Clay Shirky: Wie das Internet (eines Tages) die Regierung umformen wird
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0:00 - 0:02Ich möchte heute über etwas reden,
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0:02 - 0:05das die Open-Source-Gemeinschaft der Welt
über Demokratie lehren kann. -
0:05 - 0:07Doch zuerst eine kleine Einleitung.
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0:07 - 0:09Beginnen wir hier.
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0:09 - 0:12Das ist Martha Payne.
Martha ist eine 9-jährige Schottin, -
0:12 - 0:14die in der Region Argyll und Bute lebt.
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0:14 - 0:17Vor ein paar Monaten hat Payne
einen Blog über Essen gestartet -
0:17 - 0:20namens "Niemals Nachschlag"
und sie hat ihre Kamera -
0:20 - 0:22jeden Tag in die Schule mitgenommen,
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0:22 - 0:24um ihr Schulessen zu dokumentieren.
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0:24 - 0:26Finden Sie das Gemüse?
(Gelächter) -
0:26 - 0:30Und, wie das manchmal so passiert,
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0:30 - 0:32erlangte dieser Blog erst Dutzende von Lesern,
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0:32 - 0:34und dann Hunderte von Lesern,
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0:34 - 0:36und dann Tausende von Lesern,
als die Leute einschalteten -
0:36 - 0:38und ihr zuschauten, wie sie
ihre Schulessen bewertete, -
0:38 - 0:40einschließlich in meiner Lieblingskategorie
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0:40 - 0:43"im Essen gefundene Haare."
(Gelächter) -
0:43 - 0:47Das war was Neues. Das ist gut.
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0:47 - 0:50Und dann, gestern vor zwei Wochen,
hat sie das hier publiziert. -
0:50 - 0:52Ein Artikel mit dem Titel "Auf Wiedersehen."
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0:52 - 0:55Und sie sagte: "Es tut mir sehr leid,
euch das sagen zu müssen, aber -
0:55 - 0:58mein Schulleiter hat mich heute
aus der Klasse geholt und zu mir gesagt, -
0:58 - 1:01dass ich im Speisesaal keine Fotos mehr machen darf.
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1:01 - 1:03Ich hatte viel Spass bei dem,
was ich hier gemacht habe. -
1:03 - 1:06Danke fürs Lesen. Auf Wiedersehen."
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1:06 - 1:11Sie können sich vorstellen, was
als Nächstes passierte, nicht wahr?
(Gelächter) -
1:11 - 1:17Die Entrüstung war so rasch,
umfangreich, so einhellig, -
1:17 - 1:20dass der Schulrat von Argyll und Bute
noch am selben Tag -
1:20 - 1:21die Meinung änderte
und sagte: "Wir würden -
1:21 - 1:23niemals eine Neunjährige zensieren."
(Gelächter) -
1:23 - 1:26Außer, natürlich, heute morgen.
(Gelächter) -
1:26 - 1:30Und das wirft die Frage auf,
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1:30 - 1:32warum sie wohl dachten,
sie könnten durchkommen -
1:32 - 1:34mit sowas?
(Gelächter) -
1:34 - 1:39Und die Antwort ist, wegen der gesamten
bisherigen Menschheitsgeschichte. -
1:39 - 1:43(Gelächter)
Also, -
1:43 - 1:47was passiert, wenn ein Medium plötzlich
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1:47 - 1:50viele neue Ideen in Umlauf bringt?
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1:50 - 1:52Nun ist dies nicht nur
eine zeitgenössische Frage. -
1:52 - 1:54Das ist etwas, dem wir mehrmals
gegenübergestanden haben -
1:54 - 1:56während der letzten paar Jahrhunderte.
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1:56 - 1:58Als der Telegraph kam, war es klar
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1:58 - 2:00dass es die Nachrichten-Industrie
globalisieren würde. -
2:00 - 2:01Wohin würde das führen?
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2:01 - 2:05Nun, natürlich würde es
zum Weltfrieden führen. -
2:05 - 2:08Das Fernsehen, ein Medium,
das uns nicht nur zu hören erlaubte, -
2:08 - 2:11sondern zu sehen,
buchstäblich, was da ablief -
2:11 - 2:13anderswo in der Welt,
wozu würde das führen? -
2:13 - 2:15Weltfrieden.
