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Do the Math - Der Film

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    Wie die meisten Menschen bin ich nicht von Natur aus ein Aktivist.
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    So viele Menschen gibt es gar nicht, denen es ein Bedürfnis ist, das System zu bekämpfen.
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    Meine Vorstellung des Wandels war, dass ich mein Buch schreibe, die Menschen es lesen und sich verändern werden.
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    Aber so funktioniert das mit dem Wandel nicht.
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    Deshalb musste ich also einen für mich sehr unbequemen Weg gehen.
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    Es scheint, dass das jetzt notwendig ist
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    und ich glaube, es ist notwendig, dass sehr viele von uns unangenehme Dinge tun,
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    ein wenig Lärm machen, unbequem werden,
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    und andere dazu bringen ebenfalls unbequem zu werden.
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    Dies ist wahrhaftig der Kampf unserer Zeit.
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    2012 war offiziell das heißeste Jahr in den USA seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
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    2012 war nicht nur das wärmste Jahr, sondern auch das zweitextremste,
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    mit Tornados, Waldbränden und einer schweren Dürre.
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    Der Meeresspiegel steigt aufgrund des Klimawandels.
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    Treibhausgase aus der Verbrennung von Erdöl, Kohle und Gas.
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    10,9 Milliarden Dollar Profit, wenn man das hört, denkt man, die Welt steht Kopf.
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    Ihre Aussagen bestärken mich in der Überzeugung, dass wir handeln müssen, um einen katastrophalen Klimawandel zu verhindern.
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    BP hat an allen Ecken und Enden gespart und nun bezahlt die gesamte Golfküste den Preis dafür.
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    Wie können Sie die Rekordgewinne rechtfertigen, die Sie einfahren?
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    Naja, in unserer Industrie sind große Zahlen normal.
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    Hier ist Bill, ein Umweltschützer und Präsident und Mitbegründer von 350.org.
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    Und nun mein Gast Bill McKibben, der führende Umweltschützer der USA.
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    Wir haben diese Bewegung, die sich 350.org nennt, auf die Beine gestellt.
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    Wir gehen da raus und bauen eine politische Bewegung auf, die Veränderung bewirken kann.
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    Vor kurzem haben wir diese Informationsveranstaltungen im ganzen Land angekündigt, um es mit der Erdöl- und Kohleindustrie aufzunehmen.
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    Die Menschen stehen Schlange, um diesen Kampf mit uns zu kämpfen.
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    Ich möchte euch allen danken,
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    Danke, dass ihr alle heute hier seid.
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    Ich freue mich sehr, heute Abend hier sein zu dürfen,
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    und etwas, wofür ich in den letzten Monaten dankbar war,
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    so anstrengend es auch war, war die Gelegenheit, durch das ganze Land zu reisen.
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    Es war toll, daran erinnert zu werden, wie wunderschön dieser Planet ist.
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    Wisst ihr, wir kamen nach Denver und es war prachtvoll, aber die Luft war voller Rauch von den Bränden, die sogar im Dezember noch wüteten,
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    nach der größten Waldbrandsaison, die wir je hatten;
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    und wir fuhren durch diese wunderschönen Felder, große Teile davon immer noch im Dürrenotstand.
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    Man muss aber auch sagen, wie schrecklich es ist, eine so schöne Welt zu zerstören,
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    zugunsten kurzfristiger Profite für einige wenige.
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    Heute Abend beginnt vielleicht die letzte Kampagne, bei der ich mitkämpfen werde.
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    Nicht, weil ich müde werde, sondern weil unser Planet müde wird.
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    In dieser Welt, die wir aufgebaut haben, in der die Institutionen nicht so funktionieren, wie sie es sollten,
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    müssen wir mehr tun, als wir sollten.
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    Diese Nachricht entmutigt mich nicht.
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    In gewisser Hinsicht reizt sie mich, denn ich glaube, wir wissen, was zu tun ist.
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    Ich glaube, wir haben Schale um Schale beseitigt
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    und sind zum Kern der Sache vorgedrungen.
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    Ab heute Abend nehmen wir es direkt mit der Erdöl- und Kohleindustrie auf.
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    Jetzt müssen wir klare Zeichen setzen, wir stoßen an die Grenzen unseres Planeten.
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    Die wichtigste Grenze, auf die wir stoßen, ist vielleicht die, dass langsam die Atmosphäre ausgeht, in die wir die Abfallprodukte unserer Gesellschaft pumpen können,
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    vor allem das Kohlendioxid, das bei jeder Verbrennung von fossilen Brennstoffen anfällt.
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    Jedesmal wenn Kohle oder Öl oder Gas verbrannt wird, fällt dabei CO2 an und reichert sich in der Atmosphäre an.
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    Wir kennen die Lösungen für dieses Problem,
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    viele der Technologien, die wir für einen Ausstieg aus den fossilen Energien brauchen.
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    Was uns davon abhält, ist die enorme politische Macht,
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    in den Händen derer, die weiterhin riesige Gewinne mit fossilen Brennstoffen einfahren.
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    Wissenschaftler haben hart daran gearbeitet, herauszufinden, ob wir nachhaltig leben;
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    das heisst, ob wir die Ressourcen unseres Planeten in einem Tempo verbrauchen, das wir beibehalten können.
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    Die Bedrohung, die diese Kombination aus Klimawandel, Wasserknappheit, Lebensmittelengpässen und steigenden Energiepreisen darstellt
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    ist enorm beunruhigend für jeden, der die Fakten kennt und weiß, wie sich diese Probleme entwickeln könnten.
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    Auf einem begrenzten Planeten kann die Wirtschaft nicht unbegrenzt wachsen.
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    Eine der Tatsachen, denen wir ins Auge blicken müssen, ist die Notwendigkeit,
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    unsere CO2-Bilanz in den nächsten 40 Jahren drastisch zu verbessern.
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    Und wir sprechen von Senkungen von 80 bis 90 % in den wohlhabenden Ländern.
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    Wir versuchen nicht mehr, die globale Erwärmung aufzuhalten.
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    Dafür ist es zu spät.
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    Wir versuchen zu verhindern, dass daraus eine völlige Katastrophe wird.
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    Wir sollten heute nicht hier sein müssen.
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    Wenn die Welt vernünftig funktionieren würde, müssten wir heute nicht hier sein.
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    Vor 25 Jahren fingen Wissenschaftler an uns vor dem Klimawandel zu warnen.
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    Ich habe 1989 mit dem ersten Buch darüber für ein allgemeines Publikum meinen kleinen Beitrag dazu geleistet,
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    ein Buch mit dem Titel Das Ende der Natur.
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    Wenn die Welt so funktionieren würde, wie sie sollte, hätten unsere Politiker diese Warnungen ernstgenommen, sich an die Arbeit gemacht,
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    jene sinnvollen Änderungen vorgenommen, die damals genug gewesen wären, uns ein ganzes Stück weit in die richtige Richtung zu bringen.
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    Sie haben es nicht getan. Und deshalb stecken wir jetzt in der Klemme.
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    Dies ist die größte Notlage, der die Menschheit gegenüber stand, seit sie die Höhlen verlassen hat.
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    Es gibt nichts Dringenderes.
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    Alle diese Probleme sind wichtig: Immigration, die Gesundheitsfürsorge und das Bildungssystem.
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    Aber bei diesem hier geht es wirklich um physische Veränderungen unseres Planeten.
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    Wir alle haben gesagt, wir müssen die Erde retten.
