Return to Video

Bart Weetjens: Wie ich Ratten beibrachte, Landminen zu erschnüffeln

  • 0:01 - 0:03
    Ich bin heute hier, um mit Ihnen
  • 0:03 - 0:05
    eine außergewöhnliche Erfahrung --
  • 0:05 - 0:08
    eine wirklich außerordentlich lohnende Erfahrung -- zu teilen,
  • 0:08 - 0:10
    die mich dazu brachte,
  • 0:10 - 0:12
    Ratten zu trainieren,
  • 0:12 - 0:14
    um Menschenleben zu retten,
  • 0:14 - 0:16
    indem sie Landminen
  • 0:16 - 0:18
    und Tuberkulose entdecken.
  • 0:18 - 0:21
    Als Kind hatte ich zwei Leidenschaften.
  • 0:21 - 0:24
    Die eine galt den Nagetieren.
  • 0:24 - 0:26
    Ich hatte jegliche Arten von Ratten,
  • 0:26 - 0:28
    Mäusen, Hamstern,
  • 0:28 - 0:30
    Wüstenrennmäusen, Eichhörnchen.
  • 0:30 - 0:33
    Ich züchtete sie und verkaufte sie an Tierhandlungen.
  • 0:33 - 0:35
    (Lachen)
  • 0:35 - 0:38
    Ich hatte aber auch ein großes Interesse an Afrika.
  • 0:38 - 0:40
    Ich bin in einer multikulturellen Umgebung aufgewachsen,
  • 0:40 - 0:42
    in unserem Haus lebten afrikanische Studenten
  • 0:42 - 0:44
    und ich erfuhr ihre Geschichten,
  • 0:44 - 0:46
    die unterschiedlichen Herkünfte und Hintergründe,
  • 0:46 - 0:49
    die Abhängigkeit von importiertem Wissen,
  • 0:49 - 0:51
    Gütern und Leistungen,
  • 0:51 - 0:54
    überschäumende kulturelle Vielfältigkeit.
  • 0:54 - 0:56
    Afrika war wirklich sehr faszinierend für mich.
  • 0:56 - 0:58
    Ich wurde Wirtschaftsingenieur --
  • 0:58 - 1:00
    Ingenieur der Produktentwicklung --
  • 1:00 - 1:03
    und ich beschäftigte mich mit angepasster Detektionstechnik,
  • 1:03 - 1:05
    die im Grunde die erste angepasste Technologie
  • 1:05 - 1:08
    für Entwicklungsländer ist.
  • 1:08 - 1:10
    Zuerst arbeitete ich in der Industrie,
  • 1:10 - 1:12
    aber ich war nicht wirklich glücklich, bei einer
  • 1:12 - 1:15
    materiellen Konsumgesellschaft mitzuwirken,
  • 1:15 - 1:18
    in einer linearen, extrahierenden
  • 1:18 - 1:20
    und produzierenden Art und Weise.
  • 1:20 - 1:22
    Ich kündigte, um mich auf das eigentliche Problem dieser Welt zu konzentrieren:
  • 1:22 - 1:25
    Landminen.
  • 1:25 - 1:28
    Es ist das Jahr 1995
  • 1:28 - 1:31
    Prinzessin Diana gibt im Fernsehen bekannt,
  • 1:31 - 1:33
    dass Landminen ein schweres Hindernis
  • 1:33 - 1:36
    für jegliche Entwicklung darstellen, was auch wirklich stimmt.
  • 1:36 - 1:38
    Solange es diese Vorrichtungen gibt,
  • 1:38 - 1:40
    oder auch nur der Verdacht auf Landminen besteht,
  • 1:40 - 1:42
    kann man das Land nicht betreten.
  • 1:42 - 1:44
    Tatsächlich gab es einen weltweiten Aufruf
  • 1:44 - 1:47
    für neue Detektoren
  • 1:47 - 1:49
    und nachhaltige Lebensräume,
  • 1:49 - 1:51
    wo sie benötigt werden,
  • 1:51 - 1:53
    das ist hauptsächlich in den Entwicklungsländern.
