Return to Video

Werden unsere Kinder eine andere Spezies sein?

  • 0:00 - 0:02
    So wie alle guten Geschichten
  • 0:02 - 0:05
    beginnt auch diese
    vor einer sehr langen Zeit,
  • 0:05 - 0:07
    als es praktisch noch nichts gab.
  • 0:07 - 0:09
    Hier ist also ein vollständiges Bild
    des Universums
  • 0:09 - 0:12
    von vor über 14 Milliarden Jahren.
  • 0:12 - 0:15
    Die ganze Energie ist in einem
    einzigen Energiepunkt konzentriert.
  • 0:15 - 0:17
    Aus irgendeinem Grund explodiert er,
  • 0:17 - 0:19
    und dann bekommt man diese Dinge hier.
  • 0:19 - 0:22
    Das ist jetzt also
    etwa 14 Mrd. Jahre später.
  • 0:22 - 0:24
    All diese Dinge dehnen sich
    immer weiter aus
  • 0:24 - 0:26
    in diese riesigen Galaxien,
  • 0:26 - 0:27
    und es entstehen Billionen davon.
  • 0:27 - 0:29
    Innerhalb dieser Galaxien
  • 0:29 - 0:31
    entstehen diese enormen Staubwolken.
  • 0:31 - 0:33
    Ich möchte, dass Sie sich besonders
  • 0:33 - 0:35
    auf die drei kleinen Zacken konzentrieren,
  • 0:35 - 0:36
    in der Mitte des Bildes.
  • 0:36 - 0:38
    Wenn Sie da näher heranzoomen,
  • 0:38 - 0:39
    schauen sie so aus.
  • 0:39 - 0:42
    Was Sie da sehen, sind Staubsäulen,
  • 0:42 - 0:44
    wo so viel Staub ist --
  • 0:44 - 0:49
    und die sind übrigens über
    1,6 Billionen Kilometer hoch --
  • 0:49 - 0:52
    und es gibt da so viel Staub,
  • 0:52 - 0:53
    dass er sich anhäuft, verschmilzt
  • 0:53 - 0:57
    und eine thermonukleare
    Reaktion entzündet.
  • 0:57 - 0:58
    Sie sehen hier also
  • 0:58 - 1:00
    die Geburt von Sternen.
  • 1:00 - 1:02
    Das sind Sterne,
    die hieraus geboren werden.
  • 1:02 - 1:04
    Wenn genügend Sterne herauskommen,
  • 1:04 - 1:06
    entsteht eine Galaxie.
  • 1:06 - 1:09
    Das hier ist zufällig
    eine besonders wichtige Galaxie,
  • 1:09 - 1:11
    denn Sie befinden sich hier.
  • 1:11 - 1:12
    (Lachen)
  • 1:12 - 1:14
    Wenn Sie diese Galaxie näher anschauen,
  • 1:14 - 1:16
    dann entdecken Sie
    einen ziemlich normalen,
  • 1:16 - 1:19
    nicht besonders interessanten Stern.
  • 1:19 - 1:23
    Wir haben jetzt schon um die
    zwei Drittel der Geschichte hinter uns.
  • 1:23 - 1:25
    Dieser Stern taucht also
  • 1:25 - 1:28
    erst nach zwei Dritteln
    dieser Geschichte auf.
  • 1:28 - 1:29
    Im folgenden Geschehen
  • 1:29 - 1:30
    ist genug Staub übrig,
  • 1:30 - 1:32
    dass er sich nicht
    zu einem Stern entzündet,
  • 1:32 - 1:34
    sondern ein Planet wird.
  • 1:34 - 1:39
    Das ist ein bisschen
    über vier Milliarden Jahre her.
  • 1:39 - 1:40
    Und bald danach
  • 1:40 - 1:42
    ist noch genug Material übrig,
  • 1:42 - 1:47
    dass es für eine Ursuppe reicht,
  • 1:47 - 1:49
    die Leben entstehen lässt.
  • 1:49 - 1:53
    Das Leben beginnt sich
    immer weiter auszubreiten,
  • 1:53 - 1:54
    bis es kaputt geht.
