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Wo sollen wir die Ärzte dieser Welt ausbilden? Auf Kuba.

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    Ich möchte Ihnen davon berichten,
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    wie 20 000 bemerkenswerte junge Menschen
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    aus über 100 Ländern
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    letztendlich in Kuba landeten
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    und gerade die Gesundheit
    ihrer Gemeinden verändern.
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    90 % von ihnen hätten niemals
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    ihr Zuhause verlassen,
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    wäre da nicht ein Stipendium
    für ein Medizinstudium in Kuba gewesen,
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    verbunden mit der Verpflichtung,
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    an jene Orte zurückzukehren,
    aus denen sie herkommen
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    -- abgelegene Farmen, Berge, Ghettos --
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    und als Ärzte für Menschen wie sie selbst
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    den Worten Taten folgen zu lassen.
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    Havannas Lateinamerikanische
    Hochschule für Medizin (ELAM):
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    Sie ist weltweit die größte
    Hochschule für Medizin.
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    Seit der ersten Vorlesung 2005
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    haben 23 000 junge Ärzte
    ihren Doktortitel erhalten
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    und 10 000 bereiten sich darauf vor.
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    Der Auftrag: Mediziner
    für die Bedürftigsten auszubilden.
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    Für die über eine Milliarde Menschen,
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    die nie einen Doktor gesehen haben,
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    die unter jeglich erdachter Armutsgrenze
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    leben und sterben.
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    Ihre Studenten trotzen allen Standards.
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    Sie sind für die Hochschule
    das größte Risiko
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    und auch der größte Erfolg.
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    Sie werden aus den ärmsten
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    und kaputtesten Orten
    dieses Planeten ausgewählt
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    von einer Hochschule, die daran glaubt,
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    dass sie nicht nur gute,
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    sondern exzellente Ärzte
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    für ihre Gemeinden werden können,
    die diese so nötig brauchen.
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    Sie werden dort praktizieren,
    wo sonst kaum Ärzte hingehen;
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    nicht nur in armen,
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    sondern oft auch an gefährlichen Orten.
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    Sie tragen Gegengifte im Rucksack
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    oder fahren durch
    gefährliche Stadtviertel
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    voller Drogen, Gangs und Schießereien --
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    ihr vertrautes Terrain.
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    Die Hoffnung dahinter ist
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    ein veränderter Zugang
    zur Gesundheitsversorgung,
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    ein erhöhter Gesundheitsstandard
    in armen Gegenden,
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    eine neue Art, wie Medizin an sich
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    gelernt und praktiziert wird.
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    Sie sollen die Pioniere
    in unserem Streben
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    nach globaler
    Gesundheitsversorgung werden.
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    Sicherlich eine schwere Aufgabe.
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    Zwei große Stürme und der Wunsch
    nach einer praktischen Umsetzung
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    veranlassten 1998 die Gründung der ELAM.
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    Die Wirbelstürme "Georges"und "Mitch"
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    verwüsteten die Karibik
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    und Zentralamerika,
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    und hinterließen 30 000 Tote
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    und 2,5 Millionen Obdachlose.
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    Hunderte kubanische Ärzte
    meldeten sich freiwillig,
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    aber im Katastrophengebiet
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    fanden sie eine noch
    größere Katastrophe vor:
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    Ganze Gemeinden ohne Medizinversorgung,
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    Krankenhäuser am Land
    mit verriegelten Türen,
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    da es zu wenige Mitarbeiter gab
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    und zu viele Babys,
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    die vor ihrem ersten Geburtstag starben.
  • 2:50 - 2:54
    Was würde aus ihnen werden, wenn die
    kubanischen Ärzte wieder weggingen?
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    Neue Ärzte würden gebraucht,
    um nachhaltig zu versorgen,
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    aber woher nehmen?
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    Wo ausbilden?
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    In Havanna wurde der
    Campus einer ehemaligen Marineakademie
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    dem kubanischen
    Gesundheitsministerium zugeteilt
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    und wurde dann zur Lateinamerikanischen
    Hochschule für Medizin,
  • 3:12 - 3:14
    kurz: ELAM.
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    Studium, Unterkunft,
    Verpflegung und Taschengeld
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    wurde hunderten Studenten angeboten,
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    deren Länder vom Sturm am härtesten
    getroffen worden war.
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    Als Journalistin in Havanna
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    sah ich die ersten
    97 Nicaraguaner ankommen.
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    Das war im März 1999.