  • 1:53 - 1:55
    Wir haben uns für Ratten entschieden.
  • 1:55 - 1:57
    Warum sollte man Ratten wählen?
  • 1:57 - 1:59
    Sind das nicht Schädlinge?
  • 1:59 - 2:01
    Tja, eigentlich sind Ratten --
  • 2:01 - 2:03
    im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen denken --
  • 2:03 - 2:07
    höchst soziale Kreaturen.
  • 2:07 - 2:10
    Und unser Produkt -- können Sie hier sehen.
  • 2:10 - 2:12
    Hier ist irgendwo ein Zielobjekt versteckt.
  • 2:12 - 2:14
    Sie sehen einen Operator, einen ausgebildeten Afrikaner
  • 2:14 - 2:16
    und vor ihm seine Ratten,
  • 2:16 - 2:18
    die eigentlich links und rechts sind.
  • 2:18 - 2:20
    Hier findet das Tier eine Mine.
  • 2:20 - 2:22
    Es kratzt am Boden.
  • 2:22 - 2:25
    Hier kommt das Tier zurück, um sich Futter als Belohnung abzuholen.
  • 2:25 - 2:27
    Sehr, sehr einfach.
  • 2:27 - 2:30
    Sehr nachhaltig in dieser Umgebung.
  • 2:30 - 2:33
    Hier bekommt das Tier sein Futter als Belohnung.
  • 2:33 - 2:35
    Und so funktioniert es.
  • 2:35 - 2:37
    Sehr, sehr einfach.
  • 2:37 - 2:39
    Nun, warum sollte man Ratten benutzen?
  • 2:39 - 2:41
    Ratten werden seit Ende der fünziger Jahre
  • 2:41 - 2:44
    bei allen möglichen Experimenten eingesetzt.
  • 2:44 - 2:47
    Ratten besitzen mehr genetisches Material
  • 2:47 - 2:49
    das dem Geruchssinn zugeordnet wird
  • 2:49 - 2:51
    als jede andere Säugetierart.
  • 2:51 - 2:54
    Sie haben einen sehr ausgeprägten Geruchssinn.
  • 2:54 - 2:57
    Sie besitzen außerdem die Möglichkeit, diese Gerüche zu lokalisieren
  • 2:57 - 3:00
    und darüber zu kommunizieren.
  • 3:00 - 3:02
    Wie kommunizieren wir mit Ratten?
  • 3:02 - 3:05
    Wir können nicht mit Ratten sprechen,
  • 3:05 - 3:07
    aber wir haben einen Klicker,
  • 3:07 - 3:09
    ein Standardverfahren der Tierdressur.
  • 3:09 - 3:11
    Hier können Sie es sehen.
  • 3:11 - 3:14
    Der Klicker macht ein bestimmtes Geräusch,
  • 3:14 - 3:17
    mit dem man bestimmte Verhaltensmuster verstärken kann.
  • 3:17 - 3:20
    Als erstes bringen wir das Klickgeräusch mit einer Belohnung in Verbindung,
  • 3:20 - 3:23
    es handelt sich hierbei um zerdrückte Bananen und Nüsse in einer Spritze.
  • 3:24 - 3:26
    Sobald das Tier folgendes weiß: Klick, Futter,
  • 3:26 - 3:28
    Klick, Futter, Klick, Futter --
  • 3:28 - 3:30
    also, dass Klick Futter bedeutet --
  • 3:30 - 3:32
    bringen wir es in einen Käfig mit einem Loch.
  • 3:32 - 3:34
    Im Grunde lernt das Tier
  • 3:34 - 3:36
    seine Nase in das Loch zu stecken,
  • 3:36 - 3:38
    unter dem der Geruch des Zielobjekts platziert wurde.
  • 3:38 - 3:40
    Es macht das fünf Sekunden lang --
  • 3:40 - 3:42
    fünf Sekunden ist eine lange Zeit für eine Ratte.
  • 3:42 - 3:45
    Sobald die Ratte das verstanden hat, erschweren wir die Aufgabe ein wenig.
