Warum wir uns verschiedene Zukunftsszenarien vorstellen müssen
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0:01 - 0:04Ich besuche die Zukunft beruflich.
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0:04 - 0:06Nicht nur eine Zukunft --
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0:06 - 0:08viele mögliche Zukunftsszenarien.
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0:08 - 0:12Ich bringe Ihnen heute Beweise
solcher Zukunftsszenarien mit. -
0:13 - 0:15Wie eine Archäologin der Zukunft.
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0:16 - 0:19Über die Jahre habe ich so manches
von meinen Reisen zurückgebracht: -
0:19 - 0:24Eine neue Spezies
synthetisch entwickelter Bienen; -
0:25 - 0:27ein Buch namens: "Haustiere als Protein";
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0:28 - 0:30eine Maschine , die mit Ihrer
genetischen Information handelt, -
0:30 - 0:32und Sie reich macht;
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0:32 - 0:33eine mit Glucose betriebene Lampe;
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0:34 - 0:36ein Computer, mit dem man
Nahrung anbauen kann. -
0:37 - 0:41Gut, ich reise in Wirklichkeit noch nicht
in verschiedene Zukunftsszenarien. -
0:41 - 0:44Doch mein Mann Jon und ich
verbringen viel Zeit damit, -
0:44 - 0:48verschiedene Zukunftsszenarien
in unserem Studio zu erfinden. -
0:48 - 0:51Wir suchen ständig
nach schwachen Signalen, -
0:51 - 0:53dem leisen Klingen
einer möglichen Zukunft. -
0:53 - 0:57Dann folgen wir diesen Spuren
in die Zukunft und fragen uns: -
0:58 - 1:00Wie mag es sich anfühlen,
in dieser Zukunft zu leben? -
1:01 - 1:04Was werden wir sehen,
hören oder atmen? -
1:05 - 1:10Dann machen wir Experimente,
bauen Prototypen und Objekte, -
1:10 - 1:12die Aspekte dieser Zukunft lebendig,
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1:12 - 1:15anschaulich und greifbar machen,
damit man die Auswirkungen -
1:15 - 1:19dieser möglichen Zukunftsszenarien
im Hier und Jetzt fühlen kann. -
1:20 - 1:23Bei dieser Arbeit geht es
nicht um Vorhersagen. -
1:23 - 1:25Wir wollen Werkzeuge erschaffen,
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1:25 - 1:29die helfen können, unser heutiges Selbst
mit dem zukünftigen Selbst zu verbinden. -
1:29 - 1:33Wir beteiligen uns aktiv am Erschaffen
einer Zukunft, wie wir sie gerne hätten -- -
1:33 - 1:36einer Zukunft, die für alle funktioniert.
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1:37 - 1:38Wie machen wir das?
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1:39 - 1:42Für ein kürzlich gestartetes Projekt
namens "Drone Aviary" -
1:42 - 1:44interessierte uns, wie es wäre,
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1:44 - 1:46mit Drohnen in unseren Städten zu leben.
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1:46 - 1:49Drohnen, die sehen können,
was wir nicht sehen, -
1:49 - 1:51an Orte gelangen, die wir nicht erreichen
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1:51 - 1:54und das mit zunehmender Eigenständigkeit.
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1:54 - 1:56Um diese Technologie zu verstehen,
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1:56 - 1:58mussten wir uns die Hände
schmutzig machen. -
1:58 - 2:01Wir bauten verschiedene Drohnen
in unserem Studio. -
2:01 - 2:04Wir gaben ihnen Namen, Funktionen
und dann flogen wir sie -- -
2:04 - 2:07allerdings nicht ohne Schwierigkeiten.
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2:07 - 2:09Teile wurden locker,
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2:09 - 2:10es gab GPS-Signalstörungen
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2:10 - 2:12und Drohnen stürzten ab.
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2:13 - 2:15Aber durch solche Experimente
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2:15 - 2:17konnten wir ein greif- und spürbares Stück
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2:17 - 2:21einer möglichen Zukunft bauen.
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2:21 - 2:23Also, lassen Sie uns
in diese Zukunft gehen. -
2:24 - 2:27Stellen wir uns vor, in einer Stadt,
mit Drohnen wie dieser zu leben. -
2:28 - 2:30Wir nennen sie: "Die Nachtwächterin".
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2:31 - 2:35Sie patrouilliert durch unsere Straßen,
man sieht sie oft am Abend und nachts. -
2:35 - 2:38Anfangs ärgerten wir uns über
das tiefe, eintönige Brummen. -
2:38 - 2:42Aber dann gewöhnten wir uns daran.
