einem
sehr glücklichen Gleichgewicht.
-
Das ist weltweit
die geläufigste Familiensituation.
-
Und was bedeutet das für die Zukunft?
-
Ich zeige Ihnen
die beste Prognose für die Zukunft,
-
von den besten Demographen, die wir haben,
-
in der Abteilung für Bevölkerung
der Vereinten Nationen.
-
Und die sieht so aus:
-
Sie wird zuerst weiter steigen,
-
rauf auf 8, dann auf 9 ...
und dann geht es bis hier ...
-
Aber sehen Sie: Sie verlangsamt sich!
-
Zum Ende des Jahrhunderts
wird die Kurve flacher.
-
Und wenn wir uns das näher
anschauen, sehen Sie ...
-
dass wir eine Verlangsamung sehen,
und das Ende des Bevölkerungsansprungs.
-
Natürlich ist das eine Prognose
mit einem gewissen Grad an Unsicherheit,
-
aber wir sind sicher,
dass wir in diesem Jahrhundert
-
das Ende des schnellen
Bevölkerungswachstums erreichen.
-
All das ist zurückzuführen
-
auf den bemerkenswerten Effekt
der sinkenden Fruchtbarkeitsrate.
-
Kehren wir zu dieser Ansicht zurück.
-
Ich zeigen Ihnen das anhand
der Zahl der Kinder auf der Welt.
-
Die Zahl der Kinder von 0 bis 15 Jahren.
-
Da kommen sie, sehen Sie:
-
Die Zahl der Kinder steigt langsam an ...
Dann steigt sie rasant ...
-
Hier, um die Jahrhundertwende,
-
gab es 2 Milliarden Kinder auf der Welt.
-
Für mich war das ein wichtiges Jahr,
-
weil damals Doris geboren wurde,
mein erstes Enkelkind.
-
Es war eine sehr spezielle Zeit für Kinder
auf der Welt, als sie geboren wurde.
-
Denn Demographen schätzen,
dass sich von diesem Jahr an
-
die Zahl der Kinder auf der Welt
so weiterentwickeln wird:
-
Sie wird nicht länger wachsen.
-
Am Ende dieses Jahrhunderts werden es
immer noch 2 Milliarden Kinder sein.
-
Zu Doris' Geburt
begann das Zeitalter von 'peak child' –
-
des 'globalen Kindermaximums'.
-
Die Zahl der Kinder wächst nicht mehr.
-
Das wird Sie jetzt verwirren.
-
Wieso wächst die Gesamtbevölkerung weiter,
wenn die Kinderzahl nicht mehr ansteigt?
-
Woher kommen alle diese Erwachsenen?
-
Um das zu erklären, muss ich
dieses schicke digitale Zeug verlassen,
-
und zu eindrucksvollem Unterrichtsmaterial
übergehen, das wir entwickelt haben.
-
Meine Damen und Herren,
ich zeige Ihnen die Weltbevölkerung ...
-
in der Form von Schaumstoffblöcken.
-
Ein Block steht für 1 Milliarde.
-
Das bedeutet, dass wir 2 Milliarden Kinder
auf der Welt haben.
-
Dann haben wir 2 Milliarden im Alter
zwischen 15 und 30 Jahren.
-
Das sind gerundete Zahlen.
-
Wir haben 1 Milliarde im Alter
zwischen 30 und 45 Jahren.
-
Wir haben 1 Milliarde
zwischen 45 und 60 Jahren
-
und dann haben wir meinen Block:
60 Jahre und älter.
-
Wir sind hier ganz oben.
-
So sieht die Weltbevölkerung heute aus.
-
Sie sehen, dass hier 3 Milliarden fehlen.
-
Nur wenige von denen fehlen,
weil sie gestorben sind.
-
Die meisten fehlen,
weil sie niemals geboren wurden.
-
Denn vor 1980 wurden weltweit
viel weniger Kinder geboren,
-
weil es weniger Frauen gab,
die Kinder geboren haben.
-
Das ist das Bild,
vor dem wir heute stehen.
-
Was wird also in der Zukunft passieren?
-
Wissen Sie, was mit älteren Menschen
wie mir passiert?
-
Sie sterben!
-
Hier war doch jemand,
der im Krankenhaus arbeitet.
-
Also, sie sterben!
-
Der Rest wird 15 Jahre älter
und bekommt 2 Milliarden Kinder.
-
Diese hier sind jetzt alt,
Zeit zu sterben.
-
Und dann werden die hier 15 Jahre älter
und sie bekommen 2 Milliarden Kinder.
-
Sie sterben und der Rest wird 15 Jahre
älter und hat 2 Milliarden Kinder.
-
Ah!
-
Ohne die Zahl der Kinder zu erhöhen,
-
ohne die Lebensdauer zu verlängern,
haben wir 3 Milliarden Menschen mehr,
-
durch diese große und unausweichliche
Auffüllung mit Erwachsenen.
-
Das passiert, wenn die große
junge Generation älter wird.
