Return to Video

Wie empfinden Tiere Schmerz? – Robyn J. Crook

  • 0:07 - 0:10
    Menschen kennen
    den überraschenden Nadelstich,
  • 0:10 - 0:13
    den stechenden Schmerz
    eines angestoßenen Zehens
  • 0:13 - 0:15
    und pochenden Zahnschmerz.
  • 0:15 - 0:20
    Wir kennen viele Arten von Schmerz
    und haben viele Behandlungsmethoden.
  • 0:20 - 0:22
    Aber wie ist es bei anderen Lebewesen?
  • 0:22 - 0:26
    Wie empfinden die Tiere
    dieser Welt Schmerzen?
  • 0:26 - 0:28
    Es ist wichtig, das herauszufinden.
  • 0:28 - 0:31
    Als Haustiere bereichern sie unser Leben,
  • 0:31 - 0:33
    in der Landwirtschaft
    sind sie Nahrungsquelle
  • 0:33 - 0:36
    und im Labor verhelfen sie
    der Wissenschaft
  • 0:36 - 0:38
    und menschlichen Gesundheit
    zu Fortschritten.
  • 0:38 - 0:40
    Tiere sind eindeutig wichtig für uns,
  • 0:40 - 0:44
    deshalb ist es wichtig, dass wir ihnen
    keine unnötigen Schmerzen bereiten.
  • 0:44 - 0:47
    Bei uns ähnlichen Tieren,
    wie den Säugetieren,
  • 0:47 - 0:50
    erkennen wir Schmerzen oft eindeutig.
  • 0:50 - 0:53
    Vieles bleibt jedoch unklar,
  • 0:53 - 0:56
    z. B. ob unsere Schmerzmittel
    auch ihnen helfen können.
  • 0:56 - 0:58
    Je mehr sich Tiere von uns unterscheiden,
  • 0:58 - 1:01
    desto schwerer können wir
    ihre Erfahrungen verstehen.
  • 1:01 - 1:04
    Woher weiß man,
    ob eine Garnele Schmerzen hat?
  • 1:04 - 1:07
    Oder eine Schlange, eine Schnecke?
  • 1:07 - 1:09
    Bei Wirbeltieren, Menschen miteinbezogen,
  • 1:09 - 1:12
    kann Schmerz in zwei klare Vorgänge
    unterteilt werden.
  • 1:12 - 1:16
    Beim ersten spüren die Nerven
    und die Haut einen Schaden
  • 1:16 - 1:19
    und leiten diese Information
    an das Rückenmark weiter.
  • 1:19 - 1:22
    Dort aktivieren Motoneuronen Bewegungen,
  • 1:22 - 1:25
    die uns von der Gefahr
    zurückzucken lassen.
  • 1:25 - 1:28
    Die körperliche Schmerzwahrnehmung
    heißt Nozizeption.
  • 1:28 - 1:30
    Fast alle Tiere haben sie,
  • 1:30 - 1:34
    sogar Tiere mit einem
    sehr einfachen Nervensystem.
  • 1:34 - 1:37
    Ohne diese Fähigkeit könnten Tiere
    Schädigungen nicht vermeiden
  • 1:37 - 1:39
    und ihr Überleben wäre bedroht.
  • 1:39 - 1:43
    Die zweite Art ist das
    bewusste Erkennen von Schaden.
  • 1:43 - 1:47
    Bei Menschen erstellen
    die sensorischen Neuronen in der Haut
  • 1:47 - 1:51
    eine zweite Verbindung
    über das Rückenmark zum Gehirn.
  • 1:51 - 1:54
    Dort erzeugen Millionen von Neuronen
  • 1:54 - 1:57
    in mehreren Regionen das Schmerzgefühl.
  • 1:57 - 2:00
    Für uns ist das eine
    sehr komplexe Erfahrung,
  • 2:00 - 2:03
    verbunden mit Angstgefühlen,
    Panik und Stress,
  • 2:03 - 2:06
    was wir anderen mitteilen können.
  • 2:06 - 2:08
    Es ist aber schwieriger herauszufinden,
  • 2:08 - 2:10
    wie Tiere diesen Vorgang erleben,
  • 2:10 - 2:14
    weil die meisten uns ihre Gefühle
    nicht zeigen können.
  • 2:14 - 2:16
    Durch das Beobachten ihres Verhaltens
  • 2:16 - 2:19
    können wir trotzdem einiges feststellen.
  • 2:19 - 2:22
    Verletzte Wildtiere pflegen ihre Wunden,
  • 2:22 - 2:25
    machen mit Lauten auf ihre Not aufmerksam
  • 2:25 - 2:27
    und ziehen sich zurück.
  • 2:27 - 2:31
    Forscher haben im Labor herausgefunden,
    dass Tiere wie Hühner und Ratten
  • 2:31 - 2:36
    sich selbst Schmerzmittel geben,
    wenn sie Schmerzen haben.
  • 2:36 - 2:39
    Tiere meiden auch Situationen,
    in denen sie sich zuvor wehgetan haben,
  • 2:39 - 2:42
    was ein Gefahrenbewusstsein
    vermuten lässt.
  • 2:42 - 2:45
    Durch die Forschung sind wir uns sicher,
  • 2:45 - 2:47
    dass Wirbeltiere Schmerz empfinden.
  • 2:47 - 2:49
    Deshalb ist es in vielen Ländern verboten,
  • 2:49 - 2:52
    Tieren unnötige Schmerzen zuzufügen.
  • 2:52 - 2:56
    Aber wie ist es bei anderen Tierarten,
