Return to Video

Sarah Kay: Wenn ich eine Tochter haben sollte...

  • 0:00 - 0:03
    Wenn ich eine Tochter haben sollte,
  • 0:03 - 0:05
    wird sie mich an Plan B
  • 0:05 - 0:08
    statt Mama nennen,
  • 0:08 - 0:11
    da sie auf diesem Wege weiß, dass was immer auch passiert,
  • 0:11 - 0:14
    sie zumindest immer noch zu mir kommen kann.
  • 0:14 - 0:17
    Und ich werde ihr das Solarsystem auf den Rücken ihrer Hände malen,
  • 0:17 - 0:20
    damit sie das ganze Universum kennenlernen muss,
  • 0:20 - 0:23
    bevor sie sagen kann, "Oh, das kenne ich genauso wie meinen Handrücken."
  • 0:23 - 0:25
    Und sie wird lernen,
  • 0:25 - 0:28
    dass dieses Leben einen hart ins Gesicht trifft,
  • 0:28 - 0:31
    wartet bis du wieder aufrecht stehst, damit es dir dann in den Magen treten kann.
  • 0:31 - 0:33
    Aber die Luft aus dir herausgeschlagen zu bekommen,
  • 0:33 - 0:35
    ist der einzige Weg deine Lungen zu erinnern,
  • 0:35 - 0:37
    wie sehr sie den Geschmack von Luft mögen.
  • 0:37 - 0:39
    Es gibt hier Schmerzen,
  • 0:39 - 0:41
    die nicht mit einem Verband oder Gedicht geheilt werden können.
  • 0:41 - 0:43
    Wenn sie das erste Mal feststellt,
  • 0:43 - 0:45
    dass Wonder Woman nicht zu ihrer Rettung kommt,
  • 0:45 - 0:47
    werde ich sicherstellen, dass sie weiß,
  • 0:47 - 0:49
    dass sie den Umhang nicht ganz allein tragen muss.
  • 0:49 - 0:51
    Denn egal wie weit du die Finger streckst,
  • 0:51 - 0:53
    deine Hände werden immer zu klein sein
  • 0:53 - 0:55
    um all den Schmerz zu fangen, den du heilen möchtest.
  • 0:55 - 0:57
    Glaub mir, ich hab's versucht.
  • 0:57 - 0:59
    "Und, Kleine," werde ich ihr sagen,
  • 0:59 - 1:01
    "halte deine Nase nicht so hoch in die Luft.
  • 1:01 - 1:03
    Ich kenne den Trick; ich habe es eine Million Mal getan.
  • 1:03 - 1:05
    Du versuchst nur Rauch zu riechen
  • 1:05 - 1:08
    um ihn dann zu einem brennenden Haus zurück zu verfolgen,
  • 1:08 - 1:10
    damit du den Jungen finden kannst, der alles in dem Feuer verloren hat
  • 1:10 - 1:12
    und zu sehen, ob du ihn retten kannst.
  • 1:12 - 1:16
    Oder sonst den Jungen zu finden, der zu Beginn das Feuer gelegt hat,
  • 1:16 - 1:18
    um zu sehen, ob du ihn ändern kannst."
  • 1:18 - 1:20
    Aber ich weiß, sie wird sowieso,
  • 1:20 - 1:22
    also werde ich immer einen extra Vorrat
  • 1:22 - 1:24
    an Schokolade und Regenstiefeln in der Nähe haben,
  • 1:24 - 1:27
    denn es gibt keinen Herzschmerz, den Schokolade nicht heilen kann.
  • 1:28 - 1:30
    Okay, es gibt einige wenige Herzschmerzen, die Schokolade nicht heilen kann.
  • 1:30 - 1:32
    Aber dafür sind die Regenstiefel da.
  • 1:32 - 1:36
    Denn Regen wird alles wegwaschen, wenn du ihn lässt.
  • 1:36 - 1:38
    Ich möchte, dass sie die Welt
  • 1:38 - 1:40
    durch die Unterseite eines Glasbodenboots betrachtet,
  • 1:40 - 1:42
    dass sie durch ein Mikroskop
  • 1:42 - 1:44
    die Galaxien betrachtet, die
  • 1:44 - 1:46
    auf der Nadelspitze eines Menschengehirns existieren,
  • 1:46 - 1:48
    denn so hat es mich meine Mutter gelehrt.
  • 1:48 - 1:50
    Dass es Tage wie diese geben wird.
  • 1:50 - 1:53
    ♫ There'll be days like this, my momma said. ♫
  • 1:53 - 1:55
    Wenn du deine Hände aufhältst
  • 1:55 - 1:57
    und du Blasen und Verletzungen fängst;
  • 1:57 - 2:00
    wenn du aus dem Telefonhäuschen trittst und versuchst zu fliegen
  • 2:00 - 2:02
    und genau die Menschen, die du retten möchtest
  • 2:02 - 2:04
    sind die, die auf deinem Umhang stehen;
  • 2:04 - 2:06
    wenn deine Schuhe sich mit Regen füllen,
  • 2:06 - 2:08
    und du bis zu den Knien in Enttäuschungen stehst.
  • 2:08 - 2:11
    Und das sind genau die Tage, an denen du umso mehr Grund hast Danke zu sagen.
