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Zu viele Regeln am Arbeitsplatz sind hinderlich

  • 0:00 - 0:07
    Paul Krugman, Nobelpreisträger
    für Wirtschaftswissenschaften,
  • 0:07 - 0:12
    schrieb einmal: "Produktivität
    ist nicht alles, aber langfristig
  • 0:12 - 0:16
    ist sie beinahe alles."
  • 0:16 - 0:18
    Es ist also ernst.
  • 0:18 - 0:24
    Es gibt nicht so viele Dinge
    auf der Welt, die "beinahe alles" sind.
  • 0:24 - 0:32
    Produktivität ist der Hauptantrieb
    für den Wohlstand einer Gesellschaft.
  • 0:32 - 0:34
    Wir haben also ein Problem.
  • 0:34 - 0:37
    In den größten europäischen
    Volkswirtschaften
  • 0:37 - 0:40
    wuchs die Produktivität jährlich
    um fünf Prozent, und zwar
  • 0:40 - 0:43
    in den 50ern, den 60ern
    und den frühen 70ern.
  • 0:43 - 0:47
    Von '73 bis '83: drei Prozent jährlich.
  • 0:47 - 0:50
    Von '83 bis '95: zwei Prozent jährlich.
  • 0:50 - 0:55
    Seit 1995: weniger als 1% pro Jahr.
  • 0:55 - 0:58
    Derselbe Verlauf in Japan.
  • 0:58 - 1:01
    Derselbe Verlauf in den USA,
  • 1:01 - 1:06
    trotz einer kurzfristigen
    Erholung vor 15 Jahren,
  • 1:06 - 1:10
    trotz aller technologischen Innovationen
  • 1:10 - 1:12
    um uns herum: Das Internet,
  • 1:12 - 1:16
    die neuen Informations- und
    Kommunikationstechniken.
  • 1:16 - 1:21
    Wenn die Produktivität jährlich
    um drei Prozent wächst,
  • 1:21 - 1:25
    verdoppelt sich der Lebensstandard
    in jeder Generation.
  • 1:25 - 1:30
    Jeder Generation geht es doppelt
    so gut, wie ihren Eltern.
  • 1:31 - 1:34
    Wenn die Produktivität um
    1% pro Jahr wächst,
  • 1:34 - 1:38
    dauert es drei Generationen,
    um den Lebensstandard zu verdoppeln.
  • 1:38 - 1:43
    Und währenddessen wird es vielen Menschen
    weniger gut gehen, als ihren Eltern.
  • 1:44 - 1:46
    Sie werden weniger von allem haben:
  • 1:46 - 1:50
    Kleinere Dächer, oder vielleicht
    überhaupt kein Dach,
  • 1:51 - 1:57
    weniger Zugang zu Bildung,
    Vitaminen, Antibiotika, Impfungen --
  • 1:57 - 1:59
    einfach allem.
  • 2:00 - 2:06
    Denken Sie an alle Probleme, denen
    wir im Moment gegenüberstehen.
  • 2:06 - 2:09
    An alle.
  • 2:09 - 2:13
    Gut möglich, dass alle ihre Wurzeln
    in der Produktivitätskrise haben.
  • 2:15 - 2:17
    Warum also diese Krise?
  • 2:18 - 2:24
    Weil die Grundsätze von Effizienz
    und Effektivität
  • 2:24 - 2:29
    in Organisationen, im Management,
  • 2:29 - 2:33
    mittlerweile kontraproduktiv für
    die menschliche Anstrengung sind.
  • 2:34 - 2:38
    Überall, im öffentlichen
    Sektor, in Unternehmen,
  • 2:38 - 2:42
    bei Innovationen, Investitionen,
    dem Bestreben, besser arbeiten zu lernen.
  • 2:43 - 2:47
    Nehmen Sie nur die heilige
    Dreifaltigkeit der Effizienz:
  • 2:49 - 2:55
    Klarheit, Messbarkeit, Verantwortlichkeit.
  • 2:56 - 2:58
    Sie lassen die menschlichen
    Anstrengungen entgleisen.
  • 3:00 - 3:04
    Es gibt zwei Sichtweisen,
    zwei Beweismöglichkeiten.