-
Jetzt gibt es noch eine gute Nachricht
für ältere Semester wie mich.
-
Alte Menschen werden
voraussichtlich etwas länger leben.
-
Also können wir hier oben
eine Milliarde für die Älteren hinzufügen.
-
Und ich hoffe dringend,
dass ich Teil dieser Gruppe sein werde.
-
Dann kann ich noch lange leben und
immer die jährlichen Statistiken lesen.
-
Aber wenn ich
mit vielen Umwelt-Aktivisten spreche,
-
die wirklich besorgt sind um die Umwelt,
erzählen die mir oft:
-
'Wir müssen das Bevölkerungswachstum
bei 8 Milliarden stoppen'.
-
Im Gespräch zeigt sich erstens:
-
Sie wissen nicht, dass wir 'peak child'
schon erreicht haben.
-
Und sie wissen nicht,
-
dass der größte Teil
des anstehenden Bevölkerungswachstums
-
auf die unausweichliche Auffüllung
mit Erwachsenen zurückzuführen ist.
-
Also steuern wir mehr oder
weniger auf diese Zahl von Menschen zu.
-
Also wissen wir, wie viele Milliarden
es sein werden, aber wo werden sie leben?
-
Jetzt und in der Zukunft?
-
Hier haben wir die Welt
und hier sind die 7 Milliarden.
-
Davon lebt eine Milliarde in Amerika,
Nord- und Südamerika zusammen.
-
Eine Milliarde in Europa,
eine Milliarde in Afrika
-
und 4 Milliarden in Asien.
-
So sieht es heute aus,
aber wie merkt man sich das?
-
Ich habe eine einfache Eselsbrücke:
Ich stelle die Zahlen so zusammen
-
und dann haben wir
den PIN-Code der Welt: 1114.
-
Was wird bis zur Mitte
des Jahrhunderts passieren?
-
Das wissen wir ziemlich gut.
-
Europa, kein Wachstum.
-
Tatsächlich schrumpft
die Bevölkerung in Europa.
-
In Amerika,
ein bisschen mehr Menschen.
-
Hauptsächlich Rentner
in Lateinamerika.
-
Das macht keinen Unterschied,
die Bevölkerung bleibt fast konstant.
-
In Asien haben wir eine Milliarde mehr.
-
Dann ist das Bevölkerungswachstum
in Asien vorbei.
-
In Afrika wird sich die Bevölkerung
in den nächsten 40 Jahren
-
auf 2 Milliarden verdoppeln.
-
Blicken wir einmal
aufs Ende des Jahrhunderts.
-
Wir wissen sehr sicher: Kein Wachstum
in Europa, in Amerika, in Asien.
-
Aber Afrika,
so zeigen es die Zahlen heute,
-
ist auf dem Weg
zu einer weiteren Verdopplung.
-
Also werden es
vier Milliarden in Afrika sein.
-
Im Jahr 2100 wird der finale PIN-Code
voraussichtlich 1145 sein.
-
Also werden wir 2100
eine deutlich andere Welt haben.
-
Die Menschen die in der Region leben,
die ich den alten Westen nenne,
-
in Westeuropa und Nordamerika,
-
werden dann weniger als 10 Prozent
der Weltbevölkerung ausmachen.
-
80 Prozent der Weltbevölkerung werden
dann in Asien und Afrika leben.
-
Aber wird es genug Ressourcen geben,
um sie alle zu versorgen?
-
Tja, das wird eine große Herausforderung
und nichts wird automatisch passieren.
-
Aber ich halte es für möglich, dass all
diese Milliarden gut zusammenleben können.
-
Die Möglichkeiten für ein gedeihendes
und friedliches Asien
-
mit 5 Milliarden Menschen
sind sicherlich leicht zu erkennen.
-
Japan, Südkorea
und andere sind schon reich.
-
Auf dem Weg zum Wohlstand folgen ihnen
größere und immer größere Teile von China,
-
Indien, Indonesien und
viele andere asiatische Länder.
-
Selbst in ärmeren asiatischen Ländern
-
erreichen mehr und mehr Menschen
ein ordentliches Leben.
-
Aber wie steht es mit dem künftigen Afrika
mit bis zu 4 Milliarden Menschen?
-
Werden die meisten von ihnen
in schrecklicher Armut leben?
-
Ich habe extreme Armut in Afrika gesehen.
-
Vor 30 Jahren verbrachte ich
die zwei intensivsten Jahre meines Lebens
-
als Arzt in Mosambik, einem der ärmsten
Länder an der Ostküste von Afrika.
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Mosambik war gerade unabhängig geworden,
-
nach einem langen Krieg
gegen die Kolonialmacht Portugal.
-
Ich war einer von zwei Ärzten – beide
Ausländer – für 300 000 Menschen.
-
Das war das Krankenhaus.
Meine Frau arbeitete dort als Hebamme.
-
Das ist die gesamte Belegschaft
des Krankenhauses.
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Diejenigen mit den weißen Kitteln
hatten die Chance,
-
während der Kolonialzeit eine zumindest
einjährige Ausbildung zu machen.
