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Die Regeneration unseres Landes aus der Sicht eines Landwirtes | Gabe Brown | TEDxGrandForks

  • 0:21 - 0:22
    Es ist doch passend,
  • 0:22 - 0:28
    dass das Event "Wurzeln zu Flügeln"
    hier in North Dakota stattfindet.
  • 0:28 - 0:33
    Denn das Motto dieses Staates
    ist "Stärke durch Erdboden".
  • 0:33 - 0:36
    Genau darüber werde ich heute sprechen.
  • 0:36 - 0:39
    Über unsere Ressource "Boden".
  • 0:40 - 0:42
    Die Landwirtschaft steht
    vor einer Herausforderung.
  • 0:42 - 0:47
    Wie ernähren wir 2050
    9 Milliarden Menschen?
  • 0:48 - 0:52
    Mit dem heutigen Produktionsmodell
    ist das nicht möglich.
  • 0:52 - 0:56
    Bei diesem Modell pflügt man den Boden.
  • 0:57 - 1:00
    Es ist ein Modell der Monokulturen.
  • 1:00 - 1:02
    Wohin man auch kommt
    in diesem großartigen Staat,
  • 1:02 - 1:06
    sieht man Weizenfelder, Maisfelder,
  • 1:06 - 1:10
    Sojabohnen und viele andere Feldfrüchte.
  • 1:10 - 1:14
    Es ist ein Modell, bei dem
    das Vieh eingesperrt wird;
  • 1:14 - 1:18
    z. B. Geflügel in Hühnerställen
  • 1:18 - 1:22
    oder Schlachtvieh auf Futterplätzen.
  • 1:22 - 1:26
    Diese Praktiken haben ihren Preis.
  • 1:26 - 1:29
    Sie haben einen Verlust
    an Biodiversität verursacht.
  • 1:30 - 1:36
    Intaktes, natürliches Weideland
    hat hunderte verschiedene Arten
  • 1:36 - 1:40
    von Pflanzen, Tieren und Insekten.
  • 1:42 - 1:45
    Monokulturen hingegen
    haben nur sehr wenige Arten.
  • 1:45 - 1:48
    Dieser Mangel an Biodiversität
  • 1:48 - 1:53
    hat zur Zerstörung unserer
    Ressource "Boden" geführt.
  • 1:53 - 1:56
    Das werde ich mit Ihnen
    heute genauer betrachten.
  • 1:56 - 1:58
    Ich werde Ihnen Beweise zeigen,
  • 1:58 - 2:02
    und das sind Statistiken
    der North Dakota State-Universität.
  • 2:02 - 2:08
    1960 war in Walsh County, North Dakota,
    der Mutterboden 86 cm tief.
  • 2:08 - 2:13
    2014 war dieser Mutterboden
    nur noch 38 cm tief --
  • 2:14 - 2:17
    ein schockierender Verlust von 56 Prozent!
  • 2:18 - 2:22
    Der Anteil von organischem Material
    in diesem Boden sank von über 8 %
  • 2:23 - 2:26
    auf heute unter 3 %.
  • 2:27 - 2:29
    Sehen Sie sich die Auswirkungen an.
  • 2:29 - 2:35
    Der Boden links wurde nicht gepflügt
  • 2:35 - 2:38
    und hat keine Monokulturen erlebt.
  • 2:38 - 2:42
    Rechts ist der gleiche Boden
    17 Jahre später zu sehen,
  • 2:43 - 2:47
    nach 17 Jahren der Bewirtschaftung
  • 2:47 - 2:50
    mit Pflügen und Monokulturen.
  • 2:51 - 2:54
    Das zerstört auch den Porenraum im Boden.
  • 2:54 - 2:58
    Dieser Porenraum ist entscheidend
    für das Leben im Boden
  • 2:58 - 3:02
    und entscheidend für die Wasseraufnahme,
  • 3:02 - 3:07
    weil ohne eine Klumpenbildung
    kein Wasser einsickern kann.
