WEBVTT 00:00:01.000 --> 00:00:04.000 Ich bin Doktorand, 00:00:04.000 --> 00:00:06.000 und das heißt, ich habe eine Frage: 00:00:06.000 --> 00:00:09.000 Wie können wir digitale Inhalte fassbar machen? 00:00:09.000 --> 00:00:11.000 Denn, sehen Sie, 00:00:11.000 --> 00:00:13.000 einerseits gibt es die digitale Welt, 00:00:13.000 --> 00:00:16.000 und zweifellos gehen dort gerade viele Dinge vor sich. 00:00:17.000 --> 00:00:19.000 Für uns Menschen aber ist sie nicht wirklich greifbar, nicht wirklich da. 00:00:19.000 --> 00:00:21.000 Sie ist virtuell. 00:00:21.000 --> 00:00:23.000 Andererseits leben wir Menschen 00:00:23.000 --> 00:00:25.000 in einer physischen Welt. 00:00:25.000 --> 00:00:28.000 Sie ist reichhaltig, schmeckt gut, fühlt sich gut an, riecht gut. 00:00:28.000 --> 00:00:30.000 Die Frage ist also: Wie transportieren wir all das 00:00:30.000 --> 00:00:32.000 von der digitalen in die physische Welt? 00:00:32.000 --> 00:00:34.000 Das ist meine Frage. 00:00:34.000 --> 00:00:36.000 Wenn wir uns das iPhone mit dem Touchscreen 00:00:36.000 --> 00:00:38.000 und die Wii mit ihrer körperlichen Aktivität ansehen, 00:00:38.000 --> 00:00:41.000 erkennen wir die Tendenz: es wird physisch. 00:00:41.000 --> 00:00:44.000 Die Frage ist: Was kommt als nächstes? NOTE Paragraph 00:00:44.000 --> 00:00:47.000 Ich habe drei Möglichkeiten, die ich gerne vorstellen möchte. 00:00:47.000 --> 00:00:49.000 Die erste ist Masse. 00:00:49.000 --> 00:00:51.000 Als Menschen können wir spüren, 00:00:51.000 --> 00:00:53.000 wo das Gewicht eines Objekts in unserer Hand liegt. 00:00:53.000 --> 00:00:56.000 Könnten wir das nicht in Handys nutzen? 00:00:56.000 --> 00:00:58.000 Lassen Sie mich Ihnen das gewichtsverlagernde Handy zeigen. 00:00:58.000 --> 00:01:00.000 Es ist ein Gehäuse in Form eines Handys 00:01:00.000 --> 00:01:03.000 mit einem Eisengewicht im Inneren, das wir bewegen können. 00:01:03.000 --> 00:01:05.000 Und man kann fühlen, wo es schwer ist. 00:01:05.000 --> 00:01:08.000 Wir bewegen das Gravitationszentrum. 00:01:08.000 --> 00:01:11.000 Zum Beispiel können wir digitale Inhalte 00:01:11.000 --> 00:01:13.000 mit physischer Masse anreichern. 00:01:13.000 --> 00:01:15.000 Man bewegt also den Inhalt auf dem Display, 00:01:15.000 --> 00:01:18.000 kann aber durch das Gewicht auch fühlen, wo er sich befindet. 00:01:19.000 --> 00:01:22.000 Das ist auch gut für Navigationen. 00:01:22.000 --> 00:01:24.000 Es kann uns durch eine Stadt führen. 00:01:24.000 --> 00:01:26.000 Es kann uns durch sein Gewicht sagen, 00:01:26.000 --> 00:01:29.000 "Okay, rechts abbiegen. Geradeaus. Hier links abbiegen." 00:01:29.000 --> 00:01:32.000 Und das Gute daran ist, dass man nicht dauernd auf das Gerät schauen muss; 00:01:32.000 --> 00:01:34.000 die Augen sind frei, um sich die Stadt anzusehen. NOTE Paragraph 00:01:34.000 --> 00:01:37.000 Also, Masse ist die erste Sache. 00:01:37.000 --> 00:01:39.000 Die zweite ist Form. 00:01:39.000 --> 00:01:42.000 Wir reagieren auch auf die Form von den Dingen, die wir in Händen halten. 00:01:42.000 --> 00:01:45.000 Wenn ich also ein E-Book herunterlade und es hat 20 Seiten - 00:01:45.000 --> 00:01:47.000 nun, das wäre dann ziemlich dünn - 00:01:47.000 --> 00:01:50.000 wenn es aber 500 Seiten hat, dann möchte ich diesen "Harry Potter" fühlen. 00:01:50.000 --> 00:01:52.000 Das ist dick. 00:01:52.000 --> 00:01:55.000 Lassen Sie mich Ihnen also das formwandelnde Handy zeigen. 00:01:55.000 --> 00:01:57.000 Noch einmal, es ist ein Gehäuse in der Form eines Handys. 