Fabian Hemmert: Die wandelbare Zukunft des Handys
-
0:01 - 0:04Ich bin Doktorand,
-
0:04 - 0:06und das heißt, ich habe eine Frage:
-
0:06 - 0:09Wie können wir digitale Inhalte fassbar machen?
-
0:09 - 0:11Denn, sehen Sie,
-
0:11 - 0:13einerseits gibt es die digitale Welt,
-
0:13 - 0:16und zweifellos gehen dort gerade viele Dinge vor sich.
-
0:17 - 0:19Für uns Menschen aber ist sie nicht wirklich greifbar, nicht wirklich da.
-
0:19 - 0:21Sie ist virtuell.
-
0:21 - 0:23Andererseits leben wir Menschen
-
0:23 - 0:25in einer physischen Welt.
-
0:25 - 0:28Sie ist reichhaltig, schmeckt gut, fühlt sich gut an, riecht gut.
-
0:28 - 0:30Die Frage ist also: Wie transportieren wir all das
-
0:30 - 0:32von der digitalen in die physische Welt?
-
0:32 - 0:34Das ist meine Frage.
-
0:34 - 0:36Wenn wir uns das iPhone mit dem Touchscreen
-
0:36 - 0:38und die Wii mit ihrer körperlichen Aktivität ansehen,
-
0:38 - 0:41erkennen wir die Tendenz: es wird physisch.
-
0:41 - 0:44Die Frage ist: Was kommt als nächstes?
-
0:44 - 0:47Ich habe drei Möglichkeiten, die ich gerne vorstellen möchte.
-
0:47 - 0:49Die erste ist Masse.
-
0:49 - 0:51Als Menschen können wir spüren,
-
0:51 - 0:53wo das Gewicht eines Objekts in unserer Hand liegt.
-
0:53 - 0:56Könnten wir das nicht in Handys nutzen?
-
0:56 - 0:58Lassen Sie mich Ihnen das gewichtsverlagernde Handy zeigen.
-
0:58 - 1:00Es ist ein Gehäuse in Form eines Handys
-
1:00 - 1:03mit einem Eisengewicht im Inneren, das wir bewegen können.
-
1:03 - 1:05Und man kann fühlen, wo es schwer ist.
-
1:05 - 1:08Wir bewegen das Gravitationszentrum.
-
1:08 - 1:11Zum Beispiel können wir digitale Inhalte
-
1:11 - 1:13mit physischer Masse anreichern.
-
1:13 - 1:15Man bewegt also den Inhalt auf dem Display,
-
1:15 - 1:18kann aber durch das Gewicht auch fühlen, wo er sich befindet.
-
1:19 - 1:22Das ist auch gut für Navigationen.
-
1:22 - 1:24Es kann uns durch eine Stadt führen.
-
1:24 - 1:26Es kann uns durch sein Gewicht sagen,
-
1:26 - 1:29"Okay, rechts abbiegen. Geradeaus. Hier links abbiegen."
-
1:29 - 1:32Und das Gute daran ist, dass man nicht dauernd auf das Gerät schauen muss;
-
1:32 - 1:34die Augen sind frei, um sich die Stadt anzusehen.
-
1:34 - 1:37Also, Masse ist die erste Sache.
-
1:37 - 1:39Die zweite ist Form.
-
1:39 - 1:42Wir reagieren auch auf die Form von den Dingen, die wir in Händen halten.
-
1:42 - 1:45Wenn ich also ein E-Book herunterlade und es hat 20 Seiten -
-
1:45 - 1:47nun, das wäre dann ziemlich dünn -
-
1:47 - 1:50wenn es aber 500 Seiten hat, dann möchte ich diesen "Harry Potter" fühlen.
-
1:50 - 1:52Das ist dick.
-
1:52 - 1:55Lassen Sie mich Ihnen also das formwandelnde Handy zeigen.
-
1:55 - 1:57Noch einmal, es ist ein Gehäuse in der Form eines Handys.
-
1:57 - 1:59Und dieses hier kann seine Form verändern.
-
2:01 - 2:03Wir können mit der Form spielen.