  • 2:11 - 2:13
    Denn es gibt nichts schöneres
  • 2:13 - 2:16
    als die Art wie das Meer niemals aufhört den Strand zu küssen,
  • 2:16 - 2:19
    egal wie oft er schon hinweg gespült wurde.
  • 2:19 - 2:22
    Du wirst darauf setzten etwas zu gewinnen, etwas zu verlieren
  • 2:22 - 2:24
    Du wirst etwas fangen
  • 2:24 - 2:26
    und wieder von vorne anfangen.
  • 2:26 - 2:29
    Und egal wieviele Landminen in einer Minute hoch gehen,
  • 2:29 - 2:31
    stell sicher, dass deine Gedanken bei
  • 2:31 - 2:33
    der Schönheit dieses seltsamen Ortes, den wir Leben nennen, landen.
  • 2:33 - 2:36
    Und Ja, auf der Skala von eins bis zu vertrauensselig,
  • 2:36 - 2:38
    bin ich ziemlich gutgläubig.
  • 2:38 - 2:41
    Aber ich möchte, dass sie weiß, dass diese Welt aus Zucker gemacht ist.
  • 2:41 - 2:43
    Sie fällt so leicht in sich zusammen,
  • 2:43 - 2:46
    aber habe keine Angst die Zunge rauszustrecken und sie zu schmecken.
  • 2:46 - 2:49
    "Schatz," werde ich ihr sagen, "deine Mutter ist jemand, der sich sorgt,
  • 2:49 - 2:51
    und dein Vater ist jemand, der kämpft,
  • 2:51 - 2:53
    und du bist das Mädchen mit den kleinen Händen und den großen Augen,
  • 2:53 - 2:55
    die niemals aufhört nach mehr zu fragen."
  • 2:55 - 2:57
    Denk daran, dass alle guten Dinge drei sind,
  • 2:57 - 2:59
    und auch alle schlechten Dinge.
  • 2:59 - 3:01
    Entschuldige dich immer, wenn du etwas falsch gemacht hast.
  • 3:01 - 3:03
    Aber entschuldige dich niemals,
  • 3:03 - 3:06
    für die Art wie deine Augen nicht aufhören wollen zu scheinen.
  • 3:06 - 3:09
    Deine Stimme ist leise, aber höre nie auf zu singen.
  • 3:09 - 3:11
    Und wenn sie dir schließlich Herzschmerz reichen,
  • 3:11 - 3:14
    wenn sie Krieg und Hass unter deine Tür schieben
  • 3:14 - 3:16
    und dir an Straßenecken Handzettel
  • 3:16 - 3:18
    über Zynismus und Niederlage anbieten,
  • 3:18 - 3:23
    sag ihnen, dass sie wirklich mal deine Mutter kennenlernen sollten.
  • 3:24 - 3:28
    Danke. Danke
  • 3:28 - 3:30
    (Applaus)
  • 3:30 - 3:32
    Danke
  • 3:32 - 3:35
    (Applaus)
  • 3:35 - 3:37
    Danke.
  • 3:37 - 3:39
    (Applaus)
  • 3:39 - 3:41
    Danke.
  • 3:41 - 3:45
    (Applaus)
  • 3:45 - 3:48
    Nun, ich möchte, dass Sie sich einen Moment Zeit nehmen
  • 3:48 - 3:50
    und ich möchte, dass Sie an drei Dinge denken,
  • 3:50 - 3:52
    von denen Sie wissen, dass sie wahr sind.
  • 3:52 - 3:54
    Sie können über alles was Sie wollen sein –
  • 3:54 - 3:56
    Technologie, Unterhaltung, Design,
  • 3:56 - 3:58
    Ihre Familie, was Sie zum Frühstück hatten.
  • 3:58 - 4:01
    Die einzige Regel ist, dass Sie nicht zu viel nachdenken.
  • 4:01 - 4:03
    Okay, fertig? Los.
  • 4:09 - 4:11
    Okay.
  • 4:11 - 4:13
    Hier sind nun die drei Dinge, von denen ich weiß, dass sie wahr sind.
  • 4:13 - 4:15
    Ich weiß, dass Jean-Luc Godard Recht hatte,
  • 4:15 - 4:17
    als er sagte, dass, "eine gute Geschichte
  • 4:17 - 4:19
    einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat,
  • 4:19 - 4:22
    aber nicht unbedingt in dieser Reihenfolge."
  • 4:22 - 4:25
    Ich weiß, dass ich unglaublich nervös und aufgeregt bin, hier oben zu sein,
  • 4:25 - 4:27
    was zu einem Großteil verhindert, dass ich cool bleibe.
  • 4:27 - 4:29
    (Gelächter)
  • 4:29 - 4:31
    Und ich weiß,
  • 4:31 - 4:33
    dass ich schon die ganze Woche darauf warte diesen Witz zu erzählen.
  • 4:33 - 4:35
    (Gelächter)
  • 4:35 - 4:38
    Warum wurde die Vogelscheuche zu TED eingeladen?
  • 4:38 - 4:41
    Weil Sie auf Ihrem Feld heraus stand.
  • 4:41 - 4:44
    (Gelächter)
  • 4:44 - 4:47
    Entschuldigung.
  • 4:47 - 4:50
    Okay, das sind also drei Dinge, von denen ich weiß, dass sie wahr sind.