  • 1:54 - 1:58
    (Lachen)
  • 1:58 - 1:59
    Wirklich komisch ist aber,
  • 1:59 - 2:02
    dass das Leben nicht einmal
    oder zweimal kaputtgeht,
  • 2:02 - 2:04
    sondern fünfmal.
  • 2:04 - 2:06
    Beinahe alles Leben auf der Erde
  • 2:06 - 2:09
    wird also ungefähr fünfmal ausgelöscht.
  • 2:09 - 2:10
    Wenn Sie darüber nachdenken,
  • 2:10 - 2:13
    wird alles immer komplexer;
  • 2:13 - 2:14
    es gibt immer mehr Material,
  • 2:14 - 2:18
    mit dem man neue Dinge bauen kann.
  • 2:18 - 2:20
    Wir erscheinen erst,
  • 2:20 - 2:25
    nachdem ungefähr 99,96 %
    der Geschichte schon vorbei sind,
  • 2:25 - 2:29
    nur um die Proportionen zu verstehen.
  • 2:29 - 2:33
    In diesem Zusammenhang
    gibt es zwei Theorien zur Frage,
  • 2:33 - 2:34
    warum wir alle da sind.
  • 2:34 - 2:36
    Die erste Theorie besagt,
  • 2:36 - 2:39
    mehr gibt es nicht dazu zu wissen.
  • 2:39 - 2:41
    Nach dieser Theorie
  • 2:41 - 2:42
    sind wir das A und O
  • 2:42 - 2:44
    der gesamten Schöpfung.
  • 2:44 - 2:47
    Und der Grund für Billionen Galaxien,
  • 2:47 - 2:49
    Trilliarden Planeten,
  • 2:49 - 2:54
    ist die Erschaffung
    von etwas, das so aussieht
  • 2:54 - 2:57
    und etwas, das so aussieht.
  • 2:57 - 2:59
    Das ist der Zweck des Universums,
  • 2:59 - 3:00
    und dann ist alles aus,
  • 3:00 - 3:02
    besser wird es nicht.
  • 3:02 - 3:06
    (Lachen)
  • 3:06 - 3:09
    Vielleicht sollten Sie sich
    jetzt eine einzige Frage stellen:
  • 3:09 - 3:14
    Könnte das vielleicht
    ein bisschen arrogant sein?
  • 3:14 - 3:16
    Und wenn das so ist --
  • 3:16 - 3:21
    und besonders wegen der Tatsache,
    dass wir fast ausgerottet wurden.
  • 3:21 - 3:25
    Es waren nur noch ungefähr
    2 000 von unserer Spezies übrig.
  • 3:25 - 3:27
    Noch ein paar Wochen ohne Regen,
    [Nur etwa 2 000 überlebten eine große Dürre in Afrika.]
  • 3:27 - 3:30
    und wir hätten die nie gesehen.
    [Stellen Sie sich noch ein paar Wochen ohne Regen vor ...]
  • 3:30 - 3:37
    (Lachen)
    [Wir hätten nie Einstein, Gates, Feinman, Bezos,
    Pele, Anderson, Colbert, Stein, Gaga, Giussani gesehen ...]
  • 3:37 - 3:41
    (Applaus)
  • 3:41 - 3:44
    Sie müssen also vielleicht über
    eine zweite Theorie nachdenken,
  • 3:44 - 3:47
    wenn die erste nicht gut genug ist.
  • 3:47 - 3:49
    Die zweite Theorie ist:
    Könnten wir uns "upgraden"?
  • 3:49 - 3:52
    (Lachen)
  • 3:52 - 3:55
    Warum sollte jemand so eine Frage stellen?
  • 3:55 - 3:57
    Weil es bisher mindestens
    29 Upgrades gegeben hat,
  • 3:57 - 3:59
    von Humanoiden.
  • 3:59 - 4:02
    Wir haben uns also bereits upgegradet.
  • 4:02 - 4:04
    Wir haben uns immer wieder upgegradet.
  • 4:04 - 4:07
    Und wir entdecken immer mehr Upgrades.
  • 4:07 - 4:09
    Dieses haben wir letztes Jahr gefunden.
