Bill McKibben Speaking at Power Shift 2011

At Powershift 2011, Bill McKibben gave a fiery speech about the climate movement, and outlines thoughts on 350.org's campaigns for 2011.

Schon gut, schon gut. Hört zu. Hört zu.

Sehr wenige Menschen können jemals sagen, dass sie am wichtigsten Ort sind an dem sie sein können

und an der wichtigsten Sache mitwirken, die sie machen können.

Das seid ihr, hier, jetzt.

Ihr seid die Bewegung, die wir brauchen, wenn wir in den wenigen Jahren, die wir noch haben, erfolgreich sein wollen.

Ihr habt bereits die Fertigkeiten. Ihr stellt die Verbindungen her. Und es gibt auch sonst niemanden, Ihr seid es.

Dies ist eine große Ehre und es ist auch eine schlimme Bürde. Es gibt sonst niemanden.

Die Wissenschaft ist der einfache Teil, düster aber einfach. 2010 war das wärmste Jahr der Aufzeichnungen. Und es war warm..

Wir waren einmal am Telefon mit unseren 350 Mitarbeiten in Pakistan, und einer sagte "Heute ist es hier draußen heiß",

und ich war überrascht, dass er das sagte, weil es normalerweise in Pakistan im Sommer heiß ist.

Er sagte nein, es ist wirklich sehr heiss. Wir haben gerade die neue historische Rekordmarke für Asien von 129 F/53.9C gesetzt.

Diese Art von Hitze lässt die Artkis abschmelzen. Diese Art von Hitze verursacht eine so starke Dürre in ganz Russland, dass der Kremel alle Getreideexporte gestoppt hat.

Diese Art von Hitze verursacht die Überflutungen, wegen denen immer noch 4 Millionen Menschen in ganz Pakistan obdachlos sind.

Es ist hart, es ist düster, aber die gute Nachricht ist, dass zumindest die Wissenschaft eindeutig ist.

Wir haben ein Zahl; 350 Teile pro Millionen. 350, die wichtigste Zahl auf Erden.

Wie es das NASA-Team im Januar 2008 ausdrückte, "jeder Wert in der Atmosphäre über 350 Teilchen pro Millionen

verträgt sich nicht mit der Erde, auf der sich eine Zivilisation entwickelte und an der das Leben auf der Erde angepasst ist.

Zu 350 Teilchen pro Millionen zurückzukehren wird sehr sehr schwierig. Es ist das schwerste, was Menschen jemals gemacht haben,

aber es macht keinen Sinn, sich darüber zu beklagen, weil es nur Physik und Chemie ist.

Das ist was wir machen müssen.

Aber wenn die wissenschaftliche Methode großartig funktioniert hat, unser Dilemma abzugrenzen,

hat die politische Methode schlecht gearbeitet, es zu lösen.

Denkt an unser eigenes Land, historisch gesehen die größte Quelle von CO2-Emissionen.

Letzten Sommer hat sich der Senat sogar geweigert, eine Abstimmung über die laue, moderate, zahme Klimagesetzesvorlage vorzunehmen, die ihm vorlag.

Letzte Woche hat der Kongress mit 248 zu 174 Stimmen für eine Resolution gestimmt, die aussagt, dass es die globale Erwärmung gar nicht gibt.

Es war eine der peinlichsten Abstimmungen, die es im Kongress jemals gab.

Sie glauben, dass sie, weil sie die Steuergesetze ändern können, auch die Naturgesetze ändern können, sie können das aber nicht.

Ich war wirklich überglücklich darüber, dass einige von euch letzte Woche in die Besucherränge hinaufgegangen sind, um sie zur Vernunft zu bringen.

Sogar das Weiße Hause. Vor zwei Wochen hat der Innenminister Ken Salazar, der vor zwei Jahren hier gesprochen hatte,

ein Schriftstück unterzeichnet, durch das 750 Millionen Tonnen Kohle unter staatlichen Ländereien in Wyoming für die Förderung freigegeben werden.

Dies ist gleichbedeutend mit der Eröffnung von 300 Kohlekraftwerken und ihrem Betrieb in einem Jahr. Es ist eine Schande.

Aber wisst ihr was? Wir verstehen die Physik und die Chemie politischer Macht.

In diesem Fall ist es nicht Kohlendioxid, das den Tag regiert: es ist Geld.

Viele von euch sind zum ersten Mal im District of Columbia und es sieht sauber und funkelnd aus.

Nein, diese Stadt ist so verschmutz wie Peking. Nur ist sie nicht durch Kohlenrauch sondern durch Geld verschmutzt.

Geld verzerrt unser politisches Leben, es verschleiert unsere Sicht, aber genau wie bei der Physik und der Chemie nutzt es nicht, sich darüber zu beklagen.

Wir wissen jetzt, was wir tun müssen und als erstes müssen wir eine Bewegung aufbauen.

