Was passiert bei einer Gehirnerschütterung? - Clifford Robbins
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0:07 - 0:10US-amerikanische
Sportler und Freizeitsportler -
0:10 - 0:17erleiden jährlich zwischen
2,5 und 4 Millionen Gehirnerschütterungen. -
0:17 - 0:19Wie gefährlich sind all
diese Gehirnerschütterungen? -
0:19 - 0:21Die Antwort ist kompliziert
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0:21 - 0:25und hängt davon ab, wie das Gehirn
auf Erschütterungen reagiert. -
0:25 - 0:30Das Hirn ist aus weichem, fettigem Gewebe,
mit einer Konsistenz wie Wackelpudding. -
0:30 - 0:34Innerhalb seiner schützenden Zellmembran
und der harten Schädelhülle -
0:34 - 0:38ist dieses empfindliche Organ
normalerweise gut geschützt. -
0:38 - 0:41Aber ein plötzlicher Stoß
kann das Gehirn verschieben -
0:41 - 0:45und es an die Schädelwand stoßen lassen.
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0:45 - 0:49Anders als Wackelpudding
ist Gehirngewebe nicht einheitlich. -
0:49 - 0:53Es besteht aus einem riesigen Netzwerk
aus 90 Milliarden Neuronen, -
0:53 - 0:58die Signale über ihre langen Axone leiten,
um innerhalb des Hirns zu kommunizieren -
0:58 - 1:00und unseren Körper zu kontrollieren.
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1:00 - 1:03Diese spindeldürre Struktur
macht sie sehr zerbrechlich, -
1:03 - 1:09sodass sich Neuronen dehnen und reißen,
wenn sie angegriffen werden. -
1:09 - 1:11Das stört nicht nur
ihre Fähigkeit zu kommunizieren: -
1:11 - 1:15Zerstörte Axone bilden sich zurück
und lassen ein Gift frei, -
1:15 - 1:21das zum Tod weiterer Neuronen führt.
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1:21 - 1:24Die Kombination dieser Ereignisse
führt zu einer Gehirnerschütterung. -
1:24 - 1:27Der Schaden zeigt sich
auf unterschiedliche Weise: -
1:27 - 1:28Ohnmachtsanfälle,
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1:28 - 1:29Kopfschmerzen,
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1:29 - 1:30verschwommene Sicht,
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1:30 - 1:31Gleichgewichtsprobleme,
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1:31 - 1:34veränderte Stimmung
und verändertes Verhalten, -
1:34 - 1:36Probleme mit der Erinnerung
dem Denken und Schlafen; -
1:36 - 1:40und der Anfang von Angst und Depression.
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1:40 - 1:42Jedes Gehirn ist anders,
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1:42 - 1:47was die verschiedenartigen Erfahrungen
mit Gehirnerschütterungen erklärt. -
1:47 - 1:50Zum Glück heilt der Großteil
der Gehirnerschütterungen vollständig -
1:50 - 1:54und die Symptome verschwinden
innerhalb von Tagen oder Wochen. -
1:54 - 1:58Viel Ruhe und eine allmähliche Rückkehr
zu sportlicher Aktivität -
1:58 - 2:01erlauben es dem Gehirn, sich zu heilen.
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2:01 - 2:03Was das Ruhen betrifft:
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2:03 - 2:07Dass man nach einer Gehirnerschütterung
nicht unmittelbar schlafen gehen soll, -
2:07 - 2:10weil man in ein Koma fallen kann,
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2:10 - 2:13ist ein Mythos.
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2:13 - 2:17Solange Ärzte keine schweren Verletzungen
des Gehirns feststellen, -
2:17 - 2:19wie Hirnblutungen,
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2:19 - 2:23gibt es keine bekannten Probleme
danach schlafen zu gehen. -
2:23 - 2:26Manchmal erleben Betroffene etwas:
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2:26 - 2:30Chronisches Postkommotionelles Syndrom
oder kurz PCS genannt. -
2:30 - 2:34Menschen mit PCS leiden unter
andauernden Kopfschmerzen, -
2:34 - 2:35Lernschwierigkeiten
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2:35 - 2:39und Verhaltenssymptomen, die selbst
Monate oder Jahre nach der Verletzung -
2:39 - 2:43persönliche Beziehungen beeinflussen.