  • 4:09 - 4:12
    Ein weiteres letzten Monat.
  • 4:12 - 4:14
    Und wenn Sie darüber nachdenken,
  • 4:14 - 4:16
    stellen Sie sich vielleicht die Frage:
  • 4:16 - 4:19
    Warum eine einzige menschliche Spezies?
  • 4:19 - 4:21
    Wäre es nicht völlig seltsam,
  • 4:21 - 4:25
    wenn Sie nach Afrika, Asien
    und in die Antarktis gingen,
  • 4:25 - 4:27
    und den exakt
    gleichen Vogel finden würden,
  • 4:27 - 4:31
    besonders wenn man bedenkt,
    dass wir gleichzeitig
  • 4:31 - 4:34
    mit mindestens acht
    anderen Arten von Humanoiden
  • 4:34 - 4:37
    auf diesem Planeten gelebt haben?
  • 4:37 - 4:38
    Es ist also normal,
  • 4:38 - 4:41
    nicht nur einen Homo sapiens zu haben;
  • 4:41 - 4:42
    es ist normal,
  • 4:42 - 4:46
    dass mehrere Menschenarten herumspazieren.
  • 4:46 - 4:49
    Und wenn das normal ist,
  • 4:49 - 4:51
    dann fragen Sie sich vielleicht:
  • 4:51 - 4:53
    Okay, wenn wir also
    etwas anderes schaffen wollen,
  • 4:53 - 4:56
    wie groß muss eine Mutation sein?
  • 4:56 - 4:59
    Svante Paabo hat die Antwort.
  • 4:59 - 5:01
    Der Unterschied zwischen
    Menschen und Neandertalern
  • 5:01 - 5:05
    beträgt 0,004 % des Gencodes.
  • 5:05 - 5:06
    So groß ist also der Unterschied
  • 5:06 - 5:09
    von einer Spezies zur nächsten.
  • 5:09 - 5:13
    Das erklärt den Großteil
    der aktuellen politischen Diskussionen.
  • 5:13 - 5:15
    (Lachen)
  • 5:15 - 5:18
    Aber wenn Sie darüber nachdenken,
  • 5:18 - 5:20
    ist eines der interessanten Dinge dabei,
  • 5:20 - 5:23
    wie klein diese Mutationen
    sind und wo sie stattfinden.
  • 5:23 - 5:25
    Den Unterschied zwischen
    Mensch und Neandertaler
  • 5:25 - 5:27
    findet man bei Spermien und Hoden,
  • 5:27 - 5:28
    Geruchssinn und Haut.
  • 5:28 - 5:29
    Das sind die speziellen Gene,
  • 5:29 - 5:31
    die sich voneinander unterscheiden.
  • 5:31 - 5:35
    Kleine Veränderungen können
    also große Folgen haben.
  • 5:35 - 5:36
    Und während Sie darüber nachdenken,
  • 5:36 - 5:39
    mutieren wir weiter.
  • 5:39 - 5:42
    Vor ca. 10 000 Jahren am Schwarzen Meer
  • 5:42 - 5:44
    hatten wir also eine Mutation
    in einem Gen,
  • 5:44 - 5:46
    die blaue Augen erzeugt hat.
  • 5:46 - 5:50
    Und das geht immer weiter.
  • 5:50 - 5:52
    Und während das so weitergeht,
  • 5:52 - 5:53
    wird dieses Jahr eines geschehen:
  • 5:53 - 5:57
    Wir werden die ersten
    10 000 menschlichen Genome entdecken,
  • 5:57 - 6:00
    weil es günstig genug geworden ist,
    Gene zu sequenzieren.
  • 6:00 - 6:01
    Und wenn wir die entdecken,
  • 6:01 - 6:04
    werden wir vielleicht
    Unterschiede entdecken.
  • 6:04 - 6:07
    Das ist übrigens keine Diskussion,
    für die wir bereit sind,
  • 6:07 - 6:11
    weil wir die Wissenschaft diesbezüglich
    bereits wirklich missbraucht haben.
  • 6:11 - 6:14
    In den 1920ern dachten wir, es gäbe
    größere Unterschiede zwischen Menschen.
