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Sucht den Grund der Gründe

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    Es geht hier um Demokratie,
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    allerdings um die wahre Demokratie,
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    diejenige, die noch nicht existiert.
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    und diejenige die in der Lage wäre, uns aus der Patsche zu holen.
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    Ich bin Wirtschaftsprofessor in Marseille. Erst 2005 bin ich
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    anlässlich einer öffentlichen Debatte in Frankreich politisch aufgewacht.
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    Wir wurden wegen einer vermeintlichen Verfassung befragt.
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    Während ich sie las, wurde ich zornig. Ich fand dass es gefährlich war.
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    Ich verfasste ein Dutzend Seiten, machte dazu zehn Seiten Notizen,
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    die ich auf meiner Webseite publizierte.
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    Das habe ich meinem Bekanntenkreis gemailt. Es war im Nu erledigt!
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    Da passierte etwas, was mein Leben veränderte.
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    Die Menschen haben sich darauf gestürzt. Offensichtlich entsprach es einem Bedürfnis
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    Ganze Monate habe ich nächtelang versucht diesen Menschen zu antworten,
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    besonders denen, die mich nicht mochten.
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    Ich versuchte ihnen zu zeigen, dass sie sich irrten.
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    Nach und nach wurde das Thema in allen Medien thematisiert
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    Alle diese Menschen suchten mich zuhause auf.
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    Der Zähler meiner Webseite verwandelte sich in einen Ventilator!
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    Es gab 40.000 Besucher am Tag
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    12.000 E-Mails in zwei Monaten
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    Rückblickend wurde es mir klar,
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    es war der Blick meiner Mitmenschen auf mich, der mich verwandelte.
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    Dieser gab mir eine unglaubliche Kraft, doch
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    der positive Blick der anderen, die etwas von mir erwarteten, war die Ursache.
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    Nun musste ich den Anforderungen entsprechen.
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    Hinzu kam der Blick derjenigen, die mich gar nicht mochten,
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    solche, die mir misstrauten und mich für einen Betrüger hielten,
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    ein Taugenichts, der nicht dorthin gehörte.
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    Ich wollte ihnen zeigen, dass sie sich irrten.
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    Es aktivierte die gleiche Motivation in mir.
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    Alle diese Blicke gaben mir letztlich eine enorme Kraft.
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    Und so funktioniert es heute immer noch.
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    Ich entdeckte es geht um eine alte Angelegenheit. Die Athener nannten es das Schamgefühl.
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    Das empfinde ich als ein wesentliches Konzept
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    Es motivierte ihn, loyal zu leben,
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    wenn die andere auf ihn zählten und ihn mit ihrem Blick belohnten.
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    Das motivierte ihn, ein guter Mensch zu sein;
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    und wenn die anderen einen vorwurfsvollen Blick hatten,
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    das motivierte sie, auf dem guten Weg zu bleiben.
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    Und es funktioniert wirklich. Menschen, die Schamgefühl besitzen,
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    verhalten sich besser als die anderen. Und umgekehrt,
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    jene, die kein Schamgefühl besitzen, sind extrem gefährlich.
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    Da sie früher wesentlich brutalere Sitten hatten als heute,
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    fühlte man sich dennoch nicht gezwungen, sie umzubringen, jedoch
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    konnte man zumindest vermeiden, solchen Menschen Verantwortung zu übergeben.
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    Seitdem gebe ich mir nun Mühe für.... ja, wofür....?
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    Als Erstes versuche ich die Ursache der sozialen Ungerechtigkeiten zu verstehen.
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    Ich versuche zu entdecken, ob es nicht eine Hauptursache für alle sozialen Ungerechtigkeiten gibt.
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    Dann entdeckte ich mit Begeisterung die genialen Ideen,
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    die die Stütze der athenischen Demokratie bildeten
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    Eine wahre Demokratie, also.
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    Ich rücke viele Worte zurecht.
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    Es sind wichtige Worte,
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    die, seit Minimum 200 Jahren, völlig falsch interpretiert werden.
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    Dann versuche ich mir vorzustellen, es ist eine Baustelle.
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    Ich besitze keine enthüllte Wahrheit, ich stelle ein Objekt her.
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    Ich versuche eine Idee zu verstärken.
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    Ich versuche, mir ein Modell von guten Institutionen vorzustellen,
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    die in der Lage wären, uns alle gegen Machtübergriffe zu schützen.
