Wie man einen schwarzen Sohn in den USA aufzieht
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0:01 - 0:03Als ich aufwuchs,
verstand ich nicht immer, -
0:03 - 0:06warum meine Eltern wollten,
dass ich ihre Regeln befolgte. -
0:06 - 0:09Warum musste ich
eigentlich den Rasen mähen? -
0:09 - 0:11Warum waren Hausaufgaben
eigentlich so wichtig? -
0:11 - 0:15Warum durfte ich keine Geleebohnen
in meine Haferflocken tun? -
0:15 - 0:18Meine Kindheit war
voll von solchen Fragen. -
0:18 - 0:22Normal, wenn man ein Kind ist, und
dabei erkannte ich, dass es manchmal -
0:22 - 0:26am besten war, auf meine Eltern zu hören,
auch wenn ich nicht genau wusste warum. -
0:26 - 0:30Es war nicht so, dass sie
nicht wollten, dass ich kritisch dachte. -
0:30 - 0:33Mit ihrer Erziehung strebten sie danach,
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0:33 - 0:36einerseits meinen Geschwistern
und mir die Realität klarzumachen, -
0:36 - 0:38und gleichzeitig sicherzustellen,
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0:38 - 0:40dass wir den Status Quo nie
als unabwendbar hinnahmen. -
0:40 - 0:43Ich erkannte, dass dies an sich,
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0:43 - 0:45eine sehr zielgerichtete Form
von Erziehung war. -
0:46 - 0:48Einer meiner Lieblingspädagogen,
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0:48 - 0:50der brasilianische Autor
und Gelehrte Paulo Freire, -
0:50 - 0:53spricht sehr deutlich
von dem Bedarf an Erziehung -
0:53 - 0:58als ein Werkzeug für ein kritisches
Erwachen und geteilte Menschlichkeit. -
0:58 - 1:01In seinem bekanntesten Buch
"Pädagogik der Unterdrückten" -
1:01 - 1:05erklärt er: "Niemand kann
ein authentischer Mensch sein, -
1:05 - 1:07wenn er andere davon
abhält, einer zu sein." -
1:08 - 1:12In letzter Zeit habe ich viel über dieses
Konzept der Menschlichkeit nachgedacht, -
1:12 - 1:15und speziell, wer auf
dieser Welt das Vorrecht genießt, -
1:15 - 1:18als völlig menschlich
wahrgenommen zu werden. -
1:18 - 1:21Im Verlauf der letzten Monate
erlebte die Welt, -
1:21 - 1:24wie unbewaffneten dunkelhäutigen
Männern und Frauen -
1:24 - 1:28durch die Hände von Polizisten und
Ordnungshütern das Leben genommen wurde. -
1:28 - 1:30Diese Geschehnisse und alles,
was sich danach ereignet hat, -
1:30 - 1:33haben mich zu meiner
eigenen Kindheit zurückgeführt, -
1:33 - 1:35und zu den Entscheidungen meiner Eltern
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1:35 - 1:37über die Erziehung
eines schwarzen Jungen in den USA, -
1:37 - 1:41die ich, während ich aufwuchs, nicht
immer so verstand, wie ich es jetzt tue. -
1:41 - 1:46Ich denke daran, wie schwer es gewesen,
wie unfair es sich angefühlt haben muss -
1:46 - 1:50zu denken, dass sie Teile
meiner Kindheit entfernen mussten, -
1:50 - 1:53nur damit ich nachts
nach Hause kommen konnte. -
1:53 - 1:55Zum Beispiel denke ich daran,
dass ich eines Abends, -
1:55 - 1:59als ich ungefähr 12 war, mit Freunden
Wasserpistolen auf eine Klassenfahrt -
1:59 - 2:02in eine andere Stadt mitgebracht hatte
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2:02 - 2:06und wir den Hotelparkplatz in unser
eigenes Wasser-Schlachtfeld verwandelten. -
2:06 - 2:08Wir versteckten uns hinter Autos,
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2:08 - 2:11rannten durch die Dunkelheit,
die zwischen den Straßenlaternen lag. -
2:11 - 2:14Unbändiges Gelächter allgegenwärtig
über dem ganzen Gehsteig. -
2:14 - 2:16Aber innerhalb von zehn Minuten
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2:16 - 2:19kam mein Vater nach draußen,
packte mich am Unterarm -
2:19 - 2:23und führte mich zu unserem Zimmer
mit einem ungewohnten Griff. -
2:23 - 2:24Bevor ich etwas darüber sagen konnte,
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2:24 - 2:28wie er mich vor meinen Freunden
lächerlich gemacht hatte, -
2:28 - 2:31verhöhnte er mich für meine Naivität.
