Das Problem der Größenordnung bei Twitter
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0:01 - 0:02Mein Job bei Twitter ist es,
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0:02 - 0:04das Vertrauen der User zu bewahren,
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0:04 - 0:07User-Rechte zu sichern
und sie zu beschützen, -
0:07 - 0:08sowohl voreinander
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0:08 - 0:12als manchmal auch vor sich selbst.
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0:12 - 0:17Reden wir über die
Größenordnungen bei Twitter. -
0:17 - 0:19Im Januar 2009
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0:19 - 0:22gab es auf der Plattform jeden Tag
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0:22 - 0:24mehr als 2 Millionen neue Tweets.
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0:24 - 0:30Im Januar 2014 waren es
mehr als 500 Millionen. -
0:30 - 0:332 Millionen Tweets geschehen jetzt
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0:33 - 0:35innerhalb von weniger als 6 Minuten.
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0:35 - 0:42Das ist eine Steigerung um 24 900 %.
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0:42 - 0:46Die große Mehrheit
aller Aktivitäten auf Twitter -
0:46 - 0:47schadet niemandem.
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0:47 - 0:49Da besteht kein Risiko.
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0:49 - 0:53Mein Job ist es, jene Aktivitäten
auszumerzen und zu verhindern, -
0:53 - 0:54die schädlich sein könnten.
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0:54 - 0:57Hört sich wie ein Kinderspiel an.
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0:57 - 0:59Vielleicht denken Sie, das wäre einfach,
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0:59 - 1:00da ich ja gerade sagte,
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1:00 - 1:04dass die große Mehrheit der Aktivitäten
auf Twitter niemandem schadet. -
1:04 - 1:07Warum also so viel Zeit damit verbringen,
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1:07 - 1:09nach potenziellem Unheil
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1:09 - 1:12in harmlosen Aktivitäten zu suchen?
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1:12 - 1:15Angesichts der Größe von Twitter
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1:15 - 1:18geschehen Dinge mit einer
Wahrscheinlichkeit von 1 : 1 000 000 -
1:18 - 1:20ganze 500-mal am Tag.
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1:22 - 1:24Das Gleiche gilt für andere Unternehmen
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1:24 - 1:25ähnlicher Größe.
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1:25 - 1:28Für uns sind solche Ausnahmefälle,
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1:28 - 1:31seltene, unwahrscheinliche Situationen,
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1:31 - 1:33eher der Normfall.
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1:33 - 1:37Sagen wir mal, 99,999 % der Tweets
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1:37 - 1:39gefährden niemanden.
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1:39 - 1:40Von ihnen geht keine Gefahr aus.
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1:40 - 1:43Vielleicht dokumentieren
Leute Sehenswürdigkeiten, -
1:43 - 1:45so wie das "Heart Reef" in Australien,
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1:45 - 1:48oder twittern über ein Konzert,
auf dem sie sind, -
1:48 - 1:52oder teilen Bilder von
niedlichen Tierbabys. -
1:52 - 1:57Wenn man die 99,999 % ausblendet,
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1:57 - 2:00kommt der winzige verbleibende
Prozentsatz von Tweets -
2:00 - 2:03noch immer auf nahezu
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2:03 - 2:06150 000 im Monat.
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2:06 - 2:09Die schiere Größe,
mit der wir es zu tun haben, -
2:09 - 2:11macht es zu einer Herausforderung.
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2:11 - 2:13Wissen Sie, was für mich noch
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2:13 - 2:15eine große Herausforderung darstellt?
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2:15 - 2:20Leute machen komisches Zeug.
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2:20 - 2:22(Gelächter)
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2:22 - 2:25Ich muss herausfinden, was sie machen,
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2:25 - 2:27warum, und ob ein Risiko besteht,
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2:27 - 2:29oft ohne viel Wissen
über die Zusammenhänge -
2:29 - 2:31oder Hintergründe.
