Ein hai-abweisender Neoprenanzug (anders als Sie denken)
-
0:01 - 0:03Wissenschaftliche Durchbrüche,
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0:03 - 0:05die Leben retten können,
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0:05 - 0:07liegen manchmal direkt vor unserer Nase
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0:07 - 0:09und warten auf ihre Entdeckung:
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0:09 - 0:15Als gesammelte Fülle an Anekdoten
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0:15 - 0:16oder als lange erprobte Anpassungen,
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0:16 - 0:20die wir in der Natur beobachten können.
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0:20 - 0:22Wissenschaft beginnt mit Beobachtung.
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0:22 - 0:24Doch die Kunst dabei ist,
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0:24 - 0:26Muster und Merkmale zu erkennen,
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0:26 - 0:29die wir oft als Irrtum oder Zufall abtun.
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0:29 - 0:33Wir müssen sie isoliert betrachten
und wissenschaftlich testen. -
0:33 - 0:37Die Ergebnisse werden uns oft überraschen.
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0:37 - 0:40Westaustralien hatte ein Problem
mit Haiangriffen -
0:40 - 0:42in den letzten drei Jahren.
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0:42 - 0:45Tragischerweise kam es dabei
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0:45 - 0:49zu fünf tödlichen Haiangriffen
in nur zehn Monaten. -
0:49 - 0:51Jedoch ist Westaustralien
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0:51 - 0:53damit nicht alleine:
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0:53 - 0:54Haiangriffe auf Menschen
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0:54 - 0:56nehmen weltweit stark zu.
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0:56 - 0:59Es ist also nicht überraschend,
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0:59 - 1:00dass im Juli dieses Jahres
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1:00 - 1:03Shark Attack Mitigation Systems
[Haiangriffs-Reduktionssysteme] -
1:03 - 1:06zusammen mit dem Meeresinstitut
der Universität Westaustraliens -
1:06 - 1:08etwas ankündigte, das die Aufmerksamkeit
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1:08 - 1:10der Medien und der Meeresnutzer weltweit
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1:10 - 1:12auf sich zog:
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1:12 - 1:14Die Enwicklung einer Technik,
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1:14 - 1:18um das Risiko von Haiangriffen
zu reduzieren. -
1:18 - 1:20Grundlage dafür ist
das Sehvermögen der Haie. -
1:20 - 1:22Ich erzähle Ihnen heute
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1:22 - 1:24von der Geschichte dieser Entdeckung,
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1:24 - 1:26aber auch von der Erkenntnis,
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1:26 - 1:29dass Forschung als Übersetzer
ebenso wertvoll -
1:29 - 1:31wie als Grundlage für Erfinder sein kann.
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1:31 - 1:33Als das Projekt vor drei Jahren anfing,
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1:33 - 1:36hatte es erst kurz zuvor die ersten
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1:36 - 1:41zwei tödlichen Haiangriffe
in Westaustralien gegeben. -
1:42 - 1:44Zufällig hatte ich einige Zeit vorher,
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1:44 - 1:47mit Harry Butler zu Abend gegessen.
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1:47 - 1:51Butler, den viele Australier
als Naturforscher kennen, -
1:51 - 1:53hat viel Zeit im Meeresumfeld verbracht.
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1:53 - 1:55Man könnte ihn auch den Vorgänger
-
1:55 - 1:57des verstorbenen Steve Irwin nennen.
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1:57 - 1:59Als ich Butler fragte,
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1:59 - 2:01wie sich das Problem
vielleicht lösen ließe, -
2:01 - 2:03überraschte mich seine Antwort sehr:
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2:03 - 2:06"Nimm einen Neoprenanzug mit Bienenmuster,
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2:06 - 2:08schwarz mit gelben Streifen.
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2:08 - 2:10Dadurch imitierst du das Abschrecksystem
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2:10 - 2:12der meisten Meeresbewohner."
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2:12 - 2:15Ich dachte nicht viel darüber nach,
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2:15 - 2:18bis die nächsten drei
tödlichen Haiangriffe passierten. -
2:18 - 2:21Doch dann dachte ich, dass an der Idee
vielleicht etwas dran war. -
2:21 - 2:24Ich suchte also im Internet diesbezüglich
-
2:24 - 2:26nach mehr Hinweisen und sah:
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2:26 - 2:29Es gibt jede Menge Beweise,
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2:29 - 2:31dass diese Denkweise richtig ist.