  • 3:07 - 3:12
    Dieses Foto stammt von einem Feld,
    das keine 16 km von Ihrem Sitz liegt.
  • 3:13 - 3:16
    Es zeigt, dass 1 cm Regen
  • 3:16 - 3:21
    nicht mehr im Boden versickern kann.
  • 3:21 - 3:24
    Was passiert, wenn das Wasser
    nicht mehr versickert?
  • 3:24 - 3:27
    Wir greifen zu Drainagesystemen.
  • 3:27 - 3:32
    Man sieht das heutzutage
    überall in der Mitte der USA.
  • 3:32 - 3:35
    Was passiert, wenn wir
    Drainagesysteme verwenden
  • 3:35 - 3:39
    und nicht die Bodenaggregate haben,
    die den Boden festhalten?
  • 3:39 - 3:42
    Der Boden landet im Entwässerungsgraben
  • 3:42 - 3:45
    und mit ihm leider auch
    die ganzen Nährstoffe,
  • 3:45 - 3:49
    die normalerweise
    in den Feldern verblieben wären.
  • 3:50 - 3:55
    Der Mangel an Biodiversität führt auch
    zu einem geringeren Nähstoffkreislauf.
  • 3:55 - 3:58
    Wenn wir keinen adäquaten
    Nährstoffkreislauf haben,
  • 3:58 - 4:02
    brauchen wir immer mehr Kunstdünger.
  • 4:02 - 4:05
    Für diese Kunstdünger
    zahlen wir einen Preis:
  • 4:05 - 4:08
    die Verwendung fossiler Brennstoffe
    bei der Herstellung
  • 4:08 - 4:13
    und dass sie den Rückgang
    der Bodenbiologie in Gang setzen.
  • 4:14 - 4:16
    Wir müssen verstehen,
    wie der Boden funktioniert.
  • 4:16 - 4:21
    Er funktioniert durch die Bodenbiologie,
  • 4:21 - 4:25
    weil die Pflanzen ihre Nährstoffe
    von der Bodenbiologie erhalten.
  • 4:26 - 4:28
    Der starke Einsatz von Kunstdünger
  • 4:28 - 4:32
    fördert aber auch
    die Vermehrung von Unkraut.
  • 4:32 - 4:34
    Die meisten Unkräuter lieben Stickstoff.
  • 4:34 - 4:39
    Je mehr Kunstdünger wir verwenden,
    desto mehr Unkraut haben wir auch.
  • 4:39 - 4:42
    Was machen wir bei starkem Unkrautbefall?
  • 4:43 - 4:45
    Unkrautvernichter sprühen.
  • 4:45 - 4:49
    Dummerweise sind viele
    dieser Unkrautvernichter Chelate.
  • 4:50 - 4:51
    Was ist ein Chelat?
  • 4:51 - 4:53
    Ein Chelat bindet Metalle.
  • 4:53 - 4:58
    Metalle wie Magnesium,
    Mangan, Eisen, Zink oder Kupfer
  • 4:59 - 5:01
    sind dann für die Pflanzen
    nicht mehr verfügbar.
  • 5:02 - 5:05
    Wenn die Pflanze diese Spurenelemente
    nicht mehr aufnehmen kann,
  • 5:05 - 5:08
    wird sie anfälliger für Krankheiten.
  • 5:08 - 5:11
    Weil Pflanzen Krankheiten
    nicht selbst abwehren können,
  • 5:12 - 5:14
    müssen wir Fungizide sprühen.
  • 5:16 - 5:19
    Fungizide wiederum sind schädlich für was?
  • 5:19 - 5:21
    Die Bodenbiologie.
  • 5:22 - 5:26
    Weil Pflanzen nicht gesund genug sind,
    um Schädlinge abzuwehren,
  • 5:26 - 5:28
    was müssen wir dann tun?