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2:31 - 2:33Ich zeige Ihnen ein paar Beispiele,
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2:33 - 2:35auf die ich bei Twitter gestoßen bin.
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2:35 - 2:37Das sind echte Beispiele von Situationen,
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2:37 - 2:40die erst ganz klar schienen,
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2:40 - 2:42aber in Wahrheit völlig anders waren.
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2:42 - 2:44Manche Details wurden verändert,
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2:44 - 2:45um Unschuldige zu schützen
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2:45 - 2:48-- und manchmal auch die Schuldigen.
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2:48 - 2:52Wir beginnen mal ganz einfach.
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2:52 - 2:54["Hey, Schlampe"]
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2:54 - 2:56Wenn Sie einen solchen Tweet sähen,
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2:56 - 2:58würden Sie sich vielleicht sagen:
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2:58 - 3:00"Das sieht nach Beleidigung aus."
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3:00 - 3:03Denn warum würden Sie
so eine Nachricht erhalten wollen? -
3:03 - 3:05"Hey, Schlampe."
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3:05 - 3:08Ich versuche,
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3:08 - 3:12relativ nahe an den neusten Trends
und Memes zu bleiben. -
3:12 - 3:15Also wusste ich, dass "Hey, Schlampe"
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3:15 - 3:18sowohl häufig eine Begrüßung
unter Freunden ist -
3:18 - 3:23als auch eine gängige Referenz
zu "Breaking Bad". -
3:23 - 3:25Ich gebe zu, dass ich nicht
erwartet hatte, -
3:25 - 3:28einer vierten Interpretation zu begegnen.
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3:28 - 3:31Der Ausdruck wird auf Twitter
auch von Leuten benutzt, -
3:31 - 3:34die Hunde-Rollenspiele praktizieren.
[bitch = auch: Hündin] -
3:34 - 3:39(Gelächter)
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3:39 - 3:41Tatsächlich ist es in diesem Fall
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3:41 - 3:43nicht nur nicht beleidigend,
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3:43 - 3:46sondern eine völlig korrekte Anrede.
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3:46 - 3:49(Gelächter)
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3:49 - 3:51Also festzustellen,
ob etwas beleidigend ist, -
3:51 - 3:52ohne den Zusammenhang zu kennen,
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3:52 - 3:54ist wirklich schwer.
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3:54 - 3:57Schauen wir uns mal Spam an.
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3:57 - 3:58Hier ein Twitter-Account,
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3:58 - 4:01der sich wie ein klassischer
Spam-Account verhält, -
4:01 - 4:02indem er denselben Tweet
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4:02 - 4:04an Tausende von Leuten schickt.
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4:04 - 4:07Dieses Beispiel ist von
meinem Account konstruiert, -
4:07 - 4:10aber wir beobachten welche,
die das ständig tun. -
4:10 - 4:12Scheint ziemlich eindeutig zu sein.
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4:12 - 4:14Wir sollten Accounts,
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4:14 - 4:17die sich so verhalten,
einfach automatisch sperren. -
4:17 - 4:20Es gibt aber ein paar
Ausnahmen von der Regel. -
4:20 - 4:23Vielleicht haben Sie
die Nachricht sogar angefordert, -
4:23 - 4:27weil Sie wissen wollen,
wann sich die Internationale Raumstation -
4:27 - 4:29über Ihnen befindet, weil Sie raus gehen
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4:29 - 4:31und schauen wollen, ob Sie sie entdecken.
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4:31 - 4:32Das könnten Sie nicht,
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4:32 - 4:34wenn wir versehentlich
den Account sperren würden, -
4:34 - 4:36weil wir denken, es ist Spam.
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4:36 - 4:40Okay. Legen wir die Latte höher.