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    Aber so wie ich das sehe, wird die Erde noch eine ganze Weile da sein.
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    Was hier auf dem Spiel steht, ist die Zivilisation selbst.
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    Unser wichtigster Klimatologe, Jim Hansen,
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    ließ sein Team bei der NASA eine Studie darüber durchführen, wie viel CO2 in der Atmosphäre zu viel ist.
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    Ihr Artikel, vielleicht die bisher wichtigste wissenschaftliche Arbeit des Jahrtausends,
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    besagt, dass wir jetzt genug wissen, um zu sagen, wie viel zu viel ist.
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    Jeder CO2-Wert in der Atmosphäre über 350 Teilchen pro Million
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    ist unvereinbar mit jenem Planeten, auf dem sich unsere Zivilisation entwickelt hat und an den das Leben auf der Erde angepasst ist.
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    Das sind starke Worte für Wissenschaftler.
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    Noch stärker, wenn man weiß, dass der CO2-Wert in der Atmosphäre da draußen heute 395 Teilchen pro Million beträgt.
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    Und um ungefähr 2 Teilchen pro Million jährlich ansteigt.
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    Alles, was auf der Erde gefroren ist, schmilzt.
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    Der große arktische Eisschild hat um mehr als die Hälfte abgenommen,
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    die Meere sind um circa 30% saurer als sie es vor 30 Jahren waren,
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    weil sich die chemische Zusammensetzung von Meerwasser verändert, wenn es Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufnimmt.
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    Und weil warme Luft mehr Wasserdampf speichert als kalte,
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    ist die Atmosphäre etwa 5% feuchter als sie es vor 40 Jahren war.
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    Das sind erstaunlich große Veränderungen.
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    Die Erde absorbiert mehr Energie, als sie Wärme ins Weltall abstrahlt,
  • 9:30 - 9:37
    was genau unseren Erwartungen entspricht, denn wenn wir Treibhausgase in die Atmosphäre freisetzen, wird dadurch Wärme eingefangen.
  • 9:37 - 9:43
    Jetzt können wir das messen und auf dieser Grundlage können wir beweisen, dass die von Menschen verursachten Auswirkungen
  • 9:43 - 9:49
    auf die Zusammensetzung der Atmosphäre die Hauptursache für den derzeitigen Klimawandel sind.
  • 9:52 - 9:54
    Also machen wir uns an's Werk.
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    Wir nennen es Do the Math, also "Rechne es dir aus".
  • 9:57 - 10:00
    Bloß drei Zahlen, in Ordnung?
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    Ich habe über diese Zahlen letzten Sommer einen Artikel für das Rolling Stone Magazin geschrieben.
  • 10:03 - 10:05
    Der Artikel hat sich seltsamerweise wie ein Lauffeuer verbreitet.
  • 10:05 - 10:12
    Es war die Ausgabe mit Justin Bieber auf der Titelseite,
  • 10:12 - 10:14
    aber das Seltsame ist:
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    Am Tag darauf bekam ich einen Anruf vom Redakteur, er sagte:
  • 10:17 - 10:24
    "Dein Artikel hat zehnmal mehr 'Gefällt mir' auf Facebook als Justin Biebers."
  • 10:24 - 10:30
    Das liegt sicher auch teilweise an meinem seelenvollen Blick.
  • 10:30 - 10:35
    Aber hauptsächlich liegt es daran, dass es uns gelungen ist, auf einfache Weise
  • 10:35 - 10:39
    die drei Zahlen zu erklären, die die Menschen unbedingt verstehen mussten,
  • 10:39 - 10:45
    in dem Jahr, das das heißeste werden sollte, das Amerika je gesehen hat.
  • 10:45 - 10:48
    Bevor wir uns diese drei Zahlen ansehen, hier einmal unsere jetzige Situation:
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    Wir haben genug Kohle und Gas und Öl verbrannt, um die Temperatur der Erde um ein Grad zu erhöhen.
  • 10:53 - 10:53
    Was waren die Folgen?
  • 10:53 - 10:59
    Letzten September war in der Zeitung die Schlagzeile zu lesen "Die Hälfte des Polareises ist weg".
  • 10:59 - 11:02
    Wortwörtlich. Ich meine, wenn Neil Armstrong heute auf dem Mond wäre,
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    würde er auf die Erde sehen und in der Arktis nur halb so viel Eis sehen.
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    Das ist eines der größten physischen Merkmale der Erde und wir haben es kaputt gemacht.
  • 11:15 - 11:17
    Wollen wir uns die Zahlen nun ansehen?
  • 11:17 - 11:19
    Es sind drei und sie sind ganz einfach.
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    Die erste ist 2 Grad.
  • 11:21 - 11:27
    Das ist die Grenze für eine Erwärmung, die von der Weltgemeinschaft noch als sicher angesehen wird.
  • 11:27 - 11:31
    Politisch gesehen ist das das Einzige, worauf sich alle geeinigt haben.
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    Einige von euch erinnern sich vielleicht an diesen Klimagipfel in Kopenhagen.
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    Im abschließenden 2-seitigen freiwilligen Abkommen, das alle unterzeichneten, kam nur eine einzige Zahl vor.
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    Nur eine Zahl: 2 Grad.
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    Alle Unterzeichnenden versprachen dafür zu sorgen, dass die Temperatur nicht darüber hinaus ansteigen würde.
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    Die EU, Japan, Russland, China, Länder die ihr Geld mit dem Verkauf von Öl verdienen wie die Vereinigten Arabischen Emirate,
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    die konservativsten, zögerlichsten, zurückhaltendsten Länder der Erde.
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    Sogar die USA.
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    Wenn es etwas gibt, dass die Welt offiziell über den Klimawandel glaubt, dann, dass 2 Grad zuviel sind.
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    Die zweite Zahl, die Wissenschaftler berechnet haben,
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    ist, wieviel CO2 wir freisetzen können, um noch eine realistische Chance zu haben, unter diesen 2 Grad zu bleiben.
  • 12:21 - 12:25
    Sie sagen es sind noch etwa 565 Gigatonnen.
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    Eine Gigatonne ist eine Milliarde Tonnen.
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    Auch dann liegen die Chancen nicht bei 100%; eher schlechter als beim Russischen Roulette.
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    Klingt viel - und das ist es auch, 565 Milliarden Tonnen CO2.
  • 12:39 - 12:44
    Das Problem ist, dass wir derzeit 30 Milliarden Tonnen pro Jahr freisetzen und jedes Jahr steigen die Emissionen um 3%.
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    Wenn man das ausrechnet, wird es ungefähr 15 Jahre dauern, bis wir diese Grenze überschreiten.
  • 12:48 - 12:50
    Das ist ernüchternd.
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    Aber wirklich beängstigend ist die dritte Zahl.
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    Die dritte Zahl ist die wichtige und neue Zahl
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    und sie stammt von einem Team von Finanzanalysten aus Großbritannien.
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    Die haben sich alle Jahresberichte und SEC Dokumente angesehen,
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    um herauszufinden, wie viel Kohlenstoff die Erdöl- und Kohleindustrie schon jetzt als Reserven hat
  • 13:16 - 13:22
    und diese Zahl lautet 2795 Gigatonnen Kohlenstoff.
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    Fünf mal so viel wie selbst die konservativsten Regierungen dieser Erde für die Atmosphäre als sicher ansehen.
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    Das ist nicht einmal nahe dran.
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    Es ist fünf mal mehr!
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    Wenn man diese Zahl kennt, versteht man das Wesentliche dieses Problems.