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    Ich zähle auf Institutionen, die uns ermuntern, uns richtig zu verhalten.
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    Ich rechne nicht mit tugendhaften Bürgern.
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    Daran glaube ich nicht. Ich denke wir alle haben Gutes und Schlechtes in uns.
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    Gute Institutionen, dagegen, könnten uns motivieren, uns richtig zu verhalten.
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    Unsere heutigen Institutionen lassen die Menschen völlig abdriften
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    außerhalb des Gemeinnutzes und Gemeinwohls.
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    Für meine Recherchen benutze ich eine super Methode,
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    die uns ein alter Mann empfohlen hat: Hippokrates,
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    ein Arzt, sagte: "Sucht nach der Ursache der Ursachen!"
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    Diesen Spruch verwende ich andauernd
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    Warum sagte er das?
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    Er sagte, wenn man ein Problem hat, unter etwas leidet,
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    kümmert euch nicht um die Konsequenzen!
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    Damit können Sie das Problem nicht regeln.
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    Versuchen Sie nicht einmal die Ursachen zu behandeln!
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    Diese sind, wie alles, multifaktoriell. Das ist es nicht!
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    Es wäre besser, unter den vielzähligen Ursachen, DIE Ursache
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    herauszufinden. Zumindest eine der ausschlaggebenden Gründe.
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    D. h.: Diejenige Ursache, die für alle andere verantwortlich ist!
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    Genau diese brauchen wir !
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    Nach dieser Ursache suche ich.
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    Dann tausche ich
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    mich mit allen befreundeten Widerstandskämpfern aus,
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    Seitdem ich in der Politik bin, treffe ich eine Menge Leute,
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    die seit Jahren im Widerstand leben.
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    Und jetzt tausche ich mit ihnen all diese Kämpfe aus.
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    Ich habe eine Zeichnung angefertigt, um die Vielfälltigkeit der Themen
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    aufzuzeigen, wogegen Menschen Widerstand leisten.
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    So kann gezeigt werden dass....
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    Alle diese Widerstandskämpfer zwar
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    wichtige Themen aufgreifen, doch diese nur die Konsequenzen sind.
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    Mein Gefühl ist : Niemand versucht die Ursache des Ganzen zu begreifen.
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    Vielleicht habe ich sie gefunden doch, ich kann mich irren!
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    Ich habe das Gefühl, als hätte ich eine Haupt-Ursache
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    für alle diese Ohnmacht und Ungerechtigkeiten gefunden.
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    So gehe ich von den Konsequenzen aus.
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    Ich versuche beispielsweise zu verstehen, wodurch soziale Ungerechtigkeiten entstehen.
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    offensichtlich entstehen sie, weil die Staatsgewalten nicht kontrolliert werden ---------
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    Dadurch ist das Volk, politisch gesehen, machtlos
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    Wenn es soziale Ungerechtigkeiten gibt, dann, weil die "guten" Menschen
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    bzw. die "normalen" Bürger, keine legale Macht haben, Widerstand zu leisten.
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    Diese vielen Widerstandskämpfer und Militanten,
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    die ich kenne, kämpfen ihr Leben lang.
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    Doch sie verändern nichts!
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    Warum ist das so ?
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    Ihre politische Machtlosigkeit erlaubt ihnen nicht zu handeln.
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    Doch wo kommt diese politische Machtlosigkeit her?
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    Nach meiner Analyse entsteht sie durch unsere Verfassung.
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    Sie bestimmt, dass das Fehlverhalten der Abgeordneten nicht bestraft wird.
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    Sie müssen niemandem Rechenschaft ablegen.
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    Wir können unsere Kandidaten nicht wählen.
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    Wir haben keine Volksabstimmung.
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    Von uns aus können wir nichts entscheiden.
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    Die Währung kann deshalb privatisiert werden, weil in der Verfassung nichts
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    vorgesehen ist, um es zu vermeiden. Etc. etc.
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    Unsere Machtlosigkeit auf allen Ebenen ist in der Verfassung
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    programmiert. Sie fällt nicht vom Himmel herunter.
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    Irgendwo steht es geschrieben.
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    Deshalb versuche ich immer wieder, die Ursache aller Ursachen zu verstehen.
