Wo sollen wir die Ärzte dieser Welt ausbilden? Auf Kuba.
-
0:01 - 0:02Ich möchte Ihnen davon berichten,
-
0:02 - 0:07wie 20 000 bemerkenswerte junge Menschen
-
0:07 - 0:09aus über 100 Ländern
-
0:09 - 0:11letztendlich in Kuba landeten
-
0:11 - 0:14und gerade die Gesundheit
ihrer Gemeinden verändern. -
0:14 - 0:1690 % von ihnen hätten niemals
-
0:16 - 0:18ihr Zuhause verlassen,
-
0:18 - 0:21wäre da nicht ein Stipendium
für ein Medizinstudium in Kuba gewesen, -
0:21 - 0:23verbunden mit der Verpflichtung,
-
0:23 - 0:27an jene Orte zurückzukehren,
aus denen sie herkommen -
0:27 - 0:30-- abgelegene Farmen, Berge, Ghettos --
-
0:30 - 0:33und als Ärzte für Menschen wie sie selbst
-
0:33 - 0:36den Worten Taten folgen zu lassen.
-
0:36 - 0:39Havannas Lateinamerikanische
Hochschule für Medizin (ELAM): -
0:39 - 0:41Sie ist weltweit die größte
Hochschule für Medizin. -
0:41 - 0:44Seit der ersten Vorlesung 2005
-
0:44 - 0:47haben 23 000 junge Ärzte
ihren Doktortitel erhalten -
0:47 - 0:51und 10 000 bereiten sich darauf vor.
-
0:51 - 0:56Der Auftrag: Mediziner
für die Bedürftigsten auszubilden. -
0:56 - 0:58Für die über eine Milliarde Menschen,
-
0:58 - 1:01die nie einen Doktor gesehen haben,
-
1:01 - 1:05die unter jeglich erdachter Armutsgrenze
-
1:05 - 1:08leben und sterben.
-
1:08 - 1:10Ihre Studenten trotzen allen Standards.
-
1:10 - 1:13Sie sind für die Hochschule
das größte Risiko -
1:13 - 1:15und auch der größte Erfolg.
-
1:15 - 1:18Sie werden aus den ärmsten
-
1:18 - 1:20und kaputtesten Orten
dieses Planeten ausgewählt -
1:20 - 1:22von einer Hochschule, die daran glaubt,
-
1:22 - 1:24dass sie nicht nur gute,
-
1:24 - 1:26sondern exzellente Ärzte
-
1:26 - 1:29für ihre Gemeinden werden können,
die diese so nötig brauchen. -
1:29 - 1:32Sie werden dort praktizieren,
wo sonst kaum Ärzte hingehen; -
1:32 - 1:35nicht nur in armen,
-
1:35 - 1:37sondern oft auch an gefährlichen Orten.
-
1:37 - 1:40Sie tragen Gegengifte im Rucksack
-
1:40 - 1:43oder fahren durch
gefährliche Stadtviertel -
1:43 - 1:46voller Drogen, Gangs und Schießereien --
-
1:46 - 1:49ihr vertrautes Terrain.
-
1:49 - 1:50Die Hoffnung dahinter ist
-
1:50 - 1:53ein veränderter Zugang
zur Gesundheitsversorgung, -
1:53 - 1:55ein erhöhter Gesundheitsstandard
in armen Gegenden, -
1:55 - 1:57eine neue Art, wie Medizin an sich
-
1:57 - 2:00gelernt und praktiziert wird.
-
2:00 - 2:04Sie sollen die Pioniere
in unserem Streben -
2:04 - 2:07nach globaler
Gesundheitsversorgung werden. -
2:07 - 2:09Sicherlich eine schwere Aufgabe.
-
2:09 - 2:14Zwei große Stürme und der Wunsch
nach einer praktischen Umsetzung -
2:14 - 2:18veranlassten 1998 die Gründung der ELAM.
-
2:18 - 2:21Die Wirbelstürme "Georges"und "Mitch"
-
2:21 - 2:22verwüsteten die Karibik
-
2:22 - 2:24und Zentralamerika,
-
2:24 - 2:27und hinterließen 30 000 Tote
-
2:27 - 2:30und 2,5 Millionen Obdachlose.