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    Sie wohnten in schlecht
    ausgestatteten Schlafsälen
  • 3:31 - 3:35
    und halfen den Professoren nicht nur
    beim Saubermachen der Klassenräume,
  • 3:35 - 3:40
    sondern auch beim Einräumen
    der Tische, Stühle und Mikroskope.
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    Über die nächsten paar Jahre
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    wollten alle Regierungen der Amerikas
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    Stipendien für ihre eigenen Studierenden
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    und die schwarzen
    Kongressabgeordneten
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    erbaten und erhielten
    Hunderte von Stipendien
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    für junge Leute aus den USA.
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    Heute kommen die 23 000 Absolventen
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    aus 83 Ländern
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    aus den Amerikas, Afrika und Asien
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    und die Bewerber aus 123 Nationen.
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    Über die Hälfte der Studierenden
    sind Frauen.
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    Sie gehören 100 Ethnien an,
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    sprechen 50 verschiedene Sprachen.
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    Die Leiterin der WHO, Margaret Chan, sagt:
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    "Zum ersten Mal hat man, wenn man arm,
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    weiblich und indigen ist,
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    einen deutlichen Vorteil.
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    Diese Ethik macht
    diese Medizinuniversität einzigartig."
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    Luther Castillo kommt aus
    San Pedro de Tocamacho
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    an der atlantischen Küste von Honduras.
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    Dort gibt es kein fließendes Wasser,
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    keine Elektrizität.
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    Um ins nächste Dorf zu kommen,
    muss man Stunden laufen
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    oder einen Lastwagen erwischen,
    der einen mitnimmt
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    und den Wellen des Atlantiks entlangfährt.
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    Luther war einer der 40 Tocamacho-Kinder,
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    die die Grundschule besuchten.
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    Sie waren Söhne und Töchter
    von schwarzen Indigenen,
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    den Garifuna,
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    20 % der honduranischen Bevölkerung.
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    Die nächste Krankenversorgung
    war fatale Meilen weit weg.
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    Luther musste jeden Tag 3 Stunden laufen,
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    um in die Realschule zu gehen.
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    Nur 17 taten das.
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    Nur 5 von ihnen besuchten das Gymnasium.
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    und nur einer die Universität:
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    Luther, an der ELAM
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    einer der ersten Garifuna mit Abschluss.
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    Nur 2 Garifuna vor ihm waren auch Ärzte
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    in der ganzen Geschichte Honduras.
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    Dank ELAM sind es nun 69.
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    Große Probleme brauchen große Lösungen,
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    große Ideen, Fantasie und Waghalsigkeit,
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    aber auch Lösungen,
    die funktionieren.
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    ELAM war den Weg noch nie gegangen,
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    sie musste auf die harte Tour lernen
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    und den Kurs
    immer wieder korrigieren.
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    Nicht einmal
    die intelligentesten Studierenden
  • 6:05 - 6:07
    dieser armen Gemeinden
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    waren akademisch auf
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    diese 6-jährige ärztliche
    Ausbildung vorbereitet.
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    Ein Brückenkurs für Wissenschaft
    wurde also eingerichtet.
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    Dann kam die Sprache hinzu:
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    Mapuche, Quechua, Guaraní, Garífuna,
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    indigene Menschen,
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    für die Spanisch die 2. Fremdsprache war,
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    oder Haitianer, die Kreolisch sprachen.
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    Spanisch wurde also Teil
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    des Curriculums auf das
    vorbereitende Vor-Medizinstudium.
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    Zusätzlich waren in Kuba
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    die Musik, das Essen, die Gerüche,
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    ja, fast alles, anders.
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    Die Fakultät wurde also zur Familie.
    Das ELAM wurde zum Zuhause.
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    Bei den Religionen reichte
    die Spannbreite von indigenem Glauben
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    bis zu Yoruba, Islam
    und evangelischem Christentum.
  • 6:53 - 6:57
    Die Vielfalt wurde ein Lebensgefühl.
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    Warum wollten so viele Länder
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    diese Stipendien haben?
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    Erstens, weil sie nicht
    genügend Ärzte haben
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    und wo es sie gibt,
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    ist das Verhältnis zu den Armen
    unausgewogen.
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    Denn unsere globale Gesundheitskrise
  • 7:12 - 7:15
    ist oft die Folge von Personalmangel.
