Pläne, die man durchschaut
-
0:00 - 0:03Ich gestalte Informationen.
Ich bin Grafikdesigner. -
0:03 - 0:06In meinem Beruf versuche ich häufig,
-
0:06 - 0:10aus Dingen klug zu werden,
die nicht sehr sinnvoll sind. -
0:10 - 0:14Mein Vater versteht wohl nicht,
womit ich mein Geld verdiene. -
0:14 - 0:16Seine Vorfahren waren Landwirte.
-
0:16 - 0:19Er gehört zu der Minderheit
der Pontos-Griechen. -
0:19 - 0:24Die lebten in Kleinasien und
flohen nach einem Völkermord -
0:24 - 0:26vor etwa hundert Jahren nach Griechenland
-
0:26 - 0:30und seitdem war Migration
eine gewisse Thematik in meiner Familie. -
0:30 - 0:35Mein Vater zog nach Deutschland,
studierte dort, heiratete -
0:35 - 0:39und als Folge habe ich jetzt
ein ›halb-deutsches‹ Gehirn -
0:39 - 0:41mit all dem ganzen analytischen Denken und
-
0:41 - 0:45dem etwas gestörten Verhalten,
das daher kommt. -
0:45 - 0:48Damit war ich in beiden Ländern ein Fremder
-
0:48 - 0:51und damit fiel es auch mir sehr leicht,
-
0:51 - 0:55sozusagen ›in guter Familientradition‹
zu migrieren. -
0:55 - 0:58Aber die meisten unserer Fahrten
-
0:58 - 1:01machen wir tagtäglich
innerhalb einer Stadt -
1:01 - 1:04und besonders, wenn man die Stadt kennt,
-
1:04 - 1:08ist es ganz einfach, von A nach B zu kommen,
oder? -
1:08 - 1:12Aber die Frage ist:
»Warum ist es so einfach?« -
1:12 - 1:14Woher wissen wir, wo es lang geht?
-
1:14 - 1:16Als ›professioneller Fremder‹ landete ich
vor 12 Jahren in einem Dubliner Hafen, -
1:16 - 1:20Als ›professioneller Fremder‹ landete ich
vor 12 Jahren in einem Dubliner Hafen, -
1:20 - 1:23und ich bin sicher, Sie alle
haben das schon mal erlebt: -
1:23 - 1:27Sie kommen neu in einer Stadt an
und Ihr Gehirn versucht, -
1:27 - 1:29diesen neuen Ort zu erfassen.
-
1:29 - 1:33Kaum haben Sie Ihren Bezugspunkt,
Ihr Zuhause, -
1:33 - 1:37beginnen Sie, eine kognitive Karte
Ihrer Umgebung zu erstellen. -
1:37 - 1:40Das ist so eine virtuelle Karte, die nur
-
1:40 - 1:43in Ihrem Gehirn existiert.
Alle Tierarten tun das, -
1:43 - 1:46wenn auch mit etwas
unterschiedlichen Mitteln. -
1:46 - 1:49Wir Menschen laufen natürlich nicht umher
-
1:49 - 1:52und markieren unser Revier, wie die Hunde.
-
1:52 - 1:57Wir fliegen nicht umher und senden
Ultraschalllaute aus, wie die Fledermäuse. -
1:57 - 1:59Wir tun das nicht, obwohl
-
1:59 - 2:04eine Nacht im Stadtviertel Temple Bar
ziemlich wild werden kann. (Gelächter) -
2:04 - 2:08Wir machen uns einen Ort
in zwei wichtigen Schritten zu eigen: -
2:08 - 2:11Zunächst bewegen wir uns auf geraden Wegen.
-
2:11 - 2:14Meist finden wir eine Hauptstraße
und diese Hauptstraße -
2:14 - 2:17macht unser Kopf zu einer Geraden.
-
2:17 - 2:20Unser Verstand macht es sich schön einfach.