-
2:30 - 2:33Hunderte kubanische Ärzte
meldeten sich freiwillig, -
2:33 - 2:35aber im Katastrophengebiet
-
2:35 - 2:37fanden sie eine noch
größere Katastrophe vor: -
2:37 - 2:40Ganze Gemeinden ohne Medizinversorgung,
-
2:40 - 2:43Krankenhäuser am Land
mit verriegelten Türen, -
2:43 - 2:45da es zu wenige Mitarbeiter gab
-
2:45 - 2:47und zu viele Babys,
-
2:47 - 2:50die vor ihrem ersten Geburtstag starben.
-
2:50 - 2:54Was würde aus ihnen werden, wenn die
kubanischen Ärzte wieder weggingen? -
2:54 - 2:57Neue Ärzte würden gebraucht,
um nachhaltig zu versorgen, -
2:57 - 2:58aber woher nehmen?
-
2:58 - 3:01Wo ausbilden?
-
3:01 - 3:05In Havanna wurde der
Campus einer ehemaligen Marineakademie -
3:05 - 3:08dem kubanischen
Gesundheitsministerium zugeteilt -
3:08 - 3:12und wurde dann zur Lateinamerikanischen
Hochschule für Medizin, -
3:12 - 3:14kurz: ELAM.
-
3:14 - 3:16Studium, Unterkunft,
Verpflegung und Taschengeld -
3:16 - 3:18wurde hunderten Studenten angeboten,
-
3:18 - 3:21deren Länder vom Sturm am härtesten
getroffen worden war. -
3:21 - 3:23Als Journalistin in Havanna
-
3:23 - 3:26sah ich die ersten
97 Nicaraguaner ankommen. -
3:26 - 3:29Das war im März 1999.
-
3:29 - 3:31Sie wohnten in schlecht
ausgestatteten Schlafsälen -
3:31 - 3:35und halfen den Professoren nicht nur
beim Saubermachen der Klassenräume, -
3:35 - 3:40sondern auch beim Einräumen
der Tische, Stühle und Mikroskope. -
3:40 - 3:42Über die nächsten paar Jahre
-
3:42 - 3:43wollten alle Regierungen der Amerikas
-
3:43 - 3:47Stipendien für ihre eigenen Studierenden
-
3:47 - 3:49und die schwarzen
Kongressabgeordneten -
3:49 - 3:52erbaten und erhielten
Hunderte von Stipendien -
3:52 - 3:55für junge Leute aus den USA.
-
3:55 - 3:59Heute kommen die 23 000 Absolventen
-
3:59 - 4:02aus 83 Ländern
-
4:02 - 4:05aus den Amerikas, Afrika und Asien
-
4:05 - 4:10und die Bewerber aus 123 Nationen.
-
4:10 - 4:13Über die Hälfte der Studierenden
sind Frauen. -
4:13 - 4:14Sie gehören 100 Ethnien an,
-
4:14 - 4:16sprechen 50 verschiedene Sprachen.
-
4:16 - 4:19Die Leiterin der WHO, Margaret Chan, sagt:
-
4:19 - 4:22"Zum ersten Mal hat man, wenn man arm,
-
4:22 - 4:26weiblich und indigen ist,
-
4:26 - 4:27einen deutlichen Vorteil.
-
4:27 - 4:32Diese Ethik macht
diese Medizinuniversität einzigartig." -
4:32 - 4:36Luther Castillo kommt aus
San Pedro de Tocamacho -
4:36 - 4:39an der atlantischen Küste von Honduras.
-
4:39 - 4:41Dort gibt es kein fließendes Wasser,
-
4:41 - 4:43keine Elektrizität.
-
4:43 - 4:46Um ins nächste Dorf zu kommen,
muss man Stunden laufen -
4:46 - 4:49oder einen Lastwagen erwischen,
der einen mitnimmt -
4:49 - 4:52und den Wellen des Atlantiks entlangfährt.
-
4:52 - 4:57Luther war einer der 40 Tocamacho-Kinder,
-
4:57 - 4:59die die Grundschule besuchten.