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    Wir bräuchten zusätzlich 4-7 Mio.
    an Gesundheitspersonal,
  • 7:19 - 7:21
    um Grundbedürfnisse zu befriedigen
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    und dieses Problem gibt es überall.
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    Ärzte finden sich
    hauptsächlich in den Städten,
  • 7:26 - 7:28
    wo nur die Hälfte
    der Weltbevölkerung lebt,
  • 7:28 - 7:30
    und innerhalb der Städte
  • 7:30 - 7:34
    nicht in den Barackensiedlungen
    oder im Bezirk South-L.A.
  • 7:34 - 7:36
    Hier in den USA,
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    wo wir eine Gesundheitsreform hatten,
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    gibt es nicht so viele Ärzte,
    wie wir bräuchten.
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    Im Jahr 2020 werden wir
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    45 000 Ärzte für die Grundversorgung
    zu wenig haben.
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    Wir sind außerdem Teil des Problems.
  • 7:50 - 7:52
    Die Vereinigten Staaten sind
    die größten Importeure
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    von Ärzten aus Entwicklungsländern.
  • 7:57 - 7:59
    Der 2. Grund, weshalb Studierende
    nach Kuba strömen,
  • 7:59 - 8:02
    ist der Gesundheitssektor der Insel,
  • 8:02 - 8:05
    der eine starke Grundversorgung bietet.
  • 8:05 - 8:07
    Eine Kommission
    der Fachzeitschrift Lancet
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    stuft Kuba als eines der besten Länder
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    mit mittlerem Einkommen
    in puncto Gesundheit ein.
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    "Save the Children" stuft Kuba
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    als das beste Land Lateinamerikas ein,
    um Mutter zu werden.
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    Kuba hat eine ähnliche Lebenserwartung
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    und geringere
    Säuglingsterblichkeit als die USA,
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    mit geringeren Ungleichheiten,
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    obwohl sie pro Person
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    nur 1/20 von dem ausgeben,
    was wir hier in den USA
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    für Gesundheit ausgeben.
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    Das Studium an der ELAM ist nicht leicht,
  • 8:37 - 8:40
    aber 80 % der Studierenden
    erreichen einen Abschluss.
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    Die Fächer sind die gleichen
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    -- klinische und
    Grundlagenwissenschaften --
  • 8:44 - 8:47
    aber es gibt große Unterschiede.
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    Die Ausbildung hat den
    Elfenbeinturm verlassen
  • 8:50 - 8:53
    und ist in klinische Klassenräume
    und Stadtviertel gezogen,
  • 8:53 - 8:57
    dorthin, wo die meisten von ihnen
    praktizieren werden.
  • 8:57 - 9:01
    Natürlich gibt es auch Vorlesungen und
    Rotation durch Krankenhausabteilungen,
  • 9:01 - 9:06
    aber ab Tag 1 wird
    vor Ort in den Gemeinden gelernt.
  • 9:06 - 9:09
    2. Die Studierenden behandeln
    den ganzen Patienten,
  • 9:09 - 9:11
    Körper und Geist,
  • 9:11 - 9:14
    im Kontext ihrer Familien,
    ihrer Gemeinschaft,
  • 9:14 - 9:16
    und ihrer Kultur.
  • 9:16 - 9:19
    3. Sie studieren das
    öffentliche Gesundheitswesen,
  • 9:19 - 9:22
    um Aspekte wie Trinkwasser, Behausung,
  • 9:22 - 9:25
    soziale und wirtschaftliche Bedingungen
    ihrer Patienten einzuschätzen.
  • 9:25 - 9:28
    4. Sie lernen,
  • 9:28 - 9:31
    dass eine gute Patientenbefragung
  • 9:31 - 9:33
    und eine sorgfältige Untersuchung
  • 9:33 - 9:36
    die meisten Hinweise
    für eine Diagnose liefern
  • 9:36 - 9:39
    und teure Technologie
    zur Bestätigung einspart.
  • 9:39 - 9:43
    Zu guter Letzt wird ihnen
    auch immer wieder
  • 9:43 - 9:45
    die Wichtigkeit der Prävention vermittelt;
  • 9:45 - 9:47
    weil chronische Krankheiten
  • 9:47 - 9:52
    weltweit Gesundheitssysteme lahmlegen.
  • 9:52 - 9:55
    Ein solches "Lernen im Dienst"
  • 9:55 - 9:57
    geht einher mit einem
    teamorientierten Ansatz,
  • 9:57 - 10:02
    wie man in Teams arbeitet,
    wie man sie führt --
  • 10:02 - 10:04
    mit einer Dosis Bescheidenheit.