  • 4:50 - 4:53
    Aber es gibt eine Menge Dinge, bei denen ich Probleme habe, sie zu verstehen.
  • 4:53 - 4:57
    Also schreibe ich Gedicht um Dinge herauszufinden.
  • 4:57 - 4:59
    Manchmal ist der einzige Weg, den ich kenne um etwas herauszufinden,
  • 4:59 - 5:01
    ein Gedicht zu schreiben.
  • 5:01 - 5:03
    Und manchmal komme ich zum Ende des Gedichts,
  • 5:03 - 5:05
    schaue zurück und denke, "Oh, darum geht es hier also."
  • 5:05 - 5:07
    Und manchmal komme ich zum Ende des Gedichts
  • 5:07 - 5:09
    und bin kein bisschen schlauer,
  • 5:09 - 5:11
    aber ich zumindest ein neues Gedicht daraus.
  • 5:11 - 5:14
    Gesprochene Poesie ist die Kunst Gedichte vorzutragen.
  • 5:14 - 5:16
    Ich erkläre den Menschen, dass es darum geht Gedichte zu schreiben,
  • 5:16 - 5:18
    die nicht nur auf dem Papier stehen wollen,
  • 5:18 - 5:21
    dass etwas in ihnen verlangt laut gehört zu
  • 5:21 - 5:23
    oder hautnah erlebt zu werden.
  • 5:23 - 5:25
    Als ich ein Studienanfänger auf der High School war,
  • 5:25 - 5:29
    war ich wie in wandelndes Pulverfass voller nervöser Hormone.
  • 5:29 - 5:31
    Ich war unterentwickelt
  • 5:31 - 5:33
    und übererregbar.
  • 5:33 - 5:35
    Und trotz meiner Angst
  • 5:35 - 5:37
    ich könnte zu lange angeschaut werden,
  • 5:37 - 5:40
    war ich fasziniert von der Idee der gesprochenen Poesie.
  • 5:40 - 5:43
    Ich hatte das Gefühl, dass meine zwei heimlichen Leidenschaften, Poesie und Theater,
  • 5:43 - 5:46
    sich zusammen getan hatten, ein Baby hatten,
  • 5:46 - 5:48
    ein Baby, das ich unbedingt kennenlernen wollte.
  • 5:48 - 5:50
    Also entschied ich mich es zu versuchen.
  • 5:50 - 5:52
    Mein ersten gesprochenes Gedicht,
  • 5:52 - 5:56
    vollgepackt mit all der Weisheit einer 14-jährigen,
  • 5:56 - 5:58
    war über die Ungerechtigkeit
  • 5:58 - 6:00
    als unweiblich betrachtet zu werden.
  • 6:00 - 6:02
    Das Gedicht war sehr zornig
  • 6:02 - 6:04
    und hauptsächlich übertrieben,
  • 6:04 - 6:07
    aber die gesprochene Poesie, die ich bis dahin gesehen hatte,
  • 6:07 - 6:09
    war hauptsächlich zornig,
  • 6:09 - 6:11
    also dachte ich, das es das war, was man von mir erwartete.
  • 6:11 - 6:13
    Das erste Mal, dass ich vorgetragen habe,
  • 6:13 - 6:16
    heulte und schrie das Publikum aus Teenagern ihre Sympathie
  • 6:16 - 6:19
    und als ich von der Bühne kam, zitterte ich.
  • 6:19 - 6:21
    Ich fühlte diese Berührung auf meiner Schulter
  • 6:21 - 6:23
    und ich drehte mich um und sah
  • 6:23 - 6:25
    dieses riesengroße Mädchen in einem Kapuzenpullover aus der Menge herauskommen.
  • 6:25 - 6:27
    Sie war vielleicht über 2,30 Meter groß
  • 6:27 - 6:29
    und sah aus als ob sie mich mit einer Hand verprügeln könnte,
  • 6:29 - 6:31
    aber stattdessen nickte sie mir zu
  • 6:31 - 6:34
    und sagte, "Hey, ich habe das wirklich gefühlt. Danke."
  • 6:34 - 6:36
    Und ein Blitz schlug ein.
  • 6:36 - 6:38
    Ich war Feuer und Flamme.
  • 6:38 - 6:41
    Ich entdeckte diese Bar in Manhattan's Lower East Side,
  • 6:41 - 6:44
    die einen wöchentlichen öffentlichen Poesie Veranstaltung hatten,
  • 6:44 - 6:47
    und meine verdutzten, aber unterstützenden Eltern fuhren mich
  • 6:47 - 6:50
    damit ich jedes bisschen an gesprochener Poesie aufsaugen konnte, das nur ging.
  • 6:50 - 6:53
    Ich bei mindestens eine Jahrzehnt die Jüngste,
  • 6:53 - 6:56
    aber irgendwie schien es den Dichtern beim Bowery Poetry Club
  • 6:56 - 6:59
    nichts auszumachen, dass eine 14-jährige da rumlief –
  • 6:59 - 7:01
    tatsächlich hießen sie mich Willkommen.
  • 7:01 - 7:03
    Hier war es, während ich diesen Dichtern zuhörte, die ihre Geschichten erzählten,
  • 7:03 - 7:06
    wo ich lernten, dass gesprochene Poesie nicht zornig sein musste,
  • 7:06 - 7:09
    sie konnte lustig sein, oder schmerzhaft
  • 7:09 - 7:11
    oder ernst oder albern.