  • 6:14 - 6:18
    Das basierte teilweise
    auf Francis Galtons Arbeit.
  • 6:18 - 6:20
    Er war Darwins Cousin.
  • 6:20 - 6:22
    Aber die USA, das Carnegie-Institut,
  • 6:22 - 6:25
    Stanford, die American
    Neurological Association,
  • 6:25 - 6:27
    haben das viel weiter geführt.
  • 6:27 - 6:30
    Das wurde exportiert
    und wirklich missbraucht.
  • 6:30 - 6:33
    Es führte teilweise
    zu einer absolut grauenhaften Art,
  • 6:33 - 6:35
    Menschen zu behandeln.
  • 6:35 - 6:38
    Seit den 1940ern sagen wir deshalb,
    es gibt keine Unterschiede,
  • 6:38 - 6:39
    wir sind alle gleich.
  • 6:39 - 6:42
    Am Ende des Jahres
    werden wir wissen, ob das stimmt.
  • 6:42 - 6:44
    Und während wir darüber nachdenken,
  • 6:44 - 6:46
    fangen wir an, Dinge zu entdecken,
  • 6:46 - 6:49
    wie zum Beispiel "Haben Sie ein ACE-Gen?"
  • 6:49 - 6:51
    Warum sollte das eine Rolle spielen?
  • 6:51 - 6:55
    Weil niemand je einen Achttausender
    ohne Sauerstoff bestiegen hat,
  • 6:55 - 6:58
    der kein ACE-Gen hatte.
  • 6:58 - 7:00
    Und wenn man noch genauer sein will,
  • 7:00 - 7:03
    wie ist es mit einem 577R-Genotyp?
  • 7:03 - 7:05
    Jeder männliche
    Olympia-Hochleistungsathlet,
  • 7:05 - 7:07
    der je getestet wurde,
  • 7:07 - 7:11
    trägt zumindest eine dieser Varianten.
  • 7:11 - 7:12
    Wenn das stimmt,
  • 7:12 - 7:14
    führt das zu ein paar
    sehr komplizierten Fragen
  • 7:14 - 7:16
    für die Olympischen Spiele in London.
  • 7:16 - 7:18
    Drei Optionen:
  • 7:18 - 7:21
    Möchten Sie, dass die
    Olympischen Spiele eine Demonstration
  • 7:21 - 7:23
    für wirklich hart arbeitende Mutanten ist?
  • 7:23 - 7:25
    (Lachen)
  • 7:25 - 7:28
    Zweite Option:
  • 7:28 - 7:31
    Warum spielen wir sie
    nicht wie Golf oder Segeln?
  • 7:31 - 7:34
    Weil Sie diesen Genotyp
    haben und Sie nicht,
  • 7:34 - 7:38
    gebe ich Ihnen
    eine Zehntelsekunde Vorsprung.
  • 7:38 - 7:39
    Option Nummer drei:
  • 7:39 - 7:41
    Weil das ein natürliches Gen ist,
  • 7:41 - 7:44
    und Sie es haben und Sie sich nicht
    die richtigen Eltern ausgesucht haben,
  • 7:44 - 7:47
    bekommen Sie das Recht auf ein Upgrade.
  • 7:47 - 7:49
    Drei verschiedene Optionen.
  • 7:49 - 7:51
    Wenn diese Unterschiede den Unterschied
  • 7:51 - 7:54
    zum Erhalt einer
    Olympischen Medaille ausmachen.
  • 7:54 - 7:57
    Während wir diese Dinge
    entdecken, stellt sich heraus,
  • 7:57 - 8:00
    dass wir gern unser Aussehen verändern,
  • 8:00 - 8:02
    unser Verhalten,
  • 8:02 - 8:04
    unser Körperverhalten.
  • 8:04 - 8:08
    Wir hatten etwa 10,2 Mio.
    Schönheitsoperationen in den USA,
  • 8:08 - 8:11
    außer, dass mit den neuen Technologien,
    die heutzutage online kommen,
  • 8:11 - 8:14
    die heutigen Korrekturen, Beseitigungen,
  • 8:14 - 8:16
    Vergrößerungen und Verbesserungen
  • 8:16 - 8:19
    bald einem Kinderspiel anmuten werden.