-
Die anderen ... Viele von ihnen
konnten weder lesen noch schreiben.
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Aber sie alle haben mit enormer Hingabe
und Motivation gearbeitet.
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Die Patienten hatten die schlimmsten von
extremer Armut verursachten Krankheiten.
-
Unsere Ressourcen
reichten oftmals nicht aus.
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Als junger Arzt konnte ich oft nicht
die Bedürfnisse der Patienten erfüllen.
-
Mosambik ist auch heute noch
ein sehr armes Land.
-
Aber die Lage hat sich enorm verbessert,
seit ich vor 30 Jahren dort war.
-
Es gibt ein brandneues Krankenhaus in
der Stadt, in der ich vor 30 Jahren war.
-
Es ist viel größer, es gibt dort 15 Ärzte,
11 von ihnen sind aus Mosambik.
-
Das gesamte Personal ist gut ausgebildet.
-
Der Geburtshelfer Dr. Cashimo
ist der Direktor des Krankenhauses.
-
"Alles deutet darauf hin,
-
dass es ...
-
Zwillinge werden!"
-
Die Veränderung hier
ist ganz erstaunlich für mich.
-
"Wir haben eine Notaufnahme,
-
wir haben eine Kinderabteilung
und orthopädische Chirurgie.
-
Wir haben riesige Labore und
unsere Apotheke arbeitet 24h/Tag."
-
Mit Kaiserschnitten werden
gebärende Frauen routinemäßig gerettet,
-
was unmöglich war, als ich dort war.
-
Heute ist das hier möglich,
mit einem professionallen Team
-
in einem OP-Saal, der so gut ausgerüstet
ist wie überall auf der Welt.
-
Alles hat sich enorm verbessert.
-
Wer heute in Mosambik geboren wird, hat
eine deutlich vielversprechendere Zukunft.
-
Nicht nur aufgrund von besserer
Gesundheit, sondern auch
-
wegen einer boomenden Wirtschaft
mit geschäftigen Häfen und Märkten,
-
mit neuen Industriebetrieben
und vielen neuen Jobs.
-
Vielleicht denken Sie ja, dass diese
guten Nachrichten nur für Städte zutreffen.
-
Und ja, die Herausforderung
liegt in den ländlichen Gebieten,
-
wo die meisten Menschen leben.
-
Aber auch hier verändert sich die Lage.
-
Tief im nördlichen Mosambik
liegt der Bezirk Mogovolas.
-
Die Heimat für Olivia, Andre
und ihre junge Familie.
-
Wie viele andere arme Leute auf der Welt
sind auch Olivia und Andre Bauern.
-
Was sie essen, ist abhängig von dem,
was sie anbauen.
-
Es ist 4 Uhr morgens.
Das Tagwerk wartet.
-
Andre macht sich
auf den Weg zu den Feldern.
-
Olivia geht zuerst Wasser holen.
-
Beide müssen kilometerweit gehen.
-
Ich brauche zwei Stunden,
um dorthin zu kommen.
-
Wenn viel los ist,
dauert es zwei Stunden.
-
Zurück zu Hause bin ich müde und hungrig.
-
Ohne andere Transportmittel
müssen sie alles tragen.
-
Olivia und Andre haben acht Kinder.
-
Die Fruchtbarkeitsrate ist in großen Teilen
des ländlichen Afrikas immer noch hoch.
-
Und es sind die ärmsten Familien, in denen
es die meisten hungrigen Mäuler gibt.
-
Alles was diese Familie
erübrigen kann, wird verkauft.
-
Es ist wirklich schwer.
-
Ich baue alles Mögliche an,
aber selbst auf diese Weise
-
verdiene ich noch nicht genug Geld,
um meine Kinder zu versorgen.
-
Dennoch, auch auf dem Land geht
das Wirtschaftswachstum langsam voran.
-
Ich habe drei Jahre gespart,
um mir dieses Dach leisten zu können.
-
Andre hat sich zum Ziel gesetzt,
etwas anzuschaffen,
-
von dem er glaubt,
dass es alles ändern könnte:
-
Ich brauche unbedingt ein Fahrrad.
Ohne Rad komme ich nirgendwo hin.
-
Fahrräder machen im Leben der armen
Landbevölkerung einen großen Unterschied.
-
Damit sparen sie täglich mehrere Stunden
und können so viel mehr erledigen.
-
Mit einem Rad können sie
viel schwerere Lasten zum Markt bringen
-
und mehr Geld verdienen.
-
Sie können herumreisen,
um Arbeit zu finden
-
und wenn sie krank werden, können sie
rechtzeitig eine Klinik erreichen.
-
Über ein Fahrrad
würde ich mich so freuen.
-
Ein Zuhause ohne ein Fahrrad
ist einfach kein Zuhause.
-
Andre und Olivia
sparen schon seit zwei Jahren.
-
Ein bisschen fehlt ihnen noch.
-
Alles hängt jetzt von der Sesamernte ab,
die sie gerade einbringen.