  • 5:29 - 5:32
    Wir sprühen Pestizide,
    und das auf Pflanzen,
  • 5:32 - 5:35
    die für den menschlichen
    Verzehr bestimmt sind.
  • 5:35 - 5:39
    Weil wir Pestizide sprühen,
    haben wir einen Rückgang von was?
  • 5:40 - 5:45
    Bei genau den Raubinsekten,
    die sich um die Schädlinge kümmern würden,
  • 5:45 - 5:46
    gegen die wir sprühen.
  • 5:47 - 5:50
    Wir haben auch einen Rückgang
    bei den Bestäubern.
  • 5:50 - 5:54
    Man kann heute kaum eine Zeitung
    oder Zeitschrift in die Hand nehmen,
  • 5:54 - 5:56
    ohne über die Not
    unserer Bestäuber zu lesen.
  • 5:56 - 6:00
    Die Bestäuber sind aber entscheidend
    für unsere Pflanzenproduktion.
  • 6:01 - 6:05
    Beim derzeitigen Produktionsmodell
    dreht sich alles ums Töten.
  • 6:05 - 6:09
    Sei es Unkraut, ein Pilz, ein Schädling,
  • 6:09 - 6:13
    unsere Biodiversität oder unseren Profit.
  • 6:13 - 6:15
    Schauen Sie sich die Zahlen an,
  • 6:15 - 6:18
    die die North Dakota State-Universität
    gerade veröffentlicht hat.
  • 6:18 - 6:22
    Das sind Prognosen für 2016 für einige
    unserer wichtigsten Nutzpflanzen.
  • 6:22 - 6:25
    Jede von ihnen sagt einen Verlust voraus.
  • 6:26 - 6:30
    Was hat das für Auswirkungen
    auf die Lebensqualität derer,
  • 6:30 - 6:32
    die diese Pflanzen produzieren?
  • 6:33 - 6:34
    Aber denken Sie einen Schritt weiter:
  • 6:34 - 6:37
    Was für Auswirkungen
    hat das auf unsere Schulen?
  • 6:37 - 6:41
    Fahren Sie durch unseren Staat,
    und Sie sehen viele kleine Städte,
  • 6:41 - 6:44
    in denen immer weniger Kinder
    die Schule besuchen.
  • 6:44 - 6:47
    Welchen Effekt hat das
    auf unsere Geschäfte?
  • 6:48 - 6:50
    Und dann auf unsere Gemeinden?
  • 6:50 - 6:53
    Welche Auswirkungen hat
    das derzeitige Produktionsmodell
  • 6:53 - 6:55
    auf unsere Gesundheit?
  • 6:56 - 6:58
    Sehen Sie sich das hier an.
  • 6:58 - 7:02
    Die Nährstoffdichte in den
    von uns produzierten Nahrungsmitteln
  • 7:02 - 7:06
    sank in den letzten 50 Jahren
  • 7:06 - 7:09
    um 15 bis 65 Prozent.
  • 7:09 - 7:12
    Das hatte viele negative Konsequenzen.
  • 7:12 - 7:15
    Die USA geben mehr
    für das Gesundheitswesen aus
  • 7:15 - 7:17
    als irgendein anderes
    Industrieland auf der Welt.
  • 7:17 - 7:22
    Aber sehen Sie hier -- wir sind Weltführer
    bei Fällen von ADS, ADHS,
  • 7:22 - 7:28
    Krebs, Osteoporose, Alzheimer,
    Autoimmunkrankheiten,
  • 7:29 - 7:31
    und die Liste geht immer weiter.
  • 7:31 - 7:33
    Das ist inakzeptabel.
  • 7:34 - 7:36
    Das kann so nicht weitergehen.
  • 7:36 - 7:39
    Aber die gute Nachricht ist,
    es gibt noch einen anderen Weg,
  • 7:39 - 7:41
    und ich werde es Ihnen verraten.
  • 7:41 - 7:42
    Es ist der Weg der Natur.