  • 7:11 - 7:14
    Der Bowery Poetry Club wurde mein Klassenzimmer und mein Zuhause.
  • 7:14 - 7:16
    Die Dichter, die vortrugen,
  • 7:16 - 7:18
    ermutigten mich auch meine Geschichten zu erzählen.
  • 7:18 - 7:20
    Egal ob ich 14 war –
  • 7:20 - 7:23
    sie sagten mir, "Schreibe darüber 14 zu sein."
  • 7:23 - 7:25
    Also tat ich das und stand jede Woche verwundert da,
  • 7:25 - 7:28
    wenn diese brillianten, erwachsenen Dichter,
  • 7:28 - 7:30
    mit mir lachten, ihre Sympathie seufzten,
  • 7:30 - 7:33
    klatschten und mir sagten, "Hey, ich habe das auch gefühlt."
  • 7:34 - 7:37
    Ich kann meine Reise in die gesprochenen Poesie
  • 7:37 - 7:39
    in drei Schritte teilen.
  • 7:39 - 7:41
    Der erste Schritt, war der Moment, als ich sagte,
  • 7:41 - 7:43
    "Ich kann. Ich kann dies tun."
  • 7:43 - 7:45
    Und das verdanke ich einem Mädchen in einem Kapuzenpullover.
  • 7:45 - 7:47
    Schritt zwei, war der Moment, als ich sagte,
  • 7:47 - 7:49
    "Ich werde. Ich werde weitermachen.
  • 7:49 - 7:52
    Ich liebe das gesprochene Wort. Ich werde Woche um Woche wieder zurück kommen."
  • 7:52 - 7:54
    Und Schritt drei begann,
  • 7:54 - 7:56
    als mir bewusst wurde, das ich keine Gedichte schreiben musste, die zornig waren,
  • 7:56 - 7:58
    wenn ich es nicht war.
  • 7:58 - 8:00
    Es gab Dinge, die charakteristisch an mir waren
  • 8:00 - 8:03
    und je mehr ich mich auf diese Dinge konzentrierte,
  • 8:03 - 8:05
    desto seltsamer wurde meine Poesie,
  • 8:05 - 8:07
    aber desto mehr fühlte sich sich nach meiner an.
  • 8:07 - 8:10
    Es ist nicht nur das Sprichwort "Schreib, was du weißt."
  • 8:10 - 8:13
    es ist über das Zusammenspiel von Wissen und Erfahrungen,
  • 8:13 - 8:15
    die du bisher angesammelt hast,
  • 8:15 - 8:18
    um dir zu helfen die Dinge anzugehen, die du nicht kennst.
  • 8:18 - 8:20
    Ich benutze Poesie um mir durch Dinge hindurch zu helfen, die ich nicht verstehe,
  • 8:20 - 8:22
    aber ich fange jedes neue Gedicht an
  • 8:22 - 8:24
    mit einem Rucksack gefüllt
  • 8:24 - 8:26
    mit all jenem dem ich vorher begegnet bin.
  • 8:26 - 8:29
    Als ich auf die Universität kam, traf ich einen anderen Dichter
  • 8:29 - 8:32
    der meinen Glauben an den Zauber der gesprochenen Poesie teilte.
  • 8:32 - 8:34
    Tatsächlich, teilen Phil Kaye und ich
  • 8:34 - 8:37
    zufällig auch den gleichen Nachnamen.
  • 8:37 - 8:40
    Als ich auf der High School war, hatte ich Projekt V.O.I.C.E. ins Leben gerufen,
  • 8:40 - 8:43
    als eine Art meine Freunde zu ermuntern mit mir gesprochene Poesie zu machen.
  • 8:43 - 8:46
    Aber Phil und ich entschieden uns Projekt V.O.I.C.E. neu zu erfinden
  • 8:46 - 8:48
    und dieses Mal die Mission zu ändern
  • 8:48 - 8:51
    und das gesprochene Wort als einen Weg zu unterhalten,
  • 8:51 - 8:53
    zu bilden und zu inspirieren zu nutzen.
  • 8:53 - 8:55
    Wir blieben Vollzeit-Studenten, aber dazwischen reisten wir,
  • 8:55 - 8:57
    traten wir auf und unterrichteten
  • 8:57 - 9:00
    von Neunjährigen zu MFA Änwärtern,
  • 9:00 - 9:03
    von Kalifornien über Indiana und Indien
  • 9:03 - 9:06
    zu einer öffentlichen High School gerade mal die Straße vom Campus entlang.
  • 9:06 - 9:08
    Wieder und wieder sahen wir,
  • 9:08 - 9:10
    wie die gesprochene Poesie
  • 9:10 - 9:12
    Mauern niederreißt.
  • 9:12 - 9:14
    Aber manchmal geschieht es,
  • 9:14 - 9:16
    das Poesie wirklich unheimlich sein kann.
  • 9:16 - 9:18
    Manchmal geschieht es,
  • 9:18 - 9:21
    dass man Teenager austricksten muss, damit sie Gedichte schreiben.
  • 9:21 - 9:24
    Also schlug ich Listen vor. Jeder kann Listen schreiben.
  • 9:24 - 9:26
    Und die erste Liste, die ich aufgebe,
  • 9:26 - 9:29
    ist "10 Dinge, von denen ich weiß, das sie wahr sind."