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2:42 - 2:45Was wäre, wenn wir die Welt
durch ihre Augen sehen könnten? -
2:45 - 2:51Sehen Sie, wie sie jeden Bewohner
in unserer Nachbarschaft aufzeichnet; -
2:51 - 2:54Kinder , die an verbotenen
Plätzen Fußball spielen, -
2:54 - 2:56werden als Störfaktoren gekennzeichnet.
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2:56 - 2:57(Gelächter)
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2:57 - 3:01Sehen Sie, wie sie diese Gruppe
von Teenager auseinandertreibt, -
3:01 - 3:06und mit selbst erteilten
Vorschriften droht. -
3:06 - 3:10Dann gibt es diese riesige,
schwebende Scheibe namens Madison. -
3:10 - 3:12Ihre Präsenz ist überwältigend.
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3:12 - 3:15Ich kann nicht anders,
als sie anzustarren. -
3:15 - 3:18Jedes Mal, wenn ich sie ansehe,
fühlt es sich an, -
3:18 - 3:20als wüsste sie ein bisschen
mehr über mich -- -
3:20 - 3:23sie bombardiert mich ständig
mit dieser Brianair-Reklame, -
3:23 - 3:26als wüsste sie von der Reise,
die ich gerade plane. -
3:26 - 3:30Ich weiß nicht, ob ich das auch
ein bisschen unterhaltsam finde -
3:30 - 3:33oder nur total aufdringlich.
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3:33 - 3:35Zurück zur Gegenwart.
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3:35 - 3:38Durch das Kreieren dieser Zukunft
haben wir viel gelernt. -
3:38 - 3:41Nicht nur darüber,
wie diese Maschinen funktionieren, -
3:41 - 3:44auch wie es sich anfühlen würde,
mit ihnen zu leben. -
3:44 - 3:46Während Drohnen wie Madison
und die Nachtwächterin -
3:46 - 3:47in dieser Form
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3:47 - 3:49noch nicht existieren,
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3:49 - 3:54sind die meisten Elemente einer Zukunft
mit Drohnen schon heute sehr real. -
3:54 - 3:57Gesichtserkennungssysteme
sind zum Beispiel überall -- -
3:57 - 3:59in unseren Telefonen,
sogar in Thermostaten -
3:59 - 4:03und Kameras, überall in unseren Städten --
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4:03 - 4:05die genau verfolgen, was wir tun;
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4:05 - 4:10ob wir Reklame ansehen
oder uns an einer Demo beteiligen. -
4:10 - 4:11Diese Dinge sind hier,
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4:11 - 4:14und oft wissen wir nicht,
wie sie funktionieren -
4:14 - 4:16und was die Konsequenzen sein könnten.
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4:17 - 4:19Wir können das überall beobachten.
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4:19 - 4:22Die Schwierigkeit sich vorzustellen,
wie sich unsere Handlungen -
4:22 - 4:25und deren Konsequenzen
auf unsere Zukunft auswirken werden. -
4:25 - 4:29Letztes Jahr gab es eine Volksabstimmung
in Großbritannien, wo ich lebe, -
4:29 - 4:32wo die Menschen wählen konnten,
ob das Vereinigte Königreich -
4:32 - 4:33die EU verlassen soll oder nicht --
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4:33 - 4:35allgemein als "Brexit" bekannt.
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4:35 - 4:37Kurz nach Veröffentlichung
der Wahlergebnisse -
4:37 - 4:40kam der Begriff "Bregret" [Bereuen] auf --
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4:40 - 4:41(Gelächter)
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4:41 - 4:44der Menschen beschreibt, die aus Protest
für den Brexit gewählt hatten, -
4:44 - 4:47allerdings ohne über
die Konsequenzen nachzudenken. -
4:48 - 4:52Diese Diskrepanz erkennt man
an den einfachsten Dingen. -
4:53 - 4:56Sagen wir, Sie gehen kurz etwas trinken.
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4:56 - 4:58Dann entscheiden Sie sich
für noch ein oder zwei mehr. -
4:58 - 5:01Sie wissen, dass Sie sich am Morgen
schrecklich fühlen werden, -
5:01 - 5:04rechtfertigen es aber, indem Sie sagen:
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5:04 - 5:06"In der Zukunft werde ich
damit klar kommen." -
5:06 - 5:07Doch am Morgen wird uns klar --
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5:07 - 5:10dieses "Ich" der Zukunft bin ich selbst.