  • 7:43 - 7:45
    Schauen wir, wie die Natur funktioniert.
  • 7:45 - 7:49
    In der Natur gibt es
    keine mechanischen Pflüge.
  • 7:49 - 7:53
    Aber in unserem Produktionsmodell
    pflügen wir den Boden.
  • 7:53 - 7:57
    In der Natur gibt es immer
    einen Schutzschild auf der Oberfläche,
  • 7:57 - 8:02
    der den Boden vor Erosion durch Wind,
    Wasser und Verdunstung schützt.
  • 8:03 - 8:06
    Aber in unserem Produktionsmodell
    liegen Felder kahl da.
  • 8:06 - 8:10
    Die Natur lässt das Wasser
    sehr effizient zirkulieren.
  • 8:10 - 8:13
    Es kann in das Bodenprofil einsickern,
  • 8:13 - 8:16
    und dann, durch die große Menge
    an organischem Material dort,
  • 8:16 - 8:19
    wird es da für den Zeitraum gespeichert,
    den die Pflanzen benötigen.
  • 8:19 - 8:24
    Wenn wir unseren Boden zerstören,
    kann dort kein Wasser mehr versickern
  • 8:24 - 8:27
    und gespeichert werden,
    bis es gebraucht wird.
  • 8:27 - 8:30
    Die Natur hat lebendige
    Pflanzen-Wurzel-Netzwerke;
  • 8:30 - 8:35
    irgendetwas wächst immer gerade
    in der gesamten Wachstumsperiode.
  • 8:35 - 8:38
    Nicht so bei unserem Ackerbau.
  • 8:38 - 8:42
    Sehr oft wird unser
    derzeitiges Produktionsmodell
  • 8:42 - 8:45
    als "konventionelle Methode" bezeichnet.
  • 8:45 - 8:49
    Ich würde argumentieren, dass die Natur
    die "konventionelle Methode" ist,
  • 8:49 - 8:52
    weil es sie bereits seit Urzeiten gibt.
  • 8:52 - 8:53
    Denken Sie mal so herum:
  • 8:53 - 8:56
    Wie sah dieses Land vor 400 Jahren aus?
  • 8:57 - 8:59
    Es gab sehr viel Biodiversität.
  • 9:00 - 9:06
    Es gab Diversität von Pflanzenarten:
    Stauden, Gräser, Hülsenfrüchte, Bäume.
  • 9:06 - 9:10
    Ebenso Diversität von Tieren und Insekten,
  • 9:10 - 9:15
    und sie alle bildeten zusammen
    ein gesundes Ökosystem.
  • 9:17 - 9:21
    Es gibt also fünf Prinzipien,
    die wir beachten müssen,
  • 9:21 - 9:23
    um das Modell der Natur zu erreichen.
  • 9:23 - 9:28
    Das sind erstens: geringstmögliche
    mechanische Störung.
  • 9:28 - 9:34
    Auf meiner eigenen Ranch pflügen wir
    seit 1994 überhaupt nicht mehr.
  • 9:34 - 9:37
    Wir haben kein bisschen gepflügt.
  • 9:37 - 9:42
    Der zweite Grundsatz für gesunden Boden
    ist ein Schutzschild auf der Oberfläche;
  • 9:42 - 9:45
    wir halten den Boden jederzeit bedeckt.
  • 9:45 - 9:49
    Das ist ein Bild von einem
    unserer Felder nach der Aussaat.
  • 9:49 - 9:54
    Dieses Feld ist der Erosion durch Wind
    oder Wasser nicht mehr ausgeliefert,
  • 9:54 - 9:57
    weil wir ein Schutzschild
    auf der Oberfläche haben.
  • 9:57 - 10:00
    Dritter Grundsatz der Bodengesundheit
    ist die Biodiversität.
  • 10:00 - 10:04
    Mein Sohn lehrt Weidemanagement
    am hiesigen College.