-
Wenn sie einen guten Preis dafür
bekommen, könnte es klappen.
-
Andre und Olivia leben
in einem der ärmsten Länder.
-
Und sie leben in einer ländlichen Gegend,
einer der ärmsten Regionen des Landes.
-
Wie viele Menschen gibt es auf der Welt,
die so leben wie sie?
-
Wie viele sind so arm?
-
Ich zeige Ihnen diese Messlatte.
-
Sehr einfach.
Arm ... und ... reich.
-
Hier haben wir unsere 7 Milliarden wieder.
-
Sehr vereinfacht sind sie hier aufgereiht,
von den ärmsten zu den reichsten.
-
Nun, wie viel verdient die reichste
Milliarde hier, in Dollar pro Tag?
-
Schauen wir mal hier.
-
Oh ... Ooohhhh ...
-
Es geht rauf, es geht rauf ...
-
Oojoijoijoijoi!
-
So hoch komm ich nicht mal rauf.
100 Dollar pro Tag.
-
Schauen wir uns die mittlere Milliarde an.
Wie viel verdienen die?
-
Das Geld kommt runter. Nur 10 Dollar.
-
Und jetzt geh ich zur ärmsten Milliarde.
Wie viel verdienen die?
-
Nun ...
-
Nur einen Dollar.
-
Das sind die Unterschiede
in der Welt heute.
-
Die Ökonomen ziehen eine Linie,
die sie "Linie der extremen Armut" nennen.
-
Ein bisschen über einem Dollar.
-
Das ist, wenn du kaum genug Essen hast,
um die Familie satt zu bekommen.
-
Du kannst dir nicht sicher sein,
dass du jeden Tag etwas zu essen hast.
-
Eine Milliarde ist immer noch
deutlich unter dieser Linie.
-
Und eine zweite Milliarde wird
gleichsam geteilt durch diese Linie.
-
Alle anderen sind darüber.
-
Die ärmsten Menschen können sich kaum
ein Paar Schuhe leisten.
-
Und wenn sie Schuhe haben, sparen sie
als Nächstes auf ein Fahrrad.
-
Hier stehen Andre und Olivia.
-
Und nach einem Fahrrad
sparen sie auf ein Motorrad.
-
Und nach dem Motorrad ist es ein Auto.
-
Ich kann mich erinnern, als meine Familie
das erste Auto bekommen hat.
-
Es war ein kleiner, grauer Volkswagen.
-
Zuerst fuhren wir
nach Norwegen in den Urlaub.
-
Weil Norwegen
viel schöner ist als Schweden.
-
Es war eine fantastische Reise.
-
Und jetzt bin ich in dieser Gruppe.
-
Wie die reichste Milliarde kann ich
mit dem Flugzeug in den Urlaub fliegen.
-
Natürlich gibt es Leute, die noch viel
reicher sind als die Flugzeug-Menschen.
-
Manche sind so reich, dass sie in Betracht
ziehen, als Touristen ins All zu fliegen.
-
Und der Einkommensunterschied
-
zwischen den Flugzeug-Menschen
zu den Extrem-Reichen hier drüben
-
ist fast genauso groß wie der
von den Flugzeug-Menschen hier
-
bis ganz runter
zu den Ärmsten auf dieser Seite.
-
Das wichtigste von dieser Messlatte,
an das man sich erinnern sollte ...
-
Um das zu zeigen,
brauche ich meine Stehleiter.
-
Manchmal muss man auch auf alte,
gut funktionierende Technologie setzen.
-
Hier.
-
Nur so kann ich so hoch hinauf gelangen.
Hier sind wir, nun bin ich an der Spitze.
-
Unser Problem, die wir von 100 Dollar
pro Tag leben, ist, dass für uns,
-
wenn wir auf diejenigen herunterschauen,
die von weniger leben,
-
alle gleich arm aussehen.
-
Wir können keinen Unterschied erkennen.
-
Es sieht so aus, als ob alle von
derselben Geldmenge leben würden.
-
Und Sie sagen: "Oh, die sind alle arm."
-
Nein, ich kann Ihnen versichern,
-
weil ich Menschen von hier unten getroffen
und mit ihnen gesprochen habe,
-
ich kann Ihnen versichern, dass
diese Menschen hier unten sehr gut wissen,
-
wie viel besser das Leben wäre, wenn sie
von 1 Dollar zu 10 Dollar gelangten.
-
10-mal so viel Einkommen.
-
Das ist ein riesiger Unterschied.
-
Das versuchen Olivia und Andre gerade.
-
Jeder Schritt, den sie
entlang dieser Linie gehen,
-
von den Schuhen in Richtung Fahrrad,
-
so klein er auch aus der Ferne wirken mag,
-
macht für die beiden
einen enormen Unterschied.
-
Und wenn Andre und Olivia
dieses Rad kaufen können,
-
beschleunigt das ihre Bewegung
auf dem Weg zu einem besseren Leben
-
und größerem Wohlstand
hier an diesem Ende.
