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Wie funktioniert Geldwäsche? – Delena D. Spann

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    Als einer der berüchtigsten
    Gangster der Geschichte
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    leitete Al Capone ein riesiges, lukratives
    Imperium des organisierten Verbrechens.
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    Als er endlich vor Gericht kam,
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    konnte man ihm als schwerstes Verbrechen
    nur Steuerbetrug nachweisen.
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    Die fast 100 Millionen Dollar im Jahr --
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    1,4 Milliarden in heutiger Währung --,
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    die Capone durch illegales Glücksspiel,
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    Alkoholschmuggel, Bordelle
    und Erpressung verdiente,
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    wären Beweis genug
    für seine Verbrechen gewesen.
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    Aber das Geld fand man nirgends.
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    Capone und seine Partner versteckten es
    in diversen Unternehmensanlagen,
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    deren Inhaberschaft
    nicht zu beweisen war,
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    wie Waschsalons, die nur Bargeld annahmen.
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    Auch aufgrund dieser Waschsalons
    nennt man die Aktivität "Geldwäsche".
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    Geldwäsche wurde der Begriff
    für jeden Vorgang,
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    durch den Schwarzgeld von seiner
    kriminellen Herkunft reingewaschen werden
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    und dadurch wieder
    in die legale Wirtschaft fließen kann.
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    Aber Capone war nicht
    der Erste, der Geld wusch.
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    Das Verfahren ist so alt
    wie das Geld selbst.
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    Kaufleute versteckten ihre Reichtümer
    vor Steuereintreibern.
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    Piraten versuchten
    ihre Beute so zu verkaufen,
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    dass niemand Verdacht schöpfte,
    wie sie dazu kamen.
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    Durch die neuen virtuellen
    Währungen, Offshore-Banking,
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    das Darknet und globale Märkte
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    wurden die Verfahren viel komplizierter.
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    Obwohl moderne Methoden
    der Geldwäsche stark variieren,
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    bestehen die meisten aus drei Schritten:
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    Einspeisung, Verschleierung
    und Integration.
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    Bei der Einspeisung wird Schwarzgeld
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    in legitim erscheinende
    Vermögensgegenstände angelegt.
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    Das geschieht oft durch das Einzahlen
    von Geldern auf Bankkonten,
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    die auf den Namen einer anonymen Firma
    oder eines Vermittlers lauten.
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    Hier ist die Gefahr für Kriminelle
    aufzufliegen am größten,
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    weil sie ein großes Vermögen,
    scheinbar aus dem Nichts,
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    in das Finanzsystem bringen.
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    Der zweite Schritt, die Verschleierung,
    erfordert zahlreiche Transaktionen,
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    um die Geldmengen weiter
    von ihrem Uhrsprung zu entfernen.
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    Sie kann durch Überweisungen
    an verschiedene Konten
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    oder dem Kauf von handelbarem Eigentum,
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    wie teure Autos, Kunst
    und Immobilien, erfolgen.
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    Kasinos, in denen hohe Geldsummen
    ständig den Besitzer wechseln,
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    sind für das Verschleiern
    auch sehr beliebt.
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    Ein Geldwäscher kann sein Spielgeld
    in ausländischen Kasinos,
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    die zur gleichen Kette gehören,
    zur Verfügung gestellt bekommen
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    oder gemeinsam mit Mitarbeitern
    Spiele manipulieren.
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    Beim letzten Schritt, der Integration,
    fließt das gewaschene Geld
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    wieder in die legale Wirtschaft
    und dient so den Kriminellen.
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    Sie können es dann
    in legale Firmen investieren,
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    Zahlungen durch
    gefälschte Rechnungen vortäuschen
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    oder sogar Schein-Stiftungen gründen
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    und sich selbst als Vorstand
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    mit einem überzogenen Gehalt
    eintragen lassen.
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    Geldwäsche an sich
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    war bis 1986 in den USA
    keine offizielle Straftat.
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    Davor musste die Regierung
    ein damit verbundenes Verbrechen,
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    wie Steuerhinterziehung,
    strafrechtlich verfolgen.
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    Ab 1986 konnten sie
    Vermögen beschlagnahmen,
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    wenn Unterschlagung
    nachgewiesen werden konnte.
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    Dadurch konnten Schwerverbrechen,
    wie Drogenschmuggel,
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    strafrechtlich verfolgt werden.
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    Dennoch hat die Rechtsänderung
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    Bedenken gegen private
    und staatliche Überwachung ausgelöst.
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    Heutzutage kämpfen die UNO,
    nationale Regierungen
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    und viele gemeinnützige
    Organisationen gegen Geldwäsche.
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    Trotzdem bleibt das Verfahren in der
    globalen Kriminalität weit verbreitet.
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    An den bekanntesten Fällen der Geldwäsche
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    waren nicht nur Privatpersonen beteiligt,
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    sondern auch größere Geldinstitute
    und Regierungsbeamte.
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    Niemand weiß genau, wie viel Geld
    pro Jahr gewaschen wird.
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    Aber einige Organisationen schätzen,
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    dass es hunderte Milliarden Dollar sind.
Title:
Wie funktioniert Geldwäsche? – Delena D. Spann
Description:

Die ganze Lektion unter: http://ed.ted.com/lessons/how-does-money-laundering-work-delena-d-spann

Geldwäsche ist der Begriff für jeden Vorgang, durch den Schwarzgeld von seiner “schmutzigen“ kriminellen Herkunft “gereinigt“ werden und dadurch in der legalen Wirtschaft benutzt werden kann. Diese Aktivität ist so alt wie das Geld selbst. Aber wie funktioniert das eigentlich? Delana D. Spann beschreibt die Einzelheiten der Geldwäsche.

Lektion von Delena D. Spann, Animation von Juan M. Urbina.

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Video Language:
English
Team:
closed TED
Project:
TED-Ed
Duration:
04:47

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