  • 10:04 - 10:07
    Er nahm seine Schüler
    zu einer unserer Koppeln mit.
  • 10:07 - 10:13
    Sie zählten über 140 verschiedene Arten
    von Gräsern, Stauden und Hülsenfrüchten.
  • 10:14 - 10:18
    Warum haben wir das nicht
    im derzeitigen Produktionsmodell?
  • 10:18 - 10:21
    Mit unserer Methode
    wollen wir das nachbilden.
  • 10:21 - 10:25
    Das hier sind einige der Geldbringer,
    die wir hier anbauen.
  • 10:25 - 10:29
    Wir bauen nicht nur eine,
    sondern viele Sorten an.
  • 10:29 - 10:33
    Außerdem bauen wir sie nicht
    als Monokulturen an.
  • 10:33 - 10:37
    Oben links ist Hafer mit 3 Sorten Klee,
    die dazwischen wachsen.
  • 10:37 - 10:40
    Oben rechts ist eine
    sehr vielfältige Krautmischung
  • 10:40 - 10:41
    für die kalte Jahreszeit.
  • 10:41 - 10:45
    Unten links ist Mais
    mit Winterwicke dazwischen.
  • 10:45 - 10:47
    Unten rechts sind Sonnenblumen,
  • 10:47 - 10:50
    zusammen mit über 19 Arten
    von Bodendeckern.
  • 10:50 - 10:54
    Eine enorme Biodiversität,
    die die Bodenorganismen ernährt.
  • 10:54 - 10:57
    Wir haben auch Obstplantagen
    in unserem Betrieb.
  • 10:57 - 11:01
    Diese Plantagen liefern uns
    nicht nur Früchte;
  • 11:02 - 11:05
    wir können auch Vieh
    unter den Bäumen grasen lassen
  • 11:05 - 11:07
    und so quasi Unternehmen 'stapeln'.
  • 11:08 - 11:10
    Wir haben 2 Hektar Gemüsefelder,
  • 11:10 - 11:13
    aber nicht als Monokulturen.
  • 11:13 - 11:17
    Zwischen jeder dieser Reihen von Mais
    sind Reihen mit Erbsen, Bohnen,
  • 11:17 - 11:21
    Zucchini, Möhren, Kürbissen
    und eine Vielzahl anderer Arten,
  • 11:21 - 11:25
    sodass wir die Vorteile
    der Diversität erhalten.
  • 11:25 - 11:27
    Der vierte Grundsatz
    der Bodengesundheit ist,
  • 11:27 - 11:30
    die Wurzeln so lange wie möglich
    im Boden zu lassen.
  • 11:30 - 11:33
    Man muss in diesem Staat
    nicht weit fahren,
  • 11:33 - 11:35
    um Monokulturen zu sehen,
  • 11:35 - 11:37
    die nur für einen
    kurzen Zeitraum angebaut werden,
  • 11:37 - 11:39
    und danach liegt das Land brach.
  • 11:40 - 11:42
    Das hier sind nur einige Arten
    von Bodendeckern,
  • 11:42 - 11:45
    die wir letztes Jahr
    in unserem Betrieb angebaut haben.
  • 11:45 - 11:49
    Tatsächlich haben wir
    über 70 verschiedene Arten angebaut.
  • 11:49 - 11:53
    Von der Schneeschmelze im Frühling
    bis zu dem Zeitpunkt,
  • 11:53 - 11:56
    wenn der Schnee
    im frühen Winter liegen bleibt,
  • 11:56 - 12:01
    wachsen bei uns viele Arten,
    um die Bodengesundheit zu fördern.
  • 12:01 - 12:04
    Wir optimieren die Gewinnung
    von Solarenergie.
