Return to Video

JP Rangaswami: Information ist Nahrung

  • 0:01 - 0:02
    Ich liebe mein Essen.
  • 0:02 - 0:05
    Und ich liebe Information.
  • 0:05 - 0:08
    Meine Kinder sagen mir immer,
  • 0:08 - 0:12
    dass eine Leidenschaft ein bisschen
    offensichtlicher ist als die andere.
  • 0:12 - 0:14
    (Gelächter)
  • 0:14 - 0:16
    Aber was ich in den nächsten
    acht Minuten oder so machen will,
  • 0:16 - 0:18
    ist Ihnen zu zeigen, wie diese
    Leidenschaften entstanden,
  • 0:18 - 0:22
    den Zeitpunkt in meinem Leben als
    beide Leidenschaften sich verbanden,
  • 0:22 - 0:27
    die Reise des Lernens, die ab da begann.
  • 0:27 - 0:30
    Und eine Idee, die ich Ihnen
    heute mitgeben möchte
  • 0:30 - 0:32
    ist, was in ihrem Leben
    anders laufen würde,
  • 0:32 - 0:37
    wenn Sie Information so
    sehen würden wie Essen.
  • 0:37 - 0:39
    Ich wurde in Kalkutta geboren –
  • 0:39 - 0:43
    eine Familie in der sowohl mein
    Vater als auch sein Vater davor
  • 0:43 - 0:45
    Journalisten waren,
  • 0:45 - 0:48
    und sie schrieben Magazine
    in englischer Sprache.
  • 0:48 - 0:50
    Das war das Familiengeschäft.
  • 0:50 - 0:52
    Und als Ergebnis davon
  • 0:52 - 0:55
    wuchs ich mit Büchern überall im Haus auf.
  • 0:55 - 0:58
    Und ich meine Bücher wirklich überall im Haus.
  • 0:58 - 1:00
    Und das ist eigentlich ein Laden in Kalkutta,
  • 1:00 - 1:04
    aber es ist ein Ort, wo wir unsere Bücher lieben.
  • 1:04 - 1:07
    Tatsächlich habe ich jetzt 38.000 davon
  • 1:07 - 1:10
    und kein Kindle in Sicht.
  • 1:10 - 1:15
    Aber als Kind aufzuwachsen
    mit Büchern überall um einen,
  • 1:15 - 1:18
    mit Menschen, mit denen man
    über diese Bücher reden kann,
  • 1:18 - 1:21
    das war keine Sache, die man leicht lernt.
  • 1:21 - 1:24
    Zu der Zeit als ich 18 war, hatte ich
    eine tiefe Leidenschaft für Bücher.
  • 1:24 - 1:27
    Es war nicht meine einzige Leidenschaft.
  • 1:27 - 1:29
    Ich war ein Südinder
  • 1:29 - 1:31
    aufgewachsen in Bengal.
  • 1:31 - 1:34
    Zwei Dinge über Bengal:
  • 1:34 - 1:36
    Sie lieben ihre pikanten Gerichte
  • 1:36 - 1:38
    und sie lieben ihre Süßigkeiten.
  • 1:38 - 1:40
    Daher entwickelte ich als ich aufwuchs
  • 1:40 - 1:43
    eine starke Leidenschaft für Essen.
  • 1:43 - 1:46
    Ich wuchs in den späten 60ern
    und frühen 70ern auf
  • 1:46 - 1:50
    und es gab noch eine Reihe weiterer Leidenschaften,
    an denen ich auch interessiert war,
  • 1:50 - 1:53
    aber diese beiden unterschieden mich von anderen.
  • 1:53 - 1:55
    (Gelächter)
  • 1:55 - 1:57
    Und damals war mein Leben in Ordnung.
  • 1:57 - 1:59
    Alles war okay,
  • 1:59 - 2:03
    bis ich ungefähr 26 Jahre war
  • 2:03 - 2:07
    und ich in einen Film mit dem
    Titel "Nummer 5 lebt!" ging.