  • 10:04 - 10:07
    Nach der Graduierung teilen diese Ärzte
  • 10:07 - 10:10
    ihr Wissen mit Krankenschwestern,
    Hebammen,
  • 10:10 - 10:12
    und anderen Helfern im Gesundheitssystem,
  • 10:12 - 10:14
    damit sie alle besser werden.
  • 10:14 - 10:16
    Nicht um sie zu ersetzen,
  • 10:16 - 10:22
    sondern um mit Schamanen und Heilern
    zusammenzuarbeiten.
  • 10:22 - 10:24
    Die Absolventen der ELAM:
  • 10:24 - 10:29
    Beweisen sie, dass dieses
    waghalsige Experiment gelingt?
  • 10:29 - 10:31
    Dutzende Projekte geben uns
    einen Vorgeschmack,
  • 10:31 - 10:33
    wozu sie in der Lage sind.
  • 10:33 - 10:35
    Nehmen wir die Absolventen der Garifuna:
  • 10:35 - 10:37
    Sie kehrten nicht nur nach Hause zurück.
  • 10:37 - 10:40
    Sie organisierten auch ihre Gemeinden und
  • 10:40 - 10:43
    den Bau des ersten indigenen
    Krankenhauses in Honduras.
  • 10:43 - 10:45
    Mit der Hilfe eines Architekten,
  • 10:45 - 10:50
    hat die Bevölkerung es regelrecht
    aus dem Boden gestampft.
  • 10:50 - 10:52
    Die ersten Patienten schritten
  • 10:52 - 10:54
    im Dezember 2007 durch die Tür
  • 10:54 - 10:57
    und seitdem hat das Krankenhaus
  • 10:57 - 11:00
    fast 1 Mio. Patienten gehabt.
  • 11:00 - 11:02
    Die Regierung ist aufmerksam geworden
  • 11:02 - 11:05
    und hebt das Krankenhaus
    als Rollenmodell
  • 11:05 - 11:10
    für die ländliche Gesundheitsvorsorge
    für Honduras hervor.
  • 11:10 - 11:13
    Die Absolventen der ELAM sind intelligent,
  • 11:13 - 11:17
    stark und engagiert.
  • 11:17 - 11:21
    Haiti, Januar 2010.
  • 11:21 - 11:23
    Das Leid.
  • 11:23 - 11:27
    Menschen, die unter 30 Mio. Tonnen
    Schutt begraben liegen.
  • 11:27 - 11:29
    Überwältigend.
  • 11:29 - 11:34
    340 kubanische Ärzte
    waren bereits langfristig vor Ort.
  • 11:34 - 11:36
    Weitere waren auf dem Weg.
    Viele mehr waren nötig.
  • 11:36 - 11:39
    Studierende der ELAM
    arbeiteten rund um die Uhr,
  • 11:39 - 11:42
    um 2 000 Absolventen zu kontaktieren.
  • 11:42 - 11:46
    Am Ende kamen Hunderte nach Haiti,
  • 11:46 - 11:50
    angereist aus 27 Ländern,
    von Mali und der Sahara
  • 11:50 - 11:54
    bis zu St. Lucia, Bolivien, Chile und USA.
  • 11:54 - 11:58
    Sie sprachen alle einfach
    Spanisch miteinander
  • 11:58 - 12:00
    und hörten ihren Patienten
    auf Kreol zu,
  • 12:00 - 12:03
    dank der haitianischen Medizinstudenten,
  • 12:03 - 12:05
    die aus der ELAM in Kuba
    eingeflogen wurden.
  • 12:05 - 12:06
    Viele blieben über Monate,
  • 12:06 - 12:09
    selbst als die Choleraepidemie ausbrach.
  • 12:09 - 12:12
    Hunderte haitianische Absolventen
  • 12:12 - 12:14
    mussten die Scherben aufsammeln,
  • 12:14 - 12:16
    ihren eigenen Herzschmerz überwinden,
  • 12:16 - 12:19
    um dann die Last auf sich zu nehmen,
  • 12:19 - 12:22
    in Haiti ein neues Gesundheitssystem
    aufzubauen.
  • 12:22 - 12:24
    Mit der Hilfe von
    Organisationen und Regierungen
  • 12:24 - 12:27
    von Norwegen bis Kuba und Brasilien
  • 12:27 - 12:29
    wurden dutzende Gesundheitszentren gebaut
  • 12:29 - 12:31
    und mit Personal ausgestattet.