  • 9:29 - 9:32
    Was dann passiert, und was sie auch entdecken würden, wenn
  • 9:32 - 9:34
    wir anfangen würden unsere Listen laut miteinander zu vergleichen.
  • 9:34 - 9:36
    An einem bestimmten Punkt, würden Sie erkennen,
  • 9:36 - 9:39
    dass jemand genau die gleiche Sache hat,
  • 9:39 - 9:41
    oder eine sehr ähnliche Sache,
  • 9:41 - 9:43
    zu einer Sache auf Ihrer Liste
  • 9:43 - 9:45
    Und jemand anderes
  • 9:45 - 9:48
    hat eine Sache, die das komplette Gegenteil von Ihrer ist.
  • 9:48 - 9:51
    Drittens, jemand hat etwas, von dem sie zuvor nicht einmal gehört hatten.
  • 9:51 - 9:54
    Und Viertens, jemand hat etwas, von dem Sie dachten, das Sie alles darüber wüssten,
  • 9:54 - 9:57
    aber sie stellen einen ganz neuen Blickwinkel darauf vor.
  • 9:57 - 10:00
    Und ich erzähle den Menschen, dass das ist wo große Geschichten anfangen –
  • 10:00 - 10:02
    diese vier Schnittpunkte
  • 10:02 - 10:04
    von Sachen, für die Sie Leidenschaft empfinden
  • 10:04 - 10:06
    und Sachen, für die andere sich engagieren.
  • 10:06 - 10:09
    Die meisten Menschen können mit dieser Aufgabe wirklich viel anfangen.
  • 10:09 - 10:12
    Aber einer meiner Schüler, eine Studienanfängerin namens Charlotte,
  • 10:12 - 10:14
    war nicht überzeugt.
  • 10:14 - 10:17
    Charlotte war sehr gut darin Listen zu schreiben, aber sie weigerte sich Gedichte zu schreiben.
  • 10:17 - 10:20
    "Miss." sagte sie, "Ich bin einfach nicht interessant.
  • 10:20 - 10:23
    Ich habe nichts Interessantes zu sagen."
  • 10:23 - 10:25
    Also gab ich ihr Liste um Liste auf,
  • 10:25 - 10:27
    und eines Tages gab ich ihr die Liste
  • 10:27 - 10:29
    "10 Dinge, die jetzt gelernt haben sollte" auf.
  • 10:29 - 10:31
    Nummer drei auf Charlottes Liste war,
  • 10:31 - 10:33
    "Ich sollte gelernt haben nicht für Männer
  • 10:33 - 10:35
    zu schwärmen, die dreimal so alt sind wie ich."
  • 10:35 - 10:37
    Ich fragte sie, was das bedeutete
  • 10:37 - 10:39
    und sie sagte, " Miss, es ist eine ziemlich lange Geschichte."
  • 10:39 - 10:42
    Und ich sagte, "Charlotte, das scheint mir ziemlich interessant zu sein."
  • 10:42 - 10:44
    Und so schrieb sie ihr erstes Gedicht,
  • 10:44 - 10:47
    ein Liebesgedicht, anderes als ich je eins gehört hatte.
  • 10:47 - 10:50
    Und so begann das Gedicht,
  • 10:50 - 10:52
    "Anderson Cooper ist ein umwerfender Mann."
  • 10:52 - 10:54
    (Gelächter)
  • 10:54 - 10:56
    "Hast du ihn auf 60 Minutes gesehen,
  • 10:56 - 10:58
    wie er Michael Phelps im Pool gejagt hat –
  • 10:58 - 11:00
    mit nichts als einer Badehose an –
  • 11:00 - 11:02
    in das Wasser eintauchend, entschlossen den Meister im Schwimmen zu besiegen?
  • 11:02 - 11:05
    Nach dem Kampf, schüttelte er sein nasses, wolkenweißes Haar
  • 11:05 - 11:07
    und sagte, 'Du bist ein Gott.'
  • 11:07 - 11:09
    Nein, Anderson, du bist der Gott."
  • 11:09 - 11:11
    (Gelächter)
  • 11:11 - 11:15
    (Applaus)
  • 11:15 - 11:18
    Nun, ich weiß die Regel Nummer eins um cool zu sein,
  • 11:18 - 11:20
    ist unbeeindruckt zu erscheinen,
  • 11:20 - 11:23
    niemals zuzugeben, dass etwas einem Angst macht
  • 11:23 - 11:25
    oder einen beeindruckt oder einen aufregt.
  • 11:25 - 11:27
    Jemand hat mir mal erzählt,
  • 11:27 - 11:29
    dass es ist, wie so durch das Leben zu laufen.
  • 11:29 - 11:31
    Sich selbst zu beschützen
  • 11:31 - 11:34
    vor all den unerwarteten Miserien oder Schmerzen, die vielleicht auftauchen.
  • 11:34 - 11:36
    Aber ich versuche so durch das Leben zu laufen.
  • 11:36 - 11:39
    Und ja, das heißt all diese Miseren und Schmerzen einfangen,
  • 11:39 - 11:42
    aber es heißt auch, dass wenn schöne, wundervolle Dinge
  • 11:42 - 11:44
    plötzlich vom Himmel regnen,
  • 11:44 - 11:46
    ich bereit bin sie aufzufangen.