  • 3:04 - 3:06
    Die eine, von mir bevorzugte,
  • 3:06 - 3:12
    ist strikt, elegant, schön -- Mathematik.
  • 3:13 - 3:16
    Aber die mathematische Vollvariante
    braucht ihre Zeit,
  • 3:16 - 3:18
    also verwende ich eine andere:
  • 3:18 - 3:20
    Den Blick auf einen Staffellauf.
  • 3:21 - 3:22
    Das werden wir heute tun.
  • 3:22 - 3:29
    Es ist ein wenig lebhafter, visueller
    und auch schneller -- es ist ein Rennen.
  • 3:30 - 3:31
    Hoffentlich schneller.
  • 3:31 - 3:32
    (Gelächter)
  • 3:32 - 3:37
    Weltmeisterschaftsfinale der Frauen.
  • 3:37 - 3:39
    Acht Teams im Finale.
  • 3:39 - 3:42
    Das schnellste Team kommt aus den USA.
  • 3:43 - 3:46
    Sie haben die schnellsten
    Frauen auf dieser Erde.
  • 3:46 - 3:49
    Sie sind die Favoriten für den Sieg.
  • 3:49 - 3:53
    Besonders, wenn man sie mit einem
    durchschnittlichen Team vergleicht,
  • 3:53 - 3:55
    wie dem aus Frankreich,
  • 3:55 - 3:56
    (Gelächter)
  • 3:56 - 4:01
    auf der Basis ihrer besten
    Leistungen im 100 Meter-Lauf.
  • 4:01 - 4:07
    Wenn man die Einzelzeiten
    der US-Läuferinnen addiert,
  • 4:07 - 4:14
    erreichen sie das Ziel 3,2 Meter
    vor dem französischen Team.
  • 4:14 - 4:17
    Und dieses Jahr ist das US-Team
    zudem noch in Bestform.
  • 4:18 - 4:20
    Auf der Basis ihrer
    besten Jahresleistungen
  • 4:20 - 4:25
    gehen sie 6,4 Meter vor dem
    französischen Team durchs Ziel,
  • 4:25 - 4:27
    jedenfalls rechnerisch.
  • 4:27 - 4:29
    Wir werden uns das Rennen ansehen.
  • 4:29 - 4:31
    Ab einem gewissen Punkt,
    gegen Ende, werden Sie sehen,
  • 4:31 - 4:38
    dass Torri Edwards,
    die 4. US-Läuferin, vorne liegt.
  • 4:38 - 4:44
    Nicht überraschend -- dieses Jahr war sie
    Goldmedaillengewinnerin über 100 Meter.
  • 4:44 - 4:49
    Und übrigens, Chryste Gaines,
    die zweite Läuferin im US-Team,
  • 4:49 - 4:52
    ist die schnellste Frau der Welt.
  • 4:52 - 4:57
    Es gibt also 3,2 -- Verzeihung --
    3,5 Milliarden Frauen auf der Welt.
  • 4:58 - 5:01
    Wo sind die beiden schnellsten?
    Im US-Team.
  • 5:01 - 5:04
    Und die zwei anderen Läuferinnen
    im US-Team sind auch nicht übel.
  • 5:04 - 5:06
    (Gelächter)
  • 5:06 - 5:11
    Es ist also klar: Das US-Team hat
    den Kampf um die Talente gewonnen.
  • 5:12 - 5:16
    Aber von hinten versucht,
    das durchschnittliche Team aufzuholen.
  • 5:16 - 5:18
    Sehen wir uns das Rennen an.
  • 5:18 - 5:41
    (Video: Französischer Sportkommentator
    berichtet über das Rennen)
  • 5:43 - 5:46
    (Video: Sportkommentar
    über das Rennen endet)
  • 6:10 - 6:12
    Yves Morieux: Was ist also passiert?
  • 6:12 - 6:16
    Nicht das schnellste Team hat gewonnen,
    sondern das langsamere.
  • 6:17 - 6:20
    Ich hoffe ja, dass Sie meine
    Recherchen zu schätzen wissen,
  • 6:20 - 6:25
    um Frankreich gut dastehen zu lassen.