(Lachen) -
2:15 - 2:16Das Telefon?
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2:16 - 2:19Sie haben es erraten:
Frieden in der Welt. -
2:19 - 2:24Tut mir leid für den Warnhinweis,
aber kein Weltfrieden. Noch nicht. -
2:24 - 2:26Sogar die Druckerpresse,
sogar die Druckmaschine -
2:26 - 2:29wurde als ein Werkzeug betrachtet,
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2:29 - 2:33das die katholische intellektuelle Hegemonie
in Europa durchsetzen würde. -
2:33 - 2:35Stattdessen bekamen wir Martin Luthers 95 Thesen,
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2:35 - 2:37die Reformation
und, Sie wissen schon, -
2:37 - 2:40den Dreißigjährigen Krieg. Nun gut,
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2:40 - 2:44was alle diese Vorhersagen
des Weltfriedens richtig erfasst hatten, -
2:44 - 2:47ist, dass wenn viele neue Ideen plötzlich
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2:47 - 2:49in Umlauf kommen,
sich die Gesellschaft verändert. -
2:49 - 2:53Was sie genau falsch verstanden,
war, was als Nächstes passiert. -
2:53 - 2:56Je mehr Ideen im Umlauf sind,
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2:56 - 3:00desto mehr Ideen gibt es,
denen jemand widersprechen kann. -
3:00 - 3:05Mehr Medien bedeutet immer mehr Streit.
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3:05 - 3:08Das passiert, wenn sich der Raum der Medien erweitert.
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3:08 - 3:11Und doch, wenn wir zurückblicken auf die Druckerpresse
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3:11 - 3:14in den frühen Jahren, dann finden
wir gut, was passiert ist. -
3:14 - 3:17Wir sind eine Pro-Druckerpresse-Gesellschaft.
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3:17 - 3:19Wie können wir also diese beiden Dinge so ausgleichen,
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3:19 - 3:22dass es zu mehr Streit führt,
aber wir denken, dass es gut war? -
3:22 - 3:25Und die Antwort, denke ich,
lässt sich in solchen Dingen finden. -
3:25 - 3:28Dies ist das Titelblatt von "Philosophical Transactions,"
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3:28 - 3:31der ersten wissenschaftlichen Zeitschrift, die jemals
in englischer Sprache veröffentlicht wurde -
3:31 - 3:33in der Mitte der 1600er Jahre
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3:33 - 3:34und sie entstand durch eine Gruppe von Menschen,
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3:34 - 3:36die sich "Die unsichtbare Akademie" nannte,
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3:36 - 3:38eine Gruppe von Naturphilosophen, die sich erst
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3:38 - 3:41später Wissenschaftler nannten,
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3:41 - 3:44und sie wollten die Art und Weise verbessern
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3:44 - 3:47wie Naturphilosophen miteinander argumentierten
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3:47 - 3:49und sie brauchten zwei Dinge dafür.
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3:49 - 3:52Sie brauchten Offenheit.
Sie mussten eine Norm kreieren, -
3:52 - 3:53die sagte: "Wenn du ein Experiment durchführst,
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3:53 - 3:56dann musst du nicht nur
deine Resultate veröffentlichen, -
3:56 - 3:58sondern auch wie du
das Experiment durchgeführt hast. -
3:58 - 4:00Wenn du uns nicht sagst, wie du es
gemacht hast, werden wir dir nicht vertrauen." -
4:00 - 4:03Aber das andere, was sie brauchten, war Tempo.
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4:03 - 4:05Sie mussten rasch synchronisieren,
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4:05 - 4:07was andere Naturphilosophen wussten.
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4:07 - 4:10Sonst konnte man nicht
die richtige Art von Diskussion führen. -
4:10 - 4:13Die Druckerpresse war eindeutig
das richtige Medium dafür, -
4:13 - 4:16aber das Buch war das falsche Werkzeug.