  • 11:46 - 11:48
    Ich benutze gesprochene Worte um meinen Schülern zu helfen,
  • 11:48 - 11:50
    Wunder wieder zu entdecken,
  • 11:50 - 11:53
    ihren Instinkt zum cool und unbeeindruckt sein zu bekämpfen,
  • 11:53 - 11:56
    und stattdessen danach zu streben, an den Ereignissen in ihrer Umgebung Teil zu haben,
  • 11:56 - 11:59
    so dass sie neu interpretieren und etwas darauf erschaffen können.
  • 11:59 - 12:01
    Es ist nicht, dass ich denke, gesprochene Poesie
  • 12:01 - 12:03
    sei die ideale Kunstform.
  • 12:03 - 12:06
    Ich versuche immer, den richtigen Weg zu finden um jede Geschichte zu erzählen.
  • 12:06 - 12:09
    Neben meinen Gedichten, schreibe ich Musicals, mache ich Kurzfilme.
  • 12:09 - 12:11
    Aber ich unterrichte gesprochene Poesie
  • 12:11 - 12:13
    weil sie zugänglich ist.
  • 12:13 - 12:15
    Nicht jeder kann Musik lesen,
  • 12:15 - 12:17
    oder besitzt eine Kamera,
  • 12:17 - 12:19
    aber jeder kann auf irgendeine Weise kommunizieren,
  • 12:19 - 12:21
    und jeder hat Geschichten,
  • 12:21 - 12:23
    aus denen der Rest von uns etwas lernen kann.
  • 12:23 - 12:26
    Außerdem erlaubt die gesprochene Poesie unmittelbare Beziehungen.
  • 12:26 - 12:28
    Es ist nicht ungewöhnlich für Menschen, dass sie sich allein
  • 12:28 - 12:30
    oder von niemandem verstanden fühlen,
  • 12:30 - 12:32
    aber das gesprochene Wort zeigt auf,
  • 12:32 - 12:35
    dass wenn man die Fähigkeit hat sich selbst auszudrücken
  • 12:35 - 12:37
    und den Mut diese Geschichten und Meinungen kund zu tun,
  • 12:37 - 12:39
    man mit einem Raum voller Gleichgesinnter
  • 12:39 - 12:41
    oder einer Gemeinschaft, die zuhört
  • 12:41 - 12:43
    belohnt werden kann.
  • 12:43 - 12:45
    Vielleicht wird sich sogar ein riesengroßes Mädchen in einem
  • 12:45 - 12:47
    Kapuzenpullover dem anschließen, was man mitgeteilt hat.
  • 12:47 - 12:50
    Und das ist eine fantastische Erkenntnis, die man gewinnen kann,
  • 12:50 - 12:52
    ganz besonders, wenn man 14 ist.
  • 12:52 - 12:54
    Außerdem, sind heute mit YouTube,
  • 12:54 - 12:56
    die Verbindungen nicht einmal mehr auf den Raum in dem wir uns aufhalten beschränkt
  • 12:56 - 12:59
    Ich bin so glücklich, dass es dort ein Archiv von Auftritten gibt,
  • 12:59 - 13:01
    die ich meinen Schülern zeigen kann.
  • 13:01 - 13:03
    Es bietet für sie noch mehr Möglichkeiten
  • 13:03 - 13:06
    einen Dichter oder ein Gedicht zu finden,
  • 13:06 - 13:08
    mit dem sie sich identifizieren können.
  • 13:08 - 13:10
    Es ist verführerisch – wenn man das einmal erkannt hat –
  • 13:10 - 13:12
    es ist verführerisch immer das gleiche Gedicht zu schreiben,
  • 13:12 - 13:15
    oder immer die gleiche Geschichte zu erzählen, immer und immer wieder,
  • 13:15 - 13:17
    wenn man einmal erkannt hat, dass es einem Applaus bringt.
  • 13:17 - 13:20
    Es ist nicht genug, einfach beizubringen, dass man sich selbst ausdrücken kann,
  • 13:20 - 13:22
    man muss sich entwickeln und erforschen
  • 13:22 - 13:24
    und Risiken eingehen und sich selbst herausfordern.
  • 13:24 - 13:27
    Und das ist der dritte Schritt:
  • 13:27 - 13:29
    die Arbeit die man macht, mit dem spezifischen
  • 13:29 - 13:31
    Dingen anzureichern, die einen zu dem machen, was man ist,
  • 13:31 - 13:33
    selbst, wenn diese Dinge sich immer verändern.
  • 13:33 - 13:36
    Denn Schritt drei hört niemals auf.
  • 13:36 - 13:38
    Aber man kann den dritten Schritt nicht beginnen,
  • 13:38 - 13:41
    bevor man den ersten Schritt gemacht hat: Ich kann.
  • 13:41 - 13:43
    Ich reise viel, wenn ich unterrichte,
  • 13:43 - 13:46
    und ich bekomme nicht immer zu sehen wie meine Schüler ihren dritten Schritt erreichen,
  • 13:46 - 13:48
    aber ich hatte bei Charlotte das Glück,
  • 13:48 - 13:51
    bei ihr zu sehen, dass ihre Reise sich so entwickelte, wie sie es tat.