  • 8:19 - 8:23
    Sie haben schon die Arbeit
    von Tony Atala auf TED gesehen,
  • 8:23 - 8:26
    aber seine Fähigkeit,
  • 8:26 - 8:29
    Dinge wie Tintenstrahlpatronen
    mit Zellen zu füllen,
  • 8:29 - 8:34
    erlaubt uns, Haut und Organe zu drucken
  • 8:34 - 8:37
    und eine ganze Reihe weiterer Körperteile.
  • 8:37 - 8:39
    Und während diese Technologien
    sich weiterentwickeln,
  • 8:39 - 8:42
    sehen Sie immer mehr, immer mehr Dinge
  • 8:42 - 8:45
    2000, menschliche Genomsequenz –
  • 8:45 - 8:49
    und scheinbar passiert gar nichts,
  • 8:49 - 8:50
    bis es das tut.
  • 8:50 - 8:52
    [Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts passiert ...
    Und es gibt Wochen, in denen Jahrzehnte passieren.]
  • 8:52 - 8:55
    Und das könnte gerade so eine Woche sein.
  • 8:55 - 8:57
    Und während Sie nachdenken
  • 8:57 - 9:00
    über diese beiden Typen, die 2000
    ein menschliches Genom entschlüsselten,
  • 9:00 - 9:04
    und das Humangenomprojekt, das 2000
    das menschliche Genom entschlüsselt hat,
  • 9:04 - 9:07
    dann hören Sie nicht viel,
  • 9:07 - 9:11
    bis Sie über ein Experiment
    letztes Jahr in China hören,
  • 9:11 - 9:15
    wo sie dieser Maus
    Hautzellen abgenommen haben,
  • 9:15 - 9:17
    vier Chemikalien draufgegeben haben,
  • 9:17 - 9:20
    diese Hautzellen in Stammzellen
    verwandelt haben,
  • 9:20 - 9:22
    die Stammzellen wachsen ließen,
  • 9:22 - 9:25
    und eine vollständige Kopie
    dieser Maus geschaffen haben.
  • 9:25 - 9:28
    Das ist eine große Sache.
  • 9:28 - 9:30
    Denn essenziell bedeutet es,
  • 9:30 - 9:31
    dass man eine Zelle nehmen kann,
  • 9:31 - 9:34
    die eine pluripotente Stammzelle ist,
  • 9:34 - 9:36
    die wie ein Skifahrer
    auf einer Bergspitze ist,
  • 9:36 - 9:40
    und diese zwei Skifahrer werden
    zu zwei pluripotenten Stammzellen,
  • 9:40 - 9:42
    zu 4, 8, 16
  • 9:42 - 9:44
    und dann wird es so eng
  • 9:44 - 9:45
    nach 16 Teilungen,
  • 9:45 - 9:48
    dass diese Zellen differenzieren müssen.
  • 9:48 - 9:50
    Sie fahren also
    an einer Bergseite hinunter
  • 9:50 - 9:51
    andere an einer anderen.
  • 9:51 - 9:53
    Und während sie sich dazu entscheiden,
  • 9:53 - 9:54
    werden sie zu Knochen,
  • 9:54 - 9:58
    und sie nehmen eine weitere Abfahrt
    und werden zu Blutkörperchen,
  • 9:58 - 9:59
    und diese werden zu Fresszellen,
  • 9:59 - 10:01
    und diese werden zu T-Zellen.
  • 10:01 - 10:04
    Aber wenn man einmal hinunterfährt,
    ist es sehr schwer,
  • 10:04 - 10:05
    wieder hinaufzukommen.
  • 10:05 - 10:10
    Außer, natürlich, man hat einen Skilift.
  • 10:10 - 10:12
    Diese vier Chemikalien
  • 10:12 - 10:14
    nehmen eine beliebige Zelle
  • 10:14 - 10:16
    und führen sie zurück den Berg hinauf,
  • 10:16 - 10:19
    damit sie zu jedem beliebigen
    Körperteil werden können.