  • 6:25 - 6:29
    (Gelächter)
  • 6:29 - 6:34
    Aber übertreiben wir nicht --
    Archäologie war auch nicht nötig.
  • 6:34 - 6:36
    (Gelächter)
  • 6:36 - 6:37
    Aber warum?
  • 6:37 - 6:39
    Aufgrund von Zusammenarbeit.
  • 6:39 - 6:41
    Wenn Sie diesen Satz hören:
  • 6:41 - 6:46
    "Aufgrund von Zusammenarbeit ist das Ganze
    mehr wert, als die Summe der Teile."
  • 6:46 - 6:49
    Das ist keine Dichtkunst,
    keine Philosophie.
  • 6:49 - 6:51
    Das ist Mathematik.
  • 6:51 - 6:54
    Die Träger des Stabes
    sind vielleicht langsamer,
  • 6:54 - 6:56
    aber ihr Stab ist schneller.
  • 6:57 - 6:58
    Das Wunder der Zusammenarbeit:
  • 6:59 - 7:04
    Sie vervielfacht Energie und Intelligenz
    der menschlichen Anstrengung.
  • 7:04 - 7:07
    Sie ist der Kern menschlicher Anstrengung:
  • 7:07 - 7:13
    Wie wir zusammenarbeiten, wie jede
    Anstrengung die anderer unterstützt.
  • 7:14 - 7:17
    Mit Zusammenarbeit können wir
    mehr mit weniger erreichen.
  • 7:18 - 7:23
    Was geschieht mit der Zusammenarbeit,
    wenn der Heilige Gral --
  • 7:23 - 7:26
    die Heilige Dreifaltigkeit sogar --
  • 7:26 - 7:32
    von Klarkeit, Messbarkeit,
    Verantwortlichkeit
  • 7:32 - 7:35
    erscheint?
  • 7:35 - 7:36
    Klarheit.
  • 7:36 - 7:41
    Managementberichte sind voll von
    Beschwerden über den Mangel an Klarheit.
  • 7:41 - 7:45
    Ordnungsmäßigkeitsprüfungen,
    Diagnosen von Beratern:
  • 7:46 - 7:51
    Wir brauchen mehr Klarheit,
    wir müssen Rollen und Prozesse klären.
  • 7:52 - 7:56
    Das ist so, als ob die Läuferinnen
    im Team sagen würden:
  • 7:56 - 8:02
    "Lass uns das klären -- wo genau
    beginnt meine Rolle und wo endet sie?
  • 8:03 - 8:08
    Soll ich nun 95, 96
    oder 97 ... Meter laufen?"
  • 8:08 - 8:10
    Das ist wichtig, lasst uns das klären.
  • 8:11 - 8:14
    Wenn Sie sagen 97,
    dann werden die Läuferinnen
  • 8:14 - 8:17
    den Stab nach 97 Metern fallen lassen,
    ob da nun jemand steht, oder nicht.
  • 8:19 - 8:20
    Verantwortlichkeit.
  • 8:21 - 8:25
    Wir versuchen ständig, die Verantwortung
  • 8:25 - 8:26
    jemandem in die Hand zu drücken.
  • 8:27 - 8:29
    Wer ist verantwortlich für diesen Prozess?
  • 8:29 - 8:32
    Wir benötigen einen Verantwortlichen
    für diesen Prozess.
  • 8:33 - 8:37
    Im Staffellauf ist die Weitergabe
    des Stabes enorm wichtig,
  • 8:37 - 8:41
    also benötigen wir jemanden,
    der für die Weitergabe verantwortlich ist.
  • 8:42 - 8:44
    Wir benötigen also zwischen Läuferinnen
  • 8:44 - 8:49
    einen zusätzlichen
    spezialisierten Athleten,
  • 8:49 - 8:53
    der glasklar nur die eine Aufgabe hat,
    den Stab von einer Läuferin zu übernehmen
  • 8:53 - 8:56
    und der nächsten Läuferin zu übergeben.
  • 8:56 - 8:59
    Wir benötigen zumindest zwei dieser Art.
  • 9:00 - 9:07
    Würden wir auf diese Weise gewinnen?