  • 3:45 - 3:48
    Sie lernt, den Geruch des Zielobjekts zu finden,
  • 3:48 - 3:51
    und das in einem Käfig mit mehreren Löchern, bis zu 10 Löchern.
  • 3:51 - 3:53
    Dann lernt das Tier,
  • 3:53 - 3:55
    im Freien an der Leine zu gehen
  • 3:55 - 3:57
    und Zielobjekte zu finden.
  • 3:57 - 4:00
    Im nächsten Schritt lernt das Tier,
  • 4:00 - 4:02
    richtige Minen in echten Minenfeldern zu finden.
  • 4:02 - 4:05
    Sie werden nach den offiziellen Mine Action Standards
  • 4:05 - 4:07
    geprüft und akkreditiert,
  • 4:07 - 4:10
    so wie Hunde getestet werden.
  • 4:10 - 4:12
    Das Testgebiet ist 400 Quadratmeter groß.
  • 4:12 - 4:15
    Darauf sind eine Anzahl an Minen
  • 4:15 - 4:17
    beliebig verteilt.
  • 4:17 - 4:20
    Das Trainer-Ratten-Team
  • 4:20 - 4:23
    muss alle Minen finden.
  • 4:24 - 4:27
    Wenn das Tier das schafft, bekommt es eine Lizenz,
  • 4:27 - 4:29
    um als akkreditiertes Tier
  • 4:29 - 4:31
    in diesem Gebiet eingesetzt zu werden --
  • 4:31 - 4:33
    übrigens, genauso wie Hunde.
  • 4:33 - 4:35
    Vielleicht mit einem kleinen Unterschied:
  • 4:35 - 4:38
    Die Ausbildung der Ratten kostet ein Fünftel von dem,
  • 4:38 - 4:40
    was die Ausbildung von Minenspürhunden kostet.
  • 4:40 - 4:42
    Das ist unser Team in Mosambik.
  • 4:42 - 4:44
    Ein tansanischer Trainer,
  • 4:44 - 4:46
    der sein Wissen
  • 4:46 - 4:48
    an diese drei einheimischen Kollegen weitergibt.
  • 4:48 - 4:51
    Sie sollten den Stolz in den Augen dieser Leute sehen.
  • 4:51 - 4:53
    Sie besitzen eine Fähigkeit,
  • 4:53 - 4:55
    die sie weniger abhängig macht von
  • 4:55 - 4:57
    Entwicklungshilfe.
  • 4:57 - 5:00
    Darüber hinaus braucht man
  • 5:00 - 5:03
    natürlich auch schwere Fahrzeuge
  • 5:03 - 5:06
    und anschließend manuelle Minenräumer.
  • 5:06 - 5:09
    Aber mit dieser geringen Investition in eine Fähigkeit der Ratten
  • 5:09 - 5:12
    haben wir in Mosambik gezeigt,
  • 5:12 - 5:15
    dass wir die Kosten pro Quadratmeter senken können
  • 5:15 - 5:17
    bis zu 60 Prozent
  • 5:17 - 5:19
    der derzeitig normalen Kosten --
  • 5:19 - 5:21
    2 Dollar pro Quadratmeter, wir machen es für 1,18
  • 5:21 - 5:23
    und wir können die Kosten noch weiter reduzieren.
  • 5:23 - 5:25
    Das ist eine Frage des Umfangs.
  • 5:25 - 5:27
    Wenn wir mit mehr Ratten arbeiten können,
  • 5:27 - 5:29
    können wir unsere bisherigen Ergebnisse verbessern.
  • 5:29 - 5:32
    Wir haben einen Schaubetrieb in Mosambik.
  • 5:32 - 5:35
    11 afrikanische Regierungen
  • 5:35 - 5:38
    haben erkannt, dass sie unabhängiger werden können,
  • 5:38 - 5:40
    wenn sie diese Technologie nutzen.
  • 5:40 - 5:42
    Sie haben das Abkommen über Sicherheit und Stabilität in
  • 5:42 - 5:45
    der Region der Großen Seen unterzeichnet.
  • 5:45 - 5:48
    Und sie alle befürworten die Heldenratten,
  • 5:48 - 5:51
    um ihre gemeinsamen Grenzen von Landminen zu befreien.