  • 10:19 - 10:20
    Wenn Sie sich vorstellen,
  • 10:20 - 10:22
    was das potenziell bedeutet --
  • 10:22 - 10:24
    man kann eine vollständige Kopie
  • 10:24 - 10:26
    eines beliebigen Organismus
  • 10:26 - 10:28
    aus irgendeiner seiner Zellen nachbauen.
  • 10:28 - 10:31
    Das stellt sich
    als großartige Sache heraus,
  • 10:31 - 10:34
    weil Sie jetzt nicht nur
    Mauszellen nehmen können,
  • 10:34 - 10:36
    sondern auch menschliche Hautzellen
  • 10:36 - 10:39
    und diese in menschliche Stammzellen
    verwandeln können.
  • 10:39 - 10:43
    Im Oktober entnahmen sie Hautzellen,
  • 10:43 - 10:46
    verwandelten sie in Stammzellen
  • 10:46 - 10:50
    und dann in Leberzellen.
  • 10:50 - 10:51
    Theoretisch also
  • 10:51 - 10:56
    können wir jedes beliebige Organ
    aus irgendeiner Zelle wachsen lassen.
  • 10:56 - 10:58
    Hier ist ein zweites Experiment:
  • 10:58 - 11:01
    Wenn Sie Ihren Körper kopieren könnten,
  • 11:01 - 11:04
    würden Sie das vielleicht auch
    gern mit Ihrem Geist tun.
  • 11:04 - 11:07
    Vor ungefähr anderthalb Jahren
    haben Sie diesen Typen
  • 11:07 - 11:08
    auf TED gesehen.
  • 11:08 - 11:11
    Er hat einen wunderbaren
    Fachvortrag gehalten.
  • 11:11 - 11:12
    Er ist Professor am MIT.
  • 11:12 - 11:14
    Aber im Grunde sagte er,
  • 11:14 - 11:16
    dass man Retroviren nehmen kann,
  • 11:16 - 11:19
    die in Hirnzellen von Mäusen eindringen.
  • 11:19 - 11:21
    Man kann ihnen Proteine hinzufügen,
  • 11:21 - 11:23
    die aufleuchten, wenn man sie anleuchtet.
  • 11:23 - 11:27
    Man kann die exakten Wege aufzeichnen,
  • 11:27 - 11:30
    wenn eine Maus sieht, fühlt, berührt,
  • 11:30 - 11:33
    sich erinnert, liebt.
  • 11:33 - 11:35
    Dann kann man ein Glasfaserkabel nehmen
  • 11:35 - 11:39
    und ein paar derselben Dinge
    aufleuchten lassen.
  • 11:39 - 11:41
    Während Sie das tun,
  • 11:41 - 11:43
    können Sie es sich übrigens
    in zwei Farben vorstellen.
  • 11:43 - 11:45
    Das heißt, Sie können diese Informationen
  • 11:45 - 11:50
    als einen Binärcode direkt
    auf den Computer herunterladen.
  • 11:50 - 11:52
    Was ist also das Fazit daraus?
  • 11:52 - 11:55
    Dass es nicht vollkommen
    unvorstellbar ist,
  • 11:55 - 11:59
    dass Sie eines Tages Ihre eigenen
    Erinnerungen herunterladen werden können,
  • 11:59 - 12:01
    vielleicht in einen neuen Körper.
  • 12:01 - 12:06
    Vielleicht können Sie die Erinnerungen
    anderer Menschen hochladen.
  • 12:06 - 12:09
    Und das könnte eventuell
  • 12:09 - 12:13
    nur 1 oder 2 kleine ethische, politische
    und moralische Folgen haben.
  • 12:13 - 12:14
    (Lachen)
  • 12:14 - 12:17
    Nur ein Gedanke.
  • 12:17 - 12:19
    Diese Fragen [über Unsterblichkeit]
  • 12:19 - 12:21
    werden zu interessanten Fragen
  • 12:21 - 12:23
    für Philosophen, Regierungsmitglieder,
  • 12:23 - 12:26
    Wirtschaftler, Wissenschaftler.
  • 12:26 - 12:30
    Weil sich diese Technologien
    sehr schnell weiterentwickeln.