  • 9:08 - 9:10
    Das weiß ich nicht, aber ganz sicher
  • 9:10 - 9:13
    hätten wir eine klare Schnittstelle,
  • 9:13 - 9:16
    eine klare Verantwortlichkeit.
  • 9:16 - 9:18
    Wir wüßten, wer schuld ist.
  • 9:19 - 9:21
    Aber wir würden niemals gewinnen.
  • 9:21 - 9:26
    Wenn man darüber
    nachdenkt, verwenden wir
  • 9:26 - 9:30
    mehr Aufmerksamkeit herauszufinden,
    wer schuld am Scheitern ist,
  • 9:30 - 9:34
    als Umstände herzustellen,
    um erfolgreich zu sein.
  • 9:35 - 9:39
    Die ganze menschliche Intelligenz
    beim Organisationsaufbau --
  • 9:39 - 9:42
    über Strukturen, Prozesse, Systeme --
  • 9:42 - 9:43
    für welches wirkliche Ziel?
  • 9:44 - 9:47
    Um einen Schuldigen zu finden,
    wenn etwas schief geht.
  • 9:48 - 9:53
    Wir bauen Organisationen,
    die scheitern können,
  • 9:53 - 9:56
    aber auf regelkonforme Art und Weise,
  • 9:56 - 10:00
    mit einer klaren Verantwortlichkeit,
    wenn wir scheitern.
  • 10:00 - 10:04
    Und da sind wir ziemlich
    effektiv -- beim Scheitern.
  • 10:05 - 10:06
    Messbarkeit.
  • 10:07 - 10:08
    Was gemessen wird, wird getan.
  • 10:08 - 10:13
    Um den Stab weiterzugeben
    muss man es zur rechten Zeit,
  • 10:13 - 10:15
    mit der richtigen Hand und
    der richtigen Geschwindigkeit tun.
  • 10:15 - 10:18
    Um das zu tun, müssen Sie
    Energie in den Arm leiten.
  • 10:18 - 10:22
    Die Energie im Arm wird
    nicht in den Beinen sein.
  • 10:22 - 10:25
    Sie geht auf Kosten der
    messbaren Geschwindigkeit.
  • 10:25 - 10:29
    Sie müssen früh genug schreien,
    damit der nächste Läufer,
  • 10:29 - 10:32
    der den Stab übernehmen soll,
    bemerkt, dass Sie ankommen,
  • 10:32 - 10:35
    damit sich der nächste Läufer
    vorbereiten kann, Sie erwarten kann.
  • 10:35 - 10:38
    Aber Sie müssen laut schreien
  • 10:38 - 10:42
    und die Energie in Ihrem Hals,
  • 10:42 - 10:44
    wird nicht in Ihren Beinen sein.
  • 10:44 - 10:47
    Immerhin schreien da
    acht Menschen gleichzeitig.
  • 10:47 - 10:50
    Also müssen Sie die Stimme
    Ihres Kollegen erkennen.
  • 10:50 - 10:53
    Sie können nicht fragen: "Bist du das?"
  • 10:53 - 10:54
    Zu spät!
  • 10:54 - 10:55
    (Gelächter)
  • 10:55 - 11:00
    Sehen wir uns also
    das Rennen in Zeitlupe an
  • 11:00 - 11:03
    und konzentrieren wir uns
    auf die dritte Läuferin.
  • 11:03 - 11:07
    Sehen Sie, wie sie ihre Leistung aufteilt,
  • 11:07 - 11:11
    ihre Energie, ihre Aufmerksamkeit.
  • 11:11 - 11:14
    Nicht nur in den Beinen -- das wäre
    super für ihre Geschwindigkeit --
  • 11:14 - 11:18
    sondern auch im Hals, Arm, Auge, Gehirn.
  • 11:18 - 11:20
    In welchen Beinen liegt der Unterschied?
  • 11:20 - 11:23
    In den Beinen der nächsten Läuferin.
  • 11:23 - 11:26
    Wenn die nächste Läuferin
    superschnell läuft,
  • 11:26 - 11:28
    liegt das an ihrer Superanstrengung,
  • 11:28 - 11:31
    oder daran, wie die dritte Läuferin
    den Stab übergeben hat?