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    Die Erdöl- und Kohleindustrie ist dabei, uns in eine Zukunft zu treiben, in der die Menschheit nicht überleben kann.
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    Und das wissen wir, weil wir es erst Ende 2012
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    von drei verschiedenen konservativen Quellen gehört haben:
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    von der Weltbank, der Internationalen Energieagentur und den Wirtschaftsprüfern von Price Waterhouse Cooper.
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    Alle drei sagten, dass, wenn wir so weitermachen wie bisher, wenn wir diese Vorräte aufbrauchen,
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    wir auf eine Erderwärmung von 4-6 Grad Celsius zusteuern.
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    Diese Zahlen zeigen, und ich möchte das ganz klar sagen, dass diese Unternehmen Schurken sind, dass sie gesetzlos sind.
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    Sie stehen nicht außerhalb der nationalen Gesetze. Die schreiben sie ja zum größten Teil mit.
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    Aber sie stehen außerhalb der Gesetze der Physik.
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    Wenn sie ihren Geschäftsplan durchziehen, geht unser Planet den Bach hinunter.
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    Wir haben all die Ingenieure und Unternehmer, die wir brauchen.
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    Was uns im Weg steht, ist vor allem die einfache Tatsache, dass die Erdöl- und Kohleindustrie falsch spielt.
  • 14:56 - 15:01
    Nur sie dürfen ihren Abfall kostenlos abladen.
  • 15:01 - 15:04
    Niemand sollte kostenlos die Umwelt verschmutzen dürfen.
  • 15:04 - 15:11
    Ihr dürft das nicht, ich darf das nicht. Wir können nicht hier raus gehen und einfach Müll auf die Straße werfen. Wir müssten eine Strafe zahlen.
  • 15:11 - 15:14
    Wenn man ein kleines Geschäft hat, kann man seinen Müll nicht einfach auf der Straße abladen,
  • 15:14 - 15:17
    man muss bezahlen, damit er abgeholt wird oder man muss eine Strafe zahlen.
  • 15:17 - 15:25
    Die einzigen, die ohne zu bezahlen die Umwelt verschmutzen, sind diese Mega-CO2-Verschmutzer: die Erdöl- und Kohleindustrie.
  • 15:25 - 15:30
    Wenn man 25€ Strafe zahlt, weil man seinen Müll auf die Straße geworfen hat, sind das €25 mehr
  • 15:30 - 15:38
    als alle industriellen Verschmutzer in den letzten 150 Jahren für all das CO2 gezahlt haben, das sie freigesetzt haben.
  • 15:38 - 15:40
    So verrückt ist das Ganze.
  • 15:40 - 15:43
    So könnten wir beinahe Zivilisation definieren.
  • 15:43 - 15:47
    Man räumt seinen eigenen Müll weg, außer man ist die Erdöl- und Kohleindustrie.
  • 15:47 - 15:50
    Dann kann man das CO2 kostenlos in die Atmosphäre freisetzen
  • 15:50 - 15:57
    und dieser Vorteil hält uns davon ab, erneuerbare Energien so schnell einzuführen, wie wir das müssten.
  • 15:57 - 16:00
    Diese Kosten sollten von den Erzeugern getragen werden.
  • 16:00 - 16:07
    Der einzige Grund, warum das nicht geschieht, ist, dass das die Rekordgewinne der Erdöl- und Kohleindustrie schmälern würde,
  • 16:07 - 16:11
    deshalb haben sie ohne Unterlass dafür gekämpft, das zu verhindern.
  • 16:11 - 16:14
    Sie sind jetzt Schurkenunternehmen.
  • 16:14 - 16:17
    Vor langer Zeit einmal erfüllten sie eine nützliche Funktion in der Gesellschaft.
  • 16:18 - 16:25
    Lange Zeit wurde die Wirtschaft von fossilen Brennstoffen wie Öl und Kohle für Züge, Autos und die Industrie angetrieben.
  • 16:25 - 16:28
    Mitte des 20. Jahrhunderts wurde uns klar, dass das Konsequenzen hat.
  • 16:28 - 16:32
    Wenn man sich z.B. die Kohleindustrie ansieht - wir haben gerade einen Bericht mit der Harvard Medical School angefertigt,
  • 16:32 - 16:36
    der gezeigt hat, dass wenn sie tatsächlich dafür bezahlen müssen, was sie uns antun,
  • 16:36 - 16:43
    was wir jetzt indirekt bezahlen, wären Strom und Kohle mindestens dreimal so teuer wie derzeit.
  • 16:43 - 16:49
    Dann wären sie nicht mehr wettbewerbsfähig und das macht finanziell und moralisch einfach keinen Sinn.
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    Wenn ein Stromversorger Kohle verbrennt, dann ist das der billigste Brennstoff, aber er bezahlt nicht den vollen Preis.
  • 16:56 - 17:02
    Die Externalitäten, die zusätzlichen Kosten für die Gesellschaft, für die Gesundheit der Menschen, für die Umwelt
  • 17:02 - 17:07
    sind kein Kostenfaktor für dieses Unternehmen.
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    Wir subventionieren die Erdöl- und Kohleindustrie.
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    Wir bezahlen sie dafür, dass sie weiterhin unsere Umwelt verschmutzen - auf verschiedenste Weise:
  • 17:15 - 17:23
    durch Steuervergünstigungen, Darlehen, die Tatsache, dass Militär ihre Pipelines und Handelsrouten beschützt.
  • 17:23 - 17:31
    Man hilft ihnen, die Oberhand zu behalten und hindert Mitbewerber wie erneuerbare Energien daran, wettbewerbsfähig zu werden.
  • 17:31 - 17:34
    Was wir brauchen, sind gleiche Voraussetzungen.
  • 17:34 - 17:40
    Diese öffentlichen Mittel, dieses Geld der Steuerzahler könnten wir für einen Umstieg auf umweltfreundliche Energie einsetzen.
  • 17:41 - 17:45
    Hin und wieder geben sie vor, geläutert zu sein.
  • 17:45 - 17:53
    Vor zehn Jahren kündigte BP an, dass ihre Initialen nun für Beyond Petroleum (zu dt: jenseits von Erdöl) stünden und stellten ein neues Logo vor.
  • 17:53 - 18:03
    Sie stellten ein paar Solarpaneele auf einige Tankstellen und investierten eine lächerlich geringe Summe in die Forschung zu Solar- und Windenergie.
  • 18:03 - 18:07
    Sogar das wurde ihnen zu viel, denn vor drei Jahren verkauften sie diese Abteilungen
  • 18:07 - 18:11
    und verkündeten, dass sie sich nun auf ihr Kerngeschäft konzentrieren wollten.
  • 18:11 - 18:15
    Das im Grunde daraus besteht den Golf von Mexiko zu verpesten.
  • 18:16 - 18:20
    Wieso sind sie so auf Kohlenwasserstoffe fixiert?
  • 18:20 - 18:24
    Weil es die gewinnbringendsten Unternehmen in der Geschichte der Menschheit sind.
  • 18:24 - 18:30
    Die Top 5 Erdölkonzerne erwirtschafteten letztes Jahr 137 Milliarden Dollar.
  • 18:30 - 18:34
    Das sind 375 Millionen Dollar pro Tag.
  • 18:34 - 18:37
    Das ist sehr viel Geld.
  • 18:37 - 18:42
    Jeden Tag erhielten sie 6,6 Millionen Dollar Steuervergünstigungen.
  • 18:42 - 18:47
    Sie gaben $440.000 täglich für Lobbying im Kongress aus.