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5:10 - 5:14Als ich in den späten 70er
und frühen 80er Jahren in Indien aufwuchs -
5:14 - 5:15hatte ich das Gefühl,
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5:15 - 5:18dass die Zukunft wirklich
geplant werden konnte und sollte. -
5:18 - 5:22Ich erinnere mich, dass meine Eltern
die einfachsten Dinge planen mussten. -
5:22 - 5:24Als sie ein Telefon im Haus haben wollten,
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5:24 - 5:26mussten sie es bestellen und warten --
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5:26 - 5:30fast fünf Jahre lang, bis es in
unserem Haus installiert wurde. -
5:30 - 5:30(Gelächter)
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5:30 - 5:34Wollten sie meine Großeltern anrufen,
die in einer anderen Stadt lebten, -
5:34 - 5:36mussten sie ein Ferngespräch anmelden,
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5:36 - 5:39und stunden-, manchmal sogar
tagelang warten. -
5:39 - 5:42Dann klingelte das Telefon
plötzlich um zwei Uhr morgens. -
5:42 - 5:45Wir sprangen alle aus dem Bett,
versammelten uns um das Telefon, -
5:45 - 5:48kreischten hinein und fragten
nach dem Wohlbefinden des anderen -
5:48 - 5:49-- um zwei Uhr morgens.
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5:49 - 5:53Heute kann es sich anfühlen,
als passiere alles zu schnell -- -
5:53 - 5:55so schnell, dass es schwierig sein kann,
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5:55 - 5:58unseren Platz in der Geschichte,
wirklich zu begreifen. -
5:58 - 6:01Das führt zu einem überwältigenden Gefühl
von Unsicherheit und Angst, -
6:01 - 6:05also lassen wir zu,
dass die Zukunft einfach passiert. -
6:06 - 6:09Wir sind nicht mit dem "Ich"
dieser Zukunft verbunden. -
6:09 - 6:11Wir behandeln unser
zukünftiges Selbst als fremd, -
6:11 - 6:13und die Zukunft als fremdes Land.
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6:13 - 6:15Es ist aber kein fremdes Land;
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6:15 - 6:17es entfaltet sich
direkt vor unseren Augen, -
6:17 - 6:20und wird fortlaufend
durch unsere heutigen Taten geformt. -
6:20 - 6:21Wir sind diese Zukunft,
-
6:21 - 6:24deswegen glaube ich, dass es
mehr denn je notwendig ist, -
6:24 - 6:27für die Zukunft zu kämpfen,
in der wir leben wollen. -
6:28 - 6:30Wir haben durch unsere Arbeit gelernt,
-
6:30 - 6:33die wirkungsvollste Art,
Veränderung hervorzurufen -
6:33 - 6:37ist, wenn Menschen die Konsequenzen
ihrer heutigen Handlungen -
6:37 - 6:40direkt, greifbar und emotional
erfahren können. -
6:40 - 6:45Anfang des Jahres lud uns die Regierung
der Vereinigten Arabischen Emirate ein, -
6:45 - 6:48bei der Planung
der Energieversorgung des Landes -
6:48 - 6:50bis zum Jahr 2050 zu helfen.
-
6:50 - 6:53Anhand der Wirtschaftsdaten
entwarfen wir dieses Modell einer Stadt -
6:53 - 6:57und visualisierten damit
mehrere Zukunftsmöglichkeiten. -
6:58 - 7:00Als ich eine Gruppe Regierungsbeamter
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7:00 - 7:02und Mitarbeiter einiger Energiefirmen
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7:02 - 7:05durch eine nachhaltige Zukunftsvision
in unserem Modell führte, -
7:05 - 7:08sagte ein Teilnehmer zu mir:
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7:08 - 7:11"Ich kann mir nicht vorstellen,
dass wir in der Zukunft -
7:11 - 7:14öffentliche Verkehrsmittel nutzen werden,
statt mit dem Auto zu fahren." -
7:14 - 7:15Dann sagte er:
-
7:15 - 7:19"Ich kann meinem Sohn doch nicht
verbieten, mit dem Auto zu fahren." -
7:20 - 7:23Wir waren jedoch
auf solche Reaktionen vorbereitet. -
7:23 - 7:26Zusammen mit Wissenschaftlern
hatten wir in einem Chemielabor -
7:26 - 7:27in meiner Heimatstadt in Indien
-
7:27 - 7:32Proben der Atemluft erstellt,
wie sie im Jahr 2030 sein würde, -
7:32 - 7:35wenn unser Verhalten gleich bleibt.
