Antony Gormley: Geformter Raum, innerhalb und außerhalb
-
0:01 - 0:05Heute werde ich Ihnen erzählen,
warum ich Bildhauer geworden bin. -
0:05 - 0:07Vielleicht glauben Sie, dass Bildhauer
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0:07 - 0:12sich nur mit Materie, mit Objekten
-
0:12 - 0:15oder mit Körpern befassen.
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0:15 - 0:20Was mich aber am meisten beschäftigt,
-
0:20 - 0:24ist, Raum zu erschaffen.
Und so nenne ich diesen Vortrag: -
0:24 - 0:26Raum erschaffen.
-
0:26 - 0:31Raum, der innerhalb und
-
0:31 - 0:33außerhalb von uns existiert.
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0:33 - 0:37Als ich ein Kind war,
-
0:37 - 0:39– ich weiß nicht, wie viele von Ihnen
in den 50ern aufgewachsen sind – -
0:39 - 0:44wurde ich für eine Zwangspause
nach oben geschickt. (Gelächter) -
0:44 - 0:48Das ist wirklich eine schlechte Idee.
Mit sechs Jahren will man nach dem Essen -
0:48 - 0:51nach draußen gehen und
auf einen Baum klettern. -
0:51 - 0:53Aber ich musste hoch gehen,
in dieses winzig kleine Zimmer, -
0:53 - 0:54das eigentlich aus einem
alten Balkon bestand. -
0:54 - 1:00Darum war es unglaublich
heiß, klein und hell -
1:00 - 1:03und ich musste da liegen.
Es war lächerlich. -
1:03 - 1:06Aber aus irgendeinem Grund
hatte ich mir geschworen, -
1:06 - 1:08dass ich mich nicht
bewegen würde, -
1:08 - 1:10dass ich tun würde,
was meine Mama -
1:10 - 1:12von mir wollte.
-
1:12 - 1:15Und so lag ich in
dem winzigen Raum, -
1:15 - 1:22heiß, dunkel, klaustrophobisch,
sehr klein hinter meinen Augen, -
1:22 - 1:26aber es war wirklich komisch, denn,
nachdem das so weiter ging, -
1:26 - 1:33für Tage, Wochen, Monate,
wurde dieser Raum immer größer -
1:33 - 1:36und dunkler und kühler,
-
1:36 - 1:41bis ich mich richtig auf
diese halbe Stunde -
1:41 - 1:45der erzwungenen Reglosigkeit
und Erholung gefreut habe -
1:45 - 1:50und ich habe mich richtig
darauf gefreut, an diesen Ort -
1:50 - 1:52der Dunkelheit zu gehen.
-
1:52 - 1:55Würde es Ihnen etwas ausmachen,
etwas ganz anderes zu machen? -
1:55 - 1:57Können wir alle unsere Augen
für eine Minute schließen? -
1:57 - 1:59Das wird jetzt nichts Abgefahrenes.
-
1:59 - 2:00Es ist auch nicht so ein
kultisches Ding. (Gelächter) -
2:00 - 2:03Ich möchte nur, dass wir
uns alle dorthin begeben. -
2:03 - 2:06Deswegen werde ich es auch tun.
Wir werden dort alle zusammen sein. -
2:06 - 2:09Also, schließen Sie Ihre
Augen für eine Minute. -
2:09 - 2:13Hier sind wir, in einem Raum,
-
2:13 - 2:20dem subjektiven, kollektiven Raum
der Dunkelheit des Körpers. -
2:20 - 2:24Ich halte das für einen
Ort der Imagination, -
2:24 - 2:27des Potentials,
-
2:27 - 2:30aber was sind seine Eigenschaften?
-
2:30 - 2:36Er íst objektlos.
Dort gibt es keine Dinge. -
2:36 - 2:42Er ist dimensionslos.
Er ist grenzenlos. -
2:42 - 2:46Er ist endlos.
-
2:46 - 2:49Okay, öffnen Sie Ihre Augen.