  • 18:47 - 18:52
    Rex Tillerson, der Leiter von Exxon, verdiente $100.000 täglich.
  • 18:53 - 18:56
    Eine meiner liebsten Behauptungen ist übrigens,
  • 18:56 - 19:03
    dass die Klimawissenschaftler ihre Ergebnisse nur erfinden, damit sie Fördergelder erhalten.
  • 19:08 - 19:11
    Das einzige Problem der Konzerne ist jetzt,
  • 19:11 - 19:17
    dass die Wissenschaftler in Echtzeit zusehen können, während sie diese Nummer abziehen und es wird immer schwieriger zu leugnen.
  • 19:17 - 19:21
    Tatsächlich geben sie schön langsam zu, was hier vor sich geht.
  • 19:21 - 19:27
    Letzten Sommer hielt der Geschäftsführer von Exxon, Mr. Tillerson, das allererste mal eine Rede, in der er sagte, ja es stimmt.
  • 19:27 - 19:29
    Die globale Erwärmung existiert.
  • 19:29 - 19:37
    Natürlich wird es Folgen geben, ich bestreite gar nicht, dass höhere CO2-Emissionen Folgen haben werden.
  • 19:37 - 19:39
    Sie werden zu Erwärmung führen.
  • 19:39 - 19:42
    Aber da die einzige Möglichkeit, dies aufzuhalten hieße, die Gewinne des Konzerns zu beeinträchtigen,
  • 19:42 - 19:45
    versuchte er sofort, das Thema zu wechseln.
  • 19:45 - 19:48
    Dies ist ein technisches Problem und es gibt technische Lösungen dafür.
  • 19:48 - 19:51
    Wirklich? Welche technischen Lösungen schweben Ihnen da vor?
  • 19:51 - 19:56
    Veränderte Wetterbedingungen, wegen denen landwirtschaftliche Anbauflächen verlagert werden müssen, daran können wir uns anpassen.
  • 19:56 - 20:00
    Also, mit allem gebührenden Respekt, aber das ist Unsinn.
  • 20:00 - 20:04
    Wir können landwirtschaftliche Anbauflächen nicht verlagern.
  • 20:04 - 20:08
    Landwirtschaftliche Anbauflächen nennen wir für gewöhnlich auch Bauernhöfe.
  • 20:08 - 20:13
    Auf unserem Planeten gibt es schon überall Bauernhöfe wo es guten Boden gibt.
  • 20:13 - 20:17
    Es stimmt schon, dass Exxon alles getan hat, was möglich ist, um die Tundra zu schmelzen,
  • 20:17 - 20:22
    aber das bedeutet nicht, dass man einfach Iowa dorthin verlagern und neu anfangen kann.
  • 20:22 - 20:24
    Es gibt keinen Boden.
  • 20:25 - 20:29
    Wenn Erdöl- und Kohlekonzerne wirklich einen Wandel wollten, könnten wir folgendermaßen sehen, dass sie es ernst meinen:
  • 20:29 - 20:34
    Erstens müssten sie mit dem Lobbying bei den Regierungen aufhören.
  • 20:34 - 20:39
    Zweitens müssten sie aufhören, nach neuen Kohlenwasserstoffvorräten zu suchen.
  • 20:39 - 20:44
    Die erste Regel bei Gruben ist, wenn du in einer drin sitzt, hör auf zu graben.
  • 20:44 - 20:48
    Und drittens müssten sie mit uns zusammenarbeiten
  • 20:48 - 20:56
    um herauszufinden, wie sie von Erdölunternehmen zu Energieunternehmen werden können,
  • 20:56 - 21:01
    um mit uns gemeinsam herauszufinden, wie wir dafür sorgen können, dass 80% dieser Vorräte unter der Erde bleiben.
  • 21:03 - 21:06
    Was wirklich krankhaft daran ist,
  • 21:06 - 21:12
    ist die Tatsache, dass obwohl wir schon fast fünf mal so viel Kohlenstoff haben, als wir je verbrennen dürfen,
  • 21:12 - 21:18
    Exxon allein 100 Millionen Dollar täglich dafür ausgibt, nach neuen Kohlenstoffquellen zu suchen.
  • 21:18 - 21:24
    Wir stehen wirklich schon mit dem Rücken zur Wand. Ich meine, Ölsand, Schieferöl,
  • 21:24 - 21:29
    Fracking, Mountain Top Removal, Tiefseebohrungen,
  • 21:29 - 21:34
    wir nehmen unseren Planeten auseinander auf der Suche nach dem letzten bisschen Gas und Öl und Kohle.
  • 21:50 - 21:57
    Ich habe gemerkt, dass, wenn ich deprimiert bin, das bei weitem beste Gegenmittel Handeln ist und ich denke, dass das auf die meisten Menschen zutrifft.
  • 21:57 - 22:01
    Das Problem mit dem Klimawandel ist, dass er zu groß zu sein scheint, als dass irgendeiner von uns alleine etwas dagegen unternehmen kann.
  • 22:01 - 22:03
    Und das ist er auch.
  • 22:03 - 22:09
    Nur wenn wir mit anderen zusammenarbeiten, mit so vielen anderen wie möglich, gibt es Hoffnung.
  • 22:09 - 22:14
    Deshalb verbringe ich meine Zeit damit, Bewegungen aufzubauen. Ich glaube, dass das die einzige Chance ist, die wir haben.
  • 22:14 - 22:22
    Jeder kann mitmachen. Es gibt immer etwas zu tun und es wird immer mehr. So ist das mit Bewegungen.
  • 22:23 - 22:31
    Wir gründeten 350.org 2008 und mit wir meine ich mich und sieben Studenten vom Middlebury College.
  • 22:31 - 22:36
    Wir hatten das dringende Bedürfnis, auf globaler Ebene aktiv zu werden
  • 22:36 - 22:40
    gegen das erste wirklich globale Problem, vor dem dieser Planet je gestanden hat.
  • 22:40 - 22:42
    Wir knüpften Kontakte auf der ganzen Welt
  • 22:42 - 22:48
    und im folgenden Jahr fanden wir überall Menschen, die mit uns arbeiten wollten.
  • 22:48 - 22:55
    Wir baten sie alle, einen Tag zu wählen und das war unser erster großer Aktionstag im Herbst 2009.
  • 22:55 - 22:57
    Wir sagten, macht ihr alle einen Tag lang bei uns mit?
  • 22:57 - 23:01
    Könnt ihr an diesem Tag etwas tun, um diese Zahl von höchster Bedeutung, 350,
  • 23:01 - 23:05
    in den Informationskreislauf des Planeten einzuspeisen?
  • 23:05 - 23:11
    In den nächsten 48 Stunden strömten die Bilder nur so herein.
  • 23:11 - 23:16
    Bevor es vorüber war, hatte es 5200 Kundgebungen in 181 Ländern gegeben.
  • 23:16 - 23:21
    CNN nannte es den am weitesten verbreiteten politischen Aktionstag in der Geschichte des Planeten.
  • 23:21 - 23:24
    In Städten auf der ganzen Welt gab es heute Versammlungen zum Klimawandel.
  • 23:27 - 23:30
    Überall auf dem Planeten.
  • 23:30 - 23:34
    Hunderte von Umweltschutzaktivisten versammelten sich heute in Edinborgh.
  • 23:39 - 23:42
    Also haben wir dann noch mehrere dieser großen Aktionstage veranstaltet.