  • 11:31 - 11:35
    Es gibt keine Metrik der Welt,
    die uns diese Antwort liefert.
  • 11:36 - 11:41
    Und wenn wir die Menschen für ihre
    messbaren Leistungen belohnen,
  • 11:41 - 11:44
    dann werden sie ihre Energie,
    ihre Aufmerksamkeit, ihr Blut
  • 11:44 - 11:47
    darauf lenken, was gemessen
    wird -- in ihre Beine.
  • 11:47 - 11:50
    Und der Stab wird fallen
    und langsamer werden.
  • 11:50 - 11:52
    Zusammenarbeit bedeutet
    nicht Superanstrengung,
  • 11:52 - 11:54
    es geht um die Verteilung der Anstrengung.
  • 11:55 - 11:57
    Es ist riskant,
  • 11:57 - 12:01
    weil man damit den ultimativen Schutz
  • 12:01 - 12:07
    durch die objektive Messbarkeit
    von Einzelleistungen opfert.
  • 12:09 - 12:12
    Es bedeutet einen Superunterschied
    in der Leistung anderer zu erzeugen --
  • 12:12 - 12:14
    an denen wir gemessen werden.
  • 12:15 - 12:17
    Zusammenarbeit ist dann etwas für Dumme.
  • 12:18 - 12:20
    Und Menschen sind nicht dumm,
    sie arbeiten nicht zusammen.
  • 12:21 - 12:26
    Klarheit, Verantwortlichkeit und
    Messbarkeit waren in Ordnung,
  • 12:26 - 12:28
    als die Welt noch einfacher war.
  • 12:29 - 12:32
    Aber das Geschäftsleben ist
    viel komplexer geworden.
  • 12:32 - 12:34
    Mit meinem Team haben wir
  • 12:34 - 12:37
    die Entwicklung der Komplexität gemessen.
  • 12:37 - 12:43
    Es ist heute viel anspruchsvoller,
    Kunden zu gewinnen und zu halten,
  • 12:43 - 12:46
    globale Wettbewerbsvorteile aufzubauen,
  • 12:46 - 12:48
    Wertschöpfung zu schaffen.
  • 12:49 - 12:51
    Und je komplexer das Geschäft wird,
  • 12:51 - 12:57
    desto mehr -- im Namen von Klarheit,
    Verantwortlichkeit, Messbarkeit --
  • 12:57 - 13:00
    vervielfachen wir Strukturen,
    Prozesse, Systeme.
  • 13:01 - 13:06
    Dieses Streben nach Klarheit und
    Verantwortlichkeit treibt
  • 13:06 - 13:11
    eine kontraproduktive Vervielfachung von
    Schnittstellen, Verbindungsbüros,
  • 13:11 - 13:16
    Koordinatoren, die nicht nur Menschen und
    Ressourcen mobilisieren,
  • 13:16 - 13:19
    sondern auch Hindernisse aufbauen.
  • 13:19 - 13:24
    Und je komplizierter die Organisation ist,
  • 13:24 - 13:28
    desto schwieriger ist es zu
    verstehen, was wirklich vorgeht.
  • 13:28 - 13:33
    Wir benötigen Zusammenfassungen,
    Vertreter, Berichte,
  • 13:33 - 13:36
    Schlüsselkennzahlen, Metriken.
  • 13:36 - 13:41
    Also stecken die Menschen ihre
    ganze Energie in das, was messbar ist,
  • 13:41 - 13:43
    statt in die Zusammenarbeit.
  • 13:43 - 13:46
    Weil die Leistungen zurückgehen,
  • 13:46 - 13:49
    fügen wir noch mehr Strukturen,
    Prozesse und Systeme hinzu.
  • 13:49 - 13:52
    Menschen verbringen ihre
    Zeit in Besprechungen,
  • 13:52 - 13:56
    sie schreiben Berichte, die sie
    aufbauen, rückbauen und umbauen.
  • 13:56 - 14:00
    Auf der Basis unserer Analysen verbringen
    Teams in diesen Organisationen
  • 14:00 - 14:06
    zwischen 40 und 80 Prozent ihrer
    Zeit mit Zeitverschwendung,
  • 14:06 - 14:10
    aber sie arbeiten immer
    härter, länger und länger,
  • 14:10 - 14:13
    an weniger und weniger
    wertschöpfenden Aktivitäten.