-
2:49 - 2:53Das ist der Raum, den Skulptur –
-
2:53 - 2:56was etwas paradox ist, denn
bei Skulptur geht es um -
2:56 - 2:59das Erschaffen von
Materialpropositionen – -
2:59 - 3:01aber ich denke, das ist der Raum,
-
3:01 - 3:06mit dem Skulptur
uns verbinden kann. -
3:06 - 3:10Stellen Sie sich vor, wir befinden
uns in der Mitte von Amerika. -
3:10 - 3:13Sie schlafen. Sie wachen auf
-
3:13 - 3:16und ohne den Kopf vom
auf der Erde liegenden -
3:16 - 3:22Schlafsack zu heben,
sehen Sie 110 km weit. -
3:22 - 3:25Das ist ein trockenes Seebett.
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3:25 - 3:29Ich war jung. Ich hatte gerade
die Kunstakademie beendet. -
3:29 - 3:32Ich wollte etwas machen, das
-
3:32 - 3:37direkt mit der Welt,
mit einem Ort arbeitet. -
3:37 - 3:40Das war ein wunderbarer Ort,
weil es ein Ort war, -
3:40 - 3:42an dem man sich vorstellen konnte,
-
3:42 - 3:44der erste Mensch dort zu sein.
-
3:44 - 3:49Es war ein Ort, wo eigentlich
nicht viel passiert war. -
3:49 - 3:52Egal, haben Sie Geduld mit mir.
-
3:52 - 3:56Ich habe einen handgroßen
Stein aufgehoben, -
3:56 - 3:58ihn so weit geworfen,
wie ich konnte, -
3:58 - 4:00so um die 22 Meter.
-
4:00 - 4:07Ich entfernte dann alle
Steine in diesem Radius -
4:07 - 4:11und stapelte sie zu einem Haufen.
-
4:11 - 4:13Das ist übrigens der Stapel.
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4:13 - 4:16Dann stellte ich mich auf den Steinhaufen
-
4:16 - 4:20und warf alle Steine wieder umher.
-
4:20 - 4:26Das hier ist die neu geordnete Wüste.
-
4:26 - 4:28Jetzt könnte man sagen, dass
es nicht wirklich anders aussieht -
4:28 - 4:30als zu Beginn.
-
4:30 - 4:31(Gelächter)
-
4:31 - 4:32Wozu der ganze Aufwand?
-
4:32 - 4:34Tatsächlich machte Chris
sich Sorgen und sagte: -
4:34 - 4:35"Schau mal, zeig Ihnen
dieses Foto nicht, -
4:35 - 4:37sie werden sonst denken,
dass du noch einer von -
4:37 - 4:40diesen verrückten modernen
Künstlern bist, die nicht viel machen." -
4:40 - 4:42(Gelächter)
-
4:42 - 4:49Aber tatsächlich ist das Ausdruck
-
4:49 - 4:52von einem lebenden Körper
auf andere Körper. -
4:52 - 4:58Steine, die Gegenstand von
geologischer Formation, -
4:58 - 5:03von Erosion, der Auswirkung von Zeit waren.
-
5:03 - 5:06Meine Absicht ist, dass Sie diesen Ort
-
5:06 - 5:09in einem anderen Licht betrachten
-
5:09 - 5:13aufgrund dessen, was dort passiert ist,
-
5:13 - 5:15einem menschlichen Ereignis.
-
5:15 - 5:19Ganz allgemein werden wir aufgefordert,
-
5:19 - 5:21erneut auf diese Welt zu schauen,
die auf eine Art so anders ist, -
5:21 - 5:24als die Welt, die wir
sonst miteinander teilen, -
5:24 - 5:27die technologische Welt,
-
5:27 - 5:32wir betrachten stattdessen
die elementare Welt. -
5:32 - 5:37Die elementare Welt, in der
wir alle leben, ist dieser Raum, -
5:37 - 5:42den wir alle kennen,
die Dunkelheit des Körpers. -
5:42 - 5:45Ich wollte wieder mit
der Umgebung beginnen, -
5:45 - 5:49dem persönlichen Umfeld,
dem subjektiven Raum, -
5:49 - 5:53in dem jeder von uns lebt,
aber von der anderen Seite -
5:53 - 5:55des Erscheinungsbilds.
-
5:55 - 5:58So sieht ein normaler Tag
in meinem Studio aus. -
5:58 - 6:02Man sieht, dass ich nicht viel mache.
Ich stehe einfach nur da, -
6:02 - 6:04wieder mit geschlossenen Augen,
und andere Menschen -
6:04 - 6:09formen mich ab.