  • 23:42 - 23:45
    Wir arbeiten in jedem Land außer Nordkorea.
  • 23:45 - 23:48
    Wir haben ungefähr 20.000 Kundgebungen veranstaltet.
  • 23:48 - 23:50
    Und wir haben in der Folge direktere Aktionen umgesetzt:
  • 23:50 - 23:53
    Wir führten den Kampf gegen die Keystone Pipeline an
  • 23:53 - 23:57
    und organisierten die größte Aktion zivilen Ungehorsams in 30 Jahren.
  • 23:57 - 24:00
    Viel steht auf dem Spiel bei der Frage, ob die Regierung Obama
  • 24:00 - 24:04
    diese große Ölpipeline quer durch die USA genehmigt.
  • 24:04 - 24:08
    Sie würde Ölsande von Alberta, Kanada, bis zum Golf von Mexiko transportieren.
  • 24:08 - 24:12
    Die Art Öl, die die Pipeline transportieren würde, ist viel giftiger.
  • 24:12 - 24:14
    Es gehört zu den schmutzigsten aller fossilen Brennstoffe.
  • 24:14 - 24:18
    Es hat sich herausgestellt, dass diese Pipeline sehr kontrovers ist.
  • 24:18 - 24:23
    Es liegt nun an der föderalen Regierung, zu entscheiden, ob die Keystone XL Pipeline grünes Licht bekommt.
  • 24:23 - 24:32
    Ölsande sind schon an sich zerstörerisch, aber sie sind auch symbolisch für einen Weg der Entwicklung,
  • 24:32 - 24:36
    einen Weg des Wirtschaftswachstums, den wir einfach nicht aufrecht erhalten können.
  • 24:37 - 24:42
    Gerade hat ein Unternehmen namens TransCanada beantragt, eine neue Pipeline zu bauen
  • 24:42 - 24:48
    um schneller Öl von Cushing, Oklahoma, zu hochmodernen Raffinerien an der Golfküste transportieren zu können.
  • 24:48 - 24:52
    Und heute weise ich meine Regierung an, die bürokratischen Hürden zu überwinden
  • 24:52 - 24:57
    und dieses Projekt vorrangig zu behandeln.
  • 25:02 - 25:08
    Im August begann der Widerstand der Menschen gegen dieses ganze Projekt.
  • 25:08 - 25:16
    Wir werden nicht aufgeben, bis die bloße Idee der Keystone XL tot und begraben ist.
  • 25:16 - 25:20
    Ölsande sind der Wendepunkt in unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
  • 25:20 - 25:28
    Die grundlegende Tatsache ist, dass so lange fossile Brennstoffe die billigste Energieform sind, sie weiterhin genutzt werden werden.
  • 25:28 - 25:34
    Die Lösung besteht darin, endlich einen Preis für CO2-Emissionen festzusetzen.
  • 25:34 - 25:40
    Wir, das amerikanische Volk, sollten nicht unser Land und unser Wasser opfern müssen, um TransCanada zu höheren Gewinnen zu verhelfen.
  • 25:40 - 25:47
    Wir sind heute hier, weil wir an jenem Punkt des 21. Jahrhunderts stehen, an dem wir uns entscheiden müssen, politisch aktiv zu werden.
  • 25:47 - 25:50
    Präsident Obama, tun Sie das Richtige.
  • 25:50 - 25:56
    Wir stehen an einem kritischen Punkt in der Geschichte Amerikas für diese Umweltschutzbewegung.
  • 25:56 - 26:01
    Wenn ihr es riskiert, verhaftet zu werden, stellt euch auf diesem Bürgersteig auf.
  • 26:02 - 26:06
    Als ich den zivilen Ungehorsam vor dem Weißen Haus sah,
  • 26:06 - 26:10
    Menschen, die nicht zulassen wollten, dass diese Keystone Pipeline gebaut wird,
  • 26:10 - 26:16
    die nicht zulassen wollten, dass wir uns einem Energieplan verschreiben, der auf fossiler Energie basiert.
  • 26:16 - 26:19
    Wisst ihr, die Menschen, die vor dem Weißen Haus verhaftet wurden
  • 26:19 - 26:23
    waren nicht alle Menschen, die sich selbst als Umweltschützer bezeichnen würden.
  • 26:23 - 26:29
    Das waren Landwirte und Viehzüchter, amerikanische Ureinwohner und Geschäftsleute,
  • 26:29 - 26:32
    das waren Großeltern und Mütter und Väter.
  • 26:32 - 26:37
    Die Gruppe der Menschen, die diesen Kampf führen, wächst stetig,
  • 26:37 - 26:40
    aber wir müssen noch viel weiter gehen.
  • 26:41 - 26:44
    Ich sah mich gezwungen, Dinge zu tun, von denen ich mir nie vorstellen konnte, dass ich sie tun würde:
  • 26:44 - 26:48
    vor tausenden von Menschen auf der Bühne stehen, ins Gefängnis gehen.
  • 26:48 - 26:55
    Wir werden sie wahrscheinlich nicht aufhalten können, wenn wir eine Pipeline, eine Mine nach der anderen bekämpfen.
  • 26:55 - 26:58
    Wir werden auch in die Offensive gehen müssen.
  • 27:00 - 27:05
    Wir glauben, dass das einzige, was der Erdöl- und Kohleindustrie wichtig ist, Geld ist, also werden wir da ansetzen.
  • 27:05 - 27:10
    Ihr wollt uns unseren Planeten und unsere Zukunft wegnehmen? Wir werden versuchen, euch euer Geld wegzunehmen.
  • 27:10 - 27:13
    Wir werden versuchen, an eurem Image zu kratzen.
  • 27:13 - 27:20
    Diese Industrie hat so verantwortungslos agiert, dass sie kein Recht auf Zustimmung der Öffentlichkeit hat, auf ihren Anstrich der Ehrbarkeit.
  • 27:24 - 27:29
    Diese Typen müssen als das erkannt werden, was sie sind, Gesetzesbrecher außerhalb der Gesetze der Phsyik.
  • 27:29 - 27:34
    Wir müssen ihnen ihre Macht nehmen und es gibt viele Wege, wie wir dies tun können.
  • 27:34 - 27:38
    Ein Weg, der erste, ist Divestment.
  • 27:38 - 27:45
    Wir werden Institutionen wie Universitäten oder Kirchen auffordern, ihre Anteile an diesen Unternehmen zu verkaufen.
  • 27:45 - 27:47
    Die Idee ist denkbar einfach:
  • 27:47 - 27:53
    Wenn es falsch ist, das Klima zu zerstören, ist es auch falsch, von dieser Zerstörung zu profitieren.
  • 27:53 - 27:58
    Dieses Argument hat in der Geschichte der USA bisher genau einmal im großen Maßstab funktioniert.
  • 27:58 - 28:02
    Im gemischtrassigen Stadtviertel Atholone kam es vereinzelt zu gewalttätigen Zwischenfällen.
  • 28:02 - 28:04
    Die Behörden erwiderten das Feuer ohne Warnung.
  • 28:04 - 28:11
    Organisierte, lautstarke und engagierte Studenten drängen die Universität, alle Investitionen in Südafrika abzustoßen.
  • 28:11 - 28:15
    Das passierte im Kampf gegen die Apartheid in Südafrika.
  • 28:15 - 28:23
    An 155 Universitäten überzeugten die Menschen die Kuratorien, ihre Aktien zu verkaufen.