  • 2:07 - 2:09
    Oh, einige haben den Film gesehen.
  • 2:09 - 2:12
    Und anscheinend wird er gerade neu aufgelegt
  • 2:12 - 2:14
    und er kommt nächstes Jahr raus.
  • 2:14 - 2:17
    Es ist die Geschichte dieses Versuchsroboters,
  • 2:17 - 2:20
    der einen Stromschlag erhält und zum Leben erwacht.
  • 2:20 - 2:24
    Und während es rannte, sagte dieses Ding,
    "Gib mir Input. Gib mir Input."
  • 2:24 - 2:27
    Und plötzlich verstand ich, dass für den Roboter
  • 2:27 - 2:30
    sowohl Information als auch Essen
  • 2:30 - 2:33
    das Gleiche waren.
  • 2:33 - 2:35
    Er erhielt Energie in irgendeiner Form,
  • 2:35 - 2:37
    Daten kamen in irgendeiner Form.
  • 2:37 - 2:40
    Und ich begann zu überlegen,
  • 2:40 - 2:42
    ich fragte mich wie es wäre,
  • 2:42 - 2:44
    wenn ich anfinge, mir vorzustellen
  • 2:44 - 2:48
    wenn ich nur Energie und
    Information als Energiezufuhr hätte –
  • 2:48 - 2:53
    als ob Nahrung und Information
    eine ähnliche Form hätten.
  • 2:53 - 2:56
    Ich begann damals darüber zu forschen
    und daraus wurde eine 25-jährige Reise.
  • 2:56 - 2:57
    Und ich begann herauszufinden,
  • 2:57 - 3:01
    dass Menschen als Primaten tatsächlich
  • 3:01 - 3:04
    viel kleinere Mägen haben
  • 3:04 - 3:07
    als wir bräuchten, wenn man unser
    Körpergewicht anschaut
  • 3:07 - 3:10
    und wir haben viel größere Gehirne.
  • 3:10 - 3:13
    Als ich das weiter untersuchte,
  • 3:13 - 3:17
    kam ich zu einem Punkt,
    an dem ich etwas entdeckte,
  • 3:17 - 3:20
    das Hypothese des teuren
    Gewebes genannt wird.
  • 3:20 - 3:24
    Bezogen auf die vorhandene
    Körpermasse eines Primaten
  • 3:24 - 3:27
    ist die Stoffwechselrate statisch.
  • 3:27 - 3:31
    Es änderte sich lediglich die Anzahl
    an verfügbarem Gewebe.
  • 3:31 - 3:34
    Zwei der teuersten Gewebearten
    im menschlichen Körper
  • 3:34 - 3:38
    sind das Nervengewebe und das
    Gewebe im Verdauungstrakt.
  • 3:38 - 3:42
    Es stellte sich heraus, dass Menschen
    eine Hypothese aufgestellt hatten,
  • 3:42 - 3:47
    die offenbar um 1995 zu einigen
    wunderbaren Ergebnissen führte.
  • 3:47 - 3:50
    Die Dame heißt Leslie Aiello.
  • 3:50 - 3:54
    Und die wissenschaftliche Abhandlung schlug vor,
    dass man das eine durch das andere ersetzen konnte.
  • 3:54 - 3:58
    Wenn man wollte, dass das Gehirn für
    eine bestimmte Körpermaße groß sein sollte,
  • 3:58 - 4:01
    musste man mit einem kleineren Magen leben.
  • 4:01 - 4:04
    Das hat mich dann komplett davon überzeugt
  • 4:04 - 4:07
    zu sagen: "Okay, diese Beiden sind verbunden."
  • 4:07 - 4:11
    Also habe ich begonnen, die Bildung von
    Informationen wie Essen zu betrachten
  • 4:11 - 4:14
    und gesagt: "Wir sind also Jäger
    und Sammler von Informationen."
  • 4:14 - 4:18
    Davon ausgehend wurden wir
    Farmer und Züchter von Informationen.