-
4:59 - 5:02Sie waren Söhne und Töchter
von schwarzen Indigenen, -
5:02 - 5:04den Garifuna,
-
5:04 - 5:0720 % der honduranischen Bevölkerung.
-
5:07 - 5:12Die nächste Krankenversorgung
war fatale Meilen weit weg. -
5:12 - 5:16Luther musste jeden Tag 3 Stunden laufen,
-
5:16 - 5:18um in die Realschule zu gehen.
-
5:18 - 5:20Nur 17 taten das.
-
5:20 - 5:22Nur 5 von ihnen besuchten das Gymnasium.
-
5:22 - 5:24und nur einer die Universität:
-
5:24 - 5:26Luther, an der ELAM
-
5:26 - 5:30einer der ersten Garifuna mit Abschluss.
-
5:30 - 5:33Nur 2 Garifuna vor ihm waren auch Ärzte
-
5:33 - 5:36in der ganzen Geschichte Honduras.
-
5:36 - 5:42Dank ELAM sind es nun 69.
-
5:42 - 5:45Große Probleme brauchen große Lösungen,
-
5:45 - 5:49große Ideen, Fantasie und Waghalsigkeit,
-
5:49 - 5:52aber auch Lösungen,
die funktionieren. -
5:52 - 5:55ELAM war den Weg noch nie gegangen,
-
5:55 - 5:59sie musste auf die harte Tour lernen
-
5:59 - 6:02und den Kurs
immer wieder korrigieren. -
6:02 - 6:05Nicht einmal
die intelligentesten Studierenden -
6:05 - 6:07dieser armen Gemeinden
-
6:07 - 6:08waren akademisch auf
-
6:08 - 6:11diese 6-jährige ärztliche
Ausbildung vorbereitet. -
6:11 - 6:15Ein Brückenkurs für Wissenschaft
wurde also eingerichtet. -
6:15 - 6:16Dann kam die Sprache hinzu:
-
6:16 - 6:19Mapuche, Quechua, Guaraní, Garífuna,
-
6:19 - 6:21indigene Menschen,
-
6:21 - 6:23für die Spanisch die 2. Fremdsprache war,
-
6:23 - 6:26oder Haitianer, die Kreolisch sprachen.
-
6:26 - 6:28Spanisch wurde also Teil
-
6:28 - 6:32des Curriculums auf das
vorbereitende Vor-Medizinstudium. -
6:32 - 6:35Zusätzlich waren in Kuba
-
6:35 - 6:38die Musik, das Essen, die Gerüche,
-
6:38 - 6:41ja, fast alles, anders.
-
6:41 - 6:46Die Fakultät wurde also zur Familie.
Das ELAM wurde zum Zuhause. -
6:46 - 6:49Bei den Religionen reichte
die Spannbreite von indigenem Glauben -
6:49 - 6:53bis zu Yoruba, Islam
und evangelischem Christentum. -
6:53 - 6:57Die Vielfalt wurde ein Lebensgefühl.
-
6:57 - 6:59Warum wollten so viele Länder
-
6:59 - 7:02diese Stipendien haben?
-
7:02 - 7:05Erstens, weil sie nicht
genügend Ärzte haben -
7:05 - 7:07und wo es sie gibt,
-
7:07 - 7:09ist das Verhältnis zu den Armen
unausgewogen. -
7:09 - 7:12Denn unsere globale Gesundheitskrise
-
7:12 - 7:15ist oft die Folge von Personalmangel.
-
7:15 - 7:19Wir bräuchten zusätzlich 4-7 Mio.
an Gesundheitspersonal, -
7:19 - 7:21um Grundbedürfnisse zu befriedigen
-
7:21 - 7:23und dieses Problem gibt es überall.