Es war zu langsam. -
4:16 - 4:19Und so erfanden sie
die wissenschaftliche Zeitschrift -
4:19 - 4:21als Weg, die Diskussionen
zu synchronisieren -
4:21 - 4:24über die gesamte Gemeinschaft
von Naturwissenschaftlern. -
4:24 - 4:28Die wissenschaftliche Revolution wurde
nicht von der Druckerpresse erschaffen. -
4:28 - 4:30Sie wurde von Wissenschaftlern entwickelt,
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4:30 - 4:32aber sie hätte nicht erschaffen werden können
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4:32 - 4:34ohne eine Druckmaschine als Werkzeug.
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4:34 - 4:36Und was ist mit uns?
Was ist mit unserer Generation -
4:36 - 4:38und unserer Medienrevolution im Internet?
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4:38 - 4:42Nun, Vorhersagen des Weltfriedens?
Vorhanden. (Gelächter) -
4:42 - 4:51Mehr Streit? Das verdient einen goldenen Stern.
(Gelächter) -
4:51 - 4:52(Gelächter)
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4:52 - 4:56Ich meine, YouTube ist dafür
eine wahre Goldgrube. (Gelächter) -
4:56 - 5:00Besser streiten?
Das ist die Frage. -
5:00 - 5:02Also studiere ich soziale Medien, was bedeutet,
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5:02 - 5:05in einer ersten Annäherung
beobachte ich Menschen beim streiten. -
5:05 - 5:09Und wenn ich eine Gruppe wählen müsste,
die meiner Meinung nach -
5:09 - 5:13unsere unsichtbare Akademie ist,
dann die Leute unserer Generation, -
5:13 - 5:16die diese Werkzeuge zu nehmen und
in ihren Dienst zu stellen versuchen, -
5:16 - 5:19nicht um mehr Diskussionen, sondern um
bessere Diskussionen führen zu können. -
5:19 - 5:21Ich würde die Open-Source-Programmierer wählen.
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5:21 - 5:24Programmieren ist eine Drei-Wege-Beziehung
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5:24 - 5:26zwischen einem Programmierer, einem Quellcode,
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5:26 - 5:28und dem Computer, auf dem
es laufen sollte, aber Computer -
5:28 - 5:33sind solch berühmt unflexible
Interpretierer von Anweisungen, -
5:33 - 5:37dass es außerordentlich
schwierig ist, einen Satz -
5:37 - 5:40von Anweisungen zu schreiben,
die der Computer ausführen kann, -
5:40 - 5:42auch wenn nur eine einzelne Person sie schreibt.
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5:42 - 5:44Sobald mehr als eine Person daran schreibt,
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5:44 - 5:47ist es sehr einfach für beliebige zwei Programmierer, gegenseitig die Arbeit
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5:47 - 5:50des anderen zu überschreiben,
wenn sie an derselben Datei arbeiten, -
5:50 - 5:52oder inkompatible Anweisungen zu senden,
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5:52 - 5:55an denen sich der Computer verschluckt,
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5:55 - 5:57und dieses Problem wächst
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5:57 - 6:00je mehr Programmierer beteiligt sind.
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6:00 - 6:04In erster Annäherung ist das Problem,
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6:04 - 6:06ein großes Softwareprojekt zu leiten, das Problem,
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6:06 - 6:10dieses soziale Chaos in Schach zu halten.
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6:10 - 6:12Nun, seit Jahrzehnten gibt es eine anerkannte Lösung
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6:12 - 6:14für dieses Problem, nämlich etwas namens
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6:14 - 6:16"Versionskontrollsystem",
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6:16 - 6:18und ein Versionskontrollsystem tut das,
was auf der Verpackung steht. -
6:18 - 6:22Es bietet eine kanonische Kopie der Software
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6:22 - 6:23irgendwo auf einem Server an.
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6:23 - 6:26Die einzigen Programmierer,
die sie ändern können, sind Leute, -
6:26 - 6:30denen spezifische Erlaubnis
zum Zugriff erteilt wurde, -
6:30 - 6:33und sie dürfen auch nur auf
die Unterabschnitte davon zugreifen, -
6:33 - 6:36für die sie die Änderungsberechtigung haben.
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6:36 - 6:39Und wenn Menschen Diagramme
der Versionskontrollsysteme zeichnen, -
6:39 - 6:41dann sehen die Diagramme immer etwa so aus.