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2:31 - 2:33In der Natur zeigen viele Arten
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2:33 - 2:36Streifen oder Muster: Als Warnsignal,
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2:36 - 2:37zur Tarnung im Wasser
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2:37 - 2:40oder zur Abschreckung.
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2:40 - 2:42Ein gutes Beispiel ist der Lotsenfisch.
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2:42 - 2:45Er verbringt viel Zeit seines Lebens
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2:45 - 2:46dicht beim Kopf von Haien.
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2:46 - 2:48Kehren wir zurück zum Menschen.
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2:48 - 2:50Der Meeresforscher Walter Starck
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2:50 - 2:52bemalt seit den 70ern seine Neoprenanzüge.
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2:52 - 2:54Anthropologen berichten,
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2:54 - 2:57dass pazifische Inselbewohner ihre Körper
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2:57 - 3:00in einer Seeschlangen-Zeremonie
mit Streifen bemalen, -
3:00 - 3:02um den Haigott abzuwehren.
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3:02 - 3:04Was geht hier also vor sich?
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3:04 - 3:06Liegt die Lösung direkt vor uns,
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3:06 - 3:09die wir begreifen und definieren sollten?
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3:10 - 3:14Wir wissen, dass Haie Sensoren nutzen,
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3:14 - 3:17um zu jagen -- besonders beim Angriff.
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3:17 - 3:20Ihr Sehvermögen erlaubt ihnen dabei,
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3:20 - 3:21ihr Ziel zu finden,
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3:21 - 3:24speziell auf den letzten Metern
vor ihrem Angriff. -
3:24 - 3:26Es ist sinnvoll,
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3:26 - 3:28dieser biologischen Anekdote
Beachtung zu schenken, -
3:28 - 3:31denn sie ist bewährte Evolution
über Jahrtausende hinweg. -
3:32 - 3:34Sind menschliche Anekdoten aber
-
3:34 - 3:35nicht auch eine Art Evolution?
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3:35 - 3:38Beeinflusst der Gedanke,
dass es darin einen wahren Kern gibt, -
3:38 - 3:40der über viele Generationen
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3:40 - 3:42weitergegeben wird,
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3:42 - 3:45nicht auch das Verhalten von Menschen?
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3:45 - 3:50Ich wollte das wissenschaftlich testen.
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3:50 - 3:52Denn sollte sich herausstellen,
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3:52 - 3:54dass dieses Konzept aufgeht,
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3:54 - 3:57so hätten wir jedenfalls teilweise
die Lösung des Problems gefunden. -
3:57 - 3:59Hierfür brauchte ich Experten
-
3:59 - 4:01für das Sehvermögen und
die Neurologie von Haien. -
4:01 - 4:03Meine neue, weltweite Suche
-
4:03 - 4:07brachte mich zur W.-A.-Universität,
ihrer Abteilung für Meeresforschung. -
4:07 - 4:10Prof. Nathan Hart und sein Team dort
-
4:10 - 4:12hatten gerade ein Dokument veröffentlicht,
-
4:12 - 4:17das besagt, dass Raubhaie in Schwarz,
Weiß und Grauschattierungen sehen. -
4:17 - 4:19Ich rief Nathan an und erzählte ihm --
-
4:19 - 4:21etwas verlegen -- von dieser Idee:
-
4:21 - 4:23Man könnte diese Muster und Formen
-
4:23 - 4:25doch für Neoprenanzüge nutzen,
-
4:25 - 4:27um das Angriffsrisiko zu verringern.
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4:27 - 4:28Zum Glück fand er diese Idee gut.
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4:28 - 4:32Mit Hilfe der Regierung Westaustraliens
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4:32 - 4:35begannen wir eine Untersuchung
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4:35 - 4:36mit drei Hauptteilen:
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4:36 - 4:43Erfassung der physischen Merkmale
der Augen der drei größten Raubhaie -- -
4:43 - 4:46Weißer Hai, Tiger- und Bullenhai --
-
4:46 - 4:51sowohl genetisch als auch anatomisch.