-
7:23 - 7:26Ärzte finden sich
hauptsächlich in den Städten, -
7:26 - 7:28wo nur die Hälfte
der Weltbevölkerung lebt, -
7:28 - 7:30und innerhalb der Städte
-
7:30 - 7:34nicht in den Barackensiedlungen
oder im Bezirk South-L.A. -
7:34 - 7:36Hier in den USA,
-
7:36 - 7:38wo wir eine Gesundheitsreform hatten,
-
7:38 - 7:41gibt es nicht so viele Ärzte,
wie wir bräuchten. -
7:41 - 7:43Im Jahr 2020 werden wir
-
7:43 - 7:4845 000 Ärzte für die Grundversorgung
zu wenig haben. -
7:48 - 7:50Wir sind außerdem Teil des Problems.
-
7:50 - 7:52Die Vereinigten Staaten sind
die größten Importeure -
7:52 - 7:57von Ärzten aus Entwicklungsländern.
-
7:57 - 7:59Der 2. Grund, weshalb Studierende
nach Kuba strömen, -
7:59 - 8:02ist der Gesundheitssektor der Insel,
-
8:02 - 8:05der eine starke Grundversorgung bietet.
-
8:05 - 8:07Eine Kommission
der Fachzeitschrift Lancet -
8:07 - 8:09stuft Kuba als eines der besten Länder
-
8:09 - 8:12mit mittlerem Einkommen
in puncto Gesundheit ein. -
8:12 - 8:14"Save the Children" stuft Kuba
-
8:14 - 8:18als das beste Land Lateinamerikas ein,
um Mutter zu werden. -
8:18 - 8:21Kuba hat eine ähnliche Lebenserwartung
-
8:21 - 8:25und geringere
Säuglingsterblichkeit als die USA, -
8:25 - 8:27mit geringeren Ungleichheiten,
-
8:27 - 8:29obwohl sie pro Person
-
8:29 - 8:32nur 1/20 von dem ausgeben,
was wir hier in den USA -
8:32 - 8:34für Gesundheit ausgeben.
-
8:34 - 8:37Das Studium an der ELAM ist nicht leicht,
-
8:37 - 8:40aber 80 % der Studierenden
erreichen einen Abschluss. -
8:40 - 8:42Die Fächer sind die gleichen
-
8:42 - 8:44-- klinische und
Grundlagenwissenschaften -- -
8:44 - 8:47aber es gibt große Unterschiede.
-
8:47 - 8:50Die Ausbildung hat den
Elfenbeinturm verlassen -
8:50 - 8:53und ist in klinische Klassenräume
und Stadtviertel gezogen, -
8:53 - 8:57dorthin, wo die meisten von ihnen
praktizieren werden. -
8:57 - 9:01Natürlich gibt es auch Vorlesungen und
Rotation durch Krankenhausabteilungen, -
9:01 - 9:06aber ab Tag 1 wird
vor Ort in den Gemeinden gelernt. -
9:06 - 9:092. Die Studierenden behandeln
den ganzen Patienten, -
9:09 - 9:11Körper und Geist,
-
9:11 - 9:14im Kontext ihrer Familien,
ihrer Gemeinschaft, -
9:14 - 9:16und ihrer Kultur.
-
9:16 - 9:193. Sie studieren das
öffentliche Gesundheitswesen, -
9:19 - 9:22um Aspekte wie Trinkwasser, Behausung,
-
9:22 - 9:25soziale und wirtschaftliche Bedingungen
ihrer Patienten einzuschätzen. -
9:25 - 9:284. Sie lernen,
-
9:28 - 9:31dass eine gute Patientenbefragung
-
9:31 - 9:33und eine sorgfältige Untersuchung
-
9:33 - 9:36die meisten Hinweise
für eine Diagnose liefern -
9:36 - 9:39und teure Technologie
zur Bestätigung einspart. -
9:39 - 9:43Zu guter Letzt wird ihnen
auch immer wieder -
9:43 - 9:45die Wichtigkeit der Prävention vermittelt;
-
9:45 - 9:47weil chronische Krankheiten
-
9:47 - 9:52weltweit Gesundheitssysteme lahmlegen.
-
9:52 - 9:55Ein solches "Lernen im Dienst"
-
9:55 - 9:57geht einher mit einem
teamorientierten Ansatz, -
9:57 - 10:02wie man in Teams arbeitet,
wie man sie führt -- -
10:02 - 10:04mit einer Dosis Bescheidenheit.
