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Gibt es irgendwann im Ozean keine Fische mehr? – Ayana Elizabeth Johnson und Jennifer Jacquet

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    Fische sind in Not.
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    Die Kabeljaupopulation vor Kanadas
    Ostküste kollabierte in den 90er Jahren,
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    Intensiver Angelsport
    und industrieller Fischfang
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    dezimierten die Population
    des Riesenzackenbarsches in Südflorida,
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    und die meisten Thunfischbestände
    sind um mehr als 50 % eingebrochen.
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    Der Blauflossen-Thunfisch
    ist beinahe ausgerottet.
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    Das sind nur eine Handvoll Beispiele.
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    Überfischung passiert auf der ganzen Welt.
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    Wie kam es dazu?
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    Bei Fischfang denken Leute daran,
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    entspannt in einem Boot zu sitzen
    und geduldig den Tagesfang einzuholen.
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    Aber moderner industrieller Fischfang,
    der unsere Supermarktregale füllt,
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    gleicht eher der Kriegsführung.
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    Er verwendet Technologien,
    die für den Krieg entwickelt wurden:
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    Radar, Sonar, Helikopter
    und Sichtungsflugzeuge
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    weisen Fabrikschiffen den Weg zu immer
    kleiner werdenden Fischschwärmen.
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    Langleinen mit Hunderten
    von Haken oder riesige Netze
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    umzingeln riesige Mengen Fisch,
    zusammen mit anderen Tierarten,
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    wie etwa Meeresvögel,
    Schildkröten und Delfine.
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    Der Fang wird auf riesige Boote geholt,
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    mit Schockfrost- und anderen
    Einrichtungen zur Weiterverarbeitung.
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    Diese Technologien ermöglichen es,
    Fisch in größeren Tiefen zu fangen
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    und weiter draußen
    auf dem Meer als je zuvor.
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    Je weiter und tiefer wir jagen konnten,
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    umso mehr wuchs die Anzahl
    der gejagten Fischarten.
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    Der Schwarze Seehecht klingt weder
    appetitlich, noch sieht er danach aus.
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    Fischer beachteten ihn nicht
    bis Ende der 1970er Jahre.
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    Dann wurde er Köchen in den USA
    als Chilenischer Seebarsch vorgestellt,
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    obwohl er eigentlich eine
    bestimmte Sorte Kabeljau ist.
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    Schnell tauchte er
    auf Märkten weltweit auf
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    und ist heute eine Delikatesse.
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    Leider pflanzen sich diese Tiefseefische
    erst mit etwa 10 Jahren fort,
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    was sie extrem anfällig
    für Überfischung macht,
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    wenn sie gefangen werden,
    bevor sie laichen.
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    Auch Kundengeschmack und Preise
    können negative Effekte haben.
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    Haifischflossensuppe ist eine solche
    Delikatesse in China und im Vietnam,
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    dass die Flosse der lukrativste
    Teil des Hais wurde.
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    Viele Fischer beladen deshalb
    ihre Boote mit Flossen
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    und lassen Millionen toter Haie zurück.
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    Die Probleme sind nicht
    auf Hecht oder Hai beschränkt.
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    Fast 31 % der weltweiten
    Fischbestände sind überfischt
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    und für 58 % ist eine nachhaltige
    Fischfangkapazität ausgereizt.
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    Wilder Fisch wächst nicht so schnell nach,
    wie 7 Milliarden Menschen ihn essen.
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    Fischfang beeinflusst auch
    andere Teile des Ökosystems.
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    Wilde Shrimps werden mit Netzen
    so groß wie Fußballfelder gefangen,
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    unten am Boden des Meeres,
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    wo sie Lebensraum am Meeresgrund
    stören oder zerstören.
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    Meist sind nur 5 % des Fanges Shrimps.
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    Der Rest ist Beifang: ungewollte Tiere,
    die tot zurückgeworfen werden.
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    Die Shrimpproduktion
    an der Küste ist kaum besser.
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    Planierraupen zerstören
    für Shrimpfarmen Mangroven,
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    weshalb Küstenregionen Sturmschutz
    und natürliche Wasserfiltration verlieren,
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    und Fische ihre wichtigsten Aufwuchsorte.
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    Wie könnten wir den Fischbestand
    schonen und rehabilitieren?
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    Schutz kann viele Formen annehmen.
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    In nationalen Gewässern
    können Regierungen limitieren,
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    wie, wann, wo und wie viel
    Fisch gefangen wird,
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    mit Einschränkungen
    für Boote und Ausrüstung.
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    Schädigende Verfahren
    wie Grundschleppnetzfischerei
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    können gänzlich verboten werden
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    und in Meeresreservaten sollte
    gar nicht gefischt werden,
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    damit Ökosysteme sich wiederherstellen.
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    Bewusstsein und Boykott durch Konsumenten
    reduziert verschwenderische Verfahren,
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    wie Finning,
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    und zwingt Fischindustrien,
    nachhaltigere Verfahren einzusetzen.
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    Derlei Maßnahmen konnten schon
    zur Rettung von Fischbeständen beitragen.
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    Es gibt viele Lösungsansätze.
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    Die beste Herangehensweise
    muss wissenschaftsbasiert sein
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    und lokale, meeresabhängige Gemeinden,
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    Fisch und wilde Tiere respektieren.
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    Regeln müssen durchgesetzt werden.
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    Hierzu muss man
    international zusammenarbeiten,
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    denn Fischen sind unsere Grenzen egal.
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    Wir müssen Überfischung stoppen.
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    Ökosysteme, Lebensmittelsicherheit,
    Jobs, die Wirtschaft
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    und unsere Küstenkulturen hängen davon ab.
Title:
Gibt es irgendwann im Ozean keine Fische mehr? – Ayana Elizabeth Johnson und Jennifer Jacquet
Speaker:
Ayana Elizabeth Johnson and Jennifer Jacquet
Description:

Die ganze Lektion unter: https://ed.ted.com/lessons/will-the-ocean-ever-run-out-of-fish-ayana-elizabeth-johnson-and-jennifer-jacquet

Die meisten Leute stellen sich Fischfang so vor, dass sie entspannt in einem Boot sitzen und geduldig den Fang des Tages einholen. Moderner industrieller Fischfang jedoch – die Art Fischfang, der unsere Supermarktregale füllt – gleicht eher einer Kriegsführung. Ayana Elizabeth Johnson und Jennifer Jacquet erklären, was Überfischung ist und welche Auswirkungen sie auf unsere Ökosysteme, Lebensmittelsicherheit, Jobs, die Wirtschaft und unsere Küstenregionen hat.

Lektion von Ayana Elizabeth Johnson und Jennifer Jacquet, Animation von Anton Bogaty.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:28

German subtitles

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