  • 12:30 - 12:31
    Während Sie darüber nachdenken,
  • 12:31 - 12:34
    möchte ich mit einem Beispiel
    des Gehirns abschließen.
  • 12:34 - 12:36
    Der erste Ort,
    von dem Sie erwarten würden,
  • 12:36 - 12:39
    dort heute enormen
    evolutionären Druck zu sehen,
  • 12:39 - 12:41
    sowohl wegen der Inputs,
  • 12:41 - 12:43
    die derzeit massiv werden,
  • 12:43 - 12:45
    als auch wegen
    der Formbarkeit des Organs,
  • 12:45 - 12:47
    ist das Gehirn.
  • 12:47 - 12:50
    Haben wir irgendwelche Beweise,
    dass das gerade passiert?
  • 12:50 - 12:52
    Schauen wir uns einmal so etwas
  • 12:52 - 12:55
    wie das Auftreten von Autismus
    pro 1000 Menschen an.
  • 12:55 - 12:58
    So schaut es im Jahr 2000 aus.
  • 12:58 - 13:00
    Hier im Jahr 2002,
  • 13:00 - 13:04
    2006, 2008.
  • 13:04 - 13:08
    Hier ist der Anstieg
    in weniger als 10 Jahren.
  • 13:08 - 13:13
    Und wir wissen noch immer
    nicht, warum das passiert.
  • 13:13 - 13:15
    Wir wissen aber,
  • 13:15 - 13:17
    dass das Gehirn potenziell gerade
  • 13:17 - 13:20
    auf hyperaktive,
    hyperplastische Art reagiert
  • 13:20 - 13:22
    und Individuen schafft, die etwa so sind: [hyper-
    wahrnehmungsfähig, hyper-mnemonisch, hyper-aufmerksam]
  • 13:22 - 13:25
    Das ist nur einer der Zustände,
    die es da draußen gibt.
  • 13:25 - 13:29
    Es gibt auch Menschen,
    die außergewöhnlich intelligent sind;
  • 13:29 - 13:31
    Menschen, die sich an alles
    je Gesehene erinnern können;
  • 13:31 - 13:34
    Menschen mit Synästhesie, Schizophrenie.
  • 13:34 - 13:36
    Da draußen passiert gerade alles Mögliche,
  • 13:36 - 13:38
    und wir verstehen noch immer nicht,
  • 13:38 - 13:40
    wie und warum das passiert.
  • 13:40 - 13:42
    Aber wir sollten die Frage stellen,
  • 13:42 - 13:45
    ob wir gerade eine
    rasche Evolution des Gehirns
  • 13:45 - 13:47
    und der Art, wie wir Daten
    verarbeiten, beobachten.
  • 13:47 - 13:50
    Denn heute kommen
    so viele Daten in unser Gehirn,
  • 13:50 - 13:54
    heute nehmen wir
    so viele Daten an einem Tag auf
  • 13:54 - 13:56
    wie Menschen früher in ihrem ganzen Leben.
  • 13:56 - 13:59
    Wenn Sie darüber nachdenken,
  • 13:59 - 14:01
    dann gibt es vier Theorien,
    warum das gerade passiert,
  • 14:01 - 14:03
    und eine ganze Reihe anderer.
  • 14:03 - 14:04
    Ich habe keine gute Antwort.
  • 14:04 - 14:08
    Hier muss noch viel mehr geforscht werden.
  • 14:08 - 14:10
    Eine Option ist der Fastfood-Fetisch.
  • 14:10 - 14:12
    Es zeichnen sich gerade
    ein paar Beweise ab,
  • 14:12 - 14:15
    dass Fettleibigkeit und Ernährung
  • 14:15 - 14:18
    in Zusammenhang mit
    Genveränderungen stehen,
  • 14:18 - 14:20
    was unter Umständen Folgen darauf hat,
  • 14:20 - 14:24
    wie das Hirn eines
    Kleinkindes funktioniert.
  • 14:24 - 14:28
    Eine zweite Option
    sind sexy Computer-Freaks.
  • 14:28 - 14:32
    Dieser Zustand ist höchst selten.