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6:41 - 6:44Alles klar. Sie sehen aus wie Organigramme.
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6:44 - 6:46Und Sie müssen nicht zu genau hinschauen,
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6:46 - 6:49um die politischen Konsequenzen
eines solchen Systems zu sehen. -
6:49 - 6:54Dies ist Feudalismus: ein Besitzer, viele Arbeiter.
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6:54 - 6:57Nun, das ist gut für die kommerzielle Software-Industrie.
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6:57 - 7:02Das ist tatsächlich Microsoft Office.
Es ist Adobes Photoshop. -
7:02 - 7:05Die Firma besitzt die Software.
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7:05 - 7:08Die Programmierer kommen und gehen.
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7:08 - 7:11Aber es gab einen Programmierer, der entschied,
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7:11 - 7:14dass das nicht die beste Art der Arbeit war.
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7:14 - 7:15Das ist Linus Torvalds.
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7:15 - 7:17Torvalds ist der bekannteste
Open-Source-Programmierer, -
7:17 - 7:23Schöpfer von Linux, natürlich,
und Torvalds schaute sich die Art an, -
7:23 - 7:26wie sich die Open-Source-Bewegung
mit diesem Problem beschäftigt hatte. -
7:26 - 7:31Open-Source-Software, das Kernversprechen
der Open-Source-Lizenz ist, -
7:31 - 7:34dass Jeder Zugriff auf den vollständigen Quellcode haben sollte,
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7:34 - 7:38ständig, aber natürlich schafft gerade dies
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7:38 - 7:41die Drohung durch das Chaos,
das man verhindern muss, -
7:41 - 7:43um überhaupt etwas zum funktionieren zu bringen.
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7:43 - 7:45Deshalb hielten sich die meisten
Open-Source-Projekte die Nase zu -
7:45 - 7:48und benutzten die feudalen Managementsysteme.
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7:48 - 7:50Aber Torvalds sagte: "Nein, ich werde das nicht tun."
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7:50 - 7:54Sein Standpunkt zu diesem Thema war sehr klar.
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7:54 - 7:56Wenn du ein Werkzeug benutzt,
übernimmst du auch -
7:56 - 8:00die Führungsphilosophie, die in
dieses Werkzeug eingebettet ist, -
8:00 - 8:03und er war nicht bereit, etwas anzunehmen,
was nicht so funktionierte, -
8:03 - 8:05wie die Linuxgemeinde funktionierte.
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8:05 - 8:08Und um Ihnen ein Gefühl
dafür zu geben, wie riesig -
8:08 - 8:12eine solche Entscheidung war:
Dies ist eine Darstellung -
8:12 - 8:15der internen Abhängigkeiten
innerhalb von Linux, -
8:15 - 8:18innerhalb des Linux-Betriebssystems,
welche Untersysteme -
8:18 - 8:22des Programms sich auf welche anderen Untersysteme
verlassen, um arbeiten zu können. -
8:22 - 8:26Dies ist ein sehr komplizierter Prozess.
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8:26 - 8:29Dies ist ein enorm kompliziertes Programm,
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8:29 - 8:31und doch hat Torvalds das jahrelang
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8:31 - 8:35nicht mit automatisierten Werkzeugen gemacht,
sondern aus seinem Email-Postfach heraus. -
8:35 - 8:38Leute haben ihm buchstäblich Änderungen gemailt,
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8:38 - 8:42die sie vereinbart hatten,
und er hat sie von Hand zusammengefügt. -
8:42 - 8:46Und dann, nachdem er 15 Jahre Linux
beobachtet und herausgefunden hatte, -
8:46 - 8:49wie die Gemeinschaft funktioniert,
sagte er: "Ich glaube ich weiß, -
8:49 - 8:53wie ich ein Versionsverwaltungssystem
schreiben kann für unabhängige Menschen." -
8:53 - 8:59Und er nannte es "Git."
Git ist verteilte Versionskontrolle. -
8:59 - 9:02Es hat zwei große Unterschiede
-
9:02 - 9:04gegenüber herkömmlichen
Versionsverwaltungssystemen. -
9:04 - 9:08Der erste ist, dass sie das
philosophische Versprechen -
9:08 - 9:11von Open-Source lebt. Jeder,
der an einem Projekt arbeitet, -
9:11 - 9:15hat jederzeit Zugriff auf alle Quellcodes.