-
2:03 - 2:05Zum Beispiel kann das Handy in der Tasche flach sein,
-
2:05 - 2:07so wie wir es dort natürlich gern haben wollen.
-
2:07 - 2:10Aber wenn man es in der Hand hält, kann es sich einem zuwenden, sich verdicken.
-
2:10 - 2:12Es wird dann zum Ende hin flacher.
-
2:12 - 2:15Wenn man den Griff verändert, kann es sich daran anpassen.
-
2:16 - 2:19Das hilft auch, wenn man es auf dem Nachttisch aufstellen will, um einen Film anzusehen
-
2:19 - 2:22oder es als Wecker zu benutzen, es steht.
-
2:22 - 2:24Das ist recht einfach.
-
2:24 - 2:26Hinzukommt,
-
2:26 - 2:28dass wir manchmal Dinge auf dem Handy anschauen,
-
2:28 - 2:30die größer sind als das Telefon selbst.
-
2:30 - 2:33In dem Fall - wie hier, das ist eine Anwendung, die größer ist als das Display -
-
2:33 - 2:35kann uns die Form des Handys mitteilen:
-
2:35 - 2:37"Okay, hier rechts, außerhalb des Displays, ist noch mehr.
-
2:37 - 2:39Man kann es nicht sehen, aber es ist da."
-
2:39 - 2:42Das kann man fühlen, weil es an diesem Ende dicker ist.
-
2:42 - 2:45Die Form war also die zweite Sache.
-
2:45 - 2:48Die dritte funktioniert auf einem anderen Level.
-
2:48 - 2:51Wir Menschen sind sozial, wir sind empathisch,
-
2:51 - 2:53und das ist großartig.
-
2:53 - 2:56Wäre das nicht eine Möglichkeit, Handys intuitiver zu gestalten?
-
2:56 - 2:58Denken Sie an einen Hamster in der Tasche.
-
2:58 - 3:01Nun, ich kann ihn fühlen. Er ist okay. Ich muss nicht extra nachsehen.
-
3:01 - 3:04Lassen Sie mich Ihnen das lebende Handy zeigen.
-
3:04 - 3:07Also, noch einmal, das Gehäuse in Handy-Form.
-
3:07 - 3:10Aber dieses hier hat einen Atem und einen Herzschlag
-
3:10 - 3:12und fühlt sich sehr organisch an.
-
3:12 - 3:14(Gelächter)
-
3:14 - 3:16Und man kann sehen, dass es jetzt entspannt ist.
-
3:16 - 3:18Oh, jetzt ein Anruf in Abwesenheit, ein neuer Anruf,
-
3:18 - 3:20vielleicht die neue Freundin.
-
3:20 - 3:23Sehr aufregend.
-
3:23 - 3:25Wie können wir es beruhigen?
-
3:25 - 3:27Man tätschelt es hinter den Ohren,
-
3:27 - 3:30und alles ist wieder in Ordnung.
-
3:30 - 3:32Das ist sehr intuitiv, und genau das wollen wir.
-
3:32 - 3:34Was wir also gesehen haben, sind drei Wege,
-
3:34 - 3:36das Digitale für uns fassbar zu machen.
-
3:36 - 3:38Und ich glaube, dass die physische Darstellung
-
3:38 - 3:40ein guter Weg ist, dies zu tun.
-
3:40 - 3:42Hinter all dem steckt eine Forderung,
-
3:42 - 3:44nämlich dass
-
3:44 - 3:47der Mensch in Zukunft technischer,
-
3:47 - 3:49und, noch wichtiger,
-
3:49 - 3:51die Technik ein wenig menschlicher werden sollte.
-
3:52 - 3:54(Applaus)
- Title:
- Fabian Hemmert: Die wandelbare Zukunft des Handys
- Speaker:
- Fabian Hemmert
- Description:
-
Fabian Hemmert demonstriert eine mögliche Zukunft des Handys auf TEDxBerlin - ein Handy, das durch Formwandlung und Gewichtsverlagerung Informationen nonvisuell darstellt und so eine reizvoll intuitive Art der Kommunikation ermöglicht.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 03:55