  • 12:31 - 12:36
    In 35 Fällen werden sie von
    Absolventen der ELAM geleitet.
  • 12:36 - 12:38
    Aber das Drama in Haiti
  • 12:38 - 12:41
    weist auch auf größere Probleme hin,
  • 12:41 - 12:43
    die viele Länder haben.
  • 12:43 - 12:44
    Sehen Sie:
  • 12:44 - 12:50
    Als die Cholera 2012 zuschlug,
    gab es 748 haitianische Absolventen,
  • 12:50 - 12:54
    fast die Hälfte arbeitete
    im öffentlichen Gesundheitssektor,
  • 12:54 - 12:57
    aber 1/4 von ihnen war arbeitslos
  • 12:57 - 13:02
    und insgesamt 110 hatten Haiti verlassen.
  • 13:02 - 13:05
    Im besten Fall
  • 13:05 - 13:07
    sind diese Absolventen das Personal,
  • 13:07 - 13:10
    das die öffentlichen
    Gesundheitssysteme stärkt
  • 13:10 - 13:13
    und oft die einzigen Ärzte überhaupt.
  • 13:13 - 13:16
    Im schlimmsten Fall
    gibt es nicht genügend Jobs
  • 13:16 - 13:18
    im öffentlichen Gesundheitssektor,
  • 13:18 - 13:20
    wo die meisten armen Leute
    behandelt werden,
  • 13:20 - 13:23
    zu wenig politischen Willen,
    zu wenige Ressourcen,
  • 13:23 - 13:25
    zu wenig von allem --
  • 13:25 - 13:29
    einfach zu viele Patienten
    ohne Versorgung.
  • 13:29 - 13:32
    Auch die Familien der Absolventen
    üben Druck aus,
  • 13:32 - 13:34
    denn sie kommen kaum über die Runden.
  • 13:34 - 13:36
    Wenn es keine Arbeit im
    Gesundheitssektor gibt,
  • 13:36 - 13:39
    lassen sich diese neuen Ärzte
    im privaten Sektor nieder
  • 13:39 - 13:43
    oder gehen ins Ausland,
    um Geld heimzuschicken.
  • 13:43 - 13:46
    Am schlimmsten ist,
    dass in einigen Ländern
  • 13:46 - 13:49
    die medizinischen Gesellschaften
    dazu aufrufen
  • 13:49 - 13:52
    die Titel der ELAM nicht anzuerkennen.
  • 13:52 - 13:55
    Sie fürchten Job-Rivalen
  • 13:55 - 13:58
    oder eine Verringerung von
    Patientenzahlen und Einkommen.
  • 13:58 - 14:01
    Es geht nicht um Kompetenzen.
  • 14:01 - 14:04
    Hier in den USA hat die
    Ärztekammer Kaliforniens
  • 14:04 - 14:07
    nach einer rigorosen Untersuchung
    die Schule akkreditiert
  • 14:07 - 14:09
    und die neuen Ärzte kommen sehr gut voran
  • 14:09 - 14:11
    mit Kubas großer Herausforderung.
  • 14:11 - 14:13
    Sie bestehen mit Bravour und
  • 14:13 - 14:16
    erhalten Plätze in renommierten
    Facharztausbildungen
  • 14:16 - 14:20
    von New York bis Chicago
    und New Mexico.
  • 14:20 - 14:22
    200 von ihnen kehren
  • 14:22 - 14:25
    beflügelt aber auch frustriert
  • 14:25 - 14:27
    in die USA zurück.
  • 14:27 - 14:29
    Ein Absolvent sagte:
  • 14:29 - 14:32
    "In Kuba werden wir dazu ausgebildet,
    qualitativ hochwertige Betreuung
  • 14:32 - 14:34
    mit minimalen Ressourcen anzubieten.
  • 14:34 - 14:37
    Wenn ich hier all die Ressourcen sehe,
  • 14:37 - 14:39
    und die mir sagen, das geht nicht,
  • 14:39 - 14:41
    weiß ich, dass das nicht stimmt.
  • 14:41 - 14:47
    Ich habe gesehen, dass es funktioniert,
    und es auch selbst gemacht."