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    Woher kommt es, dass in der ganzen Welt
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    sämtliche Verfassungen die Machtlosigkeit der Völker programmieren?
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    Es ist keine Verschwörung, es kann keine Verschwörung sein,
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    zumindest nicht immer und nicht in allen Ländern. Das ist es nicht!
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    Es ist etwas anderes : Ein universeller Prozess der, eine
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    universelle Ursache haben muss.
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    Der Grund dafür, dass alle Verfassungen schlecht sind, könnte darin
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    liegen: Unsere Machtlosigkeit ist von Anfang an bewusst programmiert,
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    anstatt unsere Macht zu programmieren.
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    Anstatt uns gegen Machtüberschreitung zu schützen,
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    programmieren sie unsere Machtlosigkeit.
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    Der Grund dafür: Diejenigen, die die Verfassung schreiben,
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    die Verfassungs-Autoren,
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    ein persönliches Interesse haben, eine Verfassung zu schreiben,
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    die uns keine Macht gewährt.
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    Sie sind Richter und Partei zugleich, politische Professionelle.
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    Hier sind wir nah an der Ursache der Ursache.
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    Es ist nicht ihre Schuld, sie sind nicht ganz dafür verantwortlich.
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    Wir sind mitverantwortlich, wenn wir sie schreiben lassen !
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    Um den Umfang dieses Irrtumes zu verstehen,
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    erinnere ich kurz daran, was der Zweck einer Verfassung ist.
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    Die Völker, also wir haben das Bedürfnis seit 2500 Jahren
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    Vertreter über uns zu stellen,
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    um Gesetze zu schreiben und applizieren, die uns gegen der
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    Willkür der Stärkeren beschützen würde.
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    Diese Menschen sind natürlich sehr nützlich!
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    Sie entwerfen ein Gesetz, das wir benötigen, um friedlich miteinander zu leben.
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    Doch gleichzeitig sind sie sehr gefährlich !
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    Das bedeutet, sie können auch ihre Macht missbrauchen und
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    den Interessen einer Kaste dienen, anstatt denen des Volkes.
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    Da die Macht automatisch verrückt macht, fangen sie
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    systematisch damit an, ihre Macht zu missbrauchen.
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    So ist es! Das wissen wir seit 2500 Jahren !
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    Macht macht Menschen verrückt !
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    Sämtliche Herrscher haben die Tendenz Missbrauch zu üben,
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    Immer! sagte Montesquieu.
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    Das ist wie ein unveränderbares Gesetz in der Physik.
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    Aber es gibt eine geniale Idee, um uns davor zu schützen
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    Das ist die Verfassung !
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    Was bedeutet also Verfassung ?
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    Das ist ein Text, der über den Herrschern steht.
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    Dieser dient nicht dazu, die Herrscher zu organisieren.
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    Die Mächtigen brauchen uns nicht, um sich zu organisieren.
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    Ganz und gar nicht !
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    Die Verfassung - und alle Bürger sollten das wissen -
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    dient dazu, die Mächtigen zu schwächen
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    Sie dient dazu die Herrscher zu beunruhigen.
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    Damit WIR, gegen sämtliche Macht-
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    Übergriffe geschützt sind !
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    Ein Moment!
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    Wenn unsere Vertreter Angst vor der Verfassung haben sollen,
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    ist es unsinnig, wenn sie diese selbst schreiben !
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    Wenn SIE das tun, programmieren sie natürlich ihre eigene Macht.
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    Und dadurch unsere Machtlosigkeit !
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    Ein Kind kann das verstehen.
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    Der zentrale Gedanke dabei ist:
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    Es ist nicht die Aufgabe der Regierenden, die Regeln der Machtausübung zu schreiben.
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    und wir sollten ja nicht darauf warten, dass sie, von sich aus, auf diese Macht verzichten.
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    Das werden sie niemals tun!
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    Die Lösung muss von uns kommen, sie kann nicht von ihnen kommen
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    Wir müssen ihnen verbieten, die Verfassung zu schreiben !
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    Meiner Meinung fehlt uns dieser Hauptgedanke.
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    So gesehen, in dem Kampf, bei dem die Bürger
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    die Herrscher bekämpfen..
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    Hm., die Zeit geht aber schnell vorbei
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    Der Sinn der Worte wurde umgestellt.
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    Wir sind stolz darauf Bürger zu sein, aber es hat keine Bedeutung.