-
6:09 - 6:12Das ist ein Bedeutungsverzeichnis
eines gelebten Moments -
6:12 - 6:16von einem Körper in der Zeit.
-
6:16 - 6:21Können wir diesen Raum abbilden,
indem wir die Sprache der Neutrinos -
6:21 - 6:26oder der kosmischen Strahlung nutzen, indem
wir die begrenzenden Zustände des Körpers -
6:26 - 6:32als Grenzen nehmen, aber
in genauer Umkehrung -
6:32 - 6:34der klassischen griechischen
Idee des Blickwinkels? -
6:34 - 6:38Früher einmal nahm man einen
Brocken pentelischen Marmors -
6:38 - 6:43und durchbohrte die Außenfläche,
um die Oberfläche, -
6:43 - 6:44die Erscheinung, zu bestimmen.
-
6:44 - 6:47Aristoteles definierte das als Unterscheidung
-
6:47 - 6:49zwischen Substanz und Erscheinung,
-
6:49 - 6:52die Sache, die Dinge sichtbar macht,
-
6:52 - 6:56aber hier arbeiten wir von
der anderen Seite aus. -
6:56 - 7:00Oder kann man es als
exklusive Membran ausführen? -
7:00 - 7:06Das ist ein Bleigehäuse,
das den Raum umschließt, -
7:06 - 7:09den mein Körper ausfüllt, aber jetzt ist er leer.
-
7:09 - 7:13Diese Arbeit heißt "Sehen lernen".
-
7:13 - 7:19Es ist ein bisschen, nun, wir
könnten es Nacht nennen, -
7:19 - 7:24wir könnten es die 96 Prozent
der Schwerkraft nennen, -
7:24 - 7:27über die wir nichts wissen, dunkle Materie,
-
7:27 - 7:31im Raum platziert, eine andere
Version des menschlichen Raumes -
7:31 - 7:34in der Gesamtheit des Raumes.
Ich weiß nicht, ob Sie erkennen können, -
7:34 - 7:40dass die Augen angedeutet sind,
sie sind geschlossen. -
7:40 - 7:43Ich nannte sie "Sehen lernen",
weil es um ein Objekt geht, -
7:43 - 7:47das hoffentlich reflexiv
wirkt und etwas über die -
7:47 - 7:51Sicht oder Beziehung mit der
Dunkelheit des Körpers aussagt, -
7:51 - 7:56den ich als einen Raum
der Möglichkeiten sehe. -
7:56 - 7:59Können wir das anders erreichen,
indem wir die Sprache der -
7:59 - 8:03Partikel um den Kern nutzen
und über den Körper -
8:03 - 8:04als Energiezentrum sprechen?
-
8:04 - 8:08Es geht nicht länger um Statuen,
es geht nicht mehr darum, dafür zu sorgen, -
8:08 - 8:11dass sie stehen, dass der
menschliche Körper stehen bleibt, -
8:11 - 8:14oder die Statue stehen bleibt.
Befreien wir sie, -
8:14 - 8:18lassen wir zu, dass sie zu einem
Energiefeld wird, ein Raum im Raum, -
8:18 - 8:25der vom menschlichen Leben erzählt,
angeordnet zwischen Entropie, -
8:25 - 8:30als einer Art Konzentration
von Aufmerksamkeit, -
8:30 - 8:35ein menschlicher Raum von Möglichkeiten
in der Gesamtheit des Raumes. -
8:35 - 8:39Gibt es einen anderen Weg?
-
8:39 - 8:45Dunkle Materie jetzt vor
einem Horizont platziert. -
8:45 - 8:49Wenn Verstand in Körpern lebt,
wenn Körper in Kleidern, -
8:49 - 8:52dann in Räumen, dann in Gebäuden
-
8:52 - 8:58und schließlich in Städten leben,
haben sie auch eine letzte Außenhaut – -
8:58 - 9:00und ist diese Haut
wahrnehmungsfähig? -
9:00 - 9:03Der Horizont.
-
9:03 - 9:05Und geht es in der Kunst darum,
-
9:05 - 9:11sich vorzustellen, was
jenseits des Horizonts liegt? -
9:11 - 9:20Können wir den Körper im
Grunde als leeren Katalysator -
9:20 - 9:25für eine Art der Einfühlung in die Erfahrung
-
9:25 - 9:30der gelebten Raum-Zeit
nutzen, während ich hier -
9:30 - 9:35vor Ihnen stehe und versuche, eine
Verbindung zu fühlen und herzustellen, -
9:35 - 9:39innerhalb dieser Raum-Zeit, die wir teilen?