  • 28:23 - 28:28
    Und als Nelson Mandela aus dem Gefängnis entlassen wurde, ging eine seiner ersten Reisen in die USA
  • 28:28 - 28:35
    und er ging nicht als erstes zum Weißen Haus, er ging nach Berkeley, um sich bei den Studenten der Universität von Kalifornien zu bedanken,
  • 28:35 - 28:42
    die den Verkauf von Apartheid-Aktien im Wert von 3 Milliarden Dollar erzwungen hatten.
  • 28:45 - 28:46
    Wir verlangen Folgendes:
  • 28:46 - 28:49
    Erstens, keine neuen Investitionen in Erdöl- und Kohlekonzerne.
  • 28:49 - 28:58
    Zweitens, eine feste Zusage, in den kommenden fünf Jahren die derzeitigen Investitionen abzubauen.
  • 28:58 - 29:03
    Das ist nicht unzumutbar. Es ist nicht leicht, aber nicht unzumutbar.
  • 29:03 - 29:05
    Ich habe Neuigkeiten für euch:
  • 29:05 - 29:11
    Die erste Universität des Landes, die alle ihre Aktien in Erdöl- und Kohlekonzerne abgestoßen hat,
  • 29:11 - 29:17
    war eine Uni in Maine, das Unity College mit einer 13 Millionen Dollar schweren Stiftung.
  • 29:17 - 29:22
    Und von diesen 13 Millionen ist zurzeit kein einziger Dollar in fossile Brennstoffe investiert.
  • 29:25 - 29:28
    Divestment war für uns in gewisser Hinsicht sehr naheliegend.
  • 29:28 - 29:34
    Wenn man sich andere Institutionen ansieht und wie sie versuchen, zu entscheiden, ob sie fossile Brennstoffe boykottieren sollen, oder nicht,
  • 29:34 - 29:39
    läuft es einfach nur darauf hinaus: Bereitschaft.
  • 29:39 - 29:44
    Der Bürgermeister von Seattle sagte: "Ich habe den Nachmittag mit meinem Finanzleiter verbracht
  • 29:44 - 29:49
    und wir arbeiten daran, das Geld der Stadt aus Erdöl- und Kohlekonzernen abzuziehen."
  • 29:52 - 29:55
    Willkommen zur heutigen Veranstaltung: Divestment-Boykott gegen fossile Brennstoffe,
  • 29:55 - 30:01
    ein Gespräch mit Studenten von Barnard, Columbia, der New School, New York University und Hunter College.
  • 30:01 - 30:03
    Studenten fordern Divestment.
  • 30:03 - 30:08
    Die Tatsache, dass wir mehr als 250 Bewegungen an verschiedenen Unis im ganzen Land haben
  • 30:08 - 30:13
    zeigt, dass wir diesen Anstrich der Ehrbarkeit ernsthaft in Frage gestellt haben.
  • 30:14 - 30:19
    Sie verstehen, wie auch die religiösen Gruppen und Städte, die das Gleiche tun,
  • 30:19 - 30:23
    sie verstehen, was diese Zahlen bedeuten.
  • 30:23 - 30:27
    Es ist für diese Insitutionen unvereinbar mit dem Grund ihrer Existenz,
  • 30:27 - 30:33
    weiterhin in etwas zu investieren, das sich der Zerstörung unserer Zivilisation widmet.
  • 30:33 - 30:40
    Wir fordern die Verwaltung der NYU auf, die Stiftungsgelder der Universität aus Investitionen in fossile Brennstoffe abzuziehen.
  • 30:40 - 30:47
    Wir brauchen neue Investitionen in unsere antiquierte Infrastruktur, um unsere Gebäude energieeffizienter zu machen.
  • 30:47 - 30:50
    Die Menschen suchen immer nach einer Wunderwaffe, die das Übel erledigt, stattdessen haben wir viele kleine Maßnahmen.
  • 30:50 - 30:53
    Diese Kampagne fügt sich in unsere Bewegung ein,
  • 30:53 - 30:59
    sie ist einer von mehreren Wegen, wie wir handeln können.
  • 30:59 - 31:02
    Es gibt Lösungswege, bei denen die Universitäten führend sein sollten
  • 31:02 - 31:06
    und sie sollten sagen "Wir nehmen das viele Geld aus unserer Stiftung,
  • 31:06 - 31:09
    das im Moment entweder nichts tut oder Schaden anrichtet
  • 31:09 - 31:14
    und wir nehmen dieses Geld jenen weg, die die Probleme verursachen und geben es jenen, die die Probleme lösen."
  • 31:14 - 31:18
    Wenn du es nicht besser weißt, kommst du noch durch,
  • 31:18 - 31:25
    aber wenn du erst einmal weißt, dass etwas böse ist, bist du moralisch verpflichtet, deine Energie daraus abzuziehen.
  • 31:25 - 31:29
    Wir sind beteiligt an der Zerstörung unserer eigenen Welt, selbst wenn wir das gar nicht wollen,
  • 31:29 - 31:38
    weil die Erdöl- und Kohleindustrie so eng verflochten ist mit so vielen Lebensbereichen in Amerika.
  • 31:38 - 31:42
    Sie sind auf unsere Zustimmung angewiesen, damit sie weitermachen können wie bisher. Aber was, wenn wir nein sagen?
  • 31:42 - 31:48
    Die Divestment-Kampagne ist ein Teil davon und ihr Ziel ist es,
  • 31:48 - 31:55
    hunderte, tausende von Institutionen in den USA zu Verbündeten anstatt zu Gegnern zu machen.
  • 31:55 - 31:58
    Wir, die gewöhnlichen Menschen, haben so viel Macht.
  • 31:58 - 32:05
    Wenn du Mitglied einer Kirche bist, kannst du mit anderen Mitgliedern deiner Gemeinde zusammen daran arbeiten,
  • 32:05 - 32:09
    dass deine Kirche nicht in fossile Brennstoffe investiert.
  • 32:09 - 32:15
    Wenn du Student an einer Uni bist, kannst du nicht nur, ich glaube, du hast die Verantwortung
  • 32:15 - 32:20
    mit deinen Mitstudenten zusammen dafür sorgen, dass deine Hochschule
  • 32:20 - 32:26
    ihre Stiftungsgelder nicht in jene Konzerne investiert, die unsere Zukunft und diesen Planeten zerstören.
  • 32:26 - 32:31
    Wir müssen eine sehr klare Botschaft an die großen Öl- und Energiekonzerne senden,
  • 32:31 - 32:38
    dass wir sie zur Rechenschaft ziehen werden und, dass wir sie boykottieren werden, wenn sie nicht von selbst Veränderungen einleiten.
  • 32:40 - 32:45
    Was wir hier sagen, ist in keiner Weise radikal.
  • 32:45 - 32:48
    Alles, was wir wollen, wenn wir vom Klimawandel sprechen,
  • 32:48 - 32:53
    ist ein Planet, der so funktionert, wie er es die letzten 10.000 Jahre getan hat,
  • 32:53 - 32:56
    ein Planet, der so funktioniert wie jener, auf dem wir geboren wurden.
  • 32:56 - 33:01
    Das ist keine radikale, revolutionäre Forderung. Wenn man es recht betrachtet, ist das eine konservative Forderung.
  • 33:01 - 33:04
    Die Radikalen arbeiten für die Erdölkonzerne.
  • 33:04 - 33:08
    Wenn du morgens aufwachst, um deine $100.000 pro Tag zu verdienen,
  • 33:08 - 33:11
    wenn du bereit bist, die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre zu zerstören,
  • 33:11 - 33:15
    dann bist du radikaler als alle, die vor die kamen.