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7:35 - 7:38Also führte ich die Gruppe
zu diesem Objekt, -
7:38 - 7:41das Dämpfe solcher
Atemluftproben ausströmt. -
7:41 - 7:45Nur ein Atemzug dieser giftigen,
verschmutzten Atemluft von 2030 -
7:45 - 7:48machte deutlich,
was Daten allein nicht können. -
7:49 - 7:52Das ist nicht die Zukunft,
die wir unseren Kindern wünschen. -
7:53 - 7:55Am nächsten Tag kündigte die Regierung an,
-
7:55 - 7:59sie würde Milliarden von Dollar
in erneuerbare Energien investieren. -
7:59 - 8:02Welche Rolle unsere Zukunftserfahrungen
bei dieser Entscheidung gespielt haben, -
8:02 - 8:03wissen wir nicht.
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8:04 - 8:07Doch sie haben die Energiepolitik
geändert, um den Schaden zu mildern. -
8:07 - 8:10Während Luft aus der Zukunft
sehr effektiv und spürbar ist, -
8:10 - 8:14ist der Verlauf einer Konsequenz
von der Gegenwart in die Zukunft -
8:14 - 8:15nicht immer so geradlinig.
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8:15 - 8:19Selbst wenn eine Technologie
mit utopischen Idealen entwickelt wurde -
8:19 - 8:21sobald sie das Labor verlässt,
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8:21 - 8:25befindet sie sich außerhalb
der Kontrolle des Erfinders -- -
8:26 - 8:30Für ein Projekt betrieben wir
medizinische Genforschung; -
8:30 - 8:34ein Verfahren, um genetische Daten
eines Menschen zu sammeln -
8:34 - 8:37und zu nutzen, um individuell
angepasste Medizin zu entwickeln. -
8:37 - 8:38Wir fragten uns:
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8:38 - 8:40Was sind die unbeabsichtigten Konsequenzen
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8:40 - 8:42von Genmanipulation im Gesundheitssektor?
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8:43 - 8:45Um dieser Frage nachzugehen,
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8:45 - 8:48kreierten wir einen
erdachten Rechtsstreit -
8:48 - 8:52und riefen 31 handgefertigte
Beweisstücke ins Leben. -
8:53 - 8:56Wir bauten eine illegale Klinik
für Genforschung, -
8:56 - 8:59einen Kohlendioxid-Inkubator
für Heimwerker; -
8:59 - 9:01wir kauften sogar
gefrorene Mäuse bei eBay. -
9:02 - 9:06Reisen wir nun in diese Zukunft,
wo der Rechtsstreit am Laufen ist -
9:06 - 9:08und treffen den Angeklagten, Arnold Mann.
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9:08 - 9:12Arnold wird von diesem riesigen
Biotechnologieunternehmen -
9:12 - 9:13"Dynamic Genetics" angeklagt.
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9:13 - 9:15Sie haben Beweise,
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9:15 - 9:20dass Arnold, auf illegale Weise,
patentiertes, genetisches Material -
9:20 - 9:22in seinen Körper eingepflanzt hat.
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9:22 - 9:25Wie hat Arnold das überhaupt geschafft?
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9:25 - 9:29Alles begann als Arnold
eine Speichelprobe mit diesem Spuck-Set -
9:29 - 9:31der Nationalen Krankenversicherung
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9:31 - 9:33des Vereinigten Königreiches
-
9:33 - 9:35abgeben sollte.
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9:35 - 9:38Als Arnold die Rechnung erhielt,
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9:38 - 9:40war er geschockt und hatte Angst,
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9:40 - 9:43als er sah, wie seine Beiträge
das überstiegen hatte, -
9:43 - 9:45was er oder seine Familie
sich jemals leisten konnten. -
9:46 - 9:49Der Staat hatte in einem Verfahren
seine genetische Information gescannt -
9:49 - 9:53und anhand seiner DNS das Risiko
einer chronischen Erkrankung ermittelt. -
9:53 - 9:58Also musste Arnold für möglicherweise
in der Zukunft anfallende Kosten -
9:58 - 10:00heute schon aufkommen.