-
9:39 - 9:42Können wir die Erinnerung
des Körpers nutzen, -
9:42 - 9:45eines menschlichen Raums im Raum,
-
9:45 - 9:49um eine Erfahrung zu initiieren,
eine Erfahrung aus erster Hand, -
9:49 - 9:52von elementarer Zeit?
-
9:52 - 9:56Menschliche Zeit, industrielle Zeit, die gegen
-
9:56 - 9:59die Dauer der Gezeiten getestet
wurde, in denen diese Erinnerungen -
9:59 - 10:04eines bestimmten Körpers,
der jeder Körper sein könnte, -
10:04 - 10:09vermehrt werden wie in der Zeit der
mechanischen Vervielfältigung, -
10:09 - 10:14vielfach, über acht km² hinweg angeordnet,
-
10:14 - 10:17eineinhalb Kilometer ins Meer hinein,
-
10:17 - 10:22in den verschiedenen Verhältnissen
von Tag und Nacht verschwindend. -
10:22 - 10:25Sie können sich diese Arbeit anschauen.
Sie befindet sich an der Mündung des Mersey, -
10:25 - 10:28etwas außerhalb von Liverpool.
-
10:28 - 10:31Dort kann man sehen,
wie ein Liverpooler See an -
10:31 - 10:34an einem typischen Nachmittag aussieht.
-
10:34 - 10:37Die Figuren tauchen auf und tauchen unter,
-
10:37 - 10:39aber viel wichtiger ist vielleicht –
-
10:39 - 10:43das hier ist nördlich vom Zentrum
der Installation aus gesehen – -
10:43 - 10:47dass sie einen Bereich erschaffen,
einen Bereich, der die -
10:47 - 10:53lebenden und die Ersatzkörper
in eine Beziehung bringt, -
10:53 - 10:58eine Beziehung zueinander
und mit der Grenze, -
10:58 - 11:02der Kante, dem Horizont.
-
11:02 - 11:04Wenn wir weiter gehen: Ist es möglich,
-
11:04 - 11:09die Idee des Verstandes, des Körpers
und des Körper-Erschaffens zu nehmen, -
11:09 - 11:12um den ersten Körper,
-
11:12 - 11:14den biologischen Körper,
durch den zweiten, -
11:14 - 11:17den Körper der Architektur und
der gebauten Umwelt zu ersetzen? -
11:17 - 11:22Diese Arbeit heißt "Raum für
die Große Australische Wüste". -
11:22 - 11:23Der Ort ist nicht definiert
-
11:23 - 11:27und ich habe nie bekannt
gegeben, wo er ist. -
11:27 - 11:28Es ist ein Objekt für den Geist.
-
11:28 - 11:32Für mich ist es ein Buddha
des 21. Jahrhunderts. -
11:32 - 11:34Erneut die Dunkelheit des Körpers,
-
11:34 - 11:37jetzt eingefangen in einer Bunkerform
-
11:37 - 11:40mit der minimalen Position,
die ein Körper einnimmt, -
11:40 - 11:42eines kauernden Körpers.
-
11:42 - 11:45Es gibt eine Öffnung auf
Höhe von Anus und Penis. -
11:45 - 11:48Es gibt Löcher an den Ohren.
Es gibt keine Löcher an den Augen. -
11:48 - 11:52Es gibt einen Schlitz für den Mund.
Er ist 6 cm dick, -
11:52 - 11:55Beton mit einem leeren Inneren.
-
11:55 - 11:59Wieder ein Gelände mit komplett ebenem
-
11:59 - 12:04360-Grad-Horizont.
-
12:04 - 12:08Hier geht es einfach darum, zu fragen,
-
12:08 - 12:13als wenn wir zum ersten Mal
dort ankommen würden, -
12:13 - 12:17was die Beziehung des menschlichen Projekts
-
12:17 - 12:21zu Zeit und Raum ist.