-
2:20 - 2:23Straßen werden generell
als Geraden aufgefasst, -
2:23 - 2:27wir ignorieren die typischen
kleinen Wendungen und Biegungen. -
2:27 - 2:30Wenn wir in eine Seitenstraße abbiegen
-
2:30 - 2:34macht unser Verstand aus dieser Abbiegung
gerne einen 90-Grad-Winkel. -
2:34 - 2:37Das sorgt natürlich für lustige Momente,
-
2:37 - 2:42wenn Sie in einer alten Stadt sind,
deren Struktur -
2:42 - 2:45irgendwie kreisförmig ist.
-
2:45 - 2:46Vielleicht kennen Sie das auch:
-
2:46 - 2:50Nehmen wir an, Sie befinden sich
auf einer Straße, -
2:50 - 2:53die von einem Domplatz abgeht,
und Sie wollen -
2:53 - 2:57an einen Punkt auf
eine Parallelstraße kommen. -
2:57 - 3:02Ihre gedankliche Karte könnte
Ihnen sagen: »Aris, geh zurück -
3:02 - 3:05zum Domplatz, mache eine 90-Grad-Wende
-
3:05 - 3:08und geh dann in die andere Seitenstraße.«
-
3:08 - 3:10Aber an diesem Tag sind Sie wagemutig
-
3:10 - 3:15und da dämmert es Ihnen plötzlich,
dass diese beiden Punkte tatsächlich -
3:15 - 3:18nur ein Gebäude auseinander liegen.
-
3:18 - 3:20Wie geht es Ihnen dabei?
Mir geht es immer, -
3:20 - 3:25als entdeckte ich ein Wurmloch oder
ein Tor zu einem Paralleluniversum. -
3:25 - 3:28Wir bewegen uns also auf geraden Wegen
-
3:28 - 3:33und unser Verstand begradigt Straßen
und macht aus Abbiegungen -
3:33 - 3:3590-Grad-Winkel.
-
3:35 - 3:37Um uns, zweitens, einen Ort
-
3:37 - 3:42zu eigen zu machen, fügen wir den Dingen,
die wir unterwegs sehen, -
3:42 - 3:45Bedeutungen und Emotionen hinzu.
-
3:45 - 3:49Wenn man in Irland auf dem Land
eine ältere Dame nach dem Weg fragt, -
3:49 - 3:53macht man sich besser
auf ein paar ausschweifende -
3:53 - 3:57irische Geschichten über
all die Sehenswürdigkeiten gefasst – -
3:57 - 4:00vom Pub, in dem ihre Schwester
gearbeitet hat, -
4:00 - 4:03von der Kirche, in der sie
geheiratet hat – so in etwa. -
4:03 - 4:07Wir fügen also unseren geistigen Karten
Bedeutungs-Wegweiser zu. -
4:07 - 4:11Außerdem abstrahieren wir,
-
4:11 - 4:13wiederholen Muster und erkennen sie wieder.
-
4:13 - 4:16Wir erkennen sie
dank unserer Erfahrungen wieder -
4:16 - 4:19und wir abstrahieren sie zu Symbolen.
-
4:19 - 4:22Natürlich sind wir alle in der Lage,
-
4:22 - 4:25diese Symbole zu verstehen. (Gelächter)
-
4:25 - 4:29Außerdem sind wir alle dazu in der Lage,
-
4:29 - 4:32diese gedanklichen Karten zu verstehen,
und Sie alle sind fähig, -
4:32 - 4:36diese gedanklichen Karten
selbst zu erstellen. -
4:36 - 4:39Wenn Sie demnächst einem Freund
den Weg zu Ihnen beschreiben, -
4:39 - 4:42nehmen Sie einen Bierdeckel
oder eine Serviette -
4:42 - 4:46und beobachten Sie sich selbst aufmerksam,
wie Sie diesen großartigen -
4:46 - 4:50Kommunikationsentwurf erstellen.