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9:15 - 9:17Und wenn Menschen Diagramme
vom Git-Workflow zeichnen, -
9:17 - 9:20dann benutzen sie Zeichnungen,
die so aussehen. -
9:20 - 9:22Und Sie müssen nicht verstehen,
was genau die Kreise -
9:22 - 9:26und Boxen und Pfeile bedeuten,
um zu sehen, dass dies ein weit -
9:26 - 9:29komplizierteres Verfahren
der Zusammenarbeit ist -
9:29 - 9:32als bei herkömmlichen
Versionskontrollsystemen. -
9:32 - 9:36Aber das ist auch das,
was das Chaos zurück bringt, -
9:36 - 9:39und das ist die zweite große Innovation von Git.
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9:39 - 9:43Dies ist ein Screenshot von GitHub,
dem wichtigsten Git-Hosting-Dienst, -
9:43 - 9:47und jedes Mal, wenn ein Programmierer Git benutzt,
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9:47 - 9:50um überhaupt irgendeine
wichtige Änderung vorzunehmen, -
9:50 - 9:53eine neue Datei anzulegen
oder eine bestehende zu ändern -
9:53 - 9:58oder zwei Dateien zusammenzuführen,
erstellt Git diese Art von Signatur. -
9:58 - 10:01Diese lange Zeichenfolge
aus Zahlen und Buchstaben hier -
10:01 - 10:06ist ein eindeutiger Bezeichner
für jede einzelne Änderung, -
10:06 - 10:09jedoch ohne irgendwelche zentrale Koordination.
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10:09 - 10:13Jedes Git-System erzeugt
diese Zahl auf dieselbe Weise, -
10:13 - 10:17was bedeutet, dass die Signatur direkt und
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10:17 - 10:20unfälschbar verknüpft ist
mit einer bestimmten Änderung. -
10:20 - 10:22Dies hat folgende Auswirkung:
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10:22 - 10:25Ein Programmierer in Edinburgh
und ein Programmierer in Entebbe -
10:25 - 10:29können beide dieselbe – eine Kopie
desselben Teils der Software erhalten. -
10:29 - 10:33Jeder von ihnen kann Änderungen vornehmen
und sie können sie zusammenführen -
10:33 - 10:36nach getaner Arbeit, auch wenn sie nichts von
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10:36 - 10:39der Existenz des jeweils anderen vorher wussten.
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10:39 - 10:42Dies ist Kooperation ohne Koordination.
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10:42 - 10:45Dies ist die große Veränderung.
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10:45 - 10:51Nun, ich sage Ihnen das alles nicht,
um Sie zu überzeugen, dass es großartig ist, -
10:51 - 10:54dass Open-Source-Programmierer
jetzt ein Werkzeug haben, -
10:54 - 10:57das die Philosophie ihrer Arbeitsweise unterstützt,
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10:57 - 10:59obwohl ich denke,
dass das toll ist. -
10:59 - 11:02Ich erzähle Ihnen all dies aufgrund dessen,
was es meiner Meinung nach für die Art, -
11:02 - 11:04wie Gemeinschaften
zusammenfinden, bedeutet. -
11:04 - 11:11Sobald Git Zusammenarbeit
ohne Koordination erlaubt, -
11:11 - 11:14sehen wir, wie sich Gemeinschaften bilden,
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11:14 - 11:18die enorm groß und komplex sind.
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11:18 - 11:20Dies ist ein Diagramm
der Ruby-Community. -
11:20 - 11:22Das ist eine Open-Source-Programmiersprache
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11:22 - 11:25und all die Verbindungen
zwischen den Leuten – -
11:25 - 11:27dies ist jetzt kein Software-Diagramm,
sondern ein Menschen-Diagramm, -
11:27 - 11:29alle die Verflechtungen
zwischen den Menschen, -
11:29 - 11:32die an diesem Projekt arbeiten —
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11:32 - 11:35und das sieht nicht aus wie ein Organigramm.