  • 14:47 - 14:49
    Die Absolventen der ELAM,
  • 14:49 - 14:52
    manche von hier aus D.C. und Baltimore,
  • 14:52 - 14:56
    kommen von den Ärmsten der Armen,
  • 14:56 - 14:58
    um Gesundheit, Bildung
  • 14:58 - 15:01
    und ihren Gemeinden
    eine Stimme zu verleihen.
  • 15:01 - 15:03
    Sie haben Schwerstarbeit geleistet.
  • 15:03 - 15:06
    Wir müssen jetzt unseren Part übernehmen,
  • 15:06 - 15:09
    um die über 23 000 zu unterstützen
  • 15:09 - 15:10
    und wir alle --
  • 15:10 - 15:14
    Stiftungen, Facharztausbilder, Presse,
  • 15:14 - 15:17
    Unternehmer, Entscheidungsträger,
    Menschen.
  • 15:17 - 15:19
    Wir müssen uns ins Zeug legen.
  • 15:19 - 15:21
    Wir müssen global viel mehr tun,
  • 15:21 - 15:24
    um diesen neuen Ärzten
    die Gelegenheit zu geben
  • 15:24 - 15:27
    sich zu bewähren.
  • 15:27 - 15:31
    Sie müssen ihre landesüblichen
    Akkreditierungen machen dürfen.
  • 15:31 - 15:34
    Sie brauchen Jobs im
    öffentlichen Gesundheitssektor
  • 15:34 - 15:36
    oder in Nonprofit-Gesundheitszentren,
  • 15:36 - 15:40
    um ihre Ausbildung und ihr Engagement
    einsetzen zu können.
  • 15:40 - 15:42
    Sie brauchen die Chance,
  • 15:42 - 15:47
    die Ärzte zu werden,
    die ihre Patienten brauchen.
  • 15:47 - 15:49
    Um voran zu kommen,
  • 15:49 - 15:52
    müssen wir vielleicht zunächst
    zurückblicken und
  • 15:52 - 15:54
    wie jener Kinderarzt sein,
  • 15:54 - 15:57
    der an meiner Haustür
    in Süd-Chicago klingelte,
  • 15:57 - 15:59
    als ich klein war,
  • 15:59 - 16:00
    der Hausbesuche machte
  • 16:00 - 16:03
    und der Öffentlichkeit diente.
  • 16:03 - 16:05
    Dies sind gar keine neuen Ideen,
  • 16:05 - 16:08
    wie Medizin eigentlich sein sollte.
  • 16:08 - 16:10
    Das Neue ist die Aufstockung
  • 16:10 - 16:14
    und die Gesichter der Ärzte an sich:
  • 16:14 - 16:17
    ein ELAM-Absolvent
    ist häufiger eine Frau
  • 16:17 - 16:19
    als ein Mann;
  • 16:19 - 16:22
    im Amazonas, in Peru oder Guatemala,
  • 16:22 - 16:24
    ein indigener Arzt.
  • 16:24 - 16:27
    In den USA, ein Schwarzer,
  • 16:27 - 16:30
    der perfekt Spanisch spricht.
  • 16:30 - 16:33
    Sie ist bestens ausgebildet, verlässlich
  • 16:33 - 16:37
    und hat das Aussehen und
    die Kultur ihrer Patienten
  • 16:37 - 16:40
    und sie verdienen unsere Unterstützung.
  • 16:40 - 16:45
    Denn ob mit der U-Bahn,
    dem Esel oder dem Kanu,
  • 16:45 - 16:48
    sie beweisen uns, dass sie es können.
  • 16:48 - 16:54
    Danke. (Applaus)
Title:
Wo sollen wir die Ärzte dieser Welt ausbilden? Auf Kuba.
Speaker:
Gail Reed
Description:

Große Probleme bedürfen großer Lösungen, inspiriert von großen Ideen, Vorstellungskraft und Mut. In dieser Rede erzählt uns die Journalistin Gail Reed von einer bemerkenswerten großen Lösung: Die Lateinamerikanische Hochschule für Medizin in Havanna. Sie bildet Ärzte aus aller Welt aus, um den Gemeinden zu helfen, die sie am nötigsten brauchen.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TEDTalks
Duration:
17:08
  • Liebe Patricia,
    bitte korrigiere den Rest des Talks (ab 10:43) noch wie folgt:
    - kein Komma nach einer Einleitungsfloskel im Deutschen (im Gegensatz zum Englischen)
    - keinen Punkt am Satzende vergessen
    - nach einem Komma oder Strichpunkt schreibt man klein weiter
    - "Graduierte" durch Absolventen ersetzen
    - ein paar Grammatikfehler (falsche Endungen) beheben und bei Unsicherheit im Duden nachschauen
    - Punkte kommen nur nach ganzen Sätzen, nicht nach ein paar Stichworten (wie zB bei 11:34)
    - 11:31 "Vorort" und "vor Ort" sind etwas völlig anderes
    - zwischen einem Wort und "--" gehört immer ein Leerraum
    - "best bet" ist nicht die größte Wette (wenn die Übersetzung komisch klingt: Nachschauen!!)