-
Heute bereiten sich Andre und Olivia
auf den Verkauf ihrer Sesamernte vor,
-
die sie monatelang herangezogen haben.
-
Der Preis betrug einmal 25 Meticals.
-
Dieses Jahr ist es besser,
-
hoffentlich können wir
für 40-45 Meticals verkaufen.
-
Aber Andre und Olivia müssen
sehr vorsichtig sein,
-
wenn sie einen angemessenen Preis
erzielen wollen.
-
Einige Käufer betrügen beim Abwiegen.
-
Wir wiegen also 10 Kilo ab,
-
bringen es zu den Käufern
und die sagen, es wiege 7 oder 8.
-
Andre wird den Verkauf übernehmen.
-
Es wird das letzte Mal sein, hofft er,
-
dass er Hilfe braucht,
um die Ernte zum Markt zu bringen.
-
Andre muss jetzt
all seinen Verstand zusammennehmen.
-
Hey, hey, mein Freund.
Rechne bitte richtig!
-
Der Handel ist abgeschlossen und Andre ist
glücklich über den erzielten Preis.
-
Jetzt werde ich mein Geld ausgeben!
-
Es ist der Moment, für den
die ganze Familie so hart gearbeitet hat.
-
Andres Reise zum Markt hat zu Fuß
den ganzen Morgen gedauert.
-
Jetzt kann er in weniger als einer Stunde
nach Hause radeln.
-
Du hast ein Rad gekauft!
-
Ja, Schatz! Ich hab ein Fahrrad gekauft!
-
Das Fahrrad kommt sofort zum Einsatz.
-
Die Kinder holen damit Wasser.
-
Andre transportiert damit
mehr Feldfrüchte zum Markt
-
und, ebenso wichtig,
-
Olivia und Andre können jetzt leichter
zu ihrem Unterricht für Erwachsene,
-
damit sie besser rechnen,
schreiben und lesen lernen.
-
Jetzt werde ich auf ein Motorrad sparen,
damit ich die Familie herumfahren kann.
-
Das möchte ich als nächstes.
-
Es ist großartig zu sehen,
-
wie Olivia und Andre auf ihrem Fahrrad
aus der extremen Armut rausradeln.
-
Und sie verwenden das Fahrrad,
um zum Unterricht zu fahren.
-
Bildung ist so wichtig für den Fortschritt
von Menschen und ganzen Staaten.
-
Aber wie viele wissen, was wirklich
in der Bildung auf der Welt passiert ist?
-
Wieder einmal Zeit für die große
britische Ignoranz-Umfrage.
-
Los geht's!
Wir fragten:
-
Wie viel Prozent aller Erwachsenen
auf der Welt können lesen und schreiben?
-
Fragen wir das Publikum.
Wie viele schätzen 20? Hände hoch!
-
40?
-
60?
-
Und 80? Ah, ah, ah.
-
Das ist das Ergebnis
der britischen Befragung.
-
Sie können bestimmt anhand des britischen
Ergebnisses die richtige Antwort erkennen.
-
Natürlich,
80 Prozent ist die richtige Antwort.
-
Zumindest waren Sie deutlich besser
als der britische Durchschnitt.
-
Ja, heutzutage können 80 Prozent
der Weltbevölkerung lesen und schreiben.
-
Die Alphabetisierung liegt bei 80 %.
-
Tatsächlich sind die letzen Zahlen
sogar ein bisschen höher.
-
Wenn ich das wieder mit dem Schimpansen
vergleiche, Sie wissen schon ...
-
Die zufälligen Ergebnisse der Schimpansen.
-
Wir bekommen dreimal so viele richtige
Antworten wie von den Briten.
-
Und jetzt die Leute von der Universität.
-
Vielleicht wissen sie das ja ...
Oh, noch schlechter.
-
Was um Himmels Willen wird an
diesen britischen Universitäten gelehrt?
-
Das allgemeine Bild von der Welt
ist einige Jahrzehnte veraltet.
-
Die Medien haben es verabsäumt,
das zu kommunizieren.
-
Aber vielleicht liegt es daran,
dass sich die Welt so schnell verändert.
-
Meine Damen und Herren!
-
Ich werde Ihnen
meine absolute Lieblingsgrafik zeigen.
-
Ich zeige Ihnen die Geschichte
von 200 Ländern über 200 Jahre
-
in weniger als einer Minute.
-
Wir haben eine Achse für Einkommen,
wir haben eine Achse für die Lebensdauer.
-
Ich starte im Jahr 1800
und hier sind alle Länder.
-
Damals im Jahr 1800 waren alle unten,
im armen und kranken Eck, sehen Sie das?
-
Geringe Lebensdauer, wenig Geld.
-
Und hier kommt der Effekt
der Industriellen Revolution.
-
Natürlich erlangen die Länder
in Westeuropa größeren Wohlstand,
-
aber sie werden am Anfang
nicht wirklich gesünder.
-
Und die unter Kolonialherrschaft
profitieren gar nicht.