  • 5:51 - 5:54
    Aber lassen Sie mich Ihnen ein komplett anderes Problem schildern.
  • 5:54 - 5:56
    Im letzten Jahr traten etwa 6000 Menschen
  • 5:56 - 5:58
    auf Landminen.
  • 5:58 - 6:00
    Weltweit jedoch,
  • 6:00 - 6:02
    starben im letzten Jahr 1,9 Millionen Menschen an Tuberkulose
  • 6:02 - 6:05
    als Primärinfektion.
  • 6:06 - 6:08
    Vor allem in Afrika
  • 6:08 - 6:11
    gibt es eine enge Verbindung zwischen T.B. und HIV,
  • 6:11 - 6:15
    ein riesiges Problem.
  • 6:16 - 6:19
    Mikroskopie, die normale WHO Vorgehensweise,
  • 6:19 - 6:22
    erreicht eine Zuverlässigkeit von 40 bis 60 Prozent.
  • 6:23 - 6:26
    In Tansania -- die Zahlen lügen nicht --
  • 6:26 - 6:29
    werden nur 45 Prozent der an T.B. erkrankten Patienten
  • 6:29 - 6:32
    diagnostiziert, bevor sie sterben.
  • 6:33 - 6:36
    Das heißt, wenn man T.B. hat,
  • 6:36 - 6:38
    ist die Wahrscheinlichkeit, nicht diagnostiziert zu werden, größer,
  • 6:38 - 6:41
    aber man stirbt an sekundären Infektionen der T.B. usw.
  • 6:45 - 6:47
    Wenn man aber
  • 6:47 - 6:49
    frühzeitig diagnostiziert wird,
  • 6:49 - 6:51
    kann eine entsprechende Behandlung begonnen werden.
  • 6:51 - 6:54
    Und selbst bei HIV-positiven Menschen macht das Sinn.
  • 6:54 - 6:56
    Man kann tatsächlich T.B. heilen,
  • 6:56 - 6:59
    selbst bei Menschen, die HIV-positiv sind.
  • 6:59 - 7:02
    Also, in unserer Umgangssprache, Holländisch,
  • 7:02 - 7:04
    heißt T.B.
  • 7:04 - 7:06
    "tering"
  • 7:06 - 7:08
    was sich etymologisch
  • 7:08 - 7:11
    auf den Geruch von Teer bezieht.
  • 7:11 - 7:13
    Schon die alten Chinesen
  • 7:13 - 7:16
    und die Griechen, Hippokrates,
  • 7:16 - 7:18
    haben darüber geschrieben,
  • 7:18 - 7:21
    dokumentiert, dass T.B. diagnostiziert werden kann
  • 7:21 - 7:23
    durch die flüchtigen Bestandteile,
  • 7:23 - 7:26
    die die Patienten ausschwitzen.
  • 7:26 - 7:28
    Wir haben also Proben genommen --
  • 7:28 - 7:30
    zum Testen --
  • 7:30 - 7:32
    von Krankenhäusern
  • 7:32 - 7:35
    und unsere Ratten damit trainiert,
  • 7:35 - 7:37
    um zu sehen, ob es funktioniert,
  • 7:37 - 7:39
    und -- wir hatten Erfolg!
  • 7:39 - 7:41
    Wir können eine Sensitivität von 89 Prozent
  • 7:41 - 7:43
    und eine Sepzifität vom 86 Prozent erreichen
  • 7:43 - 7:45
    wenn wir mehrere Ratten hintereinander einsetzen.
  • 7:45 - 7:47
    Und so funktioniert es.
  • 7:48 - 7:51
    Und das ist wirklich eine generischeTechnologie.
  • 7:51 - 7:54
    Wir reden hier von Sprengstoffen, Tuberkulose,
  • 7:54 - 7:56
    aber stellen Sie sich vor,
  • 7:56 - 7:58
    dass Sie im Grunde alles unter die Löcher platzieren können.
  • 7:58 - 8:00
    Also, wie funktioniert es?