  • 14:14 - 14:17
    Das ist es, was Produktivität vernichtet,
  • 14:17 - 14:19
    was Menschen bei der Arbeit leiden läßt.
  • 14:19 - 14:24
    Unsere Unternehmen verschwenden
    die menschliche Intelligenz.
  • 14:24 - 14:27
    Sie haben sich gegen
    die menschlichen Anstrengungen gekehrt.
  • 14:29 - 14:32
    Wenn Menschen nicht zusammenarbeiten,
  • 14:32 - 14:36
    schieben Sie es nicht auf die Einstellung,
    die Mentalität, den Charakter --
  • 14:36 - 14:39
    sehen Sie sich die Arbeitssituation an.
  • 14:39 - 14:43
    Liegt es wirklich im persönlichen
    Interesse, zusammenzuarbeiten --
  • 14:43 - 14:47
    oder nicht, wenn sie durch Zusammenarbeit
    individuell schlechter dran sind?
  • 14:48 - 14:50
    Warum sollten sie kooperieren?
  • 14:50 - 14:54
    Wenn wir den Charakter
    zum Schuldigen erklären,
  • 14:54 - 15:00
    und nicht Klarheit,
    Verantwortlichkeit, Messbarkeit --
  • 15:00 - 15:06
    werden wir nicht nur ineffektiver,
    sondern auch ungerechter.
  • 15:06 - 15:08
    Wir müssen Organisationen schaffen,
  • 15:08 - 15:13
    in denen es für die Menschen individuell
    von Vorteil ist, zusammenzuarbeiten.
  • 15:13 - 15:18
    Entfernen Sie die Schnittstellen,
    die Verbindungsbüros --
  • 15:18 - 15:22
    all diese komplizierten
    Koordinationsstrukturen.
  • 15:22 - 15:26
    Suchen Sie nicht nach Klarheit,
    verwenden Sie Unschärfen.
  • 15:26 - 15:29
    Unschärfen greifen ineinander.
  • 15:29 - 15:34
    Entfernen Sie die meisten quantitativen
    Metriken der Leistungsmessung.
  • 15:34 - 15:36
    Beschleunigen Sie das "was".
  • 15:36 - 15:39
    Sehen Sie sich die
    Zusammenarbeit an, das "wie".
  • 15:39 - 15:41
    Wie gaben Sie den Stab weiter?
  • 15:41 - 15:44
    Haben Sie ihn geworfen oder
    effektiv weitergegeben?
  • 15:47 - 15:53
    Habe ich meine Energie
    in das Messbare gelegt --
  • 15:53 - 15:57
    meine Beine, meine Geschwindigkeit --
    oder in die Weitergabe des Stabs?
  • 15:57 - 16:01
    Sie als Führungskräfte, als Manager,
  • 16:01 - 16:07
    ist es bei Ihnen individuell von Vorteil,
    wenn Menschen zusammenarbeiten?
  • 16:08 - 16:11
    Die Zukunft unserer Organisationen,
  • 16:11 - 16:15
    unserer Unternehmen, unser Gesellschaften
  • 16:15 - 16:20
    hängt an Ihren Antworten zu diesen Fragen.
  • 16:21 - 16:22
    Ich danke Ihnen.
  • 16:22 - 16:26
    (Applaus)
Title:
Zu viele Regeln am Arbeitsplatz sind hinderlich
Speaker:
Yves Morieux
Description:

Die moderne Arbeitswelt -- vom Kellnern über Zahlenanalyse bis hin zum Erfinden neuer Produkte -- dreht sich täglich um vollkommen neue Probleme, die flexibel auf vollkommen neue Art gelöst werden müssen. Zu oft allerdings, wie Yves Morieux in diesem aufschlussreichen Vortrag zeigt, hält uns die Überlastung durch Prozesse, Genehmigungsläufe und interne Metriken davon ab, die beste Leistung zu erbringen. Er bietet einen neuen Denkansatz an, um die Arbeit zu betrachten -- als Zusammenarbeit und nicht als Wettbewerb.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:38

German subtitles

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