-
4:51 - 4:53Dann untersuchten wir
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4:53 - 4:54mit komplexer Computersimulation,
-
4:54 - 4:56was Haiaugen im Meer sehen können:
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4:56 - 4:59in diversen Tiefen, Entfernungen,
-
4:59 - 5:02Lichtverhältnissen und Wassertrübungen.
-
5:03 - 5:05Hieraus ergaben sich dann
zwei Hauptmerkmale: -
5:05 - 5:09Die Muster und Formen, die ihre Träger
-
5:09 - 5:11im Wasser kaum bis unsichtbar machen,
-
5:11 - 5:12den Träger also verbergen.
-
5:12 - 5:15Und diejenigen Muster,
die maximalen Kontrast erzeugen -
5:15 - 5:18und gleichzeitig den besten Profilbruch,
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5:18 - 5:20sodass die Person nicht
-
5:20 - 5:24als Beute oder Futter
des Hais gesehen wird. -
5:24 - 5:26Als Nächstes galt es, das Herausgefundene
-
5:26 - 5:29auf tragbare Neoprenanzüge anzuwenden.
-
5:29 - 5:31Dafür lud ich Ray Smith ein --
-
5:31 - 5:34einen Surfer und Designer,
-
5:34 - 5:37der übrigens das Quiksilver Logo
entworfen hat -- -
5:37 - 5:39mit mir und dem Team
-
5:39 - 5:42die Forschung auf optisch ansprechende
-
5:42 - 5:46und tragbare Neoprenanzüge zu übertragen.
-
5:46 - 5:49Hier ein Beispiel der ersten Entwürfe:
-
5:49 - 5:51Ich nenne ihn den
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5:51 - 5:53"Friss-mich-nicht"-Neoprenanzug.
-
5:53 - 5:55Er hat diese Streifen,
(Lachen) -
5:56 - 5:58ist im Wasser gut sichtbar
-
5:58 - 6:01und erzeugt ein stark störendes Profil.
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6:01 - 6:03Der Hai soll von der Idee abkommen,
-
6:03 - 6:05Sie als Futter zu sehen
-
6:05 - 6:08und ihn vielleicht sogar verwirren.
-
6:08 - 6:12Dieses Modell passt zu einem Surfbrett.
-
6:12 - 6:14Es hat dunkle, deckende Teile vorn
-
6:14 - 6:17und wirkt besonders gut
an der Wasseroberfläche, -
6:17 - 6:19wo Licht von hinten
-
6:19 - 6:21und Silhouetten ein Problem sind.
-
6:21 - 6:25Eine zweite Option ist
ein Anzug mit Tarnfunktion. -
6:25 - 6:28Er verbirgt seinen Träger im Wasser.
-
6:28 - 6:30Dieser Anzug hat drei Flächen,
-
6:30 - 6:32von der stets mindestens eine
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6:32 - 6:35zum reflektierenden Wasserspektrum passt
-
6:35 - 6:38und man teilweise oder ganz verschwindet.
-
6:38 - 6:40Die anderen Flächen erzeugen dann
-
6:40 - 6:43das Störprofil für die Wassertiefe.
-
6:43 - 6:45Dieses Modell ist besonders geeignet
-
6:45 - 6:47für das Tauchen,
-
6:47 - 6:49wenn man also tiefer unter Wasser ist.
-
6:50 - 6:52Wir wusste also, dass wir hier
-
6:52 - 6:54wissenschaftlich fundiert vorgingen.
-
6:54 - 6:57Uns war klar, um aufzufallen,
braucht man den Streifen-Look, -
6:57 - 6:58und um sich zu verbergen,
-
6:58 - 7:00muss man so aussehen.
-
7:00 - 7:02Doch die Feuerprobe
-
7:02 - 7:03besteht in der Reaktion des Hais
-
7:03 - 7:05auf diese Muster und Formen.
-
7:05 - 7:07Einen solchen Test --
-
7:07 - 7:09eine Person im Wasser
-
7:09 - 7:10plus ein Raubhai
-
7:10 - 7:12in natürlicher Umgebung --
-
7:12 - 7:14ist viel schwieriger, als Sie denken.