  • 4:18 - 4:20
    Erklärt das tatsächlich, was wir heute
  • 4:20 - 4:23
    in den Streits über geistiges Eigentum beobachten?
  • 4:23 - 4:26
    Die Menschen, die anfangs Jäger und Sammler waren,
  • 4:26 - 4:30
    wollten sich frei bewegen können und
    Informationen sammeln, wann immer sie wollten,
  • 4:30 - 4:32
    und die, die Informationen züchteten
  • 4:32 - 4:35
    wollten sie durch Zäune abschirmen,
  • 4:35 - 4:38
    und dadurch Besitztum, Reichtum,
    Struktur und Abgrenzung aufbauen.
  • 4:38 - 4:41
    Es wird also immer wieder Spannungen geben.
  • 4:41 - 4:43
    Alles was ich in der Herstellung sah,
  • 4:43 - 4:46
    war, dass es richtige Streits
    zwischen den Feinschmeckern
  • 4:46 - 4:48
    zwischen den Züchtern und den
    Jägern-Sammlern gab.
  • 4:48 - 4:50
    Und das passiert hier.
  • 4:50 - 4:53
    Als ich mit der Vorbereitung begann,
    war das immer noch so,
  • 4:53 - 4:56
    außer, dass es zwei Schulen gab.
  • 4:56 - 4:59
    Eine Gruppe von Leuten meinte, dass
    man seine Information destillieren kann,
  • 4:59 - 5:02
    man kann Wert herausziehen,
    ihn abtrennen und auftischen,
  • 5:02 - 5:04
    während die andere Gruppe
    anderer Meinung war
  • 5:04 - 5:06
    und sagte: "Nein, man kann das fermentieren.
  • 5:06 - 5:08
    Man bringt alles zusammen und vermischt es zu Brei
  • 5:08 - 5:10
    und daraus entwickelt sich eine Kostbarkeit."
  • 5:10 - 5:13
    Dasselbe gilt für Informationen.
  • 5:13 - 5:17
    Aber mit Konsum begann es richtig spaßig zu werden.
  • 5:17 - 5:19
    Ich fing nämlich an zu begreifen,
  • 5:19 - 5:22
    dass es so viele verschiedene Arten gibt,
    wie Menschen das konsumieren würden.
  • 5:22 - 5:25
    Sie kaufen es im Laden als rohe Zutat.
  • 5:25 - 5:27
    Kochen Sie? Oder werden Sie bedient?
  • 5:27 - 5:29
    Gehen Sie in Restaurants?
  • 5:29 - 5:33
    Genauso war es jedes Mal, wenn
    ich über Information nachdachte.
  • 5:33 - 5:35
    Die Analogien wurden verrückt –
  • 5:35 - 5:38
    dass Informationen ein Mindesthaltbarkeitsdatum haben,
  • 5:38 - 5:42
    dass Menschen Informationen falsch angewendet
    hatten, weil sie nicht richtig datiert waren
  • 5:42 - 5:44
    und das könnte wirklich Auswirkungen
    auf den Aktienmarkt haben,
  • 5:44 - 5:46
    auf Unternehmenswerte, usw.
  • 5:46 - 5:49
    Und ab diesem Zeitpunkt war ich fasziniert.
  • 5:49 - 5:52
    Und das war ungefähr vor 23 Jahren.
  • 5:52 - 5:54
    Ich begann über mich nachzudenken
  • 5:54 - 5:58
    als wir anfingen ein Mix von
    Fakten und Fiktion zu haben,
  • 5:58 - 6:01
    Doku-Dramas, Mockumentaries,
    oder wie immer Sie das nennen.
  • 6:01 - 6:03
    Werden wir ein Level erreichen,
  • 6:03 - 6:07
    wo man angibt, wie hoch der Anteil
    der Fakten einer Information ist?
  • 6:07 - 6:11
    Werden wir anfangen, Informationen
    nach ihrem Faktengehalt einzuordnen?