Er hat gerade Linien. -
4:50 - 4:53Er hat 90-Grad-Ecken. Vielleicht fügen Sie
unterwegs kleine Symbole dazu. -
4:53 - 4:55Er hat 90-Grad-Ecken. Vielleicht fügen Sie
unterwegs kleine Symbole dazu. -
4:55 - 4:58Und wenn Sie sich ansehen,
was Sie gerade gemalt haben, -
4:58 - 5:04stellen Sie fest, dass es gar nicht
wie eine Straßenkarte aussieht. -
5:04 - 5:06Wenn Sie eine richtige Straßenkarte
-
5:06 - 5:09über Ihre Zeichnung legen, merken Sie,
dass Ihre Straßen -
5:09 - 5:13und die Entfernungen alle
völlig falsch sind. -
5:13 - 5:15Was Sie gerade gezeichnet haben,
-
5:15 - 5:19ist eher eine schematische Darstellung.
-
5:19 - 5:23Es ist ein bildliches Konstrukt
aus Strichen, Punkten und Buchstaben, -
5:23 - 5:26entworfen in der Sprache unseres Gehirns.
-
5:26 - 5:31So ist es nicht verwunderlich, dass
das Kultsymbol des Informationsdesigns -
5:31 - 5:36des letzten Jahrhunderts,
das Musterbeispiel, wie man Leuten den Weg -
5:36 - 5:40von A nach B weist,
der Londoner U-Bahn-Plan, -
5:40 - 5:44weder von einem Kartographen noch
von einem Stadtplaner entworfen wurde. -
5:44 - 5:49Er wurde von einem technischen Zeichner
entworfen. -
5:49 - 5:53In den 1930ern wandte Harry Beck
die Entwurfs-Grundsätze -
5:53 - 5:57der schematischen Darstellung an
und veränderte damit -
5:57 - 6:01ein für alle Mal,
wie ÖPNV-Pläne aussehen. -
6:01 - 6:05Der Schlüssel zu dem großen Erfolg
dieser Darstellung -
6:05 - 6:09liegt im Weglassen der weniger wichtigen Informationen
-
6:09 - 6:11und in seiner extremen Vereinfachung.
-
6:11 - 6:16Straßen sind gerade gezogen,
Ecken haben 90 oder 45 Grad -
6:16 - 6:22und obendrein ist diese Karte
außerordentlich verzerrt. -
6:22 - 6:26Wenn man sich die tatsächliche Lage
der Stationen ansähe, -
6:26 - 6:28wären die ganz woanders.
-
6:28 - 6:33Aber all das dient der Klarheit
des U-Bahn-Plans. -
6:33 - 6:36Okay? Wenn man, sagen wir mal,
vom Regent's Park -
6:36 - 6:39zur Great Portland Street wollte,
würde der U-Bahn-Plan -
6:39 - 6:44sagen: »Nimm die U-Bahn nach Baker Street
und da musst du umsteigen.« -
6:44 - 6:48Man sieht natürlich nicht,
dass die beiden Stationen -
6:48 - 6:51nur etwa hundert Meter auseinander liegen.
-
6:51 - 6:54Damit wären wir beim Nahverkehr angekommen,
-
6:54 - 6:56und der Nahverkehr hier in Dublin
-
6:56 - 7:01ist ein etwas heikles Thema. (Gelächter)
-
7:01 - 7:04Für die, die den Nahverkehr
hier in Dublin nicht kennen: -
7:04 - 7:07Im Grunde haben wir ein System
von Vorortbussen, -
7:07 - 7:11das mit der Stadt gewachsen ist.
Wenn ein Vorort dazu kam, -
7:11 - 7:13wurde eine neue Buslinie eröffnet,
-
7:13 - 7:17die von dem Vorort direkt
in die Innenstadt verkehrt, -
7:17 - 7:22und wenn diese Vorortbusse
sich der Stadtmitte nähern, -
7:22 - 7:25fahren sie alle nebeneinander her,
um sich dann -
7:25 - 7:28in einer Hauptstraße zu treffen.
-
7:28 - 7:31Als ich vor 12 Jahren das Schiff verließ,
-
7:31 - 7:34habe ich versucht, daraus schlau zu werden,
-
7:34 - 7:40weil – eine Stadt zu Fuß zu erkunden,
bringt einen nicht weit. -
7:40 - 7:45Wenn Sie ein fremdes und
für Sie neues Nahverkehrssystem ergründen, -
7:45 - 7:48denken Sie sich wieder
so einen kognitiven Plan aus, -
7:48 - 7:51so ziemlich auf die gleiche Art.