  • 13:51 - 13:53
    Ich sah sie erkennen,
  • 13:53 - 13:56
    dass sie Gedichte erschaffen kann, die nur Charlotte schreiben kann – in dem sie die Dinge,
  • 13:56 - 13:59
    in ihre Arbeit einflocht, von denen sie weiß, dass sie wahr sind –
  • 13:59 - 14:02
    über Augäpfel und Aufzüge und Dora – die Endeckerin.
  • 14:02 - 14:04
    Und ich versuche die Geschichten zu erzählen, die nur ich erzählen kann –
  • 14:04 - 14:06
    so wie diese Geschichte.
  • 14:06 - 14:09
    Ich habe lang nachgedacht über die beste Art diese Geschichte zu erzählen,
  • 14:09 - 14:11
    und mich gefragt, ob die beste Art
  • 14:11 - 14:13
    eine PowerPoint Präsentation oder ein Kurzfilm sein würde –
  • 14:13 - 14:15
    und wo genau der Anfang, die Mitte oder das Ende waren?
  • 14:15 - 14:18
    Und ich habe mich gefragt, ob ich zum Ende dieses Vortrags kommen würde
  • 14:18 - 14:21
    und es endlich herausgefunden haben würde, oder nicht.
  • 14:21 - 14:23
    Ich habe immer gedacht, dass mein Anfang im Bowery Poetry Club war,
  • 14:23 - 14:26
    aber es ist möglich, dass es schon viel früher war.
  • 14:26 - 14:28
    Als ich mich auf TED vorbereitete,
  • 14:28 - 14:30
    fand ich diese Seite in einem alten Tagebuch.
  • 14:30 - 14:34
    Ich denke der 54. Dezember sollte vermutlich der 24. sein.
  • 14:34 - 14:36
    Es ist klar, dass als ich ein Kind war,
  • 14:36 - 14:38
    ich bestimmt so durch das Leben ging.
  • 14:38 - 14:40
    Ich denke wir alle taten es.
  • 14:40 - 14:43
    Ich würde gerne anderen helfen dieses Staunen wieder zu entdecken –
  • 14:43 - 14:45
    sich damit wieder beschäftigen zu wollen, lernen zu wollen,
  • 14:45 - 14:47
    teilen zu wollen, was sie gelernt haben,
  • 14:47 - 14:49
    was sie herausgefunden haben, wahr zu sein
  • 14:49 - 14:51
    und was sie immer noch dabei sind herauszufinden.
  • 14:51 - 14:54
    Also möchte ich gerne mit diesem Gedicht schließen.
  • 14:54 - 14:57
    Als sie die Bombe auf Hiroshima warfen,
  • 14:57 - 15:00
    bildete die Explosion eine Mini-Supernova,
  • 15:00 - 15:03
    so dass alles Lebendige – Tier, Mensch oder Pflanze –
  • 15:03 - 15:05
    das mit den Strahlen dieser Sonne
  • 15:05 - 15:07
    in direkten Kontakt kam,
  • 15:07 - 15:09
    auf der Stelle zu Asche wurde.
  • 15:09 - 15:11
    Und was von der Stadt übrigblieb folgte bald.
  • 15:11 - 15:13
    Der langanhaltende Schaden von nuklearer Strahlung
  • 15:13 - 15:16
    verursachte, dass eine ganze Stadt und ihre Bevölkerung
  • 15:16 - 15:19
    zu Staub wurden.
  • 15:19 - 15:22
    Als ich geboren wurde, sagte meine Mutter, schaute ich mich ganzen Krankenhauszimmer um,
  • 15:22 - 15:26
    mit einem Blick der sagte, "Dies? Ich habe das vorher schon erlebt."
  • 15:26 - 15:28
    Sie sagt, ich habe alte Augen.
  • 15:28 - 15:31
    Als mein Opa Genji starb, war ich gerade fünf Jahre alt,
  • 15:31 - 15:33
    aber ich nahm meine Mutter an die Hand und sagte ihr,
  • 15:33 - 15:36
    "Gräm dich nicht, er kommt als Baby wieder."
  • 15:36 - 15:39
    Und doch, für jemanden, der das scheinbar schon alles erlebt hat,
  • 15:39 - 15:42
    habe ich immer noch nichts verstanden.
  • 15:42 - 15:45
    Meine Knie zittern immer noch jedes Mal wenn ich eine Bühne betrete.
  • 15:45 - 15:47
    Mein Selbstbewusstsein kann gemessen werden,
  • 15:47 - 15:49
    wie es teelöffelweise in meine Poesie gemischt ist,
  • 15:49 - 15:52
    und schmeckt immer noch seltsam in meinem Mund.
  • 15:52 - 15:55
    Aber in Hiroshima, wurden einige Menschen völlig ausgelöscht,
  • 15:55 - 15:58
    hinterließen nur eine Armbanduhr oder eine Tagebuchseite.
  • 15:58 - 16:01
    Also versuche ich es weiter, unabhängig davon, dass alle meine
  • 16:01 - 16:03
    Taschen mit meinen Hemmungen gefüllt sind,
  • 16:03 - 16:05
    und hoffe, dass ich eines Tages ein Gedicht schreiben werden,
  • 16:05 - 16:07
    das ich stolz in einer Museumsausstellung liegen lassen kann,
  • 16:07 - 16:09
    als einzigen Beweis dafür, dass ich existierte.