    wie den wirbellosen Tieren?
  • 2:56 - 2:58
    Diese Tiere sind
    rechtlich nicht geschützt,
  • 2:58 - 3:02
    auch deshalb, weil ihr Verhalten
    weniger eindeutig ist.
  • 3:02 - 3:04
    Wir können Vermutungen über einige machen,
  • 3:04 - 3:07
    wie Austern, Würmer und Quallen.
  • 3:07 - 3:10
    Diese Tiere haben entweder kein Gehirn
  • 3:10 - 3:12
    oder nur ein sehr einfaches.
  • 3:12 - 3:15
    Bespritzt man eine Auster
    mit Zitronensaft,
  • 3:15 - 3:19
    zuckt sie aufgrund der Nozizeption
    vielleicht zusammen.
  • 3:19 - 3:21
    Aber bei einem so einfachen Nervensystem
  • 3:21 - 3:25
    nimmt sie Schmerz
    wahrscheinlich nicht bewusst wahr.
  • 3:25 - 3:27
    Andere wirbellose Tiere
    sind komplexer aufgebaut,
  • 3:27 - 3:29
    wie der Krake.
  • 3:29 - 3:31
    Er hat ein hochentwickeltes Gehirn
  • 3:31 - 3:34
    und gilt als eines der
    intelligentesten wirbellosen Tiere.
  • 3:34 - 3:40
    Dennoch wird der Krake
    in vielen Ländern lebendig gegessen.
  • 3:40 - 3:44
    Wir kochen auch Krebse, Garnelen
    und Krabben lebendig,
  • 3:44 - 3:47
    obwohl wir nicht wissen,
    wie es sich auf sie auswirkt.
  • 3:47 - 3:49
    Das ist ein ethisches Problem,
  • 3:49 - 3:53
    weil wir diesen Tieren vielleicht
    unnötige Qualen zufügen.
  • 3:53 - 3:57
    Experimente sind zwar umstritten,
    liefern uns aber Hinweise.
  • 3:57 - 4:01
    Tests mit Einsiedlerkrebsen zeigen,
    dass sie unerwünschte Hüllen verlassen,
  • 4:01 - 4:03
    wenn sie elektrische Schocks bekommen.
  • 4:03 - 4:06
    Aber sie bleiben in guten Hüllen.
  • 4:06 - 4:09
    Kraken, die einen veletzten Arm
    zum Schutz einrollen,
  • 4:09 - 4:12
    würden ihn riskieren, um Beute zu fangen.
  • 4:12 - 4:17
    Das deutet darauf hin, dass diese Tiere
    aufgrund ihrer Sinneseindrücke urteilen,
  • 4:17 - 4:20
    anstatt nur reflexartig
    auf Verletzungen zu reagieren.
  • 4:20 - 4:24
    Man hat beobachtet, wie Krabben
    wiederholt an den Stellen reiben,
  • 4:24 - 4:26
    wo sie elektrische Schocks bekommen haben.
  • 4:26 - 4:28
    Sogar Seeschnecken zucken,
  • 4:28 - 4:32
    wenn sie wissen, dass sie gleich
    einen schädlichen Reiz bekommen.
  • 4:32 - 4:36
    Das heißt, sie erinnern sich teilweise
    an körperliche Empfindungen.
  • 4:36 - 4:38
    Wir müssen noch viel
    über Tierschmerz lernen.
  • 4:38 - 4:40
    Mit unserem steigenden Wissen
  • 4:40 - 4:43
    werden wir vielleicht
    eines Tages in einer Welt leben,
  • 4:43 - 4:46
    in der wir keine unnötigen
    Schmerzen verursachen.
Title:
Wie empfinden Tiere Schmerz? – Robyn J. Crook
Speaker:
Robyn J. Crook
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-do-animals-experience-pain-robyn-j-crook

Menschen kennen den überraschenden Nadelstich, den Schmerz, wenn man sich den Zeh stößt, und pochenden Zahnschmerz. Wir kennen viele Arten von Schmerz und haben viele Behandlungsmethoden. Aber wie sieht es bei anderen Lebewesen aus? Wie empfinden die Tiere in unserer Umgebung Schmerz? Robyn J. Crook analysiert, wie Wirbeltiere und wirbellose Tiere Schmerz wahrnehmen.

Lektion von Robyn J. Crook, Animation von Anton Bogaty.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
05:07
Angelika Lueckert Leon approved German subtitles for How do animals experience pain?
Angelika Lueckert Leon edited German subtitles for How do animals experience pain?
Retired user accepted German subtitles for How do animals experience pain?
Mandy Langel edited German subtitles for How do animals experience pain?
Retired user declined German subtitles for How do animals experience pain?
Retired user edited German subtitles for How do animals experience pain?
Mandy Langel edited German subtitles for How do animals experience pain?
Mandy Langel edited German subtitles for How do animals experience pain?
Show all

German subtitles

Revisions