-
7:51 - 7:56Typischerweise nimmt man
eine Schnellverkehrslinie -
7:56 - 8:00und diese Linie bildet sich
im Kopf als eine Gerade, -
8:00 - 8:03auf der sich alle Stationen
und Haltepunkte -
8:03 - 8:07wie Perlen auf der Kette
sauber und ordentlich anordnen, -
8:07 - 8:12und erst dann sieht man lokale Buslinien,
-
8:12 - 8:17die helfen, die Lücken zu füllen
und die uns dieses Wurmloch, -
8:17 - 8:21diese Abkürzungen durch
ein Paralleluniversum finden lassen. -
8:21 - 8:25Bei meiner Ankunft wollte ich
genau das auch tun und -
8:25 - 8:28habe eine Broschüre gesucht,
mit deren Hilfe -
8:28 - 8:31ich das System ›knacken‹
und verstehen könnte, -
8:31 - 8:37und stieß auf dieses Faltblatt. (Gelächter)
-
8:37 - 8:40Keine geographische Verzerrung.
-
8:40 - 8:45Viele Informationen waren weggelassen,
-
8:45 - 8:49aber leider die falschen,
zum Beispiel in der Stadtmitte. -
8:49 - 8:54Nirgendwo gab es Striche,
die den Linienverlauf andeuteten. -
8:54 - 8:59Es gab noch nicht mal
Haltestellen mit Namen. -
8:59 - 9:04Jetzt sind die Karten für
den Dubliner ÖPNV besser -
9:04 - 9:10und nachdem ich mit dem Projekt fertig war,
sogar ein gutes Stück besser, -
9:10 - 9:14aber immer noch ohne Stationsnamen
und ohne Linienverläufe. -
9:14 - 9:19Naiv und halb-Deutsch wie ich bin,
beschloss ich: -
9:19 - 9:22»Aris, du machst deinen eigenen Plan!«
-
9:22 - 9:25Gesagt, getan. Ich recherchierte, wie jede
-
9:25 - 9:28einzelne Buslinie sich
durch die Stadt zieht, -
9:28 - 9:32säuberlich und logisch,
jeder Bus seine eigene Linie, -
9:32 - 9:35und dann übertrug ich das
auf meine Dublin-Karte, -
9:35 - 9:38und in der Stadtmitte
-
9:38 - 9:42bekam ich einen hübschen Spaghettiknoten.
(Gelächter) -
9:42 - 9:48Das ist so ein Durcheinander,
dass ich wie selbstverständlich beschloss, -
9:48 - 9:52die Regeln für Layoutentwürfe anzuwenden:
-
9:52 - 9:54Trassen versäubern, Straßen verbreitern,
-
9:54 - 9:58in denen viele Busse fuhren,
Straßen gerade ziehen, -
9:58 - 10:02in 90-Grad-Winkeln, in 45-Grad-Winkeln,
oder in Teilen davon, anlegen, -
10:02 - 10:07und dann die Buslinien einzeichnen.
Und so kam ich zu dem Bus-Plan -
10:07 - 10:12der Stadtmitte, wie er
vor fünf Jahren aussah. -
10:12 - 10:14Ich zoom mal, damit die volle Schönheit
-
10:14 - 10:18der Piers und von Westmoreland Street
sichtbar wird. (Gelächter) -
10:18 - 10:27Ich kann stolz verkünden – (Beifall) –
-
10:27 - 10:31Ich kann stolz verkünden, dass diese Karte
-
10:31 - 10:37als ÖPNV-Plan ein völliger Reinfall ist
– (Gelächter) – -
10:37 - 10:39bis auf vielleicht einen Aspekt:
-
10:39 - 10:42Ich hatte jetzt ein tolles Bild davon,
-
10:42 - 10:46wie verstopft und überfüllt
die Stadtmitte tatsächlich war. -
10:46 - 10:49Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber
-
10:49 - 10:53ich finde, ein ÖPNV-Plan
sollte Linien haben, -
10:53 - 10:54weil – darum geht's ja eben.