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2:31 - 2:35Er sah mir in die Augen,
Angst verzehrte sein Gesicht, -
2:35 - 2:37und er sagte: "Sohn, es tut mir leid,
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2:37 - 2:41aber du kannst dich nicht
wie deine weißen Freunde verhalten. -
2:41 - 2:43Du kannst nicht so tun,
als ob du mit Pistolen schießt. -
2:43 - 2:45Du kannst nicht in
der Dunkelheit umherlaufen. -
2:45 - 2:49Du kannst dich hinter nichts verstecken
außer deinen eigenen Zähnen." -
2:49 - 2:51Ich weiß nun, wie ängstlich
er gewesen sein muss, -
2:51 - 2:55wie leicht ich in die Leere
der Nacht hätte fallen können, -
2:55 - 2:58wenn jemand dieses Wasser
verwechselt hätte können, -
2:58 - 3:00um einen Grund zu haben,
all das fortzuwaschen. -
3:00 - 3:02Dies sind die Arten von Botschaften,
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3:02 - 3:05mit denen ich mein ganzes Leben
lang überflutet wurde: -
3:05 - 3:08Halte deine Hände so, dass man sie
sehen kann! Bewege dich nicht zu schnell! -
3:08 - 3:10Ziehe deine Kapuze ab,
wenn die Sonne untergeht! -
3:10 - 3:13Meine Eltern erzogen uns
mit einer Rüstung aus Ratschlägen, -
3:13 - 3:17einem Ozean voll Alarmglocken, sodass
keiner uns den Atem unserer Lungen nahm, -
3:17 - 3:19keiner Erinnerung aus dieser Haut machte;
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3:19 - 3:22sodass wir Kinder sein konnten,
anstatt Särge oder Beton. -
3:22 - 3:25Nicht weil sie dachten, dass es uns
besser machen würde als alle anderen, -
3:25 - 3:27sondern, weil sie uns
am Leben halten wollten. -
3:27 - 3:31Alle meine schwarzen Freunde wurden
mit der gleichen Botschaft erzogen, -
3:31 - 3:33dem Gespräch als wir alt genug waren,
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3:33 - 3:37verwechselt zu werden mit einem Nagel,
bereit, in den Boden getrieben zu werden, -
3:37 - 3:40als Menschen unser Melanin
mit Angst gleichsetzten. -
3:40 - 3:43Aber was macht es mit einem Kind,
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3:43 - 3:46das in dem Wissen aufwächst,
dass es nicht einfach ein Kind sein kann; -
3:46 - 3:49dass die Launen der Jugend
zu gefährlich für den Atem sind; -
3:49 - 3:51dass man einfach nicht
neugierig sein darf; -
3:51 - 3:54dass man sich den Luxus eines
Fehlers nicht erlauben kann; -
3:54 - 3:56dass jemandes implizites Vorurteil
der Grund sein kann, -
3:56 - 3:58dass man am Morgen nicht aufwacht?
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3:58 - 4:00Aber das darf uns nicht definieren.
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4:00 - 4:03Denn wir haben Eltern, die uns
erzogen, damit wir verstehen, -
4:03 - 4:05dass unsere Körper nicht
für Kugeln bestimmt sind, -
4:05 - 4:07sondern für fliegende
Drachen und Springseile, -
4:07 - 4:09und Lachen, bis der Bauch schmerzt.
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4:09 - 4:12Unsere Lehrer lehrten uns,
die Hände im Unterricht zu heben, -
4:12 - 4:13und nicht nur Ergebung zu zeigen,
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4:13 - 4:16und dass das Einzige,
das wir aufgeben sollten, -
4:16 - 4:18ist das Konzept, dieser
Welt nicht würdig zu sein. -
4:18 - 4:22Wir sagen "Schwarzes Leben zählt",
aber nicht, weil anderes nicht zählt, -
4:22 - 4:25sondern weil wir bestätigen müssen,
dass wir würdig sind, ohne Angst zu leben, -
4:25 - 4:27wenn vieles uns sagt, wir seien es nicht.
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4:27 - 4:30Ich will in einer Welt leben,
in der mein Sohn -
4:30 - 4:32ab seiner Geburt
nicht für schuldig gehalten wird; -
4:32 - 4:36in der ein Spielzeug in seiner Hand
nicht mit etwas anderem verwechselt wird. -
4:36 - 4:39Ich lehne auch ab, nicht etwas Neues
aus dieser Welt aufbauen zu können, -
4:39 - 4:41etwas wo der Name eines Kindes
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4:41 - 4:44nicht auf einem T-Shirt oder Grabstein
geschrieben werden muss, -
4:44 - 4:47wo das Leben eines Menschen
nur dadurch bewertet wird, -
4:47 - 4:49dass man eine Lunge hat --
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4:49 - 4:53eine Welt in der
jeder Einzelne atmen kann. -
4:53 - 4:55Danke.
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4:55 - 4:59(Applaus)
- Title:
- Wie man einen schwarzen Sohn in den USA aufzieht
- Speaker:
- Clint Smith
- Description:
-
Als Kinder erhalten wir alle Ratschläge von Eltern und Lehrern, die uns seltsam oder sogar verwirrend vorkommen. Eines Nachts kristallisierte sich dieser Zustand für den jungen Clint Smith heraus, als er zusammen mit seinen weißen Freunden mit Wasserpistolen auf einem dunklen Parkplatz spielte. In einem herzergreifenden Stück malt der Dichter sich die Szenerie der wütenden und ängstlichen Reaktion seines Vaters aus.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 05:12
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