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    Ein Bürger wählt selbst seine Gesetze, das tun wir aber nicht!
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    Ich bin nur ein einfacher Wähler.
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    Ich bin heteronom, d. h. nicht in der Lage, selbst Regel zu schreiben.
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    Ich dulde die Gesetze, die von einem Dritten geschrieben werden.
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    Wer uns "Bürger" nennt, lacht uns aus!
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    Wir bilden uns ein, wir wären wichtig!
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    Was tun wir in dieser Demokratie ?
  • 10:40 - 10:41
    ...in dieser "vermeintlichen Demokratie" ?
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    Welche Rechte haben wir wirklich?
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    Wir haben das Recht unsere Regierenden auszuwählen.
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    Diese werden 5 Jahre lang alles an unserer Stelle entscheiden.
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    Sie werden ausgewählt unter Menschen, die wir auch nicht ausgesucht haben.
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    außerdem, werden sie von den Reichsten ausgewählt
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    und im Falle, dass sie uns eventuell auf höchsten Grad verraten,
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    haben wir nicht die geringste Möglichkeit uns zu wehren!
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    Es stimmt, wir haben die Redefreiheit,
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    doch ohne die geringste Durchsetzungskraft.
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    Soweit unsere Worte keine Konsequenzen haben, dürfen wir blabla machen.
  • 11:07 - 11:10
    doch, sobald es etwas ändert, gibt es ein Gemetzel.
  • 11:12 - 11:13
    Und das nennen wir Demokratie !?
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    Dafür sind wir verantwortlich!
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    Wir sollten uns mit diesen verlogenen Wörtern zurückhalten.
  • 11:17 - 11:21
    Wir sollten es ablehnen, Demokratie zu nennen, was sein striktes Gegenteil ist.
  • 11:23 - 11:27
    Wenn wir akzeptieren, die Verneinung unserer Rechte als
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    Demokratie zu bezeichnen, unterstützen wir unsere Machtlosigkeit.
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    Indem wir akzeptieren, dass wir unsere Staatsform Demokratie
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    nennen, können wir nicht einmal die Lösung formulieren.
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    Wir brauchen die Demokratie, aber wir können es nicht formulieren,
  • 11:43 - 11:45
    denn dieses Wort ist mit seinem Gegenteil besetzt.
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    Genial, den Sinn der Worte derart umzukehren.
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    Das ist absolut "Big Brother!"
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    Das ist nicht durch Zufall passiert. Als es 1789, d.h. vor
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    200 Jahren begonnen hat, war es bereits schlecht.
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    Die Lage hat sich nicht verschlechtert. Das Ganze war von Anfang an schlecht geplant!
  • 11:57 - 12:00
    Sieyčs, ein berühmter Denker der Französischen Revolution
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    (une pointure, pas un second couteau), écrivait en 1789:
  • 12:05 - 12:14
    "Bürger, die ihre Vertreter wählen
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    können nicht das Gesetz schreiben.
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    Sie müssen darauf verzichten, selbst die Gesetze zu entwerfen."
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    Sie sollten keinen bestimmten Willen aufzwingen.
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    Wenn sie Rechtbeschlüsse diktieren würden,
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    Frankreich wäre nicht mehr dieser repräsentative Staat.
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    Es wäre ein demokratischer Staat !
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    Ich wiederhole mich, das Volk hat kein Sprachrecht in einem
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    Land, das nicht demokratisch ist. Und Frankreich ist keins,
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    und kann deshalb nur durch seine Vertreter handeln!"
  • 12:43 - 12:44
    Warte! Dieser Mann war kein Demokrat
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    und er wusste genau, was Demokratie bedeutete.
  • 12:46 - 12:47
    Gleich werden Sie sehen.
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    Vor 1789, Montesquieu, Aristoteles usw., alle wussten
  • 12:51 - 12:56
    dass Wahlen aristokratisch, also oligarchisch sind.
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    Aristoteles sagte es explizit, ich zitiere...
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    Montesquieu ebenfalls, ich zitiere......
  • 13:03 - 13:05
    Bitte suchen Sie selbst im Internet, ich muss Zeit sparen !
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    Ich möchte betonen, es gibt zwei sehr wichtige Dinge:
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    während 200 Jahre der demokratischen Wahl in Athen
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    waren Reiche und Arme dabei.