  • 33:15 - 33:21
    Und unsere Aufgabe ist es, herauszufinden, wie wir diesen Radikalismus kontrollieren und eindämmen können,
  • 33:21 - 33:28
    wie wir dafür sorgen, dass er nicht alles Gute auf diesem Planeten zunichte macht.
  • 33:28 - 33:32
    Und hier ist die gute Nachricht, nachdem ich euch bisher lauter schlechte Nachrichten aufgetischt habe:
  • 33:32 - 33:35
    Es gibt Vieles, was wir tun können.
  • 33:35 - 33:38
    Die langfristige Lösung für den Klimawandel ist eindeutig.
  • 33:38 - 33:42
    Wir müssen den Sprung hin zu erneuerbaren Energien durchziehen, und zwar schnell, was nicht einfach werden wird.
  • 33:42 - 33:46
    Das wird sogar enorm schwierig werden,
  • 33:46 - 33:50
    aber es ist auf keinen Fall unmöglich.
  • 33:50 - 33:53
    Wenn ich mich überfordert fühle mit allem, was zu tun ist,
  • 33:53 - 33:57
    gehe ich und lese die wirtschaftliche Geschichte des 2. Weltkrieges.
  • 33:57 - 33:58
    Wisst ihr, es hat nur ein paar Monate gedauert,
  • 33:58 - 34:03
    bis sich die US-amerikanische Automobilindustrie von der Produktion von Autos auf Panzer und Flugzeuge und Schiffe umgestellt hatte.
  • 34:03 - 34:08
    Es hat nicht Jahrzehnte gedauert, die Industriewirtschaft der USA umzustellen, nicht einmal Jahre.
  • 34:08 - 34:10
    Es hat nur ein paar Monate gedauert.
  • 34:10 - 34:11
    Und wenn wir das jetzt schaffen würden,
  • 34:11 - 34:16
    dann könnten wir bestimmt auch über die nächsten zehn Jahre die Weltenergiewirtschaft umstrukturieren.
  • 34:16 - 34:19
    Und wir werden einige harte Entscheidungen treffen müssen.
  • 34:19 - 34:24
    Wir brauchen eine echte Veränderung der Art, wie wir unsere Energie erzeugen und wie wir uns fortbewegen.
  • 34:24 - 34:26
    Aber die gute Nachricht ist, dass wir über die nötigen Lösungen verfügen.
  • 34:26 - 34:28
    Wir haben die Mittel.
  • 34:28 - 34:34
    Wir wissen, was wir tun müssen für eine Welt, in der wir nicht so viele fossile Brennstoffe verbrennen.
  • 34:34 - 34:38
    Wieso sollten wir eine 1600km lange Pipeline bauen, die beinahe eine Million Barrel Öl
  • 34:38 - 34:42
    aus der schadstoffintensivsten Brennstoffquelle der Welt antransportiert,
  • 34:42 - 34:45
    wenn Windenergie so viel billiger und sauberer ist?
  • 34:45 - 34:51
    Wieso sollten wir in der Arktis bohren, wenn wir wissen, dass die Solarenergie unseren Energiebedarf im ganzen Land decken kann?
  • 34:51 - 34:54
    Wieso sollten wir unsere Landschaft und unsere Wassereinzugsgebiete durch Fracking zerstören,
  • 34:54 - 34:59
    wenn wir wissen, dass Energieeffizienz mehr Energie sparen könnte, als Erdgas liefern kann?
  • 34:59 - 35:03
    Ich denke, wir sind an einem Punkt angelangt, an dem extreme Energiequellen so schlimm sind,
  • 35:03 - 35:08
    dass diese Fragen und Herausforderungen immer einfacher werden.
  • 35:08 - 35:12
    Unsere gesamte Wirtschaft hängt davon ab, wie wir auf diese Krise reagieren.
  • 35:12 - 35:19
    Beim Wettbewerb zwischen den Staaten wird es darum gehen, wer beim Entwickeln der Technologien die Nase vorn hat
  • 35:19 - 35:25
    und sie an andere verkaufen kann und wer zurückbleibt und die Gelegenheit nicht ergreift.
  • 35:25 - 35:30
    Wir sollten nie unseren Einfallsreichtum und unsere Entschlossenheit unterschätzen.
  • 35:30 - 35:36
    Wenn diese Menschen sagen, wir können nichts dagegen tun, dann wissen sie nicht, wer wir sind, dann wissen sie nicht, wozu wir fähig sind.
  • 35:36 - 35:41
    Ich denke, das ist der Moment, in dem wir bereit sein müssen, zu handeln.
  • 35:41 - 35:46
    Die Lösungen sind da und niemand von uns,
  • 35:46 - 35:51
    weder Durchschnittsbürger, noch gewählte Politiker, noch Religionsführer, können weiterhin mit gutem Gewissen tatenlos zusehen.
  • 35:51 - 35:55
    Für all unsere großen Probleme finden wir die Lösungen vor Ort,
  • 35:55 - 36:00
    und diese gehen einher mit einer ganzen Reihe verschiedener Vorteile
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    für die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft.
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    In unserer jetzigen Situation stehen wir vor der Wahl zwischen einer Wirtschaft, die für alle ökologisch nachhaltig funktioniert
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    oder einer Wirtschaft, die letztendlich für niemanden funktioniert.
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    Das einzig Sinnvolle wäre jetzt, auf die Zukunft zu setzen und endlich in die Zukunft zu investieren.
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    Die Vergangenheit hat eine Lobby und diese Lobby verfügt über viel Geld, das direkt von den großen Erdöl- und Kohlekonzernen kommt.
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    Bisher hatte die Zukunft keine Lobby.
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    Wir müssen so raffiniert sein wie das System, das wir ändern wollen.
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    Das Gesetz, das Senator Boxer und ich mit Unterstützung der führenden Umweltschutzorganisationen vorstellen,
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    versucht, Lösungen für diese Krise zu finden.
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    Ein Hauptaugenmerk ist ein Preis für CO2- und Methanemissionen.
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    Ich glaube, viele Menschen fragten sich und fragen sich vielleicht immer noch, ob unser politisches System dem gewachsen ist.
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    Im weitesten Sinne weiß ich nicht, ob wir diesen Kampf gewinnen können.
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    Manche Wissenschaftler glauben, dass wir schon zu lange gewartet haben.
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    Die andere Seite ist scheinbar übermächtig.
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    Hin und wieder verlässt mich der Mut.
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    Dieser Fernsehreporter, der mich sozusagen in die Mangel nahm, sagte,
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    "Also das scheint doch unmöglich zu sein. Sie wollen es mit der reichsten Industrie der Welt aufnehmen.
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    Das hört sich nach einer von diesen David gegen Goliath Geschichten an. Welche Chance haben Sie denn?"
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    Und ich dachte bei mir, oh Sie haben recht, das ist schrecklich.
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    Aber dann dachte ich, und hier in dieser Kirche scheint das passend finde ich,
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    da dachte ich, ich weiß, wie diese David gegen Goliath Geschichte ausgeht. David gewinnt entgegen aller Wahrscheinlichkeit.
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    Ich weiß nicht, ob wir gewinnen werden, aber wir haben eine echte Chance.
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    Wir wissen, dass ziviler Ungehorsam zu vielen großartigen Veränderungen beigetragen hat.
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    Er hat dazu beigetragen, das Frauenwahlrecht zu erlangen.