  • 12:04 - 12:06
    Das System funktioniert nämlich so:
  • 12:06 - 12:10
    Die Photosynthese verwandelt
    Sonnenlicht in Kohlenstoff;
  • 12:10 - 12:14
    der wird nach unten
    zu den Wurzeln transportiert,
  • 12:14 - 12:19
    wo er als Wurzelsekret ausströmt,
    wovon sich all die Organismen ernähren.
  • 12:19 - 12:24
    Wir brauchen diese Organismen,
    um Nährstoffe in die Pflanze zu bekommen
  • 12:24 - 12:27
    und Tiere und Menschen zu ernähren.
  • 12:27 - 12:31
    Wenn wir einen gesunden Boden haben,
    haben wir auch saubere Luft,
  • 12:31 - 12:36
    sauberes Wasser, gesunde Pflanzen,
    gesunde Tiere und gesunde Menschen.
  • 12:36 - 12:39
    Wir müssen uns darauf konzentrieren,
    diese Organismen zu ernähren.
  • 12:39 - 12:42
    Dann sind wir auch in der Lage,
  • 12:42 - 12:45
    die ganze Flora und Fauna
    auf unserem Betrieb zu ernähren.
  • 12:45 - 12:48
    Wir ernähren auch eine Myriade
    verschiedener Insekten.
  • 12:48 - 12:51
    Insekten kriegen leicht
    einen schlechten Ruf.
  • 12:51 - 12:54
    Wir mögen eine große Vielfalt an Insekten,
  • 12:54 - 12:57
    inklusive all der Raubinsekten,
    die sich um die Schädlinge kümmern.
  • 12:57 - 13:01
    Wir wollen unsere Probleme
    mit biologischen Mitteln lösen
  • 13:01 - 13:03
    statt mit chemischen.
  • 13:04 - 13:07
    Dr. Jonathan Lundgren,
    einer der weltweit führenden Entomologen,
  • 13:07 - 13:09
    sagte mir Folgendes:
  • 13:09 - 13:15
    "Auf jede schädliche Insektenart
    kommen 1700 nützliche Arten.
  • 13:15 - 13:19
    Warum wollen wir in der Landwirtschaft
    nur diesen Schädling töten,
  • 13:19 - 13:24
    wenn wir lieber Lebensraum
    für all die Nützlinge schaffen sollten?"
  • 13:24 - 13:30
    Die Ursache für Schädlingsprobleme
    ist ein Mangel an Diversität.
  • 13:30 - 13:33
    Wir müssen biologisch denken.
  • 13:33 - 13:37
    5. Grundsatz für ein gesundes Ökosystem:
    der Einfluss von Tieren.
  • 13:37 - 13:42
    In unserem Betrieb haben wir
    eine Herde von 350 Kühen.
  • 13:42 - 13:46
    Wir ernähren sie ausschließlich mit Gras,
    weil wir wissen, dass es gesünder ist,
  • 13:46 - 13:49
    sowohl für uns als auch die Tiere.
  • 13:49 - 13:52
    Wir haben eine Schafherde
    und ziehen Lämmer mit Gras groß.
  • 13:52 - 13:54
    Wir haben Schweine, die weiden.
  • 13:55 - 13:58
    Wir haben Hähnchen auf der Weide.
  • 13:58 - 14:03
    Wir haben eine Herde von 750 Legehennen,
  • 14:03 - 14:05
    die ebenfalls auf der Weide sind.
  • 14:06 - 14:08
    Wir haben auch Bienen.
  • 14:08 - 14:10
    Neben der Bestäubung unserer Pflanzen
  • 14:10 - 14:13
    liefern sie uns auch Honig.
  • 14:13 - 14:15
    Folgendes haben wir
    in unserem Betrieb gemacht.
  • 14:15 - 14:20
    Als wir 1993 anfingen -- links --,
    hatten wir sehr wenig Mutterboden.
  • 14:20 - 14:23
    1,7 Prozent organisches Material.
  • 14:23 - 14:27
    Es konnte nur 1 cm Regen
    pro Stunde versickern.
  • 14:27 - 14:29
    Dann hörten wir auf zu pflügen.