-
10:04 - 10:07Nach der Graduierung teilen diese Ärzte
-
10:07 - 10:10ihr Wissen mit Krankenschwestern,
Hebammen, -
10:10 - 10:12und anderen Helfern im Gesundheitssystem,
-
10:12 - 10:14damit sie alle besser werden.
-
10:14 - 10:16Nicht um sie zu ersetzen,
-
10:16 - 10:22sondern um mit Schamanen und Heilern
zusammenzuarbeiten. -
10:22 - 10:24Die Absolventen der ELAM:
-
10:24 - 10:29Beweisen sie, dass dieses
waghalsige Experiment gelingt? -
10:29 - 10:31Dutzende Projekte geben uns
einen Vorgeschmack, -
10:31 - 10:33wozu sie in der Lage sind.
-
10:33 - 10:35Nehmen wir die Absolventen der Garifuna:
-
10:35 - 10:37Sie kehrten nicht nur nach Hause zurück.
-
10:37 - 10:40Sie organisierten auch ihre Gemeinden und
-
10:40 - 10:43den Bau des ersten indigenen
Krankenhauses in Honduras. -
10:43 - 10:45Mit der Hilfe eines Architekten,
-
10:45 - 10:50hat die Bevölkerung es regelrecht
aus dem Boden gestampft. -
10:50 - 10:52Die ersten Patienten schritten
-
10:52 - 10:54im Dezember 2007 durch die Tür
-
10:54 - 10:57und seitdem hat das Krankenhaus
-
10:57 - 11:00fast 1 Mio. Patienten gehabt.
-
11:00 - 11:02Die Regierung ist aufmerksam geworden
-
11:02 - 11:05und hebt das Krankenhaus
als Rollenmodell -
11:05 - 11:10für die ländliche Gesundheitsvorsorge
für Honduras hervor. -
11:10 - 11:13Die Absolventen der ELAM sind intelligent,
-
11:13 - 11:17stark und engagiert.
-
11:17 - 11:21Haiti, Januar 2010.
-
11:21 - 11:23Das Leid.
-
11:23 - 11:27Menschen, die unter 30 Mio. Tonnen
Schutt begraben liegen. -
11:27 - 11:29Überwältigend.
-
11:29 - 11:34340 kubanische Ärzte
waren bereits langfristig vor Ort. -
11:34 - 11:36Weitere waren auf dem Weg.
Viele mehr waren nötig. -
11:36 - 11:39Studierende der ELAM
arbeiteten rund um die Uhr, -
11:39 - 11:42um 2 000 Absolventen zu kontaktieren.
-
11:42 - 11:46Am Ende kamen Hunderte nach Haiti,
-
11:46 - 11:50angereist aus 27 Ländern,
von Mali und der Sahara -
11:50 - 11:54bis zu St. Lucia, Bolivien, Chile und USA.
-
11:54 - 11:58Sie sprachen alle einfach
Spanisch miteinander -
11:58 - 12:00und hörten ihren Patienten
auf Kreol zu, -
12:00 - 12:03dank der haitianischen Medizinstudenten,
-
12:03 - 12:05die aus der ELAM in Kuba
eingeflogen wurden. -
12:05 - 12:06Viele blieben über Monate,
-
12:06 - 12:09selbst als die Choleraepidemie ausbrach.
-
12:09 - 12:12Hunderte haitianische Absolventen
-
12:12 - 12:14mussten die Scherben aufsammeln,
-
12:14 - 12:16ihren eigenen Herzschmerz überwinden,
-
12:16 - 12:19um dann die Last auf sich zu nehmen,
-
12:19 - 12:22in Haiti ein neues Gesundheitssystem
aufzubauen. -
12:22 - 12:24Mit der Hilfe von
Organisationen und Regierungen -
12:24 - 12:27von Norwegen bis Kuba und Brasilien
-
12:27 - 12:29wurden dutzende Gesundheitszentren gebaut
-
12:29 - 12:31und mit Personal ausgestattet.
-
12:31 - 12:36In 35 Fällen werden sie von
Absolventen der ELAM geleitet. -
12:36 - 12:38Aber das Drama in Haiti
-
12:38 - 12:41weist auch auf größere Probleme hin,
-
12:41 - 12:43die viele Länder haben.