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    OK, ich weiß, dass sie Sklaven und Frauen ausgeschlossen hatten!
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    Darüber spreche ich hier nicht. Ich spreche von den Bürgern !
  • 13:21 - 13:26
    Während 200 Jahren der Wahl durch Auslosung,
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    waren es stets die Armen, die regierten immer.
  • 13:29 - 13:30
    Immer !
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    Wir haben zwei historische Beispiele
  • 13:35 - 13:36
    Es sind keine Meinungen, sondern Fakten !
  • 13:36 - 13:39
    Während 200 Jahren, waren es die Armen, die in Griechenland regierten.
  • 13:39 - 13:40
    Es gab die Reichen, aber sie regierten nicht.
  • 13:41 - 13:42
    Die Armen regierten.
  • 13:42 - 13:44
    Während 200 Jahren einer repräsentativen Regierung,
  • 13:44 - 13:45
    die nicht Demokratie genannt wird,
  • 13:46 - 13:48
    aber "vermeintliche repräsentative Regierung" ist.
  • 13:49 - 13:52
    Bei diesem Regime, 200 Jahre lang, waren es immer die Reichen, die regierten
  • 13:53 - 13:54
    Immer !
  • 13:54 - 14:00
    Denn die Auslosung gab stets den Armen die Macht, d.h.den 99%.
  • 14:00 - 14:03
    Dagegen, die heutigen Wahlen geben den Ultrareichen die Macht, d.h. dem 1%.
  • 14:04 - 14:08
    Wie lange werden die Armen, also 99%, die Wahlen noch verteidigen
  • 14:09 - 14:10
    als würde es sich um eine heilige Kuh handeln?
  • 14:10 - 14:15
    Da gibt es etwas unhaltbares, wenn man diese 99% sieht, die das Wahlrecht
  • 14:15 - 14:19
    verteidigen, dabei könnte die Auslosung ihnen die Macht zurückgeben.
  • 14:19 - 14:23
    Wie kommt das, dass wir uns an das Wahlrecht klammern?
  • 14:24 - 14:26
    Es kann nicht unser Verstand sein, denn die Fakten
  • 14:27 - 14:30
    zeigen : Das Wahlrecht macht uns machtlos.
  • 14:31 - 14:31
    Hingegen, pflegen wir Mythen.
  • 14:32 - 14:34
    L'école dite républicaine nous apprend depuis qu'on est tout petits
  • 14:35 - 14:37
    dass Wahlrecht = Demokratie, Demokratie = Wahlrecht heißt.
  • 14:38 - 14:39
    Seitdem wir Kinder sind glauben wir daran.
  • 14:40 - 14:43
    Zuerst muss sich der Mensch von diesem falschen Glauben befreien.
  • 14:43 - 14:46
    Es muss uns gelingen den wahren Sinn der Worte wieder herzustellen.
  • 14:46 - 14:49
    Wir sind nicht in einer Demokratie. Das was wir bräuchten ist:
  • 14:49 - 14:50
    Eine Demokratie durch Auslosung.
  • 14:51 - 14:52
    Eine, die uns von denen befreien würde, die unbedingt an die Macht wollen!
  • 14:53 - 14:57
    Damit sich die Dinge verändern, sollten wir, glaube ich, nicht mit
  • 14:57 - 14:59
    der Hilfe derer rechnen, die momentan an der Macht sind.
  • 15:00 - 15:02
    Die Lösung wird nicht von ihnen aus kommen.
  • 15:03 - 15:05
    Die Lösung wird von den normalen, einfachen Bürger kommen.
  • 15:06 - 15:07
    Von den Menschen, die partout nicht regieren wollen.
  • 15:07 - 15:10
    Sie sollten diesen Gedanken von Alain ein super Denker -
  • 15:10 - 15:13
    den wir unbedingt kennen sollten, kennenlernen:
  • 15:14 - 15:16
    Die auffälligste Eigenschaft des guten Menschen ist
  • 15:17 - 15:21
    den anderen gar nicht regieren zu wollen.
  • 15:22 - 15:25
    sondern, sich selbst zu verwalten.
  • 15:26 - 15:30
    Das entscheidet alles. Das bedeutet die Schlimmsten gelangen an die Macht.