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11:35 - 11:38Das sieht aus wie ein Des-Organigramm, und doch
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11:38 - 11:41aus dieser Gemeinschaft heraus,
aber unter Einsatz dieser Werkzeuge, -
11:41 - 11:43können sie jetzt gemeinsam etwas erschaffen.
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11:43 - 11:47Es gibt also zwei gute Gründe zu glauben,
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11:47 - 11:51dass diese Art der Technik angewandt werden kann
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11:51 - 11:56auf Demokratien im Allgemeinen
und insbesondere auf das Recht. -
11:56 - 11:58Wenn Sie die Behauptung aufstellen, und zwar,
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11:58 - 12:01dass etwas im Internet gut
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12:01 - 12:03für die Demokratie sein wird,
dann erhalten Sie oft diese Reaktion. -
12:03 - 12:09(Musik)
(Gelächter) -
12:09 - 12:12"Redest du von der Sache
-
12:12 - 12:14mit den singenden Katzen?
Oder ist das diese Sache, -
12:14 - 12:17von der du denkst, dass sie
der Gesellschaft guttun wird?" -
12:17 - 12:19Dazu muss ich sagen,
es gibt hier dieses Ding -
12:19 - 12:22mit den singenden Katzen.
Sowas passiert immer. -
12:22 - 12:24Und damit meine ich nicht nur,
dass das immer mit dem Internet passiert. -
12:24 - 12:26Ich meine, dass das immer
mit Medien passiert, Punkt. -
12:26 - 12:29Es dauerte nicht lange nach dem Aufstieg
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12:29 - 12:31der kommerziellen Druckmaschine,
bevor jemand herausfand -
12:31 - 12:34dass erotische Romane
eine gute Idee waren.
(Gelächter) -
12:34 - 12:38Sie brauchen keinen wirtschaftlichen Anreiz,
um Bücher zu verkaufen, -
12:38 - 12:41lange bevor jemand sagt:
"Hey, weißt du was, ich wette, -
12:41 - 12:43dass Leute dafür bezahlen würden?"
(Gelächter) -
12:43 - 12:46Es dauerte weitere 150 Jahre, um überhaupt
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12:46 - 12:53an eine wissenschaftliche Zeitschrift zu denken, nicht wahr? Also – (Gelächter) (Beifall)
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12:53 - 12:56Also, der Einsatz der Druckerpresse durch die unsichtbare
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12:56 - 12:58Akademie um ein Wissenschaftsmagazin zu erstellen
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12:58 - 13:01war phänomenal wichtig,
aber es geschah nicht im Großen -
13:01 - 13:04und es geschah nicht schnell
und es geschah nicht rasch, -
13:04 - 13:07wenn Sie danach suchen,
wann die Veränderung genau eintritt, -
13:07 - 13:09dann müssen Sie an den Rändern suchen.
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13:09 - 13:15Nun, das Gesetz ist ebenfalls abhängigkeitsbezogen.
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13:15 - 13:18Dies ist ein Diagramm des US-Steuergesetzes,
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13:18 - 13:21und die Abhängigkeiten von einem Gesetz
zu anderen Gesetzen, -
13:21 - 13:24um die Gesamtwirkung zu erzielen.
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13:24 - 13:27Es gibt also das als Ort für Quellcodeverwaltung.
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13:27 - 13:29Aber es gibt auch die Tatsache,
dass Recht ein weiterer Ort ist, -
13:29 - 13:31an dem viele Meinungen im Umlauf sind,
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13:31 - 13:35aber sie müssen zu einer kanonischen Kopie
zusammengeführt werden. -
13:35 - 13:37Wenn Sie auf GitHub gehen und sich umschauen,
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13:37 - 13:40gibt es da Millionen und Abermillionen von Projekten,
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13:40 - 13:41fast alle sind Quellcode,
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13:41 - 13:44aber wenn man sich an den Rändern umsieht,
dann können Sie Leute sehen, -
13:44 - 13:46die mit den politischen Konsequenzen
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13:46 - 13:47eines solchen Systems experimentieren.