-
12:43 - 12:44Sehen Sie:
-
12:44 - 12:50Als die Cholera 2012 zuschlug,
gab es 748 haitianische Absolventen, -
12:50 - 12:54fast die Hälfte arbeitete
im öffentlichen Gesundheitssektor, -
12:54 - 12:57aber 1/4 von ihnen war arbeitslos
-
12:57 - 13:02und insgesamt 110 hatten Haiti verlassen.
-
13:02 - 13:05Im besten Fall
-
13:05 - 13:07sind diese Absolventen das Personal,
-
13:07 - 13:10das die öffentlichen
Gesundheitssysteme stärkt -
13:10 - 13:13und oft die einzigen Ärzte überhaupt.
-
13:13 - 13:16Im schlimmsten Fall
gibt es nicht genügend Jobs -
13:16 - 13:18im öffentlichen Gesundheitssektor,
-
13:18 - 13:20wo die meisten armen Leute
behandelt werden, -
13:20 - 13:23zu wenig politischen Willen,
zu wenige Ressourcen, -
13:23 - 13:25zu wenig von allem --
-
13:25 - 13:29einfach zu viele Patienten
ohne Versorgung. -
13:29 - 13:32Auch die Familien der Absolventen
üben Druck aus, -
13:32 - 13:34denn sie kommen kaum über die Runden.
-
13:34 - 13:36Wenn es keine Arbeit im
Gesundheitssektor gibt, -
13:36 - 13:39lassen sich diese neuen Ärzte
im privaten Sektor nieder -
13:39 - 13:43oder gehen ins Ausland,
um Geld heimzuschicken. -
13:43 - 13:46Am schlimmsten ist,
dass in einigen Ländern -
13:46 - 13:49die medizinischen Gesellschaften
dazu aufrufen -
13:49 - 13:52die Titel der ELAM nicht anzuerkennen.
-
13:52 - 13:55Sie fürchten Job-Rivalen
-
13:55 - 13:58oder eine Verringerung von
Patientenzahlen und Einkommen. -
13:58 - 14:01Es geht nicht um Kompetenzen.
-
14:01 - 14:04Hier in den USA hat die
Ärztekammer Kaliforniens -
14:04 - 14:07nach einer rigorosen Untersuchung
die Schule akkreditiert -
14:07 - 14:09und die neuen Ärzte kommen sehr gut voran
-
14:09 - 14:11mit Kubas großer Herausforderung.
-
14:11 - 14:13Sie bestehen mit Bravour und
-
14:13 - 14:16erhalten Plätze in renommierten
Facharztausbildungen -
14:16 - 14:20von New York bis Chicago
und New Mexico. -
14:20 - 14:22200 von ihnen kehren
-
14:22 - 14:25beflügelt aber auch frustriert
-
14:25 - 14:27in die USA zurück.
-
14:27 - 14:29Ein Absolvent sagte:
-
14:29 - 14:32"In Kuba werden wir dazu ausgebildet,
qualitativ hochwertige Betreuung -
14:32 - 14:34mit minimalen Ressourcen anzubieten.
-
14:34 - 14:37Wenn ich hier all die Ressourcen sehe,
-
14:37 - 14:39und die mir sagen, das geht nicht,
-
14:39 - 14:41weiß ich, dass das nicht stimmt.
-
14:41 - 14:47Ich habe gesehen, dass es funktioniert,
und es auch selbst gemacht." -
14:47 - 14:49Die Absolventen der ELAM,
-
14:49 - 14:52manche von hier aus D.C. und Baltimore,
-
14:52 - 14:56kommen von den Ärmsten der Armen,
-
14:56 - 14:58um Gesundheit, Bildung
-
14:58 - 15:01und ihren Gemeinden
eine Stimme zu verleihen. -
15:01 - 15:03Sie haben Schwerstarbeit geleistet.