  • 8:00 - 8:02
    Wir haben eine Kassette mit 10 Proben.
  • 8:02 - 8:05
    Wie stellen die 10 Proben auf einmal in den Käfig.
  • 8:05 - 8:07
    Ein Tier benötigt nur zwei Hundertstel einer Sekunde,
  • 8:07 - 8:10
    um den Geruch zu unterscheiden, es geht also sehr schnell.
  • 8:10 - 8:13
    Hier ist sie schon an der dritten Probe.
  • 8:13 - 8:16
    Das ist eine positive Probe.
  • 8:17 - 8:20
    Es ertönt ein Klick-Geräusch und das Tier kommt für seine Belohnung.
  • 8:22 - 8:24
    Und so, sehr schnell,
  • 8:24 - 8:27
    können wir sowas wie eine zweite Meinung einholen,
  • 8:27 - 8:29
    um zu sehen, sehen welche Patienten positiv
  • 8:29 - 8:32
    und welche negativ sind.
  • 8:32 - 8:34
    Zum Vergleich,
  • 8:34 - 8:36
    am Mikroskop können
  • 8:36 - 8:38
    40 Proben am Tag bearbeiten werden,
  • 8:38 - 8:40
    eine Ratte kann
  • 8:40 - 8:42
    die gleiche Anzahl an Proben auswerten
  • 8:42 - 8:44
    in nur sieben Minuten.
  • 8:44 - 8:46
    Ein Käfig wie dieser --
  • 8:46 - 8:51
    (Applaus)
  • 8:51 - 8:54
    Ein Käfig wie dieser -- vorausgesetzt man hat Ratten,
  • 8:54 - 8:56
    wir haben mittlerweile
  • 8:56 - 8:58
    25 Tuberkulose-Ratten --
  • 8:58 - 9:01
    Ein Käfig wie dieser, der den ganzen Tag lang eingesetzt wird,
  • 9:01 - 9:04
    kann 1680 Proben auswerten.
  • 9:06 - 9:09
    Können Sie sich die potentiellen Nachfolgeanwendungen vorstellen --
  • 9:09 - 9:11
    Aufspüren von Umweltschadstoffen
  • 9:11 - 9:13
    in der Erde,
  • 9:13 - 9:15
    Anwendungen beim Zoll,
  • 9:15 - 9:18
    Aufspüren von illegalen Gütern in Kontainern usw.
  • 9:19 - 9:21
    Aber bleiben wir vorerst bei Tuberkulose.
  • 9:21 - 9:23
    Ich möchte ganz kurz etwas hervorheben.
  • 9:23 - 9:25
    Die blauen Balken
  • 9:25 - 9:27
    sind nur die Ergebnisse der mikroskopischen Auswertung
  • 9:27 - 9:30
    von fünf Kliniken in Dar es Salaam,
  • 9:30 - 9:32
    für eine Population von 500 000 Menschen,
  • 9:32 - 9:35
    wo 15 000 Menschen getestet wurden.
  • 9:35 - 9:38
    Mikroskopische Auswertung für 1800 Patienten.
  • 9:38 - 9:42
    Und indem wir die Proben dann nochmals den Ratten gaben
  • 9:42 - 9:45
    und diese Resultate zurückspielten,
  • 9:45 - 9:47
    konnten wir die Aufdeckungsraten
  • 9:47 - 9:49
    um über 30 Prozent steigern.
  • 9:49 - 9:51
    Innerhalb des letzten Jahres
  • 9:51 - 9:53
    haben wir -- je nachdem welche Zeitabständen man nimmt --
  • 9:53 - 9:55
    haben wir ständig
  • 9:55 - 9:57
    die Aufdeckungsrate
  • 9:57 - 9:59
    in fünf Krankenhäusern in Dar es Salaam gesteigert
  • 9:59 - 10:02
    um 30 - 40 Prozent.
  • 10:02 - 10:04
    Das ist wirklich beachtlich.