-
7:14 - 7:16(Lachen)
-
7:16 - 7:20Wir müssen die Ausrüstung
mit Ködern bestücken, -
7:20 - 7:22um genügend Testläufe
-
7:22 - 7:24für eine relevante Statistik zu bekommen.
-
7:24 - 7:26Damit beeinflussen wir aber
-
7:26 - 7:27das Verhalten des Hais.
-
7:27 - 7:29Wir können keine Menschen
als Köder nehmen, -
7:29 - 7:32und ethisch gesehen, auch keine Formen,
-
7:32 - 7:35die menschlichen Körpern ähneln.
-
7:35 - 7:37Trotzdem begannen wir die Tests
-
7:37 - 7:38dieses Jahr im Januar.
-
7:38 - 7:40Erst mit dem Tigerhai,
-
7:40 - 7:43danach mit dem Weißen Hai.
-
7:43 - 7:45Wir packten hierfür
-
7:45 - 7:49eine perforierte Trommel voller Köder
-
7:49 - 7:51in eine Neoprenhülle,
-
7:51 - 7:54und filmten dann mit 2 Stereokameras,
-
7:54 - 7:57wie der Hai damit umging.
-
7:58 - 8:00Die Stereokameras
lieferten uns alle Daten: -
8:00 - 8:01die Größe des Hais,
-
8:01 - 8:02von wo er kommt,
-
8:02 - 8:04wie lange er bleibt,
-
8:04 - 8:06und wie er sich verhält --
-
8:06 - 8:09empirisch, nicht subjektiv gesehen.
-
8:09 - 8:11Da wir dabei wissenschaftlich arbeiteten,
-
8:11 - 8:14testeten wir als Kontrollversion
-
8:14 - 8:17eine schwarz gefärbte Neoprenhülle,
-
8:17 - 8:19die wie der normale Anzug aussah,
-
8:19 - 8:22gegen die sogenannten
SAMS-Technology Variante. -
8:22 - 8:25Die Ergebnisse waren nicht nur aufregend,
-
8:25 - 8:27sondern auch sehr ermutigend.
-
8:27 - 8:30Ich möchte Ihnen zwei Aufnahmen zeigen,
-
8:30 - 8:32von beiden Testläufen.
-
8:32 - 8:35Hier sehen Sie den
vier Meter langen Tigerhai, -
8:35 - 8:38der mit der schwarzen Hülle
beschäftigt ist, -
8:38 - 8:41die er erst eineinhalb Minuten
zuvor gefunden hat. -
9:00 - 9:04Exakt derselbe Hai hatte
knapp acht Minuten davor -
9:04 - 9:06das SAMS-Modell gefunden
-
9:06 - 9:09und es sechs Minuten lang umrundet,
-
9:09 - 9:11versucht, zu erkennen,
-
9:11 - 9:13was er roch, fühlte, aber nicht sah.
-
9:13 - 9:16Und hier gibt er schließlich auf.
-
9:18 - 9:21Große weiße Haie sind
selbstsicherer als Tigerhaie. -
9:21 - 9:24Hier sehen Sie einen am Kontrollmodell
-
9:24 - 9:26mit der schwarzen Hülle.
-
9:26 - 9:30Er schwimmt direkt nach unten,
dann hoch ... -
9:30 - 9:33... und greift an.
-
9:34 - 9:37Ganz anders beim SAMS-Modell
-
9:37 - 9:38mit den Streifen.
-
9:38 - 9:40Dort ist er viel zögerlicher,
-
9:40 - 9:42etwas untersuchender,
-
9:42 - 9:45er ist vorsichtiger und zögert,
-
9:45 - 9:47direkt zum Modell zu schwimmen.
-
9:56 - 9:57(Lachen)
-
9:57 - 10:01(Applaus)
-
10:07 - 10:09Für uns ist wichtig,
-
10:09 - 10:11dass die Tests unabhängig gemacht werden.