-
15:03 - 15:06Wir müssen jetzt unseren Part übernehmen,
-
15:06 - 15:09um die über 23 000 zu unterstützen
-
15:09 - 15:10und wir alle --
-
15:10 - 15:14Stiftungen, Facharztausbilder, Presse,
-
15:14 - 15:17Unternehmer, Entscheidungsträger,
Menschen. -
15:17 - 15:19Wir müssen uns ins Zeug legen.
-
15:19 - 15:21Wir müssen global viel mehr tun,
-
15:21 - 15:24um diesen neuen Ärzten
die Gelegenheit zu geben -
15:24 - 15:27sich zu bewähren.
-
15:27 - 15:31Sie müssen ihre landesüblichen
Akkreditierungen machen dürfen. -
15:31 - 15:34Sie brauchen Jobs im
öffentlichen Gesundheitssektor -
15:34 - 15:36oder in Nonprofit-Gesundheitszentren,
-
15:36 - 15:40um ihre Ausbildung und ihr Engagement
einsetzen zu können. -
15:40 - 15:42Sie brauchen die Chance,
-
15:42 - 15:47die Ärzte zu werden,
die ihre Patienten brauchen. -
15:47 - 15:49Um voran zu kommen,
-
15:49 - 15:52müssen wir vielleicht zunächst
zurückblicken und -
15:52 - 15:54wie jener Kinderarzt sein,
-
15:54 - 15:57der an meiner Haustür
in Süd-Chicago klingelte, -
15:57 - 15:59als ich klein war,
-
15:59 - 16:00der Hausbesuche machte
-
16:00 - 16:03und der Öffentlichkeit diente.
-
16:03 - 16:05Dies sind gar keine neuen Ideen,
-
16:05 - 16:08wie Medizin eigentlich sein sollte.
-
16:08 - 16:10Das Neue ist die Aufstockung
-
16:10 - 16:14und die Gesichter der Ärzte an sich:
-
16:14 - 16:17ein ELAM-Absolvent
ist häufiger eine Frau -
16:17 - 16:19als ein Mann;
-
16:19 - 16:22im Amazonas, in Peru oder Guatemala,
-
16:22 - 16:24ein indigener Arzt.
-
16:24 - 16:27In den USA, ein Schwarzer,
-
16:27 - 16:30der perfekt Spanisch spricht.
-
16:30 - 16:33Sie ist bestens ausgebildet, verlässlich
-
16:33 - 16:37und hat das Aussehen und
die Kultur ihrer Patienten -
16:37 - 16:40und sie verdienen unsere Unterstützung.
-
16:40 - 16:45Denn ob mit der U-Bahn,
dem Esel oder dem Kanu, -
16:45 - 16:48sie beweisen uns, dass sie es können.
-
16:48 - 16:54Danke. (Applaus)
- Title:
- Wo sollen wir die Ärzte dieser Welt ausbilden? Auf Kuba.
- Speaker:
- Gail Reed
- Description:
-
Große Probleme bedürfen großer Lösungen, inspiriert von großen Ideen, Vorstellungskraft und Mut. In dieser Rede erzählt uns die Journalistin Gail Reed von einer bemerkenswerten großen Lösung: Die Lateinamerikanische Hochschule für Medizin in Havanna. Sie bildet Ärzte aus aller Welt aus, um den Gemeinden zu helfen, die sie am nötigsten brauchen.
- Video Language:
- English
- Team:
- closed TED
- Project:
- TEDTalks
- Duration:
- 17:08
Retired user approved German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Retired user edited German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Retired user edited German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Retired user edited German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Retired user accepted German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Patricia Calderón Koch edited German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Patricia Calderón Koch edited German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. | ||
Patricia Calderón Koch edited German subtitles for Where to train the world's doctors? Cuba. |
Retired user
Liebe Patricia,
bitte korrigiere den Rest des Talks (ab 10:43) noch wie folgt:
- kein Komma nach einer Einleitungsfloskel im Deutschen (im Gegensatz zum Englischen)
- keinen Punkt am Satzende vergessen
- nach einem Komma oder Strichpunkt schreibt man klein weiter
- "Graduierte" durch Absolventen ersetzen
- ein paar Grammatikfehler (falsche Endungen) beheben und bei Unsicherheit im Duden nachschauen
- Punkte kommen nur nach ganzen Sätzen, nicht nach ein paar Stichworten (wie zB bei 11:34)
- 11:31 "Vorort" und "vor Ort" sind etwas völlig anderes
- zwischen einem Wort und "--" gehört immer ein Leerraum
- "best bet" ist nicht die größte Wette (wenn die Übersetzung komisch klingt: Nachschauen!!)