    - Bestcase ist falsch geschrieben: bitte nachschauen
    - Zusammengesetzte Wörter haben im Deutschen entweder einen Bindestrich oder werden tatsächlich zusammengeschrieben. Nur im Englischen werden sie einfach nebeneinander gestellt
    - zwischen seit dem/seitdem ist ein großer Unterschied (nachschauen!)

    Bitte schau dir auch den bisherigen Revisionsvergleich durch.

    Danke, Johanna

  • Patricia, leider hast du nicht alles umgesetzt, worum ich dich im letzten Kommentar gebeten habe:
    Es gibt noch immer "Graduierte".
    "Bestcase" ist noch immer falsch,
    "seit dem" auch.
    Noch einmal: nach einem Komma oder Strichpunkt schreibt man klein weiter.

  • Es gibt noch immer "Graduierte" im Text. Verwende doch die Suchfunktion mit STRG + F, dann findest du alle.
    Der Satz bei 11:39 ist missverständlich: "Erreichen" könnte auch heißen, die Menge an Abschlüssen erzielen zu wollen.
    "Best-Case-Szenario" ist jetzt richtig, könnte auf Deutsch aber auch ganz einfach mit "Im besten Fall" übersetzt werden. Dann würde es auch stimmiger zu 13:13 passen, findest du nicht?
    Du übernimmst oft englische Ausdrücke ins Deutsche. Versuche, öfter einmal einen deutschen Ausdruck zu finden.
    10:24 Wenn "Sie" groß geschrieben wird, dann heißt das, dass das Publikum direkt angesprochen wird. Ist das hier wirklich der Fall?
    11:31 "bereits" und "schon" im gleichen Satz ist zu viel des Guten
    11:34 Die untere Zeile ist noch immer kein vollständiger Satz, obwohl ich dich schon darauf hingewiesen habe.
    12:44 Kommafehler
    13:20 Es gibt "nicht genügend politischer Wille" - Grammatikfehler
    Ärzte werden nicht "trainiert", sie sind ja keine Hunde. Das ist wieder ein "falscher Freund" Englisch-Deutsch. Im Titel steht die bessere Lösung. Das kommt übrigens mehrfach im Text vor.
    14:32 Man kann keine Betreuung "geben"
    14:41 Hier endet der Satz mit Anführungsstrichen, aber wo ist der Anfang des Zitats?
    14:52 Hier hast du mit "stammen von" den Sinn verändert. Man kann nicht absichtlich von irgendwoher stammen, um etwas zu verändern. "have come from" ist nicht gleich wie "come from".
    15:36 "zu Gute kommen" ist falsch, schau bitte im Duden nach
    15:52 noch immer falsches Ende eines UT (sprachliche Einheiten)
    16:00 Was bitte ist ein "öffentlicher Diener"? Kommt dir das nicht komisch vor? Ein "public servant" ist etwas anderes, das ist ein fester Begriff.
    16:33 Kann man ein Aussehen "teilen"?

    Lies dir bitte folgenden Text durch: http://www.neue-rechtschreibung.net/2009/05/24/korrekte-schreibweise-von-viel-wenig-eine-andere/ und korrigiere dann die Fehler in deiner Übersetzung. Dieser Text ist auch für die Zukunft wichtig, da dir diese Fehler oft passieren.

  • Ok Patricia, jetzt ist es eine gute Übersetzung geworden, es war die Mühe wert!
    Schau dir bitte meine Änderungen im Revisionsvergleich an und sag mir, ob du damit einverstanden bist.
    Bei roten Zeilen ohne ersichtliche Änderung wurde das Timing angepasst.
    Kleine Anmerkung noch: 15:17 "step up" heißt "mehr tun, sich noch mehr anstrengen", nicht "sich erheben" (stand up)
    Lg, Johanna

German subtitles

Revisions