  • 14:32 - 14:35
    (Lachen)
  • 14:35 - 14:40
    (Applaus)
  • 14:40 - 14:42
    Aber wir erleben gerade die Anfänge,
  • 14:42 - 14:45
    wie diese Computer-Freaks
    alle zusammenkommen,
  • 14:45 - 14:47
    da sie hochqualifiziert für
    die Computer-Programmierung sind,
  • 14:47 - 14:50
    und das sehr gut bezahlt wird,
  • 14:50 - 14:53
    genauso wie andere
    detailorientierte Aufgaben.
  • 14:53 - 14:55
    Sie finden sich geographisch zusammen
  • 14:55 - 14:58
    und finden gleichgesinnte Partner.
  • 14:58 - 15:02
    Das ist also die assortative
    Paarungs-Hypothese,
  • 15:02 - 15:05
    über diese Gene,
    die sich gegenseitig verstärken
  • 15:05 - 15:07
    in diesen Strukturen.
  • 15:07 - 15:10
    Die dritte Option wäre:
    "Ist das zu viel Information?"
  • 15:10 - 15:12
    Wir versuchen,
    so viele Dinge zu verarbeiten,
  • 15:12 - 15:14
    dass einige Menschen synästhetisch werden
  • 15:14 - 15:17
    und Riesengehirnleitungen haben,
    die sich alles merken.
  • 15:17 - 15:20
    Andere Menschen reagieren hypersensitiv
    auf die Informationsmenge.
  • 15:20 - 15:23
    Andere reagieren mit verschiedenen
    psychologischen Zuständen
  • 15:23 - 15:25
    oder mit Reaktionen
    auf diese Informationen.
  • 15:25 - 15:27
    Oder vielleicht sind es Chemikalien.
  • 15:27 - 15:29
    Aber wenn man einen Anstieg
  • 15:29 - 15:31
    diesen Ausmaßes
    eines Zustandes beobachtet,
  • 15:31 - 15:33
    dann misst man
    entweder nicht richtig
  • 15:33 - 15:35
    oder etwas passiert
    gerade ganz schnell,
  • 15:35 - 15:39
    und es könnte Evolution in Echtzeit sein.
  • 15:39 - 15:42
    Hier ist das Fazit.
  • 15:42 - 15:44
    Ich glaube, es passiert Folgendes:
  • 15:44 - 15:46
    Wir machen gerade
    als Spezies eine Übergang durch.
  • 15:46 - 15:48
    Ich glaubte das noch nicht,
  • 15:48 - 15:51
    als Steve Gullans und ich gemeinsam
    zu schreiben begannen.
  • 15:51 - 15:54
    Ich glaube, wir gehen gerade
    in einen Homo evolutis über,
  • 15:54 - 15:56
    der, im Guten wie im Schlechten,
  • 15:56 - 15:59
    nicht nur ein Hominid ist, der sich seiner
    oder ihrer Umwelt bewusst ist,
  • 15:59 - 16:03
    sondern ein Hominid ist,
    der anfängt, direkt und absichtlich
  • 16:03 - 16:06
    die Evolution seiner
    eigenen Art zu steuern,
  • 16:06 - 16:10
    von Bakterien, Pflanzen und Tieren.
  • 16:10 - 16:12
    Und ich glaube, das ist
    ein Wandel so großen Ausmaßes,
  • 16:12 - 16:15
    dass Ihre Enkel oder Urenkel
  • 16:15 - 16:19
    eine ganz andere Spezies
    als Sie sein könnten.
  • 16:19 - 16:20
    Vielen Dank.
  • 16:20 - 16:25
    (Applaus)
Title:
Werden unsere Kinder eine andere Spezies sein?
Speaker:
Juan Enriquez
Description:

Im Laufe der menschlichen Evolution haben mehrere Menschenarten, Humanoiden, gleichzeitig co-existiert. Stecken wir vielleicht gerade auf halbem Wege in einer Höherentwicklung? Juan Enriqez fegt beim TEDxSummit durch Zeit und Raum, um uns in die Gegenwart zu bringen – und zeigt, wie Technologie Beweise offenbart, die vermuten lassen, dass gerade eine rasante Evolution im Gange sein könnte.

more » « less
Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
16:48

German subtitles

Revisions Compare revisions