Wir werden nie so viel Geld wie die Ölfirmen haben. Wir brauchen deshalb eine andere Währung, mit der wir arbeiten,

wir benötigen Körper , wir benötigen Kreativität, wir benötigen Seele.

350.org war wie ein Betatest für diese Bewegung. Es begann mit Jugendlichen hier bei Power Shift vor vier Jahren.

Es hat sich jetzt über den ganzen Planeten ausgebreitet. In den letzten beiden Jahren gab es 15.000 Demonstrationen in 189 Ländern.

CNN hat es als die am weitesten verbreitete politische Aktivität in der Geschichte unseres Planeten bezeichnet. Aber sie muss immer noch größer werden.

Am ersten Earth Day im Jahr 1970 waren 20 Millionen Amerikaner auf der Straße, einer von zehn Amerikanern.

Das ist die Art von Größe, die wir brauchen.

Und deshalb brauchen wir am 24. September eure Hilfe. Der 24. September ist der nächste große Aktionstag.

Wir nennen ihn Planet in Bewegung und in diesen 189 Ländern werden Menschen in Bewegung sein.

Viel davon wird auf Fahrrädern sein, weil Fahrräder eines der wenigen Werkzeuge sind, die sowhl von Reichen als auch Armen benutzt werden.

Wer hier kann mit dem Fahrrad fahren?

Alles klar, 24. September, ich kann gar nicht darauf warten, die Bilder zu sehen.

Wir werden nicht darauf warten, dass sich die Politiker bewegen, wir werden die Zukunft, die wir brauchen, selber gestalten.

Die Bewegung muss aber nixht nur größer werden, sie muss auch zielgerichteter und aggressiver werden.

Wisst ihr was? In Kopenhagen haben wir 117 Länder dazu gebracht, das 350 Ziel mit zu unterzeichnen.

Das war zwar gut, es waren aber die falschen 117 Länder. Es waren die ärmsten und anfälligsten Länder.

Die abhängingsten Länder, angeführt von unserem eigenen, waren noch nicht bereit, in den sauren Apfel zu beißen. Und das ist, woran wir arbeiten müssen.

Diese Arbeit, uns mit der Geldverschmutzung zu beschäftigen, diese Arbeit beginnt am Montag um 10 Uhr am Lafayette Platz,

gegenüber vom Weißen Haus und direkt neben einem Platz der US Handelskammer genannt wird.

Die Koch-Brüder sind hohe Gipfel der Korruption, aber die US Handelskammer ist der Everest dreckigen Geldes.

Sie prahl auf ihrer Webseite damit, der größte Lobbyist Washingtons zu sein.

Sie gibt tatsächlich mehr Geld für Lobbyarbeit aus, als die nächsten fünf Lobbyisten zusammengenommen.

Sie gab letztes Jahr mehr Geld für die Politik aus als das Republican National Committee und

das Democratic National Comittee zusammengenommen und 94% davon gingen an Klimaleugner.

Wir können ihr Geld nicht aufhalten, wir können ihnen aber ihre Glaubwürdigkeit nehmen. Sie behaupten, alle amerikanischen Firmen zu vertreten,

das stimmt aber gar nicht. 55% ihrer Einnahmen stammen von 16 Firmen.

Sie müssen nicht sagen, welche Firmen dies sind, es ist aber einfach, dies herauszufinden, in dem man sie dabei beobachtet, was sie machen.

Sie verbringen ihre Zeit mit Lobbyarbeit, die sicherstellen soll, dass der Planet sich so schnell wie er kann, erwärmt.

Letztes Jahr haben sie ein offizielles Schriftstück an die EPA geschickt, und sie aufgefordert, keine Aktivitäten gegen den Klimawandel einzuleiten, weil, wenn sich der Planet erwärmt -

die Menchen ihr Verhalten und ihre Physiologie anpassen könnten, um mit dem Problem fertig zu werden.

Ich weiß gar nicht, was das bedeuten soll, unsere Physiologie zu verändern. Kiemen wachsen lassen? Ich weiß es nicht.

Ich kann euch aber folgendes sagen: ich bin zu alt, um meine Physiologie zu verändern und ihr seht alle viel zu gut aus.

Ich werde aber mein Verhalten anpassen. Jeden Tag werde ich aufstehen und daran arbeiten, sie zu bekämpfen.

Zur Hölle, ich werde jede Nacht ins Bett gehen und versuchen im Traum auf neue Wege zum Kämpfen zu kommen.

Wir werden unser Verhalten schon anpassen. Wir werden unser Verhalten jetzt anpassen, um an jeder Front zu kämpfen.

Es tut mir leid, wenn sich das aggressiv anhört, aber soweit ist es gekommen.

Vor 22 Jahren habe ich das erste Buch über den Klimawandel geschrieben und ich durfte das alles mit ansehen,

und ich weiß, dass einfache Überzeugungsarbeit nicht ausreichen wird.

