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Woher kennen wir die Farbe der Dinosaurier? – Len Bloch

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    Das ist der Microraptor,
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    ein fleischfressender Dinosaurier
    mit vier Flügeln,
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    der fast 60 cm lang war,
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    Fisch fraß und vor etwa
    120 Millionen Jahre lebte.
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    Fast unser gesamtes Wissen über ihn
    stammt von solchen Fossilien.
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    Ist die Farbe hier nur
    die Vermutung eines Künstlers?
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    Die Antwort lautet nein.
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    Das schimmernde Schwarz stimmt,
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    denn Paläontologen haben
    Hinweise aus den Fossilien analysiert.
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    Aber damit die Hinweise Sinn ergeben,
    müssen die Fossilien genau untersucht
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    und die Physik hinter Licht und Farbe
    genau verstanden werden.
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    Hier erst einmal, was man
    tatsächlich von einem Fossil sieht:
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    Abdrücke von Knochen und Federn,
    die Mineralablagerungen hinterließen.
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    Aus diesen Abdrücken ist erkennbar,
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    dass die Federn des Microraptors
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    den Federn moderner Dinosaurier,
    nämlich Vögeln, ähnelten.
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    Aber woher kommen die bunten
    Federfärbungen der Vögel?
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    Die meisten Federn beinhalten
    nur ein oder zwei Farbpigmente.
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    Das Rot des Kardinals
    kommt vom Carotinoid,
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    dasselbe Pigment,
    das Karotten orange färbt.
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    Das Schwarz am Kopf
    stammt von Melanin,
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    das Pigment, das unsere
    Haare und Haut färbt.
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    In Vogelfedern ist Melanin
    jedoch nicht nur ein Farbpigment.
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    Es bildet hohle Nanostrukturen,
    sogenannte Melanosomen,
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    die in allen Farben des Regenbogens
    schimmern können.
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    Das wird verständlicher,
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    wenn man sich ein wenig
    mit Licht auskennt.
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    Licht ist im Grunde eine winzige
    elektromagnetische Welle,
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    die sich durch den Raum bewegt.
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    Die Spitze wird Wellenberg genannt.
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    Der Abstand zwischen
    zwei Wellenbergen heißt Wellenlänge.
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    Die Wellenberge von rotem Licht liegen
    etwa 700 Milliardstel Meter auseinander.
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    Die Wellenlänge von violettem Licht
    ist sogar noch kürzer,
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    etwa 400 Milliardstel Meter
    oder 400 Nanometer.
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    Wenn Licht auf die dünne Oberfläche
    des hohlen Melanosoms eines Vogels trifft,
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    dann wird ein Teil davon reflektiert
    und ein Teil geht hindurch.
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    Ein Teil des durchgelassenen Lichts wird
    an der inneren Oberfläche reflektiert.
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    Die beiden reflektierten Wellen
    beeinflussen sich.
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    Meistens heben sie sich gegenseitig auf,
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    aber wenn die Wellenlänge
    des reflektierten Lichts
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    mit der Wellenlänge der
    anderen Reflexion übereinstimmt,
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    dann verstärken sie einander.
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    Grünes Licht hat eine Wellenlänge
    von etwa 500 Nanometern,
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    deshalb geben Melanosomen mit
    einem Durchmesser von 500 Nanometern
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    grünes Licht ab.
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    Kleinere Melanosomen geben violettes,
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    größere Melanosomen rotes Licht ab.
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    Natürlich ist das viel komplizierter.
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    Die Melanosomen liegen gehäuft
    in Zellen, und andere Faktoren,
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    zum Beispiel die Anordnung
    der Melanosomen in der Feder
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    spielen ebenfalls eine Rolle.
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    Aber jetzt zurück zu
    unserem Microraptor-Fossil.
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    Als Forscher die Federabdrücke unter
    einem starken Mikroskop betrachteten,
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    fanden sie Nanostrukturen,
    die wie Melanosomen aussahen.
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    Röntgenanalysen der Melanosomen
    unterstützten diese Theorie weiter.
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    Sie enthielten Mineralien,
    die von zerfallenem Melanin stammten.
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    Die Forscher untersuchten
    dann 20 Federn eines Fossils
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    und fanden heraus, dass die Melanosomen
    in allen 20 gleich aussahen.
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    Daher waren sie sich ziemlich sicher,
    dass der Dinosaurier nur eine Farbe hatte.
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    Sie verglichen die Melanosomen
    des Microraptors mit denen moderner Vögel
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    und fanden große Ähnlichkeiten,
    aber keine genaue Übereinstimmung,
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    zu den blaugrün schillernden
    Federn an Entenflügeln.
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    Durch Analyse der genauen Größe
    und Anordnung der Melanosomen
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    konnten sie feststellen, dass
    die Federn schwarz schillerten.
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    Da jetzt die Farbe von fossilen Federn
    festgestellen werden kann,
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    suchen Paläontologen nach mehr Fossilien
    mit gut erhaltenen Melanosomen.
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    Sie fanden heraus, dass viele Dinosaurier,
    wie auch der Velociraptor,
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    wahrscheinlich Federn hatten.
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    Das heißt dann auch, dass einige Filme
    es biologisch nicht so genau nehmen.
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    Schlaue Kerlchen.
Title:
Woher kennen wir die Farbe der Dinosaurier? – Len Bloch
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-do-we-know-what-color-dinosaurs-were-len-bloch

Der Microraptor war ein fleischfressender Dinosaurier mit vier Flügeln und schwarz schillernden Federn. Aber wenn unser Wissen über diesen Dinosaurier aus Fossilien stammt, woher wissen wir dann, welche Farbe er hatte? Len Bloch zeigt, wie wir die Hinweise durch sorgfältige Untersuchung der Fossilien und einem guten Verständnis der Physik von Licht und Farbe entschlüsseln können.

Lektion von Len Bloch, Animation von Paul Newell.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:24

German subtitles

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