-
10:54 - 10:58Das sind kleine Fäden, die sich ihren Weg
-
10:58 - 11:01durchs Zentrum oder die ganze Stadt bahnen.
-
11:01 - 11:05Man könnte meinen, der Grieche in mir denkt:
»Ohne Linie, -
11:05 - 11:09ist das, als ob ich in
das Labyrinth des Minotauros einträte, -
11:09 - 11:12aber ohne Ariadnefaden,
um wieder heraus zu finden. -
11:12 - 11:16Als Ergebnis meiner
wissenschaftlichen Studien, -
11:16 - 11:20vieler Fragebögen, Fallstudien
-
11:20 - 11:25und nach Ansicht vieler Karten
stellte sich heraus, dass viele der Probleme -
11:25 - 11:28und Schwächen des ÖPNV-Systems
hier in Dublin -
11:28 - 11:31im Fehlen des richtigen
ÖPNV-Netzplans liegen – -
11:31 - 11:33eines einfachen, stimmigen Netzplans –
-
11:33 - 11:36weil das nicht nur
ein wichtiger Schritt zum Verständnis -
11:36 - 11:40eines ÖPNV-Systems
auf greifbarem Niveau ist, -
11:40 - 11:42sondern auch ein wichtiger Schritt,
-
11:42 - 11:46um das ÖPNV-Netz
bildlich darstellbar zu machen. -
11:46 - 11:50Ich tat mich daher mit
James Leahy zusammen, -
11:50 - 11:53einem Bauingenieur,
der kürzlich seinen Master -
11:53 - 11:57im Programm für Nachhaltige Entwicklung
am DIT gemacht hat, -
11:57 - 12:01und zusammen entwarfen wir
einen vereinfachten Modell-Netzplan, -
12:01 - 12:04mit dem ich die bildliche Darstellung
angehen konnte. -
12:04 - 12:06Wir machten also Folgendes:
-
12:06 - 12:11Wir verteilten die Trassen
für den Schnellverkehr -
12:11 - 12:16in der ganzen Stadtmitte
und verlängerten sie in die Vororte. -
12:16 - 12:19›Schnell‹, weil wir uns vorstellten,
dass sie -
12:19 - 12:22von schnellen Fahrzeugen
bedient werden sollten. -
12:22 - 12:25Womöglich sollten sie
ihre eigenen Spuren haben, -
12:25 - 12:28damit hätten wir einen hohen
Durchsatz und hohe Qualität. -
12:28 - 12:31James wollte dafür lieber Schnellbusse als
-
12:31 - 12:34Stadtbahnen einsetzen. Mir kam es darauf an,
-
12:34 - 12:38dass die Fahrzeuge,
die diese Schnellverkehrstrassen benutzen, -
12:38 - 12:45sich von den Lokalbussen auf der Straße
äußerlich unterschieden. -
12:45 - 12:48Jetzt konnten wir die Lokalbusse, die
-
12:48 - 12:51parallel zum Schnellverkehr liefen,
rausnehmen. -
12:51 - 12:54Dann füllten wir die entstandenen Lücken
in den Vororten neu. -
12:54 - 12:58Anders gesagt: Wenn in den Vororten
auf einer Straße -
12:58 - 13:01früher ein Bus fuhr,
kam wieder ein Bus dahin, -
13:01 - 13:05nur dass jetzt diese Busse nicht
den ganzen Weg zur Stadtmitte fuhren, -
13:05 - 13:09sondern nur noch zum nächsten
Schnellverkehrsanschluss, -
13:09 - 13:11einer dieser dickeren Linien dort.
-
13:11 - 13:14Der Rest war bloß noch
ein paar Monate Arbeit und -
13:14 - 13:17ein paar Streits mit meiner Freundin,
weil bei uns -
13:17 - 13:20ständig alles mit Karten und Plänen
vollgestopft war. -
13:20 - 13:23Eines der Ergebnisse davon war dieser Plan
-
13:23 - 13:28der Metropolregion Dublin.