  • 15:31 - 15:33
    Wenn die gerechten Menschen nicht regieren wollen,
  • 15:34 - 15:36
    und die Macht an diejenigen gegeben wird, die regieren wollen,
  • 15:37 - 15:41
    dann werden die Schlimmsten regieren
  • 15:41 - 15:44
    Diese Falle ist hoffnungslos Alain hat Recht, mit seiner Aussage.
  • 15:45 - 15:47
    Im Rahmen der repräsentativen Regierung, werden
  • 15:48 - 15:51
    wir nicht die gerechten, guten Menschen an der Macht haben,
  • 15:51 - 15:53
    solange wir denen die Macht geben, die danach trachten.
  • 15:54 - 15:57
    Und doch, ich glaube wir könnten aus dieser Falle austreten,
  • 15:58 - 16:00
    durch eine wahre Demokratie!
  • 16:00 - 16:03
    Oder man gibt die Macht an egal wen. Die Besten unter uns werden darunter
  • 16:04 - 16:06
    sein, nämlich solche, die keine Macht an sich reißen wollen.
  • 16:07 - 16:08
    Wir brauchen eine echte Demokratie!
  • 16:08 - 16:11
    Aber es liegt in unserer Hand, sie zu wollen.
  • 16:11 - 16:13
    Wir dürfen nicht darauf warten, dass Abgeordnete, es entscheiden.
  • 16:13 - 16:14
    Sie werden es niemals wollen !
  • 16:15 - 16:17
    Die Abgeordneten wollen keine Demokratie, dadurch wären sie arbeitslos !
  • 16:17 - 16:21
    Die Auslosung, die in Athen praktiziert wurde, gab ein wenig Macht,
  • 16:22 - 16:24
    Nicht lange und niemals zweimal hintereinander.
  • 16:24 - 16:27
    Mit vielen Kontrollmechanismen, die hier nicht erklärt werden können.
  • 16:27 - 16:32
    Dadurch gaben die Athener diesen kleinen Machtanteil,
  • 16:32 - 16:33
    um ihn für sich zu behalten.
  • 16:34 - 16:36
    Es waren nicht die Ausgewählten, die die Gesetze bestimmten.
  • 16:36 - 16:41
    Jene sorgten für Ordnung und Gerechtigkeit, sie applizierten das Gesetz.
  • 16:41 - 16:43
    Sie bereiteten die Gesetze vor, weil die Athener, bei der Versammlung
  • 16:44 - 16:45
    nicht in der Lage waren, sie VORZUBEREITEN.
  • 16:46 - 16:51
    Die Macht unserer Vertreter (Minister, Richter etc.) wurde durch die Auslosung geschwächt,
  • 16:51 - 16:53
    dagegen verstärkt durch die Wahl.
  • 16:53 - 16:57
    Die Bürger hatten die Garantie, dass sie souverän blieben.
  • 16:57 - 17:00
    Man sollte keine Angst vor der Auslosung haben,
  • 17:01 - 17:04
    Das Volk hätte mit dem Auslosungssystem viel mehr Macht.
  • 17:04 - 17:06
    Dadurch wären unsere Volksvertreter unsere Diener,
  • 17:07 - 17:09
    und könnten nicht unsere Herrscher werden.
  • 17:13 - 17:16
    Ein Wort zum Abschluss...
  • 17:18 - 17:23
    Nur ein Wort...
  • 17:24 - 17:27
    Gehen Sie auf "le-message.org!" (Anm.: Französische Webseite)
  • 17:27 - 17:30
    Mir scheint, als sollten wir, wie Viren an der Basis, leben,
  • 17:30 - 17:34
    ohne zu warten, dass seitens der Medien oder machtvoller Menschen....
  • 17:34 - 17:38
    etwas passiert. Wir sollten uns das Passwort untereinander weiter geben und
  • 17:38 - 17:40
    deklarieren: "Die verfassungsgebende Versammlung darf nicht mehr gewählt werden,
  • 17:41 - 17:42
    sie muss ausgelost werden ! "
  • 17:42 - 17:44
    Von da aus wird sich alles andere ergeben.
  • 17:45 - 17:48
    Ich denke, diese Grund-Idee hat weltweite Gültigkeit.
  • 17:48 - 17:51
    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit !
Title:
Sucht den Grund der Gründe
Description:

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Video Language:
French
Duration:
17:57

German subtitles

Revisions

  • Revision 10 Edited (legacy editor)
    Patricia Calderón Koch