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Fabian Hemmert: Die wandelbare Zukunft des Handys

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    Ich bin Doktorand,
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    und das heißt, ich habe eine Frage:
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    Wie können wir digitale Inhalte fassbar machen?
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    Denn, sehen Sie,
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    einerseits gibt es die digitale Welt,
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    und zweifellos gehen dort gerade viele Dinge vor sich.
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    Für uns Menschen aber ist sie nicht wirklich greifbar, nicht wirklich da.
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    Sie ist virtuell.
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    Andererseits leben wir Menschen
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    in einer physischen Welt.
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    Sie ist reichhaltig, schmeckt gut, fühlt sich gut an, riecht gut.
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    Die Frage ist also: Wie transportieren wir all das
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    von der digitalen in die physische Welt?
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    Das ist meine Frage.
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    Wenn wir uns das iPhone mit dem Touchscreen
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    und die Wii mit ihrer körperlichen Aktivität ansehen,
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    erkennen wir die Tendenz: es wird physisch.
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    Die Frage ist: Was kommt als nächstes?
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    Ich habe drei Möglichkeiten, die ich gerne vorstellen möchte.
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    Die erste ist Masse.
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    Als Menschen können wir spüren,
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    wo das Gewicht eines Objekts in unserer Hand liegt.
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    Könnten wir das nicht in Handys nutzen?
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    Lassen Sie mich Ihnen das gewichtsverlagernde Handy zeigen.
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    Es ist ein Gehäuse in Form eines Handys
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    mit einem Eisengewicht im Inneren, das wir bewegen können.
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    Und man kann fühlen, wo es schwer ist.
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    Wir bewegen das Gravitationszentrum.
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    Zum Beispiel können wir digitale Inhalte
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    mit physischer Masse anreichern.
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    Man bewegt also den Inhalt auf dem Display,
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    kann aber durch das Gewicht auch fühlen, wo er sich befindet.
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    Das ist auch gut für Navigationen.
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    Es kann uns durch eine Stadt führen.
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    Es kann uns durch sein Gewicht sagen,
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    "Okay, rechts abbiegen. Geradeaus. Hier links abbiegen."
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    Und das Gute daran ist, dass man nicht dauernd auf das Gerät schauen muss;
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    die Augen sind frei, um sich die Stadt anzusehen.
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    Also, Masse ist die erste Sache.
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    Die zweite ist Form.
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    Wir reagieren auch auf die Form von den Dingen, die wir in Händen halten.
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    Wenn ich also ein E-Book herunterlade und es hat 20 Seiten -
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    nun, das wäre dann ziemlich dünn -
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    wenn es aber 500 Seiten hat, dann möchte ich diesen "Harry Potter" fühlen.
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    Das ist dick.
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    Lassen Sie mich Ihnen also das formwandelnde Handy zeigen.
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    Noch einmal, es ist ein Gehäuse in der Form eines Handys.
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    Und dieses hier kann seine Form verändern.
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    Wir können mit der Form spielen.
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    Zum Beispiel kann das Handy in der Tasche flach sein,
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    so wie wir es dort natürlich gern haben wollen.
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    Aber wenn man es in der Hand hält, kann es sich einem zuwenden, sich verdicken.
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    Es wird dann zum Ende hin flacher.
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    Wenn man den Griff verändert, kann es sich daran anpassen.
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    Das hilft auch, wenn man es auf dem Nachttisch aufstellen will, um einen Film anzusehen
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    oder es als Wecker zu benutzen, es steht.
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    Das ist recht einfach.
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    Hinzukommt,
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    dass wir manchmal Dinge auf dem Handy anschauen,
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    die größer sind als das Telefon selbst.
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    In dem Fall - wie hier, das ist eine Anwendung, die größer ist als das Display -
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    kann uns die Form des Handys mitteilen:
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    "Okay, hier rechts, außerhalb des Displays, ist noch mehr.
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    Man kann es nicht sehen, aber es ist da."
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    Das kann man fühlen, weil es an diesem Ende dicker ist.
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    Die Form war also die zweite Sache.
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    Die dritte funktioniert auf einem anderen Level.
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    Wir Menschen sind sozial, wir sind empathisch,
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    und das ist großartig.
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    Wäre das nicht eine Möglichkeit, Handys intuitiver zu gestalten?
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    Denken Sie an einen Hamster in der Tasche.
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    Nun, ich kann ihn fühlen. Er ist okay. Ich muss nicht extra nachsehen.
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    Lassen Sie mich Ihnen das lebende Handy zeigen.
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    Also, noch einmal, das Gehäuse in Handy-Form.
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    Aber dieses hier hat einen Atem und einen Herzschlag
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    und fühlt sich sehr organisch an.
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    (Gelächter)
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    Und man kann sehen, dass es jetzt entspannt ist.
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    Oh, jetzt ein Anruf in Abwesenheit, ein neuer Anruf,
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    vielleicht die neue Freundin.
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    Sehr aufregend.
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    Wie können wir es beruhigen?
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    Man tätschelt es hinter den Ohren,
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    und alles ist wieder in Ordnung.
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    Das ist sehr intuitiv, und genau das wollen wir.
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    Was wir also gesehen haben, sind drei Wege,
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    das Digitale für uns fassbar zu machen.
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    Und ich glaube, dass die physische Darstellung
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    ein guter Weg ist, dies zu tun.
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    Hinter all dem steckt eine Forderung,
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    nämlich dass
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    der Mensch in Zukunft technischer,
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    und, noch wichtiger,
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    die Technik ein wenig menschlicher werden sollte.
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    (Applaus)
Title:
Fabian Hemmert: Die wandelbare Zukunft des Handys
Speaker:
Fabian Hemmert
Description:

Fabian Hemmert demonstriert eine mögliche Zukunft des Handys auf TEDxBerlin - ein Handy, das durch Formwandlung und Gewichtsverlagerung Informationen nonvisuell darstellt und so eine reizvoll intuitive Art der Kommunikation ermöglicht.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
03:55
Yvonne Balzer added a translation

German subtitles

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