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13:47 - 13:49Jemand hat alle Wikileaked-Berichte
des US-Außenministeriums hochgeladen, -
13:49 - 13:51zusammen mit der notwendigen Software,
-
13:51 - 13:55um sie zu interpretieren,
einschließlich meiner Lieblingsbenutzung -
13:55 - 13:57der Cablegate-Berichte,
einem Werkzeug zum Erkennen -
13:57 - 14:00von natürlich vorkommenden Haiku
in US-Außenministeriumprosa. -
14:00 - 14:06(Gelächter)
-
14:06 - 14:09Richtig.
(Gelächter) -
14:09 - 14:12Der Senat von New York
hat etwas aufgebaut namens -
14:12 - 14:14Offene Legislatur, hat es
auch auf GitHub platziert, -
14:14 - 14:17wieder aus all den Gründen
der Aktualisierung und Fluidität. -
14:17 - 14:19Sie können hingehen und Ihren Senator
wählen und dann können Sie -
14:19 - 14:21eine Liste der Gesetze sehen,
die er gesponsert hat. -
14:21 - 14:25Jemand namens Divegeek hat
das Gesetzbuch von Utah hochgeladen, -
14:25 - 14:28die Gesetze des Staates Utah,
und sie haben sie dort hochgeladen, -
14:28 - 14:29nicht nur, um das Gesetz zu verbreiten,
-
14:29 - 14:32sondern mit der sehr interessanten Möglichkeit,
-
14:32 - 14:37dass das zur Weiterentwicklung
der Gesetzgebung genutzt werden könnte. -
14:37 - 14:41Jemand hat ein Werkzeug während
der Urheberrechtsdebatte angelegt, -
14:41 - 14:45letztes Jahr im Senat, und sagte:
"Es ist merkwürdig, dass Hollywood -
14:45 - 14:48mehr Zugang hat zum kanadischen Gesetzgeber
-
14:48 - 14:52als kanadische Staatsbürger.
Warum benutzen wir nicht GitHub -
14:52 - 14:56um ihnen zu zeigen, wie ein vom Bürger
entwickeltes Gesetz aussehen könnte?" -
14:56 - 15:00Und es enthält diesen
sehr eindrucksvollen Screenshot. -
15:00 - 15:03Dies nennt man ein "Diff",
dieses Ding hier rechts. -
15:03 - 15:06Dies zeigt Ihnen, bei Text,
der von vielen Leuten bearbeitet wird, -
15:06 - 15:08wenn eine Änderung vorgenommen wurde,
wer sie gemacht hat -
15:08 - 15:09und was genau die Änderung ist.
-
15:09 - 15:11Das Zeug in rot ist das Zeug,
das gelöscht wurde. -
15:11 - 15:13Das Zeug in grün ist das Zeug,
das hinzugefügt wurde. -
15:13 - 15:16Programmierer nehmen
diese Fähigkeit als gegeben an. -
15:16 - 15:19Keine Demokratie irgendwo
auf der Welt bietet diese Funktion -
15:19 - 15:23seinen Bürgern, weder für Rechtsvorschriften,
noch für Haushaltsbudgets, -
15:23 - 15:25obwohl das die Dinge sind,
die mit unserer Zustimmung -
15:25 - 15:29und mit unserem Geld gemacht werden.
-
15:29 - 15:32Nun, ich würde Ihnen gerne sagen,
dass die Tatsache, -
15:32 - 15:35dass die Open-Source-Programmierer eine kooperative
-
15:35 - 15:39Methode ausgearbeitet haben,
die in großem Maßstab verbreitet, -
15:39 - 15:42billig und in Übereinstimmung mit den Idealen
der Demokratie ist, ich würde Ihnen liebend gerne -
15:42 - 15:44sagen, dass, da diese Werkzeuge vorhanden sind,
-
15:44 - 15:49die Innovation unvermeidlich ist.
Aber so ist es nicht. -
15:49 - 15:52Teil des Problems ist natürlich
nur ein Mangel an Information. -
15:52 - 15:54Jemand hat auf Quora eine Frage gestellt, die lautet:
-
15:54 - 15:56"Warum ist es so, dass die Gesetzgeber keine
-
15:56 - 15:57verteilte Versionskontrolle benutzen?"