-
12:21 - 12:24Diesen Ausdruck aufgreifend,
-
12:24 - 12:29von der Dunkelheit des Körpers,
die umgesetzt ist in Architektur: -
12:29 - 12:33Kann man architektonischen
Raum nicht zum Leben, -
12:33 - 12:35sondern als Metapher benutzen
-
12:35 - 12:38und seine systolischen,
diastolischen, -
12:38 - 12:43kleineren und größeren
Räume nutzen, um eine Art -
12:43 - 12:49authentische körperliche Erzählung
für eine Reise durch den Raum, -
12:49 - 12:52das Licht und die Dunkelheit zu erschaffen?
-
12:52 - 12:58Das ist eine Arbeit von
einigem Ausmaß und Gewicht, -
12:58 - 13:03die aus dem Körper eine Stadt macht,
eine Ansammlung von Zellen, -
13:03 - 13:05die alle miteinander verbunden sind
-
13:05 - 13:10und die an bestimmen Orten
-
13:10 - 13:13einen gewissen visuellen Zugang erlauben.
-
13:13 - 13:19Die letzte Arbeit, die ich
mit Ihnen teilen möchte -
13:19 - 13:23ist "Blind Light", sie ist vielleicht
-
13:23 - 13:26die offenste Arbeit.
-
13:26 - 13:29Und in einer Konferenz über radikale Offenheit
-
13:29 - 13:33glaube ich, das ist meine radikalste Arbeit,
-
13:33 - 13:37wenn ich Licht und Wasserdampf
als Material verwende. -
13:37 - 13:39Hier gibt es eine Box,
-
13:39 - 13:43gefüllt mit einem Luftdruck
von eineinhalb Atmosphären, -
13:43 - 13:47mit einer Wolke und
mit sehr hellem Licht. -
13:47 - 13:50Wenn man auf die stets
offene Schwelle zugeht, -
13:50 - 13:58verschwindet man, sowohl für
sich selbst, als auch für andere. -
13:58 - 14:00Wenn man die Hand vor sich hält,
-
14:00 - 14:02kann man sie nicht sehen.
-
14:02 - 14:05Wenn man nach unten schaut,
kann man seine Füße nicht erkennen. -
14:05 - 14:12Man ist jetzt ein Bewusstsein ohne Körper,
-
14:12 - 14:16befreit von der dimensionbehafteten
-
14:16 - 14:22und bemessenen Art,
mit der das Leben uns -
14:22 - 14:25mit dem Obligatorischen verbindet.
-
14:25 - 14:30Der Raum ist tatsächlich
voll von Menschen, -
14:30 - 14:32körperlose Stimmen,
-
14:32 - 14:36und aus dieser äußeren Umgebung,
-
14:36 - 14:40wenn Menschen in die Nähe der
eigenen Körperzone kommen, -
14:40 - 14:44sehr nah, erscheinen sie
einem als Abbildungen. -
14:44 - 14:47Wenn sie am Rand auftauchen,
-
14:47 - 14:51sind sie Verkörperungen,
Verkörperungen, in denen -
14:51 - 14:55die Betrachter zu den Betrachteten werden.
-
14:55 - 15:01In der Kunst geht es für mich nicht um
Objekte von hohem finanziellem Gegenwert. -
15:01 - 15:06Es geht darum, sich unserer
unmittelbaren Erfahrung -
15:06 - 15:09in der Gegenwart zu versichern.
-
15:09 - 15:13Wie John Cage sagte:
-
15:13 - 15:18"Wir bewegen uns nicht
auf eine Art von Ziel zu. -
15:18 - 15:22Wir befinden uns am Ziel und
dieses ändert sich mit uns. -
15:22 - 15:29Wenn Kunst eine Aufgabe hat, dann die,
uns für diese Tatsache die Augen zu öffnen." -
15:29 - 15:31Vielen Dank.
-
15:31 - 15:35(Applaus)
- Title:
- Antony Gormley: Geformter Raum, innerhalb und außerhalb
- Speaker:
- Antony Gormley
- Description:
-
Der legendäre Bildhauer Antony Gormley spielt mit dem Raum und der menschlichen Form. Seine Arbeiten erkunden den Raum, den wir im Inneren unserer Körper fühlen – und den Außenraum, den wir ums uns wahrnehmen, in dem Bewußtsein, dass wir nur Punkte in Raum und Zeit sind.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 15:56
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