Wir müssen kämpfen. Wir müssen gewaltlos kämpfen und mit zivilem Ungehorsam.

Ihr werdet gleich von meinem Freund Tim DeChristopher hören und es gibt noch mehr,

wenn ihr euch aber auf diesen Weg begebt, müsst ihr eines sicherstellen: ihr müsst in euren Bemühungen so herüberkommen,

dass ihr nicht die Radikalen in diesem Kampf seid.

Die Radikalen sind die Menschen, die die Zusammensetzung unserer Atmosphäre grundsätzlich verändern.

Das ist das radikalste, was Menschen jemals getan haben.

Wir müssen auch mit Hilfe der Kunst und der Musik kämpfen. Nicht nur mit der Hälfte unseres Gehirns,das Balken - und

Kuchendiagramme mag, sonderb auch mit allen unseren Herzen und allen unseren Seelen.

Morgen oder heute Abend, müsst ihr hinter der Halle B heruntergehen und dabei Helfen, das Kunstwerk für Montagmorgen zu erstellen.

Wir müssen gemeinsam kämpfen. Wir benötigen eine einheitliche Stimme.

Dies ist der Grund, weshalb wir uns letzte Woche mit unseren Freunden von 1Sky zusammengeschlossen haben, um dieses größere, stärkere 350.org zu schaffen.

Wir müssen mit einer lauten Stimme sprechen, weil wir für eure Zukunft kämpfen.

Bisher haben wir die Temperatur der Erde um ein Grad erhöht und das hat zu allem geführt, was ich beschrieben habe: es hat das arktische Eis schmelzen lassen, es hat die Ozeane verändert.

Die Klimatologen sagen uns, dass wenn wir nicht sehr schnell und mutig handeln, aus diesem einen Grad bis zum Ende des Jahrhunderts fünf Grad werden.

Und wenn wir das tun, wird die Welt, die wir zurücklassen, eine ruinierte Welt sein.

Wir kämpfen nicht nur für uns selbst, wir kämpfen auch für die Schönheit dieser Welt.

Für kalte Forellenflüsse und dichte Fichtenwälder. Für kalten Nebel, der vom Pazifik aufsteigt und tiefen Schnee, der die Berge bedeckt.

Wir kämpfen für die ganze Schöpfung, die diesen Planeten mit uns teilt. Wir kennen die Hälfte der Arten auf der Erde nicht, die wir ausrotten.

Und natürlich kämpfen wir gemeinsam mit unsern Brüdern und Schwestern auf der ganzen Welt. Ihr habt die Bilder gesehen, während ich gesprochen habe: dies sind unsere Kameraden.

Die meisten dieser Menschen stammen - wie ihr sehen könnt - aus Gegenden, die das Problem nicht verursacht haben und trotzdem sind sie zu einer tiefen Verbundenheit mit uns bereit.

Das ist wirklich bewundernswert und es erlegt uns eine echte moralische Bürde auf.

Lasst euch nie von jemandem sagen, dass Umweltbewusstsein nur etwas für reiche weiße Leute ist.

Die meisten Menschen, mit den wir rund um den Globus zusammenarbeiten, sind arm und schwarz und braun und asiatisch und jung,

weil das die Zusammensetzung auf fast der ganzen Welt ist und sie machen sich genau so Sorgen um die Zukunft wie jeder andere.

Wir müssen endlich kämpfen, ohne eine Garantie zu haben, dass wir gewinnen werden.

Wir haben lange gewartet, anzufangen und unsere Gegner sind mächtig und wir wissen nicht, wie das alles ausgehen wird.

Wenn ihr wetten würdet, würdet ihr wahrscheinlich darauf wetten, dass wir verlieren werden weil es das ist, was bisher passiert ist. Aber diese Wette dürft ihr nicht platzieren.

Das einzige was ein moralisch bewusster Mensch tun kann, wenn das Schlimmste was jemals passieren kann, passiert, ist zu versuchen, diese Wahrscheinlichkeiten zu verändern.

Ich habe einen Großteil der letzten Jahre in Räumen auf der ganzen Welt mit großartigen Personen verbracht, von denen viele noch vor Ende dieses Jahrhunderts Flüchtlinge sein werden,

von denen einige durch den Klimawandel noch vor Ende dieses Jahrhunderts ihr Leben verloren haben werden.

Keine Garantie dafür, dass wir gewinnen werden, von ihnen aber eine umfassende Garantie dafür, dass wir mit allem, was wir haben, kämpfen werden.

Es ist für mich immer eine große Ehre, in diesen Räumen zu sein. Es ist die größte Ehre für mich, heute hier bei euch zu sein.

Keine Garantie dafür, dass wir gewinnen werden, wir werden aber Seite an Seite kämpfen, so lange wir dies müssen. Vielen Dank an euch alle.