-
15:57 - 16:01Das war die grafische Antwort. (Gelächter)
-
16:01 - 16:03(Gelächter)
(Beifall) -
16:03 - 16:08Und das ist in der Tat Teil
des Problems, aber nur ein Teil. -
16:08 - 16:11Das größere Problem ist natürlich Macht.
-
16:11 - 16:14Die Leute, die mit Bürgerbeteiligung
experimentieren, haben keine -
16:14 - 16:17gesetzgebende Gewalt
und die Leute, die legislative -
16:17 - 16:21Gewalt haben, experimentieren
nicht mit Bürgerbeteiligung. -
16:21 - 16:22Sie experimentieren mit Offenheit.
-
16:22 - 16:24Es gibt keine Demokratie,
die ihren Namen Wert ist, -
16:24 - 16:27die keine Transparenzbewegung hat,
aber Transparenz ist Offenheit -
16:27 - 16:31in nur einer Richtung und
ein Armaturenbrett zu bekommen -
16:31 - 16:34ohne Lenkrad war noch nie das Kernversprechen,
-
16:34 - 16:37das eine Demokratie seinen Bürgern macht.
-
16:37 - 16:40Beachten Sie daher Folgendes.
-
16:40 - 16:42Das Ding, das die Meinungen von Martha Payne
-
16:42 - 16:46in die Öffentlichkeit gebracht hat,
war ein Stück Technik, -
16:46 - 16:50aber das Ding, das sie dort
gehalten hat, war politischer Wille. -
16:50 - 16:52Es war die Erwartung der Bürger
-
16:52 - 16:56dass sie nicht zensiert werden würde.
-
16:56 - 17:01Das ist jetzt der Zustand, in dem wir mit
diesen Zusammenarbeitswerkzeugen stecken. -
17:01 - 17:05Wir haben sie. Wir haben sie gesehen. Sie funktionieren.
-
17:05 - 17:06Können wir sie nutzen?
-
17:06 - 17:11Können wir die Techniken, die hier
funktioniert haben, darauf anwenden? -
17:11 - 17:15T.S. Eliot sagte einmal:
"Eines der bedeutendsten Dinge, -
17:15 - 17:17das einer Kultur passieren kann, ist,
-
17:17 - 17:21dass sie eine neue Form der Prosa erwerben."
-
17:21 - 17:23Ich denke, das ist falsch, aber –
(Gelächter) -
17:23 - 17:26ich denke, dass es für das Streiten stimmt. Nicht wahr?
-
17:26 - 17:30Etwas Bedeutsames,
das einer Kultur passieren kann, -
17:30 - 17:33ist, dass sie eine neue Streitkultur erwerben kann:
-
17:33 - 17:39Schwurgerichtsverfahren, Abstimmungen,
Peer-Review, jetzt das. Nicht wahr? -
17:39 - 17:42Eine neue Form der Diskussion ist
in unserer Lebenszeit erfunden worden, -
17:42 - 17:44in den letzten zehn Jahren genau genommen.
-
17:44 - 17:48Es ist groß, es ist verbreitet, es ist günstig
-
17:48 - 17:52und es ist kompatibel
mit den Idealen der Demokratie. -
17:52 - 17:54Jetzt ist die Frage für uns: Lassen wir es zu,
-
17:54 - 17:55dass die Programmierer das für sich behalten?
-
17:55 - 17:57Oder wollen wir versuchen, es zu nehmen
und es in unseren Dienst zu stellen -
17:57 - 17:59für die Gesellschaft als Ganzes?
-
17:59 - 18:02Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
(Beifall) -
18:02 - 18:06(Beifall)
-
18:06 - 18:11Vielen Dank. Vielen Dank.
(Beifall)
- Title:
- Clay Shirky: Wie das Internet (eines Tages) die Regierung umformen wird
- Speaker:
- Clay Shirky
- Description:
-
Die Open-Source-Welt hat gelernt, mit einer Flut von neuen, häufig divergierenden Ideen umzugehen, indem sie Dienste wie GitHub nutzt – warum können Regierungen das nicht auch? In dieser mitreissenden Rede zeigt Clay Shirky, wie Demokratien eine Lektion vom Internet lernen können, um nicht nur transparent zu sein, sondern auch um vom Wissen aller Bürger zu profitieren.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 18:32
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