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10:00 - 10:02In diesem Moment der Angst und Panik
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10:02 - 10:04ging Arnold durch die Stadt
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10:04 - 10:08und suchte in dieser illegalen Klinik,
nach einer Behandlung -- -
10:08 - 10:10einer Behandlung, die seine DNS
modifizieren würde, -
10:10 - 10:13damit der Staat ihn nicht mehr
als Risiko sehen würde -
10:13 - 10:16und seine Krankenkassenbeiträge
wieder bezahlbar würden. -
10:16 - 10:18Doch Arnold wurde erwischt.
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10:18 - 10:23So begann das Rechtsverfahren im Fall:
"Dynamic Genetics versus Mann." -
10:23 - 10:25Uns war es wichtig, dass Menschen
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10:25 - 10:27diese mögliche Realität anfassen,
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10:27 - 10:30sehen und spüren konnten,
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10:30 - 10:33weil eine so unmittelbare Begegnung
Menschen berührt und antreibt, -
10:33 - 10:35die richtigen Fragen zu stellen.
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10:35 - 10:36Fragen wie:
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10:36 - 10:39Was sind die Folgen,
in einer Welt zu leben, -
10:39 - 10:41in der ich aufgrund
meiner Erbanlagen beurteilt werde? -
10:41 - 10:44Oder: Wer erhebt Anspruch
auf meine genetische Information, -
10:44 - 10:47und was passiert damit?
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10:47 - 10:49Falls sich das weit hergeholt anfühlt --
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10:49 - 10:53es wird schon über einen Gesetzesentwurf
im amerikanischen Kongress verhandelt, -
10:53 - 10:58bekannt als HR1313, dem Gesetz
zur betriebliche Gesundheitsvorsorge. -
10:58 - 11:02Der Entwurf fordert die Änderung
des Gleichbehandlungsgesetzes -
11:02 - 11:05bezüglich genetischer Information,
allgemein bekannt als GINA. -
11:05 - 11:07Er erlaubt erstmals dem Arbeitgeber,
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11:07 - 11:10die Krankengeschichte der Familie
und die genetische Information -
11:10 - 11:12aller Arbeitnehmer zu erfragen.
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11:13 - 11:15Wer sich weigert,
muss mit Sanktionen rechnen. -
11:17 - 11:19Die bis jetzt gezeigte Arbeit,
-
11:19 - 11:22ob Geschichten von Drohnen,
oder Straftaten in der Gentechnik, -
11:22 - 11:24beschreibt beunruhigende Zukunftsvisionen,
-
11:24 - 11:26mit der Absicht eine solche
Zukunft zu vermeiden. -
11:27 - 11:29Aber was ist mit dem Unvermeidbaren?
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11:29 - 11:32Angesichts des Klimawandels sieht es aus,
-
11:32 - 11:34als steuerten wir geradewegs
auf Schwierigkeiten zu. -
11:34 - 11:37Wir wollen uns also jetzt
auf diese Zukunft vorbereiten, -
11:37 - 11:41indem wir Werkzeuge und Einstellungen
entwickeln, die Hoffnung machen -- -
11:42 - 11:44Hoffnung, die zum Handeln anregt.
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11:44 - 11:47Zurzeit machen wir ein Experiment
in unserem Studio. -
11:47 - 11:49Die Arbeit ist noch am Entstehen.
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11:50 - 11:52Sie basiert auf der Projektion
von Klimadaten, -
11:52 - 11:54die wir in der Zukunft erforschen,
-
11:54 - 11:57wo sich die westliche Welt von Fülle
zur Knappheit verschoben hat. -
11:57 - 12:01Wir stellen uns vor, in einer Zukunft mit
wiederkehrender Überflutung zu leben. -
12:01 - 12:03Zeiten fast ohne Nahrungsmittel
in den Supermärkten, -
12:03 - 12:05ökonomischer Instabilität
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12:05 - 12:07und unterbrochener Versorgungskette.
-
12:07 - 12:11Was können wir tun, um in dieser Welt
gut zu leben, statt nur zu überleben? -
12:12 - 12:14Welche Nahrungsmittel können wir essen?
-
12:14 - 12:16Um wirklich in diese Fragen einzutauchen,
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12:16 - 12:21bauen wir diesen Raum von 2050
in einer Londoner Wohnung. -
12:21 - 12:24Es ist wie eine Zeitkapsel, die wir
aus der Zukunft zurückgewonnen haben. -
12:24 - 12:26Wir haben alles aufs Minimum reduziert.