-
Sie bleiben hier
in der kranken und armen Ecke.
-
Nun verbessert sich die Gesundheit langsam.
-
Es geht hier rauf und wir kommen
in ein neues Jahrhundert.
-
Und der schreckliche Erste Weltkrieg,
und die darauf folgende Rezession.
-
Und der Zweite Weltkrieg.
-
Oh, und jetzt die Unabhängigkeit.
-
Und mit der Unabhängigkeit verbessert sich
die Gesundheit, schneller als je zuvor.
-
Jetzt beginnt Chinas
wirtschaftliche Aufholjagd,
-
wie auch die von anderen
lateinamerikanischen Ländern.
-
Die kommen hier entlang, sehen Sie!
-
Hier folgt Indien und
die afrikanischen Länder auch.
-
Es ist ein erstaunlicher Wandel,
der da in der Welt passiert.
-
Hier an der Spitze haben wir
die USA und Großbritannien,
-
aber die bewegen sich
nicht mehr so schnell.
-
Die hier in der Mitte
bewegen sich jetzt schnell.
-
China bewegt sich sehr schnell,
um aufzuholen. Und Bangladesch ...
-
Schauen Sie, Bangladesch ist schon hier,
jetzt schon sehr gesund,
-
und dann beginnt das Wirtschaftswachstum.
-
Und Mosambik ...
Ja, Mosambik ist hier hinten,
-
Aber jetzt bewegen sie sich
sehr schnell in die richtige Richtung.
-
Aber was ich Ihnen hier zeige,
sind Durchschnittswerte für Länder.
-
Was ist mit den Menschen?
Haben die auch ein besseres Leben?
-
Ich zeige Ihnen etwas,
das mich als Statistiker echt begeistert.
-
Ich zeige Ihnen die Einkommensverteilung.
Den Unterschied zwischen den Menschen.
-
Um das zu machen, gehen wir
mit den Kreisen um 50 Jahre zurück.
-
Und wir schauen uns nur das Geld an.
-
Um das zu machen, müssen wir
die Achse ausdehnen und angleichen,
-
weil die Reichsten so reich
und die Ärmsten so arm sind.
-
Das ist ein größerer Unterschied
als zwischen den Ländern.
-
Jetzt lassen wir die Länder runterfallen.
Das sind die Vereinigten Staaten.
-
Ziehen wir sie auseinander, um die Spanne
innerhalb eines Landes zu zeigen.
-
Und wir nehmen
alle amerikanischen Länder runter.
-
Jetzt können Sie alle von der reichsten
bis zur ärmsten Person sehen.
-
Die Höhe zeigt, wie viele jeweils
in den einzelnen Einkommensstufen sind.
-
Und jetzt legen wir Europa runter.
-
Und darauf geben wir jetzt Afrika.
-
Und schließlich die Region mit den
meisten Menschen oben drauf, Asien.
-
1963 bestand die Welt aus zwei Höckern.
-
Zuerst der reiche Höcker,
ein bisschen wie ein Kamel, oder?
-
Der erste Höcker hier mit den Reichsten,
hauptsächlich Europa und die Amerikas.
-
Und der ärmste Höcker, hier drüben,
das sind hauptsächlich Asien und Afrika.
-
Und hier war die Armutslinie.
-
Sehen Sie, wie viele vor 50 Jahren
in extremer Armut gelebt haben?
-
Und die meisten davon gab es in Asien.
-
Die Leute haben gesagt, Asien wird es
nie schaffen, aus der Armut rauszukommen,
-
genau das, was manche Leute
heute immer noch über Afrika sagen.
-
Nun, was ist passiert?
-
Ich starte die Welt.
-
Und Sie können sehen, dass viele Menschen
hier in extremer Armut geboren werden,
-
aber Asien bewegt sich
in Richtung höherer Einkommen.
-
Und 1 Milliarde bewegt sich auf diese Art
raus aus der extremen Armut.
-
Die gesamte Form der Welt verändert sich
und das Kamel ist tot.
-
Es wird als Dromedar wiedergeboren.
-
Und was Sie hier sehen,
-
ist der Unterschied von den Reichsten,
-
dann gibt es die meisten Menschen
hier in der Mitte,
-
und dann einen wesentlich kleineren
Anteil der Welt in extremer Armut.
-
Aber Vorsicht! Es sind immer noch
sehr viele Menschen.
-
Eine Milliarde Menschen
leben in extremer Armut.
-
Die Frage ist: Kann sich diese
Bewegung aus der extremen Armut
-
für Afrika und auch für die neuen
Milliarden in Afrika fortsetzen?
-
Ich denke, es ist möglich,
sogar wahrscheinlich,
-
dass die meisten Länder in Afrika auch
aus der extremen Armut herauswachsen.
-
Es wird kluge Aktionen und große
Investitionen brauchen, aber es geht.
-
Die vielen Länder Afrikas bewegen sich
nicht alle mit derselben Geschwindigkeit.
-
Einige bewegen sich sehr schnell,
andere stecken in Konflikten fest.