  • 14:29 - 14:32
    Wir machten die Fruchtfolge
    noch vielfältiger
  • 14:32 - 14:35
    und stellten eine Verbesserung
    der Bodengesundheit fest.
  • 14:35 - 14:38
    Von da an begannen wir,
    Bodendecker einzusetzen.
  • 14:38 - 14:41
    Die Bodengesundheit stieg weiter,
    der Anteil organischen Materials stieg,
  • 14:41 - 14:43
    die Wasseraufnahme wurde besser.
  • 14:43 - 14:45
    Dann fingen wir an,
  • 14:45 - 14:48
    all die Nutztierarten zu integrieren --
  • 14:48 - 14:52
    ein weiterer deutlicher Anstieg
    der Gesundheit unseres Boden-Ökosystems.
  • 14:52 - 14:56
    Heute, im Jahr 2013,
    haben wir ein Stück Land,
  • 14:56 - 15:00
    das jetzt über 11 %
    organisches Material hat.
  • 15:01 - 15:02
    Derselbe Boden,
  • 15:02 - 15:07
    der 1993 nur 1 cm Regen
    pro Stunde aufnehmen konnte,
  • 15:07 - 15:11
    verträgt jetzt über 38 cm pro Stunde.
  • 15:11 - 15:16
    Wir haben das erreicht,
    ohne irgendwelche Kunstdünger,
  • 15:16 - 15:18
    Pestizide oder Fungizide zu benutzen.
  • 15:19 - 15:22
    Wir haben das erreicht, indem wir
    den Prinzipien der Natur folgten.
  • 15:22 - 15:27
    So ist die Ranch jedes Jahr profitabel,
    unabhängig von den Preisen.
  • 15:27 - 15:32
    Und wir schaffen das ohne
    staatliche Subventionen jeglicher Art,
  • 15:32 - 15:36
    sei es eine Ernteversicherung, EQIP, CSP,
  • 15:36 - 15:39
    oder andere Formen staatlicher Zahlungen.
  • 15:39 - 15:42
    So sind wir keine Last
    für die Gesellschaft.
  • 15:42 - 15:44
    Das 'Stapeln' von Unternehmen erlaubt uns,
  • 15:44 - 15:48
    mehr nährstoffreiche Kalorien
    von Nahrungsmitteln zu erzeugen,
  • 15:48 - 15:53
    und das zu niedrigeren Kosten im Vergleich
    zum herkömmlichen Produktionsmodell.
  • 15:53 - 15:56
    Ja, wir können die Welt ernähren,
  • 15:56 - 16:00
    und wir können es auf eine Weise tun,
    die unsere Ressourcen erneuert
  • 16:00 - 16:05
    und so Farmen, Familien
    und Kommunen heilt.
  • 16:06 - 16:07
    Ich danke Ihnen.
Title:
Die Regeneration unseres Landes aus der Sicht eines Landwirtes | Gabe Brown | TEDxGrandForks
Description:

Die USA stecken in einer Krise. Die Gesundheit unseres Bodens hat in einem Maße abgenommen, dass es nicht nur negative Auswirkungen auf die Profitabilität von Landwirtschaftsbetrieben hat, sondern auch verheerende Auswirkungen auf alles andere, von der Wasserqualität über die Kommunen bis hin zu unserer Gesundheit. Der Landwirt Gabe Brown aus North Dakota stellt uns eine Lösung der Vernunft für diese Krise vor.

Gabe Brown ist einer der Pioniere der Bewegung für Bodengesundheit, die auf die Regeneration unserer Ressourcen zielt.

Dieser Vortrag wurde bei einem TEDx-Event gehalten, der dem Format für TED-Konferenzen entspricht, aber eigenständig von einem lokalen Veranstalter organisiert wurde. Erfahren Sie mehr unter http://ted.com/tedx

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDxTalks
Duration:
16:25

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