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    Er hat dazu beigetragen, die Rassentrennung abzuschaffen.
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    Und deshalb wissen wir, dass wir im Kampf gegen den Klimawandel nicht gewinnen können, wenn wir weiterhin zaudern,
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    wenn wir weiterhin nur darüber reden, ohne zu handeln.
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    Wir stehen vor einer moralischen Katastrophe.
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    Wir müssen das tun, weil unsere Demokratie untergraben wurde, weil unsere Gesetze untergraben wurden.
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    Ich sage, das ist kriminell. Und ich sage das nicht leichtfertig.
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    Wenn wir in unserer Demokratie weder rechtlich noch demokratisch etwas unternehmen können,
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    ist es nicht nur unser Recht, sondern unsere Pflicht, das Gesetz zu brechen, um unserer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen.
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    Als eine Nation können wir zusammenarbeiten. Hier geht es nicht um Republikaner oder Demokraten, es geht um Menschen.
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    Wir haben gemeinsam schon Vieles erreicht und diese Verbundenheit muss die Grundlage sein für diesen großen Kampf.
  • 38:40 - 38:46
    Wir sind froh hier zu sein und einige von uns ganz besonders, weil wir froh sind, nicht mehr im Gefängnis zu sein,
  • 38:46 - 38:51
    wo wir den größten Teil des gestrigen Tages verbracht haben wegen dieser Keystone Pipeline Demonstration
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    und die ist natürlich der Grund, warum diese Woche so viele Amerikaner aus dem ganzen Land in diese Stadt kommen.
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    Tausende von Menschen sind am Weißen Haus vorbeimarschiert
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    und haben Präsident Obama aufgefordert, starke Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen.
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    Bei der zweiten hochkarätigen Veranstaltung innerhalb einer Woche, die unter anderem vom Sierra Club und 350.org organisiert wurden.
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    Ich bin hier, weil ich es meinen Kindern, meinen Vorfahren, unseren zukünftigen Generationen schuldig bin.
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    Wenn diese Pipeline gebaut wird, dann wird das Menschenleben kosten.
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    Wenn es zur Katastrophe kommt, dann spielen weder Hautfarbe noch Glaubensrichtung eine Rolle.
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    Die Erdöl- und Kohlebarone, ihre Anwälte und PR-Leute sind dabei, ihre Herrschaft über unser Land zu verlieren.
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    Wir werden die saubere Energiewirtschaft nicht aufbauen, wenn eine Seite die andere schlägt,
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    sondern wenn wir alle zusammenkommen und an Lösungen arbeiten, die für uns alle funktionieren.
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    Und die gute Nachricht ist, dass wir in diesem Land, wenn wir uns endlich entschließen zu handeln,
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    wenn es um eine moralische Frage geht, darum, wer wir wirklich sind, dann reagieren wir, wenn wir es endlich tun, explosionsartig.
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    Das ist die epische Auseinandersetzung dieses Jahrhunderts und wir werden sie gewinnen.
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    Wenn wir es nicht tun, wird es kein 22. Jahrhundert geben.
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    Wann immer sich eine große Generation erhebt, tut sie das gestützt auf Idealismus.
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    Sie erhebt sich gestützt auf Zivilcourage und das ist es, was jetzt passiert.
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    Dies ist die letzte Minute des letzten Viertels des wichtigsten Spiels, das die Menschheit je gespielt hat.
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    Die Wahrheit unserer Bewegung sieht so aus: Wenn wir versagen, sind die Folgen schrecklich.
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    Niemand von euch könnte an einem bedeutenderen Ort sein als ihr es jetzt gerade seid.
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    Als Teil dieses Kampfes gegen die schwerwiegendsten Probleme, vor denen wir je standen,
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    sehr wenige Menschen haben jemals die Gelegenheit zu sagen
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    "Ich tue das Bedeutendste, das ich in diesem Moment an irgendeinem Ort auf diesem Planeten tun kann"
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    aber ihr könnt das von euch sagen, denn ihr steht an vorderster Front dieses wichtigsten aller Kämpfe.
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    Ich glaube, wir können diesen Kampf gewinnen.
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    Ich denke, wir können ihn gewinnen, wenn wir nichts tun, was dieser Gemeinschaft schaden würde,
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    sondern stattdessen diese Gemeinschaft zusammen so aufbauen und vernetzen, dass sie schlagkräftig handeln kann.
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    Wir wissen, wie die Geschichte ausgeht.
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    Wenn wir sie nicht umschreiben, ist es ganz klar wie sie ausgeht, mit einem Planeten, dessen Erwärmung außer Kontrolle gerät.
  • 41:27 - 41:31
    Das ist also unsere Aufgabe: die Geschichte umzuschreiben.
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    Alles, was ich jemals wollte, war eine Bewegung von Menschen zu sehen, die den Klimawandel aufhalten kann, und nun habe ich sie gesehen.
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    Heute, auf der bei weitem größten Klimaschutzkundgebung in der Geschichte der USA,
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    weiß ich, dass wir gemeinsam kämpfen werden,
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    die wichtigste Schlacht in der Geschichte der Menschheit ist nun angebrochen und wir werden sie gemeinsam schlagen.
Title:
Do the Math - Der Film
Description:

Mach mit unter http://www.350.org

Do the Math: Ein Film als Zünder einer Bewegung
Die Erdöl- und Kohleindustrie bringt uns um.

Sie haben fünf mal so viel Kohle, Gas und Öl wie wir verbrennen dürfen - und sie wollen es alles verbrennen. Sich selbst überlassen würden sie uns mitten in eine verheerende Katastrophe treiben -- mit dem Leben, wie wir es kennen, wird es für immer vorbei sein. Außer wir erheben uns und wehren uns.

Die Do The Math-Chronik folgt dem Klimakreuzritter Bill McKibben auf seiner Arbeit mit einer wachsenden globalen Bewegung. In einem David gegen Goliath-Kampf, in dem es darum geht, die furchteinflößenden Zahlen der Klimakrise zu ändern.

Die rasant wachsende Klimaschutzbewegung will es jetzt direkt mit der Erdöl- und Kohleindustrie aufnehmen und zwar mithilfe der gleichen Energie, die einst große unmoralische Institutionen des letzten Jahrhunderts, wie die Apartheid in Südafrika, stürzte. Der Film folgt Menschen, die mit vollem Körpereinsatz gegen die Keystone XL Pipeline kämpfen und führenden Universitäten und Institutionen, die ihre Investitionen von jenen Umweltverschmutzern abziehen, die wie wild fossile Brennstoffe verbrennen, koste es, was es wolle.

Im Film seht ihr auch die führenden Köpfe der Klimaschutzbewegung, z.B. Dr. James Hansen (Direktor des Goddard Institute for Space Studies der NASA), Naomi Klein (Autorin von Die Schock-Strategie), Lester Brown (Präsident des Earth Policy Institute), Michael Brune (Geschäftsführer des Sierra Club), Majora Carter (Gründerin von Sustainable South Bronx), Jessy Tolkan (zweite geschäftsführende Direktorin des Citizen Engagement Laboratory), Phil Radford (Geschäftsführender Direktor von Greenpeace), James Gustave Speth (Mitbegründer von Natural Resources Defense Council), Mike Tidwell (Geschäftsführender Direktor von CCAN), Van Jones (CNN Korrespondent & Autor von The Green Collar Economy), Bobby Kennedy Jr. (Präsident der Waterkeeper Alliance ), und andere.

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Video Language:
English
Duration:
44:53

German subtitles

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