Ich zoom mal ein bisschen rein. -
13:28 - 13:32Diese Karte zeigt nur
die Schnellverkehrsverbindungen, -
13:32 - 13:35keine Lokalbusse, ganz im Stil
des Metroplans, -
13:35 - 13:39der in London so erfolgreich war,
und der seitdem -
13:39 - 13:42seinen Weg in so viele
andere Metropolen gefunden hat -
13:42 - 13:45und damit quasi die Sprache vorgibt,
in der man ÖPNV-Pläne anlegt. -
13:45 - 13:48und damit quasi die Sprache vorgibt,
in der man ÖPNV-Pläne anlegt. -
13:48 - 13:53Wichtig ist auch, dass ich mit
einem so vereinfachten Netzplan -
13:53 - 13:56jetzt in der Lage war,
-
13:56 - 13:59die große Herausforderung
in Angriff zu nehmen, -
13:59 - 14:02einen ÖPNV-Plan für die Stadtmitte
zu zeichnen, -
14:02 - 14:06der nicht nur die Schnellverbindungen,
sondern auch -
14:06 - 14:09alle lokalen Buslinien,
Straßen und so weiter zeigt, -
14:09 - 14:11und so könnte so ein Plan aussehen.
-
14:11 - 14:14Ich zoom wieder ein bisschen rein.
-
14:16 - 14:21Auf diesem Plan sind alle Verkehrsmittel
eingetragen, -
14:21 - 14:26Schnellverkehr, Busse, DART,
Straßenbahnen und so weiter. -
14:26 - 14:32Jedes Transportmittel hat seine
eigene schematische Linie. -
14:32 - 14:37Auf der Karte sind schlichtweg alle Stationen
-
14:37 - 14:40und alle Stationsnamen verzeichnet,
-
14:40 - 14:45Seitenstraßen werden ebenfalls dargestellt,
-
14:45 - 14:49genau genommen die meisten sogar
mit ihrem Namen, -
14:49 - 14:53und als Zugabe auch noch
ein paar Sehenswürdigkeiten, -
14:53 - 14:56einige durch ein kleines Symbol dargestellt,
-
14:56 - 15:01andere mit dreidimensionalen Zeichnungen
aus der Vogelperspektive. -
15:01 - 15:04Der Plan ist insgesamt
ziemlich klein gehalten, -
15:04 - 15:07so dass man ihn immer noch
ausgeklappt halten -
15:07 - 15:11oder an einem Bus-Häuschen
vernünftig aushängen kann. -
15:11 - 15:15Ich sehe ihn als Versuch,
eine Wohlausgewogenheit -
15:15 - 15:18zwischen der wahrheitsgetreuen Darstellung
-
15:18 - 15:24und der Vereinfachung, die unser Gehirn
Wege finden lässt, herzustellen. -
15:24 - 15:28Also: gerade Linien, saubere Abzweigungen
-
15:28 - 15:29und natürlich diese sehr wichtige
-
15:29 - 15:35geographische Verzerrung, die ÖPNV-Pläne
erst so richtig möglich macht. -
15:35 - 15:37Nehmen wir zum Beispiel die beiden
-
15:37 - 15:39Hauptverbindungen durch die Stadt,
-
15:39 - 15:41die gelbe und die orangefarbene: So sehen sie
auf einer genauen Straßenkarte aus, -
15:41 - 15:44die gelbe und die orangefarbene: So sehen sie
auf einer genauen Straßenkarte aus -
15:44 - 15:48und so auf meinem verzerrten
-
15:48 - 15:51vereinfachten ÖPNV-Plan.
-
15:51 - 15:55Für erfolgreiche ÖPNV-Pläne sollten wir
also nicht an der Genauigkeit kleben, -
15:55 - 15:56Für erfolgreiche ÖPNV-Pläne sollten wir
also nicht an der Genauigkeit kleben, -
15:56 - 15:59sondern sie ›Gehirn-gerecht‹ entwerfen.