-
Aber die meisten, wie Mosambik,
schaffen einen stetigen Fortschritt.
-
Und wie steht's in der Zukunft um die
Ernährung der neuen Menschen in Afrika?
-
Ja, es gibt heute Engpässe, aber es gibt
auch viel Potenzial für die Zukunft.
-
Die landwirtschaftlichen Erträge in Afrika
sind nur ein Bruchteil dessen,
-
was sie mit besserer Technologie
sein könnten.
-
Und die Flüsse Afrikas sind kaum
zu Bewässerungszwecken angezapft.
-
Eines Tages könnte Afrika nur so brummen
von Mähdreschern und Traktoren
-
und man könnte Nahrung für viele
zusätzliche Milliarden anbauen.
-
Und bitte, glauben Sie nicht, dass nur
ich denke, dass Afrika es schaffen kann.
-
Die Vereinten Nationen sind dabei,
sich selbst ein neues Ziel zu setzen:
-
Extreme Armut soll innerhalb
der nächsten 20 Jahre beseitigt werden.
-
Klar, eine große Herausforderung.
Aber ich halte es ernsthaft für möglich.
-
Stellen Sie sich vor, das würde passieren.
-
Bis jetzt haben wir gesehen,
dass sich das reiche Ende bewegt.
-
Und die Mitte ... bewegt sich auch.
Aber das ärmste Ende ist steckengeblieben.
-
Hier in der extremen Armut finden wir
fast den gesamten Analphabetismus.
-
Hier ist die hohe Kindersterblichkeit,
hier haben Frauen noch viele Kinder.
-
Es sieht danach aus, dass sich
die extreme Armut selbst reproduziert,
-
wenn wir sie nicht schleunigst beenden.
-
Aber Andre und Olivia,
und Leute wie sie,
-
arbeiten so hart,
um aus der Armut rauszukommen,
-
und wenn sie die richtige Hilfe von
ihrer Regierung und der Welt bekommen,
-
mit Dingen wie Schulen, Gesundheit,
Impfungen, Straßen, Strom, Verhütung,
-
dann werden sie es schaffen,
-
aber sie werden es hauptsächlich
durch ihre eigene harte Arbeit schaffen.
-
Los geht's. Es geht weiter. Wir folgen
Andre und Olivia über die Linie, sehen Sie.
-
Das ist möglich,
innerhalb einiger Jahrzehnte ... Ja!
-
Aber aus der Armut rauszukommen
ist nur der Anfang.
-
Die Menschen wollen entlang der Linie
weiterkommen zu einem guten Leben.
-
Aber was bedeutet 'ein gutes Leben'?
-
Für die meisten Menschen auf der Welt
bedeutet das angestrebte gute Leben
-
mehr Maschinen und
ein viel größerer Energieverbrauch.
-
Das ist ein Problem.
-
Denn all das trägt zu einer
der großen Gefahren der Zukunft bei:
-
Schwerwiegender Klimawandel.
-
80 Prozent der Energie, die heute verwendet wird,
stammt aus fossilen Brennstoffen,
-
und die Wissenschaft zeigt, dass sich das Klima
in Zukunft dramatisch verändern könnte
-
wegen der fortgesetzten Verbrennung
all dieser fossilen Brennstoffe.
-
Ich bin nicht die beste Person, um Ihnen zu sagen,
wie schlimm der Klimawandel sein wird.
-
Ich bin auch kein Spezialist, wenn es
darum geht, den Klimawandel zu verhindern.
-
Ich kann Ihnen aber Daten zeigen, damit
Sie verstehen, wer das Kohlendioxid ausstößt
-
Ich zeige Ihnen das:
-
Sie erinnern sich an die Messlatte
von der ärmsten zur reichsten Milliarde.
-
Von denen, die sich kaum ein paar Schuhe leisten können zu denen, die mit Flugzeugen fliegen.
-
Diese Grafik zeigt die Gesamtmenge an fossilen
Brennstoffen, die jährlich weltweit verbrannt wird.
-
Kohle, Öl und Erdgas.
-
Und gleichzeitig repräsentiert das mehr oder
weniger die gesamten CO2-Emissionen.
-
Wie viel davon wird von
der reichsten Milliarde verbraucht?
-
Die Hälfte.
-
Jetzt die zweitreichste Milliarde.
-
Die Hälfte von dem was übrig ist.
-
Und sie wissen, was die Dritten verwenden:
-
Die Hälfte von dem was noch übrig ist.
Und die Übrigen verbrauchen kaum etwas.
-
Das sind gerundete Zahlen,
-
aber sie zeigen klar,
dass fast der gesamte fossile Brennstoff
-
von den 1, 2, 3 reichsten
Milliarden verbraucht wird.
-
Sie verbrauchen mehr als 85 Prozent.
-
Jetzt hat die reichste Milliarde immerhin
aufgehört, den Verbrauch zu steigern,
-
aber wir müssen sehen,
ob der Verbrauch sinken wird.