  • 10:04 - 10:06
    Mit dem Wissen, dass ein Patient, der mikroskopisch unentdeckt bleibt,
  • 10:06 - 10:08
    bis zu 15 Menschen infiziert --
  • 10:08 - 10:10
    15 gesunde Menschen -- pro Jahr,
  • 10:10 - 10:12
    können Sie sich sicher sein,
  • 10:12 - 10:14
    dass wir bereits viele Leben gerettet haben.
  • 10:14 - 10:17
    Zumindest haben unsere Heldenratten schon viele Menschenleben gerettet.
  • 10:17 - 10:19
    Als nächsten Schritt muss
  • 10:19 - 10:21
    diese Technologie standartisiert werden.
  • 10:21 - 10:23
    Kleinigkeiten,
  • 10:23 - 10:27
    wie, zum Beispiel, der kleine Laser im Schnüffelloch,
  • 10:27 - 10:29
    in dem das Tier bis zu fünf Sekunden stecken soll.
  • 10:29 - 10:31
    Das muss standartisiert werden.
  • 10:31 - 10:33
    Auch die Pellets müssen standartisiert werden,
  • 10:33 - 10:35
    die Futterbelohnungen.
  • 10:35 - 10:37
    Es muss halbautomatisiert werden,
  • 10:37 - 10:40
    damit es im größeren Rahmen repliziert werden kann
  • 10:40 - 10:43
    und so Auswirkungen auf viel mehr Menschenleben haben wird.
  • 10:43 - 10:46
    Abschließend möchte ich sagen, dass es in Zukunft auch andere Anwendungen geben kann.
  • 10:46 - 10:48
    Hier sehen Sie einen ersten Prototyp
  • 10:48 - 10:50
    unserer Kameraratte,
  • 10:50 - 10:52
    einer Ratte mit einem Rattenrucksack,
  • 10:52 - 10:54
    ausgestattet mit einer Kamera, die unter Schutt eingesetzt werden kann,
  • 10:54 - 10:56
    um Verunglückte nach einem Erdbeben usw.
  • 10:56 - 10:58
    aufzuspüren.
  • 10:58 - 11:00
    Wir befinden uns hier in der Prototypphase.
  • 11:00 - 11:02
    Es gibt noch kein Arbeitssystem.
  • 11:03 - 11:06
    Zum Schluss würde ich gerne sagen,
  • 11:06 - 11:08
    Sie denken vielleicht, hier geht es um Ratten, bei diesen Projekten,
  • 11:08 - 11:10
    aber letzendlich geht es um Menschen.
  • 11:10 - 11:12
    Es geht darum, verletzlichen Gemeinschaften Kraft zu geben,
  • 11:12 - 11:15
    um die schwierigen, teuren,
  • 11:15 - 11:18
    und gefährlichen humanitären Aufgaben des Aufpürens in Angriff zu nehmen,
  • 11:18 - 11:21
    und das mit den örtlichen Ressourcen --
  • 11:21 - 11:23
    die zahlreich vorhanden ist.
  • 11:23 - 11:26
    Es ist etwas völlig anderes,
  • 11:26 - 11:29
    seine eigene Wahrnehmung immer wieder aufs neue herauszuforden,
  • 11:29 - 11:32
    der Dingen um einen herum,
  • 11:32 - 11:35
    egal, ob es sich um die Umwelt,
  • 11:35 - 11:38
    Technik, Tiere oder Menschen handelt,
  • 11:40 - 11:43
    und respektvoll mit ihnen im Einklang zu leben,
  • 11:43 - 11:46
    um nachhaltige Arbeit zu fördern.
  • 11:46 - 11:48
    Ich danke Ihnen vielmals.
  • 11:48 - 11:50
    (Applaus)
Title:
Bart Weetjens: Wie ich Ratten beibrachte, Landminen zu erschnüffeln
Speaker:
Bart Weetjens
Description:

Auf TEDxRotterdam spricht Bart Weetjens über sein außergewöhnliches Projekt: Das Ausbilden von Ratten für das Aufspüren von Landminen. Er zeigt seine "Heldenratten" in Aktion und spricht über sein nächstes Projekt: Ratten sollen lernen Tuberkulose zu entdecken!

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
11:50
Franziska Lutz added a translation

German subtitles

Revisions