-
10:11 - 10:14Die W.-A.-Universität macht die Tests,
-
10:14 - 10:15das ist ein andauernder Prozess,
-
10:15 - 10:18der von Experten beurteilt
und veröffentlicht wird. -
10:18 - 10:20Es ist sehr wichtig,
-
10:20 - 10:22dass dieses Projekt
wissenschaftlich durchgeführt wird. -
10:22 - 10:24Und aus der SAMS-Sicht sage ich:
-
10:24 - 10:26Wir vergeben Lizenzen für Biotechnologie,
-
10:26 - 10:29das heißt, wir produzieren
keine Anzüge selbst. -
10:29 - 10:31Wir geben anderen die Lizenz,
das zu machen. -
10:31 - 10:33Vielleicht wollen Sie noch gerne sehen,
-
10:33 - 10:36wie die SAMS-Technologie
dann umgesetzt aussieht. -
10:36 - 10:37Dafür zeige ich Ihnen --
-
10:37 - 10:40zum weltweit ersten Mal live --
-
10:40 - 10:41(Lachen)
-
10:42 - 10:45wie biologische Anpassung,
-
10:45 - 10:47Wissenschaft und Design
-
10:47 - 10:49am lebenden Modell aussehen.
-
10:49 - 10:51Ich begrüße Sam, den Surfer.
-
10:51 - 10:52Na komm, Sam.
-
10:52 - 10:54(Applaus)
-
10:55 - 10:56Und Eduardo.
-
10:56 - 10:58(Applaus)
-
10:58 - 11:00Sehr schön, Kumpel.
-
11:01 - 11:03Hallo, sieht super aus, danke.
-
11:03 - 11:05Danke, meine Herren.
-
11:06 - 11:09(Applaus)
-
11:10 - 11:11Was haben wir hier gemacht?
-
11:11 - 11:13Wenn Sie mich fragen:
-
11:13 - 11:15Statt ein leeres Blatt Papier zu nehmen
-
11:15 - 11:17und Forschung zur Erfindung zu nutzen,
-
11:18 - 11:20haben wir biologische Hinweise
-
11:20 - 11:23und menschliche Anekdoten ernst genommen
-
11:23 - 11:27und die Wissenschaft als Mittel genommen,
-
11:27 - 11:30um das, was bereits existiert,
-
11:30 - 11:34in einen Nutzen für
die Menschheit zu übertragen. -
11:34 - 11:35Mir wurde klar,
-
11:35 - 11:37dass die Idee der Übertragung
-
11:37 - 11:39statt der Erfindung
-
11:39 - 11:41auf zahllosen Gebieten
-
11:41 - 11:44im Dienste der Innovation
angewandt werden kann. -
11:44 - 11:47Entdeckten die Gebrüder Wright
-
11:47 - 11:48den bemannten Flug?
-
11:48 - 11:50Oder haben sie eher biologische Gesetze,
-
11:50 - 11:52die das Fliegen ermöglichen,
-
11:52 - 11:54in Mechanik übersetzt
-
11:54 - 11:55und so nachgebildet,
-
11:55 - 11:57dass wir sie nutzen können?
-
11:57 - 11:59Was diesen einfachen Anzug betrifft:
-
11:59 - 12:01Wer weiß schon, wie
die Surf- und Tauchbekleidung -
12:01 - 12:04in zwei, in fünf,
oder gar fünfzig Jahren -
12:04 - 12:05aussehen wird?
-
12:05 - 12:07Mit diesem neuen Ansatz
-
12:07 - 12:10glaube ich, dass es nicht mehr
nur Schwarz sein wird. -
12:10 - 12:13Vielen Dank.
-
12:13 - 12:15(Applaus).
- Title:
- Ein hai-abweisender Neoprenanzug (anders als Sie denken)
- Speaker:
- Hamish Jolly
- Description:
-
Hamish Jolly schwimmt gerne vor der Küste Australiens. Er suchte einen Neoprenanzug, der einen Hai davon abbringen könnte, ihn als potentielles Futter zu sehen (etwas, das statistisch gesehen selten vorkommt, man aber natürlich trotzdem gerne vermeiden würde). Gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlern und Freunden gelang es ihm, eine ganz neue Methode zu entdecken: kein Haikäfig und auch kein Anzug aus Kettengewebe, sondern ein glatter Anzug, in dem unser wachsendes Wissen über die Sehfähigkeit der Haie verarbeitet ist.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 12:32
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