-
Und in den kommenden Jahrzehnten
-
wird es das wirtschaftliche
Wachstum dieser beiden sein,
-
das CO2-Emissionen und den Verbrauch
fossiler Brennstoffen steigen lassen wird.
-
Selbst wenn die hier es schaffen,
-
aus der extremen Armut auszubrechen
und es bis zum Motorrad zu schaffen,
-
trägt das nicht viel
zu den CO2-Emissionen bei.
-
Und der Blick
auf das Bevölkerungswachstum zeigt,
-
dass die meisten der Extra-Milliarden in
den nächsten 40 Jahren hier sein werden.
-
Aber wenn man die Menschen
am reichsten Ende fragt,
-
scheinen sie es immer noch
ganz falsch zu verstehen.
-
Sie schauen auf die Welt herunter von
ihren sehr hohen Emissionen und sagen:
-
"Oh, ihr da drüben, ihr könnt nicht leben
wie wir, ihr zerstört ja den Planeten."
-
Ich finde das Argument von den Menschen,
die hier aufholen, viel logischer:
-
"Hey! Wer seid ihr, uns sagen zu dürfen,
dass wir nicht leben dürfen wie ihr?
-
Ändert lieber zuerst was bei euch selbst,
wenn ihr wollt, dass wir's anders machen!"
-
Es gibt so viele Elemente
für ein gutes Leben,
-
das Milliarden auf der Welt nicht haben.
-
In Andres Dorf gibt es in vielen Häusern
nicht einmal elektrischen Strom.
-
Mosambik hat große Kohlereserven.
-
Wenn dieses und andere arme Länder
neue günstige Kraftwerke bauen,
-
um Kohle für Elektrizität
und Industrie zu verbrennen,
-
dann denke ich, sollte niemand dazwischen
gehen, der mehr Kohlenstoff ausstößt.
-
Ich habe zwei Fragen für Sie, die ich
meinen Studenten in Schweden oft stelle:
-
Wie viele von Ihnen haben dieses Jahr
noch keine Flugreise unternommen?
-
Aha.
-
Einige kommen ohne Flüge aus.
Also die zweite Frage lautet:
-
Wie viele von Ihnen haben sich
von Waschmaschinen ferngehalten
-
und haben alle Bettwäsche,
Kleidung und Schmutzwäsche
-
im letzten Jahr mit der Hand gewaschen?
-
Hab ich mir gedacht: Niemand.
-
Jeder, der es sich leisten kann,
verwendet eine Waschmaschine.
-
Selbst der harte Kern
der Umweltschutz-Bewegung.
-
Ich kann mich noch an den Tag erinnern,
als meine Familie eine Waschmaschine bekam.
-
Es war der 1. November 1952.
-
Großmutter durfte als erste
die Waschmaschine beladen.
-
Sie hatte die Wäsche ihr ganzes Leben lang
mit der Hand erledigt,
-
für eine 9-köpfige Familie.
-
Und als sie die Maschine belud,
setzte sie sich auf einen Hocker
-
und schaute sich eine Stunde
lang das ganze Waschprogramm an.
-
Sie war absolut hypnotisiert.
-
Für meine Mutter bedeutete das
auch viel mehr freie Zeit,
-
in der sie andere Dinge tun konnte.
-
Sie konnte mir aus Büchern vorlesen.
Ich glaube, darum bin ich heute Professor.
-
Kein Wunder, dass wir heute sagen:
danke, Stahlwalzwerk,
-
danke, Waschpulverfabrik,
danke, Kraftwerk!
-
Nun ...
-
Wenn wir darüber nachdenken,
wohin uns das alles führt,
-
habe ich nur
einen bescheidenen Rat für Sie,
-
neben allem anderen:
Schauen Sie sich die Daten an!
-
Schauen Sie auf
all die Fakten über die Welt.
-
Dann sehen Sie, wo wir heute stehen
und wie wir uns weiter entwickeln können,
-
mit all den Milliarden
auf unserem wundervollen Planeten.
-
Die Herausforderung
der extremen Armut wurden stark reduziert
-
und es liegt zum ersten Mal
in der Geschichte in unseren Händen,
-
sie ein für alle Mal zu beenden.
-
Die Herausforderung
des Bevölkerungwachstums
-
ist sogar schon gelöst.
-
Die Zahl der Kinder
wächst nicht mehr weiter.
-
Und was die Herausforderung
des Klimawandels betrifft,
-
können wir das Schlimmste
immer noch verhindern.
-
Aber dafür ist es notwendig,
dass die Reichsten
-
so schnell wie möglich einen Weg finden,
ihre Nutzung und den Verbrauch
-
von Ressourcen und Energie Schritt
für Schritt auf ein Level zu bringen,
-
das am Ende des Jahrhunderts von
10 oder 11 Milliarden geteilt werden kann.
-
Ich habe mich nie als Optimist bezeichnet.
-
Aber ich sage, ich bin ein Possibilist.
-
Und ich sage: Die Welt ist viel besser,
als viele von Ihnen denken.
-
Vielen Dank!