  • 16:09 - 16:11
    Meine Eltern haben mich Sarah genannt,
  • 16:11 - 16:13
    was ein biblischer Name ist.
  • 16:13 - 16:16
    In der ursprünglichen Geschichte erzählt Gott Sarah, dass sie etwas Unmögliches machen könne
  • 16:16 - 16:19
    und sie lachte,
  • 16:19 - 16:21
    denn die erste Sarah,
  • 16:21 - 16:23
    sie wusste nicht, was sie mit unmöglich anfangen sollte.
  • 16:23 - 16:26
    Und ich? Nun, ich weiß es auch nicht,
  • 16:26 - 16:28
    aber ich sehe das Unmögliche jeden Tag.
  • 16:28 - 16:31
    Unmöglich ist der Versuch, in dieser Welt Verbindungen zu suchen,
  • 16:31 - 16:33
    zu versuchen an anderen festzuhalten, während die Dinge um dich herum in die Luft fliegen,
  • 16:33 - 16:35
    wissend, dass sie während du sprichst,
  • 16:35 - 16:38
    nicht nur einfach darauf warten, dass sie dran – sie hören dir zu.
  • 16:38 - 16:40
    Sie fühlen genau was du fühlst,
  • 16:40 - 16:42
    zu gleichen Zeit wie du es fühlst.
  • 16:42 - 16:44
    Das ist es, was ich jedes Mal anstrebe, wenn ich meinen Mund öffne –
  • 16:44 - 16:46
    diese unmögliche Verbindung.
  • 16:46 - 16:49
    Da ist dieses Stück Mauer in Hiroshima
  • 16:49 - 16:52
    das von der Strahlung vollständig schwarz verbrannt ist.
  • 16:52 - 16:54
    Aber auf der vorderen Treppe, hat eine Person, die dort saß,
  • 16:54 - 16:56
    die Strahlen daran gehindert, den Stein zu treffen.
  • 16:56 - 16:58
    Das einzige was jetzt übrig geblieben ist,
  • 16:58 - 17:00
    ist ein permanenter Schatten an positivem Licht.
  • 17:00 - 17:02
    Nach der Atombombe,
  • 17:02 - 17:04
    sagten die Spezialisten, dass es 75 Jahre dauern würden
  • 17:04 - 17:07
    bis die strahlenverseuchte Erde der Stadt Hiroshima
  • 17:07 - 17:09
    jemals wieder etwas wachsen lassen würden.
  • 17:09 - 17:12
    Aber in diesem Frühling, sah man neue Knospen aus der Erde sprießen.
  • 17:12 - 17:14
    Wenn ich dich treffe, in diesem Moment,
  • 17:14 - 17:16
    bin ich nicht länger Teil deiner Zukunft,
  • 17:16 - 17:18
    ich beginne schnell Teil deiner Vergangenheit zu werden.
  • 17:18 - 17:21
    Aber in diesem Augenblick, werde ich deine Gegenwart teilen können.
  • 17:21 - 17:23
    Und du, du wirst meine teilen können.
  • 17:23 - 17:25
    Und das ist das größte Geschenk für alle.
  • 17:25 - 17:27
    Wenn du mir nun sagst, dass ich das Unmögliche schaffen kann,
  • 17:27 - 17:29
    dann lache dich vermutlich aus.
  • 17:29 - 17:31
    Ich weiß noch nicht, wie ich die Welt verändern kann,
  • 17:31 - 17:33
    weil ich darüber nicht so viel weiß –
  • 17:33 - 17:35
    und ich weiß auch nicht so viel über Reinkarnation,
  • 17:35 - 17:37
    aber wenn du mich hart genug zum Lachen bringst,
  • 17:37 - 17:40
    vergesse ich manchmal in welchem Jahrhundert ich bin.
  • 17:40 - 17:43
    Das ist nicht mein erstes Mal hier. Das ist nicht mein letztes Mal hier.
  • 17:43 - 17:45
    Dies sind nicht die letzten Worte, die ich sagen werde.
  • 17:45 - 17:48
    Aber nur für den Fall dass, gebe ich mein allerbestes
  • 17:48 - 17:51
    es dieses Mal richtig zu machen.
  • 17:51 - 17:53
    Vielen Dank.
  • 17:53 - 17:57
    (Applaus)
  • 17:57 - 17:59
    Vielen Dank.
  • 17:59 - 18:01
    (Applaus)
  • 18:01 - 18:03
    Vielen Dank.
  • 18:03 - 18:07
    (Applaus)
Title:
Sarah Kay: Wenn ich eine Tochter haben sollte...
Speaker:
Sarah Kay
Description:

"Wenn ich eine Tocher haben sollte, wird sie mich an Stelle von Mama Plan B nennen..." beginnt die Spoken Word Dichterin Sarah Kay, in einem Vortrag der bei TED2011 zwei Stehbeifälle inspirierte. Sie erzählt die Geschichte ihrer Metamorphose – von einem blauäugigen Teenager, der Gedichte in New Yorks's Bowery Poetry Club in sich aufsaugt zu einer Lehrerin, die durch das Projekt V.O.I.C.E. Kinder mit der Kraft des Selbstausdrucks verbindet – und die zwei atemberaubende Gedichte von "B" und "Hiroshima" vorträgt.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
18:08
Anja Lehmann added a translation

German subtitles

Revisions