-
15:59 - 16:03Die Reaktionen waren überwältigend –
echt toll. -
16:03 - 16:06Und natürlich war ich persönlich
sehr froh darüber, dass -
16:06 - 16:10meine Leute in Deutschland
und Griechenland endlich -
16:10 - 16:14eine Ahnung bekommen, womit ich mein Geld
verdiene. (Gelächter) -
16:14 - 16:18Vielen Dank. (Beifall)
- Title:
- Pläne, die man durchschaut
- Speaker:
- Aris Venetikidis
- Description:
-
Karten-Designer Aris Ventikidis ist von den Karten, die wir im Geiste zeichnen, wenn wir durch eine Stadt laufen, fasziniert – eher nicht wie Straßenkarten, sondern wie schematische Darstellungen, Schaltpläne, abstrakte Bilder der Beziehungen zwischen Orten. Wie können wir von diesen Plänen im Geiste lernen, die wirklichen Pläne besser zu machen? Als Testfall zeichnet er den berüchtigten Dubliner Bus-Plan neu. (Aufgenommen bei TEDxDublin)
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 16:36
Nadine Hennig approved German subtitles for Making sense of maps | ||
Nadine Hennig commented on German subtitles for Making sense of maps | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Making sense of maps | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Making sense of maps | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Making sense of maps | ||
Nadine Hennig edited German subtitles for Making sense of maps | ||
Judith Matz accepted German subtitles for Making sense of maps | ||
Judith Matz edited German subtitles for Making sense of maps |
Norbert Langkau
Liebe Reviewer,
¶
aus gegebenem Anlass möchte ich gerne darstellen, wie es zu dieser Übersetzung gekommen ist - und eine Bitte äußern:
¶
Ich rechne für jeden Untertitel (aus dem .srt-File) aus, wie lange er zu sehen ist, und folge dann der Empfehlung in
¶
http://translations.ted.org/wiki/Transcribing_talks
¶
und dort insbesondere 4. (4.2, 4.3) und 5. (5.3, 5.4). Um damit klar zu kommen, mache ich starken Gebrauch von diesen Tips.
¶
http://translations.ted.org/wiki/How_to_Compress_Subtitles .
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Aus dem Inhalt des ersten Link leite ich auch ab, dass ich etwa 15 bis 17½ Zeichen pro Sekunde habe und versuche, nie über 20 zu kommen. Außerdem steht bei einem der Verweise auf der Seite, dass man nicht über 2½ Worte pro Sekunde zeigen soll - auch daran versuche ich mich zu halten.
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Ich mache beim "rephrasing" und beim "compressing" auch Gebrauch von der Maßgabe (des ersten Links), dass man Informationen weglassen kann, wenn die in der näheren Umgebung schon einmal steht oder man von einem Zuschauer vermuten darf, dass er das Weggelassene normalerweise weiß.
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So viel zur Erklärung. Jetzt noch eine Bitte: in
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http://translations.ted.org/wiki/How_to_Tackle_a_Review
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steht unter Punkt 2 dass der Reviewer den Translator kontaktieren soll, bevor ein Review zum Approval geschickt wird, weil ja schließlich unsere beiden Namen neben dem Talk erscheinen werden. Und da ich nicht gerne einen anderen Text übergebrezelt bekomme, bitte ich auch um Beachtung von Punkt 4.11.
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Vielen Dank - Norbert
Norbert Langkau
Noch eine Bitte: Ich habe, falls direkte oder indirekte Rede vorkam, durchweg »Chevrons« (auch ›Guillemets‹ genannt) benutzt. Die sollen auch so bleiben. Doppelte Hochkommata " sind keine deutschen, sondern englische Satzzeichen, schlechter zu lesen, und wir verlieren damit Information (Anfang und Ende des Zitats) – und dazu gibt es keinen Grund. Ich habe mich im April und Mai 2013 mit einigen der deutschen Language Coordinator dahingehend geeinigt.
Judith Matz
Alles klar.
Nadine Hennig
Hallo. Sehr interessanter Talk, auch wenn der Redner etwas gemein zu Deutschland war. Aber das nächste Mal besonders auf die Kommasetzung achten. Vor "und" kommt kein Komma. Lg, Nadine