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2:43 - 2:46Nach einer Gehirnerschütterung
weiterzuspielen, selbst nur für Minuten, -
2:46 - 2:50oder danach zu früh
zum Sport zurückzukehren, -
2:50 - 2:54erhöht die Wahrscheinlichkeit,
PCS zu entwickeln. -
2:54 - 2:57Manchmal ist die Diagnose
einer Gehirnerschütterung schwierig, -
2:57 - 3:00weil sich die Symptome erst
nach und nach zeigen. -
3:00 - 3:04Das trifft häufig auf Traumata zu,
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3:04 - 3:07die durch schwächere Erschütterungen
auf den Kopf entstehen, -
3:07 - 3:10im Gegensatz zu solchen, die
Gehirnerschütterungen verursachen. -
3:10 - 3:13Diese Verletzung verursacht keine
direkt erkennbaren Symptome, -
3:13 - 3:20kann bei Wiederholung aber zu schweren
degenerativen Hirnkrankheiten führen, -
3:20 - 3:25Nehmen wir als Beispiel Fußballspieler,
die bekannt für ihre Kopfbälle sind. -
3:25 - 3:28Mit der Technik der
Diffusions-Tensor-Bildgebung -
3:28 - 3:32können wir langsam herausfinden,
was für einen Effekt das auf das Hirn hat. -
3:32 - 3:36Diese Methode erlaubt es Wissenschaftlern,
große Bündel von Axonen zu finden -
3:36 - 3:41und zu sehen, wie schwache Stöße
sich auf ihre Struktur auswirken. -
3:41 - 3:442013 haben Wissenschaftler herausgefunden,
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3:44 - 3:47dass Athleten, die am häufigsten
Kopfbälle ausgeführt haben, -
3:47 - 3:49ungefähr 1.800 Mal pro Jahr,
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3:49 - 3:54die Unversehrtheit ihrer Axonbündel
beschädigt hatten. -
3:54 - 3:57Der Schaden ähnelte einem reißenden Seil,
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3:57 - 4:01wenn einzelne Fasern langsam ausfransen.
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4:01 - 4:05Diese Spieler schnitten auch schlechter
bei Tests des Kurzzeitgedächtnisses ab. -
4:05 - 4:08Niemand erlitt eine Gehirnerschütterung,
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4:08 - 4:14dennoch haben sich diese Prellungen
mit der Zeit zu messbarem Schaden addiert. -
4:14 - 4:18Tatsächlich wissen Forscher,
dass eine Überlastung durch Prellungen -
4:18 - 4:24mit einer degenerativen Krankheit
des Gehirns verknüpft ist, -
4:24 - 4:26der Chronisch-traumatischen
Enzephalopathie, oder CTE. -
4:26 - 4:30Menschen mit CTE erleiden Veränderungen
der Stimmung und des Verhaltens, -
4:30 - 4:33die anfangen, in ihren Dreißigern
oder Vierziegern aufzutreten; -
4:33 - 4:36gefolgt von Problemen mit dem Denken
und der Erinnerung, -
4:36 - 4:41die in manchen Fällen
sogar zu Demenz führen können. -
4:41 - 4:44Der Täter ist das Protein Tau.
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4:44 - 4:50Das Tau-Protein stützt kleine Röhren
in unseren Axonen: die Mikrotubuli. -
4:50 - 4:55Wiederholt auftretende Prellungen
könnten die Mikrotubuli beschädigen -
4:55 - 4:59und die Tau-Proteine lösen sich
und verklumpen anschließend. -
4:59 - 5:04Die Klumpen stören den Transport
und die Kommunikation entlang der Neuronen -
5:04 - 5:09und treiben den Schaden der Verbindungen
innerhalb des Gehirns voran. -
5:09 - 5:11Sobald die Tau-Proteine
beginnen zu verklumpen, -
5:11 - 5:14sorgen sie für weitere Klumpen,
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5:14 - 5:16die sich innerhalb des Gehirns ausbreiten,
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5:16 - 5:20selbst nachdem die Aufpralle stoppten.
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5:20 - 5:22Daten zeigen, dass unter Footballspielern
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5:22 - 5:2850 – 80 % der Gehirnerschütterungen
ungemeldet und unbehandelt bleiben. -
5:28 - 5:33Manchmal ist es schwierig,
eine Gehirnerschütterung festzustellen. -
5:33 - 5:37Oft sind auch der Druck
oder das Verlangen weiterzumachen zu groß, -
5:37 - 5:40trotz der Tatsache,
dass etwas nicht stimmt. -
5:40 - 5:42Das schädigt nicht nur der Erholung,
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5:42 - 5:44es ist auch gefährlich.
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5:44 - 5:47Unser Gehirn ist nicht unbesiegbar.
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5:47 - 5:49Es braucht uns immer noch,
um es vor Schaden zu schützen -
5:49 - 5:52und den Schaden zu beheben,
wenn er entstanden ist.
- Title:
- Was passiert bei einer Gehirnerschütterung? - Clifford Robbins
- Speaker:
- Clifford Robbins
- Description:
-
Sieh dir die vollständige Lektion hier an: https://ed.ted.com/lessons/what-happens-when-you-have-a-concussion-clifford-robbins
Jedes Jahr erleiden zwischen 2,5 und 4 Millionen Sportler und Freizeitsportler in den USA eine Gehirnerschütterung. Wie gefährlich sind diese Gehirnerschütterungen? Die Antwort ist kompliziert und liegt im Verhalten des Gehirns, wenn es von etwas getroffen wird. Clifford Robbins erklärt die Wissenschaft hinter Gehirnerschütterungen.
Lektion von Clifford Robbins, Animation von Boniato Studio.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TED-Ed
- Duration:
- 06:16
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