  • 6:11 - 6:13
    Fangen wir an darauf zu achten, was passiert,
  • 6:13 - 6:17
    wenn die Informationsquelle
    ausgeblendet wird, wie eine Hungersnot.
  • 6:17 - 6:19
    Das bringt mich zum abschließenden Teil.
  • 6:19 - 6:22
    Clay Shirky sagte einmal, dass es so
    was wie Informationsüberfluss nicht gibt,
  • 6:22 - 6:26
    es gibt nur ein Versagen der Filter.
  • 6:26 - 6:28
    Ich behaupte, dass Information,
  • 6:28 - 6:31
    wenn man es unter dem Aspekt Nahrung betrachtet,
  • 6:31 - 6:35
    nie ein Problem der Erzeugung ist; man
    spricht niemals über Essensüberschuss.
  • 6:35 - 6:37
    Grundsätzlich ist es ein Konsumproblem.
  • 6:37 - 6:39
    Und wir müssen anfangen, darüber nachzudenken,
  • 6:39 - 6:44
    wie wir in uns selbst Diäten
    oder Übungen machen können,
  • 6:44 - 6:47
    die Fähigkeit zu haben
    mit Informationen umzugehen,
  • 6:47 - 6:50
    eine Kennzeichnung zu haben, um in der Lage
    zu sein, verantwortungsvoll damit umzugehen.
  • 6:50 - 6:54
    Tatsächlich begann ich, als ich
    "Supersize Me" sah, darüber nachzudenken:
  • 6:54 - 6:56
    Was würde passieren,
  • 6:56 - 7:00
    wenn ein Mensch 31 Tage nonstop
    Fox-Nachrichten sehen würde?
  • 7:00 - 7:02
    (Gelächter)
  • 7:02 - 7:05
    Wäre dann noch Zeit, die
    Informationen zu verarbeiten?
  • 7:05 - 7:08
    Da beginnt man zu verstehen,
  • 7:08 - 7:14
    dass man krank werden kann, sich vergiften kann.
    Man muss seine Ernährung im Gleichgewicht halten.
  • 7:14 - 7:17
    Wenn man einmal genauer hinsieht;
    und seither habe ich alles,
  • 7:17 - 7:21
    was ich bei der Aufnahme
    von Informationen tat,
  • 7:21 - 7:24
    der Erzeugung von Information,
    der Zubereitung von Information
  • 7:24 - 7:27
    aus der Sichtweise von Essen betrachtet.
  • 7:27 - 7:30
    Es hat meiner Figur nicht wirklich gut getan,
  • 7:30 - 7:32
    weil ich gerne an beiden Dingen arbeite.
  • 7:32 - 7:36
    Ich würde Ihnen gerne diese
    Frage mit auf den Weg geben:
  • 7:36 - 7:39
    Wenn Sie anfangen würden, über alle
    Informationen, die Sie konsumieren so zu denken
  • 7:39 - 7:41
    wie Sie über Essen denken,
  • 7:41 - 7:43
    was würden Sie anders machen?
  • 7:43 - 7:45
    Vielen Dank für Ihre Zeit.
  • 7:45 - 7:47
    (Applaus)
Title:
JP Rangaswami: Information ist Nahrung
Speaker:
JP Rangaswami
Description:

Wie konsumieren wir Informationen? Bei TED@SXSWi sinniert der Technologe JP Rangaswami über unsere Beziehung zu Information und liefert eine überraschende und scharfsinnige Einsicht: Wir behandeln sie wie Nahrung.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
08:08
Katja Tongucer approved German subtitles for Information is food
Katja Tongucer commented on German subtitles for Information is food
Katja Tongucer edited German subtitles for Information is food
Katja Tongucer edited German subtitles for Information is food
Katja Tongucer edited German subtitles for Information is food
Laura Pasquale accepted German subtitles for Information is food
Laura Pasquale commented on German subtitles for Information is food
Laura Pasquale edited German subtitles for Information is food
Show all

German subtitles

Revisions