-
12:26 - 12:29Alles, was wir liebevoll
in unsere Wohnungen stellen, -
12:29 - 12:30wie Flachbildfernseher,
-
12:30 - 12:32vernetzte Kühlschränke
-
12:32 - 12:33und handgefertigte Möbel
-
12:33 - 12:34musste gehen.
-
12:34 - 12:37An ihrem Platz bauen wir
Nahrungsmittel-Computer -
12:37 - 12:39aus alten, noch brauchbaren Materialien
-
12:39 - 12:43und verwandeln den Müll von heute
in Mahlzeiten von morgen. -
12:44 - 12:46Zum Beispiel haben wir gerade
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12:46 - 12:50den Bau unserer ersten vollautomatischen
Fogponics-Maschine abgeschlossen. -
12:50 - 12:53Sie nutzt die Technik von Fogponics --
also nur Nebel als Nährstoff, -
12:53 - 12:55noch nicht einmal Wasser oder Erde --
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12:55 - 12:57um Dinge schnell wachsen zu lassen.
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12:57 - 12:59Bis jetzt haben wir erfolgreich
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12:59 - 13:00Tomaten gezüchtet.
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13:00 - 13:05Wir werden mehr Nahrung brauchen, als wir
in diesem kleinen Raum züchten können. -
13:05 - 13:08Was könnten wir, aus der Stadt,
noch als Nahrung nutzen? -
13:08 - 13:11Insekten? Tauben? Füchse?
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13:14 - 13:16Vorhin haben wir Luft
aus der Zukunft zurückgebracht. -
13:16 - 13:20Diesmal bringen wir den gesamten Raum
aus der Zukunft zurück -- -
13:20 - 13:22ein Raum voller Hoffnung,
Werkzeuge und Taktiken, -
13:22 - 13:25um positive Handlungen unter
widrigen Bedingungen zu ermöglichen. -
13:25 - 13:27Zeit in diesem Raum zu verbringen,
-
13:27 - 13:30einem Raum, der unsere
Zukunftsheimat sein könnte, -
13:30 - 13:33macht die Konsequenzen
von Klimawandel und Nahrungsknappheit -
13:33 - 13:35viel greifbarer und dringlicher.
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13:37 - 13:39Wir lernen durch solche Experimente
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13:39 - 13:41und von Menschen, die mit uns arbeiten,
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13:41 - 13:44dass konkrete Erfahrungen zu schaffen
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13:44 - 13:48eine Brücke zwischen heute
und morgen bauen kann. -
13:48 - 13:51Indem wir uns in verschiedene
Zukunftsszenarien begeben, -
13:51 - 13:53indem wir offen und bereit sind,
-
13:53 - 13:56die Unsicherheit und das Unbehagen
solcher Aktionen anzunehmen, -
13:56 - 14:00haben wir die Gelegenheit über
neue Möglichkeiten nachzudenken. -
14:00 - 14:02Wir können optimistische
Zukunftsvisionen finden; -
14:02 - 14:04wir können neue Wege finden;
-
14:04 - 14:06wir können aktiv werden,
statt nur zu hoffen. -
14:07 - 14:10Es bedeutet, wir haben die Chance,
die Richtung zu wechseln. -
14:10 - 14:13Es ist eine Chance, dass
unsere Stimmen gehört werden, -
14:14 - 14:18eine Chance, eine Zukunft zu kreieren,
in der wir leben wollen. -
14:19 - 14:22Andere Welten sind möglich.
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14:22 - 14:24Vielen Dank.
-
14:24 - 14:25(Applaus)
- Title:
- Warum wir uns verschiedene Zukunftsszenarien vorstellen müssen
- Speaker:
- Anab Jain
- Description:
-
Anab Jain erweckt die Zukunft zum Leben und findet Möglichkeiten, damit Menschen die Zukunft, die wir erschaffen, berühren, sehen und fühlen können. Wollen wir wirklich, dass intelligente Maschinen unsere Straßen überwachen? Wollen wir eine Welt, in der unsere Erbinformation die medizinische Versorgung bestimmt, die uns zusteht? Jains Projekte zeigen ganz klar, warum es wichtig ist, für eine Welt zu kämpfen, in der wir leben wollen. Werfen Sie mit diesem erhellenden Vortrag einen Blick auf mögliche Zukunftsvisionen.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 14:41
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Angelika Lueckert Leon accepted German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Sonja Maria Neef edited German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Sonja Maria Neef edited German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Sonja Maria Neef edited German subtitles for Why we need to imagine different futures | ||
Sonja Maria Neef edited German subtitles for Why we need to imagine different futures |