- Bestcase ist falsch geschrieben: bitte nachschauen
- Zusammengesetzte Wörter haben im Deutschen entweder einen Bindestrich oder werden tatsächlich zusammengeschrieben. Nur im Englischen werden sie einfach nebeneinander gestellt
- zwischen seit dem/seitdem ist ein großer Unterschied (nachschauen!)
Bitte schau dir auch den bisherigen Revisionsvergleich durch.
Danke, Johanna
Retired user
Patricia, leider hast du nicht alles umgesetzt, worum ich dich im letzten Kommentar gebeten habe:
Es gibt noch immer "Graduierte".
"Bestcase" ist noch immer falsch,
"seit dem" auch.
Noch einmal: nach einem Komma oder Strichpunkt schreibt man klein weiter.
Retired user
Es gibt noch immer "Graduierte" im Text. Verwende doch die Suchfunktion mit STRG + F, dann findest du alle.
Der Satz bei 11:39 ist missverständlich: "Erreichen" könnte auch heißen, die Menge an Abschlüssen erzielen zu wollen.
"Best-Case-Szenario" ist jetzt richtig, könnte auf Deutsch aber auch ganz einfach mit "Im besten Fall" übersetzt werden. Dann würde es auch stimmiger zu 13:13 passen, findest du nicht?
Du übernimmst oft englische Ausdrücke ins Deutsche. Versuche, öfter einmal einen deutschen Ausdruck zu finden.
10:24 Wenn "Sie" groß geschrieben wird, dann heißt das, dass das Publikum direkt angesprochen wird. Ist das hier wirklich der Fall?
11:31 "bereits" und "schon" im gleichen Satz ist zu viel des Guten
11:34 Die untere Zeile ist noch immer kein vollständiger Satz, obwohl ich dich schon darauf hingewiesen habe.
12:44 Kommafehler
13:20 Es gibt "nicht genügend politischer Wille" - Grammatikfehler
Ärzte werden nicht "trainiert", sie sind ja keine Hunde. Das ist wieder ein "falscher Freund" Englisch-Deutsch. Im Titel steht die bessere Lösung. Das kommt übrigens mehrfach im Text vor.
14:32 Man kann keine Betreuung "geben"
14:41 Hier endet der Satz mit Anführungsstrichen, aber wo ist der Anfang des Zitats?
14:52 Hier hast du mit "stammen von" den Sinn verändert. Man kann nicht absichtlich von irgendwoher stammen, um etwas zu verändern. "have come from" ist nicht gleich wie "come from".
15:36 "zu Gute kommen" ist falsch, schau bitte im Duden nach
15:52 noch immer falsches Ende eines UT (sprachliche Einheiten)
16:00 Was bitte ist ein "öffentlicher Diener"? Kommt dir das nicht komisch vor? Ein "public servant" ist etwas anderes, das ist ein fester Begriff.
16:33 Kann man ein Aussehen "teilen"?
Lies dir bitte folgenden Text durch: http://www.neue-rechtschreibung.net/2009/05/24/korrekte-schreibweise-von-viel-wenig-eine-andere/ und korrigiere dann die Fehler in deiner Übersetzung. Dieser Text ist auch für die Zukunft wichtig, da dir diese Fehler oft passieren.
Retired user
Ok Patricia, jetzt ist es eine gute Übersetzung geworden, es war die Mühe wert!
Schau dir bitte meine Änderungen im Revisionsvergleich an und sag mir, ob du damit einverstanden bist.
Bei roten Zeilen ohne ersichtliche Änderung wurde das Timing angepasst.
Kleine Anmerkung noch: 15:17 "step up" heißt "mehr tun, sich noch mehr anstrengen", nicht "sich erheben" (stand up)
Lg, Johanna