Wie Lebensmittel unseren Darm beeinflussen - Shilpa Ravella

Die ganze Lesson unter: http://ed.ted.com/lessons/how-the-food-you-eat-affects-your-gut-shilpa-ravella

Unsere Darmbakterien zerkleinern Nahrung, die der Körper allein nicht aufnehmen kann; sie produzieren wichtige Nährstoffe, regulieren unser Immunsystem und beschützen uns vor Krankheitserregern. Es ist schwierig, alle Faktoren, die eine gesunde Darmflora beeinflussen, unter Kontrolle zu halten. Aber wir können Einfluss auf sie nehmen durch die Nahrung, die wir zu uns nehmen. Shilpa Ravella verrät, welche Lebensmittel eine gesunde Verdauung am besten unterstützen.

Lektion von Shilpa Ravella. Animation von Andrew Foerster.

Billionen Bakterien, Viren, und Pilze
leben in und auf unseren Körper.

Sind diese Mikroorganismen ausbalanciert,

geht es uns gut!

Alle Mikroorganismen zusammen
formen das Mikrobiom,

ein komplexes System
mit vielen Funktionen.

Darmbakterien zerkleinern Nahrung,
die der Körper sonst nicht aufnimmt,

sie produzieren Nährstoffe,

regulieren unser Immunsystem

und beschützen uns vor Erregern.

Wir wissen noch nicht,

welche Bakterien gut für den Darm sind,

aber wir wissen, dass sich
ein gesundes Mikrobiom

aus vielen verschiedenen
Bakterien zusammensetzt.

Viele Faktoren beeinflussen das Mikrobiom,

zum Beispiel die Umwelt,

Medikamente wie Antibiotika,

und sogar, ob wir per
Kaiserschnitt geboren wurden.

Auch unsere Ernährung beeinflusst

die Gesundheit unseres Darms.

Nicht all diese Faktoren
können wir kontrollieren,

aber wir können darauf achten,
was wir essen.

Darmbakterien lieben Ballaststoffe,

die in Früchten, Gemüse,
Nüssen, Hülsenfrüchten

und Vollkornprodukten vorkommen.

Wenn Bakterien Ballaststoffe verwerten,

produzieren sie kurzkettige Fettsäuren,
die die Darmwand pflegen,

das Immunsystem unterstützen

und Entzündung vorbeugen,
wodurch das Krebsrisiko sinkt.

Essen wir mehr Ballaststoffe,

vergrößtert sich die Zahl der Bakterien,
die Ballaststoffe verwerten.

Forscher tauschten kürzlich
die ballaststoffreiche Kost

einer Gruppe aus dem ländlichen Südafrika

gegen die fett- und fleischhaltige
Kost einer Gruppe Afroamerikaner.

Bereits zwei Wochen fetthaltige,
ballaststoffarme, "westliche" Kost

führte zu verstärkter
Entzündung des Dickdarms

und verringerten Buttersäurewerten.

Buttersäure steht im Verdacht,
das Risiko auf Dickdarmkrebs zu senken.

Die ballaststoffreiche, fettarme Kost

führte zum umgekehrten Ergebnis.

Was geht also bei ballaststoffarmer,
bearbeiteter Kost schief?

Wenig Ballaststoffe bedeuten wenig
Brennstoff für die Darmbakterien.

Sie verhungern und sterben ab.

Dadurch gibt es weniger
verschiedene Bakterien

und Bakterien, die hungrig sind.

Manche essen daraufhin
die Magenschleimhaut.

Einige Lebensmittel beeinflussen
Darmbakterien direkt.

Man hat herausgefunden,

dass Obst,

Gemüse,

Tee,

Kaffee,

Rotwein

und dunkle Schokolade

mit Bakterienvielfalt zusammenhängen.

Sie enthalten Polyphenole,

die Teil natürlich vorkommender
Antioxidantien sind.

Andersherum hängt

über die Nahrung aufgenommenes Fett,

das z.B. in Milch und Softdrinks steckt,

mit verminderter
Bakterienvielfalt zusammen.

Auch die Essenszubereitung
macht einen Unterschied!

Unverarbeitete, frische Produkte
haben mehr Ballaststoffe

und mehr Nährstoffe.

Dampfgegart,

gedünstet

oder roh

sind Gerichte besser als gebraten.

Gerichte können auch so zubereitet
werden, dass man mit ihnen

gute Bakterien aufnimmt,
sogenannte Probiotika.

Fermentierte Lebensmittel
wimmeln vor guten Bakterien,

wie z. B. Lactobazillen

und Bifidobakterien.

Fermentation wurde erfunden,
bevor es Kühlschränke gab,

und wird überall auf der Welt genutzt,

um Lebensmittel haltbar zu machen.

Kimchi,

Sauerkraut,

Tempeh

und Kombucha

sorgen für Variation in unserem Essen.

Auch über Joghurt können wir
Probiotika aufnehmen,

wobei nicht jeder Joghurt gleich gut ist.

Joghurts mit viel Zucker
und wenig Bakterien

sind nicht sehr hilfreich.

All das sind generelle Richtlinien.

Mehr Studien sind nötig,
um zu untersuchen,

wie Lebensmittel
unseren Darm beeinflussen.

Wir kennen einige Zusammenhänge,

aber es ist schwierig,
den Darm direkt zu beobachten.

Wir wissen z.B. noch nicht,

ob bestimmte Lebensmittel
Bakterienvielfalt direkt beeinflussen

oder ob der Vorgang komplizierter ist.

Unsere Beobachtungen stehen noch
am Anfang, aber wir wissen,

dass unser Mikrobiom unverzichtbar ist
für eine gesunde Verdauung.

Wir können die Anzahl unserer
Darmbakterien selbst beeinflussen,

auf Ballaststoffe achten,

frisch und fermentiert essen

und so unseren Darm
gesund und stark halten!