00:01:57.000 --> 00:01:59.000 Und dieses hier kann seine Form verändern. 00:02:01.000 --> 00:02:03.000 Wir können mit der Form spielen. 00:02:03.000 --> 00:02:05.000 Zum Beispiel kann das Handy in der Tasche flach sein, 00:02:05.000 --> 00:02:07.000 so wie wir es dort natürlich gern haben wollen. 00:02:07.000 --> 00:02:10.000 Aber wenn man es in der Hand hält, kann es sich einem zuwenden, sich verdicken. 00:02:10.000 --> 00:02:12.000 Es wird dann zum Ende hin flacher. 00:02:12.000 --> 00:02:15.000 Wenn man den Griff verändert, kann es sich daran anpassen. 00:02:16.000 --> 00:02:19.000 Das hilft auch, wenn man es auf dem Nachttisch aufstellen will, um einen Film anzusehen 00:02:19.000 --> 00:02:22.000 oder es als Wecker zu benutzen, es steht. 00:02:22.000 --> 00:02:24.000 Das ist recht einfach. 00:02:24.000 --> 00:02:26.000 Hinzukommt, 00:02:26.000 --> 00:02:28.000 dass wir manchmal Dinge auf dem Handy anschauen, 00:02:28.000 --> 00:02:30.000 die größer sind als das Telefon selbst. 00:02:30.000 --> 00:02:33.000 In dem Fall - wie hier, das ist eine Anwendung, die größer ist als das Display - 00:02:33.000 --> 00:02:35.000 kann uns die Form des Handys mitteilen: 00:02:35.000 --> 00:02:37.000 "Okay, hier rechts, außerhalb des Displays, ist noch mehr. 00:02:37.000 --> 00:02:39.000 Man kann es nicht sehen, aber es ist da." 00:02:39.000 --> 00:02:42.000 Das kann man fühlen, weil es an diesem Ende dicker ist. NOTE Paragraph 00:02:42.000 --> 00:02:45.000 Die Form war also die zweite Sache. 00:02:45.000 --> 00:02:48.000 Die dritte funktioniert auf einem anderen Level. 00:02:48.000 --> 00:02:51.000 Wir Menschen sind sozial, wir sind empathisch, 00:02:51.000 --> 00:02:53.000 und das ist großartig. 00:02:53.000 --> 00:02:56.000 Wäre das nicht eine Möglichkeit, Handys intuitiver zu gestalten? 00:02:56.000 --> 00:02:58.000 Denken Sie an einen Hamster in der Tasche. 00:02:58.000 --> 00:03:01.000 Nun, ich kann ihn fühlen. Er ist okay. Ich muss nicht extra nachsehen. 00:03:01.000 --> 00:03:04.000 Lassen Sie mich Ihnen das lebende Handy zeigen. 00:03:04.000 --> 00:03:07.000 Also, noch einmal, das Gehäuse in Handy-Form. 00:03:07.000 --> 00:03:10.000 Aber dieses hier hat einen Atem und einen Herzschlag 00:03:10.000 --> 00:03:12.000 und fühlt sich sehr organisch an. 00:03:12.000 --> 00:03:14.000 (Gelächter) 00:03:14.000 --> 00:03:16.000 Und man kann sehen, dass es jetzt entspannt ist. 00:03:16.000 --> 00:03:18.000 Oh, jetzt ein Anruf in Abwesenheit, ein neuer Anruf, 00:03:18.000 --> 00:03:20.000 vielleicht die neue Freundin. 00:03:20.000 --> 00:03:23.000 Sehr aufregend. 00:03:23.000 --> 00:03:25.000 Wie können wir es beruhigen? 00:03:25.000 --> 00:03:27.000 Man tätschelt es hinter den Ohren, 00:03:27.000 --> 00:03:30.000 und alles ist wieder in Ordnung. 00:03:30.000 --> 00:03:32.000 Das ist sehr intuitiv, und genau das wollen wir. NOTE Paragraph 00:03:32.000 --> 00:03:34.000 Was wir also gesehen haben, sind drei Wege, 00:03:34.000 --> 00:03:36.000 das Digitale für uns fassbar zu machen. 00:03:36.000 --> 00:03:38.000 Und ich glaube, dass die physische Darstellung 00:03:38.000 --> 00:03:40.000 ein guter Weg ist, dies zu tun. 00:03:40.000 --> 00:03:42.000 Hinter all dem steckt eine Forderung, 00:03:42.000 --> 00:03:44.000 nämlich dass 00:03:44.000 --> 00:03:47.000 der Mensch in Zukunft technischer, 00:03:47.000 --> 00:03:49.000 und, noch wichtiger, 00:03:49.000 --> 00:03:51.000 die Technik ein wenig menschlicher werden sollte. NOTE Paragraph 00:03:52.000 --> 00:03:54.000 (Applaus)