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4:40 - 4:41Kehren wir zurück zu meinem Account
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4:41 - 4:45und zeigen wir wieder
klassisches Verhalten. -
4:45 - 4:48Dieses Mal sendet er die
gleiche Nachricht mit gleichem Link, -
4:48 - 4:50was oft ein Anzeichen für "Phishing" ist:
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4:50 - 4:54Jemand versucht, Account-Infos
einer anderen Person zu stehlen, -
4:54 - 4:56indem er sie zu einer
anderen Webseite lotst. -
4:56 - 5:00Das ist natürlich nicht besonders nett.
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5:00 - 5:02Wir möchten Accounts, die so etwas tun,
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5:02 - 5:05sperren und tun das auch.
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5:05 - 5:08Also warum liegt hier die Latte höher?
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5:08 - 5:11Es könnte auch ein Augenzeuge sein,
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5:11 - 5:13dem es gelang,
einen Polizisten zu filmen, -
5:13 - 5:16der einen friedlichen
Demonstranten schlägt, -
5:16 - 5:19und Ersterer versucht, die Welt über
die Zustände aufzuklären. -
5:19 - 5:21Wir wollen nicht riskieren,
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5:21 - 5:23so wichtige Nachrichten zu unterdrücken,
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5:23 - 5:26indem wir sie als Spam
kennzeichnen und aussortieren. -
5:26 - 5:29Deshalb erheben wir Hunderte
von Parametern -
5:29 - 5:31beim Beobachten eines Accounts,
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5:31 - 5:33und trotzdem können wir uns irren
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5:33 - 5:35und müssen Entscheidungen zurücknehmen.
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5:35 - 5:39Angesichts der Herausforderungen,
denen ich gegenüberstehe, -
5:39 - 5:41ist es wichtig, dass ich Probleme
nicht nur voraussehe, -
5:41 - 5:45sondern mich auch gegen
das Unerwartete wappne. -
5:45 - 5:47Und das ist nicht nur ein Thema für mich
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5:47 - 5:49oder für Twitter,
es ist auch eines für Sie. -
5:49 - 5:52Es ist ein Thema für jeden,
der etwas erschafft, -
5:52 - 5:54von dem er denkt,
es könnte etwas Wundervolles werden -
5:54 - 5:57und Leute könnten tolle Sachen machen.
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5:57 - 5:59Also was mache ich?
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5:59 - 6:03Ich lege einen Pause ein und denke,
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6:03 - 6:05wie könnte all das
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6:05 - 6:09schrecklich schief laufen?
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6:09 - 6:13Ich stelle mir Katastrophen vor.
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6:13 - 6:15Und das ist schwer.
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6:15 - 6:18Da entsteht im Kopf eine Art
ständige "kognitive Dissonanz", -
6:18 - 6:21so als ob man
beim Schreiben seines Ehegelübdes -
6:21 - 6:23gleichzeitig den Ehevertrag aufsetzt.
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6:23 - 6:25(Gelächter)
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6:25 - 6:27Aber man muss es tun,
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6:27 - 6:31besonders, wenn man 500 Millionen
Tweets täglich "heiratet". -
6:31 - 6:34Was meine ich mit
"ich stelle mir Katastrophen vor"? -
6:34 - 6:37Ich versuche mir auszudenken,
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6:37 - 6:40wie etwas so Niedliches und Unschuldiges
wie ein Katzenbild -
6:40 - 6:42zum Tode führen könnte
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6:42 - 6:44und wie wir das verhindern können.
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6:44 - 6:46Das ist also mein nächstes Beispiel.
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6:46 - 6:49Das ist meine Katze Eli.
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6:49 - 6:52Wir wollten Usern die Möglichkeit bieten,
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6:52 - 6:53ihren Tweets Fotos beizufügen.
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6:53 - 6:55Ein Bild sagt mehr als 1 000 Worte.
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6:55 - 6:57Man hat nur 140 Zeichen.
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6:57 - 6:59Wenn man seinem Tweet ein Foto beifügt,
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6:59 - 7:01transportiert er wesentlich mehr Inhalt.
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7:01 - 7:03Man kann viele tolle Sachen tun,
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7:03 - 7:05indem man einem Tweet ein Foto beifügt.
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7:05 - 7:07Mein Job ist nicht, darüber nachzudenken.
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7:07 - 7:10Ich muss darüber nachdenken,
was schief laufen könnte. -
7:10 - 7:12Wie könnte dieses Bild
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7:12 - 7:15zu meinem Tod führen?
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7:15 - 7:19Hier ist eine Möglichkeit:
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7:19 - 7:22Das Bild zeigt mehr als nur eine Katze.
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7:22 - 7:24Es beinhaltet auch Geodaten.
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7:24 - 7:26Wenn man ein Bild mit dem Smartphone
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7:26 - 7:27oder der Digitalkamera aufnimmt,
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7:27 - 7:29gibt es eine Menge mehr Informationen,
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7:29 - 7:31die mit dem Bild gespeichert werden.
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7:31 - 7:33Tatsächlich beinhaltet dieses Bild
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7:33 - 7:34ungefähr das.
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7:34 - 7:37Genauer gesagt: das.
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7:37 - 7:40Es ist unwahrscheinlich,
dass jemand versucht, -
7:40 - 7:42mich aufzuspüren und mir weh zu tun,
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7:42 - 7:43aufgrund von Bilddaten eines Fotos,
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7:43 - 7:45das ich von meiner Katze gemacht habe,
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7:45 - 7:49aber ich muss immer
das Schlimmste annehmen. -
7:49 - 7:51Deshalb entschieden wir,
als wir damit begannen, -
7:51 - 7:55bei Fotos auf Twitter
die Geodaten rauszuziehen. -
7:55 - 8:01(Applaus)
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8:01 - 8:05Ich gehe vom Schlimmsten aus
und arbeite mich dann rückwärts. -
8:05 - 8:07So funktionieren die Sicherheitsmaßnahmen
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8:07 - 8:09sowohl für die erwarteten als auch
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8:09 - 8:11für die unerwarteten Fälle.
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8:11 - 8:14Wenn man sich vorstellt,
dass ich mir Tag und Nacht -
8:14 - 8:16die schlimmsten Dinge ausdenke,
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8:16 - 8:21wäre es nicht überraschend, wenn ich
ein ziemlich düsteres Weltbild hätte. -
8:21 - 8:22(Gelächter)
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8:22 - 8:24Aber so ist es nicht.
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8:24 - 8:28Die überwältigende Mehrheit
der Interaktionen, die ich sehe, -
8:28 - 8:32-- und ich sehe viele, glauben Sie mir --
sind positiv. -
8:32 - 8:34Menschen verbinden sich, um zu helfen
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8:34 - 8:37oder Informationen miteinander
auszutauschen. -
8:37 - 8:40Nur wir, die mit dieser
Größenordnung arbeiten, -
8:40 - 8:44die den Auftrag haben,
Menschen zu schützen, -
8:44 - 8:47müssen davon ausgehen,
dass das Schlimmste passiert. -
8:47 - 8:51Weil für uns eine Wahrscheinlichkeit
von 1 : 1 000 000 -
8:51 - 8:54eine ziemlich realistische Wette ist.
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8:54 - 8:56Vielen Dank.
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8:56 - 9:00(Applaus)
- Title:
- Das Problem der Größenordnung bei Twitter
- Speaker:
- Del Harvey
- Description:
-
Wenn mehrere hunderttausend Tweets jede Sekunde abgeschickt werden, ergibt die Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Millionen, dass täglich 500-mal User geschädigt werden. Für Del Harvey, Vorsitzende des Trust-and-Safety-Teams bei Twitter, ist das eine schlechte Quote. Die Sicherheitsexpertin verbringt ihre Tage damit, sich zu überlegen, wie man Horrorszenarien verhindert, während Twitter den Menschen auf der Erde eine Stimme gibt. Mit trockenem Humor gibt sie Einblicke